SWB 01/99 - Ticker

SPORT & MEDAILLEN

Lex BAYER
Der Bundestag des Deutschen Fussball-Bundes beschloss, dass sich am Profi-Fussball zukünftig nicht nur Clubs, die die Rechtsform des Vereins gewählt haben, beteiligen können, sondern auch GmbHs, Aktien- und Kommanditgesell- schaften. Damit ist einer weiteren Kommerzialisierung dieses Sports der Weg geebnet. Ursprünglich war eine Regelung vorgesehen, nach der die Vereinsleitungen auch nach der Umwandlung in eine andere Rechtsform die Anteils- und somit auch Stimmenmehrheiten behalten sollten. Aber die BAYER-Delegation mit Manager Reiner Calmund und Sport-Chef Jürgen von Einem erreichte als Ausnahme von der Regel, dass der Chemie-Konzern mehr als 50 % der Anteile erwerben darf. Der Verein BAYER Leverkusen war dann auch der erste, der seine Transformation zur GMBH mit der BAYER AG als 100 %igem Anteilseigner ankündigte. Die ausgegliederte Lizenzspieler-Abteilung lässt sich unter "BAYER 04 LEVERKUSEN GmbH ins Vereinsregister eintragen. Der Chemie-Multi ist so formaljuristisch vom Sponsor zum Eigentümer befördert, was ihm steuerliche Vorteile in beträchtlicher Höhe verschafft, da der Fußball-Club Schulden in Millionenhöhe hat.

Commonwealth Games gesponsort
BAYER förderte die Commonwealth Games im malayischen Kuala Lumpur "mit einem kleineren sechsstelligen" Betrag. Damit will der Konzern nach eigenen Angaben einen "weiteren Image-Ausbau" in der wichtigen Export-Region Asien/Australien befördern, eine "aktive Kundenpflege" betreiben und "mit Meinungsbildnern in engeren Kontakt treten". Selbst an die Aktiven, auch schon mal als "Apotheken auf zwei Beinen" tituliert, hat BAYER gedacht: Sie erhielten ein Begrüssungs-
paket mit ASPIRIN und ALKA-SELTZER.