Die Verkäufe an die BASF mindern BAYERs Markt-Macht nicht
Am 21. März 2018 hatte die EU BAYERs MONSANTO-Übernahme genehmigt. Allerdings machte die Europäische Kommission dem Global Player zur Auflage, sich von Unternehmensteilen zu trennen. Zudem behielt sie sich vor, ihre endgültige Zustimmung erst nach einer eingehenden Prüfung der vom Leverkusener Multi vorgeschlagenen Käufer zu geben. Diesen Prozess schloss Brüssel nun am 30. April ab. Die Europäische Union akzeptierte die BASF als neuen Besitzer von Teilen der Cropscience-Sparte. Sie sieht in dem Ludwigshafener Konzern den geeigneten Kandidaten, um „den von BAYER ausgeübten Wettbewerbsdruck auf diesen Märkten zu ersetzen“. Der Erwerb der Geschäfte mit Gemüse-Samen, konventionellem und gentechnisch manipuliertem Saatgut, dem Pestizid Glufosinat, Saatgutbehandlungsmitteln wie PONCHO sowie mit Entwicklungen der digitalen Landwirtschaft durch die BASF reichen nach Ansicht der Kommission aus, BAYSANTO einzuhegen und für eine ausreichende Konkurrenz auf dem Agrar-Sektor zu sorgen.
Die COORDINATION GEGEN BAYER-GEFAHREN (CBG) teilt diese Einschätzung nicht. Das Veräußerungspaket hat sein Haltbarkeitsdatum nämlich schon überschritten: Die EU selber war es, die Glufosinat wegen seiner erbgut-schädigenden Wirkung und PONCHO wegen seiner Bienengefährlichkeit unlängst aus dem Verkehr zog und damit die wirtschaftlichen Auswirkungen der BAYER/BASF-Transaktion stutzte. Eine Anfrage dazu, welche die Coordination am 13. April stellte, ließ die Generaldirektion Wettbewerb unbeantwortet.
„Bei der EU weiß offenbar die eine Hand nicht, was die andere tut. Wenn Glufosinat und PONCHO als Gegengewichte zur BAYER-Dominanz auf den Gebieten „Pestizide“ und „Saatgutbehandlungsmittel“ wegfallen, dann stimmen die Ausgangsvoraussetzungen der Kommissionsentscheidung nicht mehr. Brüssel muss sich deshalb den BASF-Deal und damit auch den MONSANTO-Deal neu vornehmen“, fordert CBG-Geschäftsführer Jens Wegener.
Diesen Monat finden zahlreiche Proteste gegen die von BAYER geplante MONSANTO-Übernahme statt:
19. Mai – March against Monsanto in Düsseldorf, Hamburg, Trier und Basel.
24. Mai – Podiumsdiskussion mit Vandana Shiva in Bonn.
25. Mai – Protest gegen die BAYER Hauptversammlung in Bonn, Platz der Vereinten Nationen 2, ab 7 Uhr.
Weitere Informationen findet sie auf unserer Kampagnen-Homepage: www.stopbaysanto.de