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Veröffentliche Beiträge von “CBG Redaktion”

Schleichwerbung

CBG Redaktion

Presse Information vom 31. Mai 2010
Coordination gegen BAYER-Gefahren

Presserat verhängt „öffentliche Rüge“

Werbetext von Daimler und Bayer als redaktioneller Beitrag getarnt / Einflussnahme großer Unternehmen in der Kritik

Der Deutsche Presserat hat heute einen Verstoß der Sindelfinger Zeitung / Böblinger Zeitung (SZBZ) gegen den Pressekodex festgestellt. Von den vier möglichen Sanktionsmöglichkeiten wurde die schärfste („öffentliche Rüge mit Abdruckverpflichtung“) verhängt.

Der Presserat hatte sich auf Antrag der Coordination gegen BAYER-Gefahren mit dem am 5. Februar erschienenen Artikel Grundstoff für Biodiesel-Produktion befasst. Darin wird ein Projekt der Firmen Daimler und Bayer zum Anbau der ölhaltigen Pflanze Jatropha in Indien vorgestellt. Als Autor wird SZBZ-Redakteur Werner Eberhardt genannt. Einen Tag zuvor war der Artikel jedoch wortgleich auf der homepage der Daimler AG erschienen. Als Copyright wurde angegeben „Daimler AG. Alle Rechte vorbehalten“. Da die Veröffentlichung in der SZBZ nicht als Anzeige gekennzeichnet war, verstößt der Abdruck gegen Ziffer 7 des Pressekodex („Trennung zwischen redaktionellem Text und Veröffentlichungen zu werblichen Zwecken“).

Philipp Mimkes, Beschwerdeführer der Coordination gegen BAYER-Gefahren: „Der Anbau von Pflanzen für die Herstellung von Biodiesel führt zu einer wachsenden Konkurrenz um Anbauflächen und Wasser. Nicht zuletzt der Weltagrarbericht nennt nachwachsenden Treibstoff eine Bedrohung für die Ernährungssicherheit. Es ist daher nicht hinzunehmen, dass die Redaktion der Sindelfinger Zeitung bei einem solch sensiblen Thema die Propaganda von Daimler und Bayer eins zu eins übernimmt.“ Paul Russmann, Sprecher der Kritischen Daimler-Aktionäre, ergänzt: „Daimler nutzt seine Machtstellung als einer der größten Arbeitgeber der Region aus, um die lokale Presse mit unlauteren Werbemethoden zum verlängerten Arm der Öffentlichkeitsabteilung zu machen“.

Die Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) dokumentiert seit drei Jahrzehnten die Einflussnahme großer Unternehmen auf Medien und Berichterstattung. Der Firma Bayer gelingt es immer wieder, den Abdruck kritischer Berichte zu verhindern. Die Magazine Spiegel und Stern mussten nach kritischen Berichten mehr als zehn Jahre lang auf Anzeigen von Bayer verzichten; O-Ton aus der Zentrale des Chemie-Multis: „Damit die Jungs in Hamburg mal lernen, wer hier das Sagen hat“. Und nach einem Störfall in einem Bayer-Werk gelangte kürzlich ein Strategiepapier des Konzerns in die Öffentlichkeit, in dem empfohlen wird, kritische Medien zu „marginalisieren“. Axel Köhler-Schnura vom Vorstand der CBG: „Die Wahrheit und die Interessen von Mensch und Umwelt bleiben bei dieser Art von Berichterstattung auf der Strecke.“

weitere Informationen:
· Daimler und Bayer wollten Medien foppen - und kassieren öffentliche Rüge
· Hintergründe zum Biodiesel-Projekt von Daimler und Bayer
· Artikel „Bayer und die Pressefreiheit“
· Kommunikations-Strategie nach Störfall gelangt in die Öffentlichkeit

Pressemitteilung des Presserats

Der Deutsche Presserat tagte am 26. und 27.5.2010 in Berlin und sprach insgesamt acht Rügen aus.

7.2 – Schleichwerbung
Redaktionelle Veröffentlichungen, die auf Unternehmen, ihre Erzeugnisse,
Leistungen oder Veranstaltungen hinweisen, dürfen nicht die Grenze zur Schleichwerbung überschreiten. Eine Überschreitung liegt insbesondere nahe, wenn die Veröffentlichung über ein begründetes öffentliches Interesse oder das Informationsinteresse der Leser hinausgeht oder von dritter Seite bezahlt bzw. durch geldwerte Vorteile belohnt wird. Die Glaubwürdigkeit der Presse als Informationsquelle gebietet besondere Sorgfalt beim Umgang mit PR-Material.

Ebenfalls gegen den Grundsatz der klaren Trennung von Redaktion und Werbung verstieß die Sindelfinger Zeitung Online mit einem Artikel unter der Überschrift ‚Grundstoff für Biodiesel-Produktion'. Bei der Veröffentlichung handelte es sich um eine vollständige Übernahme eines PR-Textes der Daimler AG, was für den Leser aber nicht ersichtlich war. Im Gegenteil entstand durch eine dem Beitrag vorangestellte Autorenzeile der irreführende Eindruck, als handele es sich um einen von der Redaktion recherchierten und verfassten Artikel. Die in Richtlinie 7.2 geforderte besondere Sorgfalt im Umgang mit PR-Material wurde bei dieser Veröffentlichung grob missachtet.

Bisphenol A

CBG Redaktion

Presse Information vom 25. Mai 2010
Coordination gegen BAYER-Gefahren

Bisphenol A: Risikoreiche Anwendungen jetzt verbieten!

Schäden besonders bei Kleinkindern befürchtet / Dänemark und Frankreich beschließen Verbote / BAYER AG größter deutscher Produzent

Mehrere europäische Länder planen Verbote von Bisphenol A in risikoreichen Anwendungen. Besonders umstritten ist die Verwendung der Chemikalie in Lebensmittel-Verpackungen, Babyflaschen und Kinderspielzeug. Dänemark und Frankreich beschlossen Verbote für alle Produkte, die mit Kindernahrung in Berührung kommen, das dänische Verbot gilt ab Anfang Juli. Auch Schweden kündigte Einschränkungen an. Schon 2008 hatte Kanada Bisphenol A als „gefährliche Substanz“ deklariert und als erstes Land eine Verwendung in Babyflaschen untersagt.

Die Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) fordert die Bundesregierung auf, dem Vorbild der Nachbarländer zu folgen: „Bisphenol A muss nun endlich aus Trinkflaschen, Spielzeug und Lebensmittel-Verpackungen verschwinden. Die Leugnung der Risiken durch BAYER, Dow und Co. darf nicht weiter zur Gefährdung der Verbraucher führen. Hormonaktive Substanzen haben in Produkten des täglichen Bedarfs absolut nichts verloren“, so Philipp Mimkes vom Vorstand der CBG.

Seit Jahrzehnten ist bekannt, dass Bisphenol A im Körper hormonaktiv wirkt. Schon geringste Dosen können das Nervensystem schädigen und bei Säuglingen zu Entwicklungs-Störungen führen. Zahlreiche Studien bringen die Chemikalie mit Übergewicht, Unfruchtbarkeit, Diabetes sowie Herz- und Lebererkrankungen in Verbindung. Das Umweltbundesamt fordert seit Jahren, die Verwendung von Bisphenol A einzuschränken - konnte sich bislang jedoch nicht gegen die Interessen der Industrie durchsetzen.

„Die europäische Aufsichtsbehörde EFSA hat den Grenzwert für Bisphenol A noch vor zwei Jahren gelockert. Dabei berief sich die Behörde skandalöserweise auf eine einzige, von der Industrie finanzierte Studie, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal publiziert war. Die Vielzahl von unabhängigen Studien, die zum größten Teil ein Gefährdungspotential fanden, wurde dabei bewusst ignoriert“, so Mimkes weiter. Mehrere europäische Regierungen forderten daher eine Überprüfung der Position der EFSA. Eine ursprünglich für Ende Mai geplante Stellungnahme soll nun im Juli veröffentlicht werden.

Bisphenol A wird bei der Herstellung von Plastikflaschen, der Innenbeschichtung von Konservendosen sowie in Lebensmittel-Verpackungen, Spielzeug und Zahnfüllungen eingesetzt. Jährlich werden rund vier Millionen Tonnen der Chemikalie hergestellt. Der BAYER-Konzern gehört neben den US-Firmen Dow Chemicals und Hexion sowie den taiwanesischen Unternehmen Nan Ya Plastics und Chang Chun Plastics zu den größten Herstellern weltweit. BAYER produziert Bisphenol A in Krefeld, Antwerpen, Baytown/Texas, Map Ta Phut/Thailand und Shanghai/China.

weitere Informationen:
· Süddeutsche Zeitung “Hormone in Babyflaschen”
· Bisphenol A in Kanada als „gefährliche Substanz“ eingestuft

25. Mai 2010; KunststoffWeb

BPA: Franzosen verbieten BPA in Babyflaschen

Neuer Zündstoff in der kontroversen Diskussion um das Polycarbonat-Vorprodukt Bisphenol A (BPA): Nach Dänemark hat jetzt auch Frankreich den Gebrauch von BPA für Babytrinkflaschen untersagt. Mit der Verabschiedung des Unweltschutzgesetzes „Grenelle II“ verbot die französische Nationalversammlung die Herstellung, die Aus- und Einfuhr sowie den Verkauf von Babyflaschen aus Produkten, die auf BPA basieren.

Dabei stützten sich die Gesetzgeber auf die kritische Einschätzung der französischen Agentur für Lebensmittelsicherheit AFSSA (Agence Française de Sécurité Sanitaire des Aliments) hinsichtlich der Exposition von BPA bei Neugeborenen und schwangeren Frauen. Als erstes Land hatte Kanada bereits 2008 die Verwendung von BPA in Babyflaschen als Gesundheit gefährdend eingestuft.

