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Veröffentliche Beiträge in “Presse-Infos”

Jan Pehrke
Chefredakteur SWB
+49 178 3359268
presse@cbgnetwork.org

Pressestimmen: Die Arbeit der Coordination im Spiegel der Medien.

UK

CBG Redaktion

Pressemitteilung vom 28. Januar 2002

GENTECHNIK-GEGNER BESETZEN BRITISCHE BAYER-ZENTRALE

Anlässlich des Börsengangs der Bayer AG an der New Yorker Wall Street haben Gentechnik-Gegner die britische Zentrale des Unternehmens besetzt. 60 Aktivisten blockierten rund sechs Stunden den Eingang des Firmengebäudes in Newbury. Auf Transparenten wurde der Ausstieg aus der Gentechnik gefordert.

John Locke, Sprecher der Demonstranten: „In der langen Bayer- Geschichte sind Profite stets wichtiger gewesen als die Sicherheit der Verbraucher. Sollen wir ausgerechnet diesem Unternehmen bei der Herstellung von Nahrungsmitteln trauen?“ Die Mehrheit der britischen Verbraucher lehnt gentechnisch veränderte Lebensmittel ab. Unter www.bayerhazard.com haben die Kritiker eine neue homepage mit Informationen zu Bayer veröffentlicht.

Bayer steigt durch die Übernahme der Aventis Cropscience AG zum führenden Gentechnik Unternehmen Europas auf, Aventis ist verantwortlich für den Großteil der umstrittenen Freisetzungsversuche in England.

Die Coordination gegen BAYER- Gefahren e.V. hat sich im Sommer 2000 an einer Blockade der Bayer- Zentrale in Leverkusen durch Gentechnik-Kritiker beteiligt. Die CBG begrüßt die Aktionen in England ausdrücklich.

Patentraub

CBG Redaktion

Pressemitteilung vom 9. Januar 2002

Wende im Patentraub-Prozess gegen BAYER AG

Verfahrenstermin: Donnerstag, 10. Januar 2002, 10 Uhr
OLG Düsseldorf, Saal A 107, Cecilienallee 3
Pressegespräch ab 9.30 Uhr und nach der Verhandlung

In der längsten gerichtlichen Auseinandersetzung seit Bestehen der Bundesrepublik ist eine sensationelle Wende eingetreten: Der BAYER- Konzern widerruft gegenüber dem OLG Düsseldorf eine Behauptung, mit der die Weltfirma 34 Jahre lang die Patentansprüche des Düsseldorfer Unternehmers Heinz Süllhöfer abwehrte.

Seit den frühen 60er Jahren verwendet BAYER eine von Süllhöfer entwickelte Maschine zur Weiterverarbeitung von Schaumstoffen zu Dämmplatten. Um die Rechtmäßigkeit dieser Nutzung zu begründen, berief sich der Konzern auf eigene Konstruktionspläne, die vor der Patentanmeldung von Süllhöfer entstanden sein sollten. Damit sei das Süllhöfer-Patent nichtig.

So heißt es beispielsweise im Schriftsatz eines zentralen Verfahrens vom 31. Mai 1983: „Dazu ist auf ... Werkstattzeichnung 13/465.02 ... zu verweisen.“ Auf der Basis dieser Behauptungen konnte BAYER das milliardenschwere Süllhöfer-Patent für die eigene Kunststoff-Herstellung lizenzfrei einsetzen. Die bisherigen Versuche von Süllhöfer, den Patentraub des Konzerns zu stoppen, scheiterten.

Jetzt aber schreibt BAYER an das Gericht: „.... dass der Umbau ... nicht nach Maßgabe der Werkstattzeichnung 13/465.02 .. vorgenommen worden ist.“ Der überraschende Rückzug erfolgte unter dem Eindruck neuer Beweise:

1. Ein Gutachten der TH Aachen
2. Staatsanwaltschaftlich beschlagnahmte Dokumente
3. Benennung von Zeugen aus dem BAYER-Konzern durch Süllhöfer

Das Patentamt, die Gerichte bis hinauf zum europäischen Gerichtshof, die Staatsanwaltschaft und die Öffentlichkeit wurden augenscheinlich durch BAYER vorsätzlich getäuscht. Süllhöfer: „Die BAYER-Verant-
wortlichen sind vor keiner kriminellen Hürde zurückgeschreckt.“ So seien von BAYER nicht nur Dokumente verfälscht und falsche Behauptungen aufgestellt worden, sondern es seien von BAYER auch Zeugen benannt worden, die aufgrund verfälschter Urkunden vor Gericht falsche Aussagen machten. Der Konzern habe in der Öffentlichkeit den Ruf des Unternehmers geschädigt, ihn um Lizenzgebühren in Milliardenhöhe betrogen und ihn persönlich und gesundheitlich ruiniert.

Die von BAYER eingeräumten wahrheitswidrigen Vorträge haben Süllhöfer veranlasst, Strafanzeige beim Generalstaatsanwalt Düsseldorf und bei der Staatsanwaltschaft Düsseldorf einzureichen.
Die „Coordination gegen BAYER-Gefahren“ (CBG) begleitet das Verfahren seit fast 20 Jahren. Axel Köhler-Schnura, Vorstand der CBG: „Die Macht der Konzerne beruht wesentlich auf Patenten. Rücksichtslos und mit offenkundig erheblicher krimineller Energie begehen die Verantwortlichen des BAYER-Konzerns Patentraub im Interesse ihrer Profite und der eigenen Vormachtstellung.“

Ein interessanter Nebenaspekt: Der Vorsitzende Richter, Gisbert Steinacker, wohnte einst in Leverkusen Opladen Haus an Haus mit dem im Fall Süllhöfer federführend tätigen BAYER-Justitiar und heutigen Leiter der Rechtsabteilung des Konzerns, Charbonnier. Es gab Gerüchte, dass die von ihm verhängten Süllhöfer-Urteile „bei BAYER gefällt“ worden seien. Kurz nach dem letzten Urteil im Sinne des Konzerns bezog er eine neue Villa in Wittlar. Wohin mag er nach seinem nächsten Urteil im diesem Verfahren ziehen??

Weitere Informationen erhalten Sie von:
Heinz Süllhöfer: 0211 - 43 40 80 / mobil 0177 - 43 40 801

Ten Worst Corporations

CBG Redaktion

Pressemitteilung vom 7. Januar 2002

„Ten Worst Corporations of 2001“

Bayer in Negativliste ganz oben

Die amerikanische Fachzeitschrift Multinational Monitor hat die Bayer AG in die Liste der „10 schlechtesten Unternehmen des Jahres 2001“ aufgenommen. Die Aufstellung umfasst Firmen, die „Verbraucher betrügen, die Umwelt verseuchen und Arbeiterrechte mißachten“.
Das Unternehmen erhält die zweifelhafte Ehrung knapp drei Wochen vor dem mehrmals verschobenen Börsengang an der New Yorker Wall Street am 24. Januar.

