Das langjährige CBG-Mitglied Friedhelm Meyer wurde mit dem Düsseldorfer Friedenspreis ausgezeichnet.
Rheinische Post, 24. April 2011
Düsseldorfer Friedensbewegung ehrt Theologen Friedhelm Meyer
Düsseldorfer Friedensgruppen haben am Samstag im Rahmen des diesjährigen Ostermarsches in der Landeshauptstadt den evangelischen Theologen und ehemaligen Garather Pfarrer Friedhelm Meyer geehrt. Den undotierten Düsseldorfer Friedenspreis habe Meyer für seinen jahrzehntelangen Einsatz für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung erhalten, erklärten die beteiligten Friedensgruppen in Düsseldorf.
In seiner Laudatio würdigte der katholische Theologe und Publizist Peter Bürger den Preisträger als einen „unbeugsamen Protestanten“, dessen Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit nicht immer den Beifall der Kirchenleitung gefunden habe.
Meyer, der 1935 in Dinslaken geboren wurde und in Velbert in einer Pfarrerfamilie aufwuchs, studierte unter anderem in Bonn und Heidelberg Theologie. Als Gemeindepfarrer kam er an die Hoffnungskirche in die Neubausiedlung Düsseldorf-Garath, wo er 35 Jahre bis zum Jahr 2000 tätig war. Neben seiner gemeindlichen und seelsorgerlichen Aufgabe engagierte er sich auch überregional in der Friedensarbeit und in der „Solidarischen Kirche“ (SoKi) im Rheinland.
Anfang der 80er Jahre setzte sich Meyer für den Aufbau von Friedensgruppen in der Gemeinde sein. Anfang der 80er Jahre läuteten in Garath die Kirchenglocken zum Ostermarsch, wie Laudator Bürger schilderte. Wegen einer großen Friedensfahne am Turm der Hoffnungskirche seien Presbyterium und Pfarrer Meyer in Konflikt mit der rheinischen Kirchenleitung geraten. Während des Irak-Kriegs 2003 durfte die Fahne jedoch „legal“ am Turm hängen. Durch Gebetsgottesdienste, die Friedenserklärung der „atomwaffenfreien Gemeinde“, eine „Gewissenserforschung“ für Wehrpflichtige, das Kirchenasyl sowie zahlreiche Initiativen zu Umwelt- und Friedensthemen sei Garath ein wichtiges Zentrum der christlichen Friedensarbeit geworden.
Bis heute engagiere sich Meyer in ökumenischen Basisnetzwerken, im Sozialforum und bei der konzernkritischen Initiative Coordination gegen Bayer-Gefahren, erklärte Bürger weiter. Der Ruhestandspfarrer sei weiterhin der SoKi Rheinland verbunden, engagiere sich in Ökumenischen Netzwerken im Rheinland und in Deutschland, sei im Vorstand des Psychosozialen Zentrums für Flüchtlinge tätig, im Bund der Antifaschisten und auch in der Initiative „Neue Namen“ für Urdenbacher Straßen, die nach Kolonialverbrechern benannt seien.
Friedhelm Meyer stehe für die Eigenständigkeit der Gemeinde ein und lehne zentralistische Kirchenleitungsmodelle kompromisslos ab, erklärte Bürger. Den „reformiert geprägten, jedoch entschieden ökumenischen“ Christen habe er nie trennend oder in kleinkarierter Abgrenzung erlebt. „Der Geist im jungen Stadtteil war ökumenisch.“
Der Düsseldorfer Friedenspreis ist eine Gemeinschaftsinitiative von Düsseldorfer Friedensforum, Menschen für den Frieden, Deutsche Friedensgesellschaft/Vereinigte Kriegsdienstgegner Düsseldorf, vom Ökumenischen Friedensnetz Düsseldorfer Christen sowie der Düsseldorfer pax christi-Gruppe. Der Preis wurde in diesem Jahr zum neunten Mal verliehen.