SWB 04/00 - Ticker

PRODUKTION & SICHERHEIT

Gefahrgut-Abfüllung in Dormagen
Die Ab- und Umfüllung von Chemikalien stellt einen großen Gefahrenherd dar. Zuletzt zeigte dies der Groß-Unfall bei der damaligen BAYER-Tochter EC ERDÖLCHEMIE. Am 7. Mai 1999 kam es dort während des Umfüllens von Benzin auf ein Tankschiff zu einer Explosion, der drei Menschen zum Opfer fielen. Ein ähnliches Risiko ist jetzt auch auf dem Dormagener Gewerbe-"Park" von BAYER gegeben. Das seit kurzem auf dem Gelände angesiedelte Transport-Unternehmen HOYER will nämlich eine Abfüll-Anlage bauen, um chemische Substanzen aus Container-Tanks in Fässer einzuleiten.

Weniger Werkschutz-Personal
Am 8. Juni 1999 explodierte im Wuppertaler Technikum von BAYER ein Kessel, in dem ein Anti-Parasitenmittel angesetzt wurde. Die austretenden Chemikalien und der Brandruß verletzten über 100 Menschen. Beim Katastrophen-Management erwies es sich als fatal, dass der Chemie-Multi im Sicherheitsbereich Arbeitsplätze vernichtet hatte. So konnte die Feuerwehr nicht schnell genug zum Brandherd vordringen, da sie vor einem geschlossenen, nicht mit einem Pförtner besetzten Werktor stand. Trotz dieses GAUs und obwohl der Werkschutz immer mehr Umweltkontroll-Aufgaben zu erledigen hat, kommt es in diesem Bereich durch Stellenstreichungen zu einer immer stärkeren Arbeitsverdichtung. Das berichtet die BELEGSCHAFTSLISTE, eine alternative Gewerkschaftsgruppe im Wuppertaler BAYER-Werk, in ihrem Belegschaftsinfo vom Juni 2000.