Der Multinational Monitor nennt mehrere Skandale, die zu der erstmaligen Nominierung des Konzerns führten: nach den Milzbrand-
Anschlägen in den USA verlangte Bayer von der amerikanischen Regierung Milliardenbeträge für Antibiotika, obwohl die Herstellungs-
kosten nur Bruchteile dieser Summe ausmachten. Gleichzeitig zahlte das Unternehmen mehrere hundert Millionen Dollar an Konkurrenzfirmen, damit diese keine billigeren Alternativen auf den Markt bringen. In der US-Öffentlichkeit steht Bayer seitdem als „Kriegsgewinnler“ da.

Im August des vergangenen Jahres zog Bayer den Cholesterinsenker Lipobay vom Markt, weil dieser mit mindestens 52 Todesfällen in Verbindung gebracht wird. Bayer hatte die Gefahren jahrelang gekannt, jedoch erst auf eine Drohung der amerikanischen Aufsichtsbehörden hin den Verkauf gestoppt. Die anschließende Talfahrt des Aktienkurses führte zur Verschiebung der Notierung an der New Yorker Börse.

Die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA fordert von Bayer einen Verkaufsstop von Tierantibiotika, welche identisch mit Antibiotika sind, die in der Humanmedizin eingesetzt werden. Bayer weigert sich, der Forderung nachzukommen. Verbraucherschützer und Ärzte befürchten, dass die Substanzklasse in wenigen Jahren wegen Resistenzbildungen in der Humanmedizin nicht mehr eingesetzt werden kann.

Als vierten Grund für die Aufnahme in den Index wird der Umgang von Bayer mit Kritikern genannt: im Sommer hatte der Leverkusener Konzern der Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) wegen Verbreitung kritischer Informationen im Internet einen Prozess und hohe Strafen angedroht. Die Anwaltskosten bedrohen bis heute die Existenz des Vereins. Nach Ansicht des Multinational Monitor werden solche „juristischen Einschüchterungsversuche die Reputation des Unternehmens nicht wieder herstellen.“

Die vollständige Auflistung des Multinational Monitor findet sich unter: www.essential.org/monitor

[HV 2000] Hauptversammlung 2000

CBG Redaktion

Pressemitteilung vom 28. April 2000

Proteste vor BAYER-Hauptversammlung:

Skelette empfangen Aktionäre

Auf der heutigen Hauptversammlung des Chemie-Riesen Bayer äußern Kritiker lautstarke Proteste gegen gefährliche Produkte des Unternehmens. Die Aktionäre werden vor den Kölner Messehallen von Skeletten mit Sprühgeräten und einem symbolischen Gräberfeld empfangen. Hierdurch wird darauf aufmerksam gemacht, dass jährlich mindestens 40.000 Menschen an Pestizid-Vergiftungen sterben.
Bayer gehört zu den sechs größten Pestizid-Herstellern weltweit. Der Konzern hatte vor vier Jahren angekündigt, die gefährlichsten Gifte vom Markt zu nehmen - das Versprechen wurde bis heute nicht eingelöst. Philipp Mimkes, Geschäftsführer der Coordination gegen BAYER-Gefahren: „Das Unternehmen muss seiner Verantwortung gerecht werden und den Verkauf dieser hochgiftigen Agrochemikalien einstellen.“

Insgesamt zwölf Vertreter von BUND, Pestizid Aktions-Netzwerk, CBG, Dachverband Kritischer Aktionäre und AntiGen sprechen in der Versammlung zu folgenden Themen:

Hepatitis-Infektionen durch Blutpräparate von Bayer, Groß-Störfall im Wuppertaler Bayer-Werk im Juni 1999, Risiken gentechnisch hergestellter Produkte und Einsatz von Antibiotika in der Tiermast. Bundestagsabgeordnete der PdS kritisieren die Haltung des Unternehmens bei der Entschädigung ehemaliger Sklavenarbeiter.
Vertreter des holländischen Verbands LTO, der mehr als 100.000 Bauern vertritt, verlangen in Köln finanzielle Unterstützung für geschädigte Landwirte. Bayer hatte vor zwei Jahren einen Impfstoff geliefert, mit dem der gesamte holländische Rinder-Bestand gegen Grippe geimpft wurde. Ein Drittel der 3,4 Millionen Impf-Chargen war mit einem Durchfall-Erreger infiziert - tausende Tiere starben. Ein Komitee betroffener Bauern hatte im Januar das Bayer-Werk im holländischen Mijdrecht besetzt und eine Demonstration vor der Niederlassung in Antwerpen organisiert. An der Autobahn Amsterdam-Den Haag wurden Plakatwände mit der Abbildung toter Kühe und der Unterzeile „Tod durch Bayer. Es könnte auch Ihr Kind sein“ aufgestellt.

Aspirin

CBG Redaktion

Pressemitteilung vom 4. März ´99

100 Jahre ASPIRIN am 6. März:

Virtuelle Protestaktion am BAYER-Hochhaus

Anläßlich der Jubiläumsfeier zum einhundertsten ASPIRIN-Geburtstag am 6. März weist die Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) auf die zahlreichen Risiken des „Jahrhundert-Pharmakons“ hin. In einer virtuellen Protestaktion befestigte der Verein ein Transparent mit der Aufschrift „ASPIRIN tötet Kinder“ an der BAYER-Zentrale in Leverkusen, womit auf die anhaltende Vermarktung von ASPIRIN JUNIOR in Lateinamerika hingewiesen wird.
ASPIRIN kann bei Kindern mit Fiebererkrankungen das meist tödlich verlaufende Reye-Syndrom auslösen. Die internationale Fachwelt warnt daher vor der Anwendung von Azetylsalizylsäure bei Kindern, in Deutschland wurde ASPIRIN JUNIOR in den achtziger Jahren vom Markt genommen. Die Sicherheitsbedenken, die in Europa zu erheblichen Anwendungseinschränkungen geführt haben, schlägt BAYER jedoch in der „3. Welt“ in den Wind. Ein typisches Beispiel für doppelte Sicherheitsstandards. Allein in Lateinamerika werden Millionen Kinder gravierenden Gesundheitsrisiken ausgesetzt, denn dort ist ASPIRIN ein Umsatzrenner mit riesigem Werbeetat und Allheilmittel-Image. Von den gefährlichen Nebenwirkungen erfahren die VerbraucherInnen in der Regel nichts. Und das, obwohl es unbedenklichere Alternativen gibt.
Hubert Ostendorf vom Vorstand der CBG: „ASPIRIN JUNIOR tötet Kinder! In Lateinamerika dürfen keine niedrigeren Sicherheitsstandards angelegt werden als bei uns. Das Unternehmen BAYER muß seiner Verantwortung gerecht werden und dieses gefährliche Medikament weltweit vom Markt nehmen!“ Ostendorf betont, dass Azetylsalizylsäure keineswegs harmlos sei und fordert eine Rezeptpflicht für ASPIRIN, um den unsachgemäßen Gebrauch einzudämmen.
Auch die Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft weist darauf hin, dass der Wirkstoff tief in den biochemischen Haushalt des Körpers eingreift und Schleimhautreizungen, Blutungen im Magen-Darm-Trakt und Magengeschwüre verursachen kann.
Für Rückfragen und weitere Informationen stehen wir zur Verfügung! Gerne senden wir Ihnen die Fotomontage zu, mit der die CBG auf die Gefahren von ASPIRIN hinweist.

