FORSCHUNG & LEHRE
Pestizid-ForscherInnen geehrt Die "American Chemical Society" hat ein
WissenschaftlerInnen-Team von BAYER für die Entwicklung des Pestizid-Wirkstoffes Imidacloprid mit dem "Heroes of Chemistry Award" ausgezeichnet. Die Substanz ist unter anderem Basis von Mitteln gegen
Termiten sowie gegen den Flohbefall von Haustieren und erlangte in Frankreich als Inhaltsstoff von GAUCHO traurige Berühmtheit. Das Insektizid vernichtete dort ganze Bienenvölker und bedrohte die Existenz hunderter
ImkerInnen. Darum versammelten sich im Winter 1998 ca. 700 BienenzüchterInnen zu einer Protest-Kundgebung in Paris. Ihre Argumente überzeugten den französischen Landwirtschaftsminister Jean Galvany, so dass er dem
BAYER-Produkt die Zulassung entzog.
BAYER-Mann im Uni-Senat Jetzt braucht der Leverkusener Chemie-Multi nicht mehr nur
von außen eine Industrie-freundlichere Ausrichtung von Forschung und Lehre an den Universitäten anzumahnen, er kann sie selbst in die Wege leiten, zumindest an der baden-württembergischen Hochschule Hochenheim. Dort
nämlich wurde der Leiter von BAYERs zentraler Forschung, Fred-Robert Heiker, in den Uni-Senat gewählt.
Fleckenstein-Award verliehen Kalzium-Antagonisten sind eine Entwicklung der
BAYER-Pharmaforschung. Sie kommen als Herz-Kreislauf- Medikamente (ADALAT) oder als Mittel gegen Altersdemenz (NIMOTOP S) zum Einsatz. Die medizinische Fachwelt beurteilt die Kalzium- Antagonisten kritisch. So
warnte die US-amerikanische Gesundheitsbehörde vor deren Einnahme, weil eine Studie unter ADALAT-KonsumentInnen eine erhöhte Sterblichkeitsrate festgestellt hatte. BAYER hält jedoch unverdrossen an den
Kassenschlagern fest und hat den "International Albrecht Fleckenstein Award" für neue wissenschaftliche Arbeiten zum Thema Kalzium-Antagonismus gestiftet. Mit ihrer Hilfe will der Konzern dann seine
Präparate weiterentwickeln und/oder ihnen neue lukrative Anwendungsgebiete erschließen. In diesem Jahr erhielt Prof. Dr. Jörg Striessnig von der Universität Innsbruck den mit 50.000 Mark dotierten Preis.
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