Ich fordere den BAYER-Konzern auf, den Verkauf der Beizmittel Imidacloprid und Clothianidin einzustellen.
Beiträge verschlagwortet als “Bienensterben”
Wortmeldung von Bernhard Heuvel zu Bienensterben
Hintergrund:
Den Aktionären der BAYER AG wird auf der Hauptversammlung ein Rederecht für eine Wortmeldung erteilt. In fünf bis zehn Minuten kann der Aktionär sein Anliegen an den Vorstand vorbringen und Fragen stellen. Die Redebeiträge werden angemeldet und in Blöcken von bis zu zehn Wortmeldungen vorgetragen. Der Vorstand beantwortet im Anschluss auf die in den Redebeiträgen gestellten Fragen.
Risiken der BAYER-Produkte und Planungsdefizite
Sehr geehrte Damen und Herren,
mein Name ist Bernhard Heuvel. Ich komme vom Niederrhein nördlich von Köln und bin als Landnutzer über die Landwirtschaft, der Jagd und der Imkerei mit der Landschaft dort verbunden. Ich spreche für mich selbst und den Naturhaushalt.
Ursprünglich wollte ich mit Ihnen über die Risiken der Pflanzenschutzmittel sprechen. Ich muss jedoch aufgrund der Schilderungen meiner Vorredner feststellen, daß die Gefahren und Risiken der Produkte von Bayer im Allgemeinen von der Firma BAYER falsch bewertet und eingeschätzt werden.
Grundsätzlich gehen haben alle BAYER-Produkte Chancen und Risiken, wobei die Pflanzenschutzmittel das Potential besitzen, den Naturhaushalt zu schädigen. Die pharmakologischen Produkte besitzen das Potential, dem Menschen direkt einen Schaden zuzufügen.
Meine erste Frage an den Vorstand betrifft die bis 2012 geplanten Zulassungen der sechs neuen Wirkstoffe im Bereich des Pflanzenschutzes. Wie ist der Stand?
Die Bewertung der Risiken der BAYER-Produkte durch die Behörden können durchaus unterschiedlich zur Bewertung durch die Firma BAYER ausfallen. Haben Sie für den Fall Vorsorge getroffen, daß eine der drei Säulen des Kerngeschäftes durch Nichterteilung der Zulassung wegfällt? Was ist, wenn Sie die Bewertung der Wirkungen der Produkte zu optimistisch sehen und dies von den Behörden anders bewertet wird?
Wie die vielen in den Vorreden vorgestellten Fälle von menschlichem Leid zeigen, scheint hier auch ein allgemeines Problem mit der Risikobewertung vorzuliegen. Meines Erachtens ist es für Mensch und Naturhaushalt besser, wenn Sie nicht erst ein Produkt erfinden, um erst danach das Risiko zu bewerten. Sondern, daß die Firma BAYER schon bei der Planung der Produkte die Ökoeffizienz und die Umweltwirkungen berücksichtigt. Eine gute Planung ist die halbe Miete. Gut geplant lässt sich all das hier geschilderten Leid vermeiden. Planen Sie ihre Produkte und berücksichtigen Sie schon bei der Planung die Umweltwirkungen.
In diesem Zusammenhang frage ich Sie, ob Ihnen das Konzept „cradle to cradle“ etwas sagt und ob Sie die Arbeiten von Professor Braungart kennen? Gut, ich sehe zumindest
bei einem Vorstandsmitglied ein Lächeln, woraus ich schließe, daß zumindest einem von ihnen zumindest der Name etwas sagt. Professor Braungart ist die treibende Kraft hinter dem Konzept „cradle to cradle“ und er lehrt an der Universität Rotterdam. Das Konzept setzt bei der Planung und Entwurf von Produkten an und sorgt dafür, daß Ökoeffizienz und Umweltwirkungen von Anfang an Berücksichtigung finden. Daher frage und bitte ich Sie, Herr Dekkers, daß Sie sich mit Herrn Braungart in Verbindung setzen und sich das Konzept vorstellen lassen? Professor Braungart ist von Haus aus Chemiker, was ihnen sympathisch sein müsste, da Sie die gleiche Sprache sprechen. Herr Braungart berät bereits andere Konzerne und Firmen, wie zum Beispiel Volkswagen, Nike und Trigema.
Bitte setzen Sie sich mit Herrn Braungart in Verbindung und studieren Sie das Konzept. Wenn Sie ihre Produkte von Anfang an unter Berücksichtigung der Ökoeffizienz und Umweltwirkungen planen, vermeiden und verringern Sie das Leid von Mensch und Naturhaushalt, das die Produkte zurzeit offensichtlich erzeugen.
Ich bedanke mich für die Möglichkeit einer Wortmeldung.
Mitstreiter gesucht: Proteste zur BAYER-Hauptversammlung
Themen: tödliche Pharma-Studien in Indien, Tier-Antibiotika und gefährliche Antibaby-Pillen
ORT: Messe Köln-Deutz (Eingang Nord, Messehalle 7, Deutz-Mülheimer-Straße 111)
ZEIT: Freitag, 27. April, ab 8.30 Uhr
INFOS: http://www.cbgnetwork.org/4291.html
Am 27. April findet in Köln die Aktionärsversammlung der Bayer AG statt. Wir werden die Gelegenheit nutzen, um auf die Kehrseiten der Bilanzen des BAYER-Konzerns hinzuweisen – vor den Kölner Messehallen und auch in der Versammlung.
Schwerpunkte der Proteste in diesem Jahr sind tödliche Pharma-Studien in Indien, der Einsatz von BAYER-Antibiotika in der Massentierhaltung, Nebenwirkungen von hormonellen Kontrazeptiva, die geplante CO-Pipeline quer durch NRW, Fehlbildungen durch den hormonalen Schwangerschafts-Test Duogynon und Bienensterben durch BAYER-Pestizide.
