Drücke „Enter”, um zum Inhalt zu springen.

Beitrag veröffentlicht im Dezember 2013

Alemtuzumab

CBG Redaktion

Das von Sanofi und Bayer verkaufte MS-Präparat Lemtrada (Wirkstoff: Alemtuzumab) erhält wegen schwerer Nebenwirkungen keine US-Zulassung. Das Präparat war zunächst vom Markt genommen worden und dann mit neuem Namen (zum 40-fachen Preis!) erneut zugelassen worden. Siehe hierzu den Artikel Profit vor Patientenwohl

30. Dezember 2013

US-Behörde lässt Lemtrada nicht zu

Das Multiple-Sklerose-Mittel Lemtrada gilt für Sanofi als großer Hoffnungsträger. Doch die US-Arzneimittelbehörde FDA lässt Lemtrada nicht zu. Sie hatte bereits im Vorfeld vor möglicherweise tödlichen Risiken des Mittels gewarnt.

Der französische Pharmakonzern Sanofi hat in den USA einen Rückschlag mit einem seiner Hoffnungsträger erlitten. Die dortige Arzneimittelbehörde FDA ließ das Multiple-Sklerose-Mittel Lemtrada nicht für den weltweit größten Medikamentenmarkt zu, wie Sanofi mitteilte.

Das Mittel gehört seit der 20 Milliarden Dollar schweren Übernahme des US-Biotechnologiekonzerns Genzyme zum Sanofi-Repertoire. Genzyme habe nicht zeigen können, dass der Nutzen des Mittels die ernstzunehmenden Risiken überwiege, erklärte nun die FDA. Vor einer Zulassung seien weitere Untersuchungen nötig. Sanofi kündigte Einspruch gegen den Beschluss an.

Bereits Anfang November hatte die FDA Sicherheitsbedenken angemeldet und vor möglicherweise tödlichen Risiken des Mittels gewarnt, das auch unter dem Namen Alemtuzumab bekannt ist. Für die EU hatte Sanofi jedoch bereits im September die Zulassung für das Medikament erhalten. Experten trauen Lemtrada bis 2017 einen Jahresumsatz von 650 Millionen Dollar zu.

[PCB] Polychlorierte Biphenyle

CBG Redaktion

23. Dezember 2013

MONSANTO und BAYER größte Produzenten

Linkspartei reicht Anfrage zu PCB-Kontaminationen ein

Die Linkspartei hat eine Kleine Anfrage an die Bundesregierung zu Kontaminationen durch Polychlorierte Biphenyle (PCB) eingereicht. Darin geht es auch um die Haftung der beiden größten Hersteller, Monsanto und BAYER.

Auch soll die Bundesregierung mitteilen, wie sie das Problem in öffentlichen Gebäuden und die daraus resultierende gesundheitliche Beeinträchtigung für Menschen einschätzt und ob sie eine Untersuchungspflicht für öffentliche Gebäude einführen will, durch die die PCB-Belastung der Bausubstanz überprüft wird.

Die Coordination gegen BAYER-Gefahren hat in der vergangenen Woche eine ausführliche Analyse zur PCB-Historie veröffentlicht. Teile hieraus sind in die Anfrage eingeflossen.

[PCB] Polychlorierte Biphenyle

CBG Redaktion

Presse Information vom 18. Dezember 2013

MONSANTO und BAYER größte Produzenten

PCB-Kontaminationen: „Hersteller müssen haften!“

Weltweit wurden rund 1,3 Millionen Tonnen Polychlorierte Biphenyle (PCB) produziert. Große Mengen kamen in Elektrogeräten, Fugendichtungen, Farben und Bodenbelägen zum Einsatz. Die Entsorgung dauert Jahrzehnte und kostet Milliarden. Umweltverbände fordern, die Hersteller an den Kosten zu beteiligen.

Tausende von Schulen und Universitäten sind mit Polychlorierten Biphenylen (PCB) verseucht. Die Sanierungen belasten die öffentlichen Haushalte in hohem Umfang. So musste die Uni Bochum im Oktober beschließen, mehrere Gebäude komplett abzureißen und neu zu errichten; die Kosten allein in diesem Fall liegen im dreistelligen Millionenbereich. Ähnliche Probleme gibt es an den Universitäten Erlangen, Bielefeld und Düsseldorf sowie in vielen Behörden.