England

CBG Redaktion

Pressemitteilung vom 31. März 2004

Bayer stoppt Einführung von Genmais in England:

„Jetzt aus grüner Gentechnik ganz aussteigen“

Die Coordination gegen BAYER-Gefahren begrüßt die Entscheidung des Bayer-Konzerns, in Großbritannien keinen gentechnisch veränderten Mais anzubauen. Philipp Mimkes, Sprecher des Vereins: „Die Argumente von Bayer & Co, mit der Gentechnik das Hungerproblem bekämpfen oder den Einsatz von Agrargiften reduzieren zu wollen, sind hohle Versprechungen. Es geht den Unternehmen lediglich um die Kontrolle der Agrar-Märkte - zu Lasten von Umwelt und Verbrauchern.“ Mimkes weist darauf hin, dass die langfristigen Risiken gentechnisch veränderter Nahrungsmittel bis heute kaum untersucht sind. „Wir fordern Bayer auf, aus der Produktion von gentechnisch veränderten Pflanzen auszusteigen“, so Mimkes weiter.

Bereits im vergangenen Herbst hatte Bayer angekündigt, in England keine weiteren Freilandversuche mit Gen-Pflanzen durchzuführen. Vor wenigen Wochen wurde das Management der Bayer-Tochterfirma BioScience entlassen - offenbar wegen Erfolglosigkeit.

Bayer als europäischer Marktführer von genetisch manipuliertem Saatgut hatte sich von der britischen Zulassung von Gen-Mais den Durchbruch in Europa erhofft. Ein erster Antrag auf Zulassung von Gen-Mais in Großbritannien scheiterte am Widerstand von Wales und Schottland. Auch die belgische Regierung lehnte kürzlich einen Antrag von Bayer auf Zulassung von Gen-Raps wegen ökologischer Risiken ab. Der Bayer-Konzern sitzt in den Startlöchern, um modifizierte Getreide-Sorten, Raps, Mais, Reis und Soja auf den Markt zu bringen.

1999 hatte die EU den Anbau der Maissorte „Chardon LL“ grundsätzlich genehmigt. Die genetisch veränderte Sorte sollte ursprünglich in England, Deutschland und den Niederlanden angebaut werden. Doch bis heute ist Chardon LL nirgendwo in Europa zugelassen worden. Chardon LL wurde gentechnisch so verändert, dass die Maispflanzen resistent gegen das Herbizid Glufosinat sind.

Nach Informationen des britischen Umweltministeriums wird infolge dieser Entscheidung nun in der „absehbaren Zukunft“ überhaupt kein genetisch verändertes Getreide in Großbritannien angebaut werden. „Wir entschuldigen uns nicht für die Tatsache, dass es EU-weite Regeln für Gen-Getreide gibt. Diese gelten für die Europäische Union insgesamt, nicht bloß für Großbritannien“, sagte ein Sprecher am Mittwoch. Bei Umfragen in Großbritannien sprachen sich zuletzt bis zu 90 Prozent der Teilnehmer gegen den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen aus.

Bienensterben

CBG Redaktion

07. März 2013, PAN Germany

Verbot hoch bienengefährlicher Neonikotinoide durchsetzen

Am 31.1.13 empfahl die EU Kommission, den Einsatz der hoch bienengefährlichen Insektizid-Wirkstoffe Clothianidin und Imidacloprid der BAYER CropScience sowie Thiamethoxam von SYNGENTA in bienenattraktiven Kulturpflanzen ab dem 1. Juli 2013 für zwei Jahre zu verbieten und erarbeitete einen entsprechenden Vorschlag zur Abstimmung durch die Mitgliedstaaten (1). Doch die ursprünglich für den 25.2.13 geplante Abstimmung über den Vorschlag der EU Kommission durch die Mitgliedstaaten wurde auf den 14.3.13 vertagt. PAN Germany fordert Bundesagrarministerin Aigner auf, den Vorschlag der Kommission zu unterstützen. Aus Sicht von PAN Germany ist das zeitlich befristete Verbot der drei hoch bienengefährlichen Pestizid-Wirkstoffe ein wichtiger erster gemeinschaftlicher Schritt, dem weitere folgen müssen, um Bienen besser vor den negativen Auswirkungen der Pestizide zu schützen.

Die Pestizidindustrie macht Druck
Der Druck auf die Kommission ist groß, vor allem von Seiten der Pestizidhersteller, die die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Landwirtschaft und Arbeitsplätze gefährdet sehen und unterstellen, dem Vorschlag der Kommission fehle die wissenschaftliche Basis. Syngenta bezeichnet den Vorschlag als unangemessen und politisch motiviert; Bayer CropScience kritisiert die „allzu konservative Auslegung des Vorsorgeprinzips durch die EU-Kommission“. (2,3). Mit einer von der Industrie finanzierten Studie zum sozio-ökonomischen und ökologischen Wert der Beizung mit Neonikotinoiden hat das Humboldt Forum for Food and Agriculture e.V. versucht, die Sorge vor massiven Ertrags- und Gewinneinbußen zu schüren (4). PAN Europe hat die Studie unter die Lupe genommen und erhebliche Defizite bezüglich Datengrundlage, Annahmen und Transparenz aufgedeckt (5). Unter anderem prognostiziert die Studie Ertragseinbußen durch den Verzicht auf Neonikotinoiden in Beizmitteln von 40%. Dem hält PAN entgegen, dass selbst bei einem vollständigen Verzicht auf alle chemisch-synthetischen Pestizide, wie bei der Umstellung auf kontrolliert ökologische Bewirtschaftung, die durchschnittlichen Ertragseinbußen in Europa bei nur 20% liegen. Erfahrungen aus Italien, wo seit drei Anbaujahren Mais der ohne Neonikotinoid-Beizung ausgebracht wird, zeigen, dass die Erträge stabil blieben, bei gleichzeitiger Erholung der Bienenvölker.