Es werden Aktionsgäste aus dem In- und Ausland erwartet. Jede Unterstützung ist willkommen!
Unsere Gegenanträge finden sich auf der homepage von BAYER unter http://www.hv2012.bayer.de/de/Gegenantraege.aspx („download“). In der Versammlung werden wir eine nicht-Entlastung des Vorstands fordern. Neben Vorstand, Aufsichtsrat und Medien werden rund 4.000 Aktionärinnen und Aktionäre teilnehmen. Mehrere Hundert Aktionäre haben der Coordination gegen BAYER-Gefahren bereits ihre Stimmrechte übertragen.
Besitzen Sie BAYER-Aktien und möchten Sie diese übertragen?
Möchten Sie sich an den Protesten beteiligen?
Benötigen Sie weitere Informationen?
=> Dann bitte hier melden: info@cbgnetwork.org
Eine Wegbeschreibung findet sich unter: http://www.hv2012.bayer.de/de/anfahrt-wegbeschreibung.aspx
Mit herzlichen Grüßen
Vorstand der Coordination gegen BAYER-Gefahren
11. März 2015
BUND gewinnt vor Gericht gegen Bayer im Streit um Bienengefährlichkeit von Pestiziden
Düsseldorf/Berlin: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat seinen Rechtsstreit gegen die Bayer CropScience Deutschland GmbH, eine Tochter der Bayer AG, gewonnen.
Nach dem heute verkündeten Urteil des Landgerichts Düsseldorf darf der BUND wieder ohne Einschränkung sagen, dass zwei von Bayer hergestellte Pestizid-Produkte für Bienen gefährlich sind und es sich bei dem darauf abgebildeten Logo mit dem Aufdruck „nicht bienengefährlich“ um eine Irreführung von Verbrauchern handelt.
„Wir freuen uns über diesen Erfolg. Das ist ein Sieg für die Bienen und die Meinungsfreiheit. Uns liegen überzeugende wissenschaftliche Studien vor, die den Bayer-Pestizidwirkstoff Thiacloprid als bienengefährlich bewerten. Bayer muss daher seine Bienen gefährdenden Produkte sofort vom Markt nehmen. Wir fordern ebenso alle Märkte auf, den Verkauf von thiaclopridhaltigen Pestiziden einzustellen“, sagte der BUND-Pestizidexperte Tomas Brückmann. Außerdem müsste die EU die Zulassung des Wirkstoffs Thiacloprid zurücknehmen und das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) die Produktzulassungen aller thiaclopridhaltigen Produkte widerrufen.
Der Pestizidhersteller Bayer CropScience hatte gegen den BUND Ende letzten Jahres eine einstweilige Verfügung in dieser Sache erwirkt. Zur Begründung hatte das Unternehmen angegeben, der BUND habe die Bayer-Produkte „Schädlingsfrei Calypso“ und „Zierpflanzenspray Lizetan“ ungerechtfertigt als für Bienen gefährlich bezeichnet. Der in diesen Produkten enthaltene Wirkstoff Thiacloprid, der zu den sogenannten Neonikotinoiden gehört, habe eine gültige Zulassung und werde vom BVL als „bienenungefährlich“ eingestuft. Auslöser des Streits war der vom BUND 2014 veröffentlichte Einkaufs-Check „Pestizidverkauf in Bau- und Gartenmärkten“, mit welchem der BUND darauf aufmerksam machte, dass Verkäufer in Garten- und Baumärkten die Kunden sehr häufig unzureichend über die Gefahren verschiedener Unkraut- und Insektenbekämpfungsmittel informierten.
Neonikotinoid-Wirkstoffe gelten mit als Auslöser des weltweit zu beobachtenden Bienenvölkersterbens. Daher hatte die EU-Kommission ab 1. Dezember 2013 die Zulassung für drei Neonikotinoide zunächst für zwei Jahre für bienenrelevante Kulturen wie zum Beispiel Raps eingeschränkt. Dagegen klagen die Hersteller Bayer und Syngenta derzeit vor dem Europäischen Gerichtshof. Bereits rund 20.000 Protestschreiben gegen diese Klage und den umstrittenen Wirkstoff Thiacloprid sind innerhalb eines Monats bei Bayer eingegangen.
Die europäische Aufsichtsbehörde EFSA bestätigt erneut, dass die BAYER-Pestizide Imidacloprid und Clothianidin Bienen schädigen. Die Coordination gegen BAYER-Gefahren fordert schon seit 1997 (!) ein Verbot von Neonicotinoiden.
Neonikotinoide: Risiko für Bienen durch Spritzanwendung zur Blattbehandlung bestätigt
EFSA, 26 August 2015 -- Die EFSA bestätigt, dass die Spritzanwendung von neonikotinoidhaltigen Pflanzenschutzmitteln zur Blattbehandlung ein Risiko für Bienen darstellt. Die Behörde hat Bewertungen der für Bienen bestehenden Risiken durch Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam veröffentlicht und berücksichtigte dabei alle Anwendungen mit Ausnahme von Saatgut-Behandlungen und Granulat. In den Fällen, in denen die Bewertung abgeschlossen werden konnte, wurden entweder hohe Risiken ermittelt oder konnten nicht ausgeschlossen werden. In den übrigen Fällen konnte die Risikobewertung aufgrund lückenhafter Daten nicht abgeschlossen werden.
Die Schlussfolgerungen entsprechen jenen, zu denen die EFSA vor zwei Jahren gelangte, als sie die von den drei Substanzen ausgehenden Risiken für Bienen durch den Einsatz zur Saatgutbehandlung bzw. als Granulat bewertete. Die Europäische Kommission ersuchte die EFSA um die Bewertung aller sonstigen Anwendungen, nachdem sie im Jahr 2013 strengere Auflagen für den Einsatz von Neonikotinoiden verordnet hatte.
