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Rechtsradikale

CBG Redaktion

2. Oktober 2001

Bayer-Mitarbeiter organisiert neonazistische Initiative

Antifaschistisches Bündnis in Krefeld gegründet

Seit Jahren ist in Krefeld und Umgebung eine rechtsextreme Gruppe mit dem Namen Krefelder Forum Freies Deutschland bzw. Krefelder Gesprächskreis – Deutsche Politik aktiv. Die Gruppe unterhält enge Kontakte zu führenden deutschen Rechtsextremisten wie Horst Mahler und Herbert Schweiger. Mahler hatte nach den Attentaten von New York geschrieben: „Die militärischen Angriffe auf die Symbole der mammonistischen Weltherrschaft sind – weil sie vermittelt durch die Medien den Widerstandsgeist der Völker beleben und auf den Hauptfeind ausrichten – eminent wirksam und deshalb rechtens.“

Organisiert werden die neonazistischen Aktivititäten in Krefeld von Hans-Ulrich Höfs, Mitarbeiter der Bayer AG. Höfs, rechtskräftig verurteilt wegen Volksverhetzung, wurde wegen seiner Aktivitäten im Betrieb abgemahnt und versetzt, jedoch nicht gekündigt. Hierzu Axel Köhler- Schnura von der Coordination gegen BAYER-Gefahren: „Bayer sollte ein Zeichen setzen und sich von Höfs trennen. Neonazismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!“

Um den Rechtsextremen in Krefelder Raum entgegenzutreten, hat sich das Forum Nazifreies Krefeld gegründet. Ein erster Erfolg des Bündnis war die Kündigung von Versammlungsräumen in einem Krefelder Lokal. Das Bündnis tritt nun mit einem Aufruf an die Öffentlichkeit, um den neonazistischen Umtrieben in Krefeld ein Ende zu bereiten.

Gemeinsame Erklärung

Warum geschieht eigentlich nichts?

Seit langem existiert im Krefelder Stadtteil Uerdingen eine besonders aktive rechte Szene. Z.B. war das kirchliche Jugendzentrum in Krefeld-Uerdingen in der Vergangenheit durch eine „rechte Gang“ von der Schließung bedroht. Seit langem ist auch bekannt, daß Dr. Hans- Ulrich Höfs einer oder vielleicht sogar der Kopf dieser Szene ist.

Wer ist Höfs?
Dr. Hans-Ulrich Höfs ist seit vielen Jahren politisch aktiv. Früher war er CDU-Mitglied und im CDU-Ortsverband Bockum tätig. Doch bereits lange zuvor war er in rechten Zusammenhängen umtriebig. So war er Bundesvorsitzender des „Gesamtdeutschen Studentenverbandes“, einer Gruppierung in der sich viele ultrarechte Hochschulaktivisten gesammelt hatten.

1989 verließ Höfs die CDU und gründete in Krefeld die „Republikaner“, deren Kreisvorsitzender er wurde. Mehrere Krefelder REP-Mitgründer kamen mit Höfs aus der CDU, andere aus der NPD. Seit einigen Jahren ist Höfs nicht mehr als REP tätig, sondern als Initiator und Leiter des „Krefelder Gesprächskreis – Deutsche Politik“ und des „Krefelder Forum Freies Deutschland“.

Über diese beiden Gruppierungen und Höfs wird auch im Verfassungsschutzbericht NRW informiert. Auch in Krefeld ist sein „Forum“ gerichtsbekannt. Höfs wurde 1996 aufgrund eines Flugblattes, das nach Ansicht des Gerichts an einem Aufruf zum Rassenwahn grenzte, zu einer Geldstrafe wegen Volksverhetzung verurteilt. Auch ist eine öffentliche Äußerung von ihm bekannt, daß er den Begriff „Neonazis“ für einen Ehrentitel hält.

Am 27. Januar 1998 wurde eine Veranstaltung mit M. Friedmann im Krefelder Moltke-Gymnasium zur Eröffnung der Auschwitz-Ausstellung der Villa Merländer von Neonazis gestört. Beim späteren Prozeß gegen den Hauptstörer und Holocaust-Leugner wurde ausgeplaudert, daß das „Krefelder Forum“ über die Taktik der Vortragsstörung bei der Veranstaltung mit M. Friedmann und die zu erwartende Anzeige ausgiebig gesprochen hatte.

Vor einigen Jahren war Höfs Mitveranstalter eines geplanten Treffens in Uerdingen mit Herbert Schweiger, ehem. SS-Mann und Chefideologe der verbotenen NF, der jedoch auf der Fahrt dorthin von der Polizei verhaftet wurde. Höfs ist neben prominenten Rechtsextremen wie Horst Mahler und Franz Schönhuber Erstunterzeichner eines Appells „Ja zu Deutschland – Ja zur NPD“.

Dr. Hans-Ulrich Höfs arbeitet bei BAYER. Er wohnte früher (und heute?) in einer BAYER-Wohnung. Auch seinem Arbeitgeber ist seine politische Tätigkeit nicht unbekannt, da er wegen Aktivitäten im Betrieb abgemahnt wurde.

Wieso reagiert niemand?

In Krefeld, wie im Stadtteil Uerdingen, als auch bei BAYER wird so getan, als gäbe es die neofaschistischen Umtriebe nicht.
Der „Gesprächskreis“ traf sich lange im Uerdinger „Hagschinkel“ und einer weiteren Kneipe, wo sie aber inzwischen verwiesen wurden.

Es muß sich endlich etwas tun. Wir, die Unterzeichner rufen dazu auf, initiativ zu werden gegen die bekannten neofaschistischen Aktivitäten vor allem in Krefeld-Uerdingen. Keine weitere Duldung und indirekte Unterstützung von Höfs & Kumpanen. Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen.

Unterzeichner: Antifaschistische Aktion LEVerkusen; „Barrikade“-Libertäres Aktions- und Kommunikationszentrum Moers;
BI „Moerser gegen Krieg“; Coordination gegen BAYER-Gefahren; DFG/VK Krefeld; DKP Krefeld/Viersen; DKP Kreis Kleve/Wesel;
DKP Leverkusen; Junge Linke Wesel; Gruppe Internationale Sozialisten; Krefelder Arbeitskreis Antifaschismus; PDS / Offene Linke Liste Moers; PDS KV Wesel; Solidaritätshaus Krefeld; Stadtteilgruppe KR, Krefeld; VVN / Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten Mönchengladbach-Grenzland.

Forum Nazifreies Krefeld / Krefelder Gesprächskreis – „Nazis raus“
Anrufbeantworter + Fax: 01212 – 5 112 06 499