Lobbying

CBG Redaktion

17. Mai 2010

BAYER hat höchste Lobby-Ausgaben aller deutschen Firmen in den USA

Ausgaben von 23 Millionen Dollar besonders für Pharma-Lobbyismus

Während der Wirtschaftskrise in den vergangenen Jahren haben deutsche Großunternehmen ihre Ausgaben für Lobbyarbeit in den USA mehr als verdoppelt. Das geht aus einer Analyse der „Welt am Sonntag“ und des Investigative Reporting Workshop der American University in Washington D.C. hervor.
Ausgewertet wurden dafür etwa 1000 Meldebögen, die Lobbyisten dem US-Kongress zwischen 2006 und 2009 übermittelten.

Demnach investierten die 50 umsatzstärksten deutschen Unternehmen und ihre Tochterfirmen in den USA im Jahr 2006 15,7 Millionen Dollar. In den folgenden Jahren stiegen die Ausgaben von 20,4 (2007) auf 32,4 (2008) und schließlich 34,3 Millionen Dollar (2009). Bayer war im Untersuchungszeitraum das deutsche Unternehmen mit den höchsten Lobbyausgaben. Siemens folgt mit etwa 16,6 Millionen Dollar vor SAP, die zwischen 2006 und 2009 knapp über 15,1 Millionen Dollar für Lobbyarbeit in den USA ausgaben.

BAYER hat mehr als 23 Millionen Dollar seit 2006 investiert, und jährlich stieg die Summe an: von 3,4 Millionen im Jahr 2007 über 4,4 Millionen 2008 und 6,9 Millionen im folgenden Jahr auf schließlich 8,5 Millionen Dollar im Jahr 2009. „Diese Ausgaben sind im wesentlichen Personalkosten, Mieten oder Beiträge für Mitgliedschaften in Verbänden“, erklärt BAYER-Sprecher Rolf Ackermann. So wurde im vergangenen Jahr das Washingtoner Büro für Legislative Affairs, also Gesetzgebungsangelegenheiten, von sechs auf zehn Mitarbeiter aufgestockt. Der Lobby-Boom wird wohl weitergehen.

Center for Responsive Politics

[Krefeld] Kohlekraftwerk

CBG Redaktion

Pressemitteilung vom 4. Mai 2010

„Kohlekraftwerkskritiker fühlen sich von Bayer hinters Licht geführt“

Seit Dezember 2006 fordern Kritiker des geplanten Steinkohlekraftwerks im Chempark Uerdingen den Bau eines Gas-und Dampfturbinenkraftwerks.

Gebetsmühlenartig wurde von Bayer-Werksleitern entgegnet, dass dies nicht in das Energiekonzept des Uerdinger Chemparks passe. Man wolle sich nicht noch mehr vom Gas, besonders Russengas, abhängig machen und setze somit auf einen deutlichen Energiemix mit Kohle.

Tatsächlich hat man sich inzwischen eine neue Erdgaspipeline der Firma WINGAS ins Uerdinger Werk legen lassen, die von Düsseldorf-Hubbelrath bis Uerdingen parallel zur CO-Pipeline verläuft.

1. WINGAS ist ein Zusammenschluss von der BASF-Tochter Wintershall mit der russischen Gesellschaft GAZPROM !
2. Im Genehmigungsbescheid des Regierungspräsidenten Düsseldorf vom 14.02.2007 wird die Pipeline damit begründet, dass Bayer beabsichtige, innerhalb von 10 Jahren ein Gas- und Dampfturbinenkraftwerk mit Kraft-Wärmekopplung zu bauen. Dieses Kraftwerk solle Kohlekessel im Chempark ersetzen und somit einen Beitrag zum Klimaschutz leisten!
3. Auf der Hauptversammlung der Bayer-Aktionäre am 30.04.2010 in Köln wurde vom NUV-Vorstandsmitglied Harald Jochums gefragt, ob man an dieser gasbasierten Energienutzung festhalte. Die Antwort des Bayer-Vorstandsvorsitzenden Werner Wenning war eindeutig. Man halte an der Planung fest und wolle nur noch einen Kohleanteil von 20% gegenüber einem Gasanteil von 80% bei der Energiebereitstellung.

Seit Dezember 2006 hat man den Umweltverbänden, Bürgerinitiativen, Ärzteinitiativen und der Politik diese sinnvollen Planungen vorenthalten, um das ohnehin schwierige Genehmigungsverfahren des Trianel-Kohlekraftwerks nicht noch weiter zu erschweren!

Die entscheidenden Textabschnitte im Planfeststellungsbeschluss finden sich unter: http://www.cbgnetwork.org/downloads/PlanfeststellungGasleitung.pdf

V.i.S.d.P.: Ulrich Grubert (Niederrheinischer Umweltschutzverein, NUV)

Rheinische Post, 05. Mai 2010

Kraftwerk: Streit um Gas-Plan

Krefeld (RP) Ein Planfeststellungsbeschluss für ein Gas- und Dampfturbinenkraftwerk im Chempark aus dem Jahr 2007 sorgt für Wirbel. Die Kohlekraftgegner behaupten, Bayer habe Pläne verheimlicht. Die Betreiber weisen das zurück

Das Papier ist alt – der Planfeststellungsbeschluss der Bezirksregierung Düsseldorf für die Errichtung und den Betrieb einer Erdgas-Hochdruckleitung von Düsseldorf-Hubbelrath nach Uerdingen datiert aus dem Jahr 2007. Darin begründet Bayer die Notwendigkeit der mittlerweile gebauten Erdgas-Leitung unter anderem mit dem Vorhaben, innerhalb von zehn Jahren ein Gas- und Dampfturbinenkraftwerk (GuD) mit Kraft-Wärmekopplung zu bauen. Dieses solle alte Kohlekessel ersetzen. Wenige Tage vor der Offenlegung der Kraftwerkspläne geht jetzt der Niederrheinische Umweltverein (NUV) mit diesem Papier an die Öffentlichkeit: „Wir fühlen uns von Bayer hinters Licht geführt“, sagt Ulrich Grubert, NUV-Vorsitzender.
Sein Argument: „Seit Dezember 2006 hat man diese Planungen vorenthalten, um das Genehmigungsverfahren des Trianel-Kohlekraftwerks nicht zu erschweren.“ Die Umweltverbände hätten immer auf den Bau genau dieses GuD-Kraftwerks gedrängt, da es die Umwelt weniger schädige. Das Papier beweise, dass auch ein GuD-Kraftwerk in Krefeld eine Option sei. Bayer und Trianel hätten aber am Kohlekraftwerk festgehalten.

Bekenntnis zur Kohle
Die Bayer-Tochter Currenta als Betreiber erneuerte gestern ihr Bekenntnis zu einem Steinkohlekraftwerk. Die Planung des GuD-Kraftwerks sei Anfang 2000 begonnen worden, im Jahr 2005 wurde der Antrag gestellt. Bei der späteren Ausarbeitung der Pläne für eine Modernisierung der Energieversorgung am Standort Uerdingen seien 19 Varianten mit Kraftwerkskonzepten auf Basis von Erdgas, aber auch Kohle betrachtet worden. Im Mittelpunkt habe eine nachhaltige Energieversorgung gestanden, die auf Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Klimaschutzaspekten basiert und die zu der Entscheidung für das jetzt beantragte Steinkohle-Kraftwerk geführt habe.
Im Kern sind es zwei Argumente, die der Kraftwerksplaner Trianel gegen den Betrieb eines Gas- und Dampfturbinenkraftwerks im Chempark vorbringt.
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  • 8201; Der Weltkohlemarkt sei risikoärmer als der Gasmarkt. Gründe: Während die Gasvorkommen auf wenige Regionen (wie Russland) konzentriert seien, sei Steinkohle weltweit verfügbar. Entsprechend schwankte der Weltmarktpreis für Steinkohle in den vergangenen 30 Jahren deutlich weniger.


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  • 8201; Kohle sei laut Fachleuten noch über 150 Jahre verfügbar – auf Basis des heutigen Verbrauchsniveaus. Das sei dreimal so lang, wie die Erdgasvorkommen reichen. Bei der jüngsten Bayer-Hauptversammlung konfrontierten Ulrich Grubert und Harald Jochums vom NUV (sie besitzen eine Bayer-Aktie) den Vorstandsvorsitzenden Werner Wenning mit der Planung des GuD-Kraftwerks. Ob man an der gasbasierten Energienutzung festhalte, wollten sie wissen? Wenning habe erklärt, dass es bei 20 Prozent Kohle- und 80 Prozent Gasnutzung bleibe.


Während der NUV darin den Beweis dafür sieht, dass ein GuD-Kraftwerk Sinn macht, sagte gestern ein Currenta-Sprecher: „Während der Bayer Hauptversammlung wurde der Status quo beschrieben. Auch wenn das Steinkohlekraftwerk gebaut wird, werden wir langfristig bei diesem Energieverhältnis bleiben.“ VON SEBASTIAN PETERS

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[Pipeline] CO Pipeline stoppen!

CBG Redaktion

Rheinische Post, 3. Mai 2010

CO-Pipeline: Feuerwehr kritisiert Bayer

Das von Bayer MaterialScience am Schieber in Ratingen-Breitscheid vorgestellte Sicherheitskonzept stößt unverändert auf Kritik.

