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Veröffentliche Beiträge in “Allgemein”

[Bilanz PK] Presse-Information CBG vom 25.02.21

CBG Redaktion

BAYER legt desaströse Geschäftszahlen vor

Die Quittung für rücksichtslose Profit-Jagd

BAYER hat am heutigen Donnerstag verheerende Zahlen für das Geschäftsjahr 2020 vorgelegt. Durch die Gnadenlosigkeit, mit welcher der Leverkusener Multi selbst gefährliche Produkte vermarktet, sieht er sich massiven Schadensersatz-Ansprüchen ausgesetzt. Auf über 23 Milliarden Euro belaufen sich die bilanz-wirksamen „Sonderaufwendungen“, die das Konzern-Ergebnis verhageln. Dabei betreffen die „Rechtskomplexe“ nicht nur Glyphosat, sondern auch das Pestizid Dicamba, die Industrie-Chemikalie PCB und die Sterilisationssspirale ESSURE. Der Anfang Februar 2021 angelaufene Schadensersatzprozess wegen AGENT ORANGE/Vietnam in Paris ist dabei noch gar nicht berücksichtigt und rollt als neues und zusätzliches Risko auf den Konzern zu.

„Lange Zeit haben die Nebenwirkungen der BAYER-Erzeugnisse keinen Einfluss auf die Geschäftsbilanz gehabt. Das ist jetzt anders. Trotzdem zeigt der Konzern sich nicht gewillt, daraus zu lernen. So tut er nach wie vor alles, um Glyphosat auf dem Markt zu halten“, kritisiert Marius Stelzmann von der Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG). Noch dazu kann der Global Player trotz mittlerweile über anderthalbjährigen Vergleichsverhandlungen in Sachen „Glyphosat“ immer noch keine Lösung präsentieren. Immer noch hat er nicht mit allen der 125.000 US-amerikanischen KlägerInnen, die das Herbizid für ihre Krebserkrankung verantwortlich machen, Entschädigungsvereinbarungen getroffen. Die CBG hat als Reaktion auf dieses Vorgehen die Kampagne „Krebsgefahr. Klimarisiko. Umweltgift. Glyphosat-Stopp jetzt!“ ins Leben gerufen.

Auf die Öko-Bilanz wirkt sich Glyphosat ebenfalls negativ aus. Neben allem anderen ist das Mittel nämlich auch ein veritabler Klima-Killer, verschlingt seine Fabrikation am US-Standort Soda Springs doch enorm viel Energie. Auf eine Betriebstemperatur von 1500° muss der Ofen kommen, um aus Phosphorit das Glyphosat-Vorprodukt Phosphor zu gewinnen. Darum hat das Herbizid einen gehörigen Anteil an BAYERs Kohlendioxid-Emissionen von 3,58 Millionen Tonnen im zurückliegenden Jahr. So deutlich drückt der Agro-Riese das allerdings nicht aus. Im neuen Nachhaltigkeitsbericht heißt es lediglich verklausuliert: „Besonders energieintensiv ist unsere Rohstoffgewinnung einschließlich Aufbereitung und Weiterverarbeitung für die Herstellung von Pflanzenschutzmittel-Vorprodukten von Crop Science – daher entfällt der größte Anteil unserer Treibhausgas-Emissionen auf diese Division.“

Seit Jahren bereits fordert die Coordination Maßnahmen für mehr Klimaschutz in Soda Springs ein, das Unternehmen hat bisher jedoch nicht reagiert. Die Praxis der Aktien-Gesellschaft, den Gemeinwesen durch „ganz legale Steuertricks“ Milliarden-Beiträge zu entziehen, thematisiert die CBG ebenfalls schon länger. Aber auch hier tut sich nichts. Der heute publizierten Aufstellung über den Anteilsbesitz zufolge unterhält BAYER nach wie vor zahlreiche Niederlassungen in Steuer-Paradiesen wie Zypern, den Niederlanden, dem US-Bundesstaat Delaware und dem bundesdeutschen Monheim.

„Das Geschäftsgebaren BAYERs schädigt die Gesellschaft massiv. Das zeigt sich heute wieder einmal ganz deutlich. Mit der Kritik an dieser Praxis wird die Coordination gegen BAYER-Gefahren den Konzern auf der Hauptversammlung am 27. April konfrontieren“, so Stelzmann abschließend.

Zur diesjährigen Bilanz-Pressekonferenz von BAYER hat die CBG zusammen mit ihrem Kooperationspartner Jeffrey Smith vom Institute for responsible technology weiterführende Analysen zu den schädlichen Wirkungen von Glyphosat und deren Auswirkungen auf das BAYER-Geschäftsmodell erarbeitet.

Sie finden sie in Form von Video-Statements und Interviews ab 16.00 Uhr unter:
cbgnetwork.org/7761.html
facebook.com/CBGnetwork/
twitter.com/cbgnetwork
youtube.com/user/BayerGefahren

Institute for responsible technology:
responsibletechnology.org/

Kampagne „Glyphosat-Stopp jetzt!“:
glyphosat.cbgnetwork.org/

Pressekontakt:
Marius Stelzmann 0211/33 39 11

[Übergabe erfolgt] Presse-Information CBG vom 31.07.20

CBG Redaktion

Start der „Glyphosatstopp jetzt!“ Kampagne

CBG übergibt Offenen Brief an BAYER

Im Rahmen der neuen Kampagne „Krebserregend. Klimaschädlich. Umweltgiftig. Glyphosatstopp jetzt!“ hat die Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) BAYER am heutigen Freitag in Leverkusen einen Offenen Brief übergeben.

Bei strahlendem Sonnenschein hatten sich acht AktivistInnen von CBG, Fridays for Future Leverkusen und Block BAYER vor Ort eingefunden. Geschäftsführer Marius Stelzmann stellte den Brief kurz vor und rekapitulierte dessen politische Zielsetzung. Anschließend erläuterte er den größeren Rahmen, in dem das Schreiben steht: Für die Coordination läutet es den Startschuss zu der Kampagne „Glyphosatstopp jetzt!“ ein.

„Mit dem Offenen Brief wollen wir ein Signal setzen“, so Marius Stelzmann, Geschäftsführer der CBG. „Weltweit gibt es Widerstand gegen dieses Umweltgift. Wir verstehen unsere Aktionen als Unterstützung für die Kämpfe von Glyphosat-Geschädigten in den USA und weltweit. Nicht nur müssen sie und ihre Familien gerecht entschädigt werden. Auch muss verhindert werden, dass BAYER die Glyphosat-Produktion fortsetzt und damit weitere Menschen krank macht.“

Nach einer kurzen Rede schritt die Gruppe dann schließlich zur Übergabe. Der Zutritt zur Lobby der Konzernzentrale wurde den AktivistInnen jedoch vom BAYER-Werkschutz verwehrt. Auf Nachfrage, ob sich denn keine BAYER-Offiziellen bemüßigt fühlten, das Schriftstück entgegenzunehmen, entgegnete der Werkschützer nur knapp, er sei befugt, den Brief anzunehmen. Bei den Fridays for Future-Aktionstagen im vergangenen November hatte noch Communication Manager Hans-Bernd Schmitz den Brief in Empfang genommen. Nun passte es BAYER offenbar besser ins Konzept, den Konzern-KritikerInnen die kalte Schulter zu zeigen. Der Brief wurde dennoch übergeben.

Der Offene Brief kritisiert die von BAYER angestrebte Vergleichslösung mit den Glyphosat-Geschädigten, die der Konzern am 24. Juni bekanntgegeben hatte, als völlig ungenügend. Nach Ansicht der CBG reicht die vorgeschlagene Entschädigungssumme nicht aus, um die von Glyphosat verursachten Gesundheitsschäden zu kompensieren. Auch hält es die Coordination für völlig inakzeptabel, zukünftigen Geschädigten den Rechtsweg zu verbauen und stattdessen ein Wissenschaftsgremium über die Risiken und Nebenwirkungen des Pestizids und eventuelle Schadensersatz-Ansprüche entscheiden zu lassen.

Forderungen nach einer angemessenen Entschädigung der Opfer, der Offenlegung aller unter Verschluss stehenden Erkenntnisse von BAYER und MONSANTO zu Glyphosat sowie nach einer strafrechtlichen Verfolgung der Verantwortlichen für das von dem Total-Herbizid verursachte Leid bilden den Abschluss des Offenen Briefes, den Initiativen wie das „Wir haben es satt-Bündnis“, das Pestizid Aktions-Netzwerk, das Umweltinstitut München und der Dachverband der kritischen Aktionäre und Aktionärinnen mitunterschrieben haben.

Pressekontakt
Marius Stelzmann 0211/33 39 11

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[MONSANTO-Listen] Presse-Information vom 14.08.19

CBG Redaktion

Neue Enthüllungen über die BAYER-Tochter MONSANTO

Neil Young im Visier

Die jetzige BAYER-Tochtergesellschaft MONSANTO hat von 2015 bis 2017 den Rockmusiker Neil Young und die Reuters-Journalistin Carey Gillam ins Visier genommen und umfangreiche Maßnahmen eingeleitet, um sich der Kritik der beiden zu erwehren. Dabei steuerte das Unternehmen seine Aktivitäten von einer Abteilung aus, die sich „fusion center“ nannte, in Anlehnung an die gleichnamigen, mit Terrorismus befassten Sektionen des FBIs und des „Departements of Homeland Security“. Das berichtet die britische Tageszeitung The Guardian mit Verweis auf Dokumente aus den Schadensersatz-Prozessen in Sachen „Glyphosat“.

