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Demo Leverkusen
Protestversammlung am Rande der Demonstration in Leverkusen
Rede von Philipp Mimkes (Coordination gegen BAYER-Gefahren)

18. Juni 1999

Spektakuläre Aktion in Leverkusen:

500 indische Landarbeiter demonstrieren bei BAYER

500 indische Bauern demonstrierten heute am Leverkusener BAYER-Werk für gerechten Welthandel und gegen den Einsatz von Gentechnik und Pestiziden in der Landwirtschaft. Die Landarbeiter, die in traditionelle weisse Gewänder und grüne Schals gekleidet waren, wurden von 300 deutschen Unterstützern begleitet. Die spektakuläre Aktion fand im Rahmen der Internationalen Karawane für Solidarität und Widerstand statt, die in zwölf europäischen Ländern Kundgebungen organisiert.

Spezielle Vorwürfe wurden gegen Bayer gerichtet, da der Leverkusener Konzern mit Pestiziden und gentechnischen Produkten die Lebensgrundlagen der indischen Landbevölkerung gefährdet. Ein Sprecher der Karawane erklärte an die Adresse von Bayer: “Wir brauchen Eure Pestizide nicht, sie zerstören unsere Lebensgrundlagen. Wir warnen Bayer: wenn Sie gentechnisch veränderte Produkte auf den indischen Markt bringen, werden wir unseren Widerstand noch verstärken.”
Das Unternehmen Bayer ist der größte deutsche Chemiekonzern, Vorreiter in der Gentechnologie, einer der weltweit größten Pestizidhersteller und Mitglied einflussreicher Lobbyorganisationen. Nanjunda Swamy, Präsident der 10 Millionen Mitglieder zählenden Bauernorganisation KRRS, erklärte: ”Wir wollen den Regierungen und transnationalen Konzernen im Norden direkt vor Ort unsere Ablehnung ihres Ausbeutungssystems zeigen”. Die Demonstration war in Zusammenarbeit mit Betriebsräten der Bayer AG, der Kölner Gruppe AntiGen und der Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) organisiert worden.

Philipp Mimkes, Geschäftsführer der CBG: “Bayer produziert in Indien das hochgiftige Pestizid Parathion, das jährlich für mehr als eine Million Vergiftungsfälle verantwortlich ist. Andere Pestizide lässt Bayer von Subunternehmenen herstellen, bei denen Gewerkschaften verboten sind und keinerlei Sicherheitsstandards eingehalten werden. Daher muss sich das Unternehmen der Kritik der indischen Landbewegung stellen”. Mimkes kritisiert weiterhin den hohen Einfluss von Bayer auf die Politik. Dies zeige sich einmal mehr beim G8-Gipfel in Köln, der von Bayer mitfinanziert wird und auf dem sich das Unternehmen exklusiv präsentiert.