SWB 03/01

IG FARBEN & heute

BAYER-ZwangsarbeiterInnen berichten

"Das war der Verlust meiner Jugend"

Viele der ehemaligen BAYER-ZwangsarbeiterInnen aus Polen, welche die Historikerin und Soziologin Valentina Maria Stefanski für ihr Buch "Zwangsarbeit in Leverkusen" um ein Interview bat, mochten nicht über ihre schrecklichen Erlebnisse sprechen. 50 von ihnen fanden sich schließlich bereit, die Erinnerungen an Hunger, Todesangst, Demütigungen und Seuchen wieder heraufzubeschwören.

Von Udo Hörster

"Das war der Verlust meiner Jugend (...) Verloren im Hinblick auf das Lernen, verloren im Hinblick auf die Liebe der Eltern und die Erziehung durch die Eltern. Das war das Schlimmste", so resümiert Hela M. unter Tränen die Zeit ihres Frondienstes im Leverkusener BAYER-Werk.

Sie gehörte zu den über 9.000 ZwangsarbeiterInnen, die zwischen 1940 und 1944 bei dem Chemie-Unternehmen unter den unwürdigsten Bedingungen schuften mussten. 1944 betrug ihr Anteil an der Belegschaft 40 Prozent; ohne sie wäre die Produktion nicht mehr aufrechtzuerhalten gewesen.

Innerhalb des 1925 von BAYER mitgegründeten IG FARBEN- Verbundes war die Leverkusener Niederlassung die erste, die bei den Behörden Bedarf an Arbeitssklaven anmeldete. Bereits im Frühjahr 1940 stellte die Betriebsleitung einen entsprechenden Antrag beim Arbeitsamt Opladen. Trotzdem gab es bis zum Erscheinen von Stefanskis Studie kaum Literatur zur Situation der SklavenarbeiterInnen im BAYER-Stammwerk.

Die Menschheitsverbrechen der IG FARBEN in Auschwitz, wo der Konzern ein eigenes KZ unterhielt und die Personal-
abteilung mit einer durchschnittlichen Überlebensdauer der Häftlinge von neun Monaten kalkulierte, hatten bislang alle Aufmerksamkeit der IG-HistorikerInnen in Anspruch genommen. Valentina Stefanski schaute nicht in diese Abgründe. Das Forschungsprojekt des "Deutschen Historischen Instituts Warschau" hatte sich vielmehr zur Aufgabe gestellt, das typische Schicksal polnischer ZwangsarbeiterInnen in Deutschland wissenschaftlich aufzuarbeiten. Dafür erschien der Historikerin das Leverkusener BAYER-Werk als ein geeignetes Studien- Objekt. Aber obwohl dort keine systematische "Vernichtung durch Arbeit" betrieben wurde, liefert ihr Buch doch eine plastische Vorstellung von dem Martyrium, dem die PolInnen am Rhein ausgesetzt waren.
 

Aus Polen verschleppt

Hela und ihre LeidensgenossInnen waren zwischen 16 und 21 Jahre alt, als sie nach Leverkusen verbracht wurden. BAYER hatte eigens Vertreter in das besetzte Land beordert. Ihre Aufgabe war es, Arbeitskräfte auf freiwilliger Basis anzuwerben. Dies gelang jedoch nicht. Also vollendete die SS ihre Arbeit mit Gewalt. Sie besorgte der deutschen Industrie mittels Razzien, Zwangsverschleppungen und Gefangen-
nahmen das dringend benötigte Menschen-Material. Bronislawa C. geriet während eines Einkaufsbummels in die Fänge der Nazi-Schergen. Die SS brachte sie direkt zum Bahnhof. Das junge Mädchen hörte am Bahnhof noch das Weinen und die Schreie ihrer Mutter, sehen durfte Bronislawa sie aber nicht mehr. Die SS-Leute gestatteten ihr noch nicht einmal, den hastig gepackten Koffer in Empfang zu nehmen. So wie sie war, musste sie die Reise ins Ungewisse antreten. Wehrmacht, SA - und wie ein Zwangsarbeiter berichtet - auch Angehörige des BAYER-Werkschutzes bewachten ihre Beute während der Fahrt gewissenhaft. Wer flüchten wollte, den erschossen sie, wie die viele jungen Männer, die in der Nähe von Posen den Maschinengewehr-Salven erlagen.

