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Pestizide
Aktion in London
Aktion in Indien

KAMPAGNE ERFOLGREICH! Der BAYER-Konzern hat als letztes westliches Unternehmen das tödliche Pestizid Endosulfan im Angebot. Die Aktion „Unterhosen für Wenning“ führte mit dazu, dass das Unternehmen nun einen Verkaufs-Stopp ankündigte.

Unterhosen für BAYER-Chef Werner Wenning

Weltweite Protestaktion gegen Produktion und Verkauf des hochgefährlichen Pestizids Endosulfan / Unterhosen-Versand an BAYER in 16 Ländern / Aktion heute in Berlin

Am heutigen 7. Juli, dem Vortag des G8-Gipfels, werden Tausende Menschen in 16 Ländern weltweit gegen den Einsatz lebensgefährlicher Pestizide in der Textilproduktion demonstrieren. Der deutsche BAYER-Konzern und die indische Regierung werden aufgefordert, den Verkauf des Pestizids Endosulfan zu stoppen. BAYER ist das letzte westliche Unternehmen, das den in weltweit 62 Ländern bereits verbotenen Wirkstoff noch produziert.

Auf Initiative des preisgekrönten britischen Fairtrade-Unternehmens Pants to Poverty haben sich Konsumenten, Baumwollfarmer und Textilfabrikarbeiter in aller Welt für eine Aktion der besonderen Art zusammengeschlossen. Am Mittag des 7. Juli werden sie bei der "Global Pants Amnesty" alte (gewaschene) Unterhosen aus herkömmlicher Produktion sammeln und an die BAYER-Vertretung in ihrem Land senden - versehen mit der Forderung, Endosulfan endlich vom Markt zu nehmen. In Deutschland findet die Aktion heute um 13h in dem Berliner Concept Store für Green Fashion Glore statt (Rosa-Luxemburg-Str. 27) statt. Verbraucherinnen und Verbraucher sind aufgerufen, an der Aktion teilzunehmen. In den indischen Bundesstaaten Maharastra, Andhra Pradesh, Madhya Pradesh und Kerala werden sich 10.000 Farmer und Fabrikarbeiter an den Protesten beteiligen.

Der Einsatz von Pestiziden im herkömmlichen Anbau von Baumwolle führt zu schweren Umwelt- und Gesundheitsschäden, vor allem in Entwicklungsländern wie Indien, Vietnam, Benin, Togo und Tansania. Für eine einzige Unterhose werden in der herkömmlichen Produktion 10ml Pestizide verwendet - im Fall von Endosulfan reicht diese Menge aus, um bei direkter Exposition einen Menschen zu töten. Jahr für Jahr erleiden Millionen Landarbeiter akute Pestizid-Vergiftungen, die zu Krebserkrankungen, Nervenschäden, Atemwegserkrankungen, Geburtsfehlern und Unfruchtbarkeit führen können.

Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass speziell in Indien der Einsatz von Endosulfan dramatisch ansteigt. Die meisten Landarbeiter haben jedoch keinen Zugang zu jeglicher Schutzkleidung. Dort, wo der Endosulfan-Einsatz verboten wurde, sank die Rate von Totgeburten, Missbildungen und neurologischen Schäden deutlich. Studien belegen außerdem, dass Baumwoll-Farmer ihre Gewinne durch biologische und faire Produktion verdreifachen können. Dr. Mohan Kumar, der indische Vergiftungsopfer ärztlich betreut: "Die Beweislage gegen Endosulfan ist eindeutig. Die neuen Studien zeigen uns, dass sich durch einen Verzicht auf Endosulfan nicht nur die Gesundheit der Betroffenen deutlich verbessert, sondern dass Baumwoll-Farmer sogar mehr verdienen können. Die indische Regierung muss die Herstellung und den Export dieses gefährlichen Pestizids endlich beenden." Daten der indischen Regierung zeigen, dass Indien in den vergangenen fünf Jahren mehr als 20.000 Tonnen Endosulfan in über 70 Länder exportiert hat.

Ben Ramsden, Gründer von Pants to Poverty: "Die Welt steht enormen sozialen, finanziellen und ökologischen Problemen gegenüber, die wir nicht weiter ignorieren dürfen. Unsere Kampagne zeigt an dem Beispiel der Unterhosen-Herstellung Gut und Böse in der Textilproduktion auf. Zugleich weist sie den Weg in eine bessere Zukunft. Der biologische und sozial verträgliche Landbau ist die Lösung für diese schrecklichen Probleme. Dafür müssen wir eintreten."

BAYER ist in Indien Marktführer für Pestizide und verkauft dort eine Reihe tödlicher Wirkstoffe. Philipp Mimkes von der Coordination gegen BAYER-Gefahren, die das Unternehmen seit über 30 Jahren kritisch begleitet: "Schon 1996 hat BAYER versprochen, alle von der Weltgesundheitsorganisation als 'extrem gefährlich' eingestuften Pestizide vom Markt zu nehmen. 13 Jahre später wird dieses Versprechen noch immer gebrochen. Im Ergebnis werden Jahr für Jahr Tausende von Landarbeitern in aller Welt vergiftet."

"Warum verkauft BAYER ein Pestizid, das in Deutschland verboten ist, ausgerechnet an arme Bauern in Entwicklungsländern? Wenn BAYER den Verkauf stoppen würde, so wäre dies ein deutliches Signal an die Länder einschließlich Indien, die die Aufnahme von Endosulfan in die Konventionen von Stockholm und Rotterdam blockieren. Diese Konventionen sehen die Eindämmung des Exports von Giftmüll und gefährlichen Chemikalien vor", ergänzt Linda Craig, Direktorin des Pestizid Aktions Netzwerk in Großbritannien.

Forderungstext (ausdrucken und unterschreiben):

BAYER AG
Vorstandsvorsitzender Werner Wenning
51368 Leverkusen

Sehr geehrter Herr Wenning,

der Einsatz des Pestizids Endosulfan im Baumwollanbau führt zu zahlreichen, oftmals tödlichen, Vergiftungen. Die beigefügte Unterhose aus herkömmlicher Herstellung steht symbolisch für die schweren Schäden, die durch den Einsatz von Agrochemikalien in der Textilproduktion verursacht werden. Ich fordere Sie hiermit auf, Ihrer Verantwortung gerecht zu werden und Endosulfan vom Markt zu nehmen. Ich fordere zudem, dass Sie Ihr Versprechen aus dem Jahr 1995 endlich umsetzen, alle Pestizide der WHO-Gefahrenklasse I vom Markt zu nehmen.

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(Unterschrift)

Weitere Informationen:
Ravi Matharu (englisch): ravi@iskracomms.com , http://pantstopoverty.com

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