15. März 2000
Zur morgigen Ausstellungs-Eröffnung Naturfotos des Jahres:
Protest gegen Sponsoring durch Umweltverschmutzer
Scharfe Kritik an dem Sponsoring der Ausstellung Naturfotos des Jahres durch die Pestizidabteilung der BAYER AG äußern die Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) und der Dachverband der Kritischen Aktionäre. Philipp Mimkes, Geschäftsführer der CBG: Das sinnvolle Anliegen der Ausstellung, die Vielfalt und die gleichzeitige Bedrohung der Natur zu zeigen, wird durch die Zusammenarbeit mit einem Brunnenvergifter wie der BAYER AG konterkariert. Die früher sehr engagierte Zeitschrift natur legitimiert dadurch den Einsatz von Pestiziden – obwohl die Ackergifte zu den großen ökologischen Problemen unserer Zeit gehören.
Im Insektarium des Kölner Zoos werden ab morgen die schönsten Naturfotos der Welt präsentiert – mit finanzieller Hilfe der Pestizidabteilung von BAYER. Die Ausstellung, die die Schönheit und gleichzeitig die Gefährdung unserer natürlichen Umwelt bewußt machen soll, wird von der Zeitschrift natur organisiert.
Die Leverkusener BAYER AG gehört zu den größten Pestizid-Herstellern weltweit. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO erleiden jährlich mehr als eine Million Menschen schwere Pestizid-Vergiftungen, rund 20.000 Fälle verlaufen tödlich. Die Welternährungsorganisation FAO spricht von einer Umwelttragödie. Die schleichende Vergiftung von Böden und Gewässern, die Ausrottung nützlicher Pflanzen- und Tierarten und die Zunahme pestizidresistenter Schädlinge stören das ökologische Gleichgewicht empfindlich. Pestizide gelten daher als ein wesentlicher Verursacher des Artensterbens. Allein in Deutschland werden jährlich mehr als 35.000 to Ackergifte versprüht, rund 30% unseres Grundwassers sind mit Pestiziden belastet.
Die beiden Verbände fordern den Kölner Zoo und die Zeitschrift natur auf, die Zusammenarbeit mit der BAYER AG einzustellen. Eine solche Kooperation schadet dem Umwelt- und Naturschutz.