Drücke „Enter”, um zum Inhalt zu springen.

Beiträge verschlagwortet als “Glyphosat”

[GenSoja] Hauptversammlung 2016

CBG Redaktion

Christoph Then (testbiotech) zu GenSoja von BAYER

In den Ländern in denen gentechnisch veränderte herbizidresistente Soja angebaut wird, haben sich in den letzten Jahren Dutzende von Unkrautarten an das Spritzmittel Glyphosat angepasst und sind jetzt ihrerseits resistent. Insbesondere auf den Äckern Nord- und Südamerikas findet deswegen derzeit ein regelrechtes Wettrüsten statt, Umwelt und Nahrungspflanzen werden mit immer höheren Mengen an Pestiziden belastet. Daran verdient auch die Firma Bayer: Sie hat Sojabohnen entwickelt, die mit mehreren Herbiziden gleichzeitig besprüht werden können. Sie verkauft das patentierte Saatgut und die Spritzmittel im Doppelpack.

Jüngstes Beispiel: Eine Soja, die unter dem Kürzel FG72 in der EU zum Import angemeldet wurde und deren Saatgut in Amerika als Balance Bean verkauft werden soll.

Gespritzt werden soll die Soja mit Glyphosat, bei dem zur Zeit ein Expertenstreit tobt, ob es krebserregend ist, sowie mit Isoxaflutol, das bereits offiziell als wahrscheinlich krebserregend klassifiziert ist. Die Mischung der Rückstände in der Sojaernte wurde nicht auf Gesundheitsrisiken untersucht – trotzdem behauptet Bayer, dass der Verzehr der Bohnen unbedenklich sei.

Sogar die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA hat jüngst festgestellt, dass die von Bayer vorgelegten Daten nicht ausreichen, um die Sicherheit zu beurteilen. Auch das Europäische Parlament hat sich gegen eine Zulassung der Soja ausgesprochen.

Meine Fragen:
• Wird die Firma Bayer den Antrag auf Zulassung der Gentechnik-Soja FG72 zurückziehen?
• Welche Strategien verfolgt die Firma Bayer, um in Zukunft den Aufwand an Unkrautvernichtungsmitteln beim Anbau von Soja zu reduzieren?

[René Lehnherr] Hauptversammlung 2018

CBG Redaktion
René Lehnherr (Monsanto Tribunal) Monsanto - Wird Monsantos Name und rechtliche Identität mit der Fusion verschwinden? - Was passiert mit den vielen Gerichtsverfahren, die derzeit gegen Monsanto   laufen? Übernimmt Bayer die straf- und zivilrechtliche Haftung für die   Straftaten von Monsanto? - Wie viel Geld wird Bayer für die mehr als 5.000 Klagen amerikanischer   Landwirte aufbringen, die Klagen gegen Monsanto führen, weil sie wegen   Gebrauch von Roundup an einem Non-Hodgkin-Lymphom leiden? - Alles deutet darauf hin, dass Glyphosat in den nächsten fünf Jahren in Europa   verboten sein wird. Wie bereitet sich Bayer darauf vor, Roundup-Ready-GVO zu   ersetzen, die verschwinden werden? In Nord- und Südamerika gibt es auf   Hunderten von Millionen Hektar Getreide auf der Basis von Roundup. - Vor der Übernahme durch Bayer hat Monsanto dicamba-resistente transgene Samen  eingeführt, da Herbizide auf Glyphosatbasis bei Roundup-Ready-GVO nicht mehr  wirksam waren. Aufgrund seiner extremen Flüchtigkeit hat dieses hochgiftige  Herbizid viele darumliegende Kulturen zerstört, die nicht gegen Dicamba  resistent sind. Derzeit wurden mehr als 2.500 Beschwerden von amerikanischen  Landwirten eingereicht. Wie steht Bayer zu diesen neuen Beschwerden? - Bayer hat 2016 in den USA 2,1 Milliarden für Sammelklagen zahlen müssen.  Stimmt es, gäbe es diese Art von Sammelklagen in Europa, dass Bayer rote  Zahlen schreiben müsste? - In Argentinien sind die Fehlgeburten in den Sojaanbau-Gebieten fast drei Mal  so hoch wie im Rest von Argentinien. Wie kommen Sie und Monsanto dazu, diese  Untersuchungen als unwissenschaftlich zu disqualifizieren? - Glaubt der Bayer-Konzern wirklich, dass er, wenn er Kooperationen mit  nichtstaatlichen Organisationen wie Solidaridad eingeht, an Glaubwürdigkeit  gewinnt?. Solidaridad wird von allen seriösen nichtstaatlichen Organisationen  absolut in Frage gestellt. - Was gedenkt Bayer zu tun, um den Teufelskreis zu durchbrechen, ein toxisches  Herbizid, das aufgrund der Resistenz von Unkräutern unwirksam geworden ist,  durch ein anderes toxisches Herbizid zu ersetzen, das unweigerlich auch  wieder unwirksam wird? Ist es nicht an der Zeit, das Konzept zu wechseln?

[Bericht] BAYER HV 2019

CBG Redaktion

Historisch einmalig

Noch nie zuvor gelang es KritikerInnen, die Entlastung eines Vorstands eines DAX-Konzerns zu verhindern!

Am 26. April 2019 fand in Bonn das Treffens der BesitzerInnen des internationalen BAYER-Konzerns statt. Noch nie gab es derart umfangreiche Proteste! Auf der Straße, aber auch im Saal an den Mikrofonen. Im Ergebnis verweigerten mehr als 50 Prozent aller AktionärInnen dem Vorstand die Entlastung. Und auch der Aufsichtsrat schrappte nur knapp an der Verweigerung der Entlastung vorbei.

Axel Köhler-Schnura, Gründungsmitglied der CBG meinte dazu: „Es wird höchste Zeit, dass BAYER vergesellschaftet wird, wie es die Verfassung von NRW zum Wohle der Menschen vorsieht.“

Am Tag der HV schwollen die Proteste auf der Straße an wie nie zuvor. Hunderte TeilnehmerInnen aus Dutzenden von Organisationen von Attac bis hin zu Misereor nahmen an der traditionellen Kundgebung des Netzwerkes der CBG vor den Türen der BAYER-HV teil. Zu ihnen stießen 500 DemonstrantInnen des SchülerInnen-Klima-Bündnisses Fridays for Future. Ihre Sprechchöre „Kein GLYPHOSAT auf unserem Salat!“ und „Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut!“ klingelten den AktionärInnen und dem BAYER-Management in den Ohren.

Im Saal platzte alles aus den Nähten. Es kamen fast doppelt so viele TeilnehmerInnen wie in den Jahren zuvor. Es gab nicht ausreichend Sitzplätze und nicht genügend Verpflegung mit Speisen und Getränken. An den Mikrofonen bildeten sich lange Schlangen, die die BAYER-Versammlungsleitung einzudämmen suchte: Rasche Schließung der RednerInnen-Liste, Beschränkung der Redezeit auf DREI Minuten, ab 14 Uhr kein Essen mehr. Es nützte alles nichts, trotzdem hatten sich 64 RednerInnen eingetragen.

Der Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) hatten mehr als 400 KleinaktionärInnen ihre Aktienstimmrechte übertragen. 34 Konzern-KritikerInnen ergriffen das Wort. Auch dabei bei den Aktionen der CBG waren mehr als 500 DemonstrantInnen des SchülerInnen-Klima-Bündnisses Fridays for Future. Ein 14-Jähriger las den AktionärInnen und dem Management auf der Kundgebung vom Lautsprecher-Wagen herunter in ausgesprochen bewundernswerter Weise die Leviten. Die Sprechchöre der Jugendlichen „Kein GLYPHOSAT auf unserem Salat!“ und „Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut!“ klingelten den AktionärInnen und dem BAYER-Management in den Ohren.

Auch im Saal waren junge VertreterInnen der Klima-Bewegung Fridays For Future an den Mikrofonen. Alt-AktionärInnen hatten ihnen kurzerhand ihre Stimmrechte überlassen. Die Jugendlichen demonstrierten auch mit einem Transparent im Saal.

[Klima-Aktion] Aktion der CBG

CBG Redaktion

Offener Brief

an den Vorstand und die zuständigen Stellen
des BAYER-Konzerns

Die ungewöhnlich heißen Sommer kosten Menschen das Leben, so der jüngst erschienene Monitoringbericht des Bundesministeriums für Umwelt. Im Rekord-Sommer 2018 seien insgesamt etwa 1.200 Menschen verstorben, hält der Report fest. Dies ist der Publikation zufolge eine Folge des Klimawandels: „Diese Schäden machen den dringenden Handlungsbedarf sowohl im Hinblick auf den Klimaschutz als auch die Anpassung an die Folgen des Klimawandels deutlich.“

Am 20. September 2019 beschloss die Bundesregierung zusätzlich zum Kohle-Ausstieg ein Klima-Paket, da Deutschland das Ziel verfehlt, den Kohlendioxid-Ausstoß bis zum Jahr 2020 um mindestens 40 Pro-zent gegenüber dem Wert von 1990 zu reduzieren. BAYER und andere energie-intensive Industrie-Betriebe bleiben trotz ihres Riesen-Anteils an der Klima-Krise hingegen verschont. Nach Ansicht von CDU und SPD greift bei den großen Konzernen schon der europäische Emissionshandel (EU-ETS), obwohl das Instrument bisher nicht dazu geeignet war, BAYER zu einer spürbaren Verringerung seines CO2-Fußabdrucks zu veranlassen. Entsprechend erfreut zeigte sich der Verband der chemischen Industrie (VCI). „Der Verband der Chemi-schen Industrie begrüßt, dass Sektoren, die schon dem EU-Emissionshandel unterliegen, von dem neuen nationalen Emissions-handel ausgenommen werden und keine zusätzliche Belastung erfahren sollen“, hieß es in einer Presseerklärung. Der VCI wendete sich darüber hinaus gegen einen Mindestpreis für die Kohlendioxid-Verschmutzungsrechte. Auch die gesetzliche Verankerung konkreter Vorgaben zur Senkung für einzelne Branchen lehnt der Verband ab.

Wir sind heute im Rahmen des weltweiten Klimastreiks zusammen mit der Fridays for Future-Bewegung auf die Straße gegangen, um auf den immensen Anteil des BAYER-Konzerns an der Klima-Katastrophe hinzuweisen. Durch den MONSANTO-Erwerb stiegen die Kohlendioxid-Emissionen im Geschäftsjahr 2018 von 3,63 Millionen auf 5,45 Mil-lionen Tonnen an – und das, obwohl die CO2-Werte der neuen Toch-ter-Gesellschaft nicht die vollen zwölf Monate mitzählten. Sie flossen erst ab dem offiziellen Vollzug des Kaufes am 7. Juni 2018 mit in die Rechnung ein.

Einen Hauptanteil an diesem Zuwachs hat Glyphosat. Neben allem an-deren ist das Pestizid auch ein veritabler Klima-Killer. Um Phos-phorit aus Minen zu fördern und zu Phosphor – einem Vorprodukt des umstrittenen Herbizides – umzusetzen, braucht es nämlich einen enormen Ressourcen-Einsatz.

Angesichts der immer dramatischeren Folgen des Klimawandels for-dert die Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) von BAYER eine radikale Kehrtwende:

1.Sofortiger Verzicht auf Braunkohle als Energie-Träger.

2.Verkündung eines Steinkohle-Reduktionsprogramms mit konkreten, jährlich einzuhaltenden Senkungszielen.

3.Verkündung eines Reduktionsprogramms für Flüssigbrennstoffe, de-ren Verbrauch im Geschäftsjahr 2018 von 230 auf 3.491 Terrajoule stieg.

4.Schließung der Glyphosat-Fabrik im US-amerikanischen Soda Springs, da die Produktion von Glyphosat extrem klimaschädlich ist und ein Großteil der auf das Konto von MONSANTO gehenden zusätzli-chen CO2-Emissionen von dieser Anlage herrühren

5.Sofortiger Stopp des vom Spiegel aufgedeckten Betrugs mit der EEG-Umlage, im Zuge dessen sich BAYER vom Strom-Käufer zum Pächter von Kraftwerk-Anteilen machte, um das Eigenstrom-Privileg in An-spruch nehmen zu können, was ihm EEG-Zahlungen in Millionen-Höhe ersparte

6.Bindung der variablen Vergütung des Vorstands an die Einhaltung von bestimmten CO2-Reduktionszielen nach dem Vorbild der ehemali-gen BAYER-Tochter LANXESS.

Düsseldorf, 29. November 2019
Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG)
Vorstand
Uwe Friedrich/Brigitte Hincha/Axel Köhler-Schnura/Jan Pehrke

[HV Fragen] Fragen an den BAYER Vorstand

CBG Redaktion

Wie jedes Jahr, reicht die CBG zusammen mit ihren prominenten Unterstützer*innen und Fachleuten kritische Fragen zur Hauptversammlung an BAYER ein, die wir im folgenden dokumentieren.

<a href=„

  • arnold“>Dr. med. Gottfried Arnold, Kinder- und Jugendarzt i. R.


<a href=„
  • krajewski“>Ulla Krajewski, Aktionärin


<a href=„
  • wiggerthale“>Marita Wiggerthale, OXFAM-Referentin für Welternährung und globale Agrar-Fragen


<a href=„
  • then“>Christoph Then, Geschäftsführer TESTBIOTECH


<a href=„
  • roy“>Theresa Roy, Biochemikerin, Gen-ethisches Netzwerk e.V.


<a href=„
  • pehrke“>Jan Pehrke, Journalist, Coordination gegen BAYER-Gefahren


<a href=„
  • friedrich“>Uwe Friedrich, Stadtplaner, Vorstandsmitglied der Coordination gegen BAYER-Gefahren


<a href=„
  • sommer“>Andre Sommer, Netzwerk Duogynon e. V.


<a href=„
  • ag“>Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) e.V., Aurelia Stiftung, Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), Gen-ethisches Netzwerk (GeN).


<a href=„
  • hincha“>Brigitte Hincha, Erzieherin, Vorstandsmitglied der Coordination gegen BAYER-Gefahren


<a href=„
  • stelzmann“>Marius Stelzmann, Geschäftsführer der Coordination gegen BAYER-Gefahren

Dr. med. Gottfried Arnold, Kinder- und Jugendarzt i. R.

1. BAYER ist einer der wesentlichen Hormon-Produzenten in Deutschland. 2006 haben Sie die Fa. SCHERING mit dem Schwerpunkt Hormon-Herstellung übernommen, die zuvor Geld mit hormonellen Schwangerschaftstests in der Frühschwangerschaft verdient hat:

a) War Ihnen bei der Übernahme von SCHERING nicht bekannt, dass Hormongaben in der Frühschwangerschaft, die Organentwicklung und auch die Ausbildung der Geschlechtsorgane empfindlich stören kann?

b) Wussten Sie vor der Übernahme von SCHERING nicht, dass DUOGYNON von der Firma auch dann noch im Markt gehalten wurde, als in London vermehrt Fehlbildungen bei Kindern entdeckt worden waren, deren Mütter diese Hormon-Tests gemacht hatten?


c) War Ihnen nicht bekannt, dass SCHERING London selbst eine deutliche Zunahme von Fehlbildungen bei nachträglich durchgeführten Tierversuchen festgestellt hatte?

d) Warum entzieht sich BAYER der Verantwortung für dieses wissenschaftliche und moralische Fehlverhalten und spricht nicht endlich eine Anerkennung gegenüber den hormongeschädigten Opfern in Deutschland und Großbritannien aus? Wann machen Sie den DUOGYNON-Geschädigten Wiedergutmachungsvorschläge?

2. Wie kann man Hormone produzieren und gleichzeitig versuchen, wesentliche Fakten über Hormone zu unterdrücken? Ihr erbgutverändernder Unkrautvernichter Glyphosat hat eine östrogenartige Wirkung und dadurch besteht die Möglichkeit, die beiden häufigsten Krebsarten Brustkrebs bei Frauen und Prostatakrebs bei Männern zu begünstigen. Ist das Ihre Absicht oder Ihr Geschäftsgeheimnis: erst Krebs fördern und dann nebenwirkungsreiche Medikamente verkaufen?

3. Zum Export hierzulande produzierter, aber EU-weit nicht (mehr) zugelassener Unkrautvernichter möchte ich wissen, ob es noch ökonomisch sinnvoll ist, in einer Zeit nach dem MONSANTO-Tribunal und in der aktuellen Situation, in der Prozesse über den Einsatz von Entlaubungsmitteln im Vietnam-Krieg vor mehr als 40 Jahren geführt werden sowie Prozesse über die Krebsfolgen von hormonaktiven Pestiziden anhängig sind, diese Unkrautvernichter gegen besseres Wissen auszuführen, andere Länder damit zu belasten und das in dem Wissen, dass die Rückstände wieder in die EU und nach Deutschland reimportiert werden?

Ulla Krajewski, Aktionärin

Sehr geehrte Damen und Herren vom Vorstand und Aufsichtsrat,
Folgende Fragen möchte ich Ihnen stellen zur Geschäftstätigkeit 2020:

Thema BAYER Cropscience:

1.) Durch die Übernahme von MONSANTO, insbesondere der Fabrik in Soda Springs, ist der CO2-Ausstoß von BAYER sehr stark gestiegen. Wie viel hat das Werk im Jahr 2020 genau emittiert und welche Maßnahmen haben Sie bei der Fertigung von Glyphosat-Vorprodukten umgesetzt oder wenigstens geplant, um den Energieverbrauch zu senken?

2.) Die Übernahme von MONSANTO war sehr teuer und wird noch viel teurer als angekündigt durch die Schadenersatz-Klagen, vor allem in den USA in Sachen „Glyphosat“. Auf der anderen Seite werden Unternehmensanteile veräußert, um die Verluste auszugleichen. Wie viele Unternehmensanteile haben Sie in 2020 zum Verkauf ausgeschrieben bzw. verkauft? Wie viel Umsatz hatten diese Unternehmensanteile in 2019 gemacht? Wie viele Arbeitsplätze sind betroffen?

3.) Im Dezember weigerte sich das EU-Parlament mit großer Mehrheit, Einfuhrgenehmigungen für vier Genpflanzen, eine Soja- sowie drei Maispflanzen, zu erteilen, weil die Toxizität der eingebauten Bt-Gifte zu hoch war. Das Problem ist, dass die Gifte in der Genpflanze viel toxischer wirken als in ihrer natürlichen Umgebung, nämlich in Bodenbakterien. Forscht BAYER hier zu den Ursachen? Was unternehmen Sie, um die Toxizität von Genpflanzen künftig zu reduzieren?

