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Veröffentliche Beiträge in “Allgemein”

[In Aktion] MONSANTO-Braut und Glypho-SATAN besuchen BAYER

CBG Redaktion

Am 31. Januar wollte das Unternehmen MONSANTO auf seiner Hauptversammlung weitere Vorbereitungen zur Elefanten-Hochzeit mit BAYER treffen. Das „Stopp BAYER/MONSANTO!“-Bündnis nahm das zum Anlass, dem Leverkusener Multi schon einmal die Braut zu präsentieren. Aus Sicherheitsgründen war dazu ein Feuerwehr-Einsatz nötig, denn die Auserkorene hatte gleich ihre Mit-Gift dabei: das laut WHO „wahrscheinlich krebserregende“ Glyphosat, das berühmt-berüchtigte Agent Orange und das Baumwoll-Saatgut, das in Indien so viele LandwirtInnen in den Tod treibt.

Für BAYER trübt das die Anziehungskraft nicht. Im Gegenteil: Der Global Player erkennt darin eine Wahlverwandtschaft, steht es mit seinem Lebenswandel doch ebenfalls nicht zum Besten. Die rund 40 AktivistInnen verwiesen darauf symbolisch, indem sie vor der Konzern-Zentrale die letzte Biene zu Grabe trugen, niedergestreckt durch Pestizide des deutschen Agro-Konzerns.

Auch der Trauzeuge stellte sich bereits vor. Für diesen Posten hatte sich Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) in Brüssel durch seine Zustimmung zur Glyphosat-Zulassungsverlängerung qualifiziert, die dem Paar in spe die Aussicht auf eine noch praller gefüllte Familien-Kasse eröffnete. Dezent im Hintergrund hielt sich hingegen der von Friedrich Merz vertretende Heiratsvermittler BLACKROCK, der die Partnerschaft mit eingefädelt hatte, da für ihn die Summe immer mehr ist als die einzelnen Teile. Der Vermögensverwalter besitzt nämlich große Aktien-Pakete sowohl von BAYER als auch von MONSANTO, und hat deshalb nichts von einer Konkurrenz der beiden, aber viel von einem Zusammenwachsen, denn BAYSANTO kann mit seiner Marktmacht die Preise und damit auch die Profite in die Höhe treiben.

Zur Feier des Tages zeigte der Leverkusener Multi entgegen seinen sonstigen Gepflogenheiten sogar etwas guten Willen und nahm die Mit-Gift entgegen. Seinen Öffentlichkeitsarbeiter Hans-Bernd Schmitz von der Abteilung für „Corporate Policy and Media Relations“ hatte er für diesen Job ausersehen. Aber so sehr er sich mit seinen rhetorischen Wiederbelebungsversuchen auch mühte: Die tote Biene mochte er partout nicht wieder zum Leben zu erwecken. Ebenso erfolglos blieb sein Bemühen, die Mit-Gift durch Besprechen einer Gesundungskur zu unterwerfen. Und das Geschenk, das er der Hochzeitsgesellschaft überbrachte, war auch nicht dazu angetan, heilend zu wirken: Eine Märchen-Sammlung im „Fakten statt Vorurteile“-Gewand, die Fabulöses über die segensreiche Kraft des agro-industriellen Komplexes für die ganze Menschheit enthielt.

Aus dem Reich der Phantasie mit seinen guten deutschen und bösen US-amerikanische Konzernen und Unternehmen, deren Mission die wundersame Brotvermehrung ist, leitete Jens Wegener von der COORDINATION GEGEN BAYER-GEFAHREN in seinem Schluss-Statement wieder in die harte Wirklichkeit über. Er ließ keinen Zweifel daran, dass sich hier die Richtigen gefunden hätten, sollte die Transaktion gelingen. „Dass die Fusion gestoppt wird“, weil die Vermählung von BAYER und MONSANTO die katastrophalen Folgen der vorehelichen Geschäftspraktiken noch zu potenzieren droht, forderte er aus diesem Grund.

Und nach dem gelungenen Protest-Auftakt im neuen Jahr gab sich das „Stopp BAYER/MONSANTO!“-Bündnis, dem unter anderem ImkerInnen, VertreterInnen von ATTAC, FIAN, der ÖkolandwirtInnen-Vereinigung IFOAM, der KRITISCHEN AKTIONÄRINNEN UND AKTIONÄRE, der PAPPNASEN ROTSCHWARZ und anderer Gruppen angehören, auch zuversichtlich, dieses Ziel zu erreichen.

[Anfrage Linkspartei] Presse-Information CBG 08.07.19

CBG Redaktion

Bundesregierung bestätigt: Schmidt-Ministerium im Visier von MONSANTO

Wie eine Anfrage der Linkspartei-Abgeordneten Sylvia Gabelmann vom 26.6.2019 ergab, befinden sich auch Namen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Ministeriums für Ernährung und Landwirtschaft auf den Listen von FLEISHMAN HILLARD, der von der jetzigen BAYER-Tochter MONSANTO angeheuerten PR-Agentur. Das nährt den Verdacht, dass im Zuge der umstrittenen Entscheidung des damaligen Landwirtschaftsministers Christian Schmidt (CSU), einer Zulassungsverlängerung von Glyphosat auf EU-Ebene zuzustimmen, Einflussnahmen erfolgten. Umso mehr, als die Firma damals gemeinsam mit ihrem Auftraggeber für Deutschland dezidiert eine Strategie entwickelte, „um es der Regierung zu erlauben, zu einer Position zurückzukehren, die der Glyphosat-Zulassungsverlängerung positiv gegenübersteht“.

Für die COORDINATION GEGEN BAYER-GEFAHREN (CBG) stellen sich deshalb einige Fragen. „Wen führte FLEISHMAN HILLARD auf den Listen als Glyphosat-FürsprecherIn, wen als KritikerIn oder Wankelmütigen? Welche Details finden sich zu den Beschäftigten in den Unterlagen? Gab es persönliche Kontakte, Telefon-Gespräche oder Mail-Verkehr? Stellte die Agentur Wohlmeinenden „Argumentationshilfen“ in Sachen „Glyphosat“ zur Verfügung, wie sie es in Frankreich getan hat? All das muss jetzt auf den Tisch“, fordert Axel Köhler-Schnura. Für den Vorstand der CBG tut das auch deshalb not, weil interessierte Kreise FLEISHMAN HILLARD unmittelbar nach der Glyphosat-Entscheidung der EU zu ihrer Einfluss-Arbeit beglückwünscht haben. „Es war Fleishmans multinationale Kampagne, die MONSANTO und wohlmeinende Regierungen mit den Argumenten versorgte, welche diese brauchten, um diejenigen in die Schranken zu weisen, die für einen Bann eintraten“, gratulierte etwa das Webportal Politico.

Sylvia Gabelmann fordert ebenfalls weitere Schritte: „Die Bundesregierung muss sich bei der Aufklärung des Skandals mehr engagieren und darf nicht alles einer internen Untersuchung des BAYER-Konzerns überlassen.“

Die CBG dringt in ihrer aktuellen Kampagne auch auf eine unabhängige Aufklärung. „Es ist nicht einzusehen, wie eine Aufklärung, die BAYER ohne unabhängige Kontrolle durch Dritte durchführt, glaubwürdig sein soll. BAYER versucht offensichtlich, die Situation auszusitzen. Eine wirkliche Aufklärung darf nicht unter Ausschluss der Öffentlichkeit erfolgen“, so CBG-Geschäftsführer Marius Stelzmann. Gegen eine solche wehrt sich BAYER allerdings, obwohl mittlerweile sogar mehrere Bundestagsabgeordnete für eine solche eintreten.

BAYER wollte sich, konfrontiert mit den Ergebnissen der Anfrage, nicht äußern. Der Konzern hatte bereits vor geraumer Zeit angekündigt, dass alle Personen, die auf den Listen zu finden seien, benachrichtigt werden. Dies ist bisher allerdings nur in Einzelfällen geschehen. Die Coordination hat deshalb einen Offenen Brief an den Leverkusener Multi geschrieben, in dem sie ihn auffordert, die Überwachungslisten offenzulegen. Auch hierzu äußerte sich der Konzern bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht.

Pressekontakt
Marius Stelzmann 0211/33 39 11

[Giftfracht stoppen!] Tote & Vergiftete

CBG Redaktion

Giftfracht stoppen!

Liebe Freundinnen und Freunde,

Antônio Andrioli ist Agrar-Techniker. Er war extra aus Brasilien angereist, um zu berichten, was BAYER und anderen Agrar-Riesen in seiner Heimat anrichten: Jeden zweiten, dritten Tag stirbt ein Mensch in Brasilien durch Pestizide, die in Deutschland produziert werden, in der EU aber längst verboten sind.
Als der langjährige BAYER-Chef Manfred Schneider im Jahr 2012 aus seinem Amt schied, habe ich als Aktivist der CBG bereits damals ein Grabkreuz als Abschiedsgeschenk überreicht. Es stand für seine Verantwortung für den Tod von zig-Tausenden Menschen, die durch BAYER-Gifte ums Leben kamen.

Für seine Profite geht BAYER über Leichen. Die BAYER-Giftfracht muss gestoppt werden!

Wir müssen den Druck erhöhen. Helfen Sie mit einer Spende. Oder werden Sie Fördermitglied (falls Sie das nicht schon sind).

Stichwort: „1912/GLYPHOSAT stoppen!“
EthikBank IBAN DE94 8309 4495 0003 1999 91

Vielen Dank

- Axel Köhler-Schnura -

Lipobay

CBG Redaktion

10. August 2001

Nach dem LIPOBAY-Desaster:

„Weitere BAYER-Produkte gehören auf den Prüfstand“

Nach dem weltweiten Rückzug des Cholesterin-Senkers LIPOBAY fordern Kritiker eine Überprüfung weiterer BAYER-Produkte sowie Konsequenzen bei der Medikamenten-Aufsicht. Zahlreiche Pharmazeutika des Leverkusener Konzerns stehen im Verdacht, wirkungslos oder gefährlich zu sein - darunter die „Blockbuster“ GLUCOBAY und ADALAT.

