Presse Information vom 12. Dezember 2014
Ausgliederung von BAYER MaterialScience:
Belegschaft in Antwerpen fordert Gleichbehandlung
Die Belegschaft von BAYER MaterialScience im belgischen Antwerpen fordert eine Gleichstellung mit den deutschen Beschäftigten. Die von der Gewerkschaft ausgehandelte Arbeitsplatz-Garantie bis 2020 gilt bislang nur für die deutschen Mitarbeiter/innen. Deswegen beteiligen sich die Antwerpener Mitarbeiter an den landesweiten Streiks am 15. Dezember.
Fotos von Streikposten am BAYER-Werk Antwerpen am 15. Dez.
Die im Oktober beschlossene Ausgliederung der Kunststoff-Sparte BAYER MaterialScience (BMS) droht zu Lasten der ausländischen Beschäftigten zu gehen. Die von der IG BCE ausgehandelte fünfjährige Arbeitsplatzgarantie gilt bislang nur für die deutschen Standorte.
In Antwerpen, einem der größten ausländischen BMS-Standorte, wurden die jüngsten Verhandlungen ohne Ergebnis abgebrochen. Levi Sollie, Vertrauensmann der Gewerkschaft Algemeen Belgisch Vakverbond (ABVV): „Wir fordern eine Jobgarantie, so wie sie die deutsche Belegschaft erhalten hat. In den zwölfstündigen Gesprächen mit der Werksleitung wurde uns jedoch kein ernsthaftes Angebot unterbreitet. Zwar wollte BAYER einen Bestand der Arbeitsplätze bis 2020 zusichern, allerdings hätte die Vereinbarung einen ´Solidarbeitrag der Belegschaft` beinhalten sollen. Auch hätte die Vereinbarung nicht für die Mitarbeiter der Verwaltung – immerhin 200 der 840 Mitarbeiter – gegolten.“ Die Belegschaft wird sich daher an dem landesweiten Streik am Montag beteiligen.
Die Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) befürchtet eine Parzellierung von BAYER MaterialScience, die Vernichtung von Arbeitsplätzen und eine Absenkung der Löhne – so wie bei der Ausgliederungen der Chemie-Sparte Lanxess geschehen. Die CBG fordert den BAYER-Vorstand auf, die Kunststoffsparte nur an einen Investor zu verkaufen, der den Bestand der Arbeitsplätze weltweit garantiert.
Material Science hatte stets in der Gewinnzone gelegen, dennoch forderten Investoren seit Jahren eine Abspaltung. Um die Kunststoff-Sparte im Unternehmen zu halten, waren der Belegschaft in den vergangenen Jahren zahlreiche Zugeständnisse abverlangt worden. So hatte BAYER mittels mehrerer „Effizienz-Programme“ über 2.000 Arbeitsplätze vernichtet, Werke geschlossen und Bonus-Zahlungen gestrichen.
Levi Sollie abschließend: „BAYER hat die Verantwortung, unsere Löhne und Arbeitsbedingungen für die kommenden Jahre zu garantieren. Im März 2015 wird das Antwerpener BAYER-Werk seinen 50. Geburtstag begehen – den meisten Arbeitern ist aber nicht nach Feiern zu Mute.“