4.) Seit 18 Jahren verkauft MONSANTO bereits seine Bt-Baumwolle, aber der Nutzen für die Landwirt*innen ist sehr umstritten. Die Wissenschaftlerin Glenn Davis Stone z. B. sprach von ausbleibendem agronomischen Nutzen bei höheren Kosten für die Bauern. Wie haben sich die Verkaufszahlen in den letzten fünf Jahren entwickelt?

Thema Cybersicherheit:

5.) Die zunehmende Digitalisierung auf allen Ebenen erschwert bzw. verunmöglicht nicht nur ehrliche und öffentliche Diskussionen, wie an der letzten virtuellen HV unschwer abgelesen werden konnte, sondern sie lockt auch zahlreiche Cyberkriminelle an. Verbrechen können nämlich so ganz bequem vom heimischen Laptop aus begangen werden. In 2019 bedrohte z. B. die Schadsoftware Winnti BAYER. Was haben Sie seitdem unternommen, um künftig besser gegen Cyberangriffe gewappnet zu sein? Wie viel Geld steckten Sie in den Jahren 2018, 2019 sowie 2020 in die Datensicherheit, und für welche konkreten Maßnahmen?

Für Ihre Antworten vielen Dank im voraus! Sicher wird es Ihnen nicht schwer fallen, die erbetenen Daten zu liefern, zumal Sie ja sehr viel Vorbereitungszeit haben. Die Hauptversammlungen sind gedacht zur Vertrauensbildung bei Ihren Aktionär*nnen, und sie sollten auf der anderen Seite auch genutzt werden, um riskante Pläne von der versammelten Mannschaft Ihrer Anteilseigner*nnen überprüfen zu lassen. Ich glaube, dass der wenig glückliche MONSANTO-Deal auf der HV 2017 nicht durchgegangen wäre bei einer Abstimmung. So wären uns viele Spar- und Kürzungsorgien erspart geblieben.

Mit freundlichen Grüßen

Ulla Krajewski, Köln

Marita Wiggerthale, OXFAM-Referentin für Welternährung und globale Agrar-Fragen

1) Wie viel Prozent seiner Saatgutumsätze macht BAYER jeweils mit dem Verkauf von Maissaatgut, Sojasaatgut, Reissaatgut, Weizensaatgut? Wie viel Prozent entfallen jeweils auf Hybridsaatgut und GVO-Saatgut?

2) Wie viel Prozent der aktiven Pestizidwirkstoffe weltweit sind durch Patente geschützt? Wie hoch ist der Anteil der patentgeschützten aktiven Wirkstoffe bei BAYER?

3) Wie viele Landwirte in der EU, den USA und in Südamerika nutzen Climate FieldView? Wie viele Hektar sind jeweils in den Regionen erfasst?

Christoph Then, Geschäftsführer TESTBIOTECH

• Warum verwendet die Firma BAYER bei den Feldversuchen für die Zulassungsverfahren ihrer herbizidresistenten Gentechnikpflanzen wesentlich weniger Herbizide, als dies in der Praxis zu erwarten ist?

Hintergrund: Die EU-Verordnung 503/2013 sieht vor, dass die Feldversuche die tatsächlichen Anbaubedingungen (im Hinblick auf Anbaupraktiken) repräsentieren müssen. Die Firma verwendet bei Freisetzungen meist weniger als 1 kg Glyphosat und spritzt nur einmal (nach dem Austreiben der Pflanzen). In der Praxis sind es drei bis vier kg und zwei bis drei Spritzungen.

• Warum führt die Firma BAYER die Feldversuche für die Zulassungsverfahren ihrer gentechnisch veränderten Mais und Soja nur in den USA durch, nicht aber in anderen wichtigen Anbauregionen?

Hintergrund: Die EU-Verordnung 503/2013 sieht vor, dass die Feldversuche die tatsächlichen Anbaubedingungen (im Hinblick auf bioklimatische Regionen) repräsentieren müssen. Die Firma führt ihre Versuche meist aber nur in einigen wenigen Regionen in den USA durch.

• Warum stützt die Firma BAYER ihre Toxizitätstests für Bt-Toxine auf isolierte, von Bakterien produzierte Toxine, obwohl zu erwarten ist, dass die in den Pflanzen gebildeten Toxine wesentlich giftiger sind?

Hintergrund: In Nutzpflanzen wie Mais und Soja werden natürlicherweise Proteinase-Inhibitoren gebildet, die die Giftigkeit der Bt-Toxine vervielfachen. Die Human-Toxizität der Bt-Eiweiße wird meist in Fütterungsversuchen mit Mäusen bestimmt, doch die Bt-Toxine werden dafür mit Hilfe von Bakterien produziert.

• Kann die Firma BAYER ausschließen, dass durch den Verzehr von Produkten ihrer Gentechnik-Pflanzen chronische Entzündungsprozesse hervorgerufen oder verstärkt werden? Auf welche Daten stützt sich die Firma dabei?

Hintergrund: Bt-Toxine stehen im Verdacht, Immunreaktionen auszulösen oder zu verstärken. Es gibt dazu aber kaum empirische Untersuchungen.

• Kann die Firma BAYER ausschließen, dass es durch den Verzehr von Produkten ihrer Gentechnik-Pflanzen zu Verschiebungen in der Zusammensetzung der Darmflora kommen kann, die sich negativ auf die Gesundheit auswirken? Auf welche Daten stützt sich die Firma dabei?

Hintergrund: Die Aufnahme von Glyphosat-Spitzmitteln, deren Rückstände regelmäßig in der Ernte der herbizidresistenten Gentechnik-Pflanzen zu finden sind, verändert u. a. in Fütterungsversuchen mit Ratten die Zusammensetzung von deren Darmflora. Das kann erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Unter anderem ist die Darmflora für das Immunsystem entscheidend.

• Kann die Firma beim Einsatz von Pflanzen, die insektengiftige RNA produzieren, ausschließen, dass diese nach dem Verzehr der Ernteprodukte (direkt im Darmtrakt oder über die Aufnahme aus dem Darmtrakt) auch Auswirkungen auf die Gesundheit haben können? Auf welche Daten stützt sich die Firma dabei?

Hintergrund: Es ist verschiedentlich gezeigt worden, dass doppelsträngige RNA (wie sie auch in dem insektengiftigen Mais MON87411 produziert wird) im Darm oder nach der Aufnahme aus dem Darm Auswirkungen auf die Gesundheit haben können. Da dies von Fall zu Fall unterschiedlich ist, müssen dafür Daten erhoben werden. Die Firma hat aber für die EU-Importzulassung des Mais keine entsprechenden Daten vorgelegt.

Theresa Roy, Biochemikerin, Gen-ethisches Netzwerk e. V.

Zu Beginn des Jahres 2021 wurde bekannt, dass BAYER eine umfassende Entwicklungs-, Produktions- und Vertriebskooperation mit dem mRNA-Impfstoff-Entwickler CureVac eingegangen ist, um sich an dessen in Entwicklung befindlichem Covid-19-Impfstoff zu beteiligen. Hierzu einige Fragen:

• Ist BAYERs Kooperation mit CureVac zu Entwicklung und Produktion einer mRNA-Vakzine gegen Covid-19 der Auftakt zum Einstieg BAYERs in die Impfstoff-Branche oder handelt es sich um eine einmalige Ausnahme-Aktivität?
• Warum hat BAYER die Kooperation aufgenommen? Versuchte BAYER zuvor, andere Kooperationen im Bereich der Covid-19-Impfstoffe zu schließen?
• Wird BAYER seine geplanten Aktivitäten in der Impfstoff-Branche wieder aufgeben, sollte CureVacs mRNA-Vakzine nicht zugelassen werden bzw. sich nicht gut vermarkten oder plant BAYER bereits weitere Impfstoff-Projekte?
• Warum hat BAYER die Kooperation mit CureVac erst aufgenommen, als die Phase III-Studie zur Entwicklung der Vakzine schon genehmigt, ein wesentlicher Teil der Entwicklungsarbeit also abgeschlossen war? Sieht BAYER hier eine Gelegenheit, die Verluste des letzten Jahres mit geringem Investitionsrisiko im laufenden bzw. kommenden Jahr auszugleichen?
• Der CureVac-Vorstandsvorsitzende Franz-Werner Haas gab im Dezember 2020 bekannt, den US-Markt für Covid-19-Impfstoffe als gesättigt zu betrachten und keine Belieferung in Betracht zu ziehen. Hat sich diese Planung durch die Kooperation mit BAYER geändert oder sieht sich auch BAYER am US-Markt als nicht ausreichend wettbewerbsfähig an?
• Laut Medienberichten erhält BAYER – im Falle einer Zulassung der mRNA-Vakzine – von CureVac die Option auf die Vertriebsrechte außerhalb Europas. Welche Märkte möchte BAYER mit dem Produkt ansteuern?
• Erhofft sich BAYER durch die Beteilung der deutschen Bundesregierung an CureVac größere Chancen auf dem europäischen Covid-19-Impfstoff-Markt? Warum soll BAYER in Europa nicht Inhaber der Zulassung sein?
• Wird BAYER die mRNA-Vakzine, sollte es zur Zulassung kommen, zum Selbstkostenpreis abgeben oder handelt es sich trotz der weltweiten Notlage um ein primär profitorientiertes Geschäft?
• Wird sich der Preis des mRNA-Produktes an der Wirtschaftskraft derer orientieren, die es dringend benötigen oder orientiert sich BAYER an den Preisen seiner direkten Konkurrenten wie Pfizer?
• Wird BAYER sich für eine international gerechte und ausgewogene Verteilung des Produktes einsetzen, z. B. indem ein Großteil der Produktion an die WHO-Initiative Covax gespendet und/oder geliefert wird oder folgt BAYER den Prinzipien der freien Marktwirtschaft und wählt seine Vertragspartner*innen nach ökonomischen Gesichtspunkten und zum eigenen Vorteil aus?
• Wird BAYER sich darum bemühen, das Produkt an möglichst vielen Standorten auf der Welt herstellen zu lassen, auch wenn dies bedeuten würde, das Wissen um die korrekte Herstellung zur Verfügung zu stellen?
• Wird BAYER aktiv die Lieferung des Impfstoffes in strukturschwache Weltregionen unterstützen und einen möglichst einfachen Zugang für alle Nationen sichern?
• Liefert BAYER als internationaler Pharmakonzern in strukturschwache Weltregionen bereits von eigenen Interessen befreite Unterstützung zur Bekämpfung der Pandemie? In welchem finanziellem Umfang?
• Plant BAYER auch in andere für die öffentliche Gesundheit essentielle Geschäfte wie die Antibiotika-Entwicklung einsteigen? Wie löst BAYER hier das Problem der Profit-Generierung?

Jan Pehrke, Journalist, Coordination gegen BAYER-Gefahren

1. Welche Bedeutung hat die internationale Debatte zur Unternehmenssteuerreform für BAYER? Mit welchen Zielen beteiligt sich BAYER am politischen Prozess dazu? Welche Ressourcen investiert BAYER für eigenes Lobbying und für die Arbeit der Verbände im Bereich „Steuern“?

2. Wie beurteilt BAYER die Pläne der US-Regierung zur Einführung eines globalen Steuer-Mindestsatzes für Großunternehmen?

3. Nutzt BAYER die niederländische Patentbox?

4. Wie viele Beschäftigte haben BAYER WORLD INVESTMENT und BAYER CAPITAL COOPERATION in den Niederlanden?

5. An wie vielen BAYER-Gesellschaften hält BAYER WORLD INVESTMENT Beteiligungen?

6. Wie viele Steuern spart der BAYER-Konzern dadurch, dass er die Sparten „Gesundheit“ und „Landwirtschaft“ nach der Auflösung der Holding-Struktur nicht direkt mit der AG verschmolzen hat, sondern Betriebsverpachtungsverträge mit ihnen abgeschlossen hat?

7. Wie hat BAYER auf die Steuersatzsenkung in Leverkusen reagiert? Wie hoch sind die nach Leverkusen verlagerten Gewinne und die Zahl der betroffenen Mitarbeiter durch die Verlagerung? Gab es im Vorfeld der Steuersatzsenkung Gespräche mit dem Stadtkämmerer zu diesem Thema?

8. Durch die Verlagerung seiner Patent-Abteilung nach Monheim im Jahr 2012 hat der BAYER-Konzern die Städte und Gemeinden Nordrhein-Westfalens in einen gnadenlosen Unterbietungswettbewerb bei den Gewerbesteuern getrieben. Über 30 Kommunen haben sich dagegen jedoch zusammengeschlossen und die „Zonser Erklärung“ verabschiedet. „Dass es bald überall in Deutschland zur gängigen Praxis von Großkonzernen werden könnte, durch konzern-interne Verlagerungen steuerlicher Erträge oder die Einrichtung von ‚Briefkasten-Firmen’ Steuern zu sparen, ist besorgniserregend“, heißt es darin etwa. Wie steht BAYER zu dem Vorwurf?

Uwe Friedrich, Stadtplaner, Vorstandsmitglied der Coordination gegen BAYER-Gefahren

1. Der Einsatz von „Agent Orange“ und anderen Pestiziden als Entlaubungsmittel im Vietnam-Krieg hat unermessliches Leid über das Land gebracht. Die jetzige BAYER-Tochter MONSANTO zählte zu den Hauptlieferanten des Herbizids. In Frankreich hat Tran To Nga MONSANTO nun verklagt. Sie leidet unter der Blutkrankheit Alpha-Thalassämie, unter Chlorakne sowie einer Herzfehlbildung und verlangt dafür Schadensersatz. Die BAYER-Anwält*innen plädierten jedoch auf „nicht schuldig“. Warum taten sie das?

2. Bisher hat noch kein vietnamesischer „Agent Orange“-Geschädigter eine Kompensation für seine Erkrankungen durch „Agent Orange“ bekommen. Findet es BAYER generell gerechtfertigt, ihre Ansprüche zurückzuweisen?

3. Schätzt BAYER den „Herbicidal Warfare“ mit „Agent Orange“ und anderen Pestiziden als Kriegsverbrechen ein?

4. Der CureVac-Chef Franz-Werner Haas hat sich in einem Interview mit der „Stuttgarter Zeitung“ für die zeitweise Aussetzung der Patente auf Corona-Impfstoffe ausgesprochen, um die Versorgung auch ärmerer Ländern mit dem Vakzin zu sichern. Der BAYER-Vorstand sprach sich in Vergangenheit jedoch gegen die Aufhebung solcher Schutzrechte aus. Gibt es da inzwischen eine Einigung zwischen BAYER und CureVac?

5. BAYER kam im Geschäftsjahr 2020 auf einen Wasser-Einsatz von 57 Millionen Kubikmetern. Ich hätte gerne gewusst, wie viel die NRW-Standorte Bergkamen, Wuppertal, Dormagen und Leverkusen verbraucht haben.

6. Von den 57 Millionen Kubikmetern Wasser, die BAYER im letzten Jahr verbraucht hat, entfallen drei Millionen auf wasser-arme Gebiete. Um welche Regionen handelt es sich dabei?

7. Die nordrhein-westfälische Landesregierung plant ein neues Landeswassergesetz. War BAYER darüber im Austausch mit den politisch Verantwortlichen?

8. BAYER hat im letzten US-Wahlkampf insgesamt 634.000 Dollar an Politiker*innen gespendet. Was verspricht sich der Konzern davon?

9. Bisher hat BAYER auch Klimawandel-Leugner*innen wie Blaine Luetkemeyer, Kevin McCarthy und Joni Ernst unterstützt. Unlängst änderte der Konzern seine Vergabe-Richtlinien. Nunmehr „spielen zum Beispiel die Haltung zum Klimawandel und der Schutz der Biodiversität eine wichtige Rolle“, bekundet das Unternehmen. Heißt das im Klartext, dass Klimawandel-Leugner*innen kein Geld mehr von BAYER erhalten?

10. Der Bundestag hat ein neues Lieferketten-Gesetz beschlossen. Erwartet BAYER dadurch mehr Schwierigkeiten bei der Beschaffung?

11. Was für Arznei-Stoffe bezieht der Konzern aus Indien und aus China?

12. Auf was für Bereiche haben sich im letzten Jahr BAYERs Lobby-Aktivitäten in Berlin konzentriert?

13. Auf was für Bereiche haben sich im letzten Jahr BAYERs Lobby-Aktivitäten in Brüssel konzentriert?

14. Die Produktion des Glyphosat-Vorproduktes Phosphor am Standort Soda Springs schädigt die Umwelt massiv. 2.670 Tonnen chemischer Abfälle fielen dabei im Jahr 2019 laut der US-amerikanischen Umweltbehörde EPA ab. Die eigentliche Glyphosat-Produktion in Luling war sogar mit 8.300 Tonnen Kobalt, Kupfer, Nickel, Ammonium und anderen Stoffe dabei. Wie sehen die Zahlen für 2020 aus?

15. Der Tagebau zur Gewinnung von Phosphorit, das der Konzern zur Herstellung des Glyphosat-Vorproduktes Phosphor braucht, setzt giftige Stoffe wie Selen, Arsen, Uran, Radium und Radom frei. Gegen diese gesundheitsgefährdende Umweltverschmutzung klagten Indigene zusammen mit der US-amerikanischen Umweltbehörde. Es kam zu einem Vergleich, und BAYER stimmte einer Entschädigung zu. Wie viel Geld zahlte der Konzern?

Margret-Rose Pyka, 1. Vorsitzende des BdD-Bund der Duogynongeschädigten e. V.

Im Namen der Mitglieder unseres Vereins richte ich folgende Frage an die BAYER AG mit entsprechender Einführung:

Nachdem im Falle von DUOGYNON® – einem millionenfach verkauften Schwangerschaftstest – jahrzehntelang die Pharmakokinetik bewusst unterdrückt wurde, um Regressforderungen zu unterlaufen, obwohl es sich bei den Inhaltsstoffen Ethinylestradiol und Norethistheronacetat um wohldefinierte Substanzen, aber auch teratogene, d. h. fruchtschädigende Sexualhormone handelt, dürften Ihnen die folgenden Berechnungen, die auf Angaben Ihrer BAYER AG basieren, bekannt sein:

Bei Einnahme der von SCHERING vorgeschriebenen zwei Dragees DUOGYNON® befanden sich bereits in 1 ml Blut der Schwangeren:

48,8 Billionen Moleküle des teratogenen Ethinylestradiols sowie 354 Billionen Moleküle des hochtoxischen NET-4ß,5ß-epoxids (Norethisteron), was einem Mordanschlag auf die Schwangere und den Embryo gleichkommt.