Philipp Mimkes von der Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG): „BAYER hat mindestens seit Juni von den Problemen mit LIPOBAY gewusst. Die späte Reaktion des Unternehmens ist unverantwortlich.“ Mimkes fordert als Reaktion auf den Skandal eine verschärfte Überwachung durch die Behörden: „Bis heute gibt es kein funktionierendes Meldesystem für Nebenwirkungen, Tausende von Folgeschäden bleiben daher unentdeckt.“ Nach unabhängigen Schätzungen führen Nebenwirkungen von Medikamenten allein in Deutschland zu jährlich 16.000 Todesfällen.

Hubert Ostendorf von der CBG ergänzt: „Auch das Präparat GLUCOBAY zur Behandlung von Diabetes wird von Experten als untauglich und unverträglich abgelehnt. Es gehört genauso auf den Prüfstand wie LIPOBAY.“ Das Mittel wurde gegen den Willen von Diabetologen mit einer millionenschweren Werbekampagne auf den Markt gedrückt. Ostendorf fordert, dass die bei der Zulassung neuer Medikamente eingereichten Studien veröffentlicht werden. Bislang werden die Zulassungsunterlagen als geheim eingestuft. Hierdurch wird eine Überprüfung durch unabhängige Wissenschaftler verunmöglicht.

Kritische Berichte gibt es auch zu den von BAYER entwickelten Kalziumantagonisten ADALAT und NIMOTOP. Nach Angaben des US-Wissenschaftlers Prof. Bruce Psaty erhöht ADALAT die Gefahr eines tödlichen Herzinfarkts um 60%. ADALAT ist mit einem jährlichen Umsatz von mehr als 2 Milliarden DM das zweitwichtigste BAYER-Medikament.

[Unterschriften] Unterschriftenaktion

CBG Redaktion

Ich fordere den BAYER-Konzern auf, keine Kohlenmonoxid-Pipeline von Dormagen nach Krefeld zu bauen. Die Landesregierung muss wegen der Gefahren für die Bevölkerung einen Bau-Stopp verfügen

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[Xarelto] Pharma

CBG Redaktion

US-Gesundheitsbehörde hat Sicherheitsbedenken bei Bayers Xarelto

Washington, 17. Mär - Der Leverkusener Pharmakonzern Bayer kann wohl nicht auf eine schnelle Zulassung seines Hoffnungsträgers Xarelto in den USA setzen. Die US-Gesundheitsbehörde FDA erklärte am Dienstag, sie benötige Langzeitdaten, um das Risiko von Leberschäden durch das Thrombose-Mittel zu beurteilen. Xarelto sei wirksam bei Operationen, bei denen Patienten künstliche Hüft- und Kniegelenke erhielten. Bei größeren orthopädischen Eingriffen haben Patienten ein hohes Risiko für Thromboembolien, da die großen Beinvenen geschädigt werden.

Der Bayer-Gerinnungshemmer verursache auch mehr Blutungen als andere Behandlungen, beschrieb die FDA weitere Sicherheitsbedenken. Die Bayer-Aktie baute ihre Verluste nach der FDA-Mitteilung aus und lag am Nachmittag vier Prozent im Minus bei 35 Euro.

Xarelto ist für die Leverkusener neben dem Krebsmittel Nexavar das wichtigste neue Medikament. Bayer-Chef Werner Wenning traut der Pille weltweit Jahresumsätze von mehr als zwei Milliarden Euro zu. Bayer kooperiert bei Xarelto mit dem US-Pharmakonzern Johnson & Johnson, der in den USA den Zulassungsantrag federführend betreibt.

[Artikel] Permanent Peoples´ Tribunal 2011

CBG Redaktion

Greenpeace Magazin, 13. Dezember

Chemieriesen auf der Anklagebank

Die weltweit größten sechs Agrarchemie-Konzerne verletzen Menschenrechte. Das ergab jetzt ein Urteilsspruch des Permanent People’s Tribunal. Auch der Internationale Währungsfond, die Weltbank und die Welthandelsorganisation machten sich durch ihre Politik mitschuldig.

Monsanto, Syngenta, Bayer, Dow Chemical, DuPont und BASF verstoßen schwerwiegend, weitreichend und systematisch gegen Menschenrechte. Die Anklagepunkte betreffen die Verletzung von Gesundheit und Leben der Betroffenen, sowie die Missachtung der Rechte von Frauen, Kindern und indigenen Völkern.

Die 274 Seiten umfassende Anklageschrift wurde im Namen der Opfer aus Afrika, Asien, Europa, Lateinamerika und Nordamerika durch das internationale Pestizid Aktions-Netzwerk (PAN) eingereicht. Es will den Opfern eine Stimme geben, die alleine machtlos gegen die Chemieriesen sind. Das Permanent People’s Tribunal verhandelte darüber an vier Tagen, bevor es seinen Urteilsspruch verkündete. Das internationale und unabhängige Tribunal ist mit 10 Richtern und 50 Experten aus aller Welt besetzt. Die Beschlüsse werden dem Generalsekretär der Vereinten Nationen sowie nationalen und internationalen Institutionen vorgelegt.

Die Heimatländer der verurteilten multinationalen Konzerne sind neben Deutschland die Schweiz und die USA. Sie wurden von der Jury kritisiert, die Menschenrechte nicht zu fördern und zu schützen. Der Internationale Währungsfond und die Weltbank haben der Jury zufolge im Rahmen ihrer Vergabepraxis die Einhaltung der Menschenrechte nicht ausreichend berücksichtigt. Die Welthandelsorganisation wurde schuldig gesprochen, eine unausgewogene Politik zu betreiben, indem sie das Recht auf geistiges Eigentum der Konzerne stärker betone als den Schutz vor Langzeitgefahren, die die Unternehmen selbst verursachen.

Neues Deutschland, 14. Dezember

Giftmischer-Multis vor Gericht

Basso-Tribunal im indischen Bangalore prangert katastrophale Folgen des Pestizid-Einsatzes an

Im indischen Bangalore hat das »Permanente Tribunal der Völker« am 6. Dezember die Multis der Agrochemie verurteilt: Ihre Produktion von Umweltgiften gefährde die Gesundheit, die Biodiversität, das Wasser, die Luft, die Böden. Die Produktion von Pestiziden müsse sofort gestoppt werden.

Es ist eine schockierende Warnung, die der britische Imker Graham White im indischen Bangalore aussprach: Wenn wir es zulassen, dass die Weltmarktführer der Pestizidproduktion, nämlich Monsanto, Dow und DuPont aus den USA, Syngenta aus der Schweiz oder Bayer und BASF aus Deutschland wie bisher ihre Giftbrühe auf den Feldern versprühen, ist das große Bienensterben unvermeidlich.

Die etwa 300 Aktivisten aus dem »Pesticide Action Network International« werden von Whites Warnung nicht gänzlich überrascht gewesen sein. Sie wussten bereits, dass auch nützliche Insekten von den chemischen Keulen der Multis vernichtet werden. Die Blüten von Wildpflanzen, von Apfelbäumen und Tomatenstauden, von Bohnen und Mais werden nicht mehr bestäubt. Die Ernteerträge gehen zurück, die Nahrung wird knapp, die Hungerkrisen nehmen zu.

Der massive Pestizideinsatz reduziert die Biodiversität und verändert die Evolution des Lebens. Dass es nicht zum Besseren gereicht, ist ziemlich sicher. Auch die soziale Vielfalt auf dem Lande leidet. Die in Großplantagen mit viel Maschinerie betriebenen Monokulturen brauchen das in Jahrhunderten erworbene und von Generation zu Generation weitergegebene Wissen der Bauern nicht mehr. Über die Vielfalt der Agrikultur dominiert die Einfalt der Agromonokultur.

Die Folgen des Pestizideinsatzes in der Welt, für den zu 70 Prozent die sechs genannten transnationalen Konzerne verantwortlich sind, waren das Thema auf einem »Meinungstribunal« der Lelio Basso Stiftung aus Rom. Diese ist wegen der jahrzehntelangen Organisation des »Permanenten Tribunals der Völker« vom »Pestizid Action Network International« angerufen worden, weil Appelle an die Konzerne oder Demonstrationen gegen sie und die Einschaltung der Regierungen gegen den ungehemmten Pestizideinsatz auf dem Lande nicht viel gebracht haben.

Vorherrschend ist unter den politisch Verantwortlichen, in der Wissenschaft und in den Medien die Vorstellung, dass mit hohem Pestizid- und massivem Maschineneinsatz zusammen mit hohen Düngerzugaben die Ernteerträge gesteigert werden könnten, zumal wenn das gentechnisch modifizierte Saatgut, über das die Multis das Monopol besitzen, verwendet wird. Da haben es diejenigen schwer, die die Gefahren der industrialisierten Landwirtschaft für die Ernährung, für die Gesundheit der Landbevölkerung und der Konsumenten der Chemieprodukte oder für die Biodiversität schon erfahren haben und der inzwischen Jahrzehnte währenden Propaganda der »Grünen Revolution« auf dem Lande misstrauen.

Der Biologe Tyron Hayes von der Universität Berkeley beschrieb den politischen und sozialen Druck der Pestizidmultis, der auf diejenigen ausgeübt wird, die ihren schnellen Geschäften mit den Agrargiften im Wege stehen. Er schilderte dem Tribunal in Bangalore seine Forschungsergebnisse über die Wirkungen des Pestizids Atrazin von Syngenta. Dieses verhindert die Bildung des männlichen Hormons Testosteron. Männliche Frösche produzieren nur noch wenig Sperma und bilden stattdessen weibliche Geschlechtsmerkmale aus und werden unfruchtbar. Was Fröschen, anderen Amphibien und Vögeln passiert, kann auch Menschen geschehen. Für diese Warnung wurde Tyron Hayes in den USA gemobbt und fast hätte er seine Stellung an der Universität in Berkeley verloren. Sich mit den Multis anzulegen, ist gefährlich.