Neil Young erregte die Aufmerksamkeit des Agro-Riesen durch die Veröffentlichung des Albums „The MONSANTO Years“. Der Konzern arbeitete systematisch die Songs durch, identifizierte Problem-Felder, denen sich der Kanadier besonders intensiv widmete, und wappnete sich mit „Gegendarstellungen“. „Wir entwickeln einen Plan, um proaktiv Inhalte zu produzieren und auf die folgenden sechs Topics (...) vorbereitet zu sein“ hieß es in einem Memo, das dann Schwerpunkt-Themen wie „Glyphosat“, „Bürgerrechte“ und „Patente auf Leben“ aufzählte. Auch auf einen von Young produzierten Film über den Farmer Michael White, der gegen MONSANTO vor Gericht zog, reagierte der Multi. „Wir setzen unsere Arbeit an Suchmaschinen-Resultaten fort (...), um sicherzustellen, dass ein ausbalanciertes Erzählen der Michael-White-Story gewährleistet ist“, verlautete aus dem „fusion center“. Sogar rechtliche Schritte gegen den kanadischen Künstler erwog das Unternehmen, ließ schließlich aber doch davon ab.

Die US-amerikanische Journalistin Carey Gillam sah sich einem noch umfangreicheren „action plan“ ausgesetzt. Das ihr gewidmete Dossier „Project Spruce“ umfasste 50 Seiten. Gillam arbeitete lange für die Nachrichten-Agentur Reuters und berichtete vor allem über den Bereich „Landwirtschaft“. Immer wieder erregten ihre Texte dabei das Missfallen des Global Players. Und bei bloßer Empörung blieb es nicht. Nach einem Artikel über einen Farm-Arbeiter, der die Firma wegen seiner Glyphosat-Vergiftung verklagte, versicherte ein MONSANTO-Öffentlichkeitsarbeiter seinen KollegInnen in einer E-Mail: „Wir machen ihrem Arbeitgeber weiter Druck bei jeder Gelegenheit, die sich uns bietet.“ Als die Reporterin ihre Recherchen dann in einem Buch über Glyphosat bündelte, packte der „fusion center“ seinen ganzen Instrumenten-Kasten aus. Er investierte in Suchmaschinen-Manipulationen, die das „Whitewash“ betitelte Werk in schlechtem Licht zeigten und engagierte Trolle für Verrisse auf den AMAZON-Seiten. Besonders bemühte sich MONSANTO um potenzielle Gillam-KritikerInnen mit Renommée aus WissenschaftlerInnen-, VerbraucherInnen- oder LandwirtInnen-Kreisen. Sogar Beschäftigte der US-amerikanischen Umweltagentur EPA wollte der Konzern für seine Zwecke gewinnen.

„Wenn Konzern-Macht mit so einer Intensität dazu genutzt wird, Menschen zum Schweigen zu bringen und die öffentliche Meinung zu manipulieren, dann wird die Wahrheit erstickt. Und davor sollten wir alle Angst haben“, mahnt Carey Gillam. Der Leverkusener Multi jedoch kann an dem Gebaren seiner jetzigen Tochter-Gesellschaft nichts Anrüchiges finden. Nach Ansicht des BAYER-Sprechers Christopher Loder hätten die MONSANTO-Aktivitäten lediglich beabsichtigt, „zu gewährleisten, dass es als Reaktion auf zahlreiche Missinformationen einen fairen, angemessenen und wissenschaftsorientierten Dialog über das Unternehmen gibt, eingeschlossen Reaktionen auf ein Buch, das eine Person schrieb, die immer wieder als Kritikerin von Pestiziden und Gentechnik hervorgetreten ist“.

„Es ist ein Skandal, dass BAYER die Praktiken MONSANTOs billigt. Noch im Juni verkündete der Konzern in Hochglanz-Anzeigen, höhere Maßstäbe für sein Handeln anlegen zu wollen. Damit ist es offensichtlich nicht weit her. Wären dem Unternehmen diese Versicherungen etwas wert, müsste er sich umgehend bei Neil Young und Carey Gillam entschuldigen“, konstatiert Axel Köhler-Schnura vom Vorstand der Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG).

Die Coordination vermutet, ebenfalls zur Zielscheibe von BAYER und MONSANTO geworden zu sein. Entsprechende Anfragen ließ der Konzern jedoch bis zum heutigen Tag unbeantwortet. Auch zu möglichen Versuchen MONSANTOs, im Jahr 2017 das Abstimmungsverhalten des damaligen Landwirtschaftsministers Christian Schmidt (CSU) bei der damals anstehenden EU-Entscheidung über die Glyphosat-Zulassungsverlängerung zu beeinflussen, erhielt die CBG keine Auskunft. Nach den unlängst veröffentlichten Informationen über die Art und Weise, wie die PR-Agentur FLEISHMAN HILLARD für ihren Auftraggeber der ehemaligen Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) nachstellte, liegt dieser Verdacht nahe.

[Neil Young] Presse-Information vom 14.08.19

CBG Redaktion

Neue Enthüllungen über die BAYER-Tochter MONSANTO

Neil Young im Visier

Die jetzige BAYER-Tochtergesellschaft MONSANTO hat von 2015 bis 2017 den Rockmusiker Neil Young und die Reuters-Journalistin Carey Gillam ins Visier genommen und umfangreiche Maßnahmen eingeleitet, um sich der Kritik der beiden zu erwehren. Dabei steuerte das Unternehmen seine Aktivitäten von einer Abteilung aus, die sich „fusion center“ nannte, in Anlehnung an die gleichnamigen, mit Terrorismus befassten Sektionen des FBIs und des „Departements of Homeland Security“. Das berichtet die britische Tageszeitung The Guardian mit Verweis auf Dokumente aus den Schadensersatz-Prozessen in Sachen „Glyphosat“.

Neil Young erregte die Aufmerksamkeit des Agro-Riesen durch die Veröffentlichung des Albums „The MONSANTO Years“. Der Konzern arbeitete systematisch die Songs durch, identifizierte Problem-Felder, denen sich der Kanadier besonders intensiv widmete, und wappnete sich mit „Gegendarstellungen“. „Wir entwickeln einen Plan, um proaktiv Inhalte zu produzieren und auf die folgenden sechs Topics (...) vorbereitet zu sein“ hieß es in einem Memo, das dann Schwerpunkt-Themen wie „Glyphosat“, „Bürgerrechte“ und „Patente auf Leben“ aufzählte. Auch auf einen von Young produzierten Film über den Farmer Michael White, der gegen MONSANTO vor Gericht zog, reagierte der Multi. „Wir setzen unsere Arbeit an Suchmaschinen-Resultaten fort (...), um sicherzustellen, dass ein ausbalanciertes Erzählen der Michael-White-Story gewährleistet ist“, verlautete aus dem „fusion center“. Sogar rechtliche Schritte gegen den kanadischen Künstler erwog das Unternehmen, ließ schließlich aber doch davon ab.

Die US-amerikanische Journalistin Carey Gillam sah sich einem noch umfangreicheren „action plan“ ausgesetzt. Das ihr gewidmete Dossier „Project Spruce“ umfasste 50 Seiten. Gillam arbeitete lange für die Nachrichten-Agentur Reuters und berichtete vor allem über den Bereich „Landwirtschaft“. Immer wieder erregten ihre Texte dabei das Missfallen des Global Players. Und bei bloßer Empörung blieb es nicht. Nach einem Artikel über einen Farm-Arbeiter, der die Firma wegen seiner Glyphosat-Vergiftung verklagte, versicherte ein MONSANTO-Öffentlichkeitsarbeiter seinen KollegInnen in einer E-Mail: „Wir machen ihrem Arbeitgeber weiter Druck bei jeder Gelegenheit, die sich uns bietet.“ Als die Reporterin ihre Recherchen dann in einem Buch über Glyphosat bündelte, packte der „fusion center“ seinen ganzen Instrumenten-Kasten aus. Er investierte in Suchmaschinen-Manipulationen, die das „Whitewash“ betitelte Werk in schlechtem Licht zeigten und engagierte Trolle für Verrisse auf den AMAZON-Seiten. Besonders bemühte sich MONSANTO um potenzielle Gillam-KritikerInnen mit Renommée aus WissenschaftlerInnen-, VerbraucherInnen- oder LandwirtInnen-Kreisen. Sogar Beschäftigte der US-amerikanischen Umweltagentur EPA wollte der Konzern für seine Zwecke gewinnen.

„Wenn Konzern-Macht mit so einer Intensität dazu genutzt wird, Menschen zum Schweigen zu bringen und die öffentliche Meinung zu manipulieren, dann wird die Wahrheit erstickt. Und davor sollten wir alle Angst haben“, mahnt Carey Gillam. Der Leverkusener Multi jedoch kann an dem Gebaren seiner jetzigen Tochter-Gesellschaft nichts Anrüchiges finden. Nach Ansicht des BAYER-Sprechers Christopher Loder hätten die MONSANTO-Aktivitäten lediglich beabsichtigt, „zu gewährleisten, dass es als Reaktion auf zahlreiche Missinformationen einen fairen, angemessenen und wissenschaftsorientierten Dialog über das Unternehmen gibt, eingeschlossen Reaktionen auf ein Buch, das eine Person schrieb, die immer wieder als Kritikerin von Pestiziden und Gentechnik hervorgetreten ist“.

„Es ist ein Skandal, dass BAYER die Praktiken MONSANTOs billigt. Noch im Juni verkündete der Konzern in Hochglanz-Anzeigen, höhere Maßstäbe für sein Handeln anlegen zu wollen. Damit ist es offensichtlich nicht weit her. Wären dem Unternehmen diese Versicherungen etwas wert, müsste er sich umgehend bei Neil Young und Carey Gillam entschuldigen“, konstatiert Axel Köhler-Schnura vom Vorstand der Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG).

Die Coordination vermutet, ebenfalls zur Zielscheibe von BAYER und MONSANTO geworden zu sein. Entsprechende Anfragen ließ der Konzern jedoch bis zum heutigen Tag unbeantwortet. Auch zu möglichen Versuchen MONSANTOs, im Jahr 2017 das Abstimmungsverhalten des damaligen Landwirtschaftsministers Christian Schmidt (CSU) bei der damals anstehenden EU-Entscheidung über die Glyphosat-Zulassungsverlängerung zu beeinflussen, erhielt die CBG keine Auskunft. Nach den unlängst veröffentlichten Informationen über die Art und Weise, wie die PR-Agentur FLEISHMAN HILLARD für ihren Auftraggeber der ehemaligen Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) nachstellte, liegt dieser Verdacht nahe.