Damit geht es nicht mehr um Wahrscheinlichkeiten sondern um Kausalitäten, die naturwissenschaftlich seit Jahrzehnten bewiesen sind.
Um endlich Bewegung in die festgefahrene Sache zu bekommen, werden wir Ihnen bzw. Ihrem Pressesprecher, Herrn Oliver Renner, in den nächsten Tagen per Einschreiben eine ca. 80-seitige Expertise zum Medikament DUOGYNON® zukommen lassen. Herr Renner kann es dann an Ihre Spezialisten, die entsprechenden Chemiker, die bislang nie zu Wort kamen, weiterleiten.
Wir gehen davon aus, dass vier Wochen reichen, um die vier Möglichkeiten, wie die eingesetzten Substanzen die DNA schädigen, nachzuvollziehen. Sollten Sie an den Ausführungen Kritik äußern wollen, so haben Sie die Möglichkeit, es ebenso in chemischer Zeichensprache und auch nur auf diesem Wege zu tun.
Nach Ablauf der Zeit würden wir diese Expertise zusammen mit Ihrer Einschätzung, die der BAYER AG, in Begleitung von Pressevertretern erörtern.
Die schuldlosen Opfer haben es verdient, dass Ihr sinnloses Leiden endlich anerkannt und kompensiert wird, soweit es kompensiert werden kann, denn die in Duogynon® eingesetzten Substanzen besitzen erwiesenermaßen das Potential für kongenitale Schäden.
Bisher weisen Sie jeglichen Zusammenhang zwischen der Einnahme von Duogynon® und der Art der aufgetretenen Schäden zurück. Bedeutet das im Umkehrschluss, dass Sie als führender Chemie- und Pharmaweltkonzern, für DUOGYNON® das Naturgesetz: Elektrophile und Nukleophile reagieren miteinander, aufgehoben haben ?
Nachdem ich weiß, dass Sie die weltbesten Chemiker in Ihrem Haus haben, dürfte Ihnen die Antwort, die nur ja oder nein lauten kann, nicht schwer fallen.

Andre Sommer, Netzwerk Duogynon e. V.

1.) Warum hat BAYER bis heute nie mit den Betroffenen direkt gesprochen. Sogar ein Richter des Landgerichtes Berlin hatte dies 2010 angemahnt!

2.) Warum hat BAYER die Einrede der Verjährung benutzt, um den Prozess im Fall DUOGYNON zu gewinnen?

3.) In England steht BAYER aktuell wegen DUOGYNON vor Gericht. Ist es nicht an der Zeit, mit allen Betroffenen zu sprechen und der sozialen Verantwortung nachzukommen?

4.) Gesundheitsminister Jens Spahn hat ein Forschungsprojekt zu DUOGYNON auf den Weg gebracht. Dabei sollen auch die engen Beziehungen, welche die jetzige BAYER-Tochter SCHERING zum damaligen Bundesgesundheitsamt unterhielt, untersucht werden. Wird BAYER diese Aufklärung mit der Bereitstellung sämtlicher interner Unterlagen unterstützen?

5.) Das von Jens Spahn initiierte Forschungsprojekt wird die Fehler der Behörden und von SCHERING bei „fairer“ Auftragsvergabe eindeutig aufzeigen. Werden Sie dann endlich einem Entschädigungsfonds zustimmen und beitreten?

(6.) Wenn die Aktenlage so klar ist, wie BAYER immer behauptet, warum stellt BAYER dann nicht sämtliche interne Akten zur Verfügung?

7.) DUOGYNON wurde, trotz zahlreicher Warnungen, bewusst am Markt gelassen. Wir besitzen viele Unterlagen aus dem Berliner Landesarchiv, die dies eindeutig beweisen. Nach Contergan hätte ein Medikament, welche im Verdacht, steht Missbildungen auszulösen, sofort vom Markt genommen werden müssen. Wann übernehmen Sie endlich Verantwortung dafür?

8.) Die Betroffenen versterben an Folgeoperationen, und die Elterngeneration verstirbt aufgrund des Alters. SCHERING hat riesige Gewinne mit DUOGYNON und anschließend mit den Antibabypillen gemacht (selbe Inhaltsstoffe). Wie können Sie ruhig schlafen und weiter keine Verantwortung für die Fehler von SCHERING übernehmen? Wie können Sie dabei zusehen, dass die Menschen langsam versterben, weil Sie diese Produkte benutzt haben?

Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) e.V., Aurelia Stiftung, Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), Gen-ethisches Netzwerk (GeN).

Neue Gentechniken:

1) An welchen Pflanzen/Eigenschaften arbeitet BAYER konkret mit den neuen Gentechnik-Verfahren (CRISPR, ODM, TALEN, Zink-Finger), und in welchem Stadium der Entwicklungspipeline sind diese (Forschung, Gewächshaus …).
2) Bei welchen neuen Gentechnik-Pflanzen geht BAYER davon aus, die sie in den nächsten 3-5 Jahren freigesetzt oder kommerziell angebaut wer­den? Welche Eigenschaften haben sie? In welchen Ländern ist eine Freisetzung oder ein Anbau geplant?
3) BAYER arbeitet mit unterschiedlichen Methoden an einer niedrig wachsenden Maissorte. Während eine konventionell gezüchtete Sorte in Mexiko in einem Pilotprojekt eingeführt wurde, versucht der Konzern auch, mit biotechnologischen Methoden eine Kurzstengeligkeit zu erreichen. Warum wird parallel gearbeitet? Wie viel Forschungsinvestitionen wurden in die jeweiligen Züchtungsrichtungen gesteckt? Kommen weitere konventionell gezüchtete Sorten auf den Markt? Wann? Wann wird mit der Kommerzialisierung eines GV-Mais (welches Verfahren) gerechnet?
4) Welche Unternehmen hat BAYER in den letzten 2 Jahren im Bereich Landwirtschaft aufgekauft, an welchen Schwerpunkten arbeiten diese jeweils?
5) Mit welchen Biotechnologieunternehmen/Start-ups/Forscher*innen ist BAYER Kooperationen im Bereich Gentechnik/Genom Editing eingegangen? Welche Schwerpunkte haben die Verträge? Mit welchen Vereinbarungen und wie hoch sind die Lizenzzahlungen?
6) Es heißt, die neuen Gentechnik-Verfahren seien billiger. Welche Kosten muss BAYER für die Zulassung eines „normalen“ gv-traits in den USA zahlen? Und mit welchen Kosten rechnet BAYER –im Vergleich – bei der neuen Gentechnik?
7) BAYER behauptet von sich, es sei ein verantwortungsbewusstes Unternehmen, Transparenz sei ihm wichtig. In welchen Verbänden, Gremien und Initiativen arbeitet BAYER für eine Deregulierung im Bereich Gentechnik bzw. für eine Herausnahme der neuen Gentechnik aus dem geltenden Rechtsrahmen?
8) Wie hat sich BAYER an den Konsultationen der EU-Kommission zur Ausgestaltung der farm2fork-Strategie und der Studie zu „new genomic techniques“ beteiligt? Hat BAYER bei den Konsultationen selbst Eingaben gemacht, bzw. welche Verbände, in denen BAYER Mitglied ist, haben an den Konsultationen teilgenommen?
9) In welchem Umfang (Budget, Zahl der Veranstaltungen bzw. Gespräche) hat BAYER im Zeitraum der genannten Konsultationen Lobbyarbeit in Richtung EU-Kommission gemacht, entweder in eigenem Namen oder durch Teilnahme von BAYER-Mitarbeitern an Terminen von Verbänden, in denen BAYER Mitglied ist? Wie viel wendete BAYER im vergangenen Jahr für die Mitgliedschaft in Verbänden auf?
10) Wie viele BAYER-Mitarbeiter sind als BAYER-Vertreter oder als Vertreter von Verbänden, in denen BAYER Mitglied ist, im Transparenzregister der Europäischen Union registriert und haben damit Zugang zu Mitgliedern der Europa-Parlaments und EU-Kommission?
11) Wie und mit welchem Budget unterstützt BAYER nicht als Verbände organisierte, registrierte Initiativen und Think Tanks wie Re-Imagine Europa, bzw. unter Re-Imagine Europa gegründete Gremien wie die „Taskforce on Sustainable Agriculture & Innovation“ und ist die Unterstützung (personell und finanziell) im vergangenen Jahr angewachsen?
Alte Gentechnik
1) Woran arbeitet BAYER im Hinblick auf die alten Gentechnik-Verfahren und welche Produkte sind in der Zulassung bzw. sollen in den nächsten 5 Jahren auf den Markt kommen? Gerne aufschlüsseln nach Pflanze/Eigenschaft/Einzel-Event oder stacked Event?/Stand der Kommerzialisierung/welche Anbauländer sind geplant?

Mikroben & neue Gentechnik

1) BAYER arbeitet auch biotechnologisch an der Veränderung von Mikroben/mikrobiellen Produkten – woran genau wird gearbeitet (Bereich Landwirtschaft/Ernährung), mit welchen Kooperationspartnern und wie ist der Entwicklungsstand jeweils?
2) Woran arbeitet Joyn Bio genau? Mit welchen Verfahren wurden welche Mikroben und welche Gene verändert? Wie ist der Stand der Forschung – in den einzelnen Produkten? Wann sollen sie kommerzialisiert werden?

RNA-Interferenz

1) Auf der letzten HV bekundete der Konzern, er arbeite auch an „RNA-Interferenz“. An welchen Produkten wird konkret gearbeitet? Um welche Pflanzen mit welchen Eigenschaften handelt es sich? Sind einzelne Produkte schon auf dem Markt erhältlich? Welche mit welchen Eigenschaften? Wo werden sie verwendet und in welchem Umfang? Wo und in welchem Umfang finden Freisetzungsversuche statt? Wann ist mit einer Kommerzialisierung zu rechnen? Wie viele Patente sind dazu angemeldet?
2) Hat BAYER Studien beauftragt, welche die gesundheitliche Unbedenklichkeit für den Menschen von Honig mit RNA-Rückständen belegen? Wenn ja, welche Studien sind das?
3) Bei SmartStax-pro soll die RNA-Interferenz genutzt werden, um die Pflanzen gegen den Maiswurzelbohrer resistent zu machen. Das ging ja auch schon mit der alten Gentechnik. Warum wird RNAi genutzt? Bei Smart Stax wird dsRNA zum Gene Silencing produziert. Der Molekularbiologe Prof. Jack A. Heinemann weist in seiner Studie „Should dsRNA treatments applied in outdoor environments be regulated?“ darauf hin, dass dsRNA das Erbgut verändert. Welche konkreten Vorkehrungen hat BAYER getroffen, um auszuschließen, dass die genannten mutagenen Veränderungen durch RNAi-Sprays ausgelöst werden?
4) Durch RNAi induzierte Veränderungen in Organismen können über viele Generationen hinweg vererbt werden. Wie will BAYER ausschließen, dass ungewollte transgenerationale Effekte durch RNAi-Sprays ausgelöst werden?
5) Was bedeutet „Biodirekt-Technologie“? Wo wird sie angewendet?
6) Plant BAYER seinen dsRNA-Wirkstoff BioDirect™ für Bienen zur Varroa-Bekämpfung in Europa auf dem Markt zu bringen? Und wenn ja, wann? Wie wirksam ist er?
7) Hat BAYER rechtlich geprüft, ob Honig, der von mit BioDirect™ behandelten Bienen stammt, als GVO-Honig gekennzeichnet werden muss?
8) Auf der HV 2020 hat der BAYER-Konzern gesagt, er würde auch Versuche mit der Varoa-Milbe machen. An was genau forscht BAYER und wie weit sind die Produkte in der Kommerzialisierung? Mit welchen Bieneninstituten arbeitet BAYER zusammen; um Sicherheitsbedenken auszuschließen?
9) Arbeitet BAYER an RNAi-Produkten, die durch das Paratransgenese-Verfahren skaliert werden sollen? Wie beispielsweise RNAi-produzierende Bienen-Darmbakterien zur Varoa-Bekämpfung?
10) Arbeitet BAYER an einer Roundup-Formulierung mit dsRNA zur Beseitigung von Resistenzen gegen Glyphosat? Wann ist mit einer solchen Formulierung zu rechnen?

Konventionelles Saatgut

1) Welche Forschungs- und Kommerzialisierungsaktivitäten gibt es bei BAYER mit traditionellen Züchtungsverfahren (Kreuzung/Selektion) – bei welchen Pflanzen, mit welchen Eigenschaf­ten? Wann wird mit welchen neuen Sorten gerechnet? Wie viel Prozent des Forschungs­volumens für Züchtungsaktivitäten geht in den Bereich der konventionellen Züchtung?
2) Wie groß ist Umsatz-Anteil von BAYER im Agrargeschäft? Wieviel Prozent ist davon der Saat­gut-Bereich? Wie viel davon konventionell gezüchtetes? Wie viel neue und alte Gentechnik? Wie viel Prozent macht der Pestizid-Bereich aus? Wie hoch ist dabei der Anteil von Glyphosat und Dicamba?

Aus der letzten HV / Forschungsstand

1) Der BAYER-Konzern hat in der letzten HV angegeben, er hätte 50 Projekte in der Forschung. Bitte nach Branchen aufteilen. Wie viele sind davon Pestizide, Biologica, konventionelles Saatgut, GV-Saatgut? Wie viel Digitalisierung in der Landwirtschaft?

Glyphosat

1) Wie ist der aktuelle Stand der Klagen gegen Glyphosat (wie viele insgesamt, wie viele sind nicht durch den angestrebten Vergleich gedeckt?). Welche Summen haben die Kläger*innen erhalten (Minimum/Maximum)?
2) Wie ist der Stand der Vergleichsverhandlungen? Was macht BAYER wenn auch der dritte Vorschlag abgelehnt wird?
3) BAYER hat sich entschieden im Fall Johnson von einer Berufung abzusehen. Wird BAYER bei den beiden weiteren zwei Prozessen, die in der ersten Instanz verloren gingen, Berufung einlegen? Wie ist der Zeithorizont? Welche Verfahren stehen noch aus, die aufgrund der Vergleichsverhandlungen verschoben worden sind? Wie viele Kanzleien/Klage-Vertreter haben einen Vergleich abgelehnt?
4) Welche Aktivitäten unternimmt BAYER, um die von ihm und von Syngenta angestrebte Neuzulassung von Glyphosat medial/politisch zu forcieren? Wie geht der Konzern mit der klaren Ablehnung der Verbraucher*innen um und wie mit der aus Biodiversitätsverlust-Gründen klaren Tatsache, dass die Zeit der Totalherbizide vorbei ist? Wie ist die ethische Begründung des Konzerns dafür, dass er weiter auf Glyphosat setzt, obwohl zahlreiche Menschen an Krebs durch Glyphosat erkrankt sind?
5) Wie viele Patente hat BAYER noch auf Glyphosat (-Produkte) – und wann endet deren Laufzeit? Wie viele Patente hat BAYER auf Glyphosat-Produkte (oder entsprechendes Saatgut oder andere Anwendungen) angemeldet?
6) Welche Strategie wird BAYER verfolgen, um Glyphosat mehr Akzeptanz zu verschaffen?
7) An welchen Alternativ-Produkten arbeiten sie? Wann rechnen sie mit Marktreife?
8) Wie ist der Stand der Klagen von Investoren gegen BAYER mit dem Vorwurf, dass BAYER die Prozessrisiken im Zusammenhang mit dem Monsanto-Deal verschwiegen und damit kapitalmarktrechtliche Ad-hoc-Pflichten verletzt habe. Im Januar wurden zwei Klagen am Landgericht Köln bekannt (die New Yorker Investmentgesellschaft Kingstown Capital Management fordert knapp 37 Millionen Euro Schadensersatz (Az. 22 O 313/20) – und der britische Investor Worshipful Company Of Carmen Benevolent Trust, der einen Kursdifferenzschaden geltend macht, dessen Höhe in das Ermessen des Gerichtes gestellt wird). Gibt es weitere Klagen? Wann ist mit den Verhandlungen zu rechnen?

Dicamba

1) Auf wie vielen Hektaren werden Dicamba-resistente Soja- und Baumwoll-Pflanzen – und in welchen Ländern angebaut? Wie weit ist die angestrebte Marktzulassung von Dicamba-resistentem Mais?
2) Wie ist der Stand bei der Barder-Farm-Klage? Wird BAYER in Berufung gehen?
3) 2020 gab es 170 Klagen von Farmern in den USA. Wie ist der Stand aktuell – in den USA und anderen Ländern? Welche Nutzpflanzen/Ökosysteme sind auf wie vielen Hektaren betroffen, weil die Ernte/Pflanzen zerstört wurden?
4) Wie ist der Stand der Vergleichsverhandlungen hier? Welche Summen haben die Farmer bekommen (insgesamt)?

Digitalisierung

1) Auf der BAYER-HV von 2020 wurde gesagt, ClimateView arbeitet an THG-Einsparungen. Was genau machen sie? Wie hoch ist das Einsparungspotenzial? Wie wird das berechnet – was sind die Vergleichsparameter?
2) BAYER arbeitet an einem Hybrid-Reis für salzige Böden und Trockenheit. Wie wurde dieser gezüchtet? Wann wird er kommerzialisiert und wo? Dieses Projekt wurde unter dem Punkt „Digitalisierung“ vorgestellt – warum?
3) Auf wie vielen Hektaren wird ClimateView eingesetzt? Wie viele Landwirte nutzen es, jeweils in welchen Ländern? Was kostet die Anwendung? Welche Kooperationsprojekte sind daran beteiligt? Wie stellt BAYER die Datenhoheit der Farmer sicher?
4) Wie steht es mit den anderen Plattform-Produkten von BAYER? Seed Advisor? FieldView? Welche gibt es noch? In welchem Umfang werden sie jeweils angewendet? (auf wie vielen Hektaren/wie viele Landwirte). Was genau bietet der Konzern an?
5) An welchen wird geforscht? Wie hoch sind die Investitionen?
6) Welche Kooperationen ist BAYER mit den Tech-Konzernen Amazon, Google, Facebook etc. zuletzt eingegangen bzw. welche Planungen gibt es?
Anteilseigner
1) Wie hoch ist der Anteil der 10 größten Anteilseigner und um welche handelt es sich?

Brigitte Hincha, Erzieherin, Vorstandsmitglied der Coordination gegen BAYER-Gefahren

1.) Die Risiken und Nebenwirkungen der BAYER-Produkte beeinflussen nunmehr auch das Konzern-Ergebnis negativ. Nicht nur Glyphosat ist da zu nennen, sondern auch das Pestizid Dicamba, die Industrie-Chemikalie PCB und die Sterilisationssspirale ESSURE. Wegen diverser Schadensersatz-Ansprüche von Geschädigten dieser Erzeugnisse musste der BAYER-Konzern in seine Bilanz „Sonderaufwendungen“ von über 23 Milliarden Euro einstellen. Warum führt das trotzdem nicht dazu, dass er seine Geschäftspolitik radikal ändert und die Sicherheit seiner Schöpfungen sorgfältiger prüft?