Wolfgang Cüppers, Anti-Pipeline-Aktivist und Vorsitzender der Interessengemeinschaft Erkrath, verweist darauf, dass es bis heute keinen gültigen Alarm- und Gefahrenabwehr-Plan gebe. Die fünf Schieberstationen würden nicht automatisch schließen: Auch wenn sie dicht seien, dauere es bis zu fünf Stunden, bis die Pipeline entleert sei.
René Schubert, Chef der Feuerwehr in Ratingen, forderte neben dem Alarm- und Gefahrenabwehr-Plan eine bessere Ausrüstung und kritisierte die jüngsten Ausbreitungs-Simulationen von Bayer: Sie stellten nicht den schlimmsten möglichen Fall dar. Bei der Wehr wurden die Simulationen nachgerechnet: Man kam zu ganz anderen Ergebnissen. Werner Breuer, Projektleiter bei Bayer, hatte von einem neuartigen Gasfilter für Atemschutzmaske gesprochen, mit denen Feuerwehrleute bis zu einer Stunde im hochgiftigen CO-Gas arbeiten könnten. Solche Filter seien bei der Feuerwehr gar nicht zugelassen, sagte Schubert. Die Feuerwehrdienstverordnung lasse keine Filter zu, wenn „Filterdurchbrüche“ nicht gerochen oder geschmeckt werden können. Im Klartext: Irgendwann sind die das CO absorbierenden Chemikalien in solchen Filtern aufgebraucht, doch beim geruch- und geschmacklosen CO-Gas merkt der Feuerwehrmann nichts davon. Er fällt schlimmstenfalls einfach um.
Viel zu wenig Zeit
Schubert vermutet, dass Bayer versucht, eine Ausnahmegenehmigung zu erwirken. Nach Feuerwehrdienstvorschrift dürfe in solchen Gasen nur mit Pressluftatemgeräten oder geschlossenen Kreislaufatemgeräten gearbeitet werden. Die üblichen Pressluftatmer reichen für etwa 30 Minuten. Weil aber für den Rückweg von der Einsatzstelle aus Sicherheitsgründen die doppelte Zeit des Anmarschweges angesetzt werden müsse, ergebe sich beispielsweise bei einer Anrückzeit von fünf Minuten nur eine Arbeitszeit vor Ort von 15 Minuten. Viel zu wenig, um in einer großflächigen Gaswolke wirklich helfen zu können, ahnt auch der Laie.
Seit einem Tunnelbau verfügt die Ratinger als einzige Wehr im Kreis über zehn Kreislaufgeräte, die bis zu vier Stunden Einsatzzeit gewähren. Doch auch diese Ausrüstung, die im Übrigen sehr wartungs- und trainingsintensiv sei, reiche gerade mal für den Erstangriff von drei Trupps: Man sei im Ernstfall dringend auf den gemeinsamen kreisweiten Einsatz und Unterstützung anderer Städte angewiesen, so Schubert. In Ratingen verfüge zwar jeder Löschzug über ein CO-Messgerät, doch im Einsatz an einer Pipeline müsse jeder Trupp ein Gerät dabei haben. Auch eine Windmesseinrichtung gebe es nur auf der Wache, ansonsten setze man auf den Wetterdienst, so Schubert. Bayer selbst hat sich auf den Schieberstationen die preiswerten Windmessanlagen gespart.
Größere Gas-Keulen denkbar
Schubert kritisierte die „realistischen Worst-Case-Simulationen“ (worst case = schlimmster Unfall) von Bayer. Sie seien nachgerechnet worden. Die VDI-Richtlinien für solche Gas-Simulationen seien nicht eingehalten worden. Schubert möchte sich lieber am „realen“ Worst-Case orientieren. So würden beispielsweise seltenere, aber extreme Inversionswetterlagen für größere „Keulen“ am Boden sorgen, als Bayer sie mit 800 Metern Länge berechnet habe. Bayer gehe von Sperrschichten in der Luft nicht unter 100 Metern aus, Schubert rechnet lieber mit 20 Metern entsprechend VDI-Richtlinie. Solche niedrigen Sperrschichten könne man im Kreis Mettmann in Form von Nebelbänken im Morgengrauen beobachten. Eine gar nicht so seltene Wetterlage. VON JOACHIM PREUSS

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Bienensterben

CBG Redaktion

3. Mai 2010
Presse Info des Deutschen Berufs- und Erwerbs Imkerbund (DBIB)

Imker-Protest zur Bayer-Hauptversammlung

Anlässlich der Hauptversammlung des Bayer-Konzerns am vergangenen Freitag gab der Deutsche Berufs- und Erwerbs Imkerbund folgende Presseerklärung ab:

Nach der Katastrophe von 2008 und der erneuten Vergiftungen in 2009 nicht nur in Österreich und der Schweiz, durch das BAYER Produkt Poncho, ist behaupteteBienensicherheit offensichtlich nicht gegeben. Daran ändern auch die ständigen Versuche seitens der BAYER AG nichts, durch den Verweis auf Bienenkrankheiten die Öffentlichkeit von der Gefährlichkeit dieser Insektizide abzulenken.

Diese erneuten Vergiftungen nehmen wir nun auch zum Anlass festzustellen, dass die bei der Zulassung vorgelegten Studien nicht den Praxisbedingungen entsprechen und die BAYER AG möglicherweise bewusst interne Erkenntnisse zurückgehalten hat, um trotzdem eine Zulassung dieser Wirkstoffe zu erreichen.

So war Mitarbeitern von BAYER nachweislich bereits seit 1997 bekannt, dass insektizidhaltige Beizmittel bei der Ausbringung durch pneumatischen Sämaschinen zu Bienenvergiftungen führen. Aber durch die permanenten Verweise in Richtung Bienenkrankheiten sollten weltweit Imker und Zulassungsbehörden auf eine falsche Fährte gesetzt werden. Die im DBIB organisierten Berufsimker betrachten nach dem heutigen Stand diese Technik in Zusammenhang mit insektizidhaltigen Beizungen als äußerst gefährlich und fordern ein sofortiges weltweites Ende dieses Anwendungsverfahrens. Dies gilt ebenfalls für die Ausbringung dieser Wirkstoffe als Granulat, da es auch hier sehr häufig zu einer hohen Staubentwicklung kommt. Wir fordern zudem die BAYER AG auf im Sinne des Vorsorgeprinzips, diese neonicotinoidhaltigen Beizmittel wie Poncho etc. sofort vom Markt zu nehmen.

Die auch dieses Jahr immer noch zahlreich gefundenen offen herumliegenden Maiskörner zeigen uns Imkern außerdem ganz deutlich, dass auch die aktuell angewendete Sätechnik nicht in der Lage ist, das gebeizte Saatgut vollständig im Boden zu platzieren. Die behauptete Bienensicherheit dieser Produkte beruht jedoch auf der Annahme, dass die Bienen mit dem Wirkstoff nicht in Kontakt kommen können, weil der Wirkstoff vollständig im Boden verschwindet. An diesen offen herum liegenden Saatkörnern können sich die Bienen, die ihren Wasserbedarf an den Pfützen in den Fahrspuren und Gräben decken, weiterhin vergiften. Wir stellen zwar fest, dass es 2010 schon deutlich weniger Saatkörner an der Oberfläche gibt, dennoch geben wir zu bedenken, dass ein einziges mit Clothianidin gebeiztes Saatkorn aufgelöst in 2,5 Liter Wasser für Bienen sofort tödlich ist. Bei Starkregenereignissen kommt es ebenfalls zum Ausschwemmen des Saatguts.

Im Übrigen stellten diese Wirkstoffe auch bei fachgerechter Aussaat eine Gefahr für die Bienen dar, da der Wirkstoff über Guttationswasser, Nektar und Pollen später von der gebeizten Nutzpflanze und Beikräutern wieder an die Oberfläche und in Kontakt mit den Bienen gebracht wird. (DIB)

Die Reden in der BAYER-Haupversammlung
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[Yasmin] BAYER Hauptversammlung

CBG Redaktion

Presse Information vom 30. April 2010
Coordination gegen BAYER-Gefahren

50 Jahre „Pille“: Die andere Bilanz

Yasmin: Bewegende Reden in BAYER-Hauptversammlung

Redebeiträge von Felicitas Rohrer und Kathrin Weigele

Felicitas Rohrer und Kathrin Weigele erlitten nach der Einnahme von Antibaby-Pillen schwere Lungenembolien und bleibende Gesundheits-Schäden. Beide werden in der heutigen BAYER-Hauptversammlung in den Kölner Messehallen vor rund 4000 Aktionären sprechen und einen Verkaufs-Stopp für risikoreiche Präparate fordern.

Felicitas Rohrer: „Ich habe die Pille Yasminelle nur acht Monate lang genommen und muss mein ganzes Leben dafür büßen. Nicht nur, dass ich mit der Nahtoderfahrung, den Operationen, den Narben und der langen Zeit in Krankenhäusern fertig werden muss - ich werde auch jeden Tag von neuem daran erinnert, was passiert ist. Die Folgen der Lungenembolie werden mich mein Leben lang begleiten, in Form von blutverdünnenden Medikamenten, einem Kompressionsstrumpf, Lymphabflussstörungen und Thromben, die immer noch in den Beckenvenen festsitzen. Die Pille hat meinen Körper kaputt gemacht, ohne dass ich etwas dafür kann. Ich habe nie geraucht, bin nicht übergewichtig und habe immer viel Sport getrieben. Deshalb muss Bayer Verantwortung übernehmen und nicht so tun, als gäbe es uns Opfer nicht“.