Rund die Hälfte aller PCB stammt aus den Fabriken des US-Konzerns MONSANTO. Die BAYER AG liegt mit 160.000 Tonnen – rund 12 Prozent der weltweiten Produktion – auf dem zweiten Platz.

Der nordrhein-westfälische Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), die Coordination gegen BAYER-Gefahren, die Naturfreunde und der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) fordern jetzt, die Produzenten an den horrenden Entsorgungskosten zu beteiligen.

Philipp Mimkes von der Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG): „Die Hersteller, vor allem die Firmen MONSANTO und BAYER, haben die Gefahren von Polychlorierten Biphenylen jahrzehntelang vertuscht. Wir können nicht zulassen, dass die Industrie ein halbes Jahrhundert lang Gewinne einfährt, und die Kosten nun allein von der Allgemeinheit getragen werden“. Die CBG veröffentlichte heute einen umfangreichen Artikel zur PCB-Historie.

Prof. Jürgen Rochlitz, Mitglied der Kommission für Anlagensicherheit beim Bundesumweltministerium: „Als Chemiker und Politiker, der sich seit den achtziger Jahren mit Dioxinen und anderen Auswüchsen der Chlorchemie befasst, möchte ich betonen: es wird Zeit, dass die ungeheuren Sanierungskosten für PCB-kontaminierte Standorte von den ehemaligen Herstellerfirmen mitgetragen werden!“.

Claudia Baitinger, ebenfalls Mitglied der Kommission für Anlagensicherheit und Sprecherin des AK Immissionsschutz des BUND mahnt, dass der bei der Sanierung anfallende PCB-Abfall leicht zu weiteren Umweltbelastungen führen kann, wenn aus wirtschaftlichen Erwägungen heraus die Beseitigung Billiganbietern der „Entsorgungs“branche überlassen wird: „Dann werden aus dem einen Skandal weitere Skandale an weiteren Orten“ - wie in den letzten Jahren landauf landab zu beobachten war.

Dagmar von Lojewski-Paschke vom Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) fordert besonders eine Sanierung von Schulgebäuden: „Kanzerogene und neurotoxische Chemikalien wie PCB, die über ihre hormonellen Wirkungen neben dem Lernen auch das Verhalten beeinflussen können, müssen durch gründliche Sanierungen schnellstens aus dem Lernumfeld zehntausender Kinder verschwinden“. Die toxische Wirkung von PCB ist denen von Dioxinen vergleichbar. Untersuchungen zeigen, dass im Fettgewebe deutscher Kinder oftmals eine höhere PCB-Konzentration nachgewiesen wird als bei Erwachsenen in den meisten Industriestaaten. „Die Sanierung aller kontaminierten Schulgebäude würde Milliardensummen verschlingen, an denen die Herstellerkonzerne nach dem Verursacherprinzip beteiligt werden sollten“, so Lojewski-Paschke weiter.

PCB sind persistente, sehr mobile Verbindungen, die sich aufgrund ihrer hohen Fettlöslichkeit entlang der Nahrungskette anreichern. Sie können das menschliche Hormonsystem, das Nervensystem und das Immunsystem schädigen, die Schilddrüse, Leber und Nieren angreifen und zu Unfruchtbarkeit führen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Substanzklasse jüngst in die Liste krebserzeugender Stoffe der Kategorie 1 hochgestuft.

In Deutschland wurden allein in Fugendichtungen rund 20.000 Tonnen PCB verbaut. Mehr als die Hälfte davon befindet sich bis heute in den Gebäuden. Die Ausgasungen führen zu einer permanenten Belastung der Luft.