2.) BAYER gehörte zu den Mitgründern der IG FARBEN. Dieser Konzern war eng mit dem NS-Staat verwoben. IG-Manager entwickelten für Hitler den Vierjahresplan zur Kriegsvorbereitung; Otto Ambros hatte sogar die Position des Wehrwirtschaftsführers inne. Das Unternehmen lieferte dem „Dritten Reich“ die wichtigsten Kriegsgüter und unterhielt in Auschwitz ein eigenes KZ. Auch die Mordwaffe lieferten die IG FARBEN: Das Zyklon B kam von ihrer Tochter-Gesellschaft DEGESCH. Trotzdem behauptet BAYERs 1988 erschienene Firmen-Chronik „Meilensteine“, die IG-Leitung hätte nicht gewusst, dass das Gift aus dem eigenen Firmen-Geflecht stammte, weil die DEGESCH weitgehend selbstständig operierte und nicht der Kontrolle der IG unterlag. Hält BAYER diese Behauptung auch heute noch aufrecht?

3.) Eine neue Studie hat noch einmal neue Beweise dafür erbracht, dass der BAYER-Konzern in den 1950er und 1960er Jahren Heimkinder als Versuchskaninchen für Medikamenten-Tests missbraucht hat. Ist BAYER jetzt endlich bereit, Verantwortung dafür zu übernehmen und sich zu Entschädigungszahlungen bereitzuerklären?

4.) BAYERs Magenmittel IBEROGAST kann schwerwiegende Leberschäden verursachen. Es kam sogar schon zu Todesfällen. Deshalb nahm die Kölner Staatsanwaltschaft Ermittlungen wg. „fahrlässiger Tötung“ auf. Wie ist hier der aktuelle Stand?

5.) Im Zuge der MONSANTO-Übernahme musste der BAYER-Konzern sich auf Anordnung der EU-Wettbewerbsbehörde von Teilen seines Agrochemie-Geschäfts trennen, da er sonst den Markt noch stärker dominiert hätte. Darum verkaufte der Global Player seine gen-manipulierten Raps-, Soja- und Baumwoll-Pflanzen der „LIBERTY LINK“-Baureihe sowie das auf diese Labor-Kreationen abgestimmte Herbizid Glufosinat, die Gemüsesaatgut-Sparte, Saatgutbehandlungsmittel wie PONCHO und seine Plattform für digitale Landwirtschaft an die BASF. 7,6 Milliarden Euro zahlte diese dafür und übernahm dabei auch einen Großteil der Belegschaft. Die Chemie-Firma fühlt sich bei dem Deal jedoch von BAYER übervorteilt. Besonders bei den Personal-Kosten hat BAYER nach Ansicht der BASF mit falschen Zahlen operiert. Darum strengte die BASF in der Sache ein Schiedsverfahren an. Wie ist hier der aktuelle Stand?

6.) Der BAYER-Konzern vertreibt in den Ländern des globalen Südens viele Pestizide, die hierzulande wegen ihrer Gesundheitsschädlichkeit keine Zulassung (mehr) haben. Nach einer Studie von INKOTA und MISEREOR sind es allein in Brasilien zwölf und in Südafrika sieben. Eines der inkriminierten Pestizide – Carbendazim – will das Unternehmen in Zukunft nicht mehr vermarkten. Plant es weitere Schritte?

7.) Welche von den sieben hierzulande verbotenen, in Südafrika vertriebenen Pestiziden Carbofuran, Oxadiazon, Probineb, Pyrosysulfone, Thiadiazuron, Thiodicarb und Triadimenol produziert BAYER in Deutschland und an welchen Standorten? Und welche von den zusätzlich in Brasilien zum Verkauf stehenden wie Cyclanilid, Ethiprole, Ethoxysulfuron, Fenamidon, Indaziflam, Thiram und Ioxynil?

Marius Stelzmann, Geschäftsführer der Coordination gegen BAYER-Gefahren

1. Zu dem neuesten juristischen Winkelzug, den sich der BAYER-Konzern in Sachen „Glyphosat“ ausgedacht hat, gehört, ein schon gewonnenes Verfahren anfechten zu lassen, um erst vor einer höheren Instanz Recht zu bekommen. Er erhofft sich nämlich ein Grundsatz-Urteil zu seinen Gunsten, das ihm dann künftige Entschädigungsklagen vom Leib halten würde. Den besagten Prozess hatte John Carson im Jahr 2017 angestrengt. Er warf BAYER vor, auf den Glyphosat-Verpackungen nicht vor den Gefahren gewarnt zu haben, die von dem Mittel ausgehen. Damit kam er aber nicht durch. Der Richter verwies darauf, dass die US-amerikanische Umweltbehörde EPA Krebs-Warnhinweise auf Glyphosat-Produkten abgelehnt hatte und gab BAYER Recht. Dies will sich der Konzern nun vom Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten bestätigen lassen. Dazu muss die juristische Auseinandersetzung aber weiterlaufen. Deshalb verfiel das Unternehmen auf die abstruse Idee, Carson Geld dafür zu zahlen, in Berufung zu gehen. Meine Frage hierzu: Wie hoch war der Betrag?

2. BAYER versucht sich an der Quadratur des Kreises. Der Konzern will Glyphosat aus Profit-Gründen weiter am Markt halten, aber nicht weiter für die gesundheitlichen Folgen einstehen, die das unweigerlich mit sich bringt. Mit allen Mitteln versucht er Klagen von zukünftigen Krebskranken zu verhindern. Wann sieht BAYER endlich ein, dass es nur dann keine Glyphosat-Klagen mehr geben wird, wenn es auch kein Glyphosat mehr geben wird?


Set the date we‚re counting down to
var countDownDate = new Date(„April 27, 2021 09:00:00“).getTime();

Update the count down every 1 second
var x = setInterval(function() {

Get today‘s date and time
var now = new Date().getTime();

Find the distance between now and the count down date
var distance = countDownDate - now;

Time calculations for days, hours, minutes and seconds
var days = Math.floor(distance / (1000 * 60 * 60 * 24));
var hours = Math.floor((distance % (1000 * 60 * 60 * 24)) / (1000 * 60 * 60));
var minutes = Math.floor((distance % (1000 * 60 * 60)) / (1000 * 60));
var seconds = Math.floor((distance % (1000 * 60)) / 1000);

Display the result in the element with id=„demo“
document.getElementById(„demo“).innerHTML = days + „Tage “ + hours + „Stunden “
+ minutes + „Minuten “ + seconds + „Sekunden “;

// If the count down is finished, write some text
if (distance < 0) {
clearInterval(x);
document.getElementById(„demo“).innerHTML = „EXPIRED“;
}
}, 1000);

[Proteste HV] Presse-Information CBG vom 11.04.22

CBG Redaktion

Proteste zur BAYER AktionärInnenversammlung 2022

Die Stunde des Widerstandes

Die Presseerklärung als PDF hier

Veranstaltungsreihe „Giftige Pestizide – ein globales Geschäft auf Kosten von Mensch und Umwelt“
mit der brasilianischen Pestizidkritikerin Professor Larissa Bombardi
Berlin 27.4.2022, 19.00 Uhr, Brot für die Welt, Caroline-Michaelis-Straße 1

Giftige Pestizide in Brasilien: Der Fall des Chemieriesen Bayer im Fokus
mit der brasilianischen Pestizidkritikerin Professor Larissa Bombardi
Köln 28.4.2022, 19.00 Uhr, Allerweltshaus Köln, Körnerstraße 77
oder online: cbgnetwork.org/GiftigePestizide2804

Fridays for Future-Demonstration zur BAYER-Konzernzentrale in Leverkusen
29.4.2022 ab 9.30 Uhr, Friedrich Ebert Platz, Leverkusen

Kundgebung an der BAYER-Konzernzentrale
29.4.2022, 10.15 Uhr, Kaiser Wilhelm Allee 3, Leverkusen

Online-Liveprotest 29.4.2022
10.00 Uhr - 12.00 Uhr und 18.00 - 19.00 Uhr
unter cbgnetwork.org/HV

++Presseanfragen an:++

00 49 211 33 39 11 (Telefon)
00 49 178 335 926 8 (Messenger)
info@cbgnetwork.org (Email)

Am 29.4.2022 steht abermals das jährliche Hauptevent des BAYER-Kalenders vor der Tür: Die Hauptversammlung der AktionärInnen des Konzerns. Ein breites internationales Bündnis von VerbraucherInnenschutzorganisationen, BäuerInnenorganisationen, internationalen PestizidkritikerInnen und Jugendbewegungen hat sich zusammengefunden, um den Protest gegen die Geschäftspolitik des Konzerns direkt in die Hauptversammlung zu tragen. Denn dieses Jahr gibt es mit der Krise in der Nahrungsmittelversorgung durch den Krieg in der Ukraine, der drohenden Klimakatastrophe und der möglichen Verlängerung der Glyphosat-Zulassung gleich drei brennende Themen, bei denen BAYER Teil des Problems und nicht der Lösung ist. CBG-Geschäftsführer Marius Stelzmann: „Deshalb ist die BAYER-Hauptversammlung der richtige Moment, Protest zu organisieren. Die Stunde des Widerstandes hat geschlagen. BAYER möchte die politische Weltlage nutzen, um die mühsam erkämpften Erfolge gegen Glyphosat zunichte zu machen. Unsere Forderungen an den Konzern sind daher klar: Einstellung der Lobbyarbeit zur Verlängerung der Glyphosat-Zulassung! Anerkennung der toxischen Wirkung von Glyphosat und angemessene Kompensation aller Geschädigten weltweit! Stopp der Herstellung von Glyphosat!“

BAYER begründet sein Festhalten an Gentechnik und Glyphosat unter anderem mit der Katastrophe des Ukraine-Krieges. Durch die russische Invasion wird es zu massiven Ausfällen von Nahrungsmittel-Exporten kommen, die voraussichtlich vor allem im globalen Süden Versorgungsengpässe hervorrufen werden. BAYER ergreift nun die passende Gelegenheit, um die Gentechnik als Problemlöser ins Spiel zu bringen. So zieht der BAYER-Vorstandsvorsitzende Werner Baumann in einem Interview mit der „Neuen Züricher Zeitung“ den Schluss, dass nur eine „nachhaltige Intensivierung der Landwirtschaft“ die Ernährungskrise abwenden könne.

Das Gen-ethische Netzwerk kommentiert das Vorgehen des Konzerns mit den Worten: „Das Geschäftsmodell von BAYER reiht sich nahtlos an das von MONSANTO an. Der Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen hat zum Einsatz von mehr Pestiziden weltweit geführt, den Verlust der Saatgutvielfalt befördert und die Abhängigkeit von BäuerInnen an den Konzern gesteigert. Dieses Model wird niemals nachhaltig sein: egal ob mit alter oder neuer Gentechnik! Was es braucht sind innovative und partizipative Lösungsansätze basierend auf den Ideen der Agrarökologie.“

Eliane Fernandes Ferreira von der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) ergänzt: „Indigene Völker aus Südamerika leiden beispielsweise unter der Nutzung von hochschädlichen Pestiziden auf ihren Gebieten, die unrechtmäßig für den Sojaanbau genutzt werden. Während hier in Europa diese Pestizide bereits verboten sind, sterben Menschen anderswo unter den schlimmen Folgen dieser Gifte. Das darf nicht mehr geschehen!„

Das Protestbündnis hat ein breites Spektrum an Aktionen vorbereitet. Die Eröffnung bildet eine Vortragsreihe mit dem Thema „Giftige Pestizide – ein globales Geschäft auf Kosten von Mensch und Umwelt“ mit der brasilianischen Geographie-Professorin Larissa Bombardi. Diese musste ins Exil nach Brüssel gehen, da sie in ihrer Heimat aufgrund ihrer Arbeit gegen die Pestizidindustrie Drohungen erhielt. “Nachdem ich 2019 in Europa meine Forschung vorgestellt hatte, die die negativen Auswirkungen von Pestiziden auf Mensch und Umwelt in Brasilien aufzeigt, erhielt ich Einschüchterungs-E-Mails, in denen mein Leben bedroht wurde.„, berichtet Bombardi. “Nachdem ich schließlich im Europäischen Parlament einen Vortrag über das Handelsabkommen zwischen der EU und dem Mercosur und seine Auswirkungen auf die Landwirtschaft, die Menschenrechte und die Umwelt gehalten hatte, wurde mir definitiv geraten, das Land mit meinen Kindern zu verlassen.„, so die Professorin.

In diesem Jahr freut sich das Bündnis darüber hinaus, eine Fridays for Future-Demonstration zur Leverkusener Konzernzentrale hin ankündigen zu können. BAYER ist einer der größten Klimasünder in der Region und damit für die Jugendbewegung, die sich die Bekämpfung des Klimawandels auf die Fahne geschrieben hat, ein wichtiger Adressat für Kritik. So erklärt Falko Schröder, Sprecher der Fridays for Future Leverkusen: „BAYER ist ein fossiler Konzern. Der Konzern hat erklärt, sein Ziel der Klimaneutralität bis 2030 nur zu 42 Prozent durch mehr Strom aus erneuerbaren Energie-Quellen, zu 58 Prozent aber durch Ausgleichsmaßnahmen erreichen zu wollen. Projekte zur Wiederaufforstung und zum Waldschutz, wie sie Bayer als Ausgleichsmaßnahme finanziert, gleichen nur rein rechnerisch den CO2 Ausstoß aus, wirken aber in der Realität kaum genug. Das Einzige, was der Einhaltung des 1,5° Zieles hilft, ist eine reelle Reduktion des CO2-Ausstoßes.“ Die Demonstration schließt sich vor der Konzernzentrale mit der Kundgebung zusammen, wo es weitere Aktionen geben wird. Zudem gibt es auch dieses Jahr einen internationalen Online-Liveprotest. In den vergangenen Jahren war es der CBG trotz Pandemie gelungen, weltweit KritikerInnen der Konzernverbrechen zu Wort kommen zu lassen. Diese waren nicht nur im CBG-Stream zu sehen, sondern auch im HV-Stream von BAYER selbst. Das breite weltweite Spektrum der KritikerInnen umfasst sowohl Geschädigte der Agrar-Pestizide BAYERs als auch der Medikamente. Vor den Nebenwirkungen der Anti-Baby-Pillen mit dem Wirkstoff Drospirenon warnt seit längere Zeit die Initiative Risiko Pille: ,,Nach Jahren neuer Erkenntnisse, einer sehr hohen Anzahl an Geschädigten, geleisteter - natürlich außergerichtlicher - Entschädigungszahlungen in den USA, kann Bayer nun wirklich nicht mehr von einem positiven Nutzen-Risiko Profil von drospirenonhaltigen Pillen sprechen!’’ so Susan Tabbach, Mitgründerin von Risiko Pille.

CBG-Geschäftsführer Marius Stelzmann kommentiert den Protest: ,,Nun ist es für alle Betroffenen, Organisationen und AktivistInnen Zeit, laut zu werden, Druck zu machen- damit Glyphosat und andere giftige Produkte von BAYER wirklich Geschichte werden.“

UnterzeichnerInnen:

Coordination gegen BAYER-Gefahren
Dachverband der kritischen Aktionärinnen und Aktionäre
Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika (FDCL)
Fridays for Future Leverkusen
Gen-ethisches Netzwerk
Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV)
Larissa Bombardi, Professorin der Universität Sao Paulo im Exil
Risiko Pille - Initiative Thrombose-Geschädigter (ITG)
SumOfUs

Pressekontakt:
Marius Stelzmann 0211/33 39 11

[gallery]

[Gewässer NRW] Die Giftfracht der Flüsse

CBG Redaktion

Während die Belastung der Gewässer durch Schwermetalle und andere Schadstoffe in den letzten Jahren spürbar abgenommen hat, stellt der Pestizid-Eintrag eine zunehmende Gefahr für die Flüsse dar. Dieser Sachverhalt bewog das Landesumweltamt Nordrhein-Westfalen dazu, die Wasser-Verunreinigungen durch die sogenannten „Pflanzenschutzmittel“ genauer zu untersuchen. Das Ergebnis des gerade erschienenen Gewässergüteberichts ist alarmierend: In nahezu allen Oberflächengewässern des Bundeslandes konnten Agrochemikalien nachgewiesen werden.

Pestizide entstanden im Ersten Weltkrieg als Nebenprodukte chemischer Kampfstoffe. Entsprechend gefährlich sind sie für Mensch und Umwelt. Die Substanzen können unter anderem Krebs, Parkinson und Erbgut-Schädigungen auslösen sowie Kopfschmerzen, Muskelkrämpfe und Nervenleiden hervorrufen. In die Gewässer Nordrhein-Westfalens gelangen die Gifte durch den Gebrauch in der Landwirtschaft, Anwendungen im Kleingarten-Bereich und durch die Einleitungen der Pestizid-Produktionsanlagen von Bayer-Dormagen Bayer-Wuppertal. Die vorgeschalteten Kläranlagen müssen die Chemie ungehindert passieren lassen, denn sie verfügen nicht über geeignete Vorrichtungen, um die Gifte zu neutralisieren. In Rhein, Ruhr, Wupper und Emscher bedrohen die Pestizide die Ökosysteme der Flusslandschaften.

Da Trinkwasser in Nordrhein-Westfalen vorwiegend aus Oberflächen-
gewässern gewonnen wird, stellen die Chemie-Cocktails auch die Wasser-Wirtschaft vor ernsthafte Probleme. Schon ein Gramm eines Agrochemie-Wirkstoffes lässt 10.000 Kubikmeter Rheinwasser den vorgeschriebenen Trinkwasser-Grenzwert von 0,1 Mikrogramm pro Liter überschreiten. Die Wasserwerke sind deshalb gezwungen, immense Summen in Aufbereitungssysteme wie Aktivkohlefilter- Anlagen zu investieren. Das Lebenselixier Wasser wird so zu einem immer teureren Gut.