Die Verwendung der drei Substanzen zur Saatgut- oder Boden-Behandlung ist derzeit bei Kulturpflanzen, die von Bienen beflogen werden, sowie bei Getreide außer Wintergetreide nicht zulässig; ausgenommen sind Anwendungen im Gewächshaus. Der Einsatz der Substanzen zur Blattbehandlung bei Kulturpflanzen, die von Bienen beflogen werden, sowie bei Getreide ist – außer in Gewächshäusern oder nach der Blüte – verboten.
Weitere Schritte
Bei Einführung der Auflagen erklärte die Kommission, dass sie innerhalb von zwei Jahren eine Auswertung etwaiger neuer wissenschaftlicher Informationen zu den Risiken für Bienen durch den Einsatz der drei Neonikotinoide zur Saatgutbehandlung und als Granulat in die Wege leiten würde.
Im Rahmen dieses Prozesses hat die EFSA nationale Behörden, Forschungseinrichtungen, Industrie und sonstige interessierte Kreise aufgerufen, einschlägige neue Informationen einzureichen.
Sämtliche Informationen sollten bis zum 30. September 2015 vorliegen. Nach Erhalt eines weiteren diesbezüglichen Mandats der Europäischen Kommission wird die EFSA dann das Material auswerten und Schlussfolgerungen im Hinblick auf eine aktualisierte Risikobewertung formulieren.
Christoph Koch (Erwerbsimkerbund) zu Bienensterben: Neonics gefährlicher als BAYER behauptet?
Sehr geehrter Vorstand,
sehr geehrter Aufsichtsrat,
meine sehr geehrten Damen und Herrn Aktionäre,
mein Name ist Christoph Koch und dies ist nun schon mein 8ter Auftritt hier. Ich spreche zu ihnen als Aktionär, aber vor allem auch im Namen des deutschen Berufs- u. Erwerbsimkerbundes und der EU-weiten Imkervertretung dem EPBA
Bei meinen Fragen geht es um die Neonics.
Alle meine bisherigen Fragen finden Sie übrigens auch ganz leicht im Internet und es lohnt sich diese mal in Ruhe zu lesen!
Herr Dekkers,
sie tun mir nun fast schon leid mit der dritten Wortmeldung schon so mit Bienenprobleme konfrontiert zu werden und das auch noch von Imkerinnen!
Respekt! Die Frauenquote zumindest stimmt hier schon mal!
BAYER ist bei den Pharmaka sehr Stolz und traut sich dort sogar Produkt bezogene Umsätze zu nennen.
Warum bei den Neonics nicht? Trauen sie sich das nicht mehr!
Warum nur? Haben Sie etwas zu verbergen?
BAYER war einmal stolz dazu Zahlen zu präsentieren
Doch das möchte man nicht mehr tun!
Und zwar genau seit es diese massive Kritik gibt.
Schon etwas eigenartig nicht wahr?
Daher die übliche Frage von mir:
Wie viel Umsatz haben die Neonics 2015 im Detail gemacht?
Ich hätte diese Umsatz-Zahlen gerne gesplittet nach den Wirkstoffen.
Dekkers Antwort hierzu: Weil es die Konkurrenz es auch nicht macht!
Meine Damen und Herren Aktionäre,
der Vorstand erklärt hier Jahr für Jahr, dass die Neonic-haltigen Produkte bei sachgerechter Anwendung alle Bienensicher seien und ganz andere Dinge die wirklichen Ursachen für die großen Bienenprobleme sind. Letztes Jahr haben Sie Herr Dekkers auch erklärt, dass sie sich mit der Klage gegen das EU Verbot Rechtssicherheit versprechen. Rechtssicherheit für was? Etwa dafür, dass Sie mit falschen Zahlen operieren durften? Den dazu gibt es ein paar ungeklärte Fragen:
Stimmt es, dass die ersten LD50 Werte für Imidacloprid noch in den 90ern korrigiert werden mussten?
Meine Damen und Herren Aktionäre zu ihrer Info:
Unter LD50 Wert versteht man beim Bienenschutz den Wert, welcher sich ergibt, wenn ein Wirkstoff nach 48 Stunden von 100 Bienen noch 51 am Leben lässt.
Nennen Sie uns bitte den ursprünglichen LD50 Wert und den später ermittelten Wert.
Stimmt es auch, dass es bei Clothianidin ebenfalls zweierlei LD50 Werte gab?
Nennen Sie uns bitte auch hier den ursprünglichen und den im Laufe von 2008 ermittelten LD50 Wert!
Herr Dekkers können sie uns bitte die Einrichtungen / Institutionen nennen, welche diese Ursprünglichen LD50 Werte ermittelt hatten.
Und wer hatte die zweiten Werte gefunden und warum gibt es da einen Unterschied?
Dekkers Antwort: Er widersprach dem nicht bzw. sagte, dass diese LD50 Werte immer wieder von verschiedenen Institutionen zu unterschiedlichen Zeiten Überprüft wurden. BAYER orientiert sich immer an den konservativsten und somit an den niedrigsten Werten und stellt so eine hohe Bienensicherheit her! So ergibt sich Imidacloprid 3,7 ng/Biene und für Clothianidin 3,8 ng/Biene
Hier stellt sich dann natürlich auch die Frage,
was versteht BAYER unter einer lebenden Biene?
Ist das eine Biene die noch eine Blüte befruchten kann?
Oder ist das eine Biene die (nur) noch atmet?
Ist dieser Begriff in irgendeinem Kodex formuliert oder gibt es hier interpretationsspielraum?
Herr Dekkers lösen sie uns bitte dieses Rätsel?
Dekkers Antwort: Die Schutzziele sind von den Zulassungsbehörden definiert und an diesen orientiert sich BAYER.
