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Beiträge verschlagwortet als “BAYER HV 2018”

[Wiebke Schröder] Hauptversammlung 2018

CBG Redaktion
Wiebke Schröder (SumOfUs): Bienensterben Sehr geehrter Vorsitzender des Vorstands, Herr Baumann, sehr geehrte Mitglieder der Konzernleitung und des Aufsichtsrates, sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, Mein Name ist Wiebke Schröder, und ich repräsentiere Millionen Mitglieder der internationalen Verbraucherorganisation SumOfUs. SumOfUs ist ein Zusammenschluss von Aktionär/innen, Verbraucher/innen und Arbeitnehmer/innen, die sich gemeinsam für eine gerechtere Welt einsetzen. Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, ich bin heute hier, um Sie aufzufordern, der Entlastung des Vorstandes nicht zuzustimmen. Denn BAYER produziert weiterhin Neonikotinoide - Pestizide, die für das weltweite Bienensterben mitverantwortlich sind - und erhebliche Risiken für Investorinnen und Investoren bergen. Lange wurden Neonikotinoide als harmlos angepriesen. Heute wissen wir - und auch Sie, Herr Baumann -, dass diese Pestizide Bienen und andere wichtige Bestäuber-Insekten töten. Es beunruhigt mich zutiefst - und es sollte auch Sie beunruhigen. Denn drei Viertel der weltweit gehandelten Nutzpflanzen hängen von der Bestäubung durch Insekten ab. Wir können es uns schlicht nicht leisten, sie weiter sterben zu lassen. Dennoch hält Bayer an der Produktion und dem Einsatz dieser Gifte fest. Es nicht das erste Mal, dass folgenreiche Auswirkungen von Pestiziden erst nach langjähriger Nutzung bekannt wurden. Angesichts des Artensterbens, insbesondere des Insektensterbens, ist der fortgesetzte massive Einsatz von Pestiziden nicht zu verantworten. Ich möchte daher wissen, wie Sie sich, wie sich der Bayer-Konzern eine Zukunft ohne Pestizide vorstellen kann. Noch ist die Produktion von gefährlichen Pestiziden Teil von Bayers Unternehmensstrategie. Bayer setzt damit nicht nur unsere Nahrungsmittelversorgung aufs Spiel; das Unternehmen geht auch finanziell untragbare Risiken ein. Viele Regierungen erkennen Neonikotinoide als Gefahr an und überprüfen oder verbieten ihren Einsatz. Mehr und mehr Unternehmen nehmen die bienengefährdenden Pestizide aus ihrem Sortiment oder verkaufen keine Pflanzen mehr, die mit solchen Neonikotinoiden behandelt wurden. Gerade erst im April dieses Jahres hat die EU ein komplettes Freilandverbot dreier Neonikotinoide beschlossen - zwei davon Bayer-Produkte. Die Zeichen sind nicht zu übersehen: Neonikotinoide sind nicht mehr zu verantworten. Doch bisher weigert Bayer sich, diese Tatsache anzuerkennen. Viel schlimmer: Gegen frühere Maßnahmen zum Schutz der Bienen ging Bayer mit einer berüchtigten Klage gegen die EU-Kommission vor. Das Europäische Gericht hat diese unsägliche Klage gerade erst zurückgewiesen. Ich bin möchte heute von Ihnen wissen: Werden Sie gegen diese Entscheidung des Europäischen Gerichts Berufung einlegen? Und ferner: Planen Sie, gegen das jüngst beschlossene komplette Freilandverbot von zwei Bayer-Pestiziden Klage einzureichen? Der Bayer-Vorstand hat außerdem beschlossen, mit einem Konzern zu fusionieren, der überall in der Welt mit seinen Geschäftspraktiken Negativ-Schlagzeilen macht: Monsanto. Monsanto ist dafür berüchtigt, Kleinbauern zu verklagen und sie in den Ruin zu treiben. Deshalb möchte ich von Ihnen heute wissen: Haben Sie vor, diese Geschäftspraktiken von Monsanto weiterzuführen und noch mehr Kleinbauern und Familien-Unternehmen in den Ruin zu treiben? Wissen Sie, dass 90 % aller befragten Kleinbauern in den USA gegen die Fusion von Bayer und Monsanto sind, weil sie zurecht fürchten, dass die Fusion zu höheren Preisen führen wird? Werden Sie die Ängste der Kleinbauern ernst nehmen? Bayer verspricht, dass dem Konzern Nachhaltigkeit ein Anliegen sei. Auf der Webseite des BAYER-Konzerns heißt es: „Wir sind davon überzeugt, dass wir unternehmerisch auf Dauer nur erfolgreich sein können, wenn wir wirtschaftliches Wachstum mit ökologischer und gesellschaftlicher Verantwortung in Einklang bringen”. Im Namen von Millionen SumOfUs-Mitgliedern auf der ganzen Welt fordere ich sie auf: Übernehmen Sie diese Verantwortung!

