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Gegenantrag Arbeitsplatzvernichtung

CBG Redaktion

Gegenantrag zur Hauptversammlung des BAYER-Konzerns am 25. April 2025

Hiermit zeige ich an, dass ich in meiner Eigenschaft als Vorstandsmitglied der Coordination gegen BAYER-Gefahren zum Punkt 3 der Tagesordnung den Vor­schlägen des Vorstands und des Aufsichtsrats widerspreche und die AktionärInnen veranlassen will, für den folgenden Gegenantrag zu stimmen: 

Gegenantrag zu TOP 3: Der Aufsichtsrat wird nicht entlastet

BAYER gefällt sich in der Selbstdarstellung als gütiger Sozialpartner, doch zeigt sich einmal mehr, dass es in Krisenzeiten vor allem die Beschäftigten sind, die dran glauben müssen, während Vorstand und Aufsichtsräte Boni einstreichen. 

Das äußert sich das nicht nur in der niedrigen Tarifbindungsquote der BAYER-Gesellschaften, die sich im Jahr 2024 auf lediglich 53 Prozent belief, sondern auch in dem neuen Organisationsmodell „Dynamic Shared Ownership“ (DSO) – letztlich nichts als ein hübscher Name für Arbeitsplatzvernichtung. Das DSO will „Entscheidungsprozesse beschleunigen“, „Strukturen verschlanken“, „Bürokratie beseitigen“, doch beseitigt werden vor allem die Arbeitsplätze. Mittlerweile sind es 7.000 Beschäftigte, die BAYER für die Tür gesetzt hat. Und Arbeitsdirektorin Heike Prinz feiert das auch noch und verbucht das Ganze unter „Fortschritte bei der Transformation von BAYER“. 

Entsprechend schlecht ist das Betriebsklima, wie der Journalist Jürgen Salz in der „Wirtschaftswoche“ darlegte. „In vertraulichen Gesprächen berichten fast alle Mitarbeiter von großer Unsicherheit“, hält er in seiner Reportage fest.

Zwar hat der Konzern letztes Jahr mit dem Betriebsrat noch die „Standortsicherungsvereinbarung“ verlängert, die betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2026 ausschließt, doch ab da seien diese „theoretisch möglich – aber weiterhin nur als letztes Mittel“, sagte Prinz der „Rheinischen Post“. Das „letzte Mittel“ glauben ihr wohl nur diejenigen, die ihr auch glauben, dass „viele Kolleginnen und Kollegen […] diese Veränderung auch als Chance begreifen. Denn wir bieten durchaus attraktive Abfindungen.“ Na dann. 

Damit nicht genug, findet die Managerin in dem Interview auch noch die Gelegenheit, sich gegen Erleichterungen für die Beschäftigen auszusprechen. „Der Staat sollte aus meiner Sicht die telefonische Krankmeldung wieder kippen, so Prinz. „Auch Ideen wie die Vier-Tage-Woche oder bezahlte Null-Bock-Tage führen angesichts der wirtschaftlichen Lage in die falsche Richtung“, meint sie. 

Die Personalvorständin plädiert also für ein strengeres Arbeitsregime. Dabei haben BAYERs angespannte wirtschaftliche Situation einzig und allein die Vorstände und Aufsichtsräte zu verantworten, nicht die Beschäftigten, die den Bankrottkurs des Managements ausbaden dürfen! 

Es waren nicht die Beschäftigten, die entschieden haben, Glyphosat weiter zu produzieren. Und es sind nicht die Beschäftigten, die keine gütliche und faire Einigung mit den Glyphosatgeschädigten wollen, deren Leid einzig und allein die Chefetage zu verantworten hat!

Kurzum: Es baden mal wieder die Belegschaftsangehörigen die Misere aus, in die die Chefetage den Konzern geritten hat. 

Es wäre die Aufgabe des Aufsichtsrats gewesen, den Vorstand zu kontrollieren und solche Arbeitsplatzvernichtungsprogramme zu verhindern. Das hat er jedoch nicht getan. Tausende von Beschäftigten, die täglich ihre Arbeit gut und ehrlich machen, werden im Zuge des „Dynamic Shared Ownership“-Programms gefeuert. Das ist ganz offensichtlich weder gerecht noch verantwortungsvoll, weswegen ich hiermit fordere, dem Aufsichtsrat die Entlastung zu verweigern. 

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