Corona-Impfstoff: BAYER kooperiert mit CUREVAC
Die Sicherheit muss über alles gehen!
Die großen Pharma-Riesen wollen oder können selber keine Impfstoffe gegen COVID-19 entwickeln. Sie kommen erst dazu, wenn die Vakzine kurz vor der Marktreife stehen, um sich auf die Schnelle noch ein möglichst großes Stück von dem Corona-Geschäft zu sichern ohne die Entwicklungskosten und -Risiken selber tragen zu müssen. Immerhin werden die Impfstoffe angesichts der globalen Pandemie-Situation weltweit mit Milliarden aus Staatshaushalten finanziert.
Während PFIZER eine Zusammenarbeit mit BIONTECH vereinbarte, schloss sich der BAYER nun mit CUREVAC zusammen. Offenbar hofft der durch den dreckigen MONSANTO-Deal massiv in Schieflage geratene Konzern auf ein paar leicht verdiente Extra-Profite. BAYER will „sein Fachwissen und seine etablierte Infrastruktur in Bereichen wie der operativen Studien-Durchführung, bei regulatorischen Aufgaben, der Pharma-Kovigilanz (d. h. Arzneimittel-Sicherheit) medizinischen Informationen und Lieferketten-Leistungen einbringen sowie Unterstützung in ausgewählten Ländern leisten“, heißt es in Leverkusen.
Axel Köhler-Schnura, Gründungsvorstand der Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) zweifelt: „Ob BAYER ein Garant für die Sicherheit des CUREVAC-Impfstoffes ist, darf mehr als bezweifelt werden. Immer wieder werden Tausende Menschen durch Medikamente dieses Global Players, wie z. B. durch die Verhütungsmittel der YASMIN-Produktreihe, geschädigt. Auch herrschen in den Lieferketten des Pharma-Konzerns oftmals katastrophale Zustände. Mehrfach konnte BAYER nicht mehr liefern.“
Auch bei den Pharma-Tests, welche die Aktien-Gesellschaft bevorzugt in Armutsregionen durchführen lässt, kommt es allzu oft zu gravierenden Zwischenfällen. Und mit der Vertriebsstärke des Unternehmens ist es ebenfalls nicht allzu weit her. In den USA beispielsweise muss der Konzern bei großen Markteinführungen selbst Allianzen eingehen.
Insgesamt gibt es keine Gewähr dafür, dass BAYER der richtige Partner dafür ist, die Sicherheit des Impfstoffes zu garantieren.
Nochmals Köhler-Schnura: „Die Sicherheit von Medikamenten für Mensch und Umwelt muss an allererster Stelle stehen. Bei dem Vakzin von CUREVAC handelt es sich um einen neuen Gentech-Impfstoff auf mRNA-Basis, der ein immens beschleunigtes Test-Verfahren durchläuft. Die für die Genehmigung zuständigen Behörden müssen die Unterlagen unter großem Zeitdruck auswerten. Die Produkt-Sicherheit des BAYER-CUREVAC-Impfstoffes ist derart in keiner Weise gewährleistet.“
U. a. hat CUREVAC zwei klinische Prüfphasen gekoppelt, und bei der angestrebten Notfall-Zulassung verkürzt sich die Nachbeobachtungszeit von sechs auf zwei Monate. Darüber hinaus wirft das Studien-Design von CUREVAC Fragen auf. Die WissenschaftlerInnen prüfen nämlich zuvörderst nicht den Einfluss des Mittels auf Krankheitsbilder mit schweren Verläufen wie Krankenhaus-Einweisungen, sondern bloß, ob es generell geeignet ist, Infektionen zu verhindern. Auch starten die Tests der kombinierten Phasen 2b und 3 mit ProbandInnen im Alter von 18 bis 60, also ohne Angehörige der Risikogruppe der über 60-Jährigen. Diese sollen erst später dazukommen. Ob auch Personen über 75 darunter sind, geht aus den Angaben nicht hervor.
Die Versuchsreihen finden zurzeit unter anderem in Brasilien statt, das sich gerade zu einem großen Testzentrum entwickelt. „Wir werden zu Laborratten der Welt degradiert“, heißt es in dem Land. Die Coordination gegen BAYER-Gefahren fordert BAYER und CUREVAC auf, für die Substanz – sollte sie sich denn überhaupt als wirksam und sicher erweisen – Verteilungsgerechtigkeit herzustellen. Angesichts der globalen Notlage darf das Vakzin kein deutscher Impfstoff werden, auch wenn der Bund 23 Prozent der CUREVAC-Anteile hält und die Vakzin-Entwicklung noch einmal mit rund 250 Millionen Euro subventionierte. Der Impfstoff muss weltweit zuerst allen Menschen zur Verfügung stehen, in deren Ländern getestet und produziert wird.
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