Wo bleibt die Zustimmung des BMELV?
Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) wünscht nach eigenen Angaben ein „europaweit einheitliches Vorgehen auf wissenschaftlicher Basis“ beim Schutz der Bienen. So steht es in der Presseerklärung „Deutschland unterstützt EU-Kommission beim Bienen-Schutz“ des Bundeslandwirtschaftsministeriums vom 1.2.13 (6). Diese geforderte Basis hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) geliefert (7). Das EFSA Panel on Plant Protection Products and their Residues (PPR) prüfte im vergangenen Jahr die gängige Risikoanalyse im Zulassungsverfahren und stellte gravierende Defizite im Bereich Bienenschutz fest. Die Wissenschaftler kritisierten u.a. die Vernachlässigung von Langzeituntersuchungen, die fehlende Differenzierung nach Bienenarten mit unterschiedlichen Verhaltensweisen, Expositionsrisiken und Empfindlichkeiten und das außer Acht lassen von Expositionspfaden (8).
Doch obgleich das BMELV in der o.g. Presseerklärung schreibt „Deutschland unterstützt das Vorhaben der Europäischen Kommission, den Schutz der Bienen im Zusammenhang mit der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln zu verstärken“, sucht man vergeblich nach einer eindeutigen Zustimmung des BMELV zu den Vorschlägen der Kommission. Vielmehr wird hervorgehoben, dass Deutschland „bereits frühzeitig“ Maßnahmen zum Schutz von Bienen und anderer Bestäuber vor Neonikotinoiden ergriffen hat und verweist auf Abdrift-mindernde Geräte und das Verbot von Neonikotinoid-Beizungen von Mais und Getreidesaatgut. Dass diese Maßnahmen erst nach der Massenvergiftungen von über 11.500 Bienenvölkern durch das Neonikotinoid Clothianidin ergriffen wurden und keinesfalls als „frühzeitig“ zu bezeichnen sind, erwähnt die Presseinformation des BMELV nicht.
PAN Germany hat Bundeslandwirtschaftsministerin Aigner in einem offenen Brief dazu aufgerufen, dem Kommissionvorschlag am 14.3.13 zuzustimmen (9). Das von der EU Kommission vorgeschlagene, wenn auch befristete Verbot, wäre ein erster Schritt, Bienen vor weiteren Vergiftungen besser zu schützen. Vielleicht lassen sich bestehende Ungenauigkeiten bei der Ausarbeitung des Kommissionsvorschlags noch schließen. Insbesondere sollte der Fokus auf dem Schutz von Wild- und Honigbienen liegen, hier springt der Entwurf noch zwischen „Honigbienen“ und „Bienen“ hin und her. Doch gerade vor dem Hintergrund der besonderen Empfindlichkeit von Wildbienen, ihrer Gefährdung und ihrer gerade wieder bestätigten großen Bestäubungs- und somit Ökosystemleistung (10), ist es wichtig, die Wildbienen mit einzuschließen. Auch die Frage, was genau eine für Bienen „attraktive Kulturpflanze“ ist, sollte zwingend im Dialog mit Berufsimkern und Wildbienenexperten geklärt werden. Denn die Attraktivität hängt nicht nur vom Pollen- und Nektarwert der Pflanze ab, auch etwa das Vorhandensein von Honigtau kann einen Bestand für Bienen attraktiv machen.

Hoch bienengefährliche Neonikotinoide in deutschen Pestizidprodukten
21 Pestizid-Handelsprodukte mit Imidacloprid, 6 mit Clothianidin und 7 mit Thiamethoxam sind derzeit in Deutschland regulär zugelassen (11). Angewendet werden sie in fast allen Kulturen: Tabak, Apfel, Wein, Zierpflanzen, Gemüse, Futter- und Zuckerrüben, Kartoffeln und Raps. Ausgenommen ist derzeit lediglich die Anwendung in Getreide und Maisbeizen. Fast flächendeckend ist der Einsatz in der Saatgutbehandlung von Raps, Futter- und Zuckerrüben.

Wirkungsweise der Neonikotinoide
In der Pflanze gelangen die Neonikotinoiden Wirkstoffe aufgrund ihrer systemischen Eigenschaft mit den Pflanzensäften in alle Pflanzenteile und Neuzuwächse. Dadurch lassen sich die Wirkstoffe in Blättern, im Nektar, im Pollen und im Guttationswasser nachweisen. Einmal in der Biene angekommen, wirken Neonikotinoide als Nervengifte. Sie blockieren im Insekt wichtige Rezeptoren im Hirn. Bei höheren Konzentrationen kann dies akut zum Tod der Insekten führen, bei geringeren Dosierungen werden überlebenswichtige Funktionen gestört, wie die Fähigkeit zu riechen oder sich zu orientieren. Auch die Anfälligkeit gegenüber anderen Stressoren wie geringe Futterqualität oder Krankheiten steigt, wenn die Tiere gleichzeitig niedrigen Konzentrationen von Neonikotinoiden ausgesetzt sind (12).
Aus Sicht von PAN gibt es ausreichend Evidenz, dass über das nun von der EU Kommission geforderte befristete Verbot von Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam hinaus, Neonikotinoide zukünftig generell und dauerhaft verboten werden sollen.
(Susan Haffmans, PAN Germany)

Anmerkungen
(1) http:www.agaca.coop/docs/Draft%20regulation%20restriction%20neonicotinoids.doc%5B1%5D.pdf
(2) http:
www.proplanta.de/Agrar-Nachrichten/Pflanze/Syngenta-EU-Vorschlag-Bienenschutz_article1359795657.html
(3) http:agrar.bayer.de/Bayer_CropScience_lehnt_Vorschlag_der_EU_Kommission_entschieden_ab.cms
(4) http:
www.hffa.info/files/wp_1_13_1.pdf
(5) http:www.pan-europe.info/News/PR/130305.html
(6) http:
www.bmelv.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/2013/040-AI-Bienen.html
(7) http:www.efsa.europa.eu/en/search/doc/3066.pdf; http:www.efsa.europa.eu/en/search/doc/3067.pdf;
http:www.efsa.europa.eu/en/search/doc/3068.pdf
(8) PAN Germany Pestizid-Brief Juli/August 2012 online unter http:
www.pan-germany.org/deu/ news-1203.html
(9) http:www.pan-germany.org/download/Offener_Brief_Aigner_1303.pdf
(10) http:
science.orf.at/stories/1713544/
(11) Pestizide Online Datenbank des BVL https:portal.bvl.bund.de/psm/jsp/ Abruf am 28.2.2013
(12) PAN Germany (2012): Bienen, Hummeln & Co - Bedeutung, Gefährdung & Schutz.
http:
www.pan-germany.org/download/biodiversitaet/Bestaeuber_Info_2011.pdf

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CBG Redaktion

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[Lieferketten] Presse-Information CBG vom 10.09.20

CBG Redaktion

Bundesregierung verharrt in Tatenlosigkeit

Pharma-Lieferketten außer Kontrolle

Bei den ersten Gliedern der Pharma-Lieferketten von BAYER & Co. in Indien und China herrschen skandalöse Zustände. Die Staaten bieten den Konzernen Standort-Vorteile wie niedrige Lohn-Kosten und laxe Umwelt-Auflagen, was fatale Folgen für Mensch, Tier und Umwelt hat.

