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Lanxess

Financial Times, 1. Februar 2005

Bullentausch mit Hindernissen

Ein kleines Rednerpult steht bereit vor dem bronzenen Paar von Bulle und Bär auf dem Frankfurter Börsenplatz. Dort, wo sich gewöhnlich Vorstände beim Börsengang den Fotografen stellen. Doch vor den Symbolen des Kapitalmarkts haben sich schon zwei Männer mit einem Protestbanner postiert: „Bayer & Lanxess = ProfitExzess“ steht darauf.
Da verlegt der Lanxess-Vorstand seinen Fototermin lieber um 50 Meter und lässt Bulle und Bär links stehen. Mit den Demonstranten der „Coordination gegen Bayer-Gefahren“ (CBG) möchte kein Manager abgelichtet werden. Während die CBG weiter Konfrontation gegen das gesamte Alt-Bayer macht, spaltet sich der Konzern heute auf: Als neue Firma an der Börse startet Lanxess, das Sammelbecken der ungeliebten Chemiegeschäfte von Bayer.
Optimismus wird nicht lange die vorherrschende Stimmung sein: Der Konzern weist Verluste aus und steht vor einem Umbau. Egal, jetzt geht es erst einmal in die Börse aufs Parkett. Um 9.15 Uhr soll der erste Kurs stehen. Heitmann und seine Vorstandskollegen stehen an der Schranke, halten ein Schwätzchen mit dem betreuenden Börsenmakler, wieder umringt von Fotografen. Doch der Kurs kommt nicht. Im Hintergrund unterhält sich Bayer-Finanzvorstand Klaus Kühn mit Investmentbankern der Deutschen Bank, die die Abspaltung betreut haben. (…)