„Um weitere Vergiftungen zu verhindern, muss der Gefahrenwert der PCB-Richtlinie von jetzt 3.000 ng/m3 auf 60 ng PCB/m3 abgesenkt werden. Der Zielwert sollte so nahe wie möglich an Null liegen, da es keinen unbedenklichen Schwellenwert gibt“, so eine PCB-Geschädigte, die ihren Namen nicht nennen möchte. Der aktuelle Gefahrenwert berechnet sich aus dem 1983 vom damaligen Bundesgesundheitsamt festgelegten Grenzwert von einem Millionstel Gramm PCB pro kg Körpergewicht und Tag. Aufgrund neuer toxikologischer Erkenntnisse hat die WHO jedoch 2003 einen fünfzigmal niedrigeren Richtwert festgelegt, ohne dass die deutsche PCB-Richtlinie entsprechend angepasst wurde.

=> ausführliche Informationen zur PCB-Historie

=> 23. Dezember 2013: Linkspartei reicht Anfrage zu PCB-Kontaminationen ein

Bienensterben

CBG Redaktion

16. Dezember 2013, Greenpeace

NGOs und Imker verteidigen EU-Verbot

Greenpeace zeigt in Feldversuch neue Ursachen für die Pestizidbelastung von Bienen auf

Die Chemieunternehmen Bayer und Syngenta versuchen das Verbot der EU-Kommission von drei bienengefährlichen Pestiziden zu stürzen. Greenpeace International, Bee Life – der europäische Imkerverband und 4 weitere Umwelt- und Verbraucherschutzorganisationen (Pestizid Aktions-Netzwerk Europa, Client-Earth, Buglife und SumOfUs) schreiten ein, um die Intervention am Europäischen Gerichtshof auf ein EU-weites Teilverbot von drei Pestiziden zu verteidigen.
Das am 1. Dezember in Kraft getretene Verbot untersagt den Einsatz von drei Pestiziden, hergestellt von Syngenta (Thiamethoxam) und Bayer (Imidacloprid und Clothianidin). Diese Insektizide gehören zur Wirkstoffgruppe der Neonicotinoide. Die Europäische Kommission begründet das Verbot auf der Grundlage der wissenschaftlichen Bewertung durch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) über die negativen Auswirkungen der Insektizide auf Honigbienen. Die Stoffe schädigen das zentrale Nervensystem und können auch zu chronischen Vergiftungen führen. Das Verbot erhielt starke politische Unterstützung von den EU-Mitgliedsländern.

Teilverbot ist wichtig – doch es muss noch mehr passieren
„Bayer und Syngenta haben ihre Anwälte losgelassen, um ein Verbot anzugreifen, das streng wissenschaftlich begründet und rechtlich einwandfrei ist und mit zum Schutz der Interessen der Landwirte und Verbraucher beiträgt. Das Teilverbot dieser drei Pestizide ist nur ein erster, aber notwendiger Schritt, um die Bienen in Europa zu schützen. Es muss vor den Angriffen der Unternehmen geschützt werden, die nur ihre privaten Interessen zu Lasten der Umwelt verfolgen“, sagt Christiane Huxdorff, Pestizidexpertin von Greenpeace Deutschland.
Greenpeace International veröffentlicht heute auch die Ergebnisse eines wissenschaftlichen Pilot-Feldversuchs, der einen weiteren Expositionsweg aufzeigt. Denn Bestäubungsinsekten können nicht nur durch belasteten Pollen oder Nektar mit den Stoffen in Kontakt kommen, sondern auch durch Pflanzensaft, der aktiv von der Pflanze abgesondert wird. Der Feldversuch zeigt, dass dieses sogenannte „Guttationswasser“ von Pflanzen, deren Samen mit Neonicotinoiden behandelt wurden, hohe Konzentrationen dieser Pestizide enthalten kann. Es kann daher eine potentiell tödliche Gefahr für die Bienen darstellen, wenn sie diese Flüssigkeit aufnehmen.
Der Feldversuch von Greenpeace International testet Guttationswasser aus kommerziellen Maiskulturen, um einige der wissenschaftlichen Lücken des Verbotes zu füllen. Für die Saatgutbehandlung wurden handelsübliche Produkte der Pestizide Thiamethoxam (Syngenta) und Clothianidin (Bayer) verwendet, die beide unter das Verbot fallen. Der Versuch zeigte, dass die Konzentrationen der Neonicotinoide im Guttationswasser hoch sind und sogar die Werte überschreiten können, die von den Unternehmen Bayer und Syngenta bei der Anwendung derselben Stoffe als Blattbehandlung empfohlen werden. Aber solche Kontaminationspfade sind noch immer zu wenig untersucht und müssen noch weiter erforscht werden.
„Es gibt noch immer gravierende wissenschaftliche Lücken, wie Bienen mit Neonicotinoiden in Kontakt kommen können. Jetzt wissen wir immerhin, dass eine tödliche Exposition auftreten könnte, wenn Bienen und andere Bestäuber beim Sammeln von Guttationswasser Pflanzen nutzen, bei denen das Saatgut mit Neonicotinoiden behandelt wurde. Dieser potenziell neue Expositionspfad für Bienen kommt zu den bereits bekannten und nicht zu akzeptierenden Risiken durch den Einsatz von Neonicotinoiden hinzu. Dies bedeutet, dass das aktuelle vorbeugende EU-Verbot nicht nur gerechtfertigt ist, sondern gestärkt und ausgeweitet werden muss“, sagt Huxdorff.