[Georg Wehr] Hauptversammlung 2018

CBG Redaktion
Georg Wehr (Gadolinium-Selbsthilfegruppe) Die Gefahren von Röntgen-Kontrastmitteln "Sehr geehrter Herr Baumann, sehr geehrte Damen und Herren, mein Name ist Georg Wehr und ich spreche heute stellvertretend für zahllose Menschen weltweit zu Ihnen. Es geht um ein sehr trauriges und zugleich sehr wichtiges Thema: Gadoliniumhaltige MRT-Kontrastmittel, die auch von Bayer hergestellt und vertrieben werden, sind extrem giftig und haben bereits unzähligen Menschen ihre Gesundheit geraubt und manchen sogar ihr Leben gekostet. Auch wenn man es mir auf den ersten Blick nicht ansehen mag, so stehe ich heute als schwer kranker, junger Mann vor Ihnen. Nachdem ich mich beim Abfangen einer älteren Dame in meinem Beruf als Krankenpfleger im Bereich der Lendenwirbelsäule sowie am Hüftgelenk verletzt habe, hatte ich nach einer misslungenen Hüftoperation mehrere MRT-Untersuchungen mit dem Kontrastmittel Gadovist®, das von Bayer produziert wird. Nach insgesamt vier Injektionen Gadovist® leide ich nun schon seit 1 ½ Jahren unter schweren Vergiftungserscheinungen, die nachweislich durch das MRT-Kontrastmittel entstanden sind. Zu meinen gesundheitlichen Beschwerden zählen u. a. starke Schmerzen am gesamten Körper, Konzentrationsstörungen, Tinnitus, Sehstörungen, Müdigkeit, rasche Erschöpfung, Hautveränderungen, Muskelzuckungen, Störungen des Immunsystems, Störungen des Hormonsystems, Herzrhythmusstörungen, Blutdruckschwankungen, narbenartige Gewebsveränderungen, Leberschäden und gar der Anstieg eines Tumormarkers. Aufgrund meines desolaten Allgemeinzustands und auffälliger Blutwerte vermuteten viele Ärzte zunächst, ich würde unter einer Krebserkrankung leiden, doch der vermeintliche Krebs ließ sich nicht finden. Stattdessen wurde nach einem Jahr einer unzumutbaren Odyssee festgestellt, dass sich hochgiftiges Gadolinium in meinem Körper abgelagert hat, und eine großzügige Biopsie zeigte Fibrosierungen bzw. narbenartige Verwachsungen in meinem Unterhautgewebe, die typischerweise durch Gadolinium verursacht werden. Ich bin leider kein Einzelfall, und es existieren weltweit zahllose Gadoliniumopfer, die alle unter ähnlichen Symptomen leiden und dringend effektive Hilfe benötigen. Nach aktuellen Schätzungen wurden seit 1988 ahnungslosen Patienten weltweit ungefähr 450 Millionen Dosen gadoliniumhaltiger MRT-Kontrastmittel verabreicht. Jährlich kommt es inzwischen zu ca. 40 Millionen Gadolinium-Injektionen weltweit — davon ca. 3 Millionen Mal alleine in Deutschland. Nehmen wir an, dass nur 5 % aller Patienten, die gadoliniumhaltige MRT-Kontrastmittel erhalten, erhebliche Gesundheitsschäden davontragen, dann sprechen wir Stand heute von mindestens 7 Millionen Betroffenen weltweit. Aufgrund des eklatanten Mangels an Information und Unterstützung habe ich eine Selbsthilfe-Gruppe gegründet, die in den nur 5 Monaten ihres Bestehens bereits rund 200 deutschsprachige Betroffene versammelt hat. Außerdem stehe ich in regelmäßigem Austausch mit unzähligen Betroffenen und den Gründern mehrerer Patientenvereinigungen weltweit, die bereits Tausende Mitglieder haben. Noch bis vor wenigen Jahren nahm man an, dass gadoliniumhaltige MRT-Kontrastmittel nur bei Menschen mit einer ausgeprägten