Meine Damen und Herren Aktionäre
die für Deutschland zuständige Zulassungsbehörde das JKI, eine Einrichtung des BVL ist auch die Anlaufstelle für Bienenvergiftungen.
Herr Dekkers, stimmt es, dass das JKI erst nach 2008 geeignete Messgeräte bekam um die tatsächlichen LD50 Werte für Clothianidin zu ermitteln?
Stimmt es, dass bis zu diesem Zeitpunkt (also vor 2008) immer die Labore von BAYER in Anspruch genommen werden mussten?
Auch von den deutschen Bieneninstitute?
Vor allem wenn es darum ging, dass Kritik ausgeräumt werden sollte?
Stimmt es auch, dass auf dem Postweg bzw. nach 8 Tagen nur noch 35% des LD50 Wertes bei Imidacloprid nachgewiesen werden können?
Welche Werte hat BAYER?
Ich hätte gerne eine Auflistung der in Honig-Bienen nachweisbaren Rückstandswerte gestaffelt nach Lagerungstagen bis hin zu 52 Tagen.
Bitte diese Zahlen für Thiacloprid, Imidacloprid und Clothianidin jeweils getrennt.
Sie müsste diese Daten parat haben, denn zum Zulassungsprozedere sollten diese ja mitgeliefert werden! Oder etwa nicht?
Klären Sie uns auch da bitte mal auf Herr Dekkers
Dekkers Antwort:Die Methoden zur Bestimmung der LD50 Werte war schon lange vor 2008 etabliert und wurde lange vor 2008 allgemein angewendet und dies auch von verschiedenen Laboren und nicht nur von BAYER.
Meine Damen und Herren Aktionäre,
BAYER versuchte in Frankreich die Zulassung von Poncho mit den Daten des DeBiMo zu erlangen. Doch das DeBiMo war nie für so etwas ausgelegt.
Herr Dekkers was machen Sie da nur?
Was macht da BAYER?
Haben Sie da alles noch im Griff?
Sie wollen also Rechtssicherheit für so etwas?
Dekkers Antwort dazu: Um eine Zulassung für ein PSM zu erhalten ist ein umfangreiches Datenpaket erforderlich. In diesem rahmen hat BAYER ergänzende Studien aus Deutschland eingereicht. Diese Daten des DeBiMo gehörten zu diesem Datenpaket.
Bienenschutz ist für sie sehr wichtig, das sagten Sie selber ja auch schon!
Aber handelt BAYER auch für einen guten Bienenschutz?
Mir kommt es nicht so vor!
Ich finde da etliche Widersprüche, um nicht zu sagen gezielte verschauklerei!
Herr Dekkers haben Sie nicht Angst, dass ihnen hier so langsam alles nach hinten losgeht, so wie letztes Jahr mit der Abmahnung gegen den BUND?
Herr Dekkers ist ihnen eigentlich klar, dass sich das alles schon seit langem abzeichnete? z.B. mit dem Verbot von GOUCHO also Imidacloprid in Frankreich in den 90ern. Spätestens jedoch seit September 2002 muss BAYER (bzw. zumindest ihren Insidern und Flüsterern) klar sein, dass so eine Katastrophe wie die in 2008 kommen musste!
Dafür gibt es Belege!
Sie selber, Herr Dekkers, haben für diese Geschichten aus der Vergangenheit nicht unbedingt die Verantwortung. Eher ihre Vorgänger! Im Grunde aber ist es die BAYER AG, an der dieses Bienenkillerimage nun hängen bleibt.
Meine Damen und Herren Aktionäre,
Honig-Bienen können ihre Brutnesttemperatur sehr präzise regeln.
35°C haben die da drin in ihrem Stock und das mit einer Genauigkeit von 0,2°C.
Stimmt es, dass Neonics einen sehr negativen Effekt auf die Brutnesttemperatur haben?
Genauer gesagt um bis zu 2°C
Dekkers Antwort hierzu: In zahlreichen Freilandstudien und Monitoring Aktivitäten wurde niemals ein Zusammenhang zwischen dem Einsatz von Neonics und der Befallstärke von Bienenvölkern mit der Varroamilbe gefunden. Ebenso wurden keine direkten oder indirekten Effekte auf Missbildungen von Flügel festgestellt.
Stimmt es auch, dass zu niedrige Brutnesttemperatur die Varroa-Vermehrungsrate extrem begünstigt?
Dekkers Antwort: Dies hat Dekkers bestätigt
Stimmt es auch, dass zu niedrige Brutnesttemperatur zu Missbildungen der Flügel führen kann?
Dekkers Antwort: Siehe Antwort weiter oben
Oder sind das für BAYER alles realitätsferne Fakten?
Dekkers Antwort: BAYER nimmt den Bienenschutz sehr ernsts
Wie sieht es aus mit den Halbwertszeiten der Neonic-Beizen im Boden?
Wie haben sie diese Werte gefunden?
92 Tage sagt BAYER, andere reden von bis zu 1500 Tagen, wieder andere sprechen von Jahrzenten. Was stimmt jetzt wirklich?
Dekkers Antwort: Für Imidacloprid sind es 40-288 Tage; Für Clothianidin sind es 16-258 Tage; Beides unter europäischen Bodenbedingen und sind abhängig von den Bodenverhältnissen. Daher variieren diese Werte.
Meine Damen und Herren Aktionäre, mit der EU Klage hat BAYER nun ein Problem mehr bekommen mit dem Bienenschutz! Es wird eng und enger!
Das Bienen-Killer-Image klebt jetzt noch mehr als Bärendreck!
Meine Redezeit ist beschränkt. Ich würde gerne noch mehr hinterfragen.