alle Infos zur Kampagne

Plastikplanet

CBG Redaktion

WDR 5, 15. Dezember 2013

Plastikplanet

Beitrag runterladen: https://docs.google.com/file/d/0BxXnvAXla4VYVGp5RXY4WE1hUTg/edit

Die Sendung „Plastikplanet“ im Kinderprogramm des WDR beschäftigt sich mit den Risiken von Kunststoffen. Philipp Mimkes von der Coordination gegen BAYER-Gefahren wird darin zu den hormonaktiven Wirkungen von Bisphenol A befragt (ab min 30).

Weil Plastik ein hochkompliziertes chemisches Material ist, verrottet es nicht und ist auch schwer wiederverwertbar.

In der Radiogeschichte starten Kinder den Versuch, ohne diesen künstlichen Stoff auszukommen. Sie werden merken, wie schwierig das ist - und dass man von den Verkäufern im Supermarkt ziemlich oft ziemlich schräg angeguckt wird. Bei einer Reportagereise zum Golf von Mexiko und entlang des Mississippi hat er mit eigenen Augen gesehen, welche Schäden die Chemie-Industrie anrichten kann.

[Kontraste] Alemtuzumab

CBG Redaktion

12. Dezember 2013

neues MS-Präparat Lemtrada

Unethische Pharma-Preise

Das TV-Magazin Kontraste greift unsere Kritik am exorbitant teuren Medikament Lemtrada („29.000 x teurer als Gold“) auf. Der Wirkstoff war zuvor bereits ein Jahrzehnt lang unter dem Handelsnamen MabCampath zur Behandlung von Leukämie eingesetzt worden. Um den Umsatz zu erhöhen, wurde die Indikation jedoch im vergangenen Jahr aufgegeben. Das Medikament erhielt nun eine Zulassung zur MS-Therapie und soll zu einem weit höheren Preis verkauft werden.

Den Beitrag hier ansehen: http://www.rbb-online.de/kontraste/archiv/kontraste-vom-12-12-2013/auf-kosten-der-beitragszahler--rekordpreise-fuer-arzneimittel-.html

[Puerto Rico] Pestizide

CBG Redaktion

12. Dezember 2013
Coordination gegen BAYER-Gefahren

Pestizide: BAYER bricht Arbeitschutz-Auflagen

Der Leverkusener Multi betont ohne Unterlass, dass seine Pestizide bei sachgemäßer Ausbringung sicher seien und auch für Farm-ArbeiterInnen keine Gesundheitsgefahr darstellen würden. Dabei kann der Konzern nicht einmal seine eigenen Beschäftigten angemessen vor den Agro-Chemikalien schützen. Das war das Ergebnis der Inspektion einer Ackergift-Forschungsanlage in Puerto Rico, welche die US-amerikanische Umweltbehörde EPA gemeinsam mit dem Landwirtschaftsministerium der Insel durchführte. Die KontrolleurInnen stellten auf dem in Sabana Granda gelegenen Areal zahlreiche Verletzungen der Arbeitsschutz-Auflagen fest. So verstieß der Konzern beim Umgang mit seinen eigenen Produkten gegen die Anwendungsbestimmungen, hielt für die Beschäftigten keine Duschen bereit, geschweige denn, dass er eine Dekontaminationsstation eingerichtet hätte. 53.000 Dollar Strafe kostete das den Global Player.

hier die vollständige Meldung

[SEPA] Wichtig für alle

CBG Redaktion

S€PA kommt. Unausweichlich.

