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Wasser

CBG Redaktion

Presseerklärung vom 1. April 1998

BAYER-Pestizide gefährden Trinkwasser

Wie eine Untersuchung der Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) nachgewiesen hat, überschreiten die BAYER-Einleitungen in den Rhein die zulässigen Grenzwerte für Pestizide. Bei Messungen um das BAYER-Werk Dormagen ermittelte die LAWA erhöhte Meßwerte für die Pestizide Diuron, Metabenzthiazuron und Metamitron. Durch das verunreinigte Wasser entsteht eine erhebliche Gesundheitsgefährdung, da die Agrochemikalien krebserregend wirken, die Zeugungsfähigkeit beeinträchtigen und besonders für Säuglinge ein Gesundheitsrisiko darstellen. Die LAWA hatte die Qualität von 23 Flüssen untersucht, aus denen Trinkwasser gewonnen wird, und dabei Grenzwertüberschreitungen bei insgesamt 23 Pestiziden festgestellt.

Philipp Mimkes, Geschäftsführer der COORDINATION GEGEN BAYER-GEFAHREN fordert: „BAYER muß die Produktion der im LAWA-Bericht genannten Pestizide einstellen, bis die entsprechenden Grenzwerte eingehalten werden. Die Verursacher müssen für die Folgekosten ihrer Giftproduktion haftbar gemacht werden. Hierfür benötigen wir eine Pestizid-Abgabe wie in den skandinavischen Ländern, nur so kann eine medizinisch unbedenkliche Trinkwasser-Versorgung gewährleistet werden.“

Der Pestizid-Jahresverbrauch beträgt allein in der Bundesrepublik 30.000 Tonnen. Die gesellschaftlichen Folgekosten dieses Chemie-Overkills ermittelte unlängst eine Studie des Landwirtschaftsministeriums: rund 300 Millionen Mark! So viel muß für die nötige Wasseraufbereitung, die fällige Lebensmittel-Überwachung und die Behandlung von akuten Pestizid-Vergiftungen aufgewendet werden. Langzeit-Wirkungen wie Krebs sind in dieser Kosten/Nutzen-Analyse noch nicht einmal enthalten.