Im Bereich Landwirtschaft gibt es zahlreiche Wege, auf denen die Pestizide in die Oberflächengewässer geraten. Teilweise werden Flüsse einfach mitübersprüht oder dienen als Auffangbecken für die bei der Ausbringung verwehte Agrochemie. Kleinere Mengen der Gifte verdunsten am Boden, steigen auf und regnen beim ersten Niederschlag wieder auf die Flüsse und Bäche ab. Regnet es so stark, dass der Erdboden die Flüssigkeit nicht mehr aufnehmen kann, kommt es zu Oberflächenabflüssen, die die Pestizide in die Gewässer spülen. Dort sammelt sich auch dasjenige verunreinigte Wasser, das Drainagesysteme den Anbauflächen zur Steigerung des Pflanzen-
wachstums entziehen. Nach Angaben des Gewässergüteberichts stellen unter den Agrochemikalien die Unkrautvernichtungsmittel (Fachbegriff: Herbizide) die Hauptproblemgruppe dar, weil sie in den größten Mengen ausgebracht werden. Unter den zehn meistverwandten - und am häufigsten in den Proben nachgewiesenen - Wirkstoffen waren mit Glyphosat, Chlortoluron, Metamitron und MCPA vier Wirkstoffe, die vom Marktführer Bayer hergestellt werden.

Die größte Gefahr für die Gewässer-Qualität bedeuten allerdings die im Heim und Garten-Bereich verspritzten Unkrautvernichtungsmittel. Hier ist das von Bayer hergestellte Diuron unangefochten die Giftquelle Nr.1. Es zählt zu den sogenannten Total-Herbiziden, die im chemischen Rundumschlag allem „Wildwuchs“ den Garaus machen. Die Substanz dringt tief in das Erdreich ein, da sie über die Wurzeln der „Unkräuter“ wirkt und hat eine extrem lange Halbwertzeit. Besonders die Anwendung auf befestigten Flächen wie Gartenwegen, Garagen- Vorplätzen und Parkplätzen führt zu massiven Wasser-Belastungen, denn dort kann das Gift nicht versickern und wird vom Regen in die Kanalisation gespült. Von den Klärwerken aus gelangt es dann in die Flüsse. Das NRW-weite Messprogramm wies Diuron in 73 % aller Wasserproben nach; die mittlere Konzentration lag bei 0,72 Nano-
gramm pro Liter.

Die Pestizid-Produktion in Dormagen und Wuppertal-Elberfeld hat mit ihren Direkt-Einleitungen einen Anteil von 5-10 % an den Agrochemie-
Rückständen. Im - bereits vorbehandelten - Abwasser des Dormagener Werkes fanden die Fluss-Kontrolleure die sieben Wirkstoffe Chlorpropham, Diuron, Metabenzthiazuron, Metamitron, Metribuzin, Pencycuron und Triadimefon. Alle überschritten den zulässigen Trinkwasser-Grenzwert von 0,1 Mikrogramm pro Liter. Triadimefon wurde in allen Proben festgestellt. Die mittlere Konzentration betrug 9,5 Mikrogramm pro Liter; die auf den Tag umgerechnete Proben- Durchschnittsmenge 500 Gramm. In den Einleitungen der Wuppertaler Bayer-Anlage tummelten sich die Wirkstoffe Fenamiphos, Isofenphos, Triadimefon und Triadimenol. Durch die Bank lagen die Mengen über dem Trinkwasser-Grenzwert. Zum höchsten Aussschlag der Messgeräte führte Triadimenol mit einer Konzentration von 44 Nanogramm pro Liter und einem durchschnittlichen Frachteintrag pro Tag von 150-200 Gramm.

Eine verheerende Auswirkung auf das Ökosystem der Wupper hatten 1990 und 1991 zwei Unfälle, bei denen große Mengen Isofenphos und Fenamiphos in den Fluss gelangten. Dies bedeutete das Todesurteil für Wasserflöhe, Kleinkrebse und Insektenlarven und führte laut Gewässergütebericht zu „einer Verödung der Gewässerstrecke von der werkseigenen Kläranlage bis zur Mündung“. Mittlerweile hat sich die Situation durch Produktionsverlagerungen zu Lasten anderer Flüsse und durch technische Maßnahmen etwas gebessert. Aber noch immer ist die Wasserqualität des Fließgewässers nicht gut. In der Güteklassen-Einteilung, die von I-IV reicht, liegt die untere Wupper bei II-III und der Bereich unterhalb der Kläranlage Buchenhofen bei III.

Der Gewässergütebericht enthält zahlreiche Empfehlungen an Bayer, wie die Pestizid-Schäden zu verringern wären. Ein Vorschlag der ExpertInnen ist die Einführung abwasserfreier Herstellungsverfahren oder alternativ die chemisch-physikalische Behandlung der Abwasser-
teilströme. Ein weiterer regt die verbesserte Selbstüberwachung mit anschließender Veröffentlichung der Ergebnisse an. Zudem hält das Landesumweltamt eine Verstetigung der Produktion für geboten. Die en bloc-Herstellung von nur saisonal benötigten Pestiziden führt in den Gewässern nämlich zu Spitzenwerten, die wie chemische Keulen wirken. Auf eine Nachfrage bei der Behörde, ob Bayer die Ratschläge denn beherzigt habe, kommt erwartungsgemäß ein „Nein“ als Antwort. Dafür hätte sich das umweltpolitische Klima zu sehr verändert, so ein Beamter in leicht resigniertem Tonfall. An eine Umwandlung der Empfehlungen in gesetzliche Auflagen möchte er schon gar nicht denken. Trotz der immensen Kosten, die für die Wasserwerke durch die aufwendige Herausfilterung der Schadstoffe entstehen, wird die Politik hier für geraume Zeit keinen Handlungsbedarf sehen.

Nur auf einem Gebiet musste der Hersteller Bayer klein beigeben: Nachdem die Ausbringung von Diuron auf den Gleisanlagen der Bahn AG schon seit längerer Zeit untersagt ist, beugte sich der Konzern dem anhaltenden öffentlichen Druck und kündigte an, das Produkt künftig nicht mehr für den Kleingarten-Bereich anzubieten. Im Obstbau bleibt Diuron aber zum Leidwesen der Flüsse weiter im Einsatz.

Der Gewässergütebericht gibt einen erschreckenden Einblick in die Wasser-Verunreinigungen durch Pestizide. Die Schadensbilanz ist umso alarmierender, als sie gar nicht das ganze Ausmaß der Agrochemie-Vergiftungen aufzeigt. Die Auswirkungen von Insektiziden vernachlässigte der Bericht ebenso wie die von Schwebstoffen und Sedimenten als Pestizid-Bestandteile. Nicht untersucht wurden auch die Direkt-Einleitungen von Pestizid-Vorprodukten aus den Formulierungsbetrieben. Den Folgen, die die Gift-Frachten für die Kleinstlebewesen der Flüsse haben, ging die Behörde ebenfalls nicht systematisch nach. Was also genau so alles im Fluss ist, weiß niemand.

[Koch Bienensterben] Hauptversammlung 2016

CBG Redaktion

Christoph Koch (Erwerbsimkerbund) zu Bienensterben: Neonics gefährlicher als BAYER behauptet?

Sehr geehrter Vorstand,
sehr geehrter Aufsichtsrat,
meine sehr geehrten Damen und Herrn Aktionäre,

mein Name ist Christoph Koch und dies ist nun schon mein 8ter Auftritt hier. Ich spreche zu ihnen als Aktionär, aber vor allem auch im Namen des deutschen Berufs- u. Erwerbsimkerbundes und der EU-weiten Imkervertretung dem EPBA

Bei meinen Fragen geht es um die Neonics.

Alle meine bisherigen Fragen finden Sie übrigens auch ganz leicht im Internet und es lohnt sich diese mal in Ruhe zu lesen!

Herr Dekkers,

sie tun mir nun fast schon leid mit der dritten Wortmeldung schon so mit Bienenprobleme konfrontiert zu werden und das auch noch von Imkerinnen!
Respekt! Die Frauenquote zumindest stimmt hier schon mal!
BAYER ist bei den Pharmaka sehr Stolz und traut sich dort sogar Produkt bezogene Umsätze zu nennen.
Warum bei den Neonics nicht? Trauen sie sich das nicht mehr!
Warum nur? Haben Sie etwas zu verbergen?
BAYER war einmal stolz dazu Zahlen zu präsentieren
Doch das möchte man nicht mehr tun!
Und zwar genau seit es diese massive Kritik gibt.
Schon etwas eigenartig nicht wahr?
Daher die übliche Frage von mir:
Wie viel Umsatz haben die Neonics 2015 im Detail gemacht?
Ich hätte diese Umsatz-Zahlen gerne gesplittet nach den Wirkstoffen.

Dekkers Antwort hierzu: Weil es die Konkurrenz es auch nicht macht!

Meine Damen und Herren Aktionäre,

der Vorstand erklärt hier Jahr für Jahr, dass die Neonic-haltigen Produkte bei sachgerechter Anwendung alle Bienensicher seien und ganz andere Dinge die wirklichen Ursachen für die großen Bienenprobleme sind. Letztes Jahr haben Sie Herr Dekkers auch erklärt, dass sie sich mit der Klage gegen das EU Verbot Rechtssicherheit versprechen. Rechtssicherheit für was? Etwa dafür, dass Sie mit falschen Zahlen operieren durften? Den dazu gibt es ein paar ungeklärte Fragen:

Stimmt es, dass die ersten LD50 Werte für Imidacloprid noch in den 90ern korrigiert werden mussten?

Meine Damen und Herren Aktionäre zu ihrer Info:
Unter LD50 Wert versteht man beim Bienenschutz den Wert, welcher sich ergibt, wenn ein Wirkstoff nach 48 Stunden von 100 Bienen noch 51 am Leben lässt.
Nennen Sie uns bitte den ursprünglichen LD50 Wert und den später ermittelten Wert.
Stimmt es auch, dass es bei Clothianidin ebenfalls zweierlei LD50 Werte gab?
Nennen Sie uns bitte auch hier den ursprünglichen und den im Laufe von 2008 ermittelten LD50 Wert!
Herr Dekkers können sie uns bitte die Einrichtungen / Institutionen nennen, welche diese Ursprünglichen LD50 Werte ermittelt hatten.
Und wer hatte die zweiten Werte gefunden und warum gibt es da einen Unterschied?

Dekkers Antwort: Er widersprach dem nicht bzw. sagte, dass diese LD50 Werte immer wieder von verschiedenen Institutionen zu unterschiedlichen Zeiten Überprüft wurden. BAYER orientiert sich immer an den konservativsten und somit an den niedrigsten Werten und stellt so eine hohe Bienensicherheit her! So ergibt sich Imidacloprid 3,7 ng/Biene und für Clothianidin 3,8 ng/Biene

Hier stellt sich dann natürlich auch die Frage,
was versteht BAYER unter einer lebenden Biene?
Ist das eine Biene die noch eine Blüte befruchten kann?
Oder ist das eine Biene die (nur) noch atmet?
Ist dieser Begriff in irgendeinem Kodex formuliert oder gibt es hier interpretationsspielraum?
Herr Dekkers lösen sie uns bitte dieses Rätsel?

Dekkers Antwort: Die Schutzziele sind von den Zulassungsbehörden definiert und an diesen orientiert sich BAYER.

Meine Damen und Herren Aktionäre
die für Deutschland zuständige Zulassungsbehörde das JKI, eine Einrichtung des BVL ist auch die Anlaufstelle für Bienenvergiftungen.
Herr Dekkers, stimmt es, dass das JKI erst nach 2008 geeignete Messgeräte bekam um die tatsächlichen LD50 Werte für Clothianidin zu ermitteln?
Stimmt es, dass bis zu diesem Zeitpunkt (also vor 2008) immer die Labore von BAYER in Anspruch genommen werden mussten?
Auch von den deutschen Bieneninstitute?
Vor allem wenn es darum ging, dass Kritik ausgeräumt werden sollte?
Stimmt es auch, dass auf dem Postweg bzw. nach 8 Tagen nur noch 35% des LD50 Wertes bei Imidacloprid nachgewiesen werden können?
Welche Werte hat BAYER?
Ich hätte gerne eine Auflistung der in Honig-Bienen nachweisbaren Rückstandswerte gestaffelt nach Lagerungstagen bis hin zu 52 Tagen.
Bitte diese Zahlen für Thiacloprid, Imidacloprid und Clothianidin jeweils getrennt.
Sie müsste diese Daten parat haben, denn zum Zulassungsprozedere sollten diese ja mitgeliefert werden! Oder etwa nicht?
Klären Sie uns auch da bitte mal auf Herr Dekkers

Dekkers Antwort:Die Methoden zur Bestimmung der LD50 Werte war schon lange vor 2008 etabliert und wurde lange vor 2008 allgemein angewendet und dies auch von verschiedenen Laboren und nicht nur von BAYER.

Meine Damen und Herren Aktionäre,

BAYER versuchte in Frankreich die Zulassung von Poncho mit den Daten des DeBiMo zu erlangen. Doch das DeBiMo war nie für so etwas ausgelegt.
Herr Dekkers was machen Sie da nur?
Was macht da BAYER?
Haben Sie da alles noch im Griff?
Sie wollen also Rechtssicherheit für so etwas?

Dekkers Antwort dazu: Um eine Zulassung für ein PSM zu erhalten ist ein umfangreiches Datenpaket erforderlich. In diesem rahmen hat BAYER ergänzende Studien aus Deutschland eingereicht. Diese Daten des DeBiMo gehörten zu diesem Datenpaket.

Bienenschutz ist für sie sehr wichtig, das sagten Sie selber ja auch schon!
Aber handelt BAYER auch für einen guten Bienenschutz?
Mir kommt es nicht so vor!
Ich finde da etliche Widersprüche, um nicht zu sagen gezielte verschauklerei!
Herr Dekkers haben Sie nicht Angst, dass ihnen hier so langsam alles nach hinten losgeht, so wie letztes Jahr mit der Abmahnung gegen den BUND?
Herr Dekkers ist ihnen eigentlich klar, dass sich das alles schon seit langem abzeichnete? z.B. mit dem Verbot von GOUCHO also Imidacloprid in Frankreich in den 90ern. Spätestens jedoch seit September 2002 muss BAYER (bzw. zumindest ihren Insidern und Flüsterern) klar sein, dass so eine Katastrophe wie die in 2008 kommen musste!
Dafür gibt es Belege!
Sie selber, Herr Dekkers, haben für diese Geschichten aus der Vergangenheit nicht unbedingt die Verantwortung. Eher ihre Vorgänger! Im Grunde aber ist es die BAYER AG, an der dieses Bienenkillerimage nun hängen bleibt.

Meine Damen und Herren Aktionäre,

Honig-Bienen können ihre Brutnesttemperatur sehr präzise regeln.
35°C haben die da drin in ihrem Stock und das mit einer Genauigkeit von 0,2°C.
Stimmt es, dass Neonics einen sehr negativen Effekt auf die Brutnesttemperatur haben?
Genauer gesagt um bis zu 2°C

Dekkers Antwort hierzu: In zahlreichen Freilandstudien und Monitoring Aktivitäten wurde niemals ein Zusammenhang zwischen dem Einsatz von Neonics und der Befallstärke von Bienenvölkern mit der Varroamilbe gefunden. Ebenso wurden keine direkten oder indirekten Effekte auf Missbildungen von Flügel festgestellt.

Stimmt es auch, dass zu niedrige Brutnesttemperatur die Varroa-Vermehrungsrate extrem begünstigt?

Dekkers Antwort: Dies hat Dekkers bestätigt

Stimmt es auch, dass zu niedrige Brutnesttemperatur zu Missbildungen der Flügel führen kann?

Dekkers Antwort: Siehe Antwort weiter oben

Oder sind das für BAYER alles realitätsferne Fakten?

Dekkers Antwort: BAYER nimmt den Bienenschutz sehr ernsts

Wie sieht es aus mit den Halbwertszeiten der Neonic-Beizen im Boden?

Wie haben sie diese Werte gefunden?
92 Tage sagt BAYER, andere reden von bis zu 1500 Tagen, wieder andere sprechen von Jahrzenten. Was stimmt jetzt wirklich?

Dekkers Antwort: Für Imidacloprid sind es 40-288 Tage; Für Clothianidin sind es 16-258 Tage; Beides unter europäischen Bodenbedingen und sind abhängig von den Bodenverhältnissen. Daher variieren diese Werte.

Meine Damen und Herren Aktionäre, mit der EU Klage hat BAYER nun ein Problem mehr bekommen mit dem Bienenschutz! Es wird eng und enger!
Das Bienen-Killer-Image klebt jetzt noch mehr als Bärendreck!
Meine Redezeit ist beschränkt. Ich würde gerne noch mehr hinterfragen.
Meine Damen und Herrn Aktionäre ich bin über all die Jahre, in welchen ich nun hier Fragen stellte, nicht nur enttäuscht und frustriert worden. Ich erkenne in diesem Konzern, was den Bienenschutz betrifft, eine total differenzierte Auslegung dessen, was vermutlich alle hier im Raum Anwesenden unter Bienensicher interpretieren. Mich macht das nicht sprachlos und mir bleibt auch nicht die Spucke im Hals stecken! Es geht um die Bienen ja das ist nicht zu vergleichen mit dem was BAYER mit den Menschen macht, wenn ich da an Produkte wie die Jasminell denke.

Bei Aktien geht´s immer ums Geld! Sogar um sehr viel Geld!
Doch mit Geld kann man sich nicht alles kaufen. Tote Bienen kann man nicht mehr lebendig machen und Menschen erst recht nicht!

Als Aktionäre haben sie es hier und heute selbst in der Hand, wie sie sich entscheiden.
Seien Sie daher mutig und zeigen Sie dem Vorstand ruhig auch mal die Rote Karte!
Vielen Dank für Ihre geschätzte Aufmerksamkeit!

Christoph Koch
3. Vorsitzender im Deutschen Berufs- und Erwerbsimkerbund
Landesgeschäftsführer für Baden-Württemberg
Karl-Friedrichstraße 15
D 77728 OPPENAU
Tel.: +49 7804 3589
E-Mail: vorstand@berufsimker.de
www.berufsimker.de

Mein Kommentar:

Bestritten wird aber, dass BAYER keinen Zusammenhang zwischen dem Einsatz von Neonics und Varroavermehrung erkennen kann. Zumindest nicht in den Freilandversuchen und Monitrings. Ja das kann ich auch wenn ich es nicht sehen will. Vielleicht liegt das auch daran, dass viele Versuche nicht lange genug dauern. Ob BAYER jemals diesen Zusammenhang untersuchte?

