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Beitrag veröffentlicht im Mai 2018

[Monsanto-Deal] USA genehmigen BAYERs MONSANTO-Deal

CBG Redaktion

30.Mai 2018

Es wird ernst:
USA genehmigen BAYERs MONSANTO-Deal

Kapitulation vor dem Kapital

Am Dienstag Abend stimmten mit den US-amerikanischen Behörden nun auch die letzte der wichtigsten weltweiten Kontrollbehörden der MONSANTO-Übernahme durch BAYER zu. Damit steht der Transaktion kaum noch etwas im Wege. Bis auf Kanada und Mexiko haben nun alle großen Industrie-Staaten und Staaten-Gemeinschaften die Akquisition bewilligt, wie zuvor schon die Fusion von DOW und DUPONT und CHEMCHINAs SYNGENTA-Kauf. „Keine Nation wagt es offensichtlich, der von BAYER & Co. betriebenen ökonomischen Neuordnung der Welternährung etwas entgegenzusetzen. Freie Bahn für Profite! Kapitulation vor dem Kapital! Katastrophe für die Weltbevölkerung und den Planeten!“, konstatiert Axel Köhler-Schnura vom Vorstand der COORDINATION GEGEN BAYER-GEFAHREN (CBG).

Die vorerst letzte Wendung im Agro-Monopoly lässt nur noch vier Unternehmen übrig, die sich das weltweite Geschäft untereinander aufteilen. Unangefochten an der Spitze des Quartetts: der Leverkusener Multi. Bei den Genpflanzen kommt die Aktien-Gesellschaft auf einen Marktanteil von rund 90 Prozent und bei den Pestiziden auf einen von mehr als 20 Prozent. Gut gewappnet für die Zukunft ist der neu arrondierte Konzern auch. Ein Viertel aller Patente im Landwirtschaftsbereich entfallen jetzt auf das Unternehmen. Und mit der digitalen Landwirtschaft rüstet es sich, zum Google der Felder aufzusteigen und mit Apps, Wetter-Daten und Drohnen Zugriff noch auf die letzte Ackerkrume zu nehmen.

Diese dominante Stellung, von den erteilten Auflagen zur Veräußerung bestimmter Produkte kaum geschmälert, hat massive Konsequenzen. Die LandwirtInnen müssen mit höheren Preisen und weniger Auswahl rechnen und in der Folge auch die VerbraucherInnen. Die Beschäftigten sehen sich von Arbeitsplatz-Vernichtung bedroht. Die Standort-Städte schließlich kostet die Transaktion Einnahmen, denn der Global Player pflegt seine Shopping-Touren stets von der Steuer abzusetzen. Und nicht zuletzt leidet die Umwelt unter der mit dem Milliarden-Deal noch einmal forcierten Agro-Industrialisierung.

Die Coordination begleitet BAYER seit nunmehr 40 Jahren kritisch und sieht in der neuen Situation keine große Herausforderung für ihre Arbeit. „Lange Zeit schon machen wir auf die Risiken und Nebenwirkungen der gnadenlosen Profit-Jagd des Leverkusener Multis aufmerksam. Beim ‚March Against MONSANTO‘ Mitte Mai in 428 Städten des Planeten und bei der BAYER-Hauptversammlung am letzten Freitag in Bonn hat zeigte sich wieder eindrucksvoll, dass die Menschen keine Gifte, keine Kriegstreiberei, keine Umweltzerstörung durch BAYER/MONSANTO wollen. Die Coordination gegen BAYER-Gefahren wird auch weiterhin dafür sorgen, dass die in aller Welt mit dem Namen MONSANTO verbundenen Missstände nicht aus dem Fokus der Öffentlichkeit geraten, nur weil sie jetzt unter der Dachmarke BAYER firmieren“, so Axel Köhler-Schnura abschließend.

