BAYER-Beizmittel machen die Bienen krank!
Sehr geehrter Herr Deckers,
sehr geehrter Herr Schneider,
sehr geehrter Vorstand,
sehr geehrter Aufsichtsrat,
meine sehr geehrten Damen und Herrn Aktionäre,
mein Name ist Christoph Koch. Ich spreche zu ihnen nicht nur im Namen des deutschen Berufs- und Erwerbsimkerbundes sondern auch im Namen der Europäischen Imkervertretung dem EPBA. Seit 2009 bin ich nun schon hier um Fragen an den Vorstand zu stellen.
Die BAYER AG feiert heute erneut einen riesigen Geschäftserfolg. Noch schöner wäre es meine Damen und Herren Aktionäre, wenn es da nicht noch einen Schatten gäbe!
Ä G´schmäckle wie wir Baden-Württemberger sagen!
Zum 4ten mal stehe ich nun schon hier und muss feststellen, dass ich bis heute noch keine zufriedenstellende Antworten bzw. Reaktionen des Vorstandes erkennen kann!
Meine Damen und Herrn Aktionäre, worum es geht dürfte nun längst bekannt sein. Es geht um die Nenicotinuiede um Produkte mit Namen wie Gaucho, Poncho, Elado, Biscaya usw. um die Wirkstoffe wie Thiacloprid, Imidacloprid und Clothianidin usw.
Einige der Neonics werden zur Saatgutbehandlung mit großem Geschäftserfolg eingesetzt. Diese Nerevengifte meine Damen und Herrn Aktionäre schaden unseren Bienen. Das erzähle ich ihnen nun auch schon zum 4ten Mal. Wie lange dem Konzern nun schon bekannt ist, dass es einen Beizmittel Abriebaustrag aus Pneumatischen Sämaschinen gibt, erzähle ich ihnen nun auch schon das 4te Mal! Im MELISSA aus Österreich wird dies 4 Jahre nach der großen Katastrophe erneut bestätigt!
Des het au ä G´schmäckle!
Aber Herr Dekkers Sie haben recht es ist nicht schön wenn wir Imker ihnen diese Peinlichkeit von 2008 und was da mit dem Abrieb heute noch passiert immer noch so Gebetsmühlenartig um die Ohren hauen! Das schickt sich nun wirklich nicht nach 4 Jahren und den vielen vergifteten Bienen!
Fehlanwendungen seit 1994 hin oder her!
Ganz neu meine Damen und Herrn Aktionäre ist nun die Tatsache, dass durch mehrere Studien jetzt eindeutig belegt wurde, dass diese Nervengifte die Bienen schon in Homeopathischen Dosierungen krank machen!
Nicht nur direkt sondern in der zweiten und dritten Bienen Generation ebenfalls!
Meine Damen und Herrn Aktionäre, das ist ein weiterer Baustein der nun klar belegt, dass die Neonics mit verantwortlich sind, dass es Weltweit unseren Bienen so schlecht geht.
Christof Schneider machte am Bieneninstitut in Oberursel eine Beobachtung, welche Franzosen schon seit langem kritisieren. Neonics stören das Sammelverhalten der Honigbienen. Diese Beobachtungen machen nun auch noch andere Studien! Nicht nur an Honigbienen sondern auch bei Hummeln hat man das nun festgestellt!
Alles Quatsch?
Könnte man meinen!
Aus den USA wissen wir heute, dass dort in bestimmten Gebieten der Boden in zwischen derart mit Neonics angereichert ist, dass schon der Staub dieser Böden, wenn er auf Blumen am Feldrand gelangt den Pollen dieser Pflanzen so Kontaminiert, dass sich die Bienen daran vergiften können bzw. erkranken.
Meine Damen und Herrn Aktionäre stellen Sie sich das doch bitte einmal vor! Ganz normaler Ackerstaub der am Ende giftig ist!
Giftig für Bienen und alle andern Blütenbesuchenden Insekten!
Sachgerechte Anwendung ergibt also keine Bienenschäden?
Was bitte ist daran noch Sachgerecht?
Der Mais kommt die Bienen gehen!
Dank BAYER Neonics Bienenfreie Zonen ideal für alle Bienengiftallergiger!
Des het au ä G´schmäckle!
Sie sollten mit den Touristbüros Prämien aushandeln!
Ja und jetzt werden Sie Herr Dekkers mir wieder mit diesem DeBiMo dem Deutschen Bienenmonitoring kommen und den Damen und Herrn Aktionären hier sagen, dass alles was ich ihnen hier sagte dort eindeutig wiederlegt sei!
Das mag sein
Wie kommt es zu diesen Wiedersprüchen?
Meine Damen und Herren Aktionäre speziell beim DeBiMo ist die Datenerhebung und Auswertung der Art schlecht gemacht, dass jeder anständig arbeitende Wissenschaftler diese Studie Seite für Seite verreisen kann! Selbst der AFSA, das ist die französische Zulassungsbehörde ist das aufgefallen! Aber lassen wir das!
