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Beitrag veröffentlicht im “Tag: 13. Juli 2011

[TDI] TDI Dormagen

CBG Redaktion

TDI-Anlage: Presse Info der Dormagener Grünen

Am gestrigen Montag empfing die Dormagener Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Herrn Phillip Mimkes, Geschäftsführer des Vereins Coordination gegen Bayer-Gefahren (CBG) zu einer konstruktiven Diskussion über den geplanten Bau der TDI-Anlage im Chempark Dormagen.

„Wir müssen den Planungsprozess kritisch begleiten und dort, wo wir es für notwendig halten, Änderungen fordern. Der Antrag von Bayer MaterialScience zur Errichtung einer Produktionsanlage von Toluylendiisocyanat (TDI) im Chempark Dormagen weist in seiner jetzigen Fassung noch eine Vielzahl von Fragen auf, auf welche bisher nicht oder nur unzureichend eingegangen wurde“, so der Vorsitzende des Ortsverbandes, Martin Knoke.

In den Planungen fehlt unter anderem ein Worst-Case-Szenario gänzlich. Bislang wird nur auf Störfälle eingegangen, bei denen geringe Mengen Phosgen freigesetzt werden. Laut Antragsunterlagen befinden sich in der Anlage zu jeder Zeit große Mengen gefährlicher Chemikalien, darunter 60 Tonnen Phosgen. Daher besteht die Gefahr, dass bei einem schweren Unfall große Mengen des hochgiftigen Gases freigesetzt werden könnten. „Zum Schutz der Menschen in Dormagen ist es dringend erforderlich, dass Bayer Material Science hier und an anderen Punkten nachbessert“, stellt Martin Knoke fest.

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[Uni Köln] Forschungsfreiheit in Gefahr

CBG Redaktion

Antrag der studentischen Verteter/innen für die Senatssitzung am 13. Juli 2011:

Wissenschaftsfreiheit verpflichtet:

Drittmittelkooperationen an der Universität Köln offen legen

Unter dem Druck der öffentlichen Unterfinanzierung der Hochschulen wurden in den letzten Jahren Hochschulen zunehmend dazu getrieben, finanzielle Einnahmen von Drittmittelgebern einzuwerben.

Der Senat der Universität zu Köln sieht eine solche Entwicklung als problematisch an. Erstens kann eine wissenschaftliche Tätigkeit in gesellschaftlicher Verantwortung behindert werden, wo bestimmte Problemstellungen im Auftrage Dritter (z. B. der Industrie) gelöst werden sollen und der Auftraggeber ein direktes Interesse am Ergebnis des Projektes hat.

Zweitens hindert die daraus resultierende Geheimhaltung der Kooperationen und Ergebnisse die Weiterentwicklung der Wissenschaft selbst.

Der Senat der Universität zu Köln spricht sich daher für die Offenlegung aller an der Hochschule stattfindenden Drittmittelkooperationen aus.

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[Krefeld] Klimakiller

CBG Redaktion

CO2-Schleuder im BAYER-Werk Krefeld verhindert!

Kohlekraftwerk wird nicht gebaut / 21.500 Einwendungen eingereicht / „Gaskraftwerk nicht überdimensionieren!“

13. Juli -- Die Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) begrüßt die Entscheidung der Trianel AG, auf den Bau des umstrittenen Kohlekraftwerks auf dem BAYER-Gelände in Krefeld zu verzichten. Das Kraftwerk sollte von der BAYER-Tochterfirma Currenta betrieben werden und Dampfenergie an BAYER liefern.

Philipp Mimkes vom Vorstand der CBG: „Der langjährige Widerstand von Anwohnern und Umweltverbänden hat sich endlich ausgezahlt. Der Bau dieses Klima-Dinosauriers hätte den Umstieg auf regenerative Energien über Jahrzehnte hinweg blockiert!“. Die CBG hatte in den vergangenen Jahren mehrfach in der BAYER-Hauptversammlung vor Tausenden von Aktionären einen Verzicht auf das Kohlekraftwerk gefordert.

Im vergangenen Jahr hatte die CBG zudem eine Stellungnahme zum Genehmigungs-Antrag von Trianel eingereicht. Das Kraftwerk hätte jährlich 4,4 Millionen Tonnen Kohlendioxid, 100 Tonnen Feinstaub, 1.700 Tonnen Stickstoffdioxid, 2.400 Tonnen Schwefeldioxid und große Mengen Schwermetalle emittiert. Auch wäre es zu einer starken Erwärmung des Rheins gekommen. Insgesamt waren mehr als 21.000 Einwendungen gesammelt worden.