Meine Damen und Herrn Aktionäre ich bin über all die Jahre, in welchen ich nun hier Fragen stellte, nicht nur enttäuscht und frustriert worden. Ich erkenne in diesem Konzern, was den Bienenschutz betrifft, eine total differenzierte Auslegung dessen, was vermutlich alle hier im Raum Anwesenden unter Bienensicher interpretieren. Mich macht das nicht sprachlos und mir bleibt auch nicht die Spucke im Hals stecken! Es geht um die Bienen ja das ist nicht zu vergleichen mit dem was BAYER mit den Menschen macht, wenn ich da an Produkte wie die Jasminell denke.
Bei Aktien geht´s immer ums Geld! Sogar um sehr viel Geld!
Doch mit Geld kann man sich nicht alles kaufen. Tote Bienen kann man nicht mehr lebendig machen und Menschen erst recht nicht!
Als Aktionäre haben sie es hier und heute selbst in der Hand, wie sie sich entscheiden.
Seien Sie daher mutig und zeigen Sie dem Vorstand ruhig auch mal die Rote Karte!
Vielen Dank für Ihre geschätzte Aufmerksamkeit!
Christoph Koch
3. Vorsitzender im Deutschen Berufs- und Erwerbsimkerbund
Landesgeschäftsführer für Baden-Württemberg
Karl-Friedrichstraße 15
D 77728 OPPENAU
Tel.: +49 7804 3589
E-Mail: vorstand@berufsimker.de
www.berufsimker.de
Mein Kommentar:
Bestritten wird aber, dass BAYER keinen Zusammenhang zwischen dem Einsatz von Neonics und Varroavermehrung erkennen kann. Zumindest nicht in den Freilandversuchen und Monitrings. Ja das kann ich auch wenn ich es nicht sehen will. Vielleicht liegt das auch daran, dass viele Versuche nicht lange genug dauern. Ob BAYER jemals diesen Zusammenhang untersuchte?
Um es also auf den wesentlichsten Punkt zu bringen:
Bei diesem seinem letzten Auftritt als Vorstandsvorsitzender belastet Miriam Dekkers das JKI bzw. das BVL auf das massivste. Warum?
Nun auf meine Fragen nach den LD50 Werten und dem Postweg hat er in ungefähr so geantwortet:
Das JKI gibt genaue Anweisungen, wie Bienenproben nach einen Vergiftungsfall zu verpacken und zu versenden sind. Damit wird sichergestellt, dass die Rückstandsanalytik der Proben für alle Wirkstoffe aussagekräftige Ergebnisse liefert.
.
Dekkers bezog sich nicht (direkt) auf die Resultate der Postweg-Studie und widersprach auch deren Ergebnisse nicht. Also stimmen sie. OK welche Erkenntnis ergibt sich damit für uns Imker und die Praxis aus der Zeit vor 2008?
Der Imker wendet sich bei einem Verdacht auf eine Vergiftung an den Pflanzenschutzdienst. Das allein ist ja schon eine schwierige Sache, wenn deren irrtümlichen Empfehlungen vielleicht ein Vergiftungsproblem ausgelösten. (Maiswurzelbohrer mit PONCHO oder PONCHO-PRO zu bekämpfen und die bis dato unbekannten oder geleugneten Probleme mit der Sätechnik)
Die Proben nimmt dann der Pflanzenschutzdienst mit. Ob diese dann vorschriftsmäßig Verpackt werden usw. kann der betroffene Imker also nicht überprüfen. Die Proben kommen zum JKI und dort wird der Larventest gemacht.
Also werden die Proben dort aufgetaut? Falls diese je eingefroren wurden! Der Betroffene weiß es ja nicht. Ist der Larventest positiv, werden diese Proben dann nach Berlin gesendet und dort analysiert. Werden die dann nochmal eingefroren?
Wie viel Zeit dafür verstreicht weis der Betroffene auch nicht. 2007 war der Larventest im Lörracher Fall positiv und bis heute gibt es eine Menge unklarer Vergiftungen, bei denen der tötende Wirkstoff nicht ausgemacht werden kann.
Um hinter diese Fragen also wirklich Licht zu bekommen, sollten wir nun wissen, wie diese Postwegstudie gemacht wurde? Auf welchen Annahmen wurden diese aufgebaut?
Und warum es überhaupt einen Anlass dazu gab, eine derartige Studie zu erstellen. Denn das Ergebnis wird von BAYER ja nicht in Frage gestellt. So jedenfalls kann man Dekkers Antworten interpretieren. Daraus ergibt sich aber nun die nächste Frage. Existierten diese Anweisungen zum Umgang mit Bienenproben, von denen Dekkers hier sprach, schon vor dieser Post-Studie oder erst danach? Oder war der Fall Lörrach schon der Auslöser? Das Ganze lässt also sehr viel Raum für Vermutungen aufkommen, welche letztlich gerade durch die Geschichte aus 2007 von Lörrach nochmals erneut erhärtet werden. Bayer schiebt also den schwarzen Peter ganz gezielt in Richtung BVL / JKI. Das wird zusätzlich bestärkt, in dem Dekkers sagt, dass die Analysetechnik seit Beginn an bekannt war und von mehreren Laboren angewendet wurde. Also stimmt es, dass die unabhängigen Labore in Frankreich schon recht bald die Gefahr der Neonics erkannten, während die deutschen Bieneninstituten dem ja aufs heftigste wiedersprachen. Unter anderem weil sie die falschen Messmethoden anwendeten oder mit Laboren zusammen arbeiteten, welche diese feinen Werte nicht detektieren konnten. Darunter auch vielleicht die falschen Labore im BAYER Konzern? Oder beim JKI ?
Hat also das JKI eine Mitschuld, wenn es nicht eher etwas gesehen hat, weil es die flache Brille verwendete? Vielen Dank Herr Dekkers jetzt wissen wir es!
