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Carbendazim

13. Januar 2012

USA: Orangensaft mit BAYER-Pestizid Carbendazim belastet

Amerikanische Orangensäfte sind mit einem verbotenen Schädlingsbekämpfungsmittel belastet. In Europa wird der Wirkstoff Carbendazim wegen drohender Gesundheitsgefahren vom Markt genommen.

"Giftig für Wasserorganismen", "Kann das Kind im Mutterleib schädigen", "Kann vererbbare Schäden verursachen" – so lauten einige Warnhinweise für das Fungizid Carbendazim. Die Chemikalie gehört zu den 23 besonders gefährlichen Stoffen, die wegen erwiesener Gesundheitsrisiken in der EU keine erneute Genehmigung erhalten dürfen. Auf der schwarzen Liste der EU befinden sich insgesamt sechs Inhaltsstoffe von BAYER-Produkten: Glufosinat, Carbendazim, Mancozeb, Tebuconazole, Bifenthrin und Thiacloprid.

Der US-Getränkekonzern Coca-Cola hat nun bei Orangensäften aus eigener Herstellung sowie bei Produkten der Konkurrenz eine Belastung mit dem Agrogift festgestellt. Es seien niedrige Werte von Carbendazim gemessen worden, teilte Coca Cola vorgestern mit. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hatte bereits am Montag mitgeteilt, sie sei von einem Unternehmen über den Fund informiert worden. Das Fungizid wird von der Firma BAYER CropScience unter dem Markennamen Derosal vertrieben.

Der Wirkstoff ist für die Verwendung auf Zitrusfrüchten in den USA nicht zugelassen. Allerdings kommt er in Brasilien zum Einsatz, das Land exportiert Orangensaft in die USA. Jedes Unternehmen, das Orangensaft aus Brasilien verwendet, sei betroffen, sagte ein Sprecher von Coca-Cola.

Die US-Gesundheitsbehörde teilte zwar mit, es sei ungefährlich Orangensaft zu trinken. Nach Ansicht der Coordination gegen BAYER-Gefahren gibt es für Carbendazim jedoch keinen Grenzwert, der als ungefährlich zu betrachten ist. Das Netzwerk fordert BAYER auf, alle Wirkstoffe auf der „Schwarzen Liste“ der EU vom Markt zu nehmen.