Die Coordination gegen BAYER-Gefahren fordert jedoch, das alternativ geplante Gaskraftwerk nicht überzudimensionieren. Trianel will statt des Kohlekraftwerks mit 750 Megawatt elektrischer Leistung ein Gas- und Dampfkraftwerk (GuD) mit 1,2 Gigawatt bauen. GuD-Kraftwerke stoßen deutlich weniger Treibhausgase und Schadstoffe aus und sind aus Sicht der CBG als Brückentechnologie akzeptabel. „Diese gigantische Strommenge wird vor Ort jedoch nicht benötigt – und schon gar nicht die dabei anfallende Prozesswärme, die zu großen Teilen den Rhein in ökologisch bedenklicher Weise aufheizen würde. Einen technisch möglichen Wirkungsgrad von über 90 % erzielt man nur mit kleinen Anlagen, die auf die lokalen Bedürfnisse angepasst sind“, so Mimkes weiter.

BAYER hatte sich in dem Genehmigungsverfahren vehement für das Kohlekraftwerk eingesetzt. Der Konzern emittiert jährlich mehr als 8 Millionen Tonnen CO2 und gehört damit zu den großen Klima-Sündern in Deutschland. Die Coordination gegen BAYER-Gefahren fordert das Unternehmen auf, den Anteil regenerativer Energien drastisch zu erhöhen und auf energieintensive Produktionswege zu verzichten.

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„Saubere Luft“ triumphiert

Die Bürgerinitiative „Saubere Luft“ ist ihr größtes Feindbild los: Das Kohlekraftwerk in Uerdingen wird nicht gebaut. Die Umweltschützer wollen jetzt auf der Hut bleiben, bis der Antrag für die Anlage in aller Form zurückgezogen ist. Die neuen Pläne will man „kritisch begleiten“.

RP -- Die Bürgerinitiative „Saubere Luft“ reagiert mit Genugtuung auf das Aus für die Kohlekraftwerkspläne im Uerdinger Chempark. „Trianel ist auf eine Variante eingeschwenkt, die wir von Anfang an als sinnvolle Lösung propagiert haben“, sagt der Sprecher der Initiative, Norbert Bömer. „Das hätte man eher haben können, dann stünde das Kraftwerk jetzt vielleicht schon.“

Dimensionen sind „sehr groß“
Trianel hat wie berichtet beschlossen, den Bau eines Kohlekraftwerks in Uerdingen aufzugeben. Stattdessen soll ein Gas- und Dampfkraftwerk (GuD) mit deutlich größerer Leistung entstehen.
Die Errichtung dieser Anlage werde man, so Bömer, „nicht bekämpfen, sondern kritisch begleiten“. Denn: „Die Dimensionen scheinen uns schon sehr groß. Aber wir müssen jetzt erst einmal das fertige Konzept abwarten.“ Generell sehen Umweltverbände den geplanten Bau von zwei 600-Megawatt-Blöcken mit Skepsis. Auch bereitet ihnen die Einleitung von heißem Kühlwasser aus dem Kraftwerk in den Rhein Sorgen.
Die Ankündigung des Chempark-Betreibers Currenta, parallel zu Trianel Planungen für ein eigenes Kraftwerk voranzutreiben, macht den Aktiven von „Saubere Luft“ kein Kopfzerbrechen. „Was wir nur völlig unmöglich finden, ist, dass man uns fünf Jahre lang sagt, vom Kohlekraftwerk hängen 7000 Arbeitsplätze im Chempark ab, und jetzt plant man locker eine eigene Lösung“, stellt Bömer fest.
Allerdings könnte das auch Taktik sein. Der Chempark ist unbestreitbar auf eine sichere Stromversorgung angewiesen. Mit eigenen Plänen könnte man das Unternehmen Trianel zur Eile antreiben wollen: „Wenn Currenta nur sichergehen will, dass Trianel jetzt schnell genug in die Pötte kommt, kann man das ja verstehen.“
Selbst, wenn Currenta ein eigenes Kraftwerk bauen sollte, wäre das nur für den Eigenbedarf, also „von der Dimension her überhaupt nicht vergleichbar“, so Bömer.