[CURRENTA] Presse-Information vom 08.08.19

CBG Redaktion

BAYER verkauft CURRENTA-Anteile

Es droht Arbeitsplatz-Vernichtung

Gestern veräußerte BAYER gemeinsam mit LANXESS das Unternehmen CURRENTA. Der Chemie„park“-Betreiber, an dem BAYER 60 Prozent und LANXESS 40 Prozent der Anteile hielt, ging für 3,5 Milliarden Euro an MIRA, den Infrastruktur-Fonds der australischen Investmentbank MACQUARIE. Angesichts der millionen-schweren Schadensersatz-Prozess in Sachen „Glyphosat“ hatte der Leverkusener Multi im letzten Herbst auf Druck seiner Großinvestoren ein Rationalisierungsprogramm angekündigt, das neben der Vernichtung von 12.000 Arbeitsplätzen auch die Trennung von Unternehmensteilen umfasst. Die Sonnenschutz-Mittel der COPPERTONE-Reihe und die Fußpflege-Präparaten der Marke DR. SCHOLL’S stieß die Aktien-Gesellschaft bereits ab.

„Wir freuen uns, mit MIRA als dem weltweit führenden Infrastruktur-Betreiber den richtigen Partner gefunden zu haben, der die CURRENTA mit seiner internationalen Expertis erfolgreich weiterentwickeln kann“, sagte BAYER-Vorstandsmitglied Dr. Hartmut Klusik zu dem Geschäftsabschluss. Die rund 3.200 CURRENTA-Beschäftigten dürften sich da kaum mitfreuen, denn sie blicken einer unsicheren Zukunft entgegen. Bestandsgarantien mochte MACQUARIE INFRASTRUCTURE AND REAL ASSETS nämlich nur für die nächsten drei Jahre geben. „Wir haben uns verpflichtet, in den ersten drei Jahren keine Unternehmensteile zu verkaufen“, so MIRAs Deutschland-Chef Hilko Schomerus. Nur für diesen Zeitraum bleiben auch die geltenden betrieblichen und tariflichen Regelungen bestehen.

Und weit über den Horizont von drei Jahren hinaus plant die MACQUARIE-Tochter nicht. „Wir gehen von einer Haltedauer von zehn bis zwölf Jahren aus“, erläuterte Schomerus. Spätestens dann muss sich das Investment für den Fonds ausgezahlt haben, der auf seiner Website damit wirbt, „realen und nachhaltigen Wert für unsere Kunden und die Menschen, denen unsere Anlagen dienen“ zu schaffen.

„BAYER opfert Arbeitsplätze auf dem Altar von BLACKROCK & Co. und liefert die Beschäftigten einem Fonds aus, den nur das Wohl und Wehe seiner InvestorInnen antreibt. Den Leverkusener Multi interessiert nichts weiter, als schnell Kasse zu machen“, kritisiert Axel Köhler-Schnura vom Vorstand der COORDINATION GEGEN BAYER-GEFAHREN (CBG).

Um die Rendite-Ziele zu erreichen, bedient sich die MIRA-Mutter MACQUARIE überdies nicht immer nur legaler Methoden. So ermittelt die Kölner Staatsanwaltschaft zurzeit gegen die Bank. Das Geldhaus steht in Verdacht, in den Cum-Ex-Skandal verwickelt zu sein und rund um fällige Dividenden-Zahlungen Aktien zwischen einzelnen Niederlassungen hin- und hergeschoben zu haben. Damit firmierte sie gleich zwei Mal an einem Tag als Besitzer der entsprechenden Papiere – und konnte auf diese Weise doppelt von den Kapitalertragssteuer-Rückzahlungen der Finanzämter profitieren.

[EU-Zulassung für drei Gen-Pflanzen von BAYER] Gen-Pflanzen

CBG Redaktion

EU-Zulassung für drei Gen-Pflanzen von BAYER

Kaum geprüft und für gut befunden

Die EU-Kommission hat Ende Juli für drei neue Gen-Pflanzen von BAYER und vier weitere Laborfrüchte Import-Genehmigungen gewährt. Brüssel erteilte die positiven Bescheide, ohne ausreichende Sicherheitsprüfungen verlangt zu haben. „Die EU hat die Sorten zugelassen, obwohl keine ausreichenden Informationen über ihre Unbedenklichkeit vorlagen. Sie verfügte weder über Daten zum allergie-auslösenden Potenzial der Pflanzen noch über belastbare Zahlen aus Fütterungsversuchen oder aussagekräftige Informationen über mögliche Auswirkungen auf die Umwelt“, kritisiert Axel Köhler-Schnura vom Vorstand der COORDINATION GEGEN BAYER-GEFAHREN (CBG).

Als besonders problematisch erweist sich die Zulassung für den Mais mit der Serien-Nummer MON87411. Mittels Gentechnik resistent gegen das umstrittene Herbizid Glyphosat gemacht, ist er zudem mit den gegen Schadinsekten wirkenden Stoffen Cry3Bb1 und DvSnf7 dsRNA versehen. Ob diese Substanzen auch Bienen, Schmetterlinge und andere Tiere zu gefährden vermögen, hat die Europäische Union bei ihrer Entscheidung nicht interessiert. Zudem hat die jetzige BAYER-Tochter MONSANTO nicht nachweisen müssen, dass die Pflanzen unter Stress-Bedingungen wie zum Beispiel extremen Wetter-Lagen nicht mehr Gift-Stoffe als sonst üblich absondern. Überdies ging die Kommission Forschungsergebnissen nicht weiter nach, wonach die RNA-Molekülstränge imstande sind, in den Blutkreislauf von Säuretieren überzugehen und in die Steuerung von Genen einzugreifen, obgleich dies Krankheitsrisiken heraufbeschwört. „Es ist plausibel, dass die im Mais MON87411 produzierte dsRNA direkt mit der Darmflora interagieren kann“, warnt etwa die Initiative TESTBIOTECH.

Diese Fähigkeit hat das vom Bacillus thuringiensis abgesonderte Cry3Bb1 ebenfalls. Darüber hinaus tritt es Forscher*innen zufolge mit Pflanzen-Enzymen und Pestiziden in Interaktion. Damit nicht genug, belegen wissenschaftliche Arbeiten die allergene Wirkung der Bt-Toxine. Trotzdem hat die Europäische Union MONSANTO hier keine detaillierteren Studien abverlangt. Auch möglichen negativen Effekten des Gen-Mais’ auf die Umwelt schenkte sie keine größere Beachtung: Die Gefahren von Auskreuzungen oder von Eintragungen in die Böden und Gewässer spielten für sie kaum eine Rolle.

Ähnlich oberflächig verliefen die Prüfungen des Sojas MON87751 und der Baumwolle GHB614xLLCotton25xMON1598, die dem MON87411 in Sachen „Risiko“ kaum nachstehen. „Die EU hat ihre Pflichten gegenüber Mensch, Tier und Umwelt sträflich vernachlässigt und einzig im Interesse von BAYER & Co. gehandelt“, so Axel Köhler-Schnura abschließend.

[Gen-Pflanzen] Presseerklärung 02. August 2019

CBG Redaktion

EU-Zulassung für drei Gen-Pflanzen von BAYER

Kaum geprüft und für gut befunden

Die EU-Kommission hat Ende Juli für drei neue Gen-Pflanzen von BAYER und vier weitere Laborfrüchte Import-Genehmigungen gewährt. Brüssel erteilte die positiven Bescheide, ohne ausreichende Sicherheitsprüfungen verlangt zu haben. „Die EU hat die Sorten zugelassen, obwohl keine ausreichenden Informationen über ihre Unbedenklichkeit vorlagen. Sie verfügte weder über Daten zum allergie-auslösenden Potenzial der Pflanzen noch über belastbare Zahlen aus Fütterungsversuchen oder aussagekräftige Informationen über mögliche Auswirkungen auf die Umwelt“, kritisiert Axel Köhler-Schnura vom Vorstand der COORDINATION GEGEN BAYER-GEFAHREN (CBG).

Als besonders problematisch erweist sich die Zulassung für den Mais mit der Serien-Nummer MON87411. Mittels Gentechnik resistent gegen das umstrittene Herbizid Glyphosat gemacht, ist er zudem mit den gegen Schadinsekten wirkenden Stoffen Cry3Bb1 und DvSnf7 dsRNA versehen. Ob diese Substanzen auch Bienen, Schmetterlinge und andere Tiere zu gefährden vermögen, hat die Europäische Union bei ihrer Entscheidung nicht interessiert. Zudem hat die jetzige BAYER-Tochter MONSANTO nicht nachweisen müssen, dass die Pflanzen unter Stress-Bedingungen wie zum Beispiel extremen Wetter-Lagen nicht mehr Gift-Stoffe als sonst üblich absondern. Überdies ging die Kommission Forschungsergebnissen nicht weiter nach, wonach die RNA-Molekülstränge imstande sind, in den Blutkreislauf von Säuretieren überzugehen und in die Steuerung von Genen einzugreifen, obgleich dies Krankheitsrisiken heraufbeschwört. „Es ist plausibel, dass die im Mais MON87411 produzierte dsRNA direkt mit der Darmflora interagieren kann“, warnt etwa die Initiative TESTBIOTECH.

Diese Fähigkeit hat das vom Bacillus thuringiensis abgesonderte Cry3Bb1 ebenfalls. Darüber hinaus tritt es ForscherInnen zufolge mit Pflanzen-Enzymen und Pestiziden in Interaktion. Damit nicht genug, belegen wissenschaftliche Arbeiten die allergene Wirkung der Bt-Toxine. Trotzdem hat die Europäische Union MONSANTO hier keine detaillierteren Studien abverlangt. Auch möglichen negativen Effekten des Gen-Mais’ auf die Umwelt schenkte sie keine größere Beachtung: Die Gefahren von Auskreuzungen oder von Eintragungen in die Böden und Gewässer spielten für sie kaum eine Rolle.