Die Konzerne haben sich wieder etwas ausgedacht. Für ihre Profite.
Und wir alle müssen es ausbaden.
Das neue Projekt heißt SEPA. Was steckt hinter diesem geheimnisvollen Begriff?

SEPA lässt die Konzernkassen klingeln und vernichtet Jobs
SEPA ist eine Abkürzung. Single Euro Payment Area (Einheitlicher Euro-Zahlungsverkehrsraum).
Der Begriff gibt erste Hinweise: Es geht ums Bezahlen im Gebiet der Euro-Zone. Doch um was genau geht es? Und wieso trifft es uns alle?
Fangen wir bei den Lastschriften an. Das Lastschriftverfahren war eine Erfindung der Banken und Konzerne und ermöglicht kostengünstig und bequem, Forderungen einzutreiben. Davon profitieren insbesondere die großen Konzerne aus dem Bank-, Versicherungs-, Immoblien-, Energie- und Handelswesen mit ihren Millionen und Abermillionen Rechnungen.
In der EU allerdings gibt es nur eine Handvoll Staaten, in denen es das Lastschriftverfahren gibt. Seit der Einführung des Euro wird das von der Wirtschaft reklamiert. Immerhin müssen die Konzerne ihre vielen und umfangreichen Forderungen europaweit trotz einheitlicher Währung in den meisten Fällen noch immer mühsam ohne Lastschriften eintreiben. So müssen die Immoblienkonzerne beispielsweise Mieten und andere Zahlungen vielfach noch mit entsprechendem Personal an der Wohnungstüre kassieren. Das kostet Zeit und Geld. Und Zahlungsrückstände sind vorprogrammiert.
SEPA soll das ändern. Dafür wurde das SEPA-System von den Konzernen erfunden, mit entsprechender Lobby-Arbeit durchgesetzt und in der EU per Gesetz beschlossen. Dank SEPA soll möglich werden, wovon die Konzerne träumen: per Knopfdruck offene Rechnungen europaweit zentral einzuziehen - heute auf den Knopf gedrückt, morgen Milliarden auf dem Konto. Wobei dem Geltungsbereich von SEPA sich - im Interesse ihrer Wirtschaft! - gleich noch fünf weitere europäische Staaten angeschlossen haben: Island, Liechtenstein, Monaco, Norwegen und die Schweiz.
Derart allerdings bringt SEPA die Vernichtung tausender Jobs mit sich. Dezentrale Zahlstellen und Buchhaltungen werden aufgelöst und die dort Beschäftigten entlassen. Zumal SEPA nicht nur von den Konzernen, sondern auch vom Mittelstand bis hinunter zu den Kleinunternehmen praktiziert werden wird. Wie gesagt: An SEPA kommt keiner vorbei.

Zahlenmonster für alle – IBAN und BIC ersetzen Kontonummer und Bankleitzahl
Damit die Konzerne das SEPA-Füllhorn nutzen und in allen 28 EU-Staaten gleichzeitig Lastschriften einziehen können, wurden für die etwa 500 Millionen EU-BürgerInnen die Konto-Nummern und die Bankleitzahlen (BLZ) abgeschafft. Stattdessen hat jeder von uns die sperrigen Zahlen-Buchstaben-Kolonnen IBAN (International Bank Account Number/Internationale Bankkonto-Nummer) und BIC (Bank Identifier Code/Bank Identifikationsnummer) bekommen.
Und die Übergangsfrist läuft ab: Für alle juristischen Personen – Firmen, Institutionen, Organisationen und Körperschaften - gelten diese neuen Nummern, also die BIC und die IBAN, definitiv und unabänderlich ab 1. Februar 2014. Kontonummern und Bankleitzahlen dürfen ab dann von juristischen Personen nicht mehr verwendet werden. Gleichzeitig müssen alle juristischen Personen eine zentral verwaltete Gläubiger-Identifikationsnummer (Gläubiger-ID) beantragen. Und sie müssen für jeden Lastschriftauftrag eine Mandatsreferenznummer vergeben und diese zusammen mit Vorankündigung (Prenotification), Terminen etc. verwalten.
Privatpersonen haben noch eine Schonfrist. Sie dürfen ihre Kontonummer und ihre Bankleitzahl noch bis 2016 verwenden. Aber dann ist es auch für sie endgültig vorbei und sie müssen IBAN und BIC einsetzen.