Es ist sogar lebensgefährlich für die Bauern dort, wo die Pestizide in den großen Monokulturen von Raps und Zuckerrüben, von Zuckerrohr und Palmen, von Mais und vor allem von Soja ausgebracht werden. Das musste Petrona Villasboa aus Paraguay erfahren. Ihr Sohn Silvino wurde, als er mit dem Fahrrad durch eine Soja-Plantage fuhr, mit Glyphosat von Monsanto, einem der giftigsten Pestizide, besprüht. Er starb an dem Gift wie sich vor Gericht herausstellte, obwohl im Krankenhaus Herzversagen als Ursache angegeben wurde. Obwohl die Verantwortlichen verurteilt wurden, haben sie die Strafe niemals antreten müssen. Mit Bitterkeit wurde dies von der Mutter von Silvino in Bangalore vermerkt.

Doch die Straflosigkeit der Verantwortlichen für Umweltverbrechen und Gesundheitsschäden ist ganz normal, wie auch aus Indien berichtet wurde. Das Insektizid Endosulfan, das von Bayer auf den Markt gebracht wird, ist verantwortlich für ein Desaster der öffentlichen Gesundheit, berichtete der für die Betreuung der Endosulfan-Opfer im indischen Bundesstaat Kerala Verantwortliche. Durch das Pestizid werden die Nervenzellen angegriffen, Hirnfunktionen werden lahmgelegt. Es beeinflusst die Fruchtbarkeit und es ist krebserregend. Trotzdem wird es auch in Indien auf dem Lande verwendet.

Aber selbst dort, wo Pestizide wie Endosulfan gar nicht ausgebracht werden können, leiden die Menschen unter den Langlebigen Organischen Schadstoffen (POPs). Einmal in den Naturkreisläufen bleiben die Pestizide darin und sie migrieren - von Meeresströmungen getragen bis in den hohen Norden des Planeten Erde, wo es eine Landwirtschaft gar nicht mehr gibt. Vor dem Tribunal bezeugte Vi Waghiyi, eine Yupik-Eskimo-Frau von der St. Lawrence Insel, in der Beringsee zwischen Alaska und der russischen Tschuktschen-Halbinsel gelegen, wie sehr auch ihre Nahrung, nämlich Fische und Robben bereits vergiftet sind, so dass sie sich nicht mehr auf ihre traditionelle Weise ernähren können und auf Lieferungen aus den USA angewiesen sind. Die sind teuer und passen nicht zu der jahrhundertealten Kultur der Eskimos.

Drei Tage nahmen die Sitzungen des Tribunals mit einer international zusammengesetzten Jury in Anspruch. Die fast 400-seitige Anklageschrift listet weltwirtschaftliche Zusammenhänge und die Folgen der Pestizide weltweit akribisch auf. Die Weltgesundheitsorganisation hat schon 2004 angegeben, dass fast 5 Millionen Menschen an Chemiegiften gestorben sind. Das Urteil der Jury verlangt ein sofortiges Ende der Pestizidproduktion der sechs angeklagten Multis.

Ob das Verbot befolgt wird, ist unsicher. Denn das Tribunal ist »nur« ein Meinungstribunal und kann, wie der Jury-Vorsitzende, der Inder Upendra Baxi hervorhob, nicht für die Vollstreckung eines Urteils garantieren, zumal die Regierungen der Länder mitverantwortlich sind, wo die Multis ihren Sitz haben. Die Regeln der globalen Agrarmärkte müssten geändert werden, damit nicht, so sagt es Vandana Shiva, Indien in Pestiziden ertrinkt. Das ist nicht nur dort so. Denn die Agrochemie-Multis sind nicht wählerisch. Die Regeln des Freihandels ermöglichen es, dass sie ihre tödlichen Cocktails überall dort verkaufen können, wo die notwendige Kaufkraft entsprechende Profite verspricht.

Doch nun können sich soziale Bewegungen, wenn sie ihren Kampf gegen Gentechnik und Pestizide und für Ernährungssouveränität fortsetzen, auf das Urteil und das vom Tribunal gesammelte belastende Material berufen.
Von Elmar Altvater, Bangalore Unser Autor ist emeritierter Professor für Politikwissenschaft und nahm als Jury-Mitglied am Basso-Tribunal teil

[Gegenantrag] Gegenanträge BAYER HV

CBG Redaktion

14. März 2012

Die Coordination gegen BAYER-Gefahren hat heute einen weiteren Gegenantrag zur BAYER-Hauptversammlung am 27. April in Köln eingereicht. Die Gegenanträge werden auch auf der website des Konzerns veröffentlicht.

Hauptversammlung am 27. April 2012

Hiermit zeige ich an, dass ich zu Punkt 2 und 3 der Tagesordnung den Vorschlägen des Vorstands und des Aufsichtsrats widerspreche und die anderen Aktionäre veranlassen werde, für die folgenden Gegenanträge zu stimmen. Um Mitteilung der Gegenanträge sowie der Begründung darf ich gemäß §§ 125, 126 AktG bitten.

Gegenantrag zu TOP 2: Der Vorstand wird nicht entlastet

Begründung: Die Bedenken bezüglich der Sicherheit des Gerinnungshemmers Xarelto konnten bislang nicht ausgeräumt werden. Bei Studien mit dem Medikament ist es wiederholt zu Todesfällen gekommen. Xarelto wird zudem mit unlauteren Methoden vermarktet.

Die britische Behörde National Institute for Health and Clinical Excellence (NICE) lehnt den Einsatz von Xarelto im staatlichen Gesundheitssystem derzeit ab. Weder zur Schlaganfallprävention noch zur Behandlung von tiefen Venenthrombosen wird eine Verwendung empfohlen.
Auch Berater der amerikanischen Aufsichtsbehörde Food and Drug Administration (FDA) kamen im vergangenen September zu dem Ergebnis, dass Xarelto gegenüber dem seit langem verwendeten Gerinnungshemmer Warfarin (in Deutschland: Marcumar) keinen therapeutischen Zusatznutzen bietet. Schlaganfälle kann Xarelto nicht häufiger verhindern als die etablierten und kostengünstigen Mittel. Zudem liegen bislang keine Langzeit-Studien zu den Nebenwirkungen des Präparats vor. Nach Meinung der FDA-Experten werfen die von BAYER eingereichten Studien insbesondere Fragen zu Herzinfarkt- und Blutungsrisiken auf.
Nach Aussage der FDA-Experten zeigte die von BAYER eingereichte Studie (Rocket-AF) nur deshalb eine vergleichbare Wirksamkeit von Warfarin und Xarelto, da die mit Warfarin behandelten Patienten keine optimale Dosis erhalten hatten. Bei größeren orthopädischen Eingriffen hätten Patienten ein hohes Risiko für Thromboembolien. Zudem verursache Xarelto mehr Blutungen als ältere Präparate.
Auch als allgemeines Therapeutikum gegen Venen-Thrombosen möchte BAYER das Präparat einsetzen. Gegenüber bislang verwendeten Medikamenten konnte jedoch auch für diese Anwendung kein Vorteil gezeigt werden. Die sogenannte Magellan-Studie war laut BAYER lediglich darauf ausgelegt, bei mehr als 3.400 teilnehmenden Patienten nachzuweisen, dass Xarelto der Vergleichsmedikation „nicht unterlegen ist“. Selbst nach Aussage von BAYER wies das Präparat jedoch „kein konsistent positives Nutzen-Risiko-Profil“ auf.
Aktuell strebt BAYER zudem eine Zulassung zur Nachbehandlung des akuten Koronar-Syndroms (ACS) an. Das Präparat soll in Kombination mit einer anderen Therapie der nochmaligen Entstehung von Blutgerinnseln in den Herzkranz-Arterien vorbeugen. In den Tests zeigten sich allerdings auch deutlich die Risiken der Arznei: so erlitten Xarelto-Proband/innen häufiger schwere Blutungen als die Test-Personen, welche die bisherige Standard-Medikation erhielten.
Der Zulassungsprozess von Xarelto gestaltete sich wegen der vielen Nebenwirkungen und der ungeklärten Langzeitwirkung von Beginn an schwierig. In Indien waren mindestens vier Proband/innen bei Xarelto-Studien ums Leben gekommen. BAYER hat den Hinterbliebenen jeweils bloß 5.250 Dollar Entschädigung gezahlt. Xarelto wird daher in den USA mit einem Warnhinweis versehen, wonach Patienten das Medikament nicht ohne ärztliche Rücksprache absetzen sollten, da sonst das Risiko von Schlaganfällen steigt.
Deutliche Unterschiede zeigen sich im Preis: die bisherige Standard-Medikation Warfarin kostet in den USA 25 Cent pro Tablette, Xarelto hingegen soll sechs Dollar kosten.
Zu kritisieren ist auch das Marketing für Xarelto. BAYER versendet in großem Umfang unverlangte Muster an Allgemeinärzte – ein klarer Verstoß gegen das deutsche Arzneimittelgesetz. Das Gesetz verlangt, dass Muster nur auf schriftliche Anforderung verschickt werden dürfen. Die Regelung wird von BAYER umgangen, indem dem Muster ein angeblicher Quittungszettel beiliegt, der sich als Musteranforderung entpuppt.
Die zahlreichen Meldungen über Gefäß-Verschlüsse, Blutungen, Herz/Kreislaufstörungen und Leberschäden lassen eine breite Verwendung von Xarelto zur Schlaganfall-Prophylaxe nicht ratsam erscheinen. Präparate, die gegenüber älteren Mitteln keinen Vorteil bieten, sollten grundsätzlich nicht zugelassen werden.