Pillen der neuesten Generation wie Yaz, Yasmin und Yasminelle tragen im Vergleich zu älteren Präparaten ein rund doppelt so hohes Embolie-Risiko. Da weltweit bis zu 100 Millionen Frauen mit der Antibaby-Pille verhüten, führen selbst relativ seltene Nebenwirkungen zu zahlreichen Schädigungen. Allein in den USA wurden im Zeitraum von 2004 bis 2008 mehr als fünfzig Todesfälle durch Yasmin und Yaz gezählt. Gegen BAYER, Weltmarktführer für die „Pille“, wurden bereits über Tausend Klagen eingereicht.

Die deutschen Betroffenen haben die Rechtsanwälte Dr. Burkhard Schulze und Martin Jensch aus Weiden/Oberpfalz (Schwerpunkt: Medizinrecht) mit Prüfung und Durchsetzung von Schadenersatzansprüchen gegen die BAYER AG beauftragt. Rechtsanwalt Jensch: „Wir halten es für schlichtweg unvertretbar, wenn solche Kontrazeptiva als Lifestyle-Produkt beworben werden und somit die eigentlichen Gefahren verharmlost und in den Hintergrund gedrängt werden. Wir sehen hier einen Verstoß gegen § 84 des Arzneimittelgesetzes mit der Folge, dass Schadenersatzansprüche gegen die BAYER AG durchgesetzt werden können.“

Die Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) hat einen Gegenantrag zur Hauptversammlung eingereicht. Jan Pehrke vom Vorstand der CBG: „Es ist empörend, dass neue Verhütungsmittel gefährlicher sind als alte. Antibaby-Pillen mit erhöhtem Thrombose- und Embolie-Risiko müssen verboten werden. Da der BAYER-Vorstand die Vermarktung solcher Präparate nicht stoppt, ist seine Entlastung abzulehnen.“ BAYER machte im vergangenen Jahr mit Antibaby-Pillen einen Umsatz von 1,28 Milliarden Euro und stieg dadurch zum Weltmarktführer auf.

Der Konzern verweigert genaue Angaben zur Häufigkeit von schweren Nebenwirkungen und Todesfällen - angeblich um „die Kundinnen nicht zu verunsichern“. Tatsächlich sollen die negativen Informationen zu Yasmin und Co. in der Schublade verschwinden, um den Absatz nicht zu gefährden. Die CBG fordert daher eine Offenlegungs-Pflicht aller gemeldeten Nebenwirkungen und aller Anwendungsstudien.

BAYER vermarktet die Präparate mit dem neuartigen Hormon Drospirenon, ohne auf deren erhöhtes Risikoprofil hinzuweisen. Im Mittelpunkt der Werbung stehen angebliche Vorteile für Gewicht und Hautreinheit, also reine „Lifestyle“-Faktoren. Hierdurch kommt es zu vermeidbaren Zwischenfällen und sogar Todesfällen. In den USA musste BAYER 20 Millionen Dollar Strafe für falsche Versprechungen in Yasmin-Werbespots zahlen.

Die von BAYER stets zitierte Euras-Studie, die die angebliche Sicherheit von YASMIN belegen soll, wurde von der Firma SCHERING - heute Teil von BAYER - in Auftrag gegeben und von einem SCHERING-Mitarbeiter durchgeführt. Unabhängige Wissenschaftler kommen zu ganz anderen Ergebnissen. So zeigen zwei im vergangenen Jahr veröffentlichte Studien, dass drospirenonhaltige Pillen gegenüber älteren Präparaten ein um etwa 80% erhöhtes Thrombose-Risiko verursachen.

Die geschädigten Frauen stehen Interviews zu Verfügung. Kontakt: oder Rechtsanwalt Martin Jensch: 0179 / 1122162

Ausführliche Informationen zum Thema

[Karikatur] BAYER Hauptversammlung

CBG Redaktion

Coordination gegen BAYER-Gefahren
29. April 2010

BAYER: Neuer Chef mit Karikatur begrüßt

Nachdruck erlaubt / rund 15 Kritiker in morgiger Hauptversammlung

Die Coordination gegen BAYER-Gefahren begrüßt den designierten BAYER-Vorstandsvorsitzenden Marijn Dekkers anlässlich der morgigen BAYER-Hauptversammlung mit einer eigens angefertigten Karikatur.

ZEICHNUNG HIER ANSEHEN

Hubert Ostendorf vom Vorstand der Coordination gegen BAYER-Gefahren: „Die Bilanz von Marijn Dekkers als Manager in den USA lässt befürchten, dass BAYER auch künftig Gewinne zu Lasten der Mitarbeiter und der Umwelt erwirtschaften wird.“

In der morgigen BAYER-Hauptversammlung in Köln werden rund 15 kritische Aktionäre auf die Schattenseiten der Gewinn-Milliarden des Konzerns hinweisen. In der Kritik stehen besonders Risiken von Antibaby-Pillen, Kohlekraftwerke in verschiedenen BAYER-Werken, die CO-Pipeline quer durch NRW, Bienensterben durch Pestizide und Störfälle bei BAYER. Die Gegenanträge und weitere Informationen finden sich unter www.cbgnetwork.org/3313.html .

Der Nachdruck der Karikatur (mit Quellen-Angabe) ist erlaubt

[Dachverband] BAYER Hauptversammlung

CBG Redaktion

Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre

Pressemitteilung Nr. 8/2010 - Köln, 29. April 2010

Bayer – Nachhaltigkeit mit Hintertüren

Konzernstudie der Kritischen Aktionäre: Bayer ist nicht nachhaltig und ordnet ökologische und soziale Werte dem Profit-Streben unter

Köln – Die Bayer AG tut sich schwer mit der Umsetzung ihres eigenen Anspruchs, Ökonomie, Ökologie und soziales Engagement als gleichrangige Ziele innerhalb der Unternehmenspolitik zu behandeln. Die neue Konzernstudie des Dachverbands der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre „Bayer – Nachhaltigkeit mit Hintertüren“ kommt zu dem Ergebnis, dass das Leverkusener Unternehmen sein Geschäftsmodell deutlich ändern müsste, um wesentliche Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Bei der Hauptversammlung am 30. April beantragen die Kritischen Aktionäre, Vorstand und Aufsichtsrat von Bayer nicht zu entlasten.

Auf Bayer-Gelände werden neue Kohlekraftwerke gebaut, um den Energiebedarf zu decken, der Konzern ist einer der weltgrößten Produzenten von Pestiziden und hält immer noch an medizinischen Indikationen fest, die schädliche Nebenwirkungen für Kunden haben. „Die Verfolgung der ökonomischen Interessen muss in einen klaren Rahmen von Werten eingebettet sein“, heißt es in der Studie. Da sich Bayer offiziell zu den Prinzipien der Nachhaltigen Entwicklung bekennt, müsste der Konzern die Umwelt schützen und den Energiebedarf aus erneuerbaren Quellen decken. Der Gebrauch von Pestiziden müsste mit einem strategischen Szenario der Reduzierung der Anwendung von Pestiziden gekoppelt werden. Schäden, die durch Bayer-Indikationen im Pharma-Bereich entstehen, müssten umsichtiger vermieden und fürsorglicher kompensiert werden.

In Sachen Nachhaltigkeit klafft bei dem multinationalen Konzern zwischen Anspruch und Wirklichkeit eine große Lücke. So gibt Bayer selbst an, dem Klimawandel nur mit modernsten Energiespartechnologien und einer nachhaltigen Energieerzeugung begegnen können, gleichzeitig werden gigantische Steinkohlekraftwerke und Müllkraftwerke an den Standorten in Krefeld, Brunsbüttel und Antwerpen auf Bayer-Gelände gebaut, zum Teil mit Bayer als Energie-Abnehmer oder von einer Bayer-Tochter betrieben.

Bayer bekennt sich zu den Zielen der internationalen „Konvention über die Biologische Vielfalt“. In Wirklichkeit bedroht der Konzern mit seinen Geschäftsaktivitäten die Biodiversität in der Welt. „Pestizid- und Herbizid-basierte Agrochemie ist kein Artenschutz, so wie Bayer es darstellt“ sagt Markus Dufner, Geschäftsführer des Dachverbands der Kritischen Aktionäre, „der Konzern kehrt die Problematik von industrieller Agrikultur, pestizidbelasteten Böden, Bodenerosion, Monokulturen und durch Herbizide einfach um und behauptet, mit seinen Produkten die Artenvielfalt zu fördern, weil die Produktivität gesteigert und weniger Fläche gerodet würde.“

Zahlreiche Produkte und Geschäftsaktivitäten von Bayer zeugen davon, dass das Unternehmen ein Bekenntnis zum Prinzip Nachhaltigkeit nur nach außen hin vorgibt, oftmals jedoch Risiken für Mensch und Umwelt darstellen. Sei es das Bienensterben verursachende Insektizid Clothianidin, die Produktion der hochgiftigen Industrie-Chemikalie Phosgen, die geplante 67 km lange CO-Pipeline durch Wohngebiete, gegen die sich zahlreiche Bürgerinitiativen wehren oder sei es genmanipulierter Reis, für den Bayer kürzlich eine Strafzahlung über 50 Mio. US$ wegen Verunreinigung der Nahrungsmittelkette leisten musste. „Der Hersteller ist für die Prozesskette der Anwendung bis hin zum Abbau der Rückstände in der Natur verantwortlich. Er muss für die Qualifizierung der Anwender Sorge tragen. Wenn Bayer das bisher nicht garantieren kann, handelt das Top-Management fahrlässig und verantwortungslos“ so Markus Dufner.