 

ZwangsarbeiterInnen bei BAYER wurden nur mit ihrer “Fabriknummer” angesprochen.

Gedemütigt, gequält, sexuell belästigt

Zielbahnhof des Sklaventransportes war Köln. Dort fand in der Nähe des Hauptbahnhofs das statt, was die Interview- PartnerInnen Stefanskis als einen "Menschenmarkt" bezeichnen. Vertreter der umliegenden Betriebe versammelten sich zur Fleischbeschau und suchten die kräftigsten und gesündesten ArbeiterInnen aus. Wer zu BAYER kam, der musste zuerst einmal unterschreiben, dass er aus freien Stücken nach Deutschland gekommen sei. (Noch heute täuscht die BAYER-Jubiläumsschrift "Meilensteine" rhetorisch über den Zwangscharakter der Arbeitskräfte-Rekrutierung hinweg. Stefanski zitiert eine Passage, in der es lapidar heißt: "Zunächst blieben freiwillige Arbeiter aus Westeuropa in der Überzahl. Die ersten Polen kamen im Juni 1940 in das Werk Leverkusen. Nach Beginn des Russlandfeldzugs nahm der Einsatz von Zwangsarbeitern stark zu. Im Herbst 1941 kamen die ersten Ukrainer und Russen.")

Anschließend bekamen die PolInnen eine Fabriknummer verpasst. Einen Namen besaßen sie fortan in den Augen ihrer Sklaventreiber nicht mehr. Dann erhielten sie ein großes "P" ausgehändigt. Dies hatten sie sich auf ihre Kleidung zu nähen, um sich als PolInnen kenntlich zu machen. Die Nazis hatten nämlich unter ihren Opfergruppen noch eine Hierarchie eingeführt. Sie betrachteten die Polen als "slavische Untermenschen" und wiesen ihnen dementsprechend einen Platz fast ganz unten zu. Nur die Russen hatten ein noch schlimmeres Schicksal zu ertragen. Einem Zwangsarbeiter kamen heute noch die Tränen, als er Valentina Stefanski erzählte, wie die Vorgesetzten Russen zum Bomben entschärfen abkommandierten. Das blieb den PolInnen erspart, aber sie durften das Werk nur durch ein spezielles Tor betreten und keinen Kontakt mit den deutschen ArbeiterInnen aufnehmen. "Gemeinsam verrichtete Arbeit darf niemals dazu führen, dass die völkische Feindschaft beider Nationen dadurch verwischt wird. (...) Jeder gesellige Verkehr zwischen diesen Zivilarbeitern und Deutschen ist verboten", ordnete die BAYER-Sozialabteilung an. Wer dagegen verstieß, der hatte mit dem Schlimmsten zu rechnen. Marian B. wurde dafür gehängt, dass er sich mit einer Deutschen angefreudet hatte. Die Hinrichtung fand öffentlich statt. Die Leverkusener Polizei führte die ZwangsarbeiterInnen kolonnenweise an dem Galgen vorbei, um ihnen die Konsequenzen dessen vor Augen zu führen, was die Nazis als "Rassenschande" ansahen. Diese Details erwähnt Stefanski nicht, sie sind aber in dem Buch "Nationalsozialismus in Leverkusen" von Eva Wolff nachzulesen. Den Belehrungen und erniedrigenden Prozeduren schloss sich am ersten Tag noch eine medizinische Untersuchung an, die die Reihe der Demütigungen fortsetzte. Wie viele ZwangsarbeiterInnen bezeugen, ließen BAYER-Betriebsärzte sich von der Begutachtung des nackten Menschen-Fleisches oft zu anzüglichen Bemerkungen hinreißen.
"Eine Sünde wert" etwa hörte Lucyna K. einen Mediziner zu einem Umherstehenden über eine Untersuchte sagen - auf Polnisch, damit die betreffende Frau die Beleidigung auch ja verstand.
 