Doch da ergibt sich eine weitere Frage: muss man nicht schon bei der Zulassung in den Datenpaketen auch die Analysetechnik und das Verfahren mit angeben? War das Verbot von GOUCHO nicht auch damit begründet, dass BAYER hier getickst hatte?
Trifft das tricksen nun auch für Glyphosat und alles andere zu?
Ein feiner Schachzug nun den schwarzen Peter auf die Zulassungsbehörde abzuwälzen, wenn man bedenkt, dass BAYER sich Mittel- bzw. Langfristig von Crop-Sience verabschieden will.
Dekkers bestätigte einen Effekt zwischen Brutnesttemperatur und Varroa-Vermehrung. Prima danke auch hierfür Herr Dekkers! Bestritten wird aber, dass BAYER keinen Zusammenhang zwischen dem Einsatz von Neonics und Varroavermehrung erkennen kann. Zumindest nicht in den Freilandversuchen und Monitrings. Ja das kann ich auch wenn ich es nicht sehen will. Vielleicht liegt das auch daran, dass viele Versuchen nicht lange genug dauern. Oder diese Freilandversuche in Ländern gemacht werden wo es oft Außentemperaturen von über 40° C gibt. Ob BAYER jemals diesen Zusammenhang untersuchte? Dass Neonics einen negativen Effekt auf die Brutnesttemperatur haben, Logisch ist jedenfalls dass BAYER dieser Zusammenhang nicht in den Kram past, sonst wäre die Varroa ja nicht der Belzebub, was seit nunmehr bald 20 Jahren ja gut funktionierte. Doch Alexander Papachristophoru hat schon 2005 einen Effekt auf die Brutnesttemperatur aufgezeigt. 2°C Temperaturdifferenz statt 0,2° leitet man hier etwa falsches ab? Etwa dass es ja auch 2° wärmer werden könnte? und somit sich die Verdeckelungszeit verkürzt? Könnte ja vielleicht sein, denn es war ja keine Freilandstudie sondern eine Laborstudie. Wenn BAYER also auf Tenneriffa diese Studien machte und nicht in Norwegen, oder einfach zu kurze Versuchszeiten wält, könnte es falsche Rückschlüsse geben. Ich selber würde die ganzsicher bei 40°C Außentemperatur machen, wollte ich den Zusammenhang verschweigen. Die Eisheilige mit eingeschlossen. Immerhin bestätige BAYER ja den Effekt der Brutnesttemperatur auf die Varroa! Das können sie heute nicht mehr leugnen.
Das große Problem aber bei der Fragestellung ist doch, dass die Neonics nicht alleine da sind. Auch nicht ein Neonics für sich alleine! Es sind ja bis zu 5 PSM Wirkstoffe zusammen im Pollen des DeBiMo gefunden worden, in BAYERS Lieblings-Monitoring. Alle diese PSM zusammen sorgen dafür, dass nach dem Öffnen einer Bienenwohnung, je nach umständen, es bis zu 18 Stunden braucht, bis da in der Kiste wieder diese 35°C herrschen.
Oha der Imker ist also selber schuld?
Haben wir das nicht schon so oft gehört?
Der Imker hätte also seinen Bienen-Kasten besser nie aufgemacht. PSM sind somit für Bienen dann kein Problem, das Problem steht tatsächlich hinter der Kiste! Vielen Dank Herr Dekkers, jetzt erst wird mir das Rätsel des Magischen Dreieck von Böcking, Liebig und Aumeier klar, und nun weiß ich auch, warum das Problem tatsächlich hinter der Kiste stehen muss! Sobald ein Imker oh nein eine Imkerin die Beute öffne und nicht gleich wieder zumacht (man nennt das dann diese hochgelobte Kippkontrolle) gibt es (dank PSM) ein Temperaturproblem im Stock, durch das in letzter Konsequenz die Varroa dann mächtig zurück schlägt. In den Zeiten vor der Varroa hat man ja stundenlang Königinnen suchen können, und die Völker haben das überlebt! Heute braucht ein erfolgreicher Imker laut dem magischen Dreieck ja keine Königinnen mehr suchen. Dafür gibt es nun viel bessere Lösungen. Prima dass ich das noch erleben durfte Herr Dekkers, echt vielen Dank für diesen Tipp!
Noch ein toller Tipp von ihnen hab ich da auf der JH gehört. Weil MESUROL kein Neonic ist, macht der Abrieb dieser Beize auch kein Bienenproblem. Toll das war mir bisher auch nicht ganz klar gewesen. Aber bestritten hat Herr Dekker nicht, dass der Wirkstoff draußen in der Natur ankommt. Trotz verbesserter Beiz und Saattechnik, die ja laut BVL /JKI auch für MESUROL gilt. Weis das der Herr Dekkers nicht? Wie soll man so trotz all dem bekannten Wissen den hochgelobten Begriff „bei Sachgerechter Anwendung sind unsere Produkte Bienensicher“ verstehen? Das frag ich mich jetzt ernsthaft. Diese (von BAYER gemachten?) Staubtest mit den Neonicbeizen wurden nach meinem Wissen immer nur auf 3000 m² gemacht und da kommt so gut wie nichts aus der Sämaschine, also draußen an. Obwohl sich ja der BAYER Mitarbeiter Dr. Richard Schmuck hierzu auch schon in Widersprüche verwickelt hatte, während der ersten Auswertungsgespräche zu den Ereignissen von 2008. Aber das ist ja alles total unbedeutend, glaubt man der BAYER AG.
Macht aber diese Tests aber auf 5000 m² oder mehr, dann findet man die realistischen Werte und die sind dann schon anders zu sehen hinsichtlich der Bienensicherheit. Ach so ja, da war ja das mit den zweierlei LD50 Werten.
Ergo Bienensichere Anwendung heißt alle 3000 m² die Sämaschinen putzen!