Die Konzernstudie „Bayer – Nachhaltigkeit mit Hintertüren“ wird bei der Hauptversammlung dem Bayer-Vorstandsvorsitzenden Werner Wenning überreicht. Vertreter der Medien können die Nachhaltigkeitsstudie ab sofort beim Dachverband bestellen oder auf der Internet-Seite herunterladen: http://www.kritischeaktionaere.de/fileadmin/Dokumente/Konzernstudien/Bayer_Konzernstudie_2010-04-29.pdf

Kontakt und weitere Informationen:
Markus Dufner, Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre
Tel. 0221 / 599 56 47, Mobil-Tel. 0173 – 713 52 37
dachverband@kritischeaktionaere.de, www.kritischeaktionaere.de

Nanotubes

CBG Redaktion

Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) NRW
Coordination gegen BAYER-Gefahren e.V.
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)

Presse Information vom 28. April 2010

Nanotubes: Kritik in BAYER-Hauptversammlung

Gefahrenpotential weitgehend unbekannt / Umweltverbände fordern öffentliches Genehmigungsverfahren / weltgrößte Produktionsanlage in Leverkusen als „Technikum“ eingestuft / 4000 Aktionäre zur HV am Freitag erwartet

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) NRW, die Coordination gegen BAYER-Gefahren und der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) kritisieren die Inbetriebnahme einer Produktionsanlage für sogenannte Carbon Nanotubes in Leverkusen. Die weltweit größte Anlage ihrer Art, die Ende Januar die Produktion aufgenommen hat, war von der Bezirksregierung Köln als „Versuchsbetrieb“ eingestuft worden und deshalb von einem Genehmigungsverfahren nach den Vorschriften des Bundesimmissionsschutzgesetzes befreit. Der Bau der Fabrik beruht lediglich auf einer Genehmigung des Leverkusener Bauamts.

Claudia Baitinger vom BUND NRW: „Bei allem Respekt: ein Bauamt ist nicht in der Lage, die Risiken von neuartigen Stoffen zu prüfen. Wir fordern ein Genehmigungsverfahren unter Beteiligung der Öffentlichkeit sowie eine toxikologische Bewertung der in Leverkusen produzierten Nanotubes!“. Baitinger wird zum Thema in der BAYER-Hauptversammlung am 30. April in den Kölner Messehallen sprechen. Rund 4.000 Aktionäre nehmen an der Veranstaltung teil.

Philipp Mimkes von der Coordination gegen BAYER-Gefahren ergänzt: „Die Produktion von potentiell gefährlichen Stoffen darf nicht unter Ausschluss der Öffentlichkeit genehmigt werden. Eine Anlage mit einer Produktionsmenge von 200 Tonnen eines Nano-Materials überschreitet zudem deutlich den im Bundesimmissionsschutzgesetz genannten Technikums-Maßstab.“ Die in Leverkusen hergestellten Nanotubes werden unter dem Handelsnamen Baytubes bereits vermarktet, „nicht gerade ein Beleg für einen Versuchsbetrieb“, so Mimkes weiter.

Professor Dr. Martin Führ, der an der Hochschule Darmstadt u.a. Umweltrecht lehrt, kommt zu folgender Beurteilung: „Nach den vorliegenden Informationen ist die erteilte Baugenehmigung wegen Verstoßes gegen das Bundesimmissionsschutzgesetz rechtswidrig. Jeder Anwohner kann dagegen Widerspruch einlegen und damit Bau und Betrieb der Anlage zum Stillstand bringen. Bayer hat sich hier in eine sehr prekäre Situation hinein manövriert. Hier hilft nur, umgehend die Anforderungen des Bundesimmissionsschutzgesetzes einzuhalten.“

Die von Bayer MaterialScience produzierten Carbon Nanotubes (CNTs), winzige Röhrchen aus Kohlenstoff, sollen in Lacken, beim Bau von Rotorblättern und in Sportartikeln wie Skiern oder Hockey-Schlägern eingesetzt werden. Das Gefährdungspotential der neuen Stoffe ist weitgehend unbekannt. Tierversuche zeigen jedoch, dass bestimmte CNTs die Entstehung von Krebs ähnlich wie Asbestfasern begünstigen können (1). DNA-Schäden der Aorta sind ebenso möglich wie eine Beeinträchtigung der Lungenfunktion (2). Nanotubes können vom Körper sowohl über die Atemwege als auch über die Haut aufgenommen werden.

Aus Sicht der Umweltverbände ist offensichtlich, dass eine Anlage dieser Größenordnung keine „Versuchsanlage“ darstellt. Vor einer Genehmigung müsse der Betreiber darlegen, dass von der Anlage keine schädlichen Umwelteinwirkungen ausgehen, insbesondere welche Emissionen und Immissionen in welcher Höhe zu erwarten sind, welche Wirkungen auf Umwelt und Gesundheit damit verbunden sind, wie hoch die Belastung innerhalb der Anlage ist und welche Mengen dieses speziellen Feinstaubs bei einem Störfall austreten können.

(1) Carbon nanotubes introduced into the abdominal cavity of mice show asbestos-like pathogenicity in a pilot study, Donaldson et al, 20. Mai 2008, „Nature Nanotechnology“ (online) <a href="http://www.nature.com/nnano/journal/v3/n7/abs/nnano.2008.111.html

  • a2" target="_blank">http://www.nature.com/nnano/journal/v3/n7/abs/nnano.2008.111.html#a2


(2) A review of carbon nanotube toxicity and assessment of potential occupational and environmental health risks, Crit Rev Toxicol. 2006 Mar;36(3):189-217, http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16686422

CO Pipeline stoppen!

CBG Redaktion

Presse Info vom 28. April 2010

Kohlenmonoxid-Pipeline

BAYER gibt zu: 1,6 Kilometer breiter Todesstreifen

Wie die zur Kohlenmonoxid-Pipeline aktiven Bürgerinitiativen heute melden, hat der für die CO-Pipeline zuständige Projektleiter des BAYER-Konzerns, Werner Breuer, bei der Vorstellung der Schieberstation in Ratingen zugegeben, dass es eine 1,6 Kilometer breite, für Mensch und Tier tödliche Zone entlang der BAYER-Giftgasleitung gibt.

Laut den Bürgerinitiativen sagt BAYER: Kommt es zu einem Leck an der CO-Pipeline, dann wird sich eine große Menge des tödlichen Atemgiftes CO in einer 800 Meter langen Keule in die jeweilige Windrichtung wie ein Todeshauch ausbreiten. Schon bei Konzentrationen von 1% CO in der Atemluft haben die betroffenen Menschen und Tiere kaum eine Überlebenschance.

In Hilden - an der Elberfelder Straße – beispielsweise, so die Bürgerinitiativen weiter, würde das bedeuten, dass in der dort sich ausbreitenden „CO-Keule“ tausende Menschen - auch in öffentlichen Gebäuden - betroffen wären. Darunter befinden sich die Feuerwehr, die Polizei, das St. Josef-Krankenhaus, das Berufskolleg, das Helmholtz-Gymnasium, mehrere Kindergärten, ein Einkaufzentrum und ein Sportpark. So oder ähnlich sieht es überall entlang der CO-Pipeline aus.

Axel Köhler-Schnura, Vorstandsmitglied der Coordination gegen BAYER-Gefahren: „Der BAYER-Konzern bestätigt damit erstmals die von mehr als 100.000 Menschen entlang der Trasse per persönlicher Unterschrift gemachten Feststellungen hinsichtlich der tödlichen Gefahren, die von der CO-Pipeline ausgehen. Dies hat BAYER in all den Jahren bisher systematisch verschwiegen. Die Beschlüsse des Landtags wurden damit auf falscher Basis gefällt. Das alles nur, um die Profite des Konzerns weiter zu erhöhen. Die CO-Pipeline muss weg!“

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Yasmin

CBG Redaktion

27. April 2010, Pharmazeutische Zeitung

Drospirenon: Thromboserisiko neu bewertet

Drospirenon-haltige Kontrazeptiva haben ein höheres Thromboserisiko als bisher angenommen. Zu diesem Ergebnis kommt die europäische Arzneimittelbehörde EMA nach Einbeziehung zwei neuer Studien. Wie die Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft berichtet, liegt das Risiko für venöse Thromboembolien (VTE) vermutlich zwischen dem Risiko von Kontrazeptiva der zweiten und dritten Generation. Bislang ging man von einem mit der zweiten Generation vergleichbarem Risiko aus. Yasmin-Hersteller Bayer-Schering hatte Ende März entsprechende Studiendaten präsentiert.

Das Spironolacton Drospirenon war im vergangenen Jahr in die Kritik geraten, da in der Schweiz zwei Todesfälle junger Frauen durch VTE nach Einnahme entsprechender Kontrazeptiva aufgetreten waren. Die Arzneimittelbehörden gaben jedoch Entwarnung. Die EMA hat nun Daten einer dänischen und einer niederländischen Studie hinzugezogen und das Sicherheitsrisiko Drospirenon-haltiger Kombinationspräparate neu eingestuft. Entsprechende Hinweise sollen sich künftig in den Produktinformationen wiederfinden. Bei Frauen im Alter von 15 bis 44 Jahren, die keine kombinierten oralen Kontrazeptiva einnehmen, werden 5 bis 10 VTE pro 100 000 Frauen pro Jahr erwartet. Bei Einnahme von Pillen der zweiten Generation (Levonorgestrel plus Ethinylestradiol) erhöht sich das Risiko auf 20 Fälle, bei Pillen der dritten Generation (Gestoden oder Desogestrel plus Ethinylestradiol) auf 30 bis 40. Das VTE-Risiko Drospirenon-haltige Präparate liegen nach neuester Bewertung vermutlich dazwischen. Eine Schwangerschaft erhöht das Risiko um 60 Fälle pro 100 000 Schwangerschaften. (db)

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[Yaz / Yasmin] 30. April: Yasmin-Opfer sprechen in BAYER-Hauptversammlung in Köln

CBG Redaktion

Betroffene stehen für Interviews zu Verfügung

ZEIT: Freitag, 30. April, 9.00 bis 10.00 Uhr
ORT: Eingang Nord der Kölner Messehallen

Felicitas Rohrer und Kathrin Weigele erlitten nach der Einnahme von Antibaby-Pillen der Bayer AG schwere Lungenembolien und bleibende Schäden. Beide werden in der Bayer-Hauptversammlung am Freitag in den Kölner Messehallen vor rund 4000 Aktionären sprechen und einen Verkaufs-Stopp für risikoreiche Präparate wie Yasmin, Yaz und Yasminelle fordern.