Ähnlich oberflächig verliefen die Prüfungen des Sojas MON87751 und der Baumwolle GHB614xLLCotton25xMON1598, die dem MON87411 in Sachen „Risiko“ kaum nachstehen. „Die EU hat ihre Pflichten gegenüber Mensch, Tier und Umwelt sträflich vernachlässigt und einzig im Interesse von BAYER & Co. gehandelt“, so Axel Köhler-Schnura abschließend.

[Nicht entlastet] Presse-Information CBG 27.04.19

CBG Redaktion

Turbulenzen auf der BAYER Hauptversammlung 2019

Historische Premiere: Vorstand nicht entlastet

Am 26. April 2019 prallten in Bonn anlässlich des Treffens der BesitzerInnen des internationalen BAYER-Konzerns auf der Straße, aber auch im Saal an den Mikrofonen Welten aufeinander: Einerseits die internationale Zivilgesellschaft, die mit lautstarker Demonstration Gerechtigkeit und Umweltschutz einforderte. Dann die BAYER-AktionärInnen, die ihre Aktien und ihre Dividenden in Gefahr sahen. Und schließlich ein vom Profit geblendetes Management mit einem Vorstandsvorsitzenden, der an Stur- und Uneinsichtigkeit nicht zu übertreffen war.

Einer so einheitlichen und massiven Phalanx der Kritik wie gestern war der BAYER-Konzern noch auf keiner seiner Hauptversammlungen ausgesetzt. Nach Meinung der Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) ritt BAYER der Teufel als der Konzern sich die „Worldwide Worst Company“, den US-amerikanischen MONSANTO-Konzern, einverleibte.

Marius Stelzmann, Geschäftsführer der CBG: „Die Blicke des BAYER-Aufsichtsratsvorsitzenden Werner Wenning und seines Adlatus, dem Vorstandsvorsitzenden Werner Baumann, waren einzig auf die sprudelnde Profit-Quelle des MONSANTO-Pestizids GLYPHOSAT gerichtet. Dass MONSANTO der einzige Konzern der Welt ist, dem bereits seit Jahrzehnten ein eigener weltweiter Protest-Tag gewidmet ist, an dem Jahr für Jahr Hunderte von „Marches Against MONSANTO“ stattfinden, wurde mit der Arroganz des Kapitals schlichtweg als Quatsch abgetan.“

Das Ergebnis dieser Ignoranz war am 26. April in Bonn zu studieren: Zu der traditionellen Kundgebung des Netzwerkes der CBG vor den Türen des BAYER-AktionärInnentreffens mit mehreren Hundert TeilnehmerInnen aus Dutzenden von Organisationen von Attac bis hin zu Misereor, stießen diesmal 500 Demonstranten des SchülerInnen-Klima-Bündnisses Fridays for Future. Aus gutem Grund: Der Ausstoß von klimagefährdendem CO2 erhöhte sich durch die Übernahme von MONSANTO um 50 Prozent auf 5,45 Millionen Tonnen jährlich(!). Ihre Sprechchöre ergänzten die klimabewegten Jugendlichen um die treffende Forderung: „Kein GLYPHOSAT auf unserem Salat!“

Im Saal der BAYER-HV platzte aber auch alles aus den Nähten. Kurzfristig musste wegen des großen Andrangs erboster AktionärInnen ein zweiter Saal geöffnet werden. Die Verpflegung mit Speisen und Getränken reichte hinten und vorne nicht. Und an den Mikrofonen bildeten sich lange Schlangen, die die BAYER-Versammlungsleitung einzudämmen suchte, indem die Liste der RednerInnen bereits mittags geschlossen und die Redezeit auf wenige Minuten heruntergekürzt wurde. Was nicht verhindern konnte, dass sich 64 RednerInnen eingetragen hatten.

Die traditionellen AktionärInnen, darunter selbst Großaktionäre wie BLACKROCK und andere Investmentfonds, zeigten sich erzürnt ob der „beispiellosen Wert- und Kapitalvernichtung“. Da half es auch nichts, dass zwei Vorzeige-Betriebsräte das hohe Lied auf BAYER sangen. Wobei sie geflissentlich die vorgesehen Vernichtung von 12.000 und mehr Arbeitsplätzen ausblendeten, die in den nächsten Monaten die Werke des Konzerns treffen wird.

Dann die zivilgesellschaftlich orientierten AktionärInnen. Alleine der Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) hatten mehr als 400 KleinaktionärInnen ihre Aktienstimmrechte übertragen. Es sprachen Betroffene aus aller Welt. Ihnen ging es nicht um Gewinn und Profit, sondern um „sichere Arbeitsplätze und Umweltschutz“, um die Zukunft des Planeten, Frieden, Gerechtigkeit und intakte Umwelt. In einem Kaleidoskop von Fakten aus dem letzten Geschäftsjahr des Konzerns untermauerten sie ihre Fragen an das BAYER-Management. Jan Pehrke, Vorstandsmitglied erläuterte die Zusammenhänge zwischen Arbeitsplatzvernichtung und Umweltzerstörung. Ehemalige Heimkinder, die von den 1950er Jahren bis 1970er Jahren Menschenversuchen mit BAYER Medikamenten ausgesetzt erleiden mussten und denen BAYER im abgelaufenen Geschäftsjahr schroff die kalte Schulter zeigte, forderten Entschädigung. Weitere RednerInnen setzten die MONSANTO-Übernahme, Glyphosat, doppelte Standards, Risiken und Nebenwirkungen von BAYER-Medikamenten, Bienensterben und andere Themen auf die Tagesordnung. Insgesamt ergriffen 34 Konzern-KritikerInnen das Wort, das war mehr als die Hälfte aller RednerInnen!, so viel wie noch nie bei einer BAYER-Hauptversammlung. Darunter im Übrigen auch junge VertreterInnen der Klima-Bewegung Fridays For Future.

Die beiden Werners von BAYER, Aufsichtsratschef Werner Wenning und Vorstandsvorsitzender Werner Baumann, reagierten auf alle Kritik gleichermaßen: mit Leerformeln und Stereotypen. Die Krebsschädigende Wirkung von GLYPHOSAT sei nicht nachgewiesen, BAYER stünde bestens da, die Bienen würden nicht sterben, sondern die Zahl der Bienenvölker wäre massiv angestiegen usw. usf. Und so kam es wie es kommen musste: Die AktionärInnen verweigerten – historisch einmalig! - dem Vorstand mehrheitlich die Entlastung. Und auch der Aufsichtsrat schrappte nur knapp an der Verweigerung der Entlastung vorbei.

Doch noch in der Nacht beriet der Aufsichtsrat und teilte frühmorgens mit, dass er geschlossen hinter dem BAYER-Vorstand stünde. Axel Köhler-Schnura, Gründungsmitglied der CBG meinte dazu: „GLYPHOSAT-Baumann und sein Mentor, Aufsichtsratschef Wenning, haben weiterhin nur den Profit im Blick und werden ihren Konfrontationskurs gegen Mensch und Umwelt beibehalten. Es wird höchste Zeit, dass BAYER vergesellschaftet wird, wie es die Verfassung von NRW zum Wohle der Menschen vorsieht.“ Und Marius Stelzmann, Geschäftsführer der CBG ergänzte: „Bereits am 18. Mai wird die Zivilgesellschaft sich in der Tradition der MONSANTO-Proteste mit ‚Märschen gegen BAYER‘ erneut zu Wort melden. BAYER hat sich mit Ignoranz, Profitgier und verbrecherischer Sturheit den Platz als ‚Schmutzigster Konzern weltweit‘ und damit den Zorn der Bevölkerungen der Welt bestens gesichert.“

[Bilanzpressekonferenz] Presse-Information CBG 26.02.19

CBG Redaktion

CBG kritisiert BAYERs Dividenden-Zahlungen

Aktionär_innen-Beglückung statt Job-Erhalt

Der Leverkusener Multi schüttet in diesem Jahr an seine Aktionär_innen 2,6 Milliarden Euro aus. Obwohl die Dividende bei 2,80 bleibt, schafft der Konzern damit einen Rekord, weil mehr Aktien im Umlauf sind. 2018 lag die Summe mit 2,4 Milliarden Euro 8,7 Prozent niedriger.

Die Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) kritisiert diese Entscheidung. „BAYER befindet sich in einer ernsten Krise. Aber die Aktionär_innen sollen davon nichts spüren. Sie will der Konzern bei der Stange halten. Dafür friert er die Dividenden-Zahlung auf hohem Niveau ein, dafür erwägt er Aktien-Rückkäufe und dafür will er qua Vernichtung von 12.000 Arbeitsplätzen ‚Produktivität und Ertragskraft deutlich steigern’, so Axel Köhler-Schnura vom Vorstand der CBG.
Der Agro-Riese gab die Stellen-Streichungen Ende November letzten Jahres bekannt. Hatte BAYER-Chef Werner Baumann im Zuge der MONSANTO-Übernahme noch versprochen: „BAYER wird nach Abschluss der Integration mehrere Tausend Stellen in den USA schaffen“ und entsprechende Zusagen auch für die europäischen Standorte gemacht, so galt das 18 Monate später nicht mehr. Bereits elf Tage nach Vollzug der Transaktion begann nämlich der erste Schadensersatz-Prozess in Sachen „Glyphosat“, der für das Unternehmen mit einer Verurteilung zu einer Strafe in Höhe von 78 Millionen Dollar endete. Sofort stürzte die BAYER-Aktie ab und erholte sich auch in den folgenden Wochen nicht. BLACKROCK und andere Großaktionär_innen mahnten Handlungsbedarf an – und der Global Player lieferte. Er kündigte den Abbau von Jobs sowie den Verkauf von Geschäftsteilen an und stellte Aktien-Rückkäufe in Aussicht. „Der Vorfall ist auch deshalb so bezeichnend, weil der Versuch, das Kurs-Desaster zu beenden und die Investoren wieder zu besänftigen, nun geradezu reflexartig auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen wird“, urteilte Die Welt.

