GENE & KLONE
Arzneimittel-Forschung mit AXXAM BAYER hat mit dem italienischen
Biotech-Unternehmen AXXAM einen vorerst auf fünf Jahre befristeten, 30 Millionen Euro schweren Koopera- tionsvertrag geschlossen (siehe auch IMPERIUM & WELTMARKT). Die Firma soll für den Konzern Test-Verfahren für die Suche nach Arzneimitteln auf Gentech-Basis entwickeln. Der Leverkusener Chemie- Multi erwarb zudem
eine Minderheitsbeteiligung an der Gentech-Firma und legte seine italienische Genforschungsabteilung mit der von AXXAM zusammen.
BAYER will Gentech-Pestizide Gen-ForscherInnen des BAYER-Konzerns
fahnden im Erbgut von vier Kulturpflanzen schädigenden Insekten, Würmern, Pilzen und Unkräutern gezielt nach Genen, die deren Stoffwechsel regulieren. Auf diese wollen sie dann neuartige Pestizid-Wirkstoffe
ansetzen. Konkrete Ergebnisse gibt es noch keine, aber - wie branchen-üblich - Versprechungen nicht zu knapp. Der beim Leverkusener Chemie-Multi für die molekulare Wirkstoff-Forschung zuständige Dr. Klaus Stenzel
tönt bereits vollmundig: „Ich glaube, dass die heute geschätzten 20 bis 40 Prozent Ernte-Ausfall durch die innovativen Planzenschutzmittel deutlich weiter gesenkt werden können.“
Protein-Forschung mit PROTEROS BAYER forciert die Forschung nach Gentech-Pestiziden massiv.
Jetzt hat der Leverkusener Chemie-Multi eine Zusammenarbeit mit dem Biotech-Unternehmen PROTEROS vereinbart. Die Gen-WerkerInnen dieser Firma sollen genaue Struktur-Analysen solcher Proteine vornehmen, die
BAYER-ForscherInnen vorher als entscheidend für den Stoffwechsel von Kultur-Pflanzen schädigenden Insekten, Unkräutern oder Pilzen ausgemacht haben. Auf diese Proteine will BAYER dann später einmal neuartige
Pestizide ansetzen.
Gen-Therapie verändert Chromosomen Mit COAGULIN B entwickelt BAYER ein
Gen-Therapeutikum für Bluter, das mittels Adeno-Viren (Erkältungsviren) ein Faktor IX-produzierendes Gen in die Zellen des Patienten schleust. In der Erprobungsphase hat es mehrmals Komplikationen gegeben, so fanden
sich die Erkältungsviren auch in den Samenzellen mancher Bluter wieder (siehe SWB 01/02). Auf eine weitere Nebenwirkung von Gen-Therapien stießen jetzt ForscherInnen
der University of Washington. Sie fanden heraus, dass als Gen-Transporter benutzte adeno-assoziierte Zelle die Chromosomen- Struktur verändern. Dort, wo die an den Ziel-Zellen andocken, fehlen oftmals DNA-Sequenzen,
befinden sich neue Erbgut-Sequenzen oder ist der Chromosomen-Abschnitt neu zusammengesetzt. Ein erneuter Rückschlag in der Geschichte der an Rückschlägen nicht eben armen Geschichte der Gen-Therapie.
|