Pillen der neuesten Generation tragen im Vergleich zu älteren Präparaten ein fast doppelt so hohes Embolie-Risiko. Kritische Aktionäre haben daher einen Gegenantrag zur Hauptversammlung eingereicht und fordern eine Nicht-Entlastung des Vorstands. Gegen den Bayer-Konzern, der Weltmarktführer für Antibaby-Pillen ist, wurden weltweit über tausend Klagen eingereicht.

Frau Rohrer und Frau Weigele stehen vor der Hauptversammlung zusammen mit ihrem Anwalt RA Martin Jensch, Kanzlei Dr. Schulze & Coll, Weiden i.d.Opf. für Interviews zu Verfügung

KONTAKT: Rechtsanwalt Martin Jensch: Tel 0179 / 1122162

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Bienensterben

CBG Redaktion

23. April 2010, Umweltbund

Die Imker in Deutschland mussten in diesem Winter Rekordverluste hinnehmen

Protest bei BAYER-Hauptversammlung am 30. April in Köln

Mehr als 30% der deutschen Bienenvölker können in diesem Frühjahr kein Obst bestäuben. In einigen Gebieten sind mehr als 60% der Bienenvölker eingegangen. Die betroffenen Bienenzüchter können den Abwärtstrend nicht mehr aufhalten.

Vor einem Jahrzehnt hielten die Imker in Deutschland etwa 1 Million Bienenvölker. Jetzt sind es noch 400.000 - 500.000 und das, obwohl sich inzwischen immer mehr Menschen für die Imkerei interessieren.
Auch vor zehn Jahren hatten Bienenhalter Schwierigkeiten mit diversen Insektengiften. Wenn Bienenschäden festgestellt wurden, konnte dies jedoch meist auf die Anwendung bienengefährlicher Mittel zurückgeführt werden. Seit der Einführung der systemischen Pestizide in der Landwirtschaft vor 10 Jahren ist die Zahl der gehaltenen Bienenvölker um mehr als die Hälfte geschrumpft. Die alljährlichen Rückgänge legen die Vermutung nahe, dass es bereits in wenigen Jahren nur noch sehr wenige Bienenvölker in Deutschland geben wird.

Eine Untersuchung des Bienenbrotes verdeutlicht die Problematik unserer Immen. Im Nahrungsdepot der Bienenvölker finden sich mittlerweile mehr als 50 chemische Substanzen, die größtenteils aus der Landwirtschaft stammen und im Honig, streng genommen, gar nichts zu suchen haben. Einige dieser Substanzen stehen seit mehreren Jahren im Verdacht, für das weltweite grassierende Bienenvolksterben verantwortlich zu sein.

Insbesondere die Neonicotinoide Clothianidin und Imidachloprid der Firma Bayer AG, verursachen seit deren Zulassung als Insektizide in Europa erhebliche Verluste bei den Imkern.

Durch das bereits in kleinsten Dosen wirkende Insektengift Clothianidin, wurden im Frühjahr 2008 nachweislich 12.500 Bienenvölker getötet. Daraufhin wurde die Zulassung dieses Wirkstoffes für die Behandlung von Maissaatgut zurückgenommen. Eine Besserung der für Bienenzüchter katastrophalen Lage konnte hingegen nicht erreicht werden. Der Wirkstoff Clothianidin baut sich erst drei Jahre nach der ersten Anwendung zur Hälfte ab. Wird eine Folgekultur ebenfalls mit diesem Insektengift behandelt, reichert sich Clothianidin weiter im Boden an und findet sich danach in jeder dort wachsenden Pflanze und in jedem Pflanzenteil wieder.

So wurden auch im Jahr 2009 unter anderem Raps und Rübenpflanzen mit Clothianidin behandelt, obwohl bei einer Behandlung von Raps eine erhebliche Kontamination des Nektars und Pollens zu erwarten war. Die Folge dieser rücksichtslosen Agrarpolitik lässt die Bienenvolkzahlen schneller schrumpfen, als es den Imkern möglich ist, dies auszugleichen.

Per Sondergenehmigung hat das Bundesverbraucherschutzministerium BMVEL in diesem Jahr dem Bayergift wieder die Zulassung für den Maisanbau erteilt. Nun soll das Mittel nicht als Saatgutbeize zum Einsatz kommen, sondern als Granulat in den Boden injiziert werden. Sobald sich das Gift im Boden verteilt hat, nimmt es jede Pflanze, die dort wächst, wieder in sich auf und wird in allen Pflanzenteilen für Bienen und Nutzinsekten zur Giftpflanze.

Die zuständigen Landwirtschaftsminister begründen die Zulassung damit, dass lediglich die falsche Aussaattechnik für das größte Bienenvolksterben der deutschen Geschichte 2008 verantwortlich gewesen sei, obwohl italienische und französische Wissenschaftler eindeutig die Bienenvolkschädlichkeit von Clothianidin nachgewiesen haben, weswegen das Mittel in Frankreich und Italien verboten ist.

In Deutschland hingegen vertrauen die Landwirtschaftsminister gänzlich den Aussagen der Firma Bayer AG, die das Insektengift als für Bienen unschädlich bezeichnet und riskieren damit ein landesweites Aussterben des drittwichtigsten Haustieres. Die Auswirkungen dieser Industrietreue wird der Bürger später teuer bezahlen. Alleine der Ausfall der Bestäubungsleistung unserer Honigbienen würde die Allgemeinheit jährlich Milliarden Euro kosten. Obst und Fruchtgemüse würde in Zukunft nur wenig oder keinen Ertrag mehr bringen. Viele Blütenpflanzen und Wildblumenarten sind ohne Bienen vom Aussterben bedroht.

Der Umweltbund fordert daher von der Bundesregierung das sofortige Verbot des Pflanzenschutzmittels Santana mit dem Wirkstoff Clothianidin, um einen weiteren Rückgang der Bienenvolkpopulation zu vermeiden.

Da das Mittel noch Jahre im Boden verbleibt, ehe es größtenteils abgebaut ist, würde auch nach einem vollständigem Verzicht dieses Insektenkillers für alle landwirtschaftlichen Kulturen, die bienenschädliche Wirkung noch mehrere Jahre anhalten.Aus Sicht der Imkervertreter des Umweltbundes ist es daher bereits 5 nach 12. Ohne rechtliche und finanzielle Unterstützung der Europäischen Union werden die Imker diesen Abwärtstrend im Insektenreich nicht mehr aufhalten können.

Um den Bienen in Europa noch ein Chance zu geben, fordert der Umweltbund e.V. alle systemisch wirkenden Pestizide sofort zu verbieten. Es darf nicht weiter hingenommen werden, dass ein Pflanzenschutzmittel sowohl den Boden als auch die ganze Pflanze vergiftet. Wollen die Landwirte Ihre Kulturen schützen, müssen der Nektar und der Blütenpollen in Zukunft wieder giftfrei bleiben, sonst wird eines der nützlichsten Haustiere der Menschen bald ausgestorben sein.
Manfred Gerber, Mitglied des Umweltbund e.V., www.umweltbund.de

Manfred Gerber wird in der BAYER-Hauptversammlung am 30. April in Köln sprechen. Rückfragen unter info@bienenwabe.de

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CO Pipeline stoppen!

CBG Redaktion

Rheinische Post, 17. April 2010

CO-Pipeline: neue Kontroverse

Vor-Ort-Produktion statt Leitungsverbund? - Die Ankündigung des Bayer-Konzerns, künftig große Mengen Kohlenmonoxid in Dormagen zu benötigen, mehrt die Zweifel der Skeptiker an den Grundlagen des Projekts.

Die Debatte um die in der Region umstrittene Kohlenmonoxid(CO-)Pipeline des Bayer-Konzerns ist um eine Facette reicher. Grund ist der geplante Ausbau einer bestimmten Kunststoff-Produktionsschiene (Polyurethan-Weichschäume) in Dormagen (siehe die Stellungnahme der CBG). Mehr als 150 Millionen Euro will Bayer Material Science (BMS) in den Standort investieren. Kern der Investitionen ist eine hochtechnisierte, neue Maßstäbe setzende Produktionsanlage für Toluylen-Diisocyanat (kurz TDI), die 2014 in Betrieb gehen soll. Doch nicht nur TDI wird für die Herstellung der Polyurethane benötigt, sondern auch das kontrovers diskutierte, hoch giftige Kohlenmonoxid (CO). Und zwar in einem Umfang, der die derzeit in Dormagen anfallende, nach bisheriger Lesart teilweise „überschüssige“ CO-Menge deutlich übersteigt. „Um die künftige CO-Nachfrage in Dormagen zu decken, planen wir im dortigen Chempark einen zusätzlichen zweiten Reformer zur Herstellung von Kohlenmonoxid“, sagte Bayer-Sprecher Jörg Brückner gestern auf Anfrage. Gibt es noch einen Überschuss?

