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Liberty Link Reis

SAVE OUR SEEDS
COORDINATION GEGEN BAYER-GEFAHREN

Presse Information vom 26. April 2007

Gentechnik-Reis: "BAYER muss Verantwortung übernehmen"

EU soll keine Import-Zulassung für Liberty Link-Reis erteilen

Die Kampagne Save our Seeds sowie die Coordination gegen BAYER-Gefahren fordern den BAYER-Konzern anlässlich seiner morgigen Hauptversammlung auf, Verantwortung für gentechnische Produkte des Unternehmens zu übernehmen. Weder in den USA noch in Europa zugelassener herbizidresistenter Reis von BAYER ("Liberty Link") war im vergangenen Jahr in amerikanischen Exporten nachgewiesen worden. Die EU und Japan stoppten daraufhin alle Lieferungen aus den USA. Dem Handel sowie den betroffenen Reisbauern entstanden Schäden in dreistelliger Millionenhöhe. BAYER weigert sich bislang, hierfür die Haftung zu übernehmen.

Benny Haerlin von Save our Seeds: "BAYER verweigert jegliche Entschädigung, weil die Verunreinigung ein "Act of God", also höhere Gewalt, sei. Zuständig für außer Kontrolle geratene Gentechnik-Produkte sind deren Hersteller und nicht Gott. Wer eigenes Versagen als "höhere Gewalt" entschuldigt, dem sollte die Lizenz zur Herstellung derartiger Produkte entzogen werden. Es ist nicht hinnehmbar, dass Verbraucher und Landwirte hierfür die Zeche zahlen." Vor wenigen Wochen war bekannt geworden, dass auch die von der BASF hergestellte Reis-Sorte "Clearfield" mit Liberty Link-Reis verunreinigt ist. Ihre weitere Aussaat wurde daraufhin verboten. "Ein Hintertreppenwitz der Gentechnikgeschichte", so Haerlin, "BASF wird BAYER wohl kaum den 'Act of God' abkaufen."

Philipp Mimkes von der Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG): "Seit Jahren warnen wir davor, dass der Anbau von gentechnischem Saatgut unweigerlich zur Kontamination von herkömmlichem Saatgut führt. Der Umfang der Verunreinigung ist bis heute ebenso unklar wie die gesundheitlichen Risiken für die Verbraucherinnen und Verbraucher." Die CBG fordert daher die European Food Safety Authority (EFSA) schriftlich auf, keine Import-Genehmigung für Liberty Link-Reis von BAYER zu erteilen. "Eine Zulassung von Gen-Reis in Europa würde es BAYER und anderen Biotech-Unternehmen ermöglichen, den Anbau von genmodifiziertem Reis gerade in Entwicklungsländern voranzutreiben. Dies würde zwangsläufig zu einer genetischen Kontamination bestehender Reiskulturen führen, die Biodiversität beeinträchtigen und somit die Hauptnahrungsquelle von drei Milliarden Menschen gefährden", so Mimkes weiter. BAYER hat u.a. in den Philippinen eine Zulassung von Liberty Link-Reis beantragt, was vor Ort auf erbitterten Widerstand stößt.

Die Kritiker werden in der morgigen Hauptversammlung die Nicht-Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat fordern, da diese die Verantwortung für den Gentechnik-Reis-Skandal tragen.

Weitere Informationen:
Brief an die europäische Lebensmittelbehörde EFSA
Kampagne gegen GenReis