Ok dort im DeBiMo wird also festgestellt, dass Bienenkrankheiten die Hauptursache der Bienenverluste sind!
Und dann erfahren wir, dass Nonics die Bienen krank machen?
Wie bitte soll das alles zusammen passen? Und wie sollen Bienen gesund werden, wenn Sie nicht mehr in ihren Stock zurück finden? Herr Dekkers erklären sie uns das einmal wie das funktionieren soll!
Wollen Sie sich eines Tages noch lächerlich machen Herr Dekkers?
Des het doch au ä G´schmäckle!
Meine Damen und Herrn Aktionäre auf zahlreichen Märkten hat man den Neonic Beizen am Mais inzwischen die Zulassung entzogen. Wenn das die Strategie der Konzernleitung ist, abzuwarten bis man ihnen ihre Produkte auf den Märkten verbietet, dann machen sie weiter so!
Meine Damen und Herrn Aktionäre auch das ist ein Weg sein Image auf zu polieren!
Un des het au ä G´schmäckle!
Herr Deckers ich habe Sie letztes Jahr schon gefragt, welche Beweise brauchen Sie eigentlich noch biss Sie erkennen dass diese Neonics eine Sackgasse sind?
Tote Pferde reitet man nicht, so sagt es ein Sprichwort!
Diese Beiztechnik hat doch längst ausgedient. Meine Damen und Herren Aktionäre das will hier nur noch keiner so richtig wahr haben!
Eine traurige Bilanz!
Herr Deckkers letztes Jahr verwiesen Sie in Ihrer Antwort auf meine Fragen sehr anschaulich auf die Bedeutung der Biene und erklärten auch, dass die Bedeutung der Bestäubungsleistung der Honigbienen auch der BAYER AG sehr wichtig sind. Auch erwähnten Sie den Weltweiten regionalen Bienenrückgang der Bienen und verbinden das wie schon Ihr Vorgänger mit dem Verweis auf Bienenkrankheiten.
Dass Ihre Produkte daran beteiligt sind mögen Sie jetzt wohl auch wieder von sich weisen!
Dieses Ping-Pong Spiel können Sie noch eine Weile so weiter machen, aber es wird Ihnen auf Dauer nicht gelingen!
Denn nicht mehr der peinliche Vorfall sorry Fehlanwendung von 2008 ist es was ihnen da inzwischen zu schaffen macht, sondern alles was mit den Neonics jetzt und in der Zukunft zu tun hat!
Die Beweise werden immer Erdrückender für Sie und letztlich für den Konzern als ganzes!
Schwenken Sie um bevor es zu spät ist Herr Dekkers!
Tote Pferde reitet man nicht
selbst wenn sie noch so viel Geld bringen mögen!
Meine Damen und Herrn Aktionäre wenn sie der gleichen Meinung sind, dann zeigen Sie dem Vorstand die Rote Karte!
Wir Imker unterstützen den Gegenantrag der Coordination gegen Bayergefahren. Sie werte Aktionäre können ihren Beitrag zum Schutz der Honig-Bienen hier und heute auch leisten in dem Sie Verantwortung übernehmen und diesen Gegenantrag unterstützen!
Vielen Dank für Ihre Geschätzte Aufmerksamkeit
Christoph Koch
Imkermeister
Die Antwort von Herrn Dekkers:
Herr Koch sie haben verschiedene Fragen zum Thema Bienensterben gestellt.
Experten in aller Welt sind sich einig, dass die Gesundheit der Bienenvölker von einer Reihe von Faktoren beeinträchtigt wird. Dazu gehören zum Beispiel Bienenkrankheiten, sowie extreme Umwelt- und Klimaeinflüsse, aber auch Veränderungen in der Landwirtschaftlichen Struktur.
Die Arbeitsgemeinschaft der deutschen Institute für Bienenforschung hat, wie zahlreiche weitere Wissenschaftlergruppen ausdrücklich dokumentiert, dass der Hauptfeind für die Gesundheit der Bienenvölker in vielen Regionen der Welt die Varroa Milbe ist.
Nach Erkenntnissen der deutschen Bieneninstitute sind leider im vergangen Winter bundesweit besonders viele Bienenvölker dieser Milbe zum Opfer gefallen. Bis zu 300.000 der Rund 1 Million Bienenvölker sollen nicht überlebt haben.
Die Gründe für den in einigen Ländern beobachteten Rückgang der Bienenvölker sind vielschichtig.
Die Hypothese dass Saatgutbeizungen dazu gehören, wird durch eine Reihe an wissenschaftlichen Untersuchungen wiederlegt.