Mehr Arbeitsplätze als BAYER stellte 2018 kein anderes bundesdeutsches Unternehmen zur Disposition. Im globalen Maßstab kommt der Leverkusener Multi damit auf den sechsten Rang. Aber den Mega-Fonds reicht das nicht. Immer lauter werden die Stimmen, die eine Trennung von der Pharma-Sparte verlangen. Eine Bestandsgarantie für die Aktien-Gesellschaft in ihren jetzigen Form über die nächsten 20 Jahre hinweg mochte der Vorstandsvorsitzende Werner Baumann der Coordination auf der letzten Hauptversammlung dann wohlweislich auch nicht geben. „Aufgrund der recht dynamischen Entwicklungen des Marktumfeldes wären verbindliche Festlegungen über 20 Jahre unseriös“, meinte er.

„Die Bilanz des MONSANTO-Deals fällt katastrophal aus“, konstatiert Köhler-Schnura: „nicht nur für Mensch und Umwelt, sondern auch für den Konzern selbst. In seiner grenzenlosen Gier nach Gewinn und Profit hat BAYER bereits jetzt dafür gesorgt, dass der Wert des eigenen Unternehmens sich in den letzten Monaten mehr als halbierte und nur mit Mühe wieder aufgepäppelt werden kann.“

Die CBG schreibt die Verantwortung für die Vernichtung der 12.000 Arbeitsplätze und die anderen Risiken und Nebenwirkungen der MONSANTO-Akquisition der Führungsriege um Werner Baumann zu. Darum wird die Coordination zur BAYER-Hauptversammlung am 26. April neben anderen Gegenanträgen mit einem Gegenantrag die Aktionär_innen auffordern, den Vorstand nicht zu entlasten.

Pressekontakt:
Marius Stelzmann: 0211/33 39 11

[Offener Brief] Monsanto-Listen

CBG Redaktion

Offener Brief

an den Vorstand und die zuständigen Stellen des BAYER-Konzerns

Aus den jüngsten Presse-Berichten geht hervor, dass der Agrar-Konzern MONSANTO die PR-Agentur FLEISHMAN HILLARD damit beauftragt hat, KritikerInnen von MONSANTO-Produkten wie Glyphosat aufzulisten, zu überwachen und, wenn es dem Unternehmen notwendig erschien, zu beeinflussen. Das Handelsblatt berichtet, aus Deutschland seien rund 300 Namen von PolitikerInnen, JournalistInnen und UmweltschützerInnen aufgeführt. MONSANTO ist nun eine BAYER-Tochter. Damit fällt die Verantwortung der Aufklärung BAYER zu.

Die Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) und/oder ihre maßgebenden AktivistInnen haben bereits seit 1978 sowohl den BAYER-Konzern als auch MONSANTO in allen Fällen, in denen BAYER mit MONSANTO kooperierte, kritisch begleitet. Sie deckten Skandale auf und forderten sowohl die demokratische Zivilgesellschaft als auch die Politik weltweit auf, dem menschen- und umweltgefährlichen Treiben der beiden Konzerne Einhalt zu gebieten. Unter anderem ist die CBG seit bereits mehr als 10 Jahren aktiv an den Debatten und Auseinandersetzungen in aller Welt um Glyphosat beteiligt. Deshalb geht die Coordination davon aus, von der jetzigen BAYER-Tochter MONSANTO ebenfalls unter Überwachung gestellt worden zu sein.

Da BAYER selbst seit Jahren nachweislich mit der Spionage- und Einschüchterungsagentur Fleishman Hillard zusammenarbeitet, stellt sich die Frage, ob BAYER nicht sogar selbst solche Listen führt und sich gleicher oder ähnlicher Methoden bedient.

Wir fordern daher Aufklärung darüber, ob sich die Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG), mit uns in aller Welt (auch in den USA!) verbundene Organisationen sowie MitarbeiterInnen und/oder AktivistInnen der CBG bzw. mit uns verbundener Organisationen auf Überwachungslisten von BAYER bzw. von MONSANTO befinden.

Weiterhin verlangen wir die Garantie, dass die von MONSANTO und/oder BAYER getroffenen Maßnahmen keine (weiteren) Nachteile für eventuell überwachte Organisationen und Personen mit sich bringen werden. Wir behalten uns vor, jegliche Kommunikation zu diesem Thema zu veröffentlichen und rechtliche Schritte zu prüfen.

Auf der BAYER-Internetseite „hier-sind-die-fakten.de“ wird ausgeführt, dass die beauftragte Anwaltskanzlei Sidley Austin begonnen hat, die Listen, welche laut der genannten BAYER-Seite „in erster Linie Journalisten, Politiker und andere Interessengruppen“ umfassen, auszuwerten. Weiterhin wollte die Kanzlei die auf den Listen verzeichneten Personen zunächst bis Ende der 22. Kalenderwoche kontaktieren und sie „in Übereinstimmung mit den geltenden Datenschutzgesetzen“ informieren, welche Daten über sie erhoben worden sind.Davon ist jetzt nicht mehr die Rede. Es heißt dort nun lediglich:“Wir gehen davon aus, dass die Benachrichtigungen in naher Zukunft beginnen werden.“ Einen Grund für die Änderung nennt BAYER nicht. Darum verlangt die CBG eine Erklärung dafür.

Vor dem Hintergrund der Zusage von BAYER, diese Vorgänge und Vorhaltungen vollständig, transparent aufzuklären, stellen wir folgende Fragen:

1. Steht die Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) auf der Liste, die von FLEISHMAN HILLARD im Auftrag von MONSANTO zusammengestellt wurde?

1.1 Mit welchen anderen PR-Agenturen haben BAYER und MONSANTO noch zusammengearbeitet? Dauert die Zusammenarbeit bis heute an? Welchem Zweck dient diese Zusammenarbeit?

1.2 Existieren andere Listen und/oder Dokumente, die entweder von MONSANTO und/oder BAYER oder im Auftrag eines der beiden Konzerne zum Zweck der Überwachung, Kontrolle, Bespitzelung, Isolierung oder Ähnlichem erstellt wurden oder auf die BAYER und/oder MONSANTO Zugriff haben oder hatten? Ist in diesen Listen und/oder Dokumenten die Coordination zu finden?

1.3 Welche Maßnahmen haben BAYER und/oder MONSANTO von der Agentur FLEISHMAN HILLARD gegen die Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) angewendet oder anwenden lassen?

1.4 Welche Maßnahmen hat die Agentur FLEISHMAN HILLARD gegen die Coordination gegen BAYER-Gefahren über die angewendeten hinaus in Erwägung gezogen und/oder vorgesehen?

1.5 Welche Maßnahmen haben BAYER/MONSANTO selbst oder vom Konzern beauftragte bzw. in Anspruch genommene dritte AkteurInnen gegen die Coordination gegen BAYER-Gefahren durchgeführt? Wer waren diese „dritten AkteurInnen“?

1.6 Welche Maßnahmen haben BAYER/MONSANTO oder vom Konzern angestellte dritte AkteurInnen gegen die Coordination gegen BAYER-Gefahren über die angewendeten hinaus noch vorgesehen?

2. Welche Informationen über die Coordination befinden sich auf der Liste, welche FLEISHMAN HILLARD im Auftrag von MONSANTO zusammengestellt hat?

2.1 Welche Informationen über die Coordination stehen auf möglichen anderen Überwachungslisten, auf die MONSANTO und/oder BAYER Zugriff haben oder hatten?

3. Welche Personen werden von der Agentur FLEISHMAN HILLARD im Rahmen der von MONSANTO beauftragten Überwachung der Coordination zugeordnet, bzw. werden mit ihr in Zusammenhang gebracht?

3.1 Welche Personen werden vom BAYER-Konzern der Coordination zugeordnet, bzw. werden mit ihr in Zusammenhang gebracht?

4. Welche Informationen finden sich über diese Personen auf der Liste, welche FLEISHMAN HILLARD im Auftrag von MONSANTO zusammengestellt hat?

4.1 Welche Informationen sind über diese Personen auf möglichen anderen Überwachungslisten, auf die MONSANTO und/oder BAYER Zugriff haben oder hatten?

5. Welche Organisationen, Institutionen oder ähnliche Körperschaften werden im Rahmen der von MONSANTO beauftragten Überwachung von der Agentur FLEISHMAN HILLARD der Coordination zugeordnet, bzw. werden mit ihr in Zusammenhang gebracht?

5.1 Welche Organisationen, Institutionen oder ähnliche Körperschaften werden vom BAYER-Konzern der Coordination zugeordnet, bzw. werden mit ihr in Zusammenhang gebracht?

6. Welche Informationen finden sich über diese Organisationen, Institutionen oder ähnliche Körperschaften auf der Liste, welche FLEISHMAN HILLARD im Auftrag von MONSANTO zusammengestellt hat?

6.1 Welche Informationen sind über diese Organisationen, Institutionen oder ähnliche Körperschaften auf möglichen anderen Überwachungslisten, auf die MONSANTO und/oder BAYER Zugriff haben oder hatten?

Ein Ziel der Überwachungskampagne, die bei FLEISHMAN HILLARD in Auftrag gegeben wurde, war es, die Entscheidung der EU über die Glyphosat-Zulassungsverlängerung zu beeinflussen. So schrieb das Webportal Politico: „Es war Fleishmans multinationale Kampagne, die MONSANTO und wohlmeinende Regierungen mit den Argumenten versorgte, welche diese brauchten, um diejenigen in die Schranken zu weisen, die für einen Bann eintraten.“

Zu einer Aufklärung über die Überwachungsvorgänge gehört also auch eine Veröffentlichung des Materials, welches mit der Glyphosat-Zulassungsverlängerung in Zusammenhang steht. Hierzu haben wir die folgenden Fragen:

1. Welche Vorgänge der Beeinflussung des damaligen Landwirtschaftsministers Christian Schmidt und/oder seiner MitarbeiterInnen sind in den Unterlagen von FLEISHMAN HILLARD vermerkt?
2. Welche Ergebnisse der politischen Beeinflussung sind in den Unterlagen von FLEISHMAN HILLARD dokumentiert?

