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Veröffentliche Beiträge in “Presse-Infos”

Jan Pehrke
Chefredakteur SWB
+49 178 3359268
presse@cbgnetwork.org

Pressestimmen: Die Arbeit der Coordination im Spiegel der Medien.

Pestizide

CBG Redaktion

gemeinsame Pressemitteilung vom 25.11.98

Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) e.V.
GRÜNE LIGA Berlin e.V.-Netzwerk ökologischer Bewegung
Pestizid Aktions-Netzwerk (PAN) e.V.
Naturschutzbund NABU Landesverband Berlin e.V.

Offener Brief gegen Ausstellungs-Sponsoring

In einem offenen Brief äußern heute die Umweltverbände Grüne Liga, Coordination gegen BAYER-Gefahren, Naturschutzbund NABU und Pestizid Aktions-Netzwerk Kritik an der Ausstellung „Naturfotos des Jahres“. Im Berliner Museum für Naturkunde werden ab dem 1. Dezember die „schönsten Naturfotografien der Welt“ präsentiert - mit finanzieller Hilfe der Pestizidabteilung des Chemie-Konzerns Bayer. Die Ausstellung, die „die Schönheit und gleichzeitige Gefährdung unserer natürlichen Umwelt bewußt machen“ soll, wird von der Zeitschrift natur organisiert.

Philipp Mimkes von der CBG: „Das sinnvolle Anliegen, die Vielfalt und die gleichzeitige Bedrohung der Natur zu zeigen, wird durch die Zusammenarbeit mit einem Brunnenvergifter wie der Bayer AG völlig konterkariert. Ausgerechnet die engagierte Zeitschrift natur legitimiert somit den Einsatz von Pestiziden - obwohl dieser zu den großen ökologischen Problemen unserer Zeit gehört.“

Die Leverkusener Bayer AG gehört weltweit zu den fünf größten Pestizid-Herstellern. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO erleiden jährlich mehr als eine Million Menschen schwere Pestizid-Vergiftungen, rund 20.000 Fälle verlaufen tödlich. Die Welternährungsorganisation FAO spricht von einer „Umwelttragödie“. Die schleichende Vergiftung von Böden und Gewässern, die Ausrottung nützlicher Pflanzen- und Tierarten und die Zunahme pestizidresistenter Schädlinge stören das ökologische Gleichgewicht empfindlich. Pestizide gelten daher als ein wesentlicher Verursacher des Artensterbens. Allein in Deutschland werden jährlich mehr als 35.000 to Ackergifte versprüht, rund 30% unseres Grundwassers sind mit Pestiziden belastet.

Die Umweltverbände fordern das Museum für Naturkunde und die Zeitschrift natur auf, diese Zusammenarbeit mit der Bayer AG einzustellen. Eine solche Kooperation schadet dem Umwelt- und Naturschutz.

Zwangsarbeit

CBG Redaktion

Pressemitteilung vom 22.10.98

Nach dem Treffen von Gerhard Schröder mit den Spitzen der Industrie:

BAYER-Konzern muß angemessene Entschädigungen leisten

Anläßlich des gestrigen Treffens des designierten Kanzlers Schröder mit den Vorstandsvorsitzenden der größten deutschen Konzerne erklärt die Coordination gegen BAYER-Gefahren e.V. (CBG): Das Chemieunternehmen BAYER muß endlich seine ehemaligen Arbeitssklaven gerecht und individuell entschädigen. Alle IG Farben-Zwangsarbeiter und ihre Hinterbliebenen müssen eine angemessene Entschädigung erhalten, notfalls müssen die Konzerne von der Regierung zu einem gerechten Verhalten gezwungen werden. Jetzt ist die letzte Chance, den Betroffenen noch zu helfen.

Jan Pehrke von der CBG: „Die Verantwortlichen bei BAYER handeln in dieser Frage völlig gewissenlos. Sie setzen auf die „biologische Lösung“ und warten den Tod des letzten Zwangsarbeiters ab. Gerade die IG Farben - Nachfolger BAYER, BASF und HOECHST tragen eine große historische Schuld, der sie endlich entsprechen müssen. Die neue Regierung ist gefordert, den notwendigen Druck auf die Verantwortlichen in den Unternehmen auszuüben.“ Ein diesbezüglich von der CBG initiierter Aufruf wird von Auschwitz-Komitee, Aktion Sühnezeichen, Gewerkschaften und Kritischen Aktionären unterstützt.

Die IG Farben hatte in Auschwitz ein Werk betrieben und etwa 300.000 Zwangsarbeiter ausgebeutet. Auch an den Werksstandorten Leverkusen und Krefeld gab es Arbeitslager. Hierzu Jan Pehrke: „BAYER profitiert noch heute von den Entdeckungen aus den IG-Laboren. Die Entwicklung zahlreicher Kunststoffe und Pharmazeutika fällt in die NS-Epoche und ist daher unauflöslich mit der Ausbeutung von Zwangsarbeitern und den unwürdigen Menschenversuchen in den KZ verbunden. BAYER, BASF und HOECHST müssen die Opfer ihrer skrupellosen Geschäftspolitik individuell und angemessenen entschädigen.“

Offener Brief

CBG Redaktion

Pressemitteilung vom 19.8.98

Nach Zahlungen von VW und der Schweizer Banken:

