Leverkusener Anzeiger, 15. September 2015
CO-Pipeline von Bayer
Ärzte wollen Gastransport zwischen Leverkusen und Dormagen stoppen
94 Ärzte aus der Region haben die sofortige Stilllegung der Kohlenmonoxid-Leitung zwischen den Werken in Dormagen und Leverkusen gefordert. Im Falle eines Unfalls gäbe es kaum Rettungsmöglichkeiten für die Bevölkerung.
In einem Brief an die Landesregierung und den Bayer-Vorstand unterstützen 94 Ärzte aus Leverkusen, Dormagen, Hilden und Mettmann die Forderung nach einer sofortigen Stilllegung der Kohlenmonoxid-Leitung zwischen den Werken in Dormagen und Leverkusen. Das Gefahrenpotenzial für die Bevölkerung sei laut den Medizinern untragbar hoch, denn im Falle eines Unfalls gäbe es kaum Rettungsmöglichkeiten.
Die umstrittene Leitung, die bei Leverkusen den Rhein unterquert, wurde in den 1960er Jahren gebaut und zunächst nur für den Transport von ungefährlichen Gasen wie Stickstoff und Kohlendioxid verwendet. Ab 2001 jedoch wurde über die Pipeline Kohlenmonoxid transportiert. Da Teile der Rohre schwere Schäden aufweisen, leitete Bayer den Transport auf ein anderes Rohr um und gab den Neubau der Rhein-Unterquerung bekannt.
Die Coordination gegen Bayer-Gefahren setzt sich für die Stilllegung der alten Leitungen und für den Bau eines begehbaren Tunnels, der nur zum Transport von ungefährlicheren Gasen wie Sauerstoff oder Stickstoff genutzt wird, ein. Den Transport von Kohlenmonoxid will die Initiative ganz verhindern.