Gegenantrag zu TOP 3: Der Aufsichtsrat wird nicht entlastet

Begründung: Fast neun Milliarden Euro gab BAYER im vergangenen Geschäftsjahr für Werbung und Vertrieb aus. Unter diesen Posten fällt der gesamte Graubereich des Pharma-Marketings: Medikamentenproben, Ärzte-Fortbildungen, Pharmareferenten, etc. Für die Forschung wurde im selben Zeitraum nur 2,9 Mrd. Euro aufgewendet. Einmal mehr zeigt sich, dass die hohen Medikamentenpreisen nicht durch Entwicklungskosten, sondern durch das exorbitante Marketing verursacht werden. Der Vorstand trägt hierfür die Verantwortung.

Den Aktionären werden Informationen über die Vertriebs- und Marketing-Ausgaben vorenthalten. Obwohl diese mit 8,96 Milliarden Euro ein Viertel des Umsatzes von BAYER verschlingen, hüllt sich der Konzern über den Verbleib dieser Summe in Schweigen. Ganze acht Zeilen des 265-seitigen Geschäftsberichts widmen sich diesem Ausgabeposten, der immerhin der zweitgrößte nach den Arbeitskosten ist. Nirgendwo in den von BAYER vorgelegten Zahlen wird der Betrag weiter aufgeschlüsselt - riesige Summen lassen sich auf diese Weise bequem verstecken.
In dem Milliardenbetrag verbergen sich all die Aufwendungen, mit denen die Öffentlichkeit - Ärzte, Politiker, Fachgesellschaften, Aufsichtsbehörden, Medien - beeinflusst werden soll:

=> Werbung in Zeitungen und Zeitschriften, TV und elektronischen Medien;
=> Medikamentenproben für Ärzte und Krankenhäuser,
=> Ausgaben für Lobby-Verbände,
=> Kosten für Pharmareferenten (die Vertriebskosten, in denen die Ausgaben für Pharma-Drücker verbucht werden, machen allein über vier Milliarden Euro aus);
=> Anwendungs-Studien, deren Ergebnisse meist in der Schublade verschwinden;
=> Zuwendungen an medizinische Fachgesellschaften und Selbsthilfegruppen;
=> Finanzierung von Fortbildungen und Ärzte-Kongressen, etc.

Die Westdeutschen Zeitung kommentierte die erneut gestiegenen Werbeausgaben denn auch passend: „Das riecht nach Mauscheleien zwischen Pharma-Firmen, Ärzten und Apothekern“.
Gleichzeitig sind die Forschungs- und Entwicklungskosten im vergangenen Jahr auf 2,9 Mrd. Euro gesunken. Sogar eigene Entwicklungsabteilungen hat BAYER geschlossen. Dies widerspricht der Aussage zum Dienstantritt von Marijn Dekkers: „Meine größte Aufgabe sehe ich darin, die Innovationskraft zu stärken“ (FAZ vom 21. Januar 2011).
Als neuen Tummelplatz für Marketing-Aktivitäten hat BAYER insbesondere das Internet entdeckt. Immer mehr Geld fließt in diesen Bereich. Da Werbung für verschreibungspflichtige Arzneien verboten ist, werden die websites als „Informationsangebot“ getarnt. Seiten wie www.pille.com haben jedoch trotz aller Ratgeber-Anmutung nur den einen Zweck: den Absatz der Präparate aus dem Hause BAYER zu erhöhen.
Für die Potenz-Pille LEVITRA erfüllt diesen Zweck die schlüpfrige Seite LoveGent.de. Diese kommt als Männermagazin daher, bietet einschlägige Artikel zu den Themen „Die schnelle Nummer“, „Männerspielzeug“ oder „Prostitution“ nebst „Experten“-Rat von Dr. Frank Sommer. Häufig ist auf der Seite von Potenzmitteln die Rede, selbstverständlich unter Ausklammerung ihrer Nebenwirkungen wie Hör- und Sehschäden oder temporärem Gedächtnisverlust. Erst im Kleingedruckten findet sich ein Hinweis auf die BAYER-Tochter JENAPHARM als Urheberin der Seite.
Eine sich ähnlich tarnende Website von BAYER ist www.testosteron.de. Diese hat es sich zur Aufgabe gemacht, Testosteronmangel als angebliche Männer-Krankheit zu etablieren und die entsprechenden Pillen an den Mann zu bringen. Dabei ist weder belegt, ob Hormon-Gaben gegen Alters-Beschwerden helfen, noch sind die Langzeit-Risiken einer Testosteron-Behandlung geklärt.
Auch in der realen Welt operiert BAYER gerne in Graubereiche des Marketings. So engagiert BAYER Mediziner für sogenannte Beobachtungsstudien, etwa mit dem Multiple-Sklerose-Präparat BETAFERON. Die Ärzte entlocken ihren Patienten ein paar Angaben zur Verträglichkeit des Medikamentes und füllen einen kleinen Fragebogen aus. Einen wissenschaftlichen Wert hat das Ganze nicht. Die Angaben dienen nur dazu, Zuwendungen an Ärzte zu legitimieren und die Kranken auf die neue Arznei einzustellen.
Ebenso fragwürdig ist das Sponsoring von Selbsthilfegruppen. Zuwendungen erhalten hauptsächlich diejenigen, die der Konzern mit entsprechenden Medikamenten beglücken kann: Diabetes-, Krebs-, Bluter- und Multiple-Sklerose-Vereinigungen.
Zu kritisieren ist zudem der massive Lobby-Einsatz, mit dem BAYER das EU-weite Werbeverbot für verschreibungspflichtige Präparate kippen will. Die Folge wäre noch mehr Marketing unter dem Siegel der „Patienten-Information“.
Der Aufsichtsrat schreitet bei der Verschleierung der Marketing-Ausgaben nicht ein und duldet auch fragwürdige Werbe-Methoden. Daher ist ihm die Entlastung zu verweigern.

[Groebl] Lipobay

CBG Redaktion

Der Fall Groebl

Mechthild Groebl erlitt durch die Einnahme von Lipobay eine lebensbedrohliche Rhabdomyolyse. Nach wochenlangem Aufenthalt auf der Intensivstation überlebte sie nur Dank glücklicher Umstände.
Der BAYER-Konzern wies jede Verantwortung von sich. Zwar wurde ein geringes Schmerzensgeld angeboten, dies wäre jedoch mit einem „Maulkorb“ verbunden gewesen: weder Frau Groebl noch ihre Angehörigen hätten sich zu dem Fall weiter äußern dürfen. Die Groebls lehnten ab.
Obwohl firmeninterne Papiere belegen, dass dem Unternehmen die Gefahren des Präparats schon vor der Markteinführung bekannt waren, wurde eine Strafanzeige der Groebls abgewiesen. Der Fall steht somit exemplarisch für den Umgang mit Pharma-Opfern und den Einfluss der Industrie auf Politik, Justiz und Behörden.

=> Das ungesühnte Verbrechen? Zeugenbericht eines Angehörigen

=> Artikel “BAYER speist Lipobay-Opfer ab”

=> Die Ablehnung der Strafanzeige im Wortlaut

=> Artikel: Das LIPOBAY-Desaster

=> Risiken waren BAYER bekannt: Artikel New York Times, weitere Infos, die Klage einer ehemaligen BAYER-Angestellten mit der vollständigen Klageschrift

[Import-Kohle] BAYER Hauptversammlung

CBG Redaktion

Die Coordination gegen BAYER-Gefahren hat heute Gegenanträge zu gefährlichen Pharmaprodukten zur BAYER-Hauptversammlung am 26. April in Köln eingereicht. Die Gegenanträge werden auch auf der website des Konzerns veröffentlicht.

Gegenantrag zu TOP 2: Der Aufsichtsrat wird nicht entlastet

Der Aufsichtsrat kommt seiner Kontrollfunktion ungenügend nach und soll daher nicht entlastet werden. Es folgen Beispiele einer verantwortungslosen Konzernpolitik, die vom Aufsichtsrat mitgetragen wird:

Importkohle:
Die deutsche Industrie bezieht ihren Kohle-Bedarf zu 80 Prozent aus dem Ausland. Der internationale Kohlehandel findet jedoch weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Fragen nach den Arbeitsbedingungen beim Kohle-Abbau und den ökologischen Folgekosten kommen in der Diskussion um die „Energiewende“ kaum vor.
Auch die Firma BAYER importiert große Mengen Kohle, u. a. Steinkohle aus Kolumbien und Kokskohle aus China (eine genaue Aufschlüsselung hat BAYER bislang nicht vorgelegt). Die BAYER-Tochterfirma CURRENTA ist sogar Mitglied im Verein der Kohlen Importeure. Die umfangreiche Verbrennung von Kohle trägt maßgeblich zum hohen Ausstoß von Treibhausgasen von BAYER - jährlich über 8 Millionen Tonnen CO2 - bei.
Allein aus Kolumbien wurden 2012 rund 10,5 Millionen Tonnen Kohle nach Deutschland verschifft. Fast fünf Millionen Hektar wurden in dem südamerikanischen Land innerhalb eines Jahrzehnts für den Rohstoffabbau freigegeben. Die Arbeitsbedingungen in den kolumbianischen Minen sind katastrophal, das Unfall-Risiko ist hoch. Nach offizieller Statistik forderten Grubengas-Explosionen zwischen 2004 und 2010 rund 500 Menschenleben. Viele Minenarbeiter leiden an Staublunge und anderen Berufskrankheiten.
Die Bildung von Gewerkschaften wird von den Betreibern der Minen mit allen Mitteln bekämpft. Für Repressionen wurden wiederholt Paramilitärs eingesetzt. Mehrere Gewerkschafts-Mitglieder wurden ermordet.
Weder die Minen-Arbeiter noch die örtliche Bevölkerung partizipieren an den hohen Exporteinnahmen. Tausende Kolumbianer haben ihre Lebensgrundlage verloren. Vor allem die Interessen der indigenen und kleinbäuerlichen Bevölkerung geraten unter die Räder. Selbst der ehemalige kolumbianische Umweltminister Manuel Rodríguez kritisiert, sein Land „prostituiere sich mit mangelnden ökologischen und sozialen Auflagen“.
Durch die Kohle-Importe aus Ländern mit mangelnden ökologischen und sozialen Standards macht sich BAYER mitverantwortlich für die dort entstehenden gravierenden Probleme.