Auch die kürzlich im US Amerikanischen Sinec Magazin veröffentlichten Arbeiten über den möglichen Einfluss von bestimmten PSM auf Bienen liefern hier keine neuen Erkenntnisse für die Landwirtschaftliche Praxis. Entscheidende Teile fanden unter künstlichen und unrealistischen Bedingungen statt.
Produkte zur Saagutbehandlung sind eine der Umweltfreundlichsten Pflanzenschutzanwendungen.
Sie sind in vielen Ländern der Welt zugelassen und werden sicher eingesetzt.
Antworten zu den Fragen von Holger Netzel:
Sie sprechen die Wirkung von subletalen Dosen auf Bienen an und fragen, wie eine Abdrift verhindert werden kann. Sie fragen außer dem nach den Auswirkungen auf das Grundwasser und sprachen das Thema Guttation an.
Mehre Studien haben jüngst die Komplexität der Zusammenhänge zwischen PSM und Bienengesundheit unterstrichen. Zwar können durch versehentliche oder absichtliche Expositionen Akute Wirkungen hervorgerufen werden jedoch minimieren moderne Anwendungstechniken die Gefahr, so dass eine Belastung der Bienen weitgehend ausbleiben. PSM dürfen nur nach gute fachliche Praxis und nur so angewendet werden, dass sie bei der Anwendung sicher sind und keine Gefahr für Mensch, Umwelt und Natur darstellen.
Zu der Frage nach Grundwasser:
Das ist ein Thema das für die Zulassung von Substanzen relevant ist und angehend Analysiert wird. Stoffe die zur Grundwasserbelastung führen können werden nicht zugelassen.
Zur Guttation:
Also der Abgabe von Tropfen durch Pflanzen. Dieses Thema wurde in den vergangen Jahren durch zahlreiche Studien untersucht. Guttation hat unter landwirtschaftlichen Praxisbedingungen keinen Einfluss auf die Gesundheit von Bienenvölkern.
Gute fachliche Praxis ist nicht durchführbar bei den vielen Abdriften die wir vorfinden
Interpedentens 10 verschiedne Stoffe
Leidensgeschichten die wir hier gehört haben
Frage zum Geschäftsergebniss was die Neonics fürs geschäftsergebniss bedeuten dazu hätte ich gerne Zahlen.
Gibt es Vorkehrungenin Ihrer firma wenn Verkehrsverbote auf den wichtigen Märkten ausgesprochen werden?
Gibt es Rückstellungen für eventuelle Haftungsansprüche von Imkern und Landwirten?
Welche Auswirkungen haben Boykottaufrufe zu BAYER Produkte auf den Wert der Marke?
Antwort auf die Nachfrage von Holger Nettler:
Nach den uns vorliegenden Erkenntnissen aus Deutschland, Österreich und Frankreich haben die von Pflanzen abgegebenen Tropfen in Verbindung mit darin enthaltenen Pflanzenschutzmittel unter Praxisbedingungen keinen Einfluss auf die Gesundheit von Bienenvölker haben.
Gute Fachliche Praxis ist durchführbar. Das zeigt das Beispiel Österreich wie ich vorhin erläutert habe.
Zum Thema Interpetendensen möchte ich Antworten, dass diese Effekte ein relativ seltenes Phänomen sind. Sie wurden nur im Labor und nicht in der Praxis festgestellt.
Und uns ist kein Fall bekannt in dem Bienenvölker durch derartige Effekte geschädigt worden sind.
Zum Umsatz und Ergebnis von CNI Basierenden Produkte für die Saatgutbehandlung haben wir im ersten Quartal 2012 rund 100 Mio Euro erwirtschaftet. Uns liegen im Zusammenhang mit CNI Produkte weder Ansprüche vor, noch haben wir Rückstellungen für eventuelle Haftungsansprüche gebildet.
Roland Netter und Melissa:
Es waren keine Fragen, wohl aber die Anregung jeglichen Fortschritt in der Entwicklung zu nutzen um die Bienen zu schonen.
Dazu habe ich bereits sehr viel gesagt. Ich verweise auch auf die Antworten auf die Fragen von Herrn Koch und Herrn Netzel
Das von ihnen erwähnte Forschungsprojekt aus Österreich zeigt, dass bei Einhaltung aller Risikomindernde Maßnahmen Bienen geschützt werden können. Die von der Österreichischen Zulassungsbehörde verpflichtend vorgeschriebenen Maßnahmen zur Sicherstellung einer guten Saatgutqualität und auch Saattechnik gewährleisten den Schutz der Bienenvölker.
BAYER CROPSINCE hat mit enger Zusammenarbeit mit der Saatgutindustrie und Maschinenherstellern Vorschriften und Begleitmaßnahmen entwickelt. Diese Verbessern die Qualität des Saatgut und ermöglichen eine sichere Aussaat. In den vergangen 3 Jahren konnte so der Bienenschutz in jenen Gebieten in denen die Behördlich vorgeschriebenen Auflagen eingehalten worden sind, deutlich verbessert werden.