Westdeutsche Zeitung, 2.7.2002
Polizisten werden zu Flugobjekten
Krefeld. Zum Nachbarschaftsfest anlässlich des 125. Geburtstages des Bayerwerkes Uerdingen kamen nicht nur Nachbarn. Rund 20 000 Besucher strömten herbei.
Blaue und grüne Ballons schweben über dem Stadtwald, weisen Richtung Rennbahn. Manch einer hat seine lange Reise in die Welt schon vorzeitig in einem Baumwipfel beendet. Die Farben des Bayerwerkes bestimmten am Wochenende das Bild auf dem Rennbahngelände. 125 Jahre Werk in Uerdingen wurden nicht nur mit Nachbarn gefeiert.
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Die Turnriege der nordrhein-westfälischen Polizei marschiert wie einst Vater Jahn in Ringel shirts auf und schon geht`s los. Über und untereinander fliegen sie, fangen den Kollegen auf und reichen ihn weiter, purzeln übereinander – so dass es eine wahre Freude ist.
Spaß – dafür sorgt das abwechslungsreiche Programm gibt es für jeden der mehr als 20 000 Besucher, die an den beiden Tagen den Weg zur Rennbahn finden. Und Information: In der Tribüne kann die Geschichte des Bayerwerkes anhand von Bildern und Texten nachvollzogen werden. Dunkle Punkte sind allerdings ausgeklammert. Auf die verweist eine kleine Gruppe vor dem Haupteingang. „Ein Fest für die Pest“, ist hier auf Plakaten der „Coordination gegen Bayer-Gefahren“ zu lesen.
Ein Faltplatt spricht die Rolle der IG Farben in der NS-Zeit an.
„Kein Kommentar“, heißt es dazu von Bayer-Sprecher Markus Pannenberg. Die dunkle Seite der Geschichte werde schließlich auch bei Bayer thematisiert. „Heute aber soll gefeiert werden“, so Fuhr.