SWB 03/97 - Ticker

WASSER, BODEN & LUFT

Deich in Monheim, Ackergifte an der Oder
Im Juli und August 1997 wurden die Medien beherrscht von den Berichten über das Hochwasser an der Oder. Relativ unspektakulär hingegen haben im Juni 1997 BAYER, die Stadt Monheim und das Land Nordrhein-Westfalen einen Vertrag über den Bau eines drei Kilometer langen Deiches in Monheim bei Düsseldorf am Rhein unterzeichnet. Alle Fachleute sprechen von der Notwendigkeit des Rückbaus von Deichanlagen, der Deregulierung der inzwischen fast kanalisierten großen Flüsse unseres Landes, der Schaffung neuen Flutgeländes - doch was praktisch passiert, ist die weitere Eindeichung.
Übrigens: Der BAYER-Konzern ist als Mitverursacher der Klima-Katastrophe letztlich auch für die Jahrhundertfluten der letzten Jahre verantwortlich. Und: Bei der Oder-Flut wurden jede Menge (BAYER-)Pestizide aus den Scheunen freigespült, die ganze Landstriche verpestet haben.

BAYER hat mehr Durst als alle KölnerInnen zusammen
Das Leverkusener BAYER-Werk (ver-)braucht pro Jahr 220 Millionen Kubikmeter Wasser. Das ist die doppelte Menge des Wasserbedarfs der Stadt Köln mit einer Million EinwohnerInnen. Die größte Menge des Wassers gewinnt BAYER aus Uferfiltrat, danach folgen Fluß- und Brunnenwasser. Kühlwasser, Niederschlagswasser und "leicht" anorganisch verseuchtes Wasser werden direkt in den Rhein geleitet, pro Tag ca. 470.000 Kubikmeter Wasser. Das restliche Wasser ist so stark verseucht, daß es geklärt werden muß.