Wahlkampfspenden:
Der BAYER-Konzern gehört traditionell zu den wichtigsten ausländischen Spendern im US-Wahlkampf. Im vergangen Jahr waren sogenannte „Politische Aktionskomitees“ von BAYER mit Spenden in Höhe von 261.000 Dollar größter deutscher Förderer der Republikanischen Partei. Bei den vorangegangenen Zwischenwahlen hatte BAYER gezielt Kandidaten gefördert, die den Klimawandel leugnen oder wirkungsvolle Klimagesetze blockieren. BAYER gehörte zudem zu den Unterstützern des Heartland-Instituts, das den Klimawandel leugnet und das am Aufstieg der reaktionären „Tea Party“ maßgeblich beteiligt war.
Die Spenden von BAYER tragen dazu bei, dass Fortschritte beim Umwelt- und Verbraucherschutz blockiert werden. Das Allgemeinwohl bleibt wegen der Partikularinteressen großer Unternehmen auf der Strecke. Aus dem hehren Ideal der amerikanischen Verfassung “One man, one vote“ ist durch die Abhängigkeit von Konzernen mehr und mehr ein “One dollar, one vote“ geworden.

Sportsponsoring:
Jahrelang ließ sich Bayer 04 Leverkusen vom Rekord-Pleitier TelDaFax sponsern. Auch nachdem die Verantwortlichen im Verein von der Schieflage bei TelDaFax erfuhren, kassierte Bayer 04 noch Millionen. Die rund 700.000 Geschädigten hingegen gingen leer aus.
Im vergangenen Sommer hat der Verein einen neuen Sponsorvertrag geschlossen – ausgerechnet mit dem Poker-Unternehmen Betfair.
Der DFB und die deutschen Fußball-Vereine sollten konsequent gegen Wettbetrug, Schiebereien und Bestechungen vorgehen. Stattdessen nahm Bayer 04 nun ausgerechnet Geld von einem Wett-Unternehmen an. Wie unseriös diese Zusammenarbeit war, zeigt sich an der nach nur wenigen Monaten erfolgten Kündigung des Vertrags.

Tier-Antibiotika:
Erstmals hat die Bundesregierung die Menge der in Deutschland verbrauchten Tier-Antibiotika veröffentlicht. Die Zahlen belegen, dass in der Intensiv-Tierhaltung sieben Mal mehr Antibiotika eingesetzt werden als in der Humanmedizin. Hierdurch wird die Entwicklung resistenter Erreger begünstigt. Immer mehr Menschen sprechen auf eine Behandlung mit Antibiotika nicht mehr an – eine oftmals tödliche Gefahr.
Besonders die Verwendung von Wirkstoffen der 3. und 4. Generation ist abzulehnen, da diese als Reserveantibiotika für die Humanmedizin von großer Bedeutung sind. Der BAYER-Konzern bietet mit Baytril aus der Klasse der Fluorchinolone ein solches Reserveantibiotikum für die Tiermast an. Allein acht Tonnen Fluorchinolone wurden im vergangenen Jahr in deutschen Tierställen verabreicht. BAYER trägt daher Mitverantwortung für das zunehmende Auftreten resistenter Keime.

[Roger Damme] Hauptversammlung 2014

CBG Redaktion

Wortmeldung Roger Dammé auf der BAYER Jahreshauptversammlung vom 29.4.2014, im Namen der europäischen Imkervereinigung BEE LIFE

Sehr geehrter Vorstand, meine Damen und Herren,

BAYER sieht die Ursache des Bienensterbens hauptsächlich bei Parasiten und Virenkrankheiten der Bienen. Die Unfähigkeit der Imker, mit diesen Problemen klar zu kommen, sei die Hauptursache für die erhöhten Bienenverluste.
Doch das Bienensterben ist seit Ende der 90er Jahr ein weltweites Phänomen. Wenn es nach BAYER geht, ist also seit 20 Jahren weltweit unter den Imkern die kollektive Inkompetenz ausgebrochen.
In Wirklichkeit gibt es nur einen gemeinsamen Nenner für das Bienensterben: Einzig und allein der weltweite Einsatz von Neonikotinoiden in der Landwirtschaft
Neonikotinoide werden mittlerweile flächendeckend eingesetzt. Dieser prophylaktische Einsatz in der Landwirtschaft ist Unsinn und bedeutet nur noch mehr Pestizide. Herr Dr. Dekkers: Innovation sieht anders aus!
Mit aller Macht versuchen Konzerne wie BAYER diese Tatsachen zu leugnen. In ihrer Flucht nach vorne klagen sie beim EU Gerichtshof gegen das Teilverbot von Neonikotinoiden.
Dass dieses Verbot mehr als gerechtfertigt ist und hoffentlich bald auf alle Kulturen ausgeweitet wird, zeigt ein aktueller Fall ganz hier in der Nähe, bei Leverkusen. Anfang April wurden wieder Dutzende Bienenvölker vergiftet. Wie schon 2008 im Rheingraben hat das Julius Kühn-Institut auch hier das BAYER Gift CLOTHIANIDIN einwandfrei als Ursache ermittelt.
Wie absurd die scheinheilige Position der BAYER AG gegenüber dem Bienensterben ist, zeigt eine Frage des gesunden Menschenverstands: Wenn Imker und Bienenkrankheiten die Hauptschuldigen am Bienensterben sein sollen: Wie bitte erklären Sie sich dann den gleichzeitigen Rückgang von Schmetterlingen und anderen bestäubenden Insekten?
Auch die Schlussfolgerungen vom Europäischen Referenz Labor für Bienengesundheit sind eindeutig: Parasiten oder Viruserkrankungen der Bienen allein können nicht der Grund sein für die hohen Bienenverluste.
Pestizide schädigen die Bienen und machen sie anfällig.
Bienen- und Pflanzenschutz geht nur durch den Verzicht auf Breitbandinsektiziden, welche Boden und Grundwasser verseuchen.
Die Gesundheit der Honigbienen und anderer Insekten ist das Thermometer einer nachhaltigen Landwirtschaft. Im Moment steht das Thermometer auf Fieber.
Die aktuelle Ausrichtung des BAYER Konzerns ist ein Teil des Problems.
Lieber BAYER Konzern: Stellen Sie sich ihrer Verantwortung und werden sie zu einem Teil der Lösung!

[Dieter Donner] Hauptversammlung 2015

CBG Redaktion

Verehrte Aktionärinnen und Aktionäre,
Guten Tag Herr Wenning,
Guten Tag Herr Dekkers, und danke für die Einladung!

Mein Name ist Dieter Donner und ich bin Pressekoordinator der Stopp-Bayer-CO-Pipeline-Initiativen.

Ich stehe heute mit einem Trauerflor vor Ihnen, da einer der Kläger, Heinz-Josef Muhr, der mit früheren Bayer-Vorständen auch zur gemeinsamen Jagd gegangen ist, heute in Monheim beerdigt wird. Aber auch in seinem Sinne und Vermächtnis bin ich heute hier. Was das heißt, dazu komme ich später nochmal.

Die Hauptversammlung soll der Tag der Aktionäre sein und so hat mich wieder eine langjährig treue Aktionärsfamilie gebeten, hier zu Ihnen zu sprechen. Einigen von Ihnen, liebe Aktionärinnen und Aktionäre haben wir schon mit unserem Aktionärsbrief erreichen können. Hier nun kurz die wesentlichen Inhalte.

Der Geschäftsbericht zeigt ein günstiges Bild und das sollte eigentlich Gelegenheit und Freiraum schaffen, mit den Fehlern und Mißlichkeiten der Vergangenheit aufzuräumen. Eines der Mißlichkeiten ist sicher in dem weiteren Scheitern des CO-Pipeline-Projektes zu sehen. Auch in 2014 , im Jahr 8 nach der Planfeststellung ist dieses Projekt kosten- und imagemäßig weiterhin ein Problem nicht nur für BMS sondern für den Bayer-Konzern. Die Probleme begannen bereits im Dezember 2007, als das Oberverwaltungsgericht erhebliche rechtliche Bedenken zu dem Verfahren anmeldete, den Weiterbau auf Bayers eigenes Risiko erlaubte, einen Betrieb der Pipeline aber untersagte.
Folgerichtig wurde im Jahr 2009 der Antrag von Bayer auf möglichst schnelle Inbetriebnahme abgeschmettert. Und das geschah trotz horrender Kosten durch den Einsatz sündhaft teurer Anwaltskanzleien. Und die kostenträchtige juristische Qual setzte sich auch in den Folgejahren fort, ohne dass die Bayer - Führungdie Kraft besaß, dem „Schrecken ohne Ende“ zu begegnen und das Projekt rechtzeitig zu beerdigen.

So kam es im Jahr 2011 zum weiteren Show-Down im Hauptverfahren, in dem das Projekt als rechtswidrig, aber nachzuarbeiten beurteilt wurde. Allerdings wurde mit dem durch das Gericht kassierten Änderungsbescheid zum Geogrid-Abdeck-Gitter die schon fast fertig verlegte Pipeline über mehr als 60 der 67 Kilometer zu dem, was man im Normalfall als „Schwarzbau“ bezeichnen würde!

In den Folgejahren 2012 und 2013 stand Bayer immer wieder heftig im Fokus. Zunächst mit den auf über 2000 Seiten eingereichten umfangreichen und dennoch unvollständige Planänderungen. Zu diesenhaben mehr als 24.000 Menschen fundierte Einwände erhoben. Gegenüber den etwa 14.000 Menschen also immerhin 10.000 mehr als BMS weltweit Beschäftigte hat. Zu einer der größten Anhörungen zu einem Industrie-Projekt musste die Bezirksregierung Düsseldorf in die 8.000 Menschen fassende Gruga-Halle einladen!

