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Mogelpackung

EcoReporter, 12.7.2006

Bayer-Konzern hat Treibhausgas-Emissionen weiter reduziert – Kritiker sprechen von geschönter Bilanz

Laut seinem nun veröffentlichten aktuellen Nachhaltigkeitsbericht hat der Bayer-Konzern im Jahr 2005 trotz gestiegener Produktion seine Treibhausgas-Emissionen im Vergleich zum Vorjahr um 7 Prozent reduziert. Dies sei aufgrund von technischen Maßnahmen und strukturellen Veränderungen gelungen. Der Energieeinsatz von Bayer ist den Angaben zufolge gegenüber 2004 um 10 Prozent gesunken. Insgesamt sei es seit 1990, dem Basisjahr des Klimaschutzprotokolls von Kyoto, dem Konzern gelungen, die Treibhausgas-Emissionen um über 70 Prozent zu verringern. „Damit haben wir nicht nur unser Ziel, die klimarelevanten Emissionen bis 2010 zu halbieren, bereits vorzeitig erreicht, sondern auch die anspruchsvollen Forderungen des Kyoto-Protokolls lange vor Ablauf der Frist übererfüllt“, erklärte Dr. Wolfgang Plischke, im Bayer-Vorstand verantwortlich für Innovation, Technologie und Umwelt.

Wie der Leverkusener Konzern mitteilt, wurden alle berichtsrelevanten Daten weltweit an sämtlichen Bayer-Standorten erhoben. Die Methodik, Zusammenfassung und Validierung der Daten sei von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte überprüft und testiert worden. Bei der Erhebung und Präsentation seiner Nachhaltigkeits-Daten orientiere sich Bayer an den Leitlinien der Global Reporting Initiative (GRI), einer Partnerorganisation der Vereinten Nationen zur Erarbeitung international akzeptierter Richtlinien für die Nachhaltigkeitsberichterstattung. Bayer unterstütze die GRI aktiv bei der Weiterentwicklung der Leitlinien.

Kritik an der Darstellung des Konzerns erhebt die ‚Coordination gegen BAYER-Gefahren‘. Gegenüber ECOreporter.de erhob sie den Vorwurf, der Rückgang der Emissionen von Bayer sei „mindestens zur Hälfte auf Faktoren zurückzuführen, die nichts mit Klimaschutz zu tun haben“. Eine genauere Analyse zeige, dass die Senkung des CO2-Ausstoßes „größtenteils auf den Verkauf einer Unternehmensbeteiligung und den gestiegenen Fremd-Bezug von Energie zurückzuführen“ sei. Dies schöne die Konzernbilanz, helfe aber dem Klima nicht, so die Organisation.