Nierenfunktionsstörung zu schweren Gesundheitsschäden wie der sogenannten nephrogenen systemischen Fibrose (NSF) führen können, doch diese Annahme ist ganz klar nicht weiter haltbar. Entgegen der bisherigen Meinung verbleibt nachweislich bei jeder MRT-Kontrastmittel-Gabe – auch bei Nierengesunden - ein Teil des verabreichten Präparats für lange Zeit im Körper der Patienten und richtet dort aufgrund der spezifischen Toxizität der Präparate und der Freisetzung von Gadolinium-Ionen massive Schäden an, welche der renommierte US-Radiologe Dr. Richard Semelka als Gadolinium Deposition Disease (GDD) bezeichnet. Dr. Semelka arbeitet gemeinsam mit mehreren hochkarätigen Ärzten und einer Auswahl Betroffener, der auch ich angehöre, intensiv an der Erforschung der Gadolinium Deposition Disease (GDD) und einer effektiven Kombinationstherapie, die dringend entwickelt werden muss. Auch mit angesehenen Medizinern aus Heidelberg, wie Prof. Schlemmer und Prof. Radbruch, konnte ich inzwischen ausführlich über die Problematik sprechen. Es besteht Einigkeit, dass dringend umfassend auf die Erkenntnis reagiert werden muss, dass alle gadoliniumhaltigen MRT-Kontrastmittel ein individuell unkalkulierbares Gesundheitsrisiko bergen. Die bisherige Reaktion der EMA, einige ältere, linear gebundene Präparate vom Markt zu nehmen, stellt keine Lösung dar, da auch die vermeintlich sichereren, makrozyklischen Gadolinium-Verbindungen in vielen Fällen bereits nach nur einer Injektion anhaltende Vergiftungserscheinungen hervorrufen. Der weitere Einsatz von gadoliniumhaltigen MRT-Kontrastmitteln ist in keinem Fall zwingend erforderlich und absolut verantwortungslos. Wir sehen aktuell nur die Spitze des Eisbergs eines schier unglaublichen Medizinskandals, denn der überwiegenden Mehrheit der Geschädigten ist bisher unbekannt, weshalb sie so schwer krank ist. Entgegen aller Vernunft werden jeden Tag weiterhin Unmengen gadoliniumhaltiger MRT-Kontrastmittel verabreicht und dabei zahllose Menschen geschädigt und Leben zerstört. Das momentan einzig empfehlenswerte Medikament zur Behandlung der Gadolinium-Vergiftung ist der Chelatbildner DTPA, der bereits in den 50er Jahren für den Fall einer nuklearen Katastrophe entwickelt wurde, doch leider nur begrenzt wirksam ist. Der neuartige Chelatbildner 3,4,3-LI(1,2-HOPO) zeigt im Tierversuch im Vergleich zu DTPA deutlich überlegene Eigenschaften, doch eine längst überfällige Testung am Menschen lässt weiterhin auf sich warten. Als Hersteller mehrerer gadoliniumhaltiger MRT-Kontrastmittel wie Gadovist®, Magnevist® und Primovist® trägt das Unternehmen Bayer eine Verantwortung gegenüber seinen Aktionären, Kunden und Patienten, der es nun nachzukommen gilt und ich hoffe sehr, dass wir gemeinsam greifbare Fortschritte erzielen können. Zu meinen Fragen: 1.) Was kann das Unternehmen Bayer tun, um die Erforschung besserer Behandlungsmöglichkeiten voranzutreiben und den Betroffenen schnellstmöglich helfen zu können? 2.) Wie kann das Unternehmen Bayer dazu beitragen, dass es künftig zu keinen weiteren Gadoliniumopfern kommt? 3.) Wie gedenkt das Unternehmen Bayer Betroffene angemessen zu entschädigen und bei ihrer Behandlung und Rehabilitation zu unterstützen? Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!