Im BAYER-Räderwerk

Schon am Tag nach ihrer Ankunft mussten die PolInnen die Arbeit aufnehmen. Wenn sie nicht selber die Baracken aufzubauen hatten, die ihnen später als Unterkunft dienen sollten, setzte sie das Unternehmen im Bau- und Transport-Bereich oder in der Salzsäure/Sulfat-Produktion ein. Es waren immer die niedrigsten, körperlich anstrengensten oder gesundheitsschädlichsten Tätigkeiten, zu denen BAYER die ArbeitssklavInnen zwang. Noch Jahrzehnte danach hatten einige ZwangsarbeiterInnen an den Folgen zu leiden. Romek P. etwa bekam vom Reinigen der riesigen Kautschuk-Kessel Geschwüre, die auch lange nach seiner Rückkehr in die Heimat nicht abheilen wollten. Auf die BAYER-Betriebsärzte konnten Romek und seine LeidensgenossInnen bei solchen und ähnlichen Gesundheitsstörungen nicht zählen. "Ein Fußtritt und Auf Wiedersehen" - das war zumeist die "Behandlung", die ihnen zuteil wurde. Der berüchtigte Dr. Finger ging fast immer nach diesem Muster vor: Er schaute sich die Zunge des/der PatientIn an und verschrieb dann ASPIRIN. Hielt er jemanden für eine/n SimulantIn, konnte es vorkommen, dass er ihr oder ihm einfach ins Gesicht schlug.
"Es hatte einfach keinen Sinn dorthin zu gehen", klagt der durch seine gesundheitsgefährdende Arbeit bei AGFA am Herz und an den Augen erkrankte Jurek G, "Also nein, ich wollte nicht zum Arzt gehen, weil ich wusste, dass dabei ja doch nichts rauskommt." Beiträge für die BAYER-Betriebskrankenkasse wurden ihm natürlich trotzdem noch von seinem Hungerlohn abgezogen.
 

Ungeziefer-Plagen und Seuchen

Untergebracht waren die ZwangsarbeiterInnen in riesigen Barackenlagern. 32 Personen teilten sich in der Regel einen Raum.
Die Stadt Leverkusen hatte zwar Einspruch dagegen erhoben, so viele Menschen in die engen Behausungen zu stecken, weil das gegen die Luftschutz-Bestimmungen verstieß, aber BAYER setzte sich einfach darüber hinweg. Die Verschläge waren so nachlässig zusammen-
gezimmert, dass es hereinregnete und die Lager-InsassInnen oftmals gezwungen waren, mit aufgespannten Regenschirmen auf ihren Betten zu kauern. Die sanitären Einrichtungen befanden sich weit außerhalb der Baracken und reichten für die Masse von Menschen bei weitem nicht aus. Zudem war der Weg dorthin nicht befestigt. So mussten die Gefangenen durch tiefen Matsch waten, um sich dann in die "unglaublichen Schlangen" einzureihen. Bei diesen Verhältnissen kann das Auftreten von Ungeziefer-Plagen und Seuchen nicht weiter verwundern. 1943 waren einmal ein Viertel aller ausländischen ZwangsarbeiterInnen an Typhus erkrankt. Trotzdem traf BAYER in solchen Fällen nicht die geeigneten Vorkehrungen. Bei einer zum Jahreswechsel 1942/43 ausgebrochenen Typhus-Epidemie weigerte sich das Unternehmen, der Forderung des Gesundheitsamtes nach einer Verhängung von Quarantäne nachzukommen. Begründet wurde dies lapidar mit dem Hinweis darauf, "dass es sich um fast 4.000 Leute handelt, deren Fehlen einen unweigerlichen Produktionsausfall verursachen würde".