Auch die CBG muss umstellen – zum 1. Februar 2014
Die Coordination gegen BAYER-Gefahren ist eine Organisation. Entsprechend dürfen auch wir ab 1. Februar 2014 nur noch BIC und IBAN verwenden. Und wir haben auch eine Gläubiger-ID (DE21CBG00000021028). Und wir müssen für alle Lastschriften Vorankündigungen (Prenotification) verschicken und diese verwalten. Und vor allem: Wir haben für all das erhebliche Kosten! Wir müssen unsere Finanzprogramme umstellen, wir müssen alle unsere SpenderInnen, Mitglieder und AbonnentInnen informieren usw. usf.
Wenn wir allen, die bei uns Spenden, Beiträge und andere Zuwendungen per Lastschrift begleichen, in den nächsten Wochen und Monaten SEPA-Post schicken, dann bitten wir heute schon um Verständnis.
Willkommen im SEPA-Zeitalter!

PS: Die Umstellung auf SEPA verursacht Kosten für Programme, Umstellung tausender Lastschriften, Porti für die Mitteilung der Mandatsreferenznummern etc.pp. Geld, das uns bei der konzernkritischen Arbeit fehlt. Wie dargestellt haben wir keine Alternative und müssen all die Voraussetzungen für SEPA schaffen. Bitte helfen Sie uns, die finanziellen Belastungen für SEPA zu stemmen, ohne dass die politische Arbeit leidet. Mit einer Sonderspende unter dem Stichwort „SEPA - Nein danke.“ Oder vielleicht sogar mit einer Fördermitgliedschaft oder eine Erhöhung des Förderbeitrags.

[Heroin] BAYER-Jubiläum

CBG Redaktion

115 Jahre HEROIN

In ihrem Jubiläums-Jahr hat die BAYER AG Dutzende von Festveranstaltungen durchgeführt. Die PR-Abteilung hat fleißig Broschüren, Pressemitteilungen und Image-Filme veröffentlicht.

Ausgespart blieben dabei alle kritischen Bereiche, wie zum Beispiel die Entwicklung von Giftgas oder die Kollaboration des Unternehmens im 3. Reich. Eine der Lücken schließt der WDR mit diesem Beitrag zu einer der folgenreichsten Erfindungen des Konzerns: Heroin.

[30 Jahre SWB] STICHWORT BAYER

CBG Redaktion

Presse Info vom 10. Dezember 2013
Coordination gegen BAYER-Gefahren

Jubiläum: 30 Jahre „Stichwort BAYER“

Gegenmacht zu Konzern-Propaganda / ab heute alle Jahrgänge online

Im Dezember 1983 erschien die erste Ausgabe von Stichwort BAYER. Auch 30 Jahre später ist Stichwort BAYER die einzige Zeitschrift, die kontinuierlich die Schattenseiten eines großen Konzerns beleuchtet.

„Zwar hat sich am Erscheinungsbild einiges geändert, doch viele Themen sind über die Jahrzehnte hinweg die gleichen geblieben: Störfälle, Pestizidvergiftungen, risikoreiche Pharmaprodukte oder die ungezügelte Macht großer Konzerne beschäftigten uns damals wie heute“, so Chefredakteur Jan Pehrke. Die Auflage des Magazins liegt gegenwärtig bei 5.300, die Erscheinungsweise ist vierteljährlich.