BAYER-Konzern zu Entschädigungen aufgefordert

In einem offenen Brief fordert die Coordination gegen BAYER-Gefahren e.V. das Chemieunternehmen BAYER auf, seine ehemaligen Arbeitssklaven finanziell zu entschädigen. Wörtlich heißt es: „Die IG Farben-Firmen BAYER, BASF und HOECHST müssen mit ihrer historischen Schuld konfrontiert werden. Wir fordern eine angemessene Entschädigung aller IG Farben-Zwangsarbeiter und ihrer Hinterbliebenen durch die Nachfolgefirmen“. Das Auschwitz-Komitee, die Aktion Sühnezeichen, Gewerkschafter und Kritische Aktionäre unterstützen die Forderungen. Der Druck auf den BAYER-Konzern verstärkt sich, seit die Volkswagen AG die Ansprüche ehemaliger Zwangsarbeiter kürzlich anerkannte und sich zu Zahlungen bereiterklärt hat.

Jan Pehrke von der Coordination gegen BAYER-Gefahren: „BAYER profitiert noch heute von den Entdeckungen aus den IG-Laboren. Das Unternehmen bekennt sich unbefangen zu seiner Tradition, wenn es darum geht, „60 Jahre Polyurethan-Chemie“ oder „60 Jahre Perlon“ zu feiern. Die Entwicklung zahlreicher Kunststoffe und Pharmazeutika fällt in die NS-Epoche und ist daher unauflöslich mit der Ausbeutung von Zwangsarbeitern und den unwürdigen Menschenversuchen in den KZ verbunden. BAYER, BASF und HOECHST müssen sich zu ihrer unrühmlichen Geschichte bekennen und die Opfer ihrer skrupellosen Geschäftspolitik mit einer angemessenen Summe entschädigen.“

Die IG Farben hatte in Auschwitz ein Werk betrieben und etwa 300.000 Zwangsarbeiter ausgebeutet. Auch an den Werksstandorten Leverkusen und Krefeld gab es Arbeitslager. Bis heute weigert sich der Leverkusener Multi aber, den Opfern von Menschenversuchen und Sklavenarbeit eine Entschuldigung auszusprechen. In den USA hingegen mußte der Konzern auf Druck von jüdischen Organisationen reagieren: Helge Wehmeier, Vorsitzender der amerikanischen BAYER-Niederlassung, sprach eine „tiefe Entschuldigung dafür aus, was mein Land und die IG Farben Millionen von Opfern angetan haben“. Hierzu Jan Pehrke: „Die Verantwortlichen bei BAYER handeln in dieser Frage völlig gewissenlos und setzen auf die „biologische Lösung“, das heißt, sie warten den Tod des letzten Zwangsarbeiters ab. Der Konzern reagiert nur auf äußeren Druck, und jetzt ist die letzte Chance, den Betroffenen noch zu helfen“.

Störfall Dormagen

CBG Redaktion

Pressemitteilung vom 29.6.98

Ein Jahr nach dem Großunfall im BAYER-Werk Dormagen:

Fragen bleiben bis heute offen

Am 30. Juni 1997 platzte im BAYER-Werk Dormagen ein Reaktor zur Herstellung des Kunststoff-Vorprodukts Toluylendiamin (TDA). Die betreffende Anlage war erst wenige Monate zuvor in Betrieb genommen worden. 12 Tonnen des krebserregenden Stoffes traten aus, gerieten teilweise in Brand und gelangten bis über die Werksgrenzen. Trotz mehrmonatiger Untersuchungen durch den TÜV konnte die Unfallursache bis heute nicht zweifelsfrei ermittelt werden! Am 10. April diesen Jahres kam es wegen eines geplatzten Ventils erneut zu einer Freisetzung von 5 Tonnen TDA.

Folgende Fragen bleiben nach Meinung der Coordination gegen BAYER-Gefahren ungeklärt:

· BAYER führt die Explosion auf eine ungewöhnlich lange und verwinkelte Zuleitung zurück, in der sich Ablagerungen gebildet hätten. Warum wurde diese Leitungsführung gewählt? Wie konnte es zu der Sicherheitsabnahme der Anlage nur wenige Monate vor der Explosion kommen?
· Wie kann BAYER heute einen sicheren Betrieb garantieren, wenn die Gefahren seinerzeit nicht vorhergesehen wurden und die Ursache der Explosion noch immer nicht zweifelsfrei feststeht?
· Wie sieht die Zusammensetzung der entstandenen Brandgase aus? Welche Risiken (auch langfristig) gehen von ihnen aus? Warum wurden die Anwohner des Werkes nicht ärztlich untersucht?

Philipp Mimkes, Geschäftsführer der CBG: „Risikoreiche Anlagen müssen mit einer zusätzlichen Hülle gesichert werden. Denn obwohl Leckagen in druckführenden Rohren zu den häufigsten Ursachen von Störfällen gehören, bleibt bei BAYER eine Ummantelung von Anlagen und Leitungen die Ausnahme. Außerdem müssen die Anwohnerinnen und Anwohner gründlich über Gefahren risikoreicher Anlagen informiert werden, wie es auch §11 der Störfallverordnung verlangt. Hierzu gehört unter anderem eine detaillierte Aufzählung aller produzierten und gelagerten Stoffe, mit Mengenangaben und potentiellen Gesundheitsgefahren. Auf die lange Sicht muß es aus Sicherheitsgründen das Ziel sein, gefährliche Anlagen und Wohngebiete räumlich voneinander zu trennen.“