Düsseldorf, 03. Juni 2019

Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG)

Vorstand

Uwe Friedrich/Brigitte Hincha/Axel Köhler-Schnura/Jan Pehrke

[Arbeitsplatzvernichtung] Presseerklärung CBG 30.11.2018

CBG Redaktion

Beschäftigte müssen für MONSANTO-Deal bluten

BAYER vernichtet 12.000 Arbeitsplätze

Die COORDINATION GEGEN BAYER-GEFAHREN (CBG) warnte bereits 2016: „Die MONSANTO-Übernahme kommt die BAYER-Beschäftigten teuer zu stehen.“ Auf den Hauptversammlungen des Chemie-Konzerns im Mai 2017 und 2018 fragten Kritische AktionärInnen der CBG: „Wieviele Arbeitsplätze werden vernichtet durch die Übernahme von MONSANTO?“ BAYER-Chef Baumann verweigerte die Antwort. Gestern wurde die Katze aus dem Sack gelassen: 12.000 Jobs werden im Konzern gestrichen. . Dies hat BAYER am gestrigen Tag nach einer Aufsichtsratssitzung bekannt gegeben. Ob das alles ist oder ob weitere Arbeitsplatzvernichtung folgen wird – dies ließ BAYER offen.

Ein erheblicher Teil dieser Posten wird in den deutschen Werken wegfallen. Der Leverkusener Multi plant unter anderem, sich von der Tiermedizin-Sparte komplett zu trennen. Zudem sollen keine neuen rezeptfreien Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel mehr hergestellt und alte ausgemustert werden. Dies wird 1.100 Menschen die Arbeitsstelle kosten. In der Abteilung „Pharmaceuticals“, die verschreibungspflichtige Medikamente produziert, sollen 900 Arbeitsplätze wegfallen. Hiervon ist direkt der Standort Wuppertal betroffen. Hier beabsichtigt die Aktien-Gesellschaft, 350 Stellen zu streichen. Im Saatgut- und Pestizid-Bereich, gerade erst durch den berüchtigten Neukauf „MONSANTO“ gewachsen, stehen 4.100 Jobs zur Disposition. Überdies will der Agro-Riese seine Anteile an dem Dienstleister CURRENTA, die 60 % des Grundkapitals ausmachen, abstoßen – ein unkalkulierbares Risiko für die Belegschaft.

„Der Finanzmarkt kennt keine Gnade. Erst drängen die Ultra-Reichen, die hinter BLACKROCK & Co. stehen, BAYER zum MONSANTO-Kauf und jetzt, da sich ihre Erwartungen nicht erfüllen, zwingen sie den Global Player zum Aderlass. Und bluten müssen wieder mal die Beschäftigten“, stellt Axel Köhler-Schnura vom Vorstand der CBG klar.

Die Investoren schon frühzeitig Druck auf BAYERs Finanz-Chef Wolfgang Nickl aus. „Herr Nickl muss dafür einstehen, dass BAYER Cash aus jeder möglichen Quelle generiert“, mahnte etwa der Finanzanalyst Jeremy Redenius. Und der Konzern tat wie geheißen und brachte im Unternehmensteil „Pharma“ schon Ende Mai das Rationalisierungsprogramm „Super Bowl“ auf den Weg.

Die CBG fürchtet weitere Maßnahmen. So pochen einige Finanzmarkt-AkteurInnen bereits auf einen Komplett-Verkauf des Pillen-Geschäfts. Eine Bestandsgarantie für die nächsten Jahre verweigerte BAYER-Chef Werner Baumann der Coordination auf der letzten Hauptversammlung dann auch bezeichnenderweise. „Aufgrund der recht dynamischen Entwicklungen des Marktumfeldes wären verbindliche Festlegungen über 20 Jahre unseriös“, meinte er.

Pressekontakt

Jan Pehrke 0211/33 39 11

[CBG-Aktion] BAYER-Chef bei der Rheinischen Post. Wir sind dabei!

CBG Redaktion

Durch die Übernahme des US-amerikanischen Konzerns MONSANTO ist BAYER zum Monopolisten für Pestizide und genetisch verändertes Saatgut geworden. Eine Gefahr für die Umwelt und den Menschen! MONSANTO ist für seine skrupellosen Gift-Praktiken berüchtigt, BAYER für seine verbrecherische IG FARBEN-Vergangenheit.

Selbst weite Teile der AktionärInnen fürchten ganz offenkundig um ihr Geld durch die Übernahme der „worldwide worst company“ MONSANTO. Seit der Bekanntmachung der Übernahme hat BAYER fast zwei Drittel seines Marktwertes eingebüßt, der Kurs der Aktie hat sich in 12 Monaten halbiert. MONSANTO ist für seine skrupellosen Praktiken bereits berüchtigt. Nun ist in den USA ein beachtlicher Erfolg gegen das Unternehmen gelungen: Der durch das von Monsanto hergestellte Umweltgift Glyphosat an Krebs erkrankte Landwirt DeWayne Johnson hat in erster gerichtlicher Instanz von einer Jury recht bekommen.

Obwohl das Unternehmen bereits angekündigt hat, sich durch die Instanzen kämpfen zu wollen, ist das Signal da: Der Gigant ist angreifbar! BAYER spürt den gesellschaftlichen Gegenwind – und fürchtet ihn. In der Aussicht, nun viele vergleichbare Prozesse führen zu müssen, und möglicherweise zu verlieren, hat der der Chemie- und Pharma-Riese aus Leverkusen nun eine beispiellose Propaganda-Kampagne losgetreten, um die Börsen-Katastrophe abzuwenden und sein Image in der Öffentlichkeit wieder aufzupolieren.
Die Giftigkeit von GLYPHOSAT, die beim Prozess in den USA gerichtlich festgestellt wurde, wird weiter geleugnet. Die mehr als 9.000 anhängigen Gerichtsverfahren sollen durch Winkel-Juristerei unwirksam gemacht werden.

Um sowohl besorgte AnteilseignerInnen als auch die kritische Öffentlichkeit ruhig zu stellen, greift man auf so faule Tricks zurück, wie den Namen „Monsanto“ einfach fallen zu lassen. Dieser Strategie dient auch die als „Podiumsdiskussion“ getarnte Veranstaltung der RHEINISCHEN POST. BAYER-Chef Baumann höchstpersönlich wird angekündigt.

Die Veranstaltung findet in Düsseldorf am 10.12.2018 um 19.00 Uhr im Konferenzzentrum der Rheinischen Post in der Zülpicher Straße 10 statt. Wir werden nicht hinnehmen, dass BAYER sich mit einer PR – Kampagne aus der Verantwortung für tausend fache Tode durch ihre Umweltgifte heraus kaufen möchte.

Wir rufen deshalb euch alle auf: Kommt zur Protestkundgebung um 18.30 Uhr vor dem Konferenzzentrum! Nehmen wir nicht hin, dass BAYER sich mit Lügen-Propaganda aus der Verantwortung für zig-tausendfachen Pestizidtod, endloses menschliches Leid und Umweltzerstörung im Weltmaßstab herausstiehlt! Sagt BAYER – Chef Werner Baumann direkt, was ihr vor seiner Konzernpolitik haltet. Die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen, die Monopolisierung des Lebensmittelmarktes und die Ausbreitung von Gen – Pflanzen gehen uns alle an!

BAYER muss für alle Schäden an Mensch und Umwelt haften!
Gemeinsam für den Stop von BAYER/MONSANTO!
Gemeinsam für Umweltschutz und Menschenrechte!
Gemeinsam gegen BAYER-Lügenpropaganda!

Wir sehen uns auf der Straße!

[Spenden für Trump] 400.000 Dollar an Wahlkampf-Spenden

CBG Redaktion

Trump-Unterstützer Nr. 1: BAYER

Kein bundesdeutsches Unternehmen hat dem US-Präsidenten Donald Trump im Zuge der Zwischenwahlen so hohe Beträge gespendet wie der BAYER-Konzern. Das erbrachten Recherchen der Tageszeitung Die Welt auf der Basis von Zahlen des „Center for Responsive Politics“ (CRP).

Der Leverkusener Multi stellte den Republikanern rund 400.000 Dollar zur Verfügung. 182.000 Dollar überwies er selber, 218.000 seine Tochter-Gesellschaft MONSANTO. Auf Platz Nr. 2 liegt die DEUTSCHE TELEKOM mit 338.000 Dollar; Rang 3 nimmt die BASF mit 335.000 Dollar ein.

69 Prozent der Wahlkampf-Hilfen des Global Players von insgesamt 585.000 Dollar gingen an Trump & Co., bloß 31 Prozent entfielen auf die Demokraten. Deutlicher zeigten sich die politischen Präferenzen bloß bei seiner seit 2004 selbstständig agierenden Abspaltung LANXESS und SCHAEFFLER mit jeweils 100 Prozent sowie bei HEIDELBERG C. (94 Prozent) und der DEUTSCHEN BANK (70 Prozent). „Es steht in der Tradition des BAYER-Konzerns, der die blutige Pinochet-Diktatur in Chile per Glückwunsch-Telegramm begrüßte und Hitler zur Macht verhalf, einen offen rassistischen Präsidenten finanziell zu unterstützen, der bevorzugt auf undemokratische Weise per Dekret regiert und mit seiner konfrontativen Außenpolitik Kriegsgefahren heraufbeschwört“, so Axel Köhler-Schnura vom Vorstand der Coordination gegen BAYER-Gefahren.

Schon bei den Präsidentschaftswahlen im Jahr 2016 zählte BAYER zu den deutschen Firmen, die den Immobilien-Mogul mit den größten Wahlkampf-Hilfen bedachten. Der Agro-Riese erhoffte sich von dem Kandidaten Profitsteigerungen, unter anderem Steuer-Senkungen und einen Abbau der Umwelt-Auflagen. Und Trump hat geliefert. „Insbesondere in den USA erwarten wir eine höhere Dynamik als im Vorjahr. Konjunkturelle Impulse dürften dabei insbesondere von der jüngst erfolgten Steuersenkung ausgehen“, frohlockte der Konzern Anfang des Jahres in seinem Geschäftsbericht über die Aussichten seinen wichtigsten ausländischen Absatz-Markt betreffend. Auch in Sachen „Deregulierung“ erfüllte der Präsident die Erwartungen. 46 Umweltvorschriften lockerte oder strich er bereits; 30 weitere Maßnahmen stehen an. Unlängst vertraute er zudem einer ehemaligen MONSANTO-Beschäftigten einen wichtigen Posten im Naturschutz-Bereich an. Trumps Deckelung der Pillen-Preise passte BAYER hingegen nicht, und mit dessen Welthandelspolitik hadert er ebenfalls, aber in summa überwiegen für BAYER offensichtlich die Vorteile. Zumal sich mit großzügigen Spenden vielleicht auch Wohlwollen bei strittigen Fragen erreichen läßt.