An drei Tagen intensiver, sachlicher Erörterung in Essen in der Gruga haben viele 150 Aktive vor Ort in umfangreichen, von hoher Sach - und Fachkenntnis geprägten Vorträgen und Präsentationen viele Fehler und weitere Abweichungen vorgeführt und der Bezirksregierung Düsseldorf zur Verfügung gestellt. Die Bayer-Verantwortlichen zogen sich meist auf Nicht-Kenntnis oder die Standard-Floskel von der „Sicheren Pipeline“ zurück.

Und es wurde im Jahr 2014 noch kritischer und schwieriger um dieses ebenso unselige, wie verantwortungslose Projekt:

Schon das Anfang 2014 bekannt gewordene wissenschaftliche Gutachtens im Auftrag der Landesregierung NRW kam für Bayer zu einem niederschmetternde Ergebnis: Es gab und gibt ausgereifte technische Alternativen zur CO-Pipeline und diese Alternativen sind nach Berechnungen der Gutachter sogar wirtschaftlich erheblich ( um 60 %) kostengünstiger. BMS Verantwortliche haben daran, wie nicht anders zu erwarten nur herumgemäkelt.

Das stimmte uns mit den 110 000 Bürgerinnen und Bürger, die sich mit ihrer Unterschrift gegen die Pipeline ausgesprochen haben und auch die Lokalpolitiker der Trassenkommunen mit ihren 1,5 Millionen Einwohnern, noch zuversichtlicher für das Verfahren im August 2014 vor dem Oberverwaltungsgericht in Münster.

Der Beschluss des Oberverwaltungsgerichts Münster, in dem die Richter schon das Gesetzesverfahren für verfassungswidrig brandmarken, sollte nun wirklich verständige Menschen zum Nachdenken und Einlenken veranlassen. Wenn diese neuerliche Schlappe Ihnen Herr Dekkers und Herr Wenning nicht ausreicht, dann holen Sie sich halt eine weitere „blutige Nase“ beim Bundesverfassungsgericht ab. Damit lassen sie aber auch weitere Gelder der Aktionäre den Bach runter gehen?

Und sollte es zu den Planänderungen doch noch kommen, drohen weitere, kostenspielige Klagen!!

Das sture Festhalten an der Pipeline hat nicht nur dem Image des Bayer-Konzerns - insbesondere der Kunststoffsparte BMS - erheblich geschadet. Es hat auch die Rendite des Unternehmens geschmälert.

Jetzt versuchen Sie Herr Dekkers und Herr Wenning die Fehler mit einer „neuen Strategie“ auszugliedern; sie wollen
„MaterialScience spätestens bis Mitte 2016 als eigenständiges Unternehmen an die Börse zu bringen.“
Wie soll das mit dem „Rucksack“ des CO-Pipeline-Desasters gehen?

Weil es auch in diesem Jahr wenige bis keine transparenten Informationen gibt, sagen wir den Aktionären, was Sie bisher verbraten haben und noch herauszuschmeißen gedenken.

1. Statt der ursprünglich im Antrag genannten 50 Millionen sind
mittlerweile wohl 120 bis 150 Millionen allein als Baukosten ausgegeben. Und das für etwas, was als nicht nutzbarer „Schwarzbau“ im Boden liegt!

2. Die Anwalts-, Gerichts- und Verfahrenskosten dürften eine zweistellige Millionensumme schon gut erreicht haben! Und die Verfahren werden auch nach dem Tod eines der Kläger, Herr Muhr, weitergeführt, auch weil er das über seinen Tod hinaus verfügt hat. Und es laufen und drohen noch weitere zig Klagen!

3. Haben Sie überhaupt eine Vorstellung, was bei Weiterführung der Planänderung für die Neuverlegung über mehr als 60 Kilometer noch an Kosten auf das Unternehmen zukommen würde? Weitere mindestens 50 Millionen dürften nicht zu hoch geschätzt sein!

Erwarten Sie als Aktionäre nun nicht zu viel Information und Transparenz in der Antwort des Vorstands. Gerne kommentiert solch grauselige Zahlen niemand und die Auswirkungen waren und sind in den übrigen Erfolgszahlen ja auch gut zu verstecken.

Machen Sie das den Verantwortlichen mit einem Beifall jetzt und später bei Ihrer Stimmabgabe deutlich, dass Sie keine weitere Geldvernichtung mehr wünschen.
Schicken Sie die CO-Pipeline baldigst in die Wüste!

Ich danke Ihnen für ihre Aufmerksamkeit und ich verabschiede mich gerne von Ihnen wieder mit dem Wunsch auf ein weiter erfolgreiches aber auch umwelt- und menschenfreundliches Unternehmen Bayer!

[Unterschriften] Glyphosat stoppen!

CBG Redaktion

Der Einsatz von Glyphosat kann zu schweren Umwelt- und Gesundheitsschäden führen. Ich fordere daher ein weltweites Verbot.

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[Adrian Bebb/FOE] Hauptversammlung 2017

CBG Redaktion

Adrian Bebb (Friends of the Earth)

Meine Name ist Adrian Bebb, und ich arbeite bei Friends of the Earth, dem größten Grassroots- Umweltnetzwerk der Welt.

Ich möchte 4 Fragen zur Fusion mit Monsanto stellen.

Monsanto hat eine der schlimmsten Reputationen von Konzernen in der Geschichte. Kommunen, Bauern und Verbraucher weltweit sind gegen genverändertes Saatgut und Pestizide. Allein in der EU verbieten 19 Länder die Gentech-Saat von Monsanto. Monsanto ist bekannt für seinen Kampf gegen Wahlfreiheit, seinen Kampf gegen Bauern und dafür, die Umwelt massiv geschädigt zu haben. Monsanto wird oft genannt: The world’s most evil corporation.Bayer behauptet trotzdem, dass diese Fusion “substantial value to… society at large” bringt.

In die letzten Wochen haben 200 Organisationen gegenüber der europäischen Kommission ihre Opposition zum Ausdruck gebracht. Sie repräsentieren Bauern, Imker, Kirchen, Entwicklungs- und Umwelt-Organisationen. Sie alle treibt die Sorge, dass die Fusion schlecht für die Umwelt, eine nachhaltige Landwirtschaft und die Länder des Südens ist. In den USA haben 325 Organisationen an die amerikanische Regierung geschrieben. Sie treibt die Sorge, dass Saatgut und Lebensmittel teurer werden und Innovation beschränkt wird. Sie sehen: Die Zivilgemeinschaft glaubt Bayer nicht, dass diese Fusion gut für die Gesellschaft ist. Viele nennen die Fusion “a marriage made in hell”.

Meine erste Frage ist: Lieber Herr Baumann, lieber Vorstand. Akzeptieren Sie, dass Ihre Behauptung, dass die Fusion gut für die Weltgemeinschaft ist, falsch ist und dass die Fusion ein Public-Relation-Desaster für Bayer wird? Sie riskieren, dass Bayer eine „toxic brand“ wird, eine toxische Marke.

Zweitens. Um die Übernahme zu ermöglichen, will Bayer einige Saatgutsparten und Pestidprodukte verkaufen, um die EU-Kommission zufriedenzustellen. Können Sie sagen, auf welchem Markt Bayer diese Verkäufe tätigt, in Europa und weltweit?

Drittens. Im Januar haben die CEOs von Bayer und Monsanto Donald Trump getroffen. Angeblich haben sie sich verständigt, in den USA Jobs zu sichern. Aber: Eine Fusion bedeutet immer, dass Jobs verloren gehen. Können Sie bitte sagen, wieviel Jobs in der USA und Europa verloren gehen werden? Bitte differenzieren sie nach Forschung, Produktion und Administration.

Und weiter: EU-Wettbewerbskommissarin Vestager hat zu den Fusionen in der Agrarbranche gesagt: „First Come, First Served“. Das bedeutet, dass die Kommission bereits grünes Licht für die Fusionen zwischen Dow und DuPont und zwischen Chemchina und Syngenta gegeben hat und jetzt die Bayer/Monsanto-Fusion beurteilen wird. Mit den zwei ersten Mega-Fusionen gibt es im Saatgut- und Pestizidbereich eine große Marktkonzentration. Bedeutet das für Bayer einen Nachteil, weil die EU-Kommission eine weitere Konzentration im Agrarbereich nicht mehr akzeptieren könnte?

Last but not least: Ich stelle den Antrag, Vorstand und Aufsichtsrat nicht zu entlasten und bitte die AktionärInnen um ein entsprechendes Abstimmungsverhalten.