Für die zahlreichen Gegner der CO-Pipeline, die inzwischen mehr als 100 000 Unterschriften sammeln konnten, ein Grund mehr, die Aufgabe der 67 Kilometer langen, überwiegend rechtsrheinisch verlaufenden Gasleitung von Dormagen nach Krefeld-Uerdingen zu fordern. „Bislang wurde das ganze Projekt damit gerechtfertigt, dass die Überschüsse, die in Dormagen entstehen, in der Uerdinger Kunststoff-Produktion dringend benötigt werden und deshalb dorthin geleitet werden müssen. Jetzt braucht man in Dormagen plötzlich mehr CO als dort zurzeit überhaupt anfällt. Warum dann noch eine CO-Transportleitung nach Uerdingen mit ihren unkalkulierbaren Risiken?“, fragt Dieter Donner, Koordinator der Anti-Pipeline-Initiativen im Kreis Mettmann. Für Brückner ein Denkansatz, der letztlich in die Irre führt. „Wir brauchen in jedem Fall einen Leitungsverbund, der einen Austausch zwischen den Werken sicherstellt und es unter anderem ermöglicht, Reserven einzuspielen.“ Für den Bayer-Mann ist der Fall klar: „Die Verbundstruktur ist unverzichtbar.“

Unterdessen schreitet die nachträgliche, eigentlich vor Baubeginn zu leistende Klärung, ob die Trasse vollständig frei von Bomben- und Munitionsresten aus dem Zweiten Weltkrieg ist, weiter voran. Von Norden her hat sich der Kampfmittelbeseitigungsdienst Rheinland (KMBD) inzwischen bis Erkrath vorgearbeitet. Der bislang problematischste Fund war der einer knapp sechs Meter von der Trasse entfernt liegenden Zehn-Zentner-Bombe, bei der - zur Erleichterung aller Beteiligten - der Zündkopf fehlte. Wie lange die Suche noch dauern wird, ist offen. „Das hängt von den Witterungsverhältnissen und der Zahl der aufzugrabenden Stellen ab“, sagte KMBD-Dezernentin Gudela von Gronefeld im RP-Gespräch. Wie berichtet, muss an jenen Stellen entlang der Trasse, bei denen die nachträgliche elektromagnetische und radarbasierte Abtastung (Detektion) unklare Ergebnisse bringt, das Erdreich aufgegraben werden. „Bislang haben wir neben der Mündelheimer Bombe zahlreiche Munitionsreste, ein Maschinengewehr sowie Stabbrand-Bombenköpfe gefunden“, erläuterte die Geophysikerin. Das jetzt angewandte Verfahren (neue Luftbildbewertung; Detektion und Ausgrabung, wo nötig) hält sie für zuverlässig. Dennoch ist sie offen für zusätzliche Hinweise aus der Bevölkerung. „Wer sich an Kriegsbeschuss entlang der Trasse erinnert, sollte Kontakt mit seinem städtischen Ordnungsamt aufnehmen.“ VON JÖRG JANSSEN

GenReis

CBG Redaktion

16. April 2010
Coordination gegen BAYER-Gefahren

BAYER: Millionenstrafe wegen Gen-Reis

Der BAYER-Konzern muss amerikanischen Bauern wegen der Verunreinigung von Feldern mit Gen-Reis rund 50 Millionen US-Dollar Schadenersatz zahlen. Das entschied gestern abend eine Jury in Little Rock im US-Staat Arkansas.

Dies ist bereits die vierte und mit Abstand höchste Strafzahlung, zu der die Firma BAYER CropScience wegen der von ihr entwickelten Reissorte Liberty Link gerichtlich verpflichtet wurde. Die gegen das von BAYER produzierte Herbizid Glufosinat resistente Reis-Sorte LL 601 war im Jahr 2006 weltweit in den Handel geraten, obwohl hierfür keine Zulassung vorlag. BAYER und die Louisiana State University hatten einige Jahre zuvor Freilandversuche mit der genmanipulierten Sorte durchgeführt, bei der es wahrscheinlich zu den Auskreuzungen kam. Der genaue Hergang konnte trotz einer mehrjährigen Untersuchung nicht geklärt werden. Insgesamt fordern bis zu 3000 Landwirte in den USA Entschädigung. Der Schaden wird auf bis zu 1,3 Milliarden Dollar geschätzt.

Die Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) begrüßt die erneute Verurteilung des BAYER-Konzerns. Philipp Mimkes, Vorstandsmitglied der CBG: „Das Unternehmen muss jetzt umgehend alle betroffenen Landwirte entschädigen. Außerdem muss BAYER den Antrag auf eine EU-Importzulassung für herbizidresistenten Reis zurückziehen. Die Risiken eines großflächigen Anbaus – besonders in Asien – wären unkalkulierbar“.

Die CBG startete bereits im Jahr 2004 eine Kampagne gegen eine europäische Zulassung der GenReis-Sorte LL62, die ebenfalls gegen Glufosinat resistent ist. LL-Reis wäre das erste genveränderte Nahrungsmittel, das nicht nur als Tierfutter eine Zulassung erhielte, sondern direkt auf den Tisch der Konsumenten käme. Der Antrag von BAYER erhielt bei den Abstimmungen im EU-Ministerrat mehrfach keine Zustimmung, wurde bis heute aber nicht zurückgezogen.

Die Coordination gegen BAYER-Gefahren reichte auch einen Gegenantrag zur BAYER-Hauptversammlung am 30. April ein, in dem ein Rückzug von LL-Reis gefordert wird. Der Fall der geschädigten Reisbauern zeigt einmal mehr, dass der Anbau von Gen-Reis unweigerlich zur Kontamination und Verdrängung traditioneller Reis-Sorten führt. Bei einem großflächigen Anbau hätte dies ein erhöhtes Schädlingsaufkommen und einen verstärkten Einsatz gefährlicher Pestizide zu Folge.

weitere Informationen:
· Gegenantrag zur Bayer HV
· Kampagne gegen GenReis
· Herbizid Glufosinat sofort vom Markt nehmen!
· YouTube Clip von Greenpeace: http://www.youtube.com/watch?v=dsxFZ0rUCoM

16. April 2010

Bayer darf sich in Deutschland nicht weiter seiner Verantwortung entziehen

Verunreinigungen von Reisfeldern in den USA mit Gen-Reis

Zur erneuten Verurteilung des Bayer-Konzerns in den USA wegen Verunreinigungen von Reisfeldern mit Gen-Reis erklärt Ulrike Höfken, Sprecherin für Agrogentechnik:
Die jüngste Strafe von 50 Millionen US-Dollar für Bayer ist die konsequente Anwendung des Verursacherprinzips. Wir fordern eine klare Verankerung des Haftungsrechts bei Schäden durch Agrogentechnik auch in Deutschland und der EU.
Aktuell kämpfen Hersteller und Verarbeiter von Haferflocken, Leinsamen und Müsli mit Schäden von über 100.000 Euro pro Betrieb - allein infolge von illegal mit GVO verunreinigtem Leinsamen aus Kanada. Auch der Gen-Reis des erneut in den USA verurteilten Bayer-Konzerns wird hierzulande auf Kosten von Steuerzahlern, Lebensmittelwirtschaft und Handel entsorgt, die für Kontrollen und Analysen zahlen müssen. Die Verursacher der Kontamination, die ihre Sorgfaltspflichten missachten, werden dagegen nicht zur Kasse gebeten.
2010 ist das Internationale Jahr der Biodiversität, in Japan steht gerade die Fortsetzung der Bonner Biodiversitätskonferenz an. Dort war der Versuch der deutschen Industrie unter Führung von Bayer knapp gescheitert, das Zustandekommen internationaler Haftungsregeln zu verhindern.
Im Interesse von Verbraucherschutz, Umwelt und Wirtschaft muss endlich ein internationales Haftungsrecht her. Die Bundesregierung steht in der Pflicht, die von deutscher Seite zugesagte Initiative für die Biodiverstätskonferenz in Japan endlich vorzulegen. Bundesregierung und Ministerin Aigner müssen ihre Glaubwürdigkeit beweisen, statt sich zum Handlanger der Gentechnikindustrie zu machen.
(© Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen)

[HV] Bayer Hauptversammlung

CBG Redaktion

30. April in Köln: Proteste zur BAYER-Hauptversammlung

Mitstreiter gesucht / CO-Pipeline, Pestizide und Antibabypillen in der Kritik

ORT: Messe Köln (Eingang Nord, Halle 7, Deutz-Mülheimer-Straße 111)
ZEIT: Freitag, 30. April, ab 8.30 Uhr

Am 30. April findet in Köln die Aktionärsversammlung der BAYER AG statt. Innerhalb und außerhalb der Hauptversammlung sind Kritiker aktiv und nehmen Stellung zur Kehrseite der Bilanz des Konzerns. Schwerpunkte der Proteste sind Nebenwirkungen der BAYER-Antibabypille „Yasmin“, die geplante CO-Pipeline quer durch NRW, Bienensterben durch BAYER-Pestizide und der Bau des Kohlekraftwerks im BAYER-Werk Uerdingen.

Es werden Aktionsgäste aus dem In- und Ausland erwartet. Jede weitere Unterstützung ist willkommen.

Die Gegenanträge finden sich auf der BAYER-homepage unter http://www.hv2010.bayer.de/de/gegenantraege.aspx („download“). Neben Vorstand, Aufsichtsrat und Medien werden an der Hauptversammlung rund 4.000 Aktionärinnen und Aktionäre teilnehmen. Mehrere Hundert Aktionäre haben der Coordination gegen BAYER-Gefahren bereits ihre Stimmrechte übertragen.

