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Beitrag veröffentlicht im “Tag: 11. Januar 2012

[SWB] Stichwort BAYER

CBG Redaktion

11. Januar 2013

Für 2013 eine gute Nachricht:

30 Jahre Stichwort BAYER

Das einzige Magazin, das einem Konzern kontinuierlich die Stirn bietet, erscheint Dank der Solidarität der konzern- und globalisierungskritischen Öffentlichkeit nun schon seit 30 Jahren. Das ist den Konzernen ein Dorn im Auge.

Stichwort BAYER - ein starkes Stück Gegenmacht
Aktuell hat Stichwort BAYER (SWB) eine Auflage von 6.300 Exemplaren. Damit ist SWB ein starkes Stück Gegenöffentlichkeit.
Das Magazin enthüllt spannend, aktuell und faktenreich, was hinter den Konzernmauern geschieht und sonst nie an die Öffentlichkeit dringt. Stets beispielhaft für Konzernwillkür und Unternehmensverbrechen allgemein.

SWB - konzernkritischer Journalismus
SWB erhält keine finanzielle Unterstützung. Der Herausgeber, die Coordination gegen BAYER-Gefahren, muss sich selbst aus Spenden und Förderbeiträgen finanzieren.
Auch wenn Stichwort BAYER weitgehend ehrenamtlich erstellt wird, kostet konzernkritischer Journalismus Geld. Eine Deckung der Kosten über die Abo-Gebühren ist nicht möglich. Sie betragen 30 Euro jährlich (höhere freiwillige Abo-Gebühren sind gern gesehen).

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Herzliche Soli-Grüße
Jan Pehrke
(Redakteur von SWB)

Soeben ist die aktuelle Ausgabe von Stichwort BAYER erschienen - hier einer der darin enthaltenen Beiträge:

USA: BAYER nimmt „Baby-Aspirin“ vom Markt

[Yasmin] Antibabypillen

CBG Redaktion

11. Januar 2012

FDA-Entscheidung zu Yasmin in der Kritik

Das Wall Street Journal berichtet heute unter der Überschrift “FDA-Empfehlung für Bayer-Mittel verliert an Glaubwürdigkeit“ über die Sitzung der US-Gesundheitsbehörde am 8. Dezember zur Sicherheit von Antibaby-Pillen. Das WSJ weist nach, dass mindestens drei Experten enge Verbindungen zu Bayer hatten. Ein kritischer Pharma-Experte, der keinerlei Geld von der Industrie erhalten hatte, war hingegen wegen angeblicher „Interessenkonflikte“ von der Sitzung ausgeschlossen worden.

Nach Beratungen zur Sicherheit der betreffenden Kontrazeptiva (Yaz, Yasmin) war der Ausschuss mit einem Abstimmungsergebnis von 15 zu 11 zu dem Schluss gekommen, dass die Vorteile der Medikamente höher einzuschätzen seien als die Risiken. Die drei in Frage stehenden Mitglieder stimmten mit der Mehrheit, wenn sich auch zwei von ihnen später für verschärfte Warnhinweise auf den Verpackungen aussprachen. Dass es Risiken gibt, legen Studien der FDA nahe. Studien des Bayer-Konzerns selbst waren zu dem Ergebnis gekommen, dass keine größeren Risiken vorhanden seien.

Die Ausschuss-Anhörung im Dezember soll sehr emotional gewesen sein. Joan Cummings berichtete vom Tod ihrer 18 Jahre alten Tochter im Jahr 2010. Die Yaz-Patientin war kollabiert und an einem Herzstillstand gestorben, verursacht durch ein Blutgerinnsel in der Lunge. Der Rechtsstreit der Familie gegen Bayer ist noch nicht entschieden.

Das WSJ berichtet weiter:

Das Verschweigen der erhobenen Informationen stößt jedoch auf Kritik. Finanzielle Verbindungen zu Pharmakonzernen können bei den Mitgliedern zu Befangenheit führen, warnt Steven Nissen, ein berühmter Kardiologe aus Cleveland und regelmäßiges Mitglied in FDA-Ausschüssen. Die fehlende Veröffentlichung der Angaben unterminiere die Glaubwürdigkeit der Kommitees und beschädige das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Fairness der regulatorischen Vorgänge.

So geht es in Bayer-Dokumenten, die dem Gericht vorliegen, um Paula Hillard, einer Professorin für Geburtshilfe an der kalifornischen Stanford University, die im Ausschuss zugunsten der Bayer-Produkte gestimmt hat. In einem Dokument heißt es, durch Hillards Präsenz in Stanford habe man einen Fürsprecher für Yasmin im Norden Kaliforniens, was sehr nützlich sein werde.
Per E-mail teilte Hillard dem Wall Street Journal mit, sie habe 2010 an zwei Bayer-Meetings teilgenommen. Sie habe für ihre Tätigkeit für Bayer 2010 weniger als 10.000 US-Dollar erhalten. Weitere Fragen wollte sie nicht beantworten.

Ein weiteres Ausschussmitglied, Anne E. Burke, Professorin für Gynäkologie und Geburtshilfe in Baltimore, hatte in Publikationen erklärt, dass sie Forschungsförderung von Bayer erhalten hat. Bayer beschreibt die Ärztin in einem der Dokumente als „Bayers Kontrazeptiva-Expertin“.

Das dritte der betroffenen Ausschussmitglieder und gleichzeitig seinerzeit Vorsitzende des Kommitees ist Julia V. Johnson, Professorin für Geburtshilfe von der Massachusetts Medical School. Sie teilte dem Wall Street Journal per E-mail mit, sie habe bei vier Studien der Bayer-Einheit Berlex mitgearbeitet. Die letzte Studie sei 2008 gewesen, und sie habe keine Forschungsfinanzierung erhalten. Die Mitarbeit an den Studien ohne den Erhalt von Forschungsfinanzierung könne nicht als Konflikt angesehen werden.

Während die drei Ärztinnen im Kommitee abstimmen durften, wurden einem weiteren Mitglied die Stimmrechte von der FDA entzogen. Sydney M. Wolfe hatte die Sicherheit der Verhütungsmittel öffentlich kritisiert. Von THOMAS M. BURTON

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