Um es also auf den wesentlichsten Punkt zu bringen:

Bei diesem seinem letzten Auftritt als Vorstandsvorsitzender belastet Miriam Dekkers das JKI bzw. das BVL auf das massivste. Warum?
Nun auf meine Fragen nach den LD50 Werten und dem Postweg hat er in ungefähr so geantwortet:

Das JKI gibt genaue Anweisungen, wie Bienenproben nach einen Vergiftungsfall zu verpacken und zu versenden sind. Damit wird sichergestellt, dass die Rückstandsanalytik der Proben für alle Wirkstoffe aussagekräftige Ergebnisse liefert.
.
Dekkers bezog sich nicht (direkt) auf die Resultate der Postweg-Studie und widersprach auch deren Ergebnisse nicht. Also stimmen sie. OK welche Erkenntnis ergibt sich damit für uns Imker und die Praxis aus der Zeit vor 2008?
Der Imker wendet sich bei einem Verdacht auf eine Vergiftung an den Pflanzenschutzdienst. Das allein ist ja schon eine schwierige Sache, wenn deren irrtümlichen Empfehlungen vielleicht ein Vergiftungsproblem ausgelösten. (Maiswurzelbohrer mit PONCHO oder PONCHO-PRO zu bekämpfen und die bis dato unbekannten oder geleugneten Probleme mit der Sätechnik)
Die Proben nimmt dann der Pflanzenschutzdienst mit. Ob diese dann vorschriftsmäßig Verpackt werden usw. kann der betroffene Imker also nicht überprüfen. Die Proben kommen zum JKI und dort wird der Larventest gemacht.
Also werden die Proben dort aufgetaut? Falls diese je eingefroren wurden! Der Betroffene weiß es ja nicht. Ist der Larventest positiv, werden diese Proben dann nach Berlin gesendet und dort analysiert. Werden die dann nochmal eingefroren?
Wie viel Zeit dafür verstreicht weis der Betroffene auch nicht. 2007 war der Larventest im Lörracher Fall positiv und bis heute gibt es eine Menge unklarer Vergiftungen, bei denen der tötende Wirkstoff nicht ausgemacht werden kann.
Um hinter diese Fragen also wirklich Licht zu bekommen, sollten wir nun wissen, wie diese Postwegstudie gemacht wurde? Auf welchen Annahmen wurden diese aufgebaut?
Und warum es überhaupt einen Anlass dazu gab, eine derartige Studie zu erstellen. Denn das Ergebnis wird von BAYER ja nicht in Frage gestellt. So jedenfalls kann man Dekkers Antworten interpretieren. Daraus ergibt sich aber nun die nächste Frage. Existierten diese Anweisungen zum Umgang mit Bienenproben, von denen Dekkers hier sprach, schon vor dieser Post-Studie oder erst danach? Oder war der Fall Lörrach schon der Auslöser? Das Ganze lässt also sehr viel Raum für Vermutungen aufkommen, welche letztlich gerade durch die Geschichte aus 2007 von Lörrach nochmals erneut erhärtet werden. Bayer schiebt also den schwarzen Peter ganz gezielt in Richtung BVL / JKI. Das wird zusätzlich bestärkt, in dem Dekkers sagt, dass die Analysetechnik seit Beginn an bekannt war und von mehreren Laboren angewendet wurde. Also stimmt es, dass die unabhängigen Labore in Frankreich schon recht bald die Gefahr der Neonics erkannten, während die deutschen Bieneninstituten dem ja aufs heftigste wiedersprachen. Unter anderem weil sie die falschen Messmethoden anwendeten oder mit Laboren zusammen arbeiteten, welche diese feinen Werte nicht detektieren konnten. Darunter auch vielleicht die falschen Labore im BAYER Konzern? Oder beim JKI ?
Hat also das JKI eine Mitschuld, wenn es nicht eher etwas gesehen hat, weil es die flache Brille verwendete? Vielen Dank Herr Dekkers jetzt wissen wir es!
Doch da ergibt sich eine weitere Frage: muss man nicht schon bei der Zulassung in den Datenpaketen auch die Analysetechnik und das Verfahren mit angeben? War das Verbot von GOUCHO nicht auch damit begründet, dass BAYER hier getickst hatte?

Trifft das tricksen nun auch für Glyphosat und alles andere zu?

Ein feiner Schachzug nun den schwarzen Peter auf die Zulassungsbehörde abzuwälzen, wenn man bedenkt, dass BAYER sich Mittel- bzw. Langfristig von Crop-Sience verabschieden will.

Dekkers bestätigte einen Effekt zwischen Brutnesttemperatur und Varroa-Vermehrung. Prima danke auch hierfür Herr Dekkers! Bestritten wird aber, dass BAYER keinen Zusammenhang zwischen dem Einsatz von Neonics und Varroavermehrung erkennen kann. Zumindest nicht in den Freilandversuchen und Monitrings. Ja das kann ich auch wenn ich es nicht sehen will. Vielleicht liegt das auch daran, dass viele Versuchen nicht lange genug dauern. Oder diese Freilandversuche in Ländern gemacht werden wo es oft Außentemperaturen von über 40° C gibt. Ob BAYER jemals diesen Zusammenhang untersuchte? Dass Neonics einen negativen Effekt auf die Brutnesttemperatur haben, Logisch ist jedenfalls dass BAYER dieser Zusammenhang nicht in den Kram past, sonst wäre die Varroa ja nicht der Belzebub, was seit nunmehr bald 20 Jahren ja gut funktionierte. Doch Alexander Papachristophoru hat schon 2005 einen Effekt auf die Brutnesttemperatur aufgezeigt. 2°C Temperaturdifferenz statt 0,2° leitet man hier etwa falsches ab? Etwa dass es ja auch 2° wärmer werden könnte? und somit sich die Verdeckelungszeit verkürzt? Könnte ja vielleicht sein, denn es war ja keine Freilandstudie sondern eine Laborstudie. Wenn BAYER also auf Tenneriffa diese Studien machte und nicht in Norwegen, oder einfach zu kurze Versuchszeiten wält, könnte es falsche Rückschlüsse geben. Ich selber würde die ganzsicher bei 40°C Außentemperatur machen, wollte ich den Zusammenhang verschweigen. Die Eisheilige mit eingeschlossen. Immerhin bestätige BAYER ja den Effekt der Brutnesttemperatur auf die Varroa! Das können sie heute nicht mehr leugnen.

Das große Problem aber bei der Fragestellung ist doch, dass die Neonics nicht alleine da sind. Auch nicht ein Neonics für sich alleine! Es sind ja bis zu 5 PSM Wirkstoffe zusammen im Pollen des DeBiMo gefunden worden, in BAYERS Lieblings-Monitoring. Alle diese PSM zusammen sorgen dafür, dass nach dem Öffnen einer Bienenwohnung, je nach umständen, es bis zu 18 Stunden braucht, bis da in der Kiste wieder diese 35°C herrschen.

Oha der Imker ist also selber schuld?
Haben wir das nicht schon so oft gehört?
Der Imker hätte also seinen Bienen-Kasten besser nie aufgemacht. PSM sind somit für Bienen dann kein Problem, das Problem steht tatsächlich hinter der Kiste! Vielen Dank Herr Dekkers, jetzt erst wird mir das Rätsel des Magischen Dreieck von Böcking, Liebig und Aumeier klar, und nun weiß ich auch, warum das Problem tatsächlich hinter der Kiste stehen muss! Sobald ein Imker oh nein eine Imkerin die Beute öffne und nicht gleich wieder zumacht (man nennt das dann diese hochgelobte Kippkontrolle) gibt es (dank PSM) ein Temperaturproblem im Stock, durch das in letzter Konsequenz die Varroa dann mächtig zurück schlägt. In den Zeiten vor der Varroa hat man ja stundenlang Königinnen suchen können, und die Völker haben das überlebt! Heute braucht ein erfolgreicher Imker laut dem magischen Dreieck ja keine Königinnen mehr suchen. Dafür gibt es nun viel bessere Lösungen. Prima dass ich das noch erleben durfte Herr Dekkers, echt vielen Dank für diesen Tipp!

Noch ein toller Tipp von ihnen hab ich da auf der JH gehört. Weil MESUROL kein Neonic ist, macht der Abrieb dieser Beize auch kein Bienenproblem. Toll das war mir bisher auch nicht ganz klar gewesen. Aber bestritten hat Herr Dekker nicht, dass der Wirkstoff draußen in der Natur ankommt. Trotz verbesserter Beiz und Saattechnik, die ja laut BVL /JKI auch für MESUROL gilt. Weis das der Herr Dekkers nicht? Wie soll man so trotz all dem bekannten Wissen den hochgelobten Begriff „bei Sachgerechter Anwendung sind unsere Produkte Bienensicher“ verstehen? Das frag ich mich jetzt ernsthaft. Diese (von BAYER gemachten?) Staubtest mit den Neonicbeizen wurden nach meinem Wissen immer nur auf 3000 m² gemacht und da kommt so gut wie nichts aus der Sämaschine, also draußen an. Obwohl sich ja der BAYER Mitarbeiter Dr. Richard Schmuck hierzu auch schon in Widersprüche verwickelt hatte, während der ersten Auswertungsgespräche zu den Ereignissen von 2008. Aber das ist ja alles total unbedeutend, glaubt man der BAYER AG.

Macht aber diese Tests aber auf 5000 m² oder mehr, dann findet man die realistischen Werte und die sind dann schon anders zu sehen hinsichtlich der Bienensicherheit. Ach so ja, da war ja das mit den zweierlei LD50 Werten.

Ergo Bienensichere Anwendung heißt alle 3000 m² die Sämaschinen putzen!

Das scheint also die „Sachgerechte Anwendung“ zu sein, die auch Bienensicher ist!
Vielen Dank Herr Dekkers auch für diese Lehrstunde!
Naiv wie ich nun mal war, wusste ich das alles ja nicht und muss mich ja jetzt fast schon schämen für meine ständigen Unterstellungen. Vor allem jene, dass eben immer noch der Vergiftungsweg nicht abgestellt werden kann, trotz Zyklonfilter, oder Abluft in den Boden oder noch besser, einer Staubwaschanlagen, es funktioniert halt einfach nicht! Das gilt also auch für den Vergiftungsweg des in 2008 angeblich so liederlich gebiezten Saatgutes! Denn damals hatten die Maisleute ja auch kaum noch Zeit das Saatgut in den Boden zu bringen, weil es vor dem Nato Gipfel ständig kalt und regnerisch war und man daher die Äcker nicht befahren werden konnten. Erst kurz vor dem Gipfel wurde es dann schon und warm. Es ist also völlig egal ob das Saatgut schlecht gebeizt war, wenn nicht alle 3000 m² die Maschine geputzt wird, gibt’s Bienenprobleme! Putzt man sie nicht kommt hinten immer was raus. Da BAYER ja die Beizqualitäten (seit 2008 und nicht schon seit 2002, als dieser Vergiftungsweg offiziell dokumentiert war) verbessert hat, ist das ja alles nun abgestellt und es kommt nur noch was hinten raus, wenn nicht richtig gebeizt wird. Das ist also die von BAYER hochgelobte Ernsthaftigkeit beim Bienenschutz!

Mir kommt das alles so vor, als würde man nach dem Motto handeln, so lange man den Pfurz nicht hört ist alles in Butter. Das blöde ist aber, manchen Pfurz riecht man halt trotzdem.

Und das sind oftmals genau die, welche auch am meisten stinken

und stinken tuts nun mal gewaltig!

[CBG in Aktion] CBG auf „Wir haben es satt“-Demo

CBG Redaktion

Mit über 30.000 Menschen hatte die „Wir haben es satt“-Demonstration weit mehr Zulauf als im vergangenen Jahr. Die TeilnehmerInnen, die am 20. Januar nach Berlin kamen, unterstrichen damit noch einmal die Dringlichkeit einer Landwende. Sie traten ein für eine Landwirtschaft, die ohne Glyphosat & Co., Massentierhaltung, Antibiotika wie BAYERs BAYTRIL, Land-Konzentration, Export-Orientierung und – last but not least – BAYSANTO auskommt. „Wir wollen, dass Demokratie sich gegen Konzern-Macht durchsetzt, weltweit“, hieß es in einer politischen Erklärung der Veranstalter. „Dämmen Sie die Markt-Konzentration von Großunternehmen ein, weil diese die Verwirklichung des Rechts auf Nahrung und eine positive ländliche Entwicklung bedroht“, forderten sie deshalb von den PolitikerInnen. Die COORDINATION GEGEN BAYER-GEFAHREN (CBG) setzte das Thema in Berlin ebenfalls auf die Tagesordnung. „Stopp BAYER/MONSANTO“ war der Aufruf überschrieben, den CBG-AktivistInnen auf der ganzen Strecke zwischen Hauptbahnhof und Brandenburger Tor verteilten. Er stieß auf so viel positive Resonanz, dass die Demo-Delegation am Samstag Abend mit viel Rückenwind für die Kampagne aus der Hauptstadt zurückkehren konnte.

Unser Aufruf zur „Stopp BAYER/MONSANTO“-Kampagne im PDF-Format

[gallery]

[Silvia Bender] Hauptversammlung 2018

CBG Redaktion
Silvia Bender (BUND) Neonikotinoide, Glyphosat, Monsanto und Gentechnik Es gilt das gesprochene Wort Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, sehr geehrte Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats, meine Damen und Herren, Mein Name ist Silvia Bender, und ich spreche für den BUND e. V. Erstens Auf den vergangenen drei Hauptversammlungen von Bayer gab es massive Kritik vom BUND, anderen Umweltverbänden und den Imkerverbänden wegen der Produktion der bienengefährlichen Neonikotinoide und der Klage, die Bayer gegen das Teilverbot von Imidacloprid und Clothianidin gegen die EU-Kommission führt. Der Bayer-Vorstand hat mantraartig wiederholt, dass bei ordnungsgemäßer Anwendung der Neonikotinoide keine Gefahr für Bienen besteht. Am 27. April haben die EU-Mitgliedsstaaten aufgrund einer erneuten wissenschaftlichen Bewertung der Efsa – die die Gefährlichkeit dieser Neonikotinoide für Honig- und Wildbienen festgestellt hat – 3 dieser Wirkstoffe für alle Freilandanwendungen verboten. Welche Konsequenzen zieht Bayer aus der Entscheidung der EU-Mitgliedsstaaten? Wann wird Bayer aus der Produktion der Neonikotinoide aussteigen? Plant Bayer jetzt, Pestizidprodukte, die Clothianidin oder Imidacloprid als Wirkstoff enthalten, durch Thiacloprid zu substituieren? Wie will Bayer in Zukunft sicherstellen, sich Zugang zu den aktuellen wissenschaftlichen Studien und Erkenntnissen zu beschaffen und somit nicht jahrelang an den wissenschaftlichen Fakten vorbei zu argumentieren? Zweitens Bayer übernimmt mit Monsanto eines der meist gehassten Unternehmen der Welt. Selbst in den USA ist Monsanto auf Platz 16 der 20 am übel beleumdetsten Unternehmen. Was wird Bayer tun, damit der schlechte Ruf von Monsanto nicht abfärbt? Den Namen Monsanto verschwinden lassen und alle Produkte unter dem Namen Bayer verkaufen? Oder: Ist eine Imagekampagne geplant? Wenn ja, für welche Länder bzw. Weltregionen und für welchen Betrag? Wie wird die Integration der Monsanto-Mitarbeiter verlaufen? Wie will Bayer seine eigene – als vorbildlich angesehene – Unternehmenskultur auf Monsanto übertragen? Wer im Unternehmen ist dafür zuständig und was wird das kosten? Werden die Mitarbeiter angewiesen, keine Wissenschaftler mehr zu kaufen, die die Unbedenklichkeit eines Stoffes attestieren, wie das bei Glyphosat geschehen ist? Drittens In den USA laufen um die 4.000 Klagen von Menschen, die ihren Krebs auf Glyphosat zurückführen. Hat Bayer die Kosten im Blick, die global entstehen würden, wenn US-amerikanische Gerichte Glyphosat als Ursache für das Non-Hodgkin-Lymphom anerkennen würden? In welcher Höhe hat Bayer Rückstellungen getätigt, für den Fall, dass diese Klagen erfolgreich sind? Viertens In der EU und auch in Deutschland ist Glyphosat angezählt. SPD und Union haben in ihrem Koalitionsvertrag einen Ausstiegsplan aus der Glyphosat-Nutzung angekündigt. Wie hoch sind die 2017 in der EU erzielten Gewinne mit glyphosat-haltigen Produkten? Wie sehen die Prognosen für die Gewinne mit glyphosat-haltigen Produkten für 2018, 2019 und 2020 aus? Wie wird sich Bayer in der Diskussion über den von der Bundesregierung geplanten Ausstieg aus Glyphosat positionieren? Fünftens Bayer setzt sich massiv für die Deregulierung der neuen Gentechniken ein. Diese sollen erstens nicht so heißen und zweitens nicht dem Gentechnikrecht unterliegen. In US-amerikanischen Medien wird berichtet, dass Bayer ein „ambassodor program“ betreibt mit Wissenschaftlern, die die Vorzüge der neuen Gentechniken preisen und für eine Deregulierung eintreten sollen. Wie viele Wissenschaftler sind in dieses Programm eingebunden und welche Kosten entstehen dem Konzern dadurch? Welche Kooperationen ist Bayer in Bezug auf CRISPR/Cas mit welchen Universitäten und Firmen eingegangen? Welche Firmen, die mit Genom-Editing-Verfahren arbeiten, hat Bayer aufgekauft, mit welchen hat Bayer Lizenz-Vereinbarungen getroffen? Wieviel Geld wurde dafür jeweils aufgewendet? Welche Produkte befinden sich in der Bayer- bzw. in der Monsanto-Pipeline? Und wann ist mit ihrer Marktreife zu rechnen?

[Lateinamerika ] Presse-Information CBG 24.05.19

CBG Redaktion

Lateinamerika-Konferenz setzt falsche Schwerpunkte

Das fatale Treiben von BAYER & Co. gehört auf die Agenda!

Am kommenden Dienstag findet in Berlin die Lateinamerika/Karibik-Konferenz statt. Über 20 AmtskollegInnen erwartet Bundesaußenminister Heiko Maas im Weltsaal des Auswärtigen Amts. Erklärtes Ziel der Veranstaltung ist es, die Partnerschaft zu den betreffenden Nationen auszubauen. Die Region sei „zu lange aus unserem Blick geraten“, betont der SPD-Politiker. Vor allem auf wirtschaftlichem Gebiet strebt er eine Vertiefung der Beziehungen an: „Lateinamerika, die Karibik und Europa dürfen nicht zum Kollateralschaden des Handelsstreits zwischen USA und China werden.“

Aber auch darüber hinaus hat das gesteigerte Interesse für den Raum vor allem geopolitische und geoökonomische Gründe. Die Bundesregierung registriert misstrauisch den wachsenden Einfluss Chinas auf dem südamerikanischen Kontinent. Zudem sieht sie sich durch Donalds Trumps „America First“-Politik dazu veranlasst, nach neuen Bündnispartnern auf internationalem Parkett und nach alternativen Absatz-Gebieten für die deutsche Industrie Ausschau zu halten.

