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Beitrag veröffentlicht im September 2018

[Veranstaltung] CBG-Veranstaltung in der Alten Feuerwache

CBG Redaktion

BAYER & Co: 
Die Pestizid-Pest in Argentinien

mit: 
Damián Verzeñassi (Professor der Medizin) 
und Juan Ignacio Pereira Queles (Rechtsanwalt)

Sonntag 7.10., Alte Feuerwache (Großes Forum) 
Köln Melchiorstraße 3, Beginn 19.30 Uhr, Eintritt frei

Damián Verzeñassi (Professor der Medizin) und Juan Ignacio Pereira Queles (Rechtsanwalt) kommen auf Einladung der COORDINATION GEGEN BAYER-GEFAHREN (CBG) nach Köln. Sie werden über die Überflutung Argentiniens mit Pestiziden im Allgemeinen und mit Glyphosat im Besonderen berichten. Und über die verheerenden Auswirkungen für Mensch und Umwelt in ihrer Heimat.

Argentinien zählt weltweit zu den größten Exporteuren von landwirtschaftlichen Produkten. Auf fast 20 Millionen Hektar Acker-Fläche werden Nahrungsmittel für die Weltbevölkerung angebaut. Ein El Dorado für BAYER & Co. Mit Unmengen von Pestiziden, vorneweg Glyphosat (BAYER/MONSANTO) werden die Flächen überflutet.

Der Mediziner Verzeñassi untersucht seit Jahren gemeinsam mit seinen Studierenden die Folgen: Atemwegserkrankungen und Hormon-Störungen treten in den Agrar-Regionen signifikant häufiger auf und die Krebs-Rate liegt nahezu um den Faktor 2 höher als im Rest des Landes.

Juan Ignacio Pereyra Queles, vertritt gemeinsam mit anderen KollegInnen Glyphosat-Geschädigte anwaltlich vor Gericht. Der Jurist mit dem Spezialgebiet „Umweltrecht“ misst den Tagen in Deutschland eine besondere Bedeutung zu. „Mit BAYER als nunmehrigem Hauptproduzenten von Glyphosat liegt der Schlüssel zur Lösung des Problems in Deutschland. Der Konzern darf seine Augen nicht vor dem verschließen, was in Argentinien geschieht: Wir stehen vor einem Ökozid.“

Verzeñassi sieht auch die Bundesregierung in der Pflicht. „Ein rasches Glyphosat-Verbot in Deutschland hätte Signal-Wirkung. Die Geschädigten in Argentinien warten auf ein solches Zeichen. Jeder Tag zählt“, mahnt der Professor.

Am 24. September werden die beiden Argentinier in Genf vor dem „UN-Ausschuss für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Menschenrechte“ sprechen. Zudem treffen sie in Brüssel auf Europa-ParlamentarierInnen. Auch Termine im bundesdeutschen Außen- und Landwirtschaftsministerium stehen auf ihrer Agenda.

„Die Europäer sollten etwas über die Herstellung von Agrar-Gütern in Argentinien und anderen Ländern Südamerikas wissen. Es ist eine Produktionsweise, die unsere Landbevölkerung krank macht und umbringt. Und das Gift, das hier verwendet wird, bleibt nicht einfach nur hier. Es gelangt bis nach Europa in verarbeiteten Lebensmitteln und landet auf europäischen Tellern in dem Fleisch, das man dort isst“, so erläutet Verzeñassi den Sinn der Mission der zwei MitstreiterInnen der INTERNATIONAL ACTIVIST ACTION.

Hinweise auf weitere Veranstaltungen mit Damián Verzeñassi und Juan Ignacio Pereira Queles:

Dienstag, 25.09., 19.30 Uhr, Unternehmen Mitte (Salon)

Gerbergasse 30, Basel (Schweiz)

Freitag, 28.09., 18.30 Uhr, Büro Global 2000 

Neustiftgasse 36, Wien (Österreich)

Samstag, 29.09., 19 Uhr, Katholisches Bildungswerk

Kammergasse 16, Freising (München-Nord)

Sonntag, 30.09., 18 Uhr, Alte Schule

Bernhard-Fischerstr. 8, Marktbreit

Donnerstag, 4.10., 19.30 Uhr, Stiftung Haus der Bauern

Schlossstr. 16/3, 74592 Jagst

Freitag, 5.10., 17.00 Uhr, „Alpen Adria Biofest“
Neuer Platz, Klagenfurt (Österreich)

[ AVAAZ gewinnt] AVAAZ gewinnt Prozess

CBG Redaktion

10.September 2018

AVAAZ gewinnt Prozess gegen BAYER-Tochter MONSANTO

Angriff abgewehrt

Am vergangenen Donnerstag wies ein US-amerikanisches Gericht die Klage der BAYER-Tochter MONSANTO gegen die Initiative AVAAZ ab. Die Konzern-Gesellschaft hatte von der NGO die Herausgabe sämtlicher interner Dokumente zu Glyphosat verlangt. Alle Unterlagen wie etwa die Korrespondenz der Organisation mit der Europäischen Chemikalien-Agentur ECHA und Angehörigen des Europäischen Parlaments sowie Mails von Avaaz-Mitgliedern an PolitikerInnen wollte das seit Juni zum Leverkusener Multi gehörende Unternehmen einsehen. Es brauche die Unterlagen zur Verteidigung in dem Prozess, den die beiden Glyphosat-Geschädigten Ronald Peterson und Jeff Hall angestrengt haben, lautete die Begründung.

Der „New York County Supreme Court“ lehnte das Begehr jedoch ab. Die verlangten Schriftstücke seien „absolut irrelevant“ für dieses Schadensersatz-Verfahren, urteilte der Richter Shlomo Hagler. Eine gerichtliche Verfügung, sie herausgeben zu müssen, hätte ihm zufolge einen „enormen einschüchternden Effekt“ nicht nur auf Avaaz, sondern auch auf andere zivilgesellschaftliche Organisationen gehabt. „Kein Mitglied möchte, dass seine Privatsphäre verletzt und seine Aktivitäten öffentlich gemacht werden“, befand Hagler.

Nach Einschätzung der AktivistInnen hätte die Klage bei Erfolg ihre ganze Arbeit lahmlegen können. „Tausende Personal-Stunden“ kalkulierte sie für das Zusammenstellen der Dokumenten-Massen ein und bezeichnete das als „verheerend für Avaaz’ Kernaufgaben“. Entsprechend erleichtert zeigte sich die Initiative nach dem Votum des Supreme Courts.

Auch die COORDINATION GEGEN BAYER-GEFAHREN (CBG) begrüßt die Entscheidung. „Die BAYER-Tochter MONSANTO ist vorerst mit ihrem durchsichtigen Manöver gescheitert, Konzern-KritikerInnen unter Druck zu setzen. Wir fordern den Leverkusener Multi jetzt dazu auf, die Akte zu schließen und auf eine Berufung zu verzichten“, so Axel Köhler-Schnura vom Vorstand der CBG.