Die Bundesregierung weiß um diese Auswirkungen. „Es ist nicht auszuschließen, dass die Bevölkerung in der Nähe pharmazeutischer Produktionsstätten aufgrund der nicht ausreichend gefilterten Einleitung von mit Arzneimittel-Rückständen belasteten Abwässern von Pharma-Fabriken Gefahren ausgesetzt ist“, heißt es in ihrer Anwort auf eine Kleine Anfrage der Partei „Die Linke“. Trotzdem setzte die Große Koalition dieses Thema am 1. November 2019 nicht auf die Tagesordnung der „Deutsch-Indischen Regierungskonsultationen“. Auch will sie nicht darauf drängen, in den Rabattverträgen, welche die Krankenkassen mit den Pillen-Herstellern abschließen, Umwelt- und Sozialstandards zu verankern. Die Bestimmungen zur „Guten Herstellungspraxis“ (GMP) im Pharma-Bereich um solche Anforderungen zu erweitern, lehnt die Regierung Merkel ebenfalls ab. „Diese werden durch andere Vorschriften geregelt“, erklärt sie: „Das Überprüfen der Einhaltung dieser Vorschriften obliegt den zuständigen örtlichen Behörden.“ Der GMP-Leitfaden hingegen sei rein „produkt-bezogen“ und eigne sich deshalb nicht als Instrument zur Verbesserung der Produktionsbedingungen.

Aber auch an produkt-bezogenen Mängeln hapert es nicht. So registrierte die „Europäische Arzneimittel-Agentur“ der Bundesregierung zufolge binnen der letzten zehn Jahre weltweit 141 Verstöße gegen die „Gute Herstellungspraxis“. Konkret nach den Mängeln in BAYERs pakistanischer Produktionsanlage für das Medikament RESOCHIN mit dem Wirkstoff Chloroquin gefragt, das kurzzeitig als Wundermittel gegen COVID-19 galt, lautet die Antwort: „Der Bundesregierung ist bekannt, dass pakistanische RESOCHIN-Tabletten, die nicht für den europäischen Markt bestimmt sind, nicht nach den europäischen Anforderungen an die Gute Herstellungspraxis (...) hergestellt wurden.“

Weitere Zahlen nennt sie der Linkspartei nicht, deren Anfrage sich auch auf Informationsmaterial der Coordination gegen BAYER-Gefahren stützte. Stattdessen verweisen die PolitikerInnen auf Jahresberichte der Bundesländer zur Arzneimittel-Überwachung. Diese führen allerdings die Ergebnisse der Drittland-Inspektionen nicht auf, lediglich diejenigen der Inland-Inspektionen. Demnach veranlassten die PrüferInnen hierzulande allein im Jahr 2018 188 Rückrufe. Zudem weisen die Berichte ein Nachlassen der Kontroll-Dichte aus: Die Drittland-Inspektionen reduzierten sich zwischen 2014 und 2018 von 264 auf 177 und die Inland-Inspektionen von 1374 auf 1177.

„Die Antworten der Bundesregierung belegen eindeutig, dass die bisherigen Mittel nicht ausreichen, um die eklatanten Missstände entlang der Pharma-Lieferketten von BAYER und anderen Herstellern zu beheben. Das zeigt einmal mehr: Ohne Lieferketten-Gesetz geht es nicht“, konstatiert CBG-Geschäftsführer Marius Stelzmann abschließend.

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[Wir haben es satt] Presse-Information CBG vom 13.01.21

CBG Redaktion

CBG bei „Wir haben Agrar-Industrie satt!“ am 16. Januar dabei

Glyphosat stoppen! Agrar-Industrie abwählen!

Die Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) nimmt auch dieses Jahr wieder an den „Wir haben Agrar-Industrie satt“-Protesten teil. Sie finden wie stets im Vorfeld Landwirtschaftsmesse „Grüne Woche“ in Berlin am 16. Januar statt. Sowohl in der Video-Konferenz des Bündnisses als auch bei der „Aktion Fußabdruck“ vor Ort in Berlin wird CBG-Geschäftsführer Marius Stelzmann präsent sein.

Es gibt in diesem Jahr ganz besonderen Grund zur Klage. „CDU und SPD versprachen in ihrem Koalitionsvertrag eine ‚Landwirtschaft, die gesunde Lebensmittel nachhaltig produziert’. Doch tatsächlich können BAYER und die anderen Agrargift-Konzerne ungehindert weiterhin Mensch, Tier und Umwelt mit zig Tonnen von Pestiziden überschütten. Weder eine Glyphosat-Minderungsstrategie noch ein Insektenschutz-Gesetz ist in Sicht.“, kritisiert Stelzmann.

Der Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) wirft die CBG Lobbyismus zu Gunsten der Profite von BAYER & Co. vor. „Julia Klöckner erweist sich als eine würdige Nachfolgerin von Christian Schmidt. Während dieser 2017 im Handstreich für eine Zulassungsverlängerung des BAYER-Giftes Glyphosat sorgte, tut Julia Klöckner jetzt alles dafür, dass diesem hochgefährlichen Stoff Gebrauchseinschränkungen erspart bleiben. Und dies, obwohl mehr als 125.000 anhängige Klagen von Geschädigten auch der Ministerin klarmachen müssten, dass ihr Handeln eine vorsätzliche Schädigung menschlicher Gesundheit, des Artenschutzes und der Umwelt darstellt“, hält Stelzmann fest.

Dass die Christdemokratin sich systematisch für die Gift-Konzerne einsetzt, zeigt sich daran, dass sie sogar schon verbotenen Agro-Chemikalien Notfall-Zulassungen gewährt oder deren Anwendungsspektren erweitert. Mit Thiamethoxam holte sie sogar eine bienengefährliche Substanz wieder aus der Versenkung hervor.

Und in Brüssel gelang es der CDU-Politikerin im Rahmen der Verhandlungen über die Agrar-Politik der Europäischen Union, die Landwirtschaft erst einmal vor einer Reduzierung des Pestizid-Einsatzes von 50 Prozent bis 2030 zu verschonen. Andere Anforderungen des Green Deals konnte sie ebenfalls abblocken. „Dieses Handeln von Klöckner ist gemeingefährlich, es bedroht die Gesundheit von Menschen und Tieren, das Klima, das Wasser und die Böden. Grund genug für die CBG, am 16. Januar vor dem Kanzleramt mit dabei zu sein. Aber auch nach dem 16. Januar fordern wir: Glyphosat-Stopp jetzt!“, so Stelzmann abschließend.