[BaySanto-Deal] CBG kritisiert die EU-Genehmigung von BAYERs MONSANTO-Übernahme

CBG Redaktion

Eine Entscheidung im Interesse der Konzerne

Am gestrigen Mittwoch hat die Europäische Union der Übernahme von MONSANTO durch BAYER ihre Zustimmung erteilt. Die COORDINATION GEGEN BAYER-GEFAHREN (CBG) verurteilt diese Entscheidung auf Schärfste. „Mit ihrem Genehmigungsbescheid hat die EU ohne Not einem Oligopol im Landwirtschaftssektor mit BAYER an der Spitze ihren amtlichen Segen erteilt. Fortan trägt sie Mitverantwortung für die von dem Quartett verantworteten Geschäftspraktiken“, hält Jens Wegener von der CBG fest.
Die von Brüssel gemachten Auflagen ändern an der neuen Markt-Macht des Leverkusener Multis kaum etwas. Auch mit den von der Generaldirektion Wettbewerb verlangten Verkäufen von Unternehmensteilen erreicht der Konzern im Pestizid-Bereich noch einen Markt-Anteil von mehr als 20 Prozent und beim konventionellen Saatgut einen Markt-Anteil von ca. 30 Prozent. Beim gen-manipulierten Saatgut beträgt dieser sogar 90 Prozent. Diese dominierende Stellung bedroht die Landwirtschaft, da die LandwirtInnen mit höheren Preisen rechnen müssen und überdies weniger Auswahl haben. Auch die VerbraucherInnen können beim Einkauf nicht mehr zwischen so vielen Sorten wählen, wenn der Leverkusener Multi mit seinem Vorhaben wirklich zum Ziel kommen sollte.
Überdies hat sich die Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager bei der Formulierung der Bedingungen offenbar nicht mit den anderen EU-Ressorts abgestimmt, weshalb sie teilweise ins Leere laufen. So ändert beispielsweise die Veräußerung der Glufosinat-Ackergifte und die auf das Mittel abgestimmten Genpflanzen an die BASF gar nichts an der BAYERs neuer Dominanz auf dem Markt, weil die EU die Zulassung von Glufosinat wegen dessen erbgut-schädigenden Eigenschaften nicht verlängert hat. Die Glufosinat von Margrethe Vestager zugedachte Rolle „eines Konkurrenz-Produkts für das MONSANTO-Produkt Glyphosat“ vermag das Mittel so kaum zu spielen.
„Die Europäische Union hat die Transaktion von vornherein einzig aus der engen Perspektive des Wettbewerbsrechts beurteilt und selbst da noch so manches übersehen“, kritisiert Wegener. Die Übernahme hat aber noch weitere Folgen, die gar nicht erst Gegenstand der Prüfung waren. So sehen sich die Beschäftigten mit Arbeitsplatz-Vernichtungen durch die bei solchen Gelegenheiten immer viel beschworenen Synergie-Effekte konfrontriert. Und schließlich stehen den Standort-Städten im Fall des Falles finanzielle Einbußen ins Haus, denn BAYER pflegt seine Shopping-Touren immer von der Unternehmenssteuer abzusetzen.
Wegen all der Risiken und Nebenwirkungen des Milliarden-Geschäfts lässt sich die Coordination durch das Votum der Europäischen Union nicht entmutigen und führt ihre Kampagne gegen den Mega-Deal unverdrossen weiter. Beispielsweise wird sie die Hauptversammlung des Unternehmens wieder zu einem Forum der Kritik machen. „Die COORDINATION GEGEN BAYER-GEFAHREN unterstreicht mit ihrem Engagement vierzig Jahre nach ihrer Gründung, dass eine gesellschaftliche Kontrolle von Konzernen nötig ist, um die Demokratie zu schützen“, so Jens Wegener abschließend.

[Rheinische Post] Protest gegen BAYER-Chef

CBG Redaktion

KritikerInnen überraschen BAYER-Chef Baumann bei „Wirtschaftsgipfel der Rheinischen Post“

Am Montagabend, dem 10. Dezember 2018, war im Konferenzzentrum der Rheinischen Post der Vorstandsvorsitzende des BAYER-Konzerns, Werner Baumann, zum „Wirtschaftgipfel“ geladen. Bei der Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) hieß es „BAYER-Chef Baumann kommt. Wir auch.“

Die CBG begrüßte bei eisiger Kälte die etwa 100 angereisten BesucherInnen mit Transparenten und Flugblättern bereits vor dem Saal und und war auch mit mehreren Personen im Saal vertreten.

Die meisten der angereisten Gäste nahmen die Informationen gerne an und waren sehr angetan, dass die CBG mit ihren Transparenten gegen Arbeitsplatzvernichtung und Glyphosat protestierte. Einige allerdings - offenkundig AktionärInnen oder bei BAYER beschäftigte ClaqeurInnen - stürmten schimpfend an den AktivistInnen vorbei, ganz als ob diese an Umweltzerstörung, Pestizid-Vergiftungen und Absturz der BAYER-Aktie Schuld wären.

Die Rheinische Post selbst nahm die CBG-Proteste gelassen. Sie nutzte die Gelegenheit für ein Interview mit CBG-Gründungsmitglied Axel Köhler-Schnura.
Im Saal legten die Mitglieder der CBG mit kritischen Fragen die Finger in die vielen BAYER-Wunden. Der BAYER-Chef konnte seinen Unmut darüber kaum verbergen und antwortete nur widerwillig und aggressiv. Oder gar nicht. Die bereits verlautbarte Vernichtung von weltweit über 12.000 Stellen verkaufte er als „sachgetrieben“ und „unausweichlich“. Einen Zusammenhang mit der MONSANTO-Übernahme bestritt er beharrlich, die zeitliche Nähe zum MONSANTO-Deal sei zufällig. Und wie viele Beschäftigte sind in Deutschland von dem Kahlschlag betroffen? Keine Antwort.

Den Sorgen der anwesenden AktionärInnen im Zusammenhang mit dem krachenden Absturz der Aktie in den letzten Monaten auf ein Drittel ihre Wertes entgegnete Baumann zynisch: „Unsere Eigentümer können jeden Tag neu entscheiden, ob sie unsere Eigentümer bleiben.“

Dabei hat sich doch der Unternehmenswert mehr als halbiert und mit ELLIOT ist bereits einer der großen auf die Zerschlagung und Ausschlachtung von Konzernen spezialisierten „Geier-Fonds“ bei BAYER eingestiegen.

Und dann die 9.300 anhängigen GLYPHOSAT-Prozessein den USA! Insgesamt wies Baumann jede Kritik an GLYPHOSAT als emotionalisiert und irrational zurück.
Er kam aber zugleich nicht umhin, zuzugeben, dass mittlerweile die Zahl der Klagen sogar noch weiter gestiegen ist. Aber nur, um direkt die bekannte BAYER-Leier zu wiederholen, dass die Verfahren „jeglicher Grundlage entbehren“ würden und dass es „keinerlei Krebsrisiko“ gäbe.

Baumann deutete durch seine Beschreibung der KlägerInnen stark an, dass viele von ihnen nach dem ersten unglücklichen Urteil gegen BAYER, gegen das der Konzern natürlich „durch alle Instanzen“ vorgehen würde, auf den Zug aufgesprungen seien, um schnelles Geld zu machen.

In infamer Weise zog er sogar die Redlichkeit der AnwältInnen in Zweifel. Diese würden die „Hoffnung krebsgeschädigter Menschen“ ausnutzen, um selber reich zu werden. Selbst die SchöffInnen-Jury diffamierte Baumann, in dem er versuchte, sie als unprofessionell darzustellen.

Von CBG-Vorstand Jan Pehrke auf die internen eMails von MONSANTO angesprochen, in denen die jetzige BAYER-Tochter selber von der Krebsgefahr des Mittels ausgeht, verlor Baumann dann endgültig die Fassung: „Wenn ich nicht wüsste, dass sie von der Coordination gegen BAYER-Gefahren sind, würde ich denken, sie sind einer der Opferanwälte.“ Baumann lieferte keine Argumente, sondern behauptete schlicht, die von AnwältInnen geprüften vorgelegten und in Gerichtsurteilen anerkannten Dokumente hätten völlig andere Inhalte und seien falsch zitiert. Wie man Dokumente in einer solchen Weise falsch zitieren sollte, blieb sein Geheimnis. Die Moderation kommentierte diese Behauptung Baumanns mit den Worten, das die Rheinische Post dann wohl die gesamten Dokumente drucken müsste. Sollte die Zeitung dies umsetzen, würde der BAYER-Chef nicht mit seinen haltlosen Behauptungen durchkommen.

Insgesamt blieb es also dabei: Der Profit steht für Baumann an erster Stelle. Alle Kritik wird als haltlos und falsch zurückgewiesen. Der Konzern geht weiter über Glyphosat-Leichen und riskiert dabei sogar die Zerschlagung durch Geier-Fonds. Baumann: „Ich würde MONSANTO jederzeit wieder kaufen.“

Die Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) sieht sich bestärkt in ihren Forderungen:

> Stopp BAYER/MONSANTO! Stopp Glyphosat!
> BAYER muss unter demokratische Kontrolle gestellt werden!
> Für umwelt- und menschengerechte Produktion und Produkte bei BAYER!
> Opfer entschädigen!

[Statement] Statement zur Coronakrise

CBG Redaktion

Liebe Mitglieder und Freund*innen der Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG),

das Corona-Virus hat nicht nur die Republik, sondern die ganze Welt offenbar fest im Griff. Doch diese Krise fällt nicht vom Himmel. Sie ist nicht naturwüchsig, sondern menschengemacht. Genauer: Systembedingt.

Die Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) übt Kritik an einer Pharma-Produktion, die in der Hand von wenigen Mega-Konzernen liegt. Sie kämpft gegen eine Gesundheitsversorgung, die einigen wenigen maximale Profite garantiert und die Armen und Geringverdienenden im Stich lässt.

Die CBG übt ihre Kritik am Beispiel BAYER-Konzerns, einem weltweit agierenden Pharma-Riesen aus Deutschland, der seit mehr als 40 Jahren von dem Netzwerk der CBG rund um die Uhr und rund um den Globus auf ehrenamtlicher Basis beobachtet wird.

Auf der Basis dieser Kritik nimmt die CBG zur Corona-Krise Stellung: Für ein gemeinwohlorientiertes Gesundheitssystem und einen Umbau der Wirtschaft! Verstaatlichung des Gesundheitswesens und der gesundheitsrelevanten Produktion.
Das Corona-Virus trifft eine kaputtgesparte Gesundheitsversorgung, die immer weiter privatisiert, dem Prinzip des größten Profits unterworfen wird. Bei den Debatten um das Gesundheitssystem in den letzten Jahren ging es stets nur um Kürzungen.

Das Zauberwort des Neoliberalismus: Deregulierung

So etwa um die Schließung von Krankenhäusern, wie etwa kurz vor der Corona-Krise noch von der nordrhein-westfälischen Landesregierung mit ihrem „Krankenhausplan NRW 2020“ geplant, oder um die Privatisierung von Kliniken. Kosten senken, Profite steigern, die Patient*innen werden zu „Kostenfaktoren“ und bleiben auf der Strecke. Und BAYER immer vorne dabei. Denn so lassen sich profitable Medikamente besser im großen Stil vermarkten.

