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RECHT & UNBILLIG
EU genehmigt GE BAYER SILICONES Die EU-Kommission hat dem geplanten Joint-venture
von BAYER und GE PLASTICS die Zustimmung erteilt. Da das Gemeinschaftsunter- nehmen im Bereich des Silikon- Kautschuks zwar einen hohen Marktanteil erlangen, aber keine Monopolstellung einnehmen werde, hatte
Brüssel keine kartellrechtlichen Bedenken. Das Geschäftsgebiet von GE BAYER SILICONE, an dem GE PLASTICS 50,1 % und BAYER 49,9 % der Anteile hält, wird sich auf Europa, Afrika, Pakistan, Indien und den Nahen Osten
erstrecken.
Strom 25 Millionen Mark billiger Nach dem heute nicht mehr existierenden
"Jahrhundertvertrag" erhielten Unternehmen Beihilfen, wenn sie zur Stromerzeugung "heimische Steinkohle" statt des billigeren Erdöls verwendeten. 1986 änderte sich dafür die Berechnungsgrundlage,
statt des Preises für schweres, schwefelhaltiges Heizöl galt fortan der für leichtes Heizöl als Referenzgröße. Dagegen klagten BAYER, HÜLS und die Stadtwerke Hannover. Der Spruch des Bundesverwaltungsgerichts
beendete jetzt den langandauernden Rechtsstreit und verurteilte den Bund zu einer Nachzahlung von 25 Millionen Mark.
Großer Grenzverkehr mit ASPIRIN Von BAYERs ominöser Preis-Politik profitierend, die
eine Packung ASPIRIN C in der Bundesrepublik 14,50 DM, in Tschechien aber nur 6,30 DM kosten läßt, führte ein BAYER-Mitarbeiter das tschechische ASPIRIN einfach wieder in die Bundesrepublik ein und belieferte
Apotheken zum Schnäppchenpreis mit dem Tausendsassa. Für den Konzern entstand dadurch ein Schaden in Höhe von zwei Millionen Mark. Eigentlich sollte der Mann als Länderreferent für Osteuropa just darüber
wachen, daß solche Reimporte verhindert werden. Jetzt ermittelt die Kölner Staatsanwaltschaft wegen Betrugs, Bestechlichkeit und Untreue.
BAYER jagt Produkt-Piraten Um den florierenden Handel mit Produkt-Fälschungen zu
unterbinden, ist jetzt ein AKTIONSKREIS GEGEN PRODUKT- UND MARKEN- PIRATERIE (APM) ins Leben gerufen worden. BAYER zählt zu den 20 Gründungsmitgliedern von APM, in dem auch die Standesorganisa- tionen
Deutscher Industrie- und Handelstag, Bundesverband der deutschen Industrie und Markenverband vertreten sind. Neben dem Aufbau einer europaweiten Datenbank und der Beschäftigung von DetektivInnen plant der APM eine
enge Zusammenarbeit mit den Zollbehörden. Die großen Pharma-Firmen wie BAYER haben ihr Augenmerk vor allem auf solche Länder gerichtet, in denen die Wucherpreise für ihre Medikamente von billigeren
"Nachbauten" unterlaufen werden. Dies geschieht teilweise mit Billigung der staatlichen Behörden, die nur so eine Gesundheitsversorgung auch des ärmeren Teils der Bevölkerung gewährleistet sehen.
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