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[Nachruf] Ein Nachruf auf Friedhelm Meyer

CBG Redaktion

Aufrecht im Geist, ungebrochen im Rückgrat

Friedhelm Meyer (geb. 02.09.1935), aufrecht im Geist, ungebrochen im Rückgrat, Pfarrer und langjähriger Aktivist der Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG), ist am 15.06.2021, zweieinhalb Monate vor seinem 86. Geburtstag gestorben.

Liebe Freundinnen und Freunde,

Pfarrer Friedhelm Meyer war in der Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) seit den frühen Anfängen in den 80er Jahren aktiv. Seit 1985 war Friedhelm bei unzähligen regionalen, überregionalen und internationalen Aktionen unseres konzernkritischen Netzwerkes dabei. Er hat es aktiv mit aufgebaut und dazu beigetragen, dass wir heute da stehen, wo wir stehen.

Auch in der Höhle des Löwen, auf den jährlichen Hauptversammlungen des BAYER-Konzerns, stand er immer wieder als Kritischer Aktionär am Mikrofon und erhob seine Stimme gegen Ausbeutung, Gesundheitsgefährdung, Kriegstreiberei, Umweltzerstörung, Korruption und viele andere Verbrechen des Chemie-Riesen aus Leverkusen.

Wegen seiner und der Arbeit seiner Kollegin Pfarrerin Friedel Geisler aus Solingen im Rahmen der CBG drohte der BAYER-Konzern sogar öffentlich an, seine 170 Tsd. Beschäftigten dazu anzuhalten, keine Kirchensteuerzahlungen mehr zu leisten. Die Leitung der Evangelischen Kirche im Rheinland ging sofort vor BAYER auf die Knie und holte den Konzern in die Leitung des Kirchentags in Düsseldorf. Friedel Geisler und Friedhelm Meyer bekamen heftige innerkirchliche Sanktionen und Schwierigkeiten, der Pastorin Friedel Geisler wurde sogar Verbot zu predigen auferlegt.

Er war Düsseldorfer

Friedhelm Meyer war Düsseldorfer. Mit ihm hat vor allem Düsseldorf einen ebenso bescheidenen wie großen Streiter für Frieden, Antifaschismus, Geschlechtergerechtigkeit, Umweltschutz, soziale Gerechtigkeit, Ökumene, Kapitalismus- und Konzernkritik verloren, der über Jahrzehnte hinweg das fortschrittliche politische Düsseldorf geprägt hat wie kaum ein zweiter.
Keine Aktion, keine Demonstration in Düsseldorf konnte beginnen, bevor nicht Friedhelm auf seinem Fahrrad angeradelt war. Er war in Düsseldorf und weit darüber hinaus bei Tausenden und Tausenden bekannt und angesehen.
Das offizielle Düsseldorf hat ebenso wie die offizielle Kirche die herausragenden Leistungen von Friedhelm Meyer für die Stadt (und die Kirche) stets geflissentlich übersehen, bestenfalls bei unzähligen Zusammentreffen in offiziellem Rahmen mit zusammengekniffenen Lippen ertragen.
Es blieb der Düsseldorfer Friedensbewegung überlassen, Friedhelm Meyer 2011 mit dem Düsseldorfer Friedenpreis für sein Wirken zu ehren. Düsseldorf hat Friedhelm Meyer sehr viel zu verdanken. Sein Name ist untrennbar mit der jüngeren Geschichte der Stadt seit 1960 verbunden.

Sein Lebensweg

In Dinslaken und Velbert in einer Familie aufgewachsen, in der drei Generationen bereits Pfarrer waren, studierte Friedhelm Meyer in Bonn und Heidelberg. Er war verheiratet und hatte fünf Söhne.

Sehr prägend war für ihn die Arbeit im „Seminar für kirchlichen Dienst in der Industriegesellschaft“ bei dem früheren Industriepfarrer Horst Symanowski.
Friedhelm Meyer war 35 Jahre Pfarrer in der Hoffnungskirche im Düsseldorfer Stadtteil Garath. Immer wieder hat sein Einsatz für Frieden, Gerechtigkeit und das (Über-) Leben auf der Erde das Missfallen der Kirchenleitung erregt. Vor allem, weil er nicht in den heiligen vier Wänden der Kirche blieb, sondern nach draußen ging und im öffentlichen Raum Widerhall fand. Und zudem konträr zur offiziellen Kirchenhaltung stand. So z. B. wenn er unüberhörbar den „staatskirchlichen Militärseelsorgevertrag“ anprangerte oder zur alljährlichen Mobilisierung für den Ostermarsch die Kirchenglocken in Garath läutete und die Friedensfahne mit der weißen Taube auf blauem Grund auf der Kirchturmspitze hisste. Es kam schließlich sogar zur offenen Auseinandersetzung, die Kirchenleitung drohte mit Auflösung des Presbyteriums. Was Friedhelm Meyer aber nicht davon abhielt, die gesamte Kirche während des Irak-Kriegs mit einem Riesen-Protest-Transparent zu schmücken

Gesellschaftspolitisch aktiv

Die gesellschaftspolitische Arbeit war von Anbeginn an oft auch überregional und stets eng verbunden mit der Solidarischen Kirche im Rheinland (SoKi). So war u. a. auch regelmäßig an den Protesten gegen den Kohleabbau im Hambacher Forst beteiligt.

Nach der Beendigung der aktiven Zeit als Pfarrer in Garath hörte das Engagement von Friedhelm Meyer nicht auf, sondern intensivierte sich: U.a. in der SoKi, in der Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG), in Ökumenischen Netzwerken im Rheinland (AK processus confessionis) und in Deutschland (Kairos Europa, ÖNiD), , bei ethecon Stiftung Ethik & Ökonomie, im Vorstand des Psychosozialen Zentrums für Flüchtlinge, im Bund der Antifaschisten (VVN-BdA), bei „Düsseldorf stellt sich quer“, in der Initiative „Neue Namen“ (für Urdenbacher Straßen, die nach Kolonialverbrechern benannt sind), im Verein für die Fortsetzung der Sozial- und Kulturarbeit in der – von der Gemeinde inzwischen geschlossenen – Garather Hoffnungskirche, längere Zeit auch in der Solidarität mit den Roma, im Düsseldorfer Sozialforum und beim Obdachlosenprojekt fiftyfifty. Zudem wirkte er der Herausgabe mehrerer Bücher mit. Es sei uns verziehen, wenn hier mit Sicherheit viele seiner Wirkungsfelder fehlen.