Den Gipfel der Niedertracht erreichte der BAYER-Konzern dann, als er seine ArbeitssklavInnen nach dem Muster von "Der Führer schenkt den Juden eine Stadt" auf Propaganda-Fotos in "Muster-Baracken" posieren ließ und ihnen diese Aufnahmen auch noch als Postkarten andiente.
 

Rüben, Rüben und nochmals Rüben

Um Fälschungen anderer Art handelte es sich bei den Kalorien-Tabellen,welche die Anwälte der IG FARBEN-Bosse während der Nürnberger Kriegsverbrecher-Prozesse vorlegten, um eine scheinbar ordnungsgemäße Verpflegung der ZwangsarbeiterInnen nachzuweisen. Die Realität, wie sie die von Valentina Stefanski Befragten schildern, sah ganz anders aus. Fleisch sahen sie natürlich nie, Kartoffeln auch nicht, sondern "einfach nur Rüben, Rüben und noch mal Rüben". "Die Ernährung der Zwangsarbeiter aus den östlichen Staaten war ein Teil des faschistischen Vernichtungsprogramms", zitiert die Historikern dazu ihre Kollegin Eva Seeber. Von dem, was BAYER ihnen auftischte, hätten die ZwangsarbeiterInnen nicht überleben können. "Uns rettete nur - das heißt mich - dass ich eben noch so einen guten Deutschen hatte, der mich ... Das passierte nicht täglich, nur von Zeit zu Zeit. Aber das genügte, um ein bisschen so Kalorien und ein bisschen Energie zu bekommen", sagt Jan B. Unbeschadet überstand die Mangelernährung niemand. Romek z. B hatte schon 1944 als Zwanzigjähriger alle Zähne verloren.
 

"Menschen ohne Gewissen"

Zu den entwürdigenden Arbeits- und Lebensbedingungen kam die ständige Angst. Am meisten Furcht flößte den SklavenarbeiterInnen der BAYER-Werksschutz ein. Von den Nazis mehrheitlich in den Rang von Hilfspolizisten erhoben und mit Waffen ausgerüstet, bezogen sie unter anderem vor dem Lagertor Posten und durchsuchten die ZwangsarbeiterInnen nach Brot oder anderen Lebensmitteln. Wurden diese "Menschen ohne Gewissen", als die sie Roman K. bezeichnet, fündig, schlugen sie häufig einfach zu. Auch der werksintern für das gesamte ZwangsarbeiterInnen-Regime zuständige Dr. Hackstein war berüchtigt. "Das war solch ein Mensch, wissen Sie, der, wenn jemand etwas getan hatte, ihn dafür so schlug, dass er schrie", berichtet Maryla Z.. Die ganz groben Arbeiten überließ der Bürokrat des Grauens allerdings gern dem Oberlagerführer Kiefer. Zenon D., der sich mehrmals dem Frondienst in der Transport-Kolonne entzogen hatte, führte der Scherge in die Feuerwehr-Garage. Dort befahl er ihm, an einem Eisen-Pfeiler stehen zu bleiben und hieb mit Fäusten auf ihn ein. Als sein Opfer zu Boden sank, malträtierte er es mit Fußtritten weiter. Erlebnisse wie dieses haben Zenon so verstört, dass er oft gar nicht mehr weiß, ob sie real sind oder nur den Alpträumen entstammen, die ihn immer wieder heimsuchen.