Dieses Programm droht die schon bestehenden Ungleichgewichte im Handel Deutschlands gerade mit den großen südamerikanischen Ländern wie Brasilien und Argentinien noch einmal zu verstärken. Dabei wirkt sich die Geschäftspolitik bundesdeutscher Konzerne wie BAYER und BASF in diesen Staaten bereits jetzt verheerend aus. Beide Agro-Riesen haben einen großen Anteil an den fatalen Folgen der dort im Großmaßstab betriebenen Landwirtschaft. Die Zahl der Pestizid-Vergiftungen steigt von Jahr und Jahr, und die Soja-Plantagen fressen sich immer weiter in den für das Klima so wichtigen Regenwald hinein und gefährden damit auch die Lebensgrundlage der indigenen Völker.

„Deutsche Unternehmen wie BAYER und BASF treiben in Lateinamerika rücksichtslos das agro-industrielle Modell mit seinen Pestiziden, Gentech-Pflanzen und Monokulturen voran. Noch dazu bedienen sie sich dabei einer Politik der doppelten Standards. Viele Chemikalien, die auf unseren Feldern landen, dürfen in Europa wegen ihrer Giftigkeit gar nicht mehr vermarktet werden. Solche Themen müsste Heiko Maas in Berlin auf die Agenda setzen“, fordert Alan Tygel von der brasilianischen PERMANENTEN KAMPAGNE GEGEN AGRARGIFTE UND FÜR DAS LEBEN.

Auf der BAYER-Hauptversammlung am 26. April hatte Tygel dem Vorstand des Global Players die detaillierte Schadensbilanz präsentiert: In Brasilien erhöhte sich die Zahl der von Glyphosat & Co. verursachten Vergiftungen von 2.726 im Jahr 2007 auf 7.200 im Jahr 2017. Über 2.000 Sterbefälle registrierten die Behörden in diesem Zeitraum. Darüber hinaus kritisierte der Computer-Spezialist die politischen Interventionen des Leverkusener Multis: „Im Jahr 2018 dann waren es das große Agro-Business und die multinationalen Gift-Konzerne, die entscheidend dazu beigetragen haben, dass dieser rechtsextreme Präsident, der heute Brasilien regiert, an die Macht kam. Im Gegenzug wurden in den ersten 100 Tagen seiner Regierung 152 neue Agrar-Gifte (...) für den Verkauf freigegeben.“

In Argentinien stellt sich die Lage ähnlich dar: Tausende Pestizid-Vergiftungen pro Jahr, zahlreiche in der Europäischen Union nicht (mehr) zugelassene Agro-Chemikalien auf den Äckern sowie Grenzwerte, die um ein Vielfaches über denen der EU liegen. Und auch in Buenos Aires üben die Multis viel Druck auf die Regierung aus. „Da geht es um milliarden-schwere Interessen“, konstatiert die Aktivistin Sabrina Ortiz, deren 6-jähriger Sohn an einer Glyphosat-Vergiftung laboriert. Momentan versuchen die Unternehmen, ein Paragrafen-Werk zu lancieren, das die freie Verwendung von Saatgut unterbindet und dem Patent-Regime zur Geltung verhilft. Das „BAYER-MONSANTO-Gesetz“ hat die Öffentlichkeit die Vorlage vielsagend getauft, auf dessen Verabschiedung BAYERs Argentinien-Chef Christophe Dumont dringt. „Die derzeitige Rechtslage ist weder an die moderne Welt noch an den Fortschritt der Biotechnologie angepasst (...) Wir brauchen so schnell wie möglich einen Rechtsrahmen, der es den Unternehmen ermöglicht, eine Investitionsrendite zu erzielen“, so Dumont.

„Obwohl die Bundesregierung derzeit viele Worte über den ‚regelbasierten Welthandel’ verliert, thematisiert sie solche Themen nicht. Lieber stellt sich Bundesaußenminister Heiko Maas an die Seite des brasilianischen Staatspräsidenten Jair Bolsonaro und gibt ausgerechnet mit diesem offenen Verfechter der Militär-Diktatur eine gemeinsame Erklärung ab, die sich für eine ‚Wiederherstellung der Demokratie“ in Venezuela durch den selbsternannten Übergangspräsidenten Juan Guaidó ausspricht“, so Axel Köhler-Schnura von der COORDINATION GEGEN BAYER-GEFAHREN abschließend.

[Bericht] Aktion der CBG: Klimastreik in Leverkusen

CBG Redaktion

Klimastreik in Leverkusen

Am vergangenen Freitag hat die Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) am bundesweiten Klimastreik teilgenommen. Letztes Mal sind wir dort marschiert, wo wir selber ansässig sind: In Düsseldorf. Dieses Mal sind wir – zum zweiten Mal – in Leverkusen mitmarschiert. BAYER ist einer der größten Klimasünder in der Region. Ein guter Grund, die Aufmerksamkeit der vielen Demonstrant*innen aus den verschiedensten Spektren auf diesen Konzern zu lenken. Und wir waren nicht nur mit einem Transparent und Schildern dabei. In einem Redebeitrag thematisierten wir den Anteil von Glyphosat an BAYERs CO2-Ausstoß. Und dieser hat sich seit der Übernahme von MONSANTO verdoppelt. Wir sprachen über die Tendenz zur Konzentration in der Chemiebranche- Ein echtes Problem für jeden Staat, der sich gesetzgeberisch mit den immer größeren Lobby-Schwergewichten anlegen will.

Auf der Demonstration waren die verschiedensten Spektren vertreten. Neben den Fridays for Future, der Erwachsenen-Organisation „Parents for Future“, dem Kinderschutzbund Leverkusen und verschiedenen Parteijugenden fand sich auch eine Delegation von Busfahrer*innen, organisiert in Ver.di ein. Sie wiesen auf die Rolle von öffentlichen Verkehrsmitteln in der notwendigen Verkehrswende hin und machten in diesem Zusammenhang auf ihren anstehenden Streik für bessere Arbeitsbedingungen aufmerksam. Insgesamt fanden sich über 200 Menschen auf der Demonstration, die lautstark durch die Innenstadt und dann über den Europa-Ring zog. Viel Kritik der Demonstration, sowohl in Redebeiträgen als in Sprechchören richtete sich an das missglückte Klimapaket der Bundesregierung. Die CBG wies in ihren Reden darauf hin, dass derart enttäuschende Umsetzungen von Klimaschutz-Gesetzen auf Lobby-Arbeit der Großkonzerne zurückzuführen sei. So hatte der Verband der chemischen Industrie in einer Presseerklärung öffentlich seine Freude kundgetan, dass „dass Sektoren, die schon dem EU-Emissionshandel unterliegen, von dem neuen nationalen Emissionshandel ausgenommen werden und keine zusätzliche Belastung erfahren sollen“.

Im Anschluss an die Demonstration nutzte die CBG die Tatsache, dass sie direkt vor Ort an der Konzernzentrale des Chemie-Riesen waren, für eine weitere Aktion. Vor der Konzernzentrale wurde dem BAYER-Konzern, vertreten durch deren Communication Manager Hans-Bernd Schmitz, ein offener Brief übergeben. In diesem schrieb die CBG:

„Wir sind heute im Rahmen des weltweiten Klimastreiks zusammen mit der Fridays for Future-Bewegung auf die Straße gegangen, um auf den immensen Anteil des BAYER-Konzerns an der Klima-Katastrophe hinzuweisen. Durch den MONSANTO-Erwerb stiegen die Kohlendioxid-Emissionen im Geschäftsjahr 2018 von 3,63 Millionen auf 5,45 Mil-lionen Tonnen an – und das, obwohl die CO2-Werte der neuen Toch-ter-Gesellschaft nicht die vollen zwölf Monate mitzählten. Sie flossen erst ab dem offiziellen Vollzug des Kaufes am 7. Juni 2018 mit in die Rechnung ein.“

Auch enthielt der Brief Forderungen an den Konzern, seine Produktion nachhaltiger zu gestalten, insbesondere die Energie-Gewinnung. Hierzu hieß es unter anderem:

„Angesichts der immer dramatischeren Folgen des Klimawandels fordert die Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) von BAYER eine radikale Kehrtwende:
1.Sofortiger Verzicht auf Braunkohle als Energie-Träger.
2.Verkündung eines Steinkohle-Reduktionsprogramms mit konkreten, jährlich einzuhaltenden Senkungszielen.

Die Coordination spannte vor der Konzernzentrale ihr Transparent auf. Sofort begann die Security zu funken, um auf unsere Anwesenheit hinzuweisen. Ein schnell herangeeilter Zuständiger von der Rezeption wies uns darauf hin, dass der Communication Manager auf dem Weg zu uns sei. Tatsächlich erschien dieser zeitnah und nahm unseren offenen Brief entgegen. Jedoch hatte auch der BAYER-Vertreter ein Schriftstück dabei: Einen Brief an die Teilnehmenden des Klimastreiks. In diesem präsentierte sich der Konzern gemäß der aktuell laufenden Kampagne als umweltbewusst und zukunftsgewandt. Verräterisch waren jedoch die Angaben, mit denen diese Behauptungen gestützt wurden. So nahm der Konzern für sich in Anspruch, die Emissionen von Treibhausgasen von 1990 bis 2015 um dreissig Prozent gesenkt zu haben. Wie bereits oben in unserem Bericht angeführt, hatte sich die CO2-Emission 2018 verdoppelt.

Die Coordination lässt jedenfalls nicht locker und wird dem Konzern weiterhin auf die Finger schauen- beim Klimaschutz und anderswo!

[Giftfracht stoppen!] Tote & Vergiftete

CBG Redaktion

Giftfracht stoppen!

Liebe Freundinnen und Freunde,

Antônio Andrioli ist Agrar-Techniker. Er war extra aus Brasilien angereist, um zu berichten, was BAYER und anderen Agrar-Riesen in seiner Heimat anrichten: Jeden zweiten, dritten Tag stirbt ein Mensch in Brasilien durch Pestizide, die in Deutschland produziert werden, in der EU aber längst verboten sind.
Als der langjährige BAYER-Chef Manfred Schneider im Jahr 2012 aus seinem Amt schied, habe ich als Aktivist der CBG bereits damals ein Grabkreuz als Abschiedsgeschenk überreicht. Es stand für seine Verantwortung für den Tod von zig-Tausenden Menschen, die durch BAYER-Gifte ums Leben kamen.

Für seine Profite geht BAYER über Leichen. Die BAYER-Giftfracht muss gestoppt werden!

Wir müssen den Druck erhöhen. Helfen Sie mit einer Spende. Oder werden Sie Fördermitglied (falls Sie das nicht schon sind).

Stichwort: „1912/GLYPHOSAT stoppen!“
EthikBank IBAN DE94 8309 4495 0003 1999 91

Vielen Dank

- Axel Köhler-Schnura -

[Glyphosatfakten] Glyphosat: Fakten, Quellen, Links

CBG Redaktion

Krebsgefahr

Eine aktuelle Studie weist auf einen „signifikanten Zusammenhang“ zwischen Glyphosat und Lymphgewebe-Krebs hin: Die Gefahr steige um 41% beim Menschen.

„Exposure to Glyphosate-Based Herbicides and Risk for Non-Hodgkin Lymphoma: A Meta-Analysis and Supporting Evidence“

Quelle

Eine von MONSANTO selbst in Auftrag gegebene Studie wies bereits 1983 auf ein erhöhtes Krebsrisiko durch Glyphosat hin.

Brief der Anwaltskanzlei des Glyphosat-Betroffenen Edwyn Hardeman, der aus Studie zitiert

The results of the original study showed no kidney tumors in the control group, one tumor in the mid-dose, and three tumors in the high dose groups. SeeExh. 7 at 2. Monsanto, however, dismissed these findings as “unrelated to treatment” and nothing more than false positives. Exh. 11 at 1. In February 1985, the EPA rejected these arguments, concluding that “a prudent person would reject the Monsanto assumption that Glyphosate dosing has no effect on kidney tumor production” and that “Glyphosate is suspect.” Id. at 3. The EPA also rejected Monsanto’s false positive argument, noting “Viewpoint is a key issue: Our viewpoint is one of protecting the public health when we see suspicious data. (I)t is not our job to protect registrants from false positives.” Id. at 4. Monsanto, in turn, learned the EPA had reviewed the study and concluded that glyphosate was “(o)ncogenic in mouse,” and a “Possible Human Carcinogen.

Quelle

Of Mice, Monsanto and a Mysterious Tumor

And yet—rewind to July 1983 and a study titled “A Chronic Feeding Study of Glyphosate (Roundup Technical) in Mice.” Following the document trail that surrounds the study offers an illuminating look into how science is not always clear-cut, and the lengths Monsanto has had to go to in order to convince regulators to accept scientific interpretations that support the company’s products.

Die US-NGO Right to know zu der Studie

Niemand ist sicher: Etwa 50% aller Städter in Europa haben schon Glyphosat im Körper.

Glyphosat im Urin von Großstädtern aus 18 europäischen Staaten nachgewiesen. 70 Prozent aller Proben in Deutschland belastet

Eines der Ergebnisse stichprobenartiger europaweiter Untersuchungen von Glyphosat-Rückständen im Menschen lautet: Sieben von zehn der untersuchten Großstädter in Deutschland hatten das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat im Urin. Von März bis Mai dieses Jahres ließen der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und sein europäischer Dachverband Friends of the Earth (FOE) Urin-Proben von insgesamt 182 Stadtbewohnern aus 18 Ländern auf Glyphosat analysieren. Es handelt sich hierbei um die erste Studie dieser Art.

Der BUND zu Glyphosat-Nachweisen

Frankfurter Rundschau berichtet über die Untersuchung

Klimarisiko

3,71 Millionen Tonnen CO2 stieß BAYER/ MONSANTO 2019 aus. Einen großen Anteil hat daran die energieintensive Herstellung von Glyphosat.

BAYER-„Nachhaltigkeitsbericht 2019“

Hier der Bericht

Seite 50, Tabelle „Treibhausgas-Emissionen“ Zeile „Gesamte Treibhausgas-Emissionen nach der marktorientierten Methode“

Umweltgift

Glyphosat verseucht Flüsse, lässt die Algen wachsen, raubt dadurch tiefer gelegenen Pflanzen das Licht. Ihre Zersetzung entzieht dann Fischen und anderen aquatischen Lebewesen den Sauerstoff.

The overlooked impact of rising glyphosate use on phosphorus loading in agricultural watersheds

Glyphosate is the most extensively used pesticide worldwide. In addition to raising ecotoxicological concerns, the use of glyphosate adds phosphorus (P) to agricultural landscapes, influencing the accumulation and cycling of P in soil and nearby surface waters. Yet pesticides have been largely ignored when monitoring anthropogenic sources of P in agricultural watersheds. Estimating the supply of P derived from glyphosate use, both globally and in the US alone, we show that trends have markedly increased over the past two decades.

Quelle

New cause for concern over weedkiller glyphosate

In many agricultural areas, decades of phosphorus-based fertilizer use have led to a saturation of the soil’s capacity to hold the nutrient. This increases the likelihood that any additional phosphorus applied to the land will run off into waterways, where it is a known cause of harmful algal blooms and deoxygenation leading to fish death.

Until now, regulations to limit phosphorus pollution have focused on the use of fertilizers, which remain the largest artificial source of phosphorus. But as the use of glyphosate increases – the past two decades alone have seen global use increase 15-fold – the herbicide’s relatively small phosphorus content starts to add up, reaching levels comparable to other sources, like detergents, that have attracted regulators’ attention in the past.

“Our study argues that the recent and rapid rise in glyphosate use has magnified its relative importance as a source of anthropogenic phosphorus, especially in areas of intensive corn, soybean and cotton cultivation,” Hébert says.

The McGill research team – Marie-Pier Hébert, Vincent Fugère and Andrew Gonzalez – used data from the US Geological Survey and the UN Food and Agriculture Organization to calculate the relative contributions of glyphosate and fertilizers to the total amount of phosphorus being applied to agricultural land in the United States and elsewhere.

Quelle

Durch Glyphosat verlieren die Böden ihre natürliche Fruchtbarkeit.Kein Kraut lockert die Erde auf, kein Mikroorganismus produziert mehr Nährstoffe.

Kollateralschäden im Boden

Der vorliegende Beitrag geht der Frage nach, wiesich das Breitbandherbizid auf das Bodenleben und die Bodenfruchtbarkeit auswirkt. Die Auswer-tung zahlreicher Studien über Glyphosat und seine vielfältigen Effekte kommt zu dem Ergebnis,dass Glyphosat keineswegs wie von der Industrie behauptet als ein umweltverträgliches Herbizidgelten kann. Es beeinflusst und schädigt vielmehr das Bodenleben erheblich, führt unter anderemzu vermehrten Pilzkrankheiten und beeinträchtigt über den Boden auch Gesundheit und Ertrags-stärke anderer Pflanzen. In einer nachhaltigen Landwirtschaft hat Glyphosat daher keinen Platz.

Quelle

Aussterben der Fluginsekten in NRW um bis zu 80% seit 1989; Rückgang bei Brutvögeln bis 90%.

BUND: Schmetterlingssterben / Insektensterben / Bienensterben & Vogelsterben: Ursachen - Agrargifte, Neonicotinoide, Glyphosat Dünger, Monokulturen, Landwirtschaft, Ferneintrag / Was tun?

Die Hauptursache für das Sterben von Insekten wie Schmetterlingen und Bienen ist die industrielle Landwirtschaft mit ihren Giften (Neonicotinoide...), Herbiziden (Glyphosat...), Überdüngung und die „pflegeleichte“ ausgeräumte, monotone Agrar-Landschaft. Ein besonders bedrückendes Phänomen ist die Fernwirkung der Gifte und Düngemittel selbst in weit entfernte Naturschutzgebiete.

Quelle

NABU: Insektensterben - Dramatischer Rückgang der Fluginsekten

Nach Untersuchungen in NRW ist die Biomasse der Fluginsekten seit 1989 mancherorts um bis zu 80 Prozent zurückgegangen. Die Untersuchungen ergaben folgende Ursachen für den Rückgang an Insekten und die Folgen für andere Tierarten: Zerstörung von Lebensräumen, Einsatz von Insektiziden. Die Folge: Vögel müssen hungern.

Nach Untersuchungen in NRW ist die Biomasse der Fluginsekten seit 1989 mancherorts um bis zu 80 Prozent zurückgegangen.

