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Hauptversammlung

gemeinsame Presseerklärung vom 30. April 2004

Coordination gegen BAYER-Gefahren e.V.
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND), LV
NRW BUNDjugend

Gegenanträge und Proteste bei der heutigen BAYER-Hauptversammlung in Köln

Europäische Umweltverbände protestieren gegen Gentechnik im Essen

Auf der heutigen Hauptversammlung der BAYER AG protestieren Umweltverbände aus ganz Europa gegen das Gentechnik-Engagement des Konzerns. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), die Coordination gegen BAYER-Gefahren, Friends of the Earth Europe und die BUNDjugend fordern BAYER auf, den Verkauf von gentechnisch verändertem Saatgut unverzüglich einzustellen. Die Umweltorganisationen, die gemeinsam rund eine halbe Million Mitglieder repräsentieren, haben Aktien von BAYER gekauft und reichen in der Versammlung Gegenanträge ein. Vor den Messehallen in Köln-Deutz begrüßen sie die Aktionäre mit Straßentheater und einem Banner "BAYER: Hände weg von unserer Nahrung". Blickfang ist ein als BAYER-Konzern verkleideter Aktivist. An seinem Bein hängt eine Kette mit einer riesigen Kugel, auf der "Gentechnik" steht.

Geert Ritsema vom Dachverband Friends of the Earth Europe, zu dem auch der BUND gehört: "Gentechnisch veränderte Nahrungsmittel stellen ein unabsehbares Risiko für die menschliche Gesundheit dar. Kein Wunder, dass drei Viertel der Verbraucherinnen und Verbraucher Gentechnik in der Nahrung ablehnen".

Philipp Mimkes von der Coordination gegen BAYER-Gefahren ergänzt: "Genfood wird allein aus Profitinteresse in den Markt gedrückt. Die Ankündigungen der Agro-Konzerne, mittels Gentechnik das Welthunger-Problem zu lösen oder den Verbrauch von Pestiziden zu verringern, haben sich als bloße Propaganda erwiesen. Wir fordern BAYER auf, sofort aus der Produktion von gentechnisch veränderten Pflanzen auszusteigen."

Trotz intensivem Lobbying hat BAYER in Europa bislang für keine einzige transgene Pflanze eine Zulassung erhalten. Vor wenigen Wochen verzichtete der Konzern in England wegen zu hoher Umweltauflagen auf den Anbau von Gen-Mais. Im Januar wiesen die belgischen Behörden einen Antrag von BAYER für Gen-Raps zurück - wegen "Risiken für die Artenvielfalt".

BAYER hat zudem als erstes Unternehmen eine Importgenehmigung für genmanipulierten Reis in die EU beantragt. Kritiker werfen BAYER vor, dadurch die Gesundheit europäischer VerbraucherInnen in unverantwortlicher Weise zu gefährden. Zudem würden bei einer Genehmigung umweltfeindliche Anbaumethoden in Entwicklungsländern eingeführt - mit unabsehbaren Folgen für die weltweite Ernährungssicherheit. Der Antrag wird - nachdem 9 von 15 europäischen Regierungen Bedenken angemeldet haben - gegenwärtig von der EU geprüft.

Marieke Kodweiß von der BUNDjugend: "Große Konzerne wollen Gentechnik weltweit durchsetzen. Die US-Regierung klagt bei der Welthandelsorganisation (WTO), um EU-Regelungen zur Gentechnik auszuhebeln. Auch dahinter stecken BAYER und Konsorten. Gegen diese unheimliche Allianz aus Konzernen, Politikern und WTO müssen wir Verbraucher uns wehren!"