[Vandana Shiva] Vandana Shiva ruft zum Protest auf

CBG Redaktion

21. Mai 2018

Vandana Shiva fordert zum Protest auf der BAYER-Hauptversammlung auf

„Ein Zeichen gegen die Macht der Agro-Industrie setzen!“

Die bekannte indische Aktivistin Vandana Shiva fordert dazu auf, sich am 24. Und 25. Mai in Bonn an den Protesten rund um die BAYER-Hauptversammlung zu beteiligen. „Die EU und immer mehr andere Länder segnen die von BAYER angebahnte MONSANTO-Übernahme ab. Wollen oder können die Staaten der geballten Wirtschaftsmacht nichts entgegensetzen? Umso wichtiger ist es, dass die Menschen selber ein unübersehbares Zeichen gegen die zunehmend monopolistische Macht der multi-nationalen Agro-Industrie – oder treffender: des Agrargift-Kartells – setzen“, so Vandana Shiva.
Die Verfechterin einer Agrar-Wende ruft dazu auf, das AktionärInnen-Treffen zu einem Forum für eine ökologische, vielfältige und wirklich nachhaltige Landwirtschaft zu machen. VertreterInnen von IFOAM, der weltweiten Bewegung für den biologischen Landbau, „Meine Landwirtschaft“, der „Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft“, ImkerInnen-Verbände und die „Honig-Connection“ haben ihr Kommen bereits angesagt. Zudem erwarten die COORDINATION GEGEN BAYER-GEFAHREN und das „Stopp BAYER/Monsanto“-Bündnis unter anderem AktivistInnen von SumOFUs, Friends of the Earth, INKOTA, des Monsanto-Tribunals, des Umweltinstituts München und der brasilianischen „Permanent Campaign against Pesticides“. Auch Geschädigte von BAYER-Arzneien werden die Hauptversammlung wieder als Forum für Kritik nutzen.
Vandana Shiva nimmt am Vortag des AktionärInnen-Treffens in Bonn an einer Podiumsdiskussion zum Thema „Einstieg in den Ausstieg aus der Pestizid-Falle“ teil und gibt vorher eine Presse-Konferenz. Diejenigen, die es nicht zu den Terminen nach Bonn schaffen, bittet die Inderin, den VeranstalterInnen anderweitig den Rücken zu stärken: „Wer den Protest und Widerstand nicht vor Ort unterstützen kann, sollte sich überlegen, ob er die Initiatoren der Protest- und Demonstrationsveranstaltungen nicht durch eine Spende unterstützen kann, denn Widerstand gegen die mit Millionen-Budgets finanzierte Propaganda der Konzerne kostet auch Geld.“

[CBG-Gegenanträge] Der Vorstand wird nicht entlastet

CBG Redaktion

CBG reicht Gegenanträge zur BAYER-Hauptversammlung am 25. Mai ein

Die COORDINATION GEGEN BAYER-GEFAHREN (CBG) hat Gegenanträge zur BAYER-Hauptversammlung am 25. Mai eingereicht. Sie fordert darin, dem Vorstand wegen der von ihm im Geschäftsjahr 2017 verantworteten Unternehmenspolitik die Entlastung zu verweigern. Zudem lehnt die Initiative den Vorschlag von Aufsichtsrat und Vorstand zur Verwendung des Bilanz-Gewinns ab und plädiert stattdessen dafür, die Erträge unter anderem zu einem sozialen und ökologischen Umbau des Konzerns zu verwenden. Auch spricht die Coordination sich gegen den von BAYER präsentierten neuen Aufsichtsrat-Kandidaten aus und nominiert als Alternative dazu das langjährige CBG-Vorstandsmitglied Axel Köhler-Schnura.

In einem Gegenantrag wirft die CBG dem Konzern konkret vor, mit der Übernahme von MONSANTO eine markt-beherrschende Stellung im Agrar-Sektor erobern zu wollen. Diese übermächtige Stellung hätte für die LandwirtInnen und VerbraucherInnen höhere Preise und weniger Auswahl zur Folge. Überdies bedroht der Mega-Deal Arbeitsplätze und kostet die Standort-Städte Einnahmen, denn BAYER setzt seine Zukäufe stets von der Steuer ab. Ein weiterer Gegenantrag legt der Hauptversammlung die internationalen Lieferketten des Global Players zur Befassung vor. Die einzelnen Glieder wählt das Unternehmen nämlich einzig nach Rendite-Kriterien aus: Es geht
dorthin, wo geringe Kosten und lasche gesetzliche Vorschriften locken. So bezieht BAYER zum Beispiel Pharma-Stoffe von Firmen in Indien und China, deren Produktionsweise verheerende Folgen für Mensch, Tier und Umwelt hat.
Aber der Konzern verstößt auch in seinen eigenen Betrieben gegen die Sorgfaltspflichten, wie die US-amerikanische Gesundheitsbehörde FDA bei einer Inspektion des Leverkusener Werkes unlängst aufgedeckt hat. Der diesbezügliche Gegenantrag zitiert das Fazit der Prüfung. „Signifikante Verstöße gegen die gute Herstellungspraxis“ machte die Behörde aus. Signifikante Verstöße gegen wissenschaftliche Grundsätze hat ein weiterer CBG-Gegenantrag zum Gegenstand, denn BAYER hat in Tateinheit mit SYNGENTA versucht, eine in Auftrag gegebene Studie zum Bienensterben durch Pestizide, die nicht den Erwartungen entsprach, im Nachhinein zu manipulieren.

„Wir hätten noch viel mehr Missstände thematisieren können, aber wir haben unser Reservoir an Gegenanträgen erschöpft. Auf der Hauptversammlung wird BAYER sich jedoch noch einiges mehr anhören müssen“, so CBG-Geschäftsführer Jens Wegener.

