Die Rheinpfalz, 14. April 2015
Ludwigshafen
Die Kehrseite der BASF
Vortrag zum 150. Geburtstag am 23. April im Verdi-Haus
Mit einem Festakt am 23. April eröffnet die BASF in Ludwigshafen die über 100 Feierveranstaltungen anlässlich ihres 150. Geburtstags. Ein Vortrag im Verdi-Haus beleuchtet dieses Jubiläum kritisch.
Laut Referent Philipp Mimkes werden in den üblichen Jubiläumsschriften – auch Hoechst und Bayer wurden in den 1860er Jahren gegründet – kritische Themen weitgehend ausgespart. Hinweise auf chemische Kampfstoffe, gefährliche Pestizide oder tödliche Pharmaprodukte suche man vergebens, sagt der Physiker, der dem Vorstand der Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) angehört.
Die CBG beschäftigt sich seit 35 Jahren mit den Risiken, die vom Leverkusener Bayer-Konzern ausgehen. „Bezüglich der engen Zusammenarbeit des Unternehmens mit dem Dritten Reich und seiner ungeheuerlichen Folgen stiehlt man sich aus der Verantwortung, von Selbstkritik ganz zu schweigen“, sagt Mimkes.
Trotz aller Nachhaltigkeitsbeteuerungen sei die Chemie-Industrie für eine Vielzahl von Umweltschäden verantwortlich. So sei die BASF mit einem CO2-Ausstoß von 22 Mio Tonnen einer der größten Klimasünder in Deutschland. Mimkes gibt einen Überblick zur 150-jährigen Geschichte der Chemie-Industrie und beleuchtet die Kehrseiten der Milliardengewinne. Titel seines Vortrags: „150 Jahre BASF – (k)ein Grund zum Feiern? Pestizide, Giftgas, Gentechnik: Die Kehrseiten der Chemie-Industrie“.