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Bienensterben

21. Juli 2004

Imker und Umweltverbände fordern wegen Bienensterbens Pestizid-Verbot

Bonn/Berlin – Wegen des anhaltenden Bienensterbens haben Imker und Umweltschützer ein einstweiliges Verbot des Pestizids Gaucho gefordert. Dessen Wirkstoff Imidacloprid steht nach ihrer Auffassung im Verdacht, das Bienensterben in weiten Teilen Europas zu verursachen. Der Deutsche Berufsimkerbund, der Naturschutzbund NABU und die Organisation «Coordination gegen Bayer-Gefahren» (CBG) riefen Bundesverbraucherministerin Renate Künast auf, dem Pestizid bis zur Klärung aller aktuellen Erkenntnisse die Zulassung zu entziehen.

Das Ministerium der Grünen-Politikerin wies dies zurück. Eine Sprecherin sagte auf AP-Anfrage, es gebe derzeit noch keine Erkenntnisse, dass Gaucho zu den Bienensterben geführt habe. Das Pestizid werde aber weiter dahingehend untersucht. Auch die Bayer-Sparte CropScience, die den Wirkstoff produziert, wies einen Zusammenhang mit dem Bienensterben zurück.

Laut den Umweltschützern starben in Deutschland und Frankreich in den vergangenen Jahren fast die Hälfte aller Bienenvölker. Auch die Bestände an Wildbienen und weiteren Insektenarten seien zum Teil erheblich zurückgegangen. Der Präsident des Deutschen Berufsimkerbundes, Manfred Hederer, erklärte, Künast müsse dem Beispiel der französischen Regierung folgen und alle Pestizide, die eine Gefahr für Bienen darstellten, vom Markt nehmen.

Der Gaucho-Wirkstoff Imidacloprid wird von Bayer CropScience hergestellt. Der Teilkonzern mit Sitz in Mohnheim erklärte am Mittwoch, alle wissenschaftlichen Untersuchungen belegten die Unbedenklichkeit des Saatgutmittels Gaucho für Bienen. Zudem könne von einem anhaltenden Bienensterben keine Rede sein. In Deutschland und den Nachbarländern hätten sich die Bienenbestände wieder erholt, hieß es.

Imidacloprid wird unter den Markennamen Gaucho und Chinook vor allem im Raps-, Zuckerrüben- und Maisanbau eingesetzt. Bayer hat schon früher ähnliche Vorwürfe in Frankreich zurückgewiesen.

http:www.berufsimker.de/
http:
www.NABU.de/
http://www.CBGnetwork.de/