Viele BAYER-SklavInnen denken auch mit Grausen an den Eiskeller zurück. Über Nacht in dem Verlies mit einer Raum-Temperatur von minus 20 Grad eingesperrt, kamen sie am nächsten Tag ganz grün und blau gefroren wieder heraus. Den Führungsrängen reichte dieses Straf-Arsenal jedoch nicht. Der Ingenieur K. beklagte sich in einem Brief an die Sozial-Abteilung über die mangelnde Wirkung der Verwarnungen und Drohungen bei den kein "Gefühl für Arbeitsehre" habenden ZwangsarbeiterInnen. "Ich halte es im Fall C. unbedingt für nötig, dass eine schärfere Bestrafung (Konzentrationslager?) erfolgt, und damit endlich einmal abschreckend gehandelt wird", schrieb er. Zwei Jahre später gab es die gewünschte Abschreckung in Form eines Arbeitserziehungslagers. "Dem Werk soll ein Straflager von 100 Mann zur Arbeitsleistung überwiesen werden", teilte die Technische Direktoren-Konferenz im Oktober 1943 zufrieden mit. Am Tor dieser Hölle wurden SaboteurInnen, auf der Flucht Gestellte oder "ZersetzerInnen der Arbeitsmoral" mit 25 Peitschenhieben empfangen.
 

Selbstverstümmelungen

Aber trotz solcher dragonischen Strafen starteten die Lager-InsassInnen immer wieder Fluchtversuche. Bereits im ersten Jahr ihres Zwangsaufenthalts in Leverkusen liefen über 100 der PolInnen davon. 1943 brachen schon 814 BAYER-SklavInnen aus. Wem eine Flucht zu waghalsig erschien, der versuchte sich mit anderen Mitteln einen Weg aus dem Räderwerk zu bahnen. Jan B. sammelte Zigaretten-Kippen, übergoß den Tabak mit kochendem Wasser und schluckte das Gebräu herunter - für ein Kranken-Attest seine Gesundheit auf Spiel setzend. Krysia B nahm sogar Gift zu sich, um der Maschinen-Halle des Dormagener Farbenwerks zu entkommen und schädigte so ihr Herz dauerhaft. Viele, vor allem die Kinder der ZwangsarbeiterInnen, waren dem Überlebenskampf jedoch nicht gewachsen und erlagen den Strapazen. 138 ArbeitssklavInnen, von denen die meisten wohl in den Diensten BAYERs standen, liegen auf dem Friedhof Manfort begraben.
 

Nicht immer zufrieden stellend?

Trotz dieser bedrückenden Fakten kommt Valentina Maria Stefanski noch zu einer schmeichelhaften Beurteilung des Verhaltens von BAYER. "Und obwohl das Urteil nicht so verheerend ausgefallen ist, wie manche befürchtet, andere erwartet oder gar gehofft haben mögen, wird nach der Lektüre des Buches niemand mehr sagen können, dass ‚die Behandlung der in Leverkusen eingesetzten Fremdarbeiter in jeder Beziehung zufrieden stellend gewesen' ist". Die Bücher von Otto Köhler, einem ausgewiesenen Kenner der Materie, und der COORDINATION GEGEN BAYER-GEFAHREN (CBG) zum Thema IG FARBEN bezeichnet sie als polemische Agitation ohne wissenschaftlichen Wert. Zudem bestreitet sie die Authentizität des nicht nur in diesen Werken, sondern auch von Peter Ferdinand Koch in "Menschenversuche" zitierten Briefwechsels zwischen dem Leverkusener BAYER-Werk und dem KZ Auschwitz. Darin "bestellt" das Unternehmen 150 Frauen für medizinische Experimente und handelt ihren Preis auch noch von 200 auf 170 Reichsmark herunter. Aber nicht nur solch ein Vorgehen traut die Historikerin BAYER nicht zu. Wenn sie sich an einer Stelle beklagt, dass die SklavenarbeiterInnen gnadenlos für ihnen unterlaufene Fehler bestraft wurden, ihnen aber nie jemand gezeigt hat, wie sie es richtig hätten machen sollen, so wirkt das doch sehr naiv. Passend dazu fehlt eine Darstellung der entscheidenden Rolle, die BAYER schon während des Ersten Weltkrieges bei der Rekrutierung von ZwangsarbeiterInnen spielte und des maßgeblichen Einflusses der IG FARBEN auf die SklavenarbeiterInnen-Politik der Nazis. Von diesen Defiziten abgesehen, liefert ihr Buch aber ein anschauliches Bild vom Alltag der NS-Opfer im Leverkusener BAYER-Werk.