Zum Geburtstag hat sich die Redaktion selbst ein Geschenk gemacht: damit auch künftige Generationen die „Chronique Scandaleuse“ eines der größten Konzerne der Welt lückenlos rekonstruieren können, wurden sämtliche Ausgaben digitalisiert und ab heute unter www.Stichwort-BAYER.de online gestellt. Insgesamt sind rund 130 Hefte abrufbar.

Axel Köhler-Schnura, Redaktionsmitglied seit 1983: „Stichwort BAYER ist David gegen Goliath. Gegen die mächtige Propaganda-Maschine des BAYER-Konzerns eine mutige Stimme gegen Profit und Konzernverbrechen. Eine Stimme, die unerschrocken den Missbrauch von Konzernmacht anprangert. Eine Stimme, die die Schuld der Verantwortlichen im Konzern - des Managements und der Großaktionäre - anprangert und öffentliche Rechenschaft verlangt. Stichwort BAYER ist ein starkes Stück Demokratie.“

Bestand das Magazin zunächst aus acht mit der Schreibmaschine geschriebenen Seiten, so liegt der Umfang heute bei 32 Seiten. Hinzu kommt die 16-seitige Beilage Ticker mit Kurzmeldungen sowie unregelmäßig beigeheftete, bis zu 20 Seiten starke Dossiers. Herausgeber ist die Coordination gegen BAYER-Gefahren e.V. (CBG).

Schwierig ist die Finanzierung des Projekts: kommerzielle Anzeigen, mit denen sich die meisten Zeitschriften hauptsächlich finanzieren, erhält Stichwort BAYER nicht. Allein über die jährliche Abo-Gebühr von 30 Euro lassen sich die Kosten für Recherche, Druck und Layout nicht stemmen. Das Heft stellt für die CBG daher eine große finanzielle Herausforderung dar.

Um den Erhalt des Hefts sicherzustellen, hat sich deshalb der Stichwort BAYER-Förderkreis gebildet. In ihm haben sich AbonnentInnen des Heftes sowie Mitglieder der Coordination gegen BAYER-Gefahren zusammengefunden, weil sie um die Bedeutung und die Schwierigkeiten von SWB wissen. Sie steuern Jahr für Jahr einen erheblichen Betrag zur Deckung der Kosten bei.

Durch neue FörderInnen den Rücken gestärkt zu bekommen, wäre auch für die Redaktion das schönste Geburtstagsgeschenk zum 30-jährigen Jubiläum.

Stichwort BAYER kann nur mit Hilfe bezahlter Abonnements fortbestehen. Ein Abo können sie hier einrichten. Oder Sie werden Mitglied im STICHWORT BAYER Förderkreis

Stichwort BAYER im internet: http://www.Stichwort-BAYER.de

[gallery]

[Dieter Fuchs] Wir trauern

CBG Redaktion

Dieter Fuchs ist tot

Die Geburtsstunde der Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) schlug in Wuppertal im Jahr 1978. Im BAYER-Werk waren kurz hintereinander zwei große Unfälle eingetreten, die Bevölkerung im Stadtteil Elberfeld wurde stark in Mitleidenschaft gezogen.

Nach dem zweiten Unfall gerieten drei AnwohnerInnen des Werkes in Bewegung: Christiane Schnura, Axel Köhler und – Dieter Fuchs. Sie wandten sich in einem Flugblatt an die Nachbarschaft und luden ein zu einer „Bürgerversammlung“. Zum Termin war die Kneipe auf der Varresbecker Straße heillos überfüllt. Selbst vor dem Lokal kam es zu Verkehrsstörungen wegen des großen Auflaufs. In dieser historischen Versammlung gründete Dieter Fuchs zusammen mit Christiane und Axel und vielen weiterer Bürgerinnen und Bürgern die „Wuppertaler Bürgerinitiative gegen BAYER-Umweltgefährdung“.

Bereits kurz darauf entsprang aus dieser lokalen BI das Netzwerk der „Coordination gegen BAYER-Gefahren“ (CBG). Die ersten international abgestimmten Aktionen richteten sich dagegen, dass BAYER im großen Stil hochgiftige Abfälle (Dünnsäure) mit Hochseefrachtern in die Nordsee hinausbrachte und dort einfach abkippte (verklappte). Der Nordsee drohte der Chemie-Tod. Unvergessen der Einsatz von Dieter, als mehrere LKW-Ladungen Dünnsäure-verseuchter Nordseefische vor die BAYER-Zentrale in Leverkusen gekippt wurden. Aktionen solcher Art trugen wesentlich dazu bei, dass BAYER die Verklappung Ende der 80er Jahre schließlich beenden musste.