Das scheint also die „Sachgerechte Anwendung“ zu sein, die auch Bienensicher ist!
Vielen Dank Herr Dekkers auch für diese Lehrstunde!
Naiv wie ich nun mal war, wusste ich das alles ja nicht und muss mich ja jetzt fast schon schämen für meine ständigen Unterstellungen. Vor allem jene, dass eben immer noch der Vergiftungsweg nicht abgestellt werden kann, trotz Zyklonfilter, oder Abluft in den Boden oder noch besser, einer Staubwaschanlagen, es funktioniert halt einfach nicht! Das gilt also auch für den Vergiftungsweg des in 2008 angeblich so liederlich gebiezten Saatgutes! Denn damals hatten die Maisleute ja auch kaum noch Zeit das Saatgut in den Boden zu bringen, weil es vor dem Nato Gipfel ständig kalt und regnerisch war und man daher die Äcker nicht befahren werden konnten. Erst kurz vor dem Gipfel wurde es dann schon und warm. Es ist also völlig egal ob das Saatgut schlecht gebeizt war, wenn nicht alle 3000 m² die Maschine geputzt wird, gibt’s Bienenprobleme! Putzt man sie nicht kommt hinten immer was raus. Da BAYER ja die Beizqualitäten (seit 2008 und nicht schon seit 2002, als dieser Vergiftungsweg offiziell dokumentiert war) verbessert hat, ist das ja alles nun abgestellt und es kommt nur noch was hinten raus, wenn nicht richtig gebeizt wird. Das ist also die von BAYER hochgelobte Ernsthaftigkeit beim Bienenschutz!
Mir kommt das alles so vor, als würde man nach dem Motto handeln, so lange man den Pfurz nicht hört ist alles in Butter. Das blöde ist aber, manchen Pfurz riecht man halt trotzdem.
Und das sind oftmals genau die, welche auch am meisten stinken
und stinken tuts nun mal gewaltig!
Pressemitteilung vom 18. März 2004
Bilanzpressekonferenz der BAYER AG
Kritische Aktionäre reichen Gegenanträge ein
Die Coordination gegen BAYER-Gefahren reicht anlässlich der heutigen Bilanzpressekonferenz der BAYER AG Gegenanträge zur Hauptversammlung des Konzerns ein. „BAYER war im vergangenen Geschäftsjahr für eine Vielzahl von Missständen verantwortlich. Der Vorstand hat diese verursacht oder nicht verhindert, weshalb ihm die Entlastung verweigert werden muss“, heißt es in dem Antrag.
Im vergangenen Geschäftsjahr war der Konzern für eine Vielzahl von Skandalen verantwortlich:
Kinderarbeit bei indischen Zulieferern des Konzerns;
Behinderung freier Gewerkschaftsarbeit bei Bayer Philippines;
Forcierung von Gen-Nahrung gegen den Wunsch der Bevölkerungsmehrheit;
Mit-Verantwortung für das europaweite Bienensterben durch Verkauf des Insektizids Gaucho;
Gefährdung Tausender Patienten durch den Verkauf unwirksamer oder gefährlicher Pharmazeutika.
Die Coordination gegen BAYER-Gefahren macht seit 20 Jahren in den BAYER-Hauptversammlung auf die Schattenseiten der Konzernpolitik aufmerksam. Kritiker aus dem In- und Ausland werden die Gegenanträge in der Versammlung am 30. April begründen.
Es folgt der vollständige Text der Gegenanträge:
Gegenantrag zu TOP 2: Der Vorstand wird nicht entlastet
* Die von der Coordination gegen BAYER-Gefahren veröffentlichte Studie „Kinderarbeit im indischen Baumwollanbau“ enthüllt, wie Saatgut-Konzerne von Kinderarbeit in ihrer schlimmsten Form profitieren: der indische Markt für hybride Baumwoll-Saaten wird von fünf multinationalen Unternehmen dominiert, darunter eine Tochterfirma von BAYER. Die Zulieferer der Multis beschäftigen Zehntausende Kinder, überwiegend Mädchen zwischen sechs und 14 Jahren. Viele Kinder befinden sich in Schuldknechtschaft, sind also über Jahre von ihren Familien getrennt, um Darlehen abzuarbeiten. Eine Schulbildung erhalten sie nicht, damit bleiben sie ihr Leben lang im Armutskreislauf gefangen. Die Saatgut- Konzerne kontrollieren die Farmen mehrmals pro Jahr - es wäre für die Firmen ein Leichtes, durch die Zahlung höherer Abnahmepreise sowie ein vertragliches Verbot von Kinderarbeit und diesbezüglichen Kontrollen das Problem zu lösen. Die Kampagne der Coordination gegen BAYER-Gefahren hat dazu geführt, dass Vertreter von BAYER die Verantwortung für die Zustände bei ihren Zulieferern übernahmen und Abhilfe versprachen. Bislang ist unklar, ob die Kinder tatsächlich durch erwachsene Arbeitskräfte ersetzt werden - unabhängig davon ist einem Vorstand, der über Jahre hinweg Kinderarbeit bei seinen Zulieferern toleriert, die Entlastung zu verweigern.
* In den Philippinen versucht BAYER, gewählte Gewerkschafts-
vertreter aus den Werken zu drängen. Mehreren Gewerkschaftern wurde gekündigt, geltende Tarifverträge wurden nicht eingehalten, und mit Unterstützung der Firmenleitung wurde eine unternehmensnahe Gewerkschaft gegründet. Trotz mehrerer Gerichtsbeschlüsse wurden die Gewerkschaftsbeiträge seit mehreren Jahren nicht an die rechtmäßigen Arbeitnehmervertreter von der EMPLOYEES UNION OF BAYER PHILIPPINES ausgezahlt.