Besitzen Sie BAYER-Aktien und möchten Sie diese übertragen? Möchten Sie sich an den Protesten beteiligen? Benötigen Sie weitere Informationen? Dann bitte hier melden: CBGnetwork(at)aol.com

Eine Wegbeschreibung findet sich unter: http://www.hv2010.bayer.de/de/anfahrt-wegbeschreibung.aspx

[TDI] TDI Produktion Dormagen

CBG Redaktion

Die Bayer AG plant, die TDI-Produktion in Dormagen stark zu erweitern. Die Coordination gegen BAYER-Gefahren sandte hierzu am 6. April 2010 eine Stellungnahme an die Kölner Bezirksregierung, die für die Genehmigung zuständig ist.

Neue TDI-Produktionsanlage im Chempark Dormagen

Zu den Scoping-Unterlagen der Bayer MaterialScience AG für den geplanten Bau einer TDI-Anlage im Chempark Dormagen möchten wir wie folgt Stellung nehmen:

1. Die geplante Einhausung der Anlage stellt zweifellos einen Fortschritt gegenüber bisherigen Produktionsverfahren dar und ist als Reaktion auf die jahrzehntelangen Forderungen der Umweltverbände anzusehen. In den Scoping-Unterlagen bleibt jedoch unberücksichtigt, inwiefern von Bayer eine phosgenfreie TDI-Produktion untersucht wurde. Der Verzicht auf Phosgen, immerhin ein Kampfgas im 1. Weltkrieg, würde die Sicherheit weiter erhöhen.
Schon seit den 90er Jahren wird über eine phosgenfreie Herstellung von Diisocyanaten berichtet, z.B. in dem 2005 aktualisierten Report Isocyanates Profile: Autorefinishing Industry der US-Umweltbehörde EPA: http://www.epa.gov/oppt/dfe/pubs/auto/profile/chap8.pdf.
Ein weiterer Hinweis auf phosgenfreie Verfahren findet sich unter http://www.icis.com/v2/chemicals/9076542/toluene-diisocyanate/process.html.
Das Unternehmen sollte darlegen, inwiefern solche alternativen Verfahren untersucht wurden oder ob diese lediglich aus Kostengründen oder wegen fehlender Patente nicht weiter entwickelt werden.

2. Am 26. September 2006 kam es in der TDI-Produktion im Bayer-Werk Baytown/USA zu einer schweren Explosion, bei der 22 Mitarbeiter Gesundheitsstörungen erlitten. Neben großen Mengen TDI und Orthodichlorbenzol traten mehrere Tonnen Ammoniak aus. Die Druckwelle der Explosion zerstörte weitere Leitungen und Kessel.
Die verletzten Mitarbeiter strengten eine Schadensersatzklage gegen den Konzern an, in deren Verlauf ein Gutachten zur Sicherheit in der TDI-Produktion angefertigt wurde (siehe http://www.cbgnetwork.org/downloads/SkinnerReport.pdf). Der Gutachter stellte eine Vielzahl schwerwiegender Verstöße gegen Sicherheitsbestimmungen fest und bezeichnete das Vorgehen von Bayer MaterialScience als grob fahrlässig („gross negligence“). Die Probleme, die zu der Explosion führten, seien der Firma bekannt gewesen, der Störfall hätte daher verhindert werden können.
Die Firma Bayer MaterialScience muss daher im weiteren Verfahren darlegen, welche Konsequenzen aus dem Unglück in Baytown gezogen wurden und wie ein vergleichbarer Überdruck in einem TDI-Reaktor künftig ausgeschlossen wird.
Im Werk Baytown kam es im übrigen in der TDI-Produktion zu weiteren schweren Störungen: im Jahr 2004 explodierten Teile der TDA-Produktion, wobei große Mengen Schadstoffe in die Umwelt gelangten, und im Februar 1999 trat Phosgen aus. 100 Beschäftigte mussten daraufhin ärztlich untersucht werden.

3. Weitere Kommentare zu den von Bayer MaterialScience vorgelegten Scoping-Unterlagen:
· Auf Seite 18 sind die zu erwartenden Emissionen als Konzentrationen angegeben. Es fehlt die Angabe der zu erwartenden absoluten Mengenströme (pro Tag und pro Jahr für alle Schadstoffe);
· Zudem fehlen Vorbelastungsmessungen der wichtigsten Schadstoffe, u.a. hinsichtlich NOx, Feinstaub, Ruß, Kohlenmonoxid, HCl und Schwermetallen. Angesichts der hohen Schadstoff-Konzentration im Kölner Norden ist eine solche Bestandsaufnahme vorzulegen, bevor weitere Emissionen genehmigt werden können.
· Auf Seite 21 werden die zu erwartenden Abfälle aufgelistet. Darunter befinden sich knapp 20.000 Tonnen TDI-Rückstände. Diese große Menge an Abfällen muss im Detail (Anteil Lösemittel, TDI- und TDA-Gehalt, weitere Vorstufen, Phosgengehalt) aufgelistet werden. Außerdem muss angegeben werden, welche Emissionen bei deren Verbrennung zu erwarten sind. Auch ist darzulegen, warum eine solch hohe Abfallproduktion notwendig ist.
· Es ist von einer Erhöhung der Kapazität der vorhandenen TDI-Tankläger die Rede. Wie hoch ist die Kapazität und wie werden die Läger geschützt?
· Welche Parameter werden künftig - innerhalb und außerhalb des Containments - überwacht?
· Seite 29: welche Mengen der Gefahrstoffe TDI, Phosgen, Kohlenmonoxid und Chlor befinden sich maximal in der Anlage? Welche Emissionen und Immissionen in welcher Höhe sind bei einem Störfall bzw. beim größten anzunehmenden Dennoch-Störfall zu erwarten? Welche Dominoeffekte (siehe den Großbrand bei INEOS) sind denkbar? Dazu sind Szenarien für alle Produktionsanlagen, die geändert oder neu gebaut werden sollen, und alle gefährlichen Stoffe zu erstellen.
· Welche Beeinträchtigung des Zugverkehrs ist möglich? Bei der Explosion in der Dormagener TDA-Produktion 1997 spritzte giftiges TDA bis über die Werksgrenzen, auch ein vorbeifahrender Zug wurde dabei getroffen.
· Hoch- und Niedrigwasser sowie Sturmereignisse sind gesondert zu betrachten, da sie klimabedingt zunehmen und erhöhte Anforderungen an Auslegung und Statik stellen.

Bitte halten Sie uns bzgl. des weiteren Verfahrens auf dem Laufenden.

Mit freundlichen Grüßen,

Philipp Mimkes
für den Vorstand der Coordination gegen BAYER-Gefahren

[Pipeline] CO Pipeline stoppen!

CBG Redaktion

Presse Info vom 5. April 2010
Coordination gegen BAYER-Gefahren

BAYER Hauptversammlung: Gegenantrag zur Kohlenmonoxid-Pipeline

Proteste vor den Kölner Messehallen angekündigt / „neuen CO-Reformer in Krefeld bauen!“ / 4.000 Aktionäre erwartet

Die Coordination gegen BAYER-Gefahren und die Bürgerinitiative Stopp Bayer–CO-Pipeline kündigen Proteste zur BAYER-Hauptversammlung am 30. April in Köln an. Die Initiativen wehren sich gegen die geplante Inbetriebnahme einer Pipeline, in der hochgefährliches Kohlenmonoxid durch dichtbesiedeltes Gebiet geleitet werden soll.

In einem Gegenantrag zur Versammlung, der auf der BAYER-homepage unter http://www.hv2010.bayer.de/de/gegenantraege.aspx veröffentlicht wurde, heißt es:

Die geplante CO-Pipeline quer durch NRW birgt tödliche Risiken für die Anrainer. Auch konnte der Nachweis des Gemeinwohls nicht erbracht werden. Sukzessive stellt sich zudem heraus, dass BAYER wiederholt gegen Auflagen des Planfeststellungsbeschlusses verstoßen hat. Zum Beispiel begann der Bau trotz fehlender Kampfmittelfreigabe und wurden Rohre mit reduzierter Rohrwandstärke und nicht-genehmigten Stahlsorten eingesetzt. Auch hält der Geologische Dienst NRW die Erdbebensicherheit der Leitung für „bislang nicht ausreichend nachgewiesen“. Das Oberverwaltungsgericht Münster und das Verwaltungsgericht Düsseldorf haben erhebliche Mängel dokumentiert und die Inbetriebnahme weiter auf Eis gelegt.
BAYER muss das Projekt endlich beerdigen und in Krefeld eine moderne CO-Produktionsanlage aufbauen. Dadurch ließe sich die Gefährdung der Bevölkerung entlang der Trasse vollständig vermeiden. Das Prinzip, dass Gefahrstoffe nur am Ort ihrer Verwendung produziert werden, muss unbedingt erhalten bleiben.

Kohlenmonoxid ist ein tödliches Atemgift, das bislang – wie alle giftigen Gase – nur am Ort seines Verbrauchs produziert werden darf. Mehr als 140.000 Personen leben im Gefahrenkorridor entlang der Pipeline. Die Feuerwehren haben wiederholt darauf hingewiesen, dass sie der Bevölkerung im Fall eines Bruchs der Leitung nicht helfen könnte.

Rückenwind erhalten die Initiativen durch den geplanten Bau einer neuen Polyurethan-Anlage in Dormagen, die zu einem Engpass an Kohlenmonoxid führen wird. „Statt das Krefelder Werk von Dormagen aus zu versorgen, könnte BAYER den sowieso benötigten neuen CO-Steamreformer in Krefeld-Uerdingen bauen und auf die Pipeline vollständig verzichten. Neben einer Abwehr der Gefahren für die Bevölkerung geht es uns auch um die Verteidigung des Prinzips, wonach Gefahrstoffe allenfalls am Ort ihrer Verwendung produziert werden dürfen“, so Philipp Mimkes von der Coordination gegen BAYER-Gefahren.

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