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Monsanto-Listen

Die PR-Agentur FLEISHMAN HILLARD hat im Jahr 2016 für die jetzige BAYER-Tochter MONSANTO ein ausführliches Lagebild über das politische Frankreich erstellt. Dabei wurden auch Geheimdienst-Methoden nicht gescheut. Das Beratungsunternehmen legte ein umfangreiches Dossier mit den Namen von 200 JournalistInnen, PolitikerInnen, Verbands- und NGO-VertreterInnen sowie WissenschaftlerInnen mitsamt Kontakt-Daten und Hobbys an. Minutiös verzeichnete es die Haltung der Betreffenden zu Themen wie „Landwirtschaft“, „Ernährung“, „Umwelt“, „Gentechnik“, „Gesundheit“ und „Pestiziden“.

Im Zentrum der Aktivitäten von FLEISHMAN HILLARD und PUBLICIS als der zweiten an der Operation beteiligten Agentur stand Glyphosat. Die Illegalität der Praktik steht außer Frage: Das französische Gesetz untersagt es nämlich, politische Meinungen von Menschen ohne Zustimmung der Betreffenden in Datenbanken einzuspeisen. Der Konzern hat also Rechtsbrüche in Auftrag gegeben. Und das nicht nur in Frankreich, sondern in gleich sieben Ländern. Auch in Deutschland.

Der BAYER-Konzern sagte ursprünglich zu, dass alle auf der Liste stehenden Personen und Organisationen bis spätestens Ende Mai 2019 kontaktiert würden. Er hat diese Zusage nicht gehalten. Kommentarlos strich das Unternehmen die entsprechende Passage auf seiner Website und ersetzte sie durch die unverbindliche Aussage: „Wir gehen davon aus, dass die Benachrichtigungen in naher Zukunft beginnen werden.“ Das wirft Fragen auf. „Entweder verschleppt die von BAYER beauftragte Anwaltskanzlei die Aufklärung willentlich oder aber sie ist mit dem Ganzen überfordert. Ohnehin ist der Listen-Skandal keine Sache für eine interne Untersuchung“, so Stelzmann. Nach Ansicht der Coordination muss der Leverkusener Multi die Unterlagen der Staatsanwaltschaft übergeben, damit diese prüfen kann, ob ein strafbares Verhalten vorliegt.

Die CBG leistet dem Konzern seit 1978 Widerstand und ist selbst bereits in der Vergangenheit Ziel von Überwachungsmaßnahmen durch BAYER geworden. Es ist daher wahrscheinlich, dass sie von der Geheimdienst-Attacke auch betroffen ist! Wieviele unserer Aktiven, wie viele unserer UnterstützerInnen auf den Listen des Konzerns gelandet sind, weiß niemand. Nun gilt es schonungslos Aufklärung einzufordern. Auch um unser aller selbst Willen!

Der Auftrag der CBG ist es, Mensch und Umwelt vor BAYER-Angriffen zu schützen. Nun gilt es, unsere eigenen Leute gegen die Konzernwillkür zu verteidigen. Deswegen hat die CBG nun einen offenen Brief verfasst, in dem wir von BAYER Aufklärung verlangen, wer von uns überwacht worden ist und was mit diesen Daten alles angestellt wurde.

Der offene Brief hat BAYER überall weltweit erreicht- Nun erwarten wir Antworten!