Die Kundgebung vor der BAYER-Hauptversammlung am 25. Mai im Bonner World Conference Center, Platz der Vereinten Nationen 2, beginnt um 7h. LandwirtInnen, ImkerInnen, UmweltschützerInnen, Pharma-Geschädigte und andere haben ihr Kommen angekündigt. Viele von ihnen werden auf dem AktionärInnen-Treffen auch Gegen-Reden halten und so den Vorstand des Unternehmens direkt mit ihrer Kritik konfrontieren.

[Monsanto-Deal] Falsche EU-Entscheidung

CBG Redaktion

Die Verkäufe an die BASF mindern BAYERs Markt-Macht nicht

Am 21. März 2018 hatte die EU BAYERs MONSANTO-Übernahme genehmigt. Allerdings machte die Europäische Kommission dem Global Player zur Auflage, sich von Unternehmensteilen zu trennen. Zudem behielt sie sich vor, ihre endgültige Zustimmung erst nach einer eingehenden Prüfung der vom Leverkusener Multi vorgeschlagenen Käufer zu geben. Diesen Prozess schloss Brüssel nun am 30. April ab. Die Europäische Union akzeptierte die BASF als neuen Besitzer von Teilen der Cropscience-Sparte. Sie sieht in dem Ludwigshafener Konzern den geeigneten Kandidaten, um „den von BAYER ausgeübten Wettbewerbsdruck auf diesen Märkten zu ersetzen“. Der Erwerb der Geschäfte mit Gemüse-Samen, konventionellem und gentechnisch manipuliertem Saatgut, dem Pestizid Glufosinat, Saatgutbehandlungsmitteln wie PONCHO sowie mit Entwicklungen der digitalen Landwirtschaft durch die BASF reichen nach Ansicht der Kommission aus, BAYSANTO einzuhegen und für eine ausreichende Konkurrenz auf dem Agrar-Sektor zu sorgen.
Die COORDINATION GEGEN BAYER-GEFAHREN (CBG) teilt diese Einschätzung nicht. Das Veräußerungspaket hat sein Haltbarkeitsdatum nämlich schon überschritten: Die EU selber war es, die Glufosinat wegen seiner erbgut-schädigenden Wirkung und PONCHO wegen seiner Bienengefährlichkeit unlängst aus dem Verkehr zog und damit die wirtschaftlichen Auswirkungen der BAYER/BASF-Transaktion stutzte. Eine Anfrage dazu, welche die Coordination am 13. April stellte, ließ die Generaldirektion Wettbewerb unbeantwortet.

„Bei der EU weiß offenbar die eine Hand nicht, was die andere tut. Wenn Glufosinat und PONCHO als Gegengewichte zur BAYER-Dominanz auf den Gebieten „Pestizide“ und „Saatgutbehandlungsmittel“ wegfallen, dann stimmen die Ausgangsvoraussetzungen der Kommissionsentscheidung nicht mehr. Brüssel muss sich deshalb den BASF-Deal und damit auch den MONSANTO-Deal neu vornehmen“, fordert CBG-Geschäftsführer Jens Wegener.

Diesen Monat finden zahlreiche Proteste gegen die von BAYER geplante MONSANTO-Übernahme statt:

19. Mai – March against Monsanto in Düsseldorf, Hamburg, Trier und Basel.
24. Mai – Podiumsdiskussion mit Vandana Shiva in Bonn.
25. Mai – Protest gegen die BAYER Hauptversammlung in Bonn, Platz der Vereinten Nationen 2, ab 7 Uhr.
Weitere Informationen findet sie auf unserer Kampagnen-Homepage: www.stopbaysanto.de

BAYER HV 2018

CBG Redaktion
Redebeiträge in der HV Die BAYER-Hauptversammlung 2018 findet am 25. Mai im World Conference Center Bonn statt. Auch in diesem Jahr organisiert die COORDINATION GEGEN BAYER-GEFAHREN (CBG) rund um die Hauptversammlung Protestaktionen. Unseren aktuellen Aufruf zum downloaden und verbreiten findet ihr hier: BAYER-HV Aufruf 2018 Anfahrt: World Conference Center Bonn Platz der Vereinten Nationen 2 53113 Bonn Karte: World Conference Center Bonn Parkhaus am WCCB: Weg zum Parhaus Anreise vom HBF Bonn: Bus: Linie 611 (Richtung: Heiderhof Pappelweg) – Ausstieg: Gronau Deutsche Welle, Bonn. Fußweg: Bushaltestelle - WCCB Stadtbahn: Linie 66 (Richtung: Bad Honnef Stadtbahn) – Ausstieg: Bonn Heussallee/Museumsmeile. Fußweg: Haltestelle - WCCB [gallery]