Friedhelm Meyer war Menschenfreund, Familienmensch, Friedensaktivist, Antifaschist, Kapitalismus- und Konzernkritiker und Umweltschützer. Beispielgebend war, dass Friedhelm Meyer Antikommunismus nie Raum gab und sich vehement für den gemeinsamen Einsatz aller ehrlich interessierten Kräfte für Frieden, soziale Gerechtigkeit und Umweltschutz einsetzte. Wobei Rassismus, Sexismus und Faschismus für ihn verlässlich rote Linien waren. Und ihm die unversöhnlichen Rahmenbedingungen des Profitdiktats des Kapitalismus immer gegenwärtig waren.

Friedhelm Meyer war sehr eng verbunden mit seiner Frau, die – als Ärztin berufstätig – ihm fest zur Seite stand. Unser herzliches Beileid gilt ihr und der Familie.

Friedhelm Meyer war einer von uns.
Wir werden sein Werk ehren und in seinem Sinne weiter wirken.

[VA Leverkusen] Presse-Information CBG vom 17.08.21

CBG Redaktion

Vortrag und Diskussion am 21.9.2021 im Forum Leverkusen

Wie weiter nach der Explosion?

Vor Ort im Vortragssaal werden SprecherInnen für O-Töne und Interviews bereitstehen.

Am 27. Juli ereignete sich im Chempark der CURRENTA (ehemals BAYER Industry Services GmbH & Co. OHG) in Leverkusen eine gewaltige Explosion. Ein Tank mit chemischem Sondermüll ging in die Luft. Das nachfolgende Feuer griff auf sieben weitere Tanks über. Die Detonation tötete sieben Beschäftigte, 31 trugen zum Teil schwere Verletzungen davon. Auch Feuerwehrleute erlitten gesundheitliche Schäden. Durch die Explosion offenbarte sich einmal mehr in drastischer Form, dass eine Chemie-Industrie, die unter den Bedingungen kapitalistischer Profitmaximierung arbeitet, tödliche Sicherheitsmängel aufweist. Und es zeigte sich darüber hinaus, dass die Aufsichtsbehörden ihrer Kontroll-Pflicht nicht in ausreichendem Maße nachkommen. Die Bezirksregierung Köln überprüfte das Tanklager zuletzt vor über fünf Jahren und brauchte dazu lediglich eine Stunde.

Vortrag und Diskussion:

Manfred Santen, GREENPEACE-Gutachter und Schadstoffexperte

Beate Hane-Knoll, Bundestagskandidatin Leverkusen/ Köln-Mülheim DIE LINKE

Hanno Raussendorf, Umweltpolitischer Sprecher DIE LINKE NRW

Jan Pehrke, Leitender Redakteur STICHWORT BAYER

Ort und Zeit der Veranstaltung:

21.9.2021

19.00 Uhr

Vortragssaal

Forum Leverkusen

Am Büchelter Hof 9, 51373 Leverkusen

Vor Ort im Vortragssaal werden SprecherInnen für O-Töne und Interviews bereitstehen.

Wir laden alle JournalistInnen, die Interesse an einer Berichterstattung haben, ein, zu unserer Veranstaltung zu kommen. Auch inhaltliche Fragen im Vorfeld wie im Nachgang sind möglich und ausdrücklich erwünscht.

Die Veranstaltung ist Teil einer Kampagne der CBG, welche die folgenden politischen Ziele verfolgt:

1. Die Offenlegung des Stoffes, der für die Explosion verantwortlich war

2. Verbesserung der Anlagensicherheit und des Katastrophen-Schutzes

3. Die Entschädigung der durch den giftigen Niederschlag der Rauchwolke Betroffenen und die Sanierung der kontaminierten Gebiete.

Marius Stelzmann, Geschäftsführer der Coordination, sagt zu der Veranstaltung:

„Die CURRENTA hat erst mit Verzögerung und unter dem Druck der Umweltministerin genauere Angaben zum Inhalt der Tanks gemacht. Auf unsere Anfrage, an der Veranstaltung teilzunehmen, lehnte Timo Krupp, PR- und Pressechef der CURRENTA ab. BAYER hat auf unsere Anfrage nach Teil- oder Stellungnahme sogar überhaupt nicht geantwortet. Dabei hat die BAYER AG das Entsorgungszentrum errichtet und den Chem „park“ samt Sicherheitsarchitektur konzipiert und gebaut. Erst 2019 hat BAYER die CURRENTA vollständig in die Unabhängigkeit entlassen. Kritische Nachfragen über die Sicherheit des Chem„parks“ müssen also auch an BAYER gestellt werden. An einer öffentlichen Auswertung im Dialog mit der Bevölkerung haben jedoch beide Chemie-Riesen offenbar kein Interesse.“

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Marius Stelzmann 0211/ 33 39 11

USA

CBG Redaktion

Pressemitteilung vom 17. März ´99

USA: Leverkusener Unternehmen wegen Betrugs schuldig gesprochen

Bluter gewinnen Prozess gegen BAYER

Der Leverkusener BAYER-Konzern ist von den Geschworenen des Zivilgerichts in New Orleans/USA des Betrugs und der groben Fahrlässigkeit schuldig befunden worden. Die Jury sieht es als erwiesen an, dass das Unternehmen wissentlich Blutprodukte in Verkehr brachte, die mit dem Aids-Virus infiziert waren. Damit wurde der Klage von Eltern eines Betroffenen stattgegeben, der mittlerweile an Aids gestorben ist. Die Geschworenen sprachen ihnen eine Entschädigung von 35,3 Mio US$ zu.
Die Präparate wurden aus Kostengründen aus dem Blut von Risikospendern wie Gefängnisinsassen und Drogenabhängigen gewonnen-nach Meinung der Geschworenen eine grobe Fahrlässigkeit. Der Vorsitzende Richter bestätigte den Schuldspruch, setzte jedoch die Strafe wegen Verjährung aus. In einem zweiten Schritt muss nun geklärt werden, ob die Verjährung, wie in Betrugsfällen üblich, aufgehoben wird. Neben BAYER wurde auch das Unternehmen ALPHA THERAPEUTICS schuldig gesprochen.
Mehrere Tausend Bluter sind weltweit durch BAYER-Produkte fahrlässig mit HIV infiziert worden, ein Großteil ist mittlerweile gestorben. Todd Smith, amerikanischer Betroffener: „Die Aids-Gefahr für Bluter war frühzeitig bekannt, aus Kostengründen wurden aber damals die bestehenden Sicherungsverfahren nicht eingesetzt. Tausende von Blutern mußten dieses Versäumnis mit ihrem Leben bezahlen. Wir fordern eine Entschuldigung von BAYER und eine gerechte Entschädigung!“
Obwohl die Kontamination hätte vermieden werden können, weigern sich die beteiligten Konzerne bis heute, den Betroffenen eine angemessene finanzielle Entschädigung zu zahlen. In den USA erklärten sich die Unternehmen lediglich dazu bereit, den Infizierten eine Pauschale von 100.000 US$ zu bezahlen. Da diese Summe aber nicht einmal die Behandlungskosten deckt, zogen zahlreiche Betroffene vor Gericht. Ihren Klagen werden nun höhere Chancen eingeräumt. Die Coordination gegen BAYER-Gefahren fordert, daß gegen die Verantwortlichen bei BAYER auch strafrechtlich vorgegangen wird.