* Im südindischen Baumwollgürtel kommt es zu einer hohen Zahl von Vergiftungen durch Pestizide der Firma BAYER. Dies belegen Recherchen der TV-Journalistin Inge Altemeier. Da die Landarbeiter nicht über die Risiken des Gifteinsatzes aufgeklärt werden und keine Schutzkleidung besitzen, kommt es täglich zu Todesfällen. BAYER dominiert den indischen Pestizidmarkt. Große Mengen von in Europa nicht mehr zulassenen Agrogiften wie Monocrothopos lässt der Konzern von Subunternehmern produzieren - besonders im Industriegebiet von Vapi. Aufgrund fehlender Sicherheitsstandards sind Unfälle dort an der Tagesordnung. Das Grundwasser ganzer Landstriche ist mit dem Agrogift verseucht, so dass sich die Bewohner aus Tankwagen versorgen müssen und hierfür einen großen Teil ihres Einkommens aufbringen müssen. Die von BAYER vertriebenen Pestizide gelangen über die Baumwolle auch in die Textilproduktion. Die dort beschäftigten Arbeiterinnen atmen die Gifte in großen Mengen ein. Im Textilstandort Tripur beträgt die Lebenserwartung daher lediglich 35 Jahre.
* Das von US-Verbraucheranwalt Ralph Nader herausgegebene Magazin Multinational Monitor hat die BAYER AG auf die Liste der „Ten Worst Corporations 2003“ gesetzt. In der jährlich veröffentlichten Aufstellung werden Firmen aufgeführt, die „Verbraucher betrügen, die Umwelt verseuchen und Arbeiterrechte missachten“. Mehrere Skandale führten zu der Nominierung: jahrelang hatte BAYER Medikamente überteuert abgerechnet und das amerikanische Gesundheitsprogramm MedicAid um Millionenbeträge geprellt. Im Mai 2003 bekannte sich BAYER in einem Strafverfahren des Betrugs schuldig. Zivilrechtlich wurde der Konzern zusätzlich zu Zahlungen von rund 250 Millionen Dollar verurteilt. Im vergangenen Sommer brachten Recherchen der New York Times ans Licht, dass BAYER in den Achtziger Jahren ungetestetes Blutplasma nach Asien exportierte, während in den USA und Europa bereits sichere Präparate angeboten wurden. Zahlreiche asiatische Bluter infizierten sich mit HIV. Ebenfalls die New York Times enthüllte im vergangenen Jahr interne Dokumente, nach denen Mitarbeiter von BAYER die Risiken des Cholesterin-Senkers Lipobay frühzeitig kannten und das Management warnten. Trotzdem wurde das Präparat auf den Markt gebracht. Lipobay wird für mindestens 100 Todesfälle verantwortlich gemacht, rund 10.000 Klagen gegen BAYER sind noch anhängig.
* Der geplante Verkauf der Chemiesparte NewCo zieht erhebliche Nachteile für die Belegschaft nach sich. Tausenden MitarbeiterInnen drohen Einkommensverluste oder sogar der Verlust des Arbeitsplatzes. Bereits nach dem Lipobay-Desaster hatte der Vorstand Tausende von Arbeitsplätzen vernichtet. Die Coordination gegen BAYER-Gefahren fordert eine dauerhafte Beschäftigungs- und Gehaltsgarantie für alle Angestellten des Unternehmens.
* Der BAYER-Konzern ist mehrfach bei Bundeskanzler Schröder und Wirtschaftsminister Clement vorstellig geworden, um die Reform des EU-Chemikalienrechts zu verhindern. BAYER verbreitete zudem abenteuerliche Studien, wonach die Reform hunderttausende Arbeitsplätze vernichten würde. EU-Umweltkommissarin Margot Wallström hat daraufhin die deutsche Chemie-Wirtschaft der Lüge bezichtigt: wenn durch das Regelwerk tatsächlich Arbeitsplätze verloren gingen, gestehe die Industrie ein, dass tatsächlich zahlreiche Substanzen wegen ihrer Gefährlichkeit aus dem Verkehr gezogen werden müssten. Dies hätten die Konzerne aber immer bestritten. „Ich mag insbesondere die Panikmache der deutschen Chemie-Industrie nicht“, so Wallström. Der BAYER-Konzern produziert eine lange Liste hochgefährlicher Chemikalien: Weichmacher, Chlororganika, das hormonaktive Bisphenol A und hunderte von Pestiziden. In der Vergangenheit mussten zahlreiche BAYER-Produkte wegen der Vergiftung Tausender Menschen vom Markt genommen werden, u.a. PCBs, Holzschutzmittel und Pentachlorphenol.
* 80% der VerbraucherInnen lehnen Gentechnik im Essen ab. Denn trotz der gebetsmühlenartig wiederholten Versicherung der Industrie, dass Gen-Nahrung sicher und „tausendfach getestet“ sei, sind die langfristigen Risiken bis heute völlig unklar. So verdoppelte sich in den USA seit Einführung von Gen-Pflanzen die Zahl Nahrungsmittel-induzierter Krankheiten und Allergien. Frühere Versprechen („veränderte Gensequenzen können nicht auf herkömmliche Pflanzen überspringen“) stellten sich samt und sonders als falsch heraus. In Belgien wurde im Frühjahr der Antrag von BAYER auf Zulassung von Gen-Raps wegen unkalkulierbarer Risiken für die Umwelt abgelehnt. Trotzdem hält BAYER an dieser Risikotechnologie fest und hat die Zulassung gentechnisch veränderte Pflanzen in verschiedenen europäischen Ländern beantragt.
* Auf Druck des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller (VFA) verzichtete die Bundesregierung auf die Einführung einer „Positivliste für Medikamente“ und des „Institut für Qualitätssicherung in der Medizin“. Die Positivliste hätte die Möglichkeit erbracht, nutzlose und risikoreiche Medikamente aus dem Leistungskