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Beiträge verschlagwortet als “Toxic Trade Tour”

Die „Toxic Trade Tour“ macht Halt in Berlin

CBG Redaktion

Hoher Besuch vorm Bundeskanzleramt

Am 3. November machte die „Toxic Trade Tour“ gegen das geplante EU-Mercosur-Abkommen Halt in der Bundeshauptstadt. Von Wien, München und Warschau kommend, legte sie auf ihrem Weg nach Brüssel einen Zwischenstopp in Berlin ein. 

Da der forcierte Handel mit gesundheitsschädlichen Agrochemikalien zu den bekanntesten Risiken und Nebenwirkungen des Deals zählt, bauten die AktivistInnen vom Netzwerk Gerechter Welthandel vor dem Bundeskanzleramt eine riesige Pyramide aus Pestizid-Fässern auf und schenkten daneben an einer Bar Gift-Cocktails aus.

Der brasilianische Geologe Dr. Ronaldo Barros Sodré und Raimunda Francisca Vieira Paz vom Menschenrechtszentrum der Diözese Balsas-MA schilderten, welche verheerenden Auswirkungen die Gift-Frachten made in Germany vor Ort haben. Der Toxikologe Dr. Peter Clausing ging in seinem Rede-Beitrag noch einmal gesondert auf diejenigen Pestizide ein, die innerhalb der EU wegen ihrer Gefährlichkeit keine Zulassung (mehr) haben. 

Jan Pehrke von der Coordination gegen BAYER-Gefahren nahm sich dann mit dem BAYER-Konzern einen der Hauptproduzenten dieser und anderer Agro-Chemikalien vor, gehört der Leverkusener Multi doch zu den Hauptprofiteuren des Abkommens. Die darin festgelegte Abschaffung der Einfuhrzölle für Glyphosat & Co. sorgt nämlich für noch bessere Geschäftsaussichten. Aber auch das ganze agro-industrielle Modell mit seinen bekannten Risiken und Nebenwirkungen wie der Abholzung von Regenwald und der Vertreibung indigener Gemeinschaften erhält durch den nunmehr „Partnerschaftsabkommen“ titulierten Vertrag Auftrieb, warnte Pehrke. Dabei ist das brasilianische Agro-Business jetzt schon für den Hauptteil der Treibhausgas-Emissionen des Landes verantwortlich, hob er mit Blick auf die am 10. November beginnende Klima-Konferenz in Belém hervor.

Friedrich Merz fand leider keine Zeit, aus dem Bundeskanzleramt zu kommen und sich den Fragen der AktivistInnen zu stellen. Deshalb mussten die AktivistInnen mit einem Double vorliebnehmen. Aber die Antworten verleugneten den beunruhigenden Charakter der Übereinkunft völlig. Daher ergoß sich über dem Merz-Lookalike leider ein Teil der eigentlich für die Mercosur-Länder bestimmten Gift-Fässer vorzeitig, und Ursula Von der Leyen erging es im Anschluss nicht besser.

„Sehr deutlich haben Sie unsere Kritik an dem EU-Mercosur-Abkommen ignoriert“, fasste Hanni Gramann von ATTAC die unerquicklichen Interviews zusammen und stellte am Schluss noch einmal klar: „Es braucht ein Abkommen, das die ungleichen Handelsbeziehungen überwindet und die sozial-ökologischen Risiken minimiert.“

Die „Toxic Trade Tour“ kommt nach Berlin

CBG Redaktion

Proteste gegen das EU-Mercosur-Abkommen

Presse-Information vom 30.10.2025

Save the date: 3. November, 15:00 Uhr „Toxic Trade Tour“ in Berlin: Fotoaktion mit Giftfässern, giftigem Pestizidschleim sowie Doubles von Friedrich Merz und Ursula von der Leyen vor dem Bundeskanzleramt

Berlin, 29.10.: In den kommenden Wochen könnten entscheidende Weichen für das EU-Mercosur-Abkommen gestellt werden. Nach den Plänen der Europäischen Kommission soll bereits beim EU-Ratstreffen der Handelsminister*innen am 24. November über das Abkommen entschieden werden. Bundeskanzler Friedrich Merz erklärte in der letzten Woche, dass spätestens am 19. Dezember alle 27 Regierungschefs und -chefinnen der EU dem kontroversen Handelsabkommen zustimmen werden. Anschließend müsste noch das EU-Parlament über den Vertrag abstimmen.

Giftfässer symbolisieren die Gefahren des Abkommens

Mit einer europaweiten Protest-Tour, der „Toxic Trade Tour“, machen mehr als 45 Organisationen aus Lateinamerika und der EU auf die gefährlichen Folgen des Abkommens aufmerksam. Am 27. Oktober startete die einmonatige Reise eines mit Giftfässern beladenen Transporters in Wien. 

Am Montag, 3.11. um 15.00 wird dieser Gift-Transporter in Berlin vor dem Bundeskanzleramt erwartet. Im Rahmen einer Kundgebung ergießt sich der Inhalt der Fässer auf Bundeskanzler Friedrich Merz und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (Doubles). Mit dieser Aktion soll auf die Gefahren dieses toxischen Handelsabkommens für Mensch und Umwelt aufmerksam gemacht werden, die von den politischen Entscheidungsträger*innen entweder ignoriert oder offen verneint werden. Gleichzeitig tritt die Tour auch für ein Verbot der Ausfuhr solcher Pestizide von Bayer, BASF & Co. in die Mercosur-Länder ein, die in der EU wegen ihrer Gefährlichkeit keine Zulassung (mehr) haben. 

„Aber nicht nur diese Praxis der doppelten Standards fördert der toxische Deal. Auch andere Risiken und Nebenwirkungen des agro-industriellen Modells forciert der Handelsvertrag wie z. B. die Abholzung des Regenwalds und die Vertreibung der indigenen Gemeinschaften“, so Brigitte Hincha-Weisel von der Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG). 

Die Organisationen fordern daher die EU-Entscheidungsträger*innen auf, gegen das EU-Mercosur-Abkommen zu stimmen.

Weitere Stationen der Protest-Tour sind unter anderem Paris, Madrid und Lissabon. Am 24. November erreicht die „Toxic-Trade-Tour“ ihre Endstation Brüssel, pünktlich zum EU-Ratstreffen der Handelsminister*innen.

Aktion im Rahmen der europaweiten „Toxic Trade Tour“ in Berlin

Montag, 03.11., 15:00 Uhr
Berlin, Bundeskanzleramt (vor dem Ehrenhof)

Bilder der Aktion zeitnah hier: https://www.picdrop.com/dieprojektoren/GdtrfzDfnL

Mehr Informationen unter: https://europeantradejustice.org/toxic-trade-tour/