Mein Name ist Dr. Gottfried Arnold, ich bin Kinderarzt im Ruhestand und Mitglied der CBG, Coordination gegen Bayer-Gefahren.
Ich spreche heute über die negativen Effekte Ihrer sog. „Pflanzenschutzmittel“, weil sie den Menschen schwere Schäden zufügen können.
In der täglichen Werbung fordern Sie dazu auf, Ihren Arzt nach Nebenwirkungen Ihrer Produkte zu fragen.
„Pflanzenschutzmittel“ – ich verwende hier die kürzere Form Pestizide als Oberbegriff.
Pestizide wirken nicht nur völlig ungezielt, sondern sie schaden
1. der Bodenfruchtbarkeit
2. der Biodiversität (stören das biologische Gleichgewicht)
3. Welche Schäden fügen sie den Menschen zu?
2013 stellt Roberts in der angesehenen kinderärztlichen Fachzeitschrift „Pediatrics“ fest, dass
zu den möglichen chronischen Folgen der Anwendung von Pestiziden[1] neben einer geistigen Beeinträchtigung auch die häufigsten Krebserkrankungen bei Kindern zählen:
1. Blutkrebs wie z. B. die akute lymphatische Leukämie, meist bei Kleinkindern von unter einem Jahr bis zu sechs Jahren
2. Hirn-Tumore
3. Knochenkrebs
Bereits 2016[2] haben amerikanische Epidemiologen bzw. Kinderkrebsärzte darauf hingewiesen, dass sie die Kinderleukämie als eine „verhinderbare“ Erkrankung ansehen.
Wie solche Krebserkrankungen bei Kindern entstehen können, erkläre ich hier :
1. Durch Aufstellen von Passiv-Sammler-Platten in Wohnräumen sowie durch Blut- und Haar-Analysen haben Wissenschaftler festgestellt, dass Pestizide wirklich überall verteilt sind, z. B.
a) in der Raumluft – denken Sie etwa an die Behandlung von Flöhen bei Haustieren – können sich Pestizide lange halten und so auch zu einer Anreicherung im Körper von schwangeren Frauen führen, die sie dann zum Teil an ihre ungeborenen Kinder weitergeben.
b) in den USA wurden Menschen auf 44 Pestizide untersucht → bei den meisten wurden 29 verschiedene in ihrem Körper gefunden! (Roberts 2012)
c) in Luxemburg: alle untersuchten Kinder waren mit Pestiziden belastet, viele mit Pestiziden ganz unterschiedlicher Wirkgruppen!
Im Prinzip sind also praktisch alle Menschen chronisch Pestiziden ausgesetzt.
Die erste Pestizid-Dosis, die ungeborene Kinder in dieser frühen und empfindlichen Entwicklungphase abbekommen, nennen Kinderkrebs-Ärzte den „1. Schlag“ bei der Entstehung von Blutkrebs bei Kleinkindern.
Der zweite Schlag kommt dann, wenn diese Kinder in der Raumluft und im Hausstaub die nächsten Pestizid-Mengen zu sich nehmen. Das Risiko steigt natürlich in ländlicher Umgebung und wenn Pestizide zu Hause bei Hunden oder Katzen angewendet werden. So stellt man sich im Prinzip die Entstehung dieser Krebs-Erkrankungen im frühen Kindesalter vor und schlägt folgerichtig diese Vorbeugungsmaßmahmen, die das Krebsrisiko für Kinder vermindern sollen, vor:
1. Vermeidung der Pestizid-Aufnahme über Lebensmittel,
2. die sorgfältige Beseitigung der Pestizide im Hausstaub durch häufiges feuchtes Aufwischen usw. 3. das Verbot von Pestiziden in der Nähe von Schulen und
4. Unkrautentfernung ggf. maschinell
Meine Frage:
1. Wie können Sie bei dieser allgemeinen Verteilung von Pestiziden noch davon reden, man könne sich durch sachgemäße Anwendung vor den Folgen einer chronischen Pestizidvergiftung schützen?
2. Wann werden Sie Produkte entwickeln, die natur- und menschenverträglich sind?
[1] Roberts et al., Pesticide Exposure in Children, 2012, https://doi.org/10.1542/peds.2012-2758
[2] Metayer et al., Childhood Leukemia: A Preventable Disease, 2016, http://pediatrics.aappublications.org/content/pediatrics/138/Supplement_1/S45.full.pdf