In den USA ist es Firmen untersagt, direkt an Parteien zu spenden. Deshalb gründen sie sogenannte Politische Aktionskomitees (PACs), die unter leitenden Angestellten und Geschäftspartnern für die PolitikerInnen Geld sammeln und über diesen Umweg ihre Favoriten unterstützen. Für den Leverkusener Multi werden die „milden Gaben“ so zu einer reinen Privatsache: „In den USA (...) nutzen einige Mitarbeiter das ‚Bayer Corporation Political Action Commitee’, um Kandidaten für politische Ämter durch private Spenden zu unterstützen.“ Sheila Krumholz vom „Center for Responsive Politics“ lässt diese Darstellung nicht gelten. „Obwohl das Geld von den einzelnen Beschäftigten kommt, sollte ein PAC dem Unternehmen zugeschrieben werden, denn das Unternehmen steuert es“, so die CRP-Chefin. Die BAYER-Tochter MONSANTO zeigt sich im Umgang mit ihrem „MONSANTO Citizenship Fund“ (MCF) dann auch offener: „Der MCF unterstützt Kandidaten, die konsistent sind mit MONSANTOs politischen Zielen, ohne Berücksichtigung der persönlichen politischen Präferenzen der Manager des Unternehmens.“

[Veranstaltung] CBG-Veranstaltung in der Alten Feuerwache

CBG Redaktion

BAYER & Co: 
Die Pestizid-Pest in Argentinien

mit: 
Damián Verzeñassi (Professor der Medizin) 
und Juan Ignacio Pereira Queles (Rechtsanwalt)

Sonntag 7.10., Alte Feuerwache (Großes Forum) 
Köln Melchiorstraße 3, Beginn 19.30 Uhr, Eintritt frei

Damián Verzeñassi (Professor der Medizin) und Juan Ignacio Pereira Queles (Rechtsanwalt) kommen auf Einladung der COORDINATION GEGEN BAYER-GEFAHREN (CBG) nach Köln. Sie werden über die Überflutung Argentiniens mit Pestiziden im Allgemeinen und mit Glyphosat im Besonderen berichten. Und über die verheerenden Auswirkungen für Mensch und Umwelt in ihrer Heimat.

Argentinien zählt weltweit zu den größten Exporteuren von landwirtschaftlichen Produkten. Auf fast 20 Millionen Hektar Acker-Fläche werden Nahrungsmittel für die Weltbevölkerung angebaut. Ein El Dorado für BAYER & Co. Mit Unmengen von Pestiziden, vorneweg Glyphosat (BAYER/MONSANTO) werden die Flächen überflutet.

Der Mediziner Verzeñassi untersucht seit Jahren gemeinsam mit seinen Studierenden die Folgen: Atemwegserkrankungen und Hormon-Störungen treten in den Agrar-Regionen signifikant häufiger auf und die Krebs-Rate liegt nahezu um den Faktor 2 höher als im Rest des Landes.

Juan Ignacio Pereyra Queles, vertritt gemeinsam mit anderen KollegInnen Glyphosat-Geschädigte anwaltlich vor Gericht. Der Jurist mit dem Spezialgebiet „Umweltrecht“ misst den Tagen in Deutschland eine besondere Bedeutung zu. „Mit BAYER als nunmehrigem Hauptproduzenten von Glyphosat liegt der Schlüssel zur Lösung des Problems in Deutschland. Der Konzern darf seine Augen nicht vor dem verschließen, was in Argentinien geschieht: Wir stehen vor einem Ökozid.“

Verzeñassi sieht auch die Bundesregierung in der Pflicht. „Ein rasches Glyphosat-Verbot in Deutschland hätte Signal-Wirkung. Die Geschädigten in Argentinien warten auf ein solches Zeichen. Jeder Tag zählt“, mahnt der Professor.

Am 24. September werden die beiden Argentinier in Genf vor dem „UN-Ausschuss für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Menschenrechte“ sprechen. Zudem treffen sie in Brüssel auf Europa-ParlamentarierInnen. Auch Termine im bundesdeutschen Außen- und Landwirtschaftsministerium stehen auf ihrer Agenda.

„Die Europäer sollten etwas über die Herstellung von Agrar-Gütern in Argentinien und anderen Ländern Südamerikas wissen. Es ist eine Produktionsweise, die unsere Landbevölkerung krank macht und umbringt. Und das Gift, das hier verwendet wird, bleibt nicht einfach nur hier. Es gelangt bis nach Europa in verarbeiteten Lebensmitteln und landet auf europäischen Tellern in dem Fleisch, das man dort isst“, so erläutet Verzeñassi den Sinn der Mission der zwei MitstreiterInnen der INTERNATIONAL ACTIVIST ACTION.

Hinweise auf weitere Veranstaltungen mit Damián Verzeñassi und Juan Ignacio Pereira Queles:

Dienstag, 25.09., 19.30 Uhr, Unternehmen Mitte (Salon)

Gerbergasse 30, Basel (Schweiz)

Freitag, 28.09., 18.30 Uhr, Büro Global 2000 

Neustiftgasse 36, Wien (Österreich)

Samstag, 29.09., 19 Uhr, Katholisches Bildungswerk

Kammergasse 16, Freising (München-Nord)

Sonntag, 30.09., 18 Uhr, Alte Schule

Bernhard-Fischerstr. 8, Marktbreit

Donnerstag, 4.10., 19.30 Uhr, Stiftung Haus der Bauern

Schlossstr. 16/3, 74592 Jagst

Freitag, 5.10., 17.00 Uhr, „Alpen Adria Biofest“
Neuer Platz, Klagenfurt (Österreich)

[ AVAAZ gewinnt] AVAAZ gewinnt Prozess

CBG Redaktion

10.September 2018

AVAAZ gewinnt Prozess gegen BAYER-Tochter MONSANTO

Angriff abgewehrt

Am vergangenen Donnerstag wies ein US-amerikanisches Gericht die Klage der BAYER-Tochter MONSANTO gegen die Initiative AVAAZ ab. Die Konzern-Gesellschaft hatte von der NGO die Herausgabe sämtlicher interner Dokumente zu Glyphosat verlangt. Alle Unterlagen wie etwa die Korrespondenz der Organisation mit der Europäischen Chemikalien-Agentur ECHA und Angehörigen des Europäischen Parlaments sowie Mails von Avaaz-Mitgliedern an PolitikerInnen wollte das seit Juni zum Leverkusener Multi gehörende Unternehmen einsehen. Es brauche die Unterlagen zur Verteidigung in dem Prozess, den die beiden Glyphosat-Geschädigten Ronald Peterson und Jeff Hall angestrengt haben, lautete die Begründung.

Der „New York County Supreme Court“ lehnte das Begehr jedoch ab. Die verlangten Schriftstücke seien „absolut irrelevant“ für dieses Schadensersatz-Verfahren, urteilte der Richter Shlomo Hagler. Eine gerichtliche Verfügung, sie herausgeben zu müssen, hätte ihm zufolge einen „enormen einschüchternden Effekt“ nicht nur auf Avaaz, sondern auch auf andere zivilgesellschaftliche Organisationen gehabt. „Kein Mitglied möchte, dass seine Privatsphäre verletzt und seine Aktivitäten öffentlich gemacht werden“, befand Hagler.

Nach Einschätzung der AktivistInnen hätte die Klage bei Erfolg ihre ganze Arbeit lahmlegen können. „Tausende Personal-Stunden“ kalkulierte sie für das Zusammenstellen der Dokumenten-Massen ein und bezeichnete das als „verheerend für Avaaz’ Kernaufgaben“. Entsprechend erleichtert zeigte sich die Initiative nach dem Votum des Supreme Courts.

Auch die COORDINATION GEGEN BAYER-GEFAHREN (CBG) begrüßt die Entscheidung. „Die BAYER-Tochter MONSANTO ist vorerst mit ihrem durchsichtigen Manöver gescheitert, Konzern-KritikerInnen unter Druck zu setzen. Wir fordern den Leverkusener Multi jetzt dazu auf, die Akte zu schließen und auf eine Berufung zu verzichten“, so Axel Köhler-Schnura vom Vorstand der CBG.

Klage gegen Avaaz

CBG Redaktion

28. August 2018

Tochter-Gesellschaft MONSANTO verklagt NGO

BAYER muss den Prozess stoppen!

Die BAYER-Tochter MONSANTO hat die Initiative AVAAZ verklagt. Die Gesellschaft verlangt von der Organisation die Herausgabe sämtlicher Dokumente zu dem umstrittenen Pestizid Glyphosat. Sie brauche die Unterlagen zu ihrer Verteidigung in dem Prozess, den die beiden Glyphosat-Geschädigten Ronald Peterson und Jeff Hall angestrengt haben, lautet die Begründung. „Die Anordnung bezieht sich auf die von Avaaz und den Anwälten der Kläger koordinierte Kampagne, die Falschinformationen über die Sicherheit von Glyphosat in Umlauf gebracht oder das Mittel als krebserregend bezeichnet hat“, heißt es konkret in dem Gerichtsschreiben.

So fordert der nunmehr zu BAYER gehörende Konzern als Beweismittel etwa die gesamte Korrespondenz von Avaaz mit der Europäischen Chemikalien-Agentur ECHA ein sowie alle Schriftstücke und E-Mails, die im Zusammenhang mit Briefen an Mitglieder des Europäischen Parlaments und an den EU-Kommissar für Gesundheit und Lebensmittel-Sicherheit, Vytenis Povilas Andriukaitis, stehen. Zudem will er Einblick in alle Unterlagen zum Engagement der Initiative gegen die Übernahme MONSANTOs durch den Leverkusener Multi nehmen.