Beim System der Krankenkassen ging es um Deregulierung. Für die Konzerne, auch für BAYER, sollten die „Lohnnebenkosten“ gesenkt werden. Und BAYER machte sich dafür stark, mehr Leistungen aus dem Erstattungskatalog auszuklammern und die Menschen selbst zur Kasse zu bitten. So meinte bspw. der ehemalige BAYER-Chef Manfred Schneider einmal: „Wir können das Gesundheitssystem so nicht weiterfahren. Jeder ist bei der Kasko-Versicherung für sein Auto zur Selbstbeteiligung bereit. Warum nicht auch im Gesundheitssystem? Wir müssen den Leistungskatalog der Pflicht-Versicherung radikal zusammenstreichen. Sonst laufen die Ausgaben davon, und auf die Pharma-Industrie wird dreingeschlagen."

Forschung: Suche nach Profit, nicht nach neuen Medikamenten

Zugleich zog sich der Leverkusener Multi aus der Forschung für Impfstoffe zurück. Nur wenn dafür öffentliche Förderung in Aussicht steht, geht er dafür noch in die Labore. Er sieht sich nur dem Profit verpflichtet. „Wir müssen Geld verdienen mit unseren Produkten. Das führt dazu, dass nicht alle Medikamente entwickelt werden, die wir brauchen“, mit diesen Worten umriss der ehemalige Vorstandsvorsitzende Marijn Dekkers einmal die politische Ökonomie des Medikamenten-Geschäfts.

NOVARTIS-Chef Vasant Narasimhan kommentierte die Frage einer Journalistin, warum keine Prävention in Richtung Epidemie-Impfstoffe betrieben würde, mit den Worten: „Wenn diese Epidemien auftreten, gibt es sehr viel Interesse (…), aber danach verliert sich das Interesse wieder, und die Investoren ziehen sich zurück.“ Eine klare Ansage, der auch BAYER folgt.

Der Leverkusener Riese hat seine Abteilung „Atemwegserkrankungen“ bereits zu Beginn der 2000er Jahre verkauft, um sich auf profitträchtigere Projekte zu konzentrieren. Schon vorher wurde die pharmazeutische Grundlagen-Forschung eingestellt.

Auch die Suche nach neuen Antibiotika ereilte dieses Schicksal. Eine ähnliche Umgestaltung der Produktion nehmen viele Pharmakonzerne vor. Das Ergebnis: Ein breites Arzneimittel-Angebot existiert nicht mehr. Es wird durch die gezielte Konzentration auf die profitträchtigsten Sparten immer weiter eingeschränkt.
Auch gilt bei der Produktion von Pharmazeutika nicht die Gesundheitsfürsorge, sondern der Profit. Deshalb produziert BAYER längst dort, wo es am billigsten ist. Und gefährdet durch die langen Lieferketten die Versorgung des Gesundheitswesens.

So fehlten in den Apotheken bisher schon:

> das die Gehirn-Durchblutung fördernde Produkt NIMOTOP,

> das Krebs-Präparat XOFIGO,

> das Herz/Kreislauf-Pharmazeutikum ADALAT,

> der Blutdruck-Senker BAYOTENSIN,

> das Kontrastmittel ULTRAVIST,

> das unter anderem bei der Akut-Behandlung von Herzinfarkten zum Einsatz kommende ASPIRIN i. v. 500 mg

> sowie die Johanniskraut-Arznei LAIF zur Behandlung milder Depressionen

Insgesamt traten im vergangenen Jahr bei insgesamt ca. 270 Medikamenten Lieferengpässe auf; 2020 dürften es wegen der Corona-Krise deutlich über 300 werden.

Angriff auf das Gesundheitssystem

Alles in allem wird derart das Gesundheitssystem – auf die kalte Tour und einzig dem Diktat der Profite folgend – ausgehebelt. In den Unternehmen schmälern die Krankenkassenkassenbeiträge die Renditen, im Krankenhaus stören die Kranken als „Kostenfaktor“ die Profiterwirtschaftung, als „Konsument“ soll der Kranke kaufen, was profitabel ist. Und wenn es für seine Krankheit gerade nichts Profitables gibt oder es gerade nicht lieferbar ist, weil es der Rentabilität halber am anderen Ende der Welt produziert oder immer öfter auch nicht produziert wird, dann geht er halt leer aus.

Wir von der Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) sagen: Das kann und darf nicht sein! Die Corona-Krise zeigt einmal mehr, dass BAYER & Co. unter gesellschaftliche Kontrolle gestellt werden müssen. Dass die Pharma-Industrie aus geplantem Profitkalkül Krankheiten nicht (mehr) erforscht, Arzneien nicht liefert oder wie auch sonst immer den Patient*innen verwehrt, ist „vorsätzliche Körperverletzung“. Ggfs. mit Todesfolge.

Unsere Forderungen:

> Impfstoff-Forschung und Impfstoff-Produktion sofort den Profit-Interessen entziehen und unter gesellschaftliche Aufsicht stellen.

> Sofortige massenhafte Produktion von Tests und Medikamenten als oberste gesellschaftliche Priorität. Verteilung nach Bedürftigkeit statt nach dem Marktprinzip. Unter Einbeziehung von Ländern, in denen Bedarf herrscht.

> Internationale solidarische Forschung und Produktion, statt nationalem Überlebenskampf! Solidarität mit der italienischen und anderen unter Corona leidenden Bevölkerungen.

> Verstaatlichung und demokratische Kontrolle der Gesundheitsfürsorge, der Krankenhäuser und der Produktion von relevanten Gesundheitsprodukten mindestens entsprechend der Richtlinien der WHO.

> Staatliche Sofort-Investitionen in Milliardenhöhe in öffentliche Gesundheitseinrichtungen zur Notfallbewältigung.

> Ausbau des Systems der Leistungen gesetzlicher Krankenkassen orientiert am Interesse der Gesundheit der Bevölkerung bei voller Kostenübernahme durch die Unternehmen.

> Ein Investitionsprogramm für den sozial-ökologischen Umbau der Gesellschaft, insbesondere und dringend für den Ausbau eines auf flächendeckende Versorgung ausgerichteten Gesundheitswesens.

> Volle Einkommenssicherung für Arbeitnehmer*innen bei Arbeitsausfall.

> Volle Einkommenssicherung für Arbeitnehmer*innen bei Arbeitszeitreduzierung wegen Kinderbetreuung.

> Überbrückungskredite für Selbständige und kleine Unternehmen, die mit Liefer- oder Absatzschwierigkeiten kämpfen.

> Flächendeckende Gesundheitsfürsorge aller bedürftigen Menschen – auch der Obdachlosen und der Drogenkranken – auch zu Zeiten der Corona-Krise.

Bitte unterstützt die Forderungen mit eurer Unterschrift:

Ich unterstütze die Forderungen der CBG! Forschung an lebenswichtigen Produkten wie Medizin gehört unter demokratische Kontrolle- nicht unter private!

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Lipobay

CBG Redaktion

14. August 2001

Vermarktungsmethoden für LIPOBAY in der Kritik:

Gratisreisen und Kopfprämien

Nach dem spektakulären Verkaufs-Stopp des Medikaments Lipobay geraten nun auch die Vermarktungsmethoden des Unternehmens Bayer in die Kritik. Ärzte berichten von Prämien und Gratisreisen, die für die Verschreibung von Lipobay in Aussicht gestellt wurden. Noch im Juli wurde das Produkt von Pharmavertretern landesweit beworben - ohne Hinweis auf die seit langem bekannten Risiken.

Der niedergelassene Arzt Dr. Udo Böhm aus Unterwössen berichtet, dass Bayer ihm eine Reise im Orient-Express offerierte - wenn er mindestens 20 Patienten auf Lipobay einstellen würde. Den Nachweis sollte er über Rezeptkopien und Patientennamen erbringen.
„Die Außendienstmitarbeiter weichen selbst dann nicht von ihren Vorgaben ab, wenn ihnen der Arzt die Unehrenhaftigkeit und Unzulässigkeit solcher Kopplungsgeschäfte und die Verletzung des Datenschutzes aufzeigt“, so Böhm.

Der Arzt Thomas Nasse beklagt, dass noch nach der ersten Warnung im Juni „eine Pharma-Referentin zu mir in die Praxis gekommen ist und das Medikament angepriesen hat“. Schon die Markteinführung von Lipobay wurde mit unlauterer Werbung begleitet: die Aussage, Lipobay könne „im Vergleich zu anderen Präparaten um das 25fache niedriger dosiert werden“, wurde jedoch vom Landgericht Köln untersagt.

Die intensiven Bemühungen von Bayer erklären sich mit dem hohen Preis des Medikaments: eine Packung Lipobay mit 100 Tabletten - ausreichend für vier bis sechs Wochen - kostet in der schwächsten Dosierung 235.90 DM.

Auch bei der Einführung des Antihypertonikums Bayotensin hatte Bayer laut einer Untersuchung der AOK Prämien von 150 Mark pro Patient bezahlt. Hierzu Philipp Mimkes von der Coordination gegen BAYER-Gefahren: „Es gibt keinen Grund, bei Bayer auf Einsicht zu hoffen - in Zweifelsfällen hat das Profitinteresse Vorrang gegenüber dem Verbraucherschutz. Wir brauchen dringend eine Positivliste zur Abwehr von überteuerten und unsinnigen Medikamenten sowie verstärkte staatliche Kontrollen.“

Phosgen

CBG Redaktion

Ich fordere den BAYER-Konzern auf, eine phosgenfreie Kunststoff-Produktion aufzubauen.

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[Unterschriften] Unterschriftensammlung

CBG Redaktion

Ich fordere ein Verbot von Bisphenol A in risikoreichen Anwendungen wie Trinkflaschen, Kinderspielzeug und Lebensmittel-Verpackungen

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