Dieter war Mitglied der DKP und einer der GründerInnen der CBG. Über die vielen Jahrzehnte hinweg begleitete er die CBG bei ihrer Arbeit. Er selbst war gelernter Werkzeugmacher und kam aus dem Maschinenbau. Unter großen Entbehrungen hatte er sich über den zweiten Bildungsweg hochgekämpft, Abitur gemacht und studiert. Später arbeitete er als IT-Fachmann und hatte großen Anteil an der Digitalisierung der CBG-Arbeit.

In den letzten sechs Jahren wurde Dieter Opfer schwerer Erkrankungen, die ihn bei seiner Arbeit und seinem CBG-Engagement immer mehr einschränkten. Und dann schließlich vor zwei Jahren etwa ging gar nichts mehr. Die Krankheit fesselte Dieter zunehmend ans Haus und schließlich ans Krankenbett.

Doch wir, seine Freundinnen und Freunde der ersten Stunde, seine sehr tapfere Frau Barbara und sein Bruder Matthias, waren bei ihm. Bis zur letzten Minute begleiteten wir ihn auf seinem letzten schweren Weg, die letzten 10 Tage rund um die Uhr.

Am 28. Oktober 2013 hörte das Herz von Dieter auf zu schlagen. Dieter Fuchs hat die Welt hinter sich gelassen.

Lieber Dieter, Du hast tapfer gekämpft und hast Deinem Tod mit großer Würde entgegengelebt. Deine Ideale als einer der Gründer unseres BAYER- und konzernkritischen Netzwerkes leben in der Arbeit der CBG und in der Stiftung ethecon weiter. Wir danken für Dein Engagement und werden Dein Vermächtnis in Ehren halten.

Christiane Schnura und Axel Köhler-Schnura
sowie die Vorstände und das Kuratorium der Coordination gegen BAYER-Gefahren und von ethecon – Stiftung Ethik & Ökonomie

Wir bitten um Spenden zur Stärkung der Arbeit der Coordination gegen BAYER-Gefahren auf das Konto
EthikBank 31 99 991
830 944 95
BIC GENODEF1ETK
DE94 830 944 95 000 31 99 991

[CO-Pipeline] CO-Pipeline stoppen!

CBG Redaktion

Leverkusener Anzeiger, 6. Dezember 2013

CO-Pipeline

Bayer und Bezirksregierung angezeigt

Der Leverkusener Gottfried Schweitzer hat Bayer und die Kölner Bezirksregierung angezeigt. Schweitzer wirft Bayer vor, mit dem Betrieb der CO-Pipeline „wissentlich das Leben Zehntausender Menschen gefährdet“ zu haben.

Bayers Kohlenmonoxid-Leitung zwischen Dormagen und Leverkusen beschäftigt die Kölner Staatsanwaltschaft. Die Behörde bestätigte am Donnerstag, dass sie auf zwei Anzeigen reagiert, die Gottfried Schweitzer erhoben hat. Der Leverkusener wirft Bayer vor, mit dem Betrieb der CO-Pipeline „wissentlich das Leben Zehntausender Menschen gefährdet“ zu haben.

So hatte es Schweitzer auch in einem Leserbrief an den „Leverkusener Anzeiger“ formuliert. Gegen diesen Vorwurf verwahrt sich Bayer Material Science jedoch in einem Brief an Schweitzer „entschieden“.

Schweitzers zweite Anzeige richtet sich gegen die Kölner Bezirksregierung, weil sie Bayer vor elf Jahren genehmigt hatte, die damals bereits 34 Jahre alte Leitung für den Transport von Kohlenmonoxid zu benutzen. Ursprünglich diente die Pipeline dem Transport von Kohlendioxid. Ihren ersten Tüv-Segen erhielt sie 1967. (tk)

alle Infos zur Kampagne