Avaaz bezeichnet die von MONSANTO vorgebrachten Gründe als reinen Vorwand, um an Informationen über die Strategien der NGO zu gelangen. Gäbe das Gericht dem Begehr bei der auf den 6. September anberaumten Verhandlung statt, hätte die Firma überdies Zugriff auf immense Daten-Sätze von Mitgliedern, UnterstützerInnen und Kooperationspartnern. Nicht zuletzt dient das Manöver nach Meinung der AktivistInnen schließlich dazu, eine Drohkulisse aufzubauen. „Das eigentliche Ansinnen: eine Bürgerbewegung einzuschüchtern und zu malträtieren“, so formulieren es die AnwältInnen der Gruppe.
Allein schon die Gerichtskosten stellen für das Netzwerk eine Belastung dar. Zudem würde die Zusammenstellung der Dokumenten-Massen der Initiative zufolge „Tausende Personal-Stunden“ kosten, was „verheerend für Avaaz’ Kernaufgaben“ wäre.

„Der BAYER-Konzern muss das Verfahren umgehend einstellen. Seine Tochter MONSANTO versucht mittels juristischer Winkelzüge gegen konzern-kritische Arbeit vorzugehen. Das ist infam“, so Axel Köhler-Schnura vom Vorstand der COORDINATION GEGEN BAYER-GEFAHREN. Für den Diplom-Kaufmann hat der Prozess zudem Beispiel-Charakter. „Das ist nicht nur ein Fall ‚Avaaz’. Bekäme MONSANTO Recht, könnte sich jeder Multi jederzeit den Zugriff auf Unterlagen von Organisationen, die ihnen nicht passen, erstreiten“, warnt Köhler-Schnura abschließend.

Bienengifte

CBG Redaktion

30. Juli 2018

BAYER wehrt sich gegen Bienengift-Verbot

„Unbelehrbar!“

Am 27. April zog die Europäische Union die BAYER-Wirkstoffe Imidacloprid und Clothianidin sowie die SYNGENTA-Substanz Thiamethoxam wegen ihrer Bienengefährlichkeit endgültig aus dem Verkehr. Diese und einige andere Stoffe werden seit mehr als 15 Jahren für das weltweite Bienensterben und die damit einhergehende ernste Gefahr für die Welternährung verantwortlich gemacht. Mitte Mai wies der Europäische Gerichtshof die Klage von BAYER und SYNGENTA gegen das im Jahr 2013 erlassene vorläufige Verbot der drei Ackergifte aus der Gruppe der Neonicotinoide ab. Gegen dieses Urteil legt der MONSANTO-Nachfolger BAYER nun Widerspruch ein. Nach eigenem Bekunden will er „sicherstellen, dass einige allgemeine Interpretationen des Gerichts zum Pflanzenschutz-Gesetz überprüft werden, die nach Überzeugung von BAYER einer rechtlichen Grundlage entbehren“. „BAYER will - wie schon so oft in der Konzerngeschichte - Recht und Gesetz mit der Macht eines Heers von Winkeladvokaten aus den teuersten Anwaltskanzleien der Welt zu Gunsten seiner Profite zurechtbiegen“, kommentiert Axel Köhler-Schnura vom Vorstand der COORDINATION GEGEN BAYER-GEFAHREN (CBG).

Bereits auf der Hauptversammlung des Agrar-Riesen am 25. Mai in Bonn hatte der Vorstandsvorsitzende Werner Baumann der EU eine „Überinterpretation des Vorsorge-Prinzips“ vorgeworfen. Zudem behauptete er, die Hypothese, Agro-Chemikalien trügen Verantwortung für das Bienensterben, sei „weitgehend widerlegt“. Mit diesen Einlassungen wies er die Kritik zurück, die längst nicht mehr nur von VertreterInnen der CBG, darunter ImkerInnen und andere ExpertInnen, sondern auch von institutionellen InvestorInnen und AktionärInnen-VertreterInnen vorgetragen wird. Ingo Speich von UNION INVESTMENT forderte auf der Hauptversammlung das BAYER-Management sogar explizit auf, „von weiteren rechtlichen Schritten abzusehen“.

Die Wirtschaftswoche hatte schon im Vorfeld des AktionärInnen-Treffens Unmut in der Finanz-Branche über BAYERs Umgang mit dem Thema „Neonicotinoide“ ausgemacht. „Selbst Großaktionäre fragen sich inzwischen, ob es die Millionen wert sind, den dauerhaften Image-Verlust zu riskieren“, schrieb das Blatt und warnte: „Wenn es hier nicht gelingt, aus der Defensive zu kommen, dürfte der Konzern dauerhaft im Feuer der Umweltverbände bleiben.“

Abschließend meint Köhler-Schnura: „Offensichtlich ist BAYER unbelehrbar. Es wird nicht lange dauern, bis der Agrar- und Pharma-Gigant auch den Titel ‚Worldwide Worst Corporation‘ tragen wird, den bislang der von BAYER geschluckte MONSANTO-Konzern innehatte.“

Glyphosat-Prozess

CBG Redaktion

18. Juni 2018

Glyphosat-Prozess in den USA startet heute

BAYER für MONSANTO auf der Anklagebank

In den USA beginnt heute das erste Schadensersatz-Verfahren in Sachen „Glyphosat“. Der 46-jährige DeWayne Johnson hatte die Klage eingereicht. Der Familien-Vater leidet am Non-Hodgkin-Lymphom (NHL), einer bestimmten Form des Lymphdrüsen-Krebses, und macht das Herbizid dafür verantwortlich, das er in seinem früheren Beruf als Platzwart häufig einsetzen musste.

Mit dieser juristischen Auseinandersetzung startet in den Vereinigten Staaten eine wahre Prozess-Lawine. Losgetreten hatte diese die Krebsforschungsagentur IARC der Weltgesundheitsorganisation mit ihrer Einstufung von Glyphosat als „wahrscheinlich krebserregend“. Daraufhin zogen in den Vereinigten Staaten über 4.000 NHL-PatientInnen, die als LandwirtInnen, LandschaftspflegerInnen oder als Hobby-GärtnerInnen in Kontakt mit der Agro-Chemikalie gekommen waren, vor Gericht.

Die Klagen richteten sich ursprünglich gegen MONSANTO, gehen nun aber auf den BAYER-Konzern als neuen Besitzer des US-amerikanischen Unternehmens über. Auf der Hauptversammlung des Leverkusener Multis, die knapp zwei Wochen vor der amtlichen Bestätigung der Übernahme stattfand, hatte der Vorstand noch jegliche Aussage über die gegen MONSANTO in den USA anhängigen Verfahren verweigert. Weder zur Legitimität der von der US-Gesellschaft in den Rechtsstreitigkeiten vertretenen Positionen zur Schädlichkeit Glyphosats noch zu den mit den Prozessen verbundenen finanziellen Risiken mochte sich das Management äußern. „Jetzt gilt es für BAYER, Farbe zu bekennen“, meint deshalb Axel Köhler-Schnura vom Vorstand der Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG).

Besondere Brisanz erhält die Klage Johnsons dadurch, dass das Gericht die im Zuge anderer Verfahren ans Licht der Öffentlichkeit geratenen Firmen-Unterlagen zu dem Ackergift, die berühmt-berüchtigten MONSANTO-Papers, zur Beweisaufnahme zugelassen hat. „Die interne Korrespondenz könnte das Gericht zu der Ansicht bewegen, dass MONSANTO bereits seit langer Zeit über die von Glyphosat ausgehende Krebs-Gefahr Bescheid wusste“, mit diesen Worten begründete der Jurist Curtis Karnow vom „San Francisco County Superior Court“ seine Entscheidung. Auch den Dokumenten über die Desinformationskampagnen zu der unter dem Namen „Roundup“ vermarkteten Agro-Chemikalie erkannte er Prozess-Relevanz zu.

„Man kann nicht sagen, dass Roundup nicht krebserregend ist“, hält etwa die MONSANTO-Toxikologin Donna Farmer in diesen Papieren fest: „Wir haben nicht die nötigen Tests mit der Formulierung durchgeführt, um diese Aussage treffen zu können.“ Die Formulierung, also die mit Hilfe von Wirkungsverstärkern und anderen Substanzen erfolgende Weiterverarbeitung des Basis-Stoffes Glyphosat zum fertigen Roundup bereitete ihrem Kollegen William Heydens’ ebenfalls Sorgen: „Glyphosat ist OK, aber das formulierte Produkt verursacht den Schaden.“ Beispielsweise hat es negative Effekte auf das Erbgut. Als eine Auftragstudie in dieser Hinsicht nicht genug Entlastungsmaterial lieferte, sondern den Befund sogar noch zu bestätigen drohte, schlug Heydens einfach vor, sich willigere WissenschaftlerInnen zu suchen.

Wie die MONSANTO-Papers belegen, griffen die Konzern-ForscherInnen zur Not auch selbst zur Feder, um ihrem Produkt einen Persilschein auszustellen, und kauften sich dann bekannte ExpertInnen ein, die für viel Geld ihren Namen unter den Text setzten. Zudem nutzte das Unternehmen all seinen Einfluss, um die Umweltbehörde EPA daran zu hindern, eine Untersuchung zu Glyphosat zu veranlassen.

Bayer-Agrar-Chef Condon zeigte sich in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ zuversichtlich, „dass die Gerichte zu dem Schluss kommen werden, dass Glyphosat keine Gefährdung für die Gesundheit darstellt, wenn es vorschriftsmäßig eingesetzt wird.“

„Wie BAYER zu solch einer Bewertung kommen kann, ist völlig schleierhaft und zeigt einzig, wie der Konzern bei seiner Jagd nach Profiten alle Gefahren für Mensch und Umwelt immer wieder ausblendet“, so Köhler-Schnura abschließend.