Quelle

BUND: Folgen des Pestizideinsatzes für Vögel

Weltweit geht die Zahl der Vogelarten drastisch zurück: In Europa sind die Hälfte aller Arten gefährdet, wobei Vögel in Agrarlandschaften stärken betroffen sind als solche die im Wald leben. Eine der Hauptursachen neben Klimawandel ist der Einsatz von Pestiziden.

Quelle

TAGESSPIEGEL: Rückgang bei Brutvögeln um bis zu 90 Prozent: Naturschützer fordern Systemwechsel in EU-Agrarpolitik

In Deutschland nimmt die Zahl der Wintervögel immer weiter ab. Naturschützer warnen vor einem dramatischen Rückgang der Brutpaare auf Agrarflächen.

Quelle

[Wir haben es satt] Presse-Information CBG vom 13.01.21

CBG Redaktion

CBG bei „Wir haben Agrar-Industrie satt!“ am 16. Januar dabei

Glyphosat stoppen! Agrar-Industrie abwählen!

Die Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) nimmt auch dieses Jahr wieder an den „Wir haben Agrar-Industrie satt“-Protesten teil. Sie finden wie stets im Vorfeld Landwirtschaftsmesse „Grüne Woche“ in Berlin am 16. Januar statt. Sowohl in der Video-Konferenz des Bündnisses als auch bei der „Aktion Fußabdruck“ vor Ort in Berlin wird CBG-Geschäftsführer Marius Stelzmann präsent sein.

Es gibt in diesem Jahr ganz besonderen Grund zur Klage. „CDU und SPD versprachen in ihrem Koalitionsvertrag eine ‚Landwirtschaft, die gesunde Lebensmittel nachhaltig produziert’. Doch tatsächlich können BAYER und die anderen Agrargift-Konzerne ungehindert weiterhin Mensch, Tier und Umwelt mit zig Tonnen von Pestiziden überschütten. Weder eine Glyphosat-Minderungsstrategie noch ein Insektenschutz-Gesetz ist in Sicht.“, kritisiert Stelzmann.

Der Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) wirft die CBG Lobbyismus zu Gunsten der Profite von BAYER & Co. vor. „Julia Klöckner erweist sich als eine würdige Nachfolgerin von Christian Schmidt. Während dieser 2017 im Handstreich für eine Zulassungsverlängerung des BAYER-Giftes Glyphosat sorgte, tut Julia Klöckner jetzt alles dafür, dass diesem hochgefährlichen Stoff Gebrauchseinschränkungen erspart bleiben. Und dies, obwohl mehr als 125.000 anhängige Klagen von Geschädigten auch der Ministerin klarmachen müssten, dass ihr Handeln eine vorsätzliche Schädigung menschlicher Gesundheit, des Artenschutzes und der Umwelt darstellt“, hält Stelzmann fest.

Dass die Christdemokratin sich systematisch für die Gift-Konzerne einsetzt, zeigt sich daran, dass sie sogar schon verbotenen Agro-Chemikalien Notfall-Zulassungen gewährt oder deren Anwendungsspektren erweitert. Mit Thiamethoxam holte sie sogar eine bienengefährliche Substanz wieder aus der Versenkung hervor.

Und in Brüssel gelang es der CDU-Politikerin im Rahmen der Verhandlungen über die Agrar-Politik der Europäischen Union, die Landwirtschaft erst einmal vor einer Reduzierung des Pestizid-Einsatzes von 50 Prozent bis 2030 zu verschonen. Andere Anforderungen des Green Deals konnte sie ebenfalls abblocken. „Dieses Handeln von Klöckner ist gemeingefährlich, es bedroht die Gesundheit von Menschen und Tieren, das Klima, das Wasser und die Böden. Grund genug für die CBG, am 16. Januar vor dem Kanzleramt mit dabei zu sein. Aber auch nach dem 16. Januar fordern wir: Glyphosat-Stopp jetzt!“, so Stelzmann abschließend.

Pressekontakt:
Marius Stelzmann 0211/33 39 11

[Doppelstandards] Presse-Information CBG vom 20.04.22

CBG Redaktion

CBG reicht Gegenantrag ein

Keine doppelten Pestizid-Standards!

Der BAYER-Konzern vertreibt in Asien, Amerika und Afrika zahlreiche Pestizide, die innerhalb der EU wegen ihrer Gefährlichkeit keine Genehmigung (mehr) haben. Die Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) hat dieses Thema auf die Tagesordnung der BAYER-Hauptversammlung am 29. April gesetzt und einen Gegenantrag zur Geschäftspolitik der doppelten Standards eingereicht. „Diese Vermarktungspraxis gefährdet Menschenleben. Die AktionärInnen dürfen das nicht länger dulden. Darum fordert die CBG die Aktien-HalterInnen auf, dem Vorstand die Entlastung zu verweigern und für den Gegenantrag der Coordination zu stimmen“, so CBG-Geschäftsführer Marius Stelzmann.

Vor allem in den Ländern des globalen Südens bietet der Leverkusener Multi viele dieser Mensch, Tier und Umwelt extrem gefährdenden Agro-Chemikalien zum Verkauf an. „In den drei Jahren der Regierung Bolsonaro hat BAYER die Zulassung für 15 neue Pestizide erhalten, von denen vier Inhaltsstoffe haben, die in der Europäischen Union verboten sind: Thiodicarb, Indaziflam, Thiacloprid und Beta-Cyflutrin“, kritisiert die brasilianische Wissenschaftlerin Larissa Bombardi.

Dabei sind die Menschen dort viel weniger vor den Ultragiften gefeit als in Europa. Oftmals müssen sie die Substanzen ohne Schutzkleidung ausbringen. Zudem erlaubt der Gesetzgeber höhere Rückstände in Nahrungsmitteln und in der Umwelt. All das hat Bombardi zufolge gravierende Folgen: „In den letzten zehn Jahren wurden in Brasilien mehr als 56.870 Menschen durch Pestizide vergiftet, durchschnittlich 15 Menschen pro Tag.“ „Molekularen Kolonialismus“ nennt die Geografin das Treiben von BAYER & Co.

Frau Prof. Larissa Bombardi, die dem Druck der heimischen Agro-Lobby nicht länger standhielt und von São Paulo nach Brüssel floh, wird den BAYER-Vorstand am 29. April persönlich mit ihrer Kritik konfrontieren. Überdies nimmt sie an den Tagen zuvor in Berlin und Köln an Diskussionsveranstaltungen teil.

Die CBG hat neben dem Gegenantrag zu den doppelten Standards noch sieben weitere geschrieben. Die Themen reichen von BAYERs Klima-Bilanz und Glyphosat über die Vorschläge zur Gewinnverteilung, Aufsichtsratsratswahl und Vorstandsvergütung bis hin zum Extrem-Lobbyismus des Konzerns und seinen Tricks zur Umgehung der EEG-Umlage.

Alle Gegenanträge von CBG u.a. finden Sie hier bei BAYER online https://www.bayer.com/sites/default/files/gegenantraege-hv-2022.pdf

Pressekontakt:

Marius Stelzmann 0211/33 39 11

Flugblätter

CBG Redaktion

Flugblätter der Coordination gegen BAYER-Gefahren zum Downloaden

Anklage: Mord! Duogynon Opfer sind nicht vergessen! (2016)

BAYER-MONSANTO Fusion: Fusion stoppen! (2016)

BAYER-MONSANTO Fusion: Hochzeit des Todes stoppen! (2016)

Gefährliche Pestizide: Glyphosat stoppen! (2015)

angezeigter Text

Plastikmüll im Ozean: Mikroplastik verbieten! (2015)

„...legendär“: Die CBG im Spiegel der Medien (2015)

Keine Pestizide und Genfood durch die Hintertür: TTIP stoppen! (2014)

Blutige Kohle (2013)

Import von GenReis verhindern (2013)

Antibiotika in der Massentierhaltung (2012)

Ausbeutung von Bodenschätzen (2012)

Tödliche Pharma-Studien (2012)

Kampagne Bienensterben (update 2012)

Plünderung natürl. Ressourcen

Umweltverseuchung Thailand (2011)

Risiken von Nanotubes (2011)

Gewerkschaften bei BAYER unter Beschuss (2011)

Keine Zulassung für GenFood! (2010)

Risiken von Kontrazeptiva (2010)

Generika retten Menschenleben

Kohlekraftwerke, Müllverbrennung, Giftgasproduktion: aktuellen Probleme zu BAYER

Dormagen: Keine Erweiterung der Phosgen-Produktion!

Brunsbüttel: Umweltrisiko durch neue Anlagen

Bienensterben durch BAYER-Pestizide

Zur UN-Biodiversitätskonferenz

Gefährliches Pharmamarketing

CO-Pipeline stoppen!

Import von australischem Giftmüll stoppen!

Klima-Emissionen von Bayer

Kampagne gegen Kinderarbeit in Indien

Grundwasser Vergiftung in Südafrika

Proteste Menschenversuche mit Pestiziden (2005)

Proteste gegen die Landesgartenschau in Leverkusen (2005)

Aktiv mit Erfolg - Aktionen der Coordination gegen BAYER-Gefahren (2005)

GenReis von Bayer - Gefahr für asiatische Landwirte (2004)

GenFood - Hände weg von unserer Nahrung (2004)

Bayer auf der Liste der „10 worst corporations“ (2004)

Gentech: Geheimkampagne von Metro, Bayer und Monsanto (2003)

Die Uno im Würgegriff der Konzerne

Vogelsterben durch Bayer-Pestizid (2003)

Aktiv gegen KonzernMacht (2002)

keine Steuergeschenke an Großkonzerne (2002)

Bayer am Pranger - der Lipobay-Skandal (2001)

[In Aktion] MONSANTO-Braut und Glypho-SATAN besuchen BAYER

CBG Redaktion

Am 31. Januar wollte das Unternehmen MONSANTO auf seiner Hauptversammlung weitere Vorbereitungen zur Elefanten-Hochzeit mit BAYER treffen. Das „Stopp BAYER/MONSANTO!“-Bündnis nahm das zum Anlass, dem Leverkusener Multi schon einmal die Braut zu präsentieren. Aus Sicherheitsgründen war dazu ein Feuerwehr-Einsatz nötig, denn die Auserkorene hatte gleich ihre Mit-Gift dabei: das laut WHO „wahrscheinlich krebserregende“ Glyphosat, das berühmt-berüchtigte Agent Orange und das Baumwoll-Saatgut, das in Indien so viele LandwirtInnen in den Tod treibt.

Für BAYER trübt das die Anziehungskraft nicht. Im Gegenteil: Der Global Player erkennt darin eine Wahlverwandtschaft, steht es mit seinem Lebenswandel doch ebenfalls nicht zum Besten. Die rund 40 AktivistInnen verwiesen darauf symbolisch, indem sie vor der Konzern-Zentrale die letzte Biene zu Grabe trugen, niedergestreckt durch Pestizide des deutschen Agro-Konzerns.

Auch der Trauzeuge stellte sich bereits vor. Für diesen Posten hatte sich Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) in Brüssel durch seine Zustimmung zur Glyphosat-Zulassungsverlängerung qualifiziert, die dem Paar in spe die Aussicht auf eine noch praller gefüllte Familien-Kasse eröffnete. Dezent im Hintergrund hielt sich hingegen der von Friedrich Merz vertretende Heiratsvermittler BLACKROCK, der die Partnerschaft mit eingefädelt hatte, da für ihn die Summe immer mehr ist als die einzelnen Teile. Der Vermögensverwalter besitzt nämlich große Aktien-Pakete sowohl von BAYER als auch von MONSANTO, und hat deshalb nichts von einer Konkurrenz der beiden, aber viel von einem Zusammenwachsen, denn BAYSANTO kann mit seiner Marktmacht die Preise und damit auch die Profite in die Höhe treiben.

Zur Feier des Tages zeigte der Leverkusener Multi entgegen seinen sonstigen Gepflogenheiten sogar etwas guten Willen und nahm die Mit-Gift entgegen. Seinen Öffentlichkeitsarbeiter Hans-Bernd Schmitz von der Abteilung für „Corporate Policy and Media Relations“ hatte er für diesen Job ausersehen. Aber so sehr er sich mit seinen rhetorischen Wiederbelebungsversuchen auch mühte: Die tote Biene mochte er partout nicht wieder zum Leben zu erwecken. Ebenso erfolglos blieb sein Bemühen, die Mit-Gift durch Besprechen einer Gesundungskur zu unterwerfen. Und das Geschenk, das er der Hochzeitsgesellschaft überbrachte, war auch nicht dazu angetan, heilend zu wirken: Eine Märchen-Sammlung im „Fakten statt Vorurteile“-Gewand, die Fabulöses über die segensreiche Kraft des agro-industriellen Komplexes für die ganze Menschheit enthielt.

Aus dem Reich der Phantasie mit seinen guten deutschen und bösen US-amerikanische Konzernen und Unternehmen, deren Mission die wundersame Brotvermehrung ist, leitete Jens Wegener von der COORDINATION GEGEN BAYER-GEFAHREN in seinem Schluss-Statement wieder in die harte Wirklichkeit über. Er ließ keinen Zweifel daran, dass sich hier die Richtigen gefunden hätten, sollte die Transaktion gelingen. „Dass die Fusion gestoppt wird“, weil die Vermählung von BAYER und MONSANTO die katastrophalen Folgen der vorehelichen Geschäftspraktiken noch zu potenzieren droht, forderte er aus diesem Grund.

Und nach dem gelungenen Protest-Auftakt im neuen Jahr gab sich das „Stopp BAYER/MONSANTO!“-Bündnis, dem unter anderem ImkerInnen, VertreterInnen von ATTAC, FIAN, der ÖkolandwirtInnen-Vereinigung IFOAM, der KRITISCHEN AKTIONÄRINNEN UND AKTIONÄRE, der PAPPNASEN ROTSCHWARZ und anderer Gruppen angehören, auch zuversichtlich, dieses Ziel zu erreichen.

[Sanjay Kumar] Hauptversammlung 2018

CBG Redaktion
Sanjay Kumar: Reputations- und andere Risiken Guten Tag, liebe anwesenden Menschen ... dazu zähle ich auch die Menschen im Vorstand von Bayer. Mein Name ist Sanjay Kumar, ich bin ein Medienwissenschaftler – aber ich habe mich auch extra prüfen lassen in Qualitäts-Management in der Biotechnologie sowie in biochemischer und Ökotoxikologie, damit man mir nicht nachsagt, ich sei ein Fachfremder, der irgendwelche Kommentare von sich gibt. Ich arbeite auch auf einem Bauernhof, und gestern habe ich mich ausgiebig mit dem Hacken von Unkraut beschäftigt – den ganzen Tag. Es erfüllt mich, diese Arbeit zu machen, die sehr fruchtbare Ergebnisse erzielt. Ich habe zu der Übernahme von Monsanto ein paar Fragen, die ich gerne an die Menschen vom Vorstand richten würde. Es wurde hier in erster Linie über ein enormes Reputationsrisiko gesprochen. Es stellt sich mir die Frage, ob wir hier überhaupt über die Risiken an sich reden oder ob es nur eine Frage der PR ist. Ich möchte insbesondere darauf hinweisen, dass in den USA in Vermont 2015 mit einer Gesetzesinitiative die Kennzeichnungs-Pflicht für gentechnisch veränderte Produkte gefordert wurde, wogegen Monsanto mit einer Klage versucht hat anzugehen, in der sich auf die Redefreiheit berufen wurde. Die haben für sich den ersten Verfassungszusatz zum Recht auf Redefreiheit eingefordert – also eigentlich ein Menschenrecht für einen Konzern. Sie, die Anwälte von Monsanto, meinten: „Wir wollen nicht gezwungen werden zu reden, obwohl wir nicht reden wollen“. Ich würde Sie gerne fragen: Haben Sie vor, nach einer geplanten Übernahme derartige Praktiken fortzuführen? Desweiteren würde ich gerne über einen offenen Dialog sprechen, eine Informationsfreiheit, die nicht nur alle Shareholder, sondern auch alle Stakeholder in diesem Unterfangen angeht. Nämlich: Was sind das für Risiken, die hier eingegangen werden? In Ihrem Geschäftsbericht sagen Sie: „Wir übernehmen auch für die Wirkstoffe in unseren Produkten Verantwortung. Wir führen die Bewertung von Umweltrisiken oder Maßnahmen zum Risikomanagement auch nach der Markt-Zulassung durch. Wir tragen außerdem auch dazu bei, dass Fragen zu Wirkstoffen in der Umwelt aufgegriffen werden und Bedenken durch fundierte Risikobewertungen und Analysen adressiert werden. Hierzu haben wir einen ausgewogenen Risiko- und Nutzenbewertungsprozess für Wirkstoffe etabliert …“ Zu dem Stichwort „Risiko-Nutzen“ – das haben Sie auch vorhin zu dem Thema Glyphosat eingebracht: Sind Sie eigentlich im Bilde, dass für eine Risikobewertung Nutzen komplett irrelevant ist? Es gibt keinen Nutzen, der ein systemisches Risiko wie die Zerstörung der Biodiversität aufwiegen könnte. Wenn wir hier von Transparenz sprechen: Herr Speich hatte schon gefragt: „Haben Sie überhaupt einen Plan B in der Schublade, was diesen Deal angeht?“ Ich wüsste gerne – unabhängig von Spekulationen und Annahmen über die Risiken – für eine nachvollziehbare und transparente Risikobewertung: Haben Sie einen Plan B für den Erhalt der Biodiversität, oder sollen die Menschen Ihren Annahmen Glauben schenken? Haben Sie vor, eine Verpflichtung für das Vorsorgeprinzip einzugehen, in der Sie alle Rohdaten veröffentlichen und unabhängigen Forschern Zugang zu dem Forschungsmaterial ermöglichen?

Monsanto-Listen

CBG Redaktion

Die PR-Agentur FLEISHMAN HILLARD hat im Jahr 2016 für die jetzige BAYER-Tochter MONSANTO ein ausführliches Lagebild über das politische Frankreich erstellt. Dabei wurden auch Geheimdienst-Methoden nicht gescheut. Das Beratungsunternehmen legte ein umfangreiches Dossier mit den Namen von 200 JournalistInnen, PolitikerInnen, Verbands- und NGO-VertreterInnen sowie WissenschaftlerInnen mitsamt Kontakt-Daten und Hobbys an. Minutiös verzeichnete es die Haltung der Betreffenden zu Themen wie „Landwirtschaft“, „Ernährung“, „Umwelt“, „Gentechnik“, „Gesundheit“ und „Pestiziden“.