Noch in Habtachtstellung
Das große Feindbild der Initiative „Saubere Luft“ ist also erst mal nicht mehr da. Wie es mit der Organisation weitergeht, hängt jetzt von den Ambitionen der Mitglieder ab. „Wir bleiben in Habtachtstellung, bis der Antrag für das Kohlekraftwerk zurückgezogen ist“, erklärt Norbert Bömer. Später könnte man sich nach neuen Projekten umsehen: Ein Zementwerk im Krefelder Hafen etwa sei auch ein Risiko.

gemeinsame Pressemitteilung BUND Duisburg / BI Saubere Luft

Kohlekraftwerksplanungen für Krefeld Uerdingen endgültig offiziell zurück gezogen

Neues Gas- und Dampfkraftwerk (GuD) wichtige Brückentechnologie der Energiewende und Beitrag zu Luftreinhaltungsbemühungen in Duisburg. BUND und BI-Saubere Luft bedanken sich bei allen MitstreiterInnen

Seit dem 06.02.2012 sind die Planungen eines Kohlekraftwerks nun endgültig vom Tisch. Der Antrag auf Genehmigung wurde bei der Bezirksregierung Düsseldorf zurückgezogen.

Der Antrag zur Wasserrechtlichen Genehmigung hat nun ebenfalls keine Grundlage mehr, da das neu geplante GuD keine zusätzliche Wasserentnahme oder Rückführung in den Rhein benötigt. Nach Angaben der Bezirksregierung erwartet man die offizielle Rücknahme in den nächsten Tagen.
Auf die Rücknahme des Antrags für den geplante Ausbau des Krefelder Hafens, der nur im Zusammenhang mit dem geplanten Kohlekraftwerk zum Umschlag der Kohle gestellt wurde, wartet die Bezirksregierung noch, geht jedoch auch hier aufgrund von Ankündigungen seitens des Antragsstellers davon aus, dass auch er in den nächsten Tagen offiziell zurück gezogen wird.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Duisburg und die Bürgerinitiative Saubere Luft bedanken sich ausdrücklich bei allen Mitmenschen die sich 5 Jahre lang gegen das Steinkohlekraftwerk Krefeld Uerdingen ausgesprochen haben und sich in die Auseinandersetzungen eingebracht haben. Aus Sicht der Duisburger UmweltschützerInnen hat Trianel auch vor allem aufgrund der massiven Proteste und der umfangreichen, professionellen und sachlichen Darstellungen der langfristigen Situation auf dem Energiemarkt den Argumenten des BUND und der lokalen Bürgerinitiativen in Duisburg und Krefeld aufgenommen.

„Das nun geplante Gas und Dampfkraftwerk ist ein wichtiger Schritt für eine Energiewende in NRW. Die Zeiten von reinen Grundlastkraftwerken mit 5000 Volllaststunden sind durch den Einspeisevorrang der aus Erneuerbaren Energien gewonnen Strom nicht mehr zukunftsfähig“, teilte Kerstin Ciesla, Vorsitzende des BUND Duisburg mit und führt aus: „Die neuen Pläne lesen sich wie die von uns seit Jahren dargelegten Wünsche. Ein hoch modernes, flexibles GuD, das sowohl den benötigten Dampf für den Chempark auskoppelt, als auch schnell und flexibel auf die Fluktuationen bei den Erneuerbaren Energien regieren kann - das ist Brückentechnologie im Energiesektor wie wir es seit Jahren gefordert haben und was mit einem inflexiblen reinen Grundlast-Steinkohlekraftwerk nicht möglich ist“.

„Der Duisburger Westen kann nun im wahrsten Sinne des Wortes aufatmen“, teilt Norbert Bömer, Vorsitzender der BI Saubere Luft aus Duisburg Rheinhausen mit. „Die immense Zusatzbelastung durch Feinstaub, Quecksilber, Arsen, Cadmium und anderen gesundheitsschädlichen Luftschadstoffe, die vor allem den Duisburger Westen getroffen hätten, sind durch das aus des Kohlekraftwerkes am Duisburger Westen vorüber gegangen, denn diese Luftschadstoffe fallen bei einem GuD nicht an“ so Böhmer weiter.

Der BUND Duisburg und die BI Sauber Luft sind sich einig, Duisburg kann feiern. Sie sehen das Ergebnis als ein Beispiel für einen gelungenen Ausgang von Forderungen von engagierten Mutbürgern, die sich konstruktiv und mit viel Ausdauer in Planungen eingebracht haben und deren 5 Jährige Forderung nach einem GuD trotz Beschimpfungen, Diffamierungen und Anfeindungen nun in Planungen umgesetzt werden.

Trotz aller Lobhudelei, werden die Initiativen sich natürlich kritisch, konstruktiv mit den GuD Planungen auseinander setzen, denn ihnen geht es um die Vereinbarkeit von Industrieprojekten und dem Gesundheitsschutz der Bevölkerung.