[Iberogast] Presse-Information CBG vom 17.09.20

CBG Redaktion

BAYERs Magenmittel IBEROGAST unter Verdacht

Staatsanwalt weitet Ermittlungen wg. fahrlässiger Tötung aus

Seit Jahrzehnten steht BAYERs Magenmittel IBEROGAST in der Kritik, weil es schwerwiegende Leberschäden verursachen kann. Trotzdem weigerte sich der Konzern lange Zeit beharrlich, auf dem Beipackzettel vor dieser Nebenwirkung des Inhaltsstoffes Schöllkraut zu warnen. Als 2018 eine IBEROGAST-Patientin nach einer Leber-Transplantation verstarb, nahm die Kölner Staatsanwaltschaft deshalb Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung auf. Zunächst richteten sich diese „gegen unbekannt“. Nun aber nicht mehr: Im Visier der Justiz stehen zwei ehemalige Pharma-ManagerInnen von BAYER VITAL. Zudem erweiterte Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer den Tat-Verdacht um zehn Fälle von fahrlässiger Körperverletzung. Das berichtete der Kölner Stadt-Anzeiger in seiner Donnerstagsausgabe.

Trotzdem hält das Unternehmen weiter in Treue fest zu seinem Produkt und bezeichnet es als ein „bewährtes, wirksames und sicheres Medikament“. Schon bei der Aufnahme der Ermittlungen hatte die Aktien-Gesellschaft jegliche Schuld am Tod der Frau bestritten. Der 56-Jährigen wurde nach Meinung des Konzerns stattdessen „eine äußerst seltene, dosis-unabhängige Reaktion auf Substanzen, die in der Regel von Menschen sicher toleriert werden“ zum Verhängnis. Im Übrigen verwies der Pillen-Riese auf Studien, die angeblich die Sicherheit und Wirksamkeit der Arznei bewiesen hätten. „Das Nutzen/Risiko-Profil von IBEROGAST ist weiterhin positiv“, resümierte er.

Dagegen lagen den staatlichen Stellen bereits ab den 1990er Jahren zahlreiche Informationen über ein negatives Nutzen/Risiko-Profil des Mittels sowie anderer Schöllkraut-Präparate vor. Die erste Meldung über ein tödliches Leber-Versagen erhielten sie 2002. Das „Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte“ (BfArM) leitete wegen dieser Fakten-Lage 2005 schließlich ein Stufenplan-Verfahren ein, welches das Gefährdungspotenzial bestätigte. Darum zog das BfArM 2008 Produkte mit hohen Schöllkraut-Dosierungen aus dem Verkehr und verpflichtete die Hersteller der übrigen, die Liste mit den Risiken und Nebenwirkungen auf den Packungsbeilagen um den Eintrag „Leber-Schädigungen“ zu erweitern. Der damalige IBEROGAST-Produzent STEIGERWALD legte dagegen Beschwerde ein. Und BAYER hielt nach der Übernahme von STEIGERWALD im Jahr 2013 an jener nicht nur fest, sondern gab auch nach der Ablehnung noch nicht Ruhe. 2017 reichte das Unternehmen beim Verwaltungsgericht Klage gegen den Bescheid ein. Erst als das Bundesinstitut 2018, alarmiert durch den Todesfall, mit dem „Sofort-Vollzug“ der Beipackzettel-Änderung drohte, fügte sich der Global Player. Über 100 Millionen Euro Jahresumsatz wollte er nicht so einfach gefährden.

„Der BAYER-Konzern geht für seine Profite über Leichen. Das zeigt die Causa ‚IBEROGAST’ einmal mehr“, konstatiert Marius Stelzmann von der Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG). Die Coordination fordert jetzt, Konsequenzen aus dem gesundheitsgefährdenden Potenzial der Arznei zu ziehen und ein Verbot anzuordnen, zumals es Alternativen gibt: Der Leverkusener Multi plant im Oktober eine IBEROGAST-Variante ohne Schöllkraut herauszubringen.

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Marius Stelzmann 0211/33 39 11

[Kapitol] Presse-Information CBG vom 18.01.21

CBG Redaktion

50.000 Dollar für republikanischen Staatsanwaltsverband

BAYER sponserte Sturm aufs Kapitol

BAYER hat den Sturm auf das Washingtoner Kapitol durch Spenden an den „Verband der republikanischen Generalstaatsanwälte“ (RAGA) mitfinanziert. 50.000 Dollar erhielt der RAGA im letzten Jahr von der Konzern-Tochter MONSANTO, wie Recherchen der taz ergaben.

„Um 13 Uhr werden wir zum Kapitol ziehen (...) Wir hoffen, dass Patrioten wie Sie gemeinsam mit uns weiter kämpfen werden, um die Integrität unserer Wahlen zu schützen“, so lautete der Text der Telefon-Kampagne, mit welcher die RAGA-Unterorganisation „Rule of Law Defense Fund“ für den 6. Januar mobilisierte. Überdies hatten RAGA-Mitglieder den Obersten Gerichtshof der USA bereits am 9. November in einer Eingabe aufgefordert, nicht alle Briefwahl-Stimmen anzuerkennen.

Schon im Wahlkampf hatte das „Political Action Comitee“ (PAC) des Leverkusener Multis mehrheitlich republikanische KandidatInnen gesponsert. Rund 186.000 Dollar ließ ihnen das „BAYERPAC“ zukommen. 24 der vom Konzern unterstützten PolitikerInnen der republikanischen Partei gehörten dann zu denjenigen 147 Abgeordneten, die am Tag der Belagerung des Parlamentsgebäudes durch einen von Donald Trump aufgehetzten rechten Mob gegen die Anerkennung des Wahl-Sieges von Joe Biden votierten.

„Nicht genug damit, dass BAYER seit Dekaden Unsummen in die Pflege der politischen Landschaft der USA investiert. Jetzt tragen die Schecks des Agro-Riesen auch noch mit dazu bei, Trumps Angriff auf demokratische Institutionen zu alimentieren, der bereits fünf Menschenleben gekostet hat. Partei-Spenden von Unternehmen müssen endlich verboten werden “, fordert Marius Stelzmann von der Coordination gegen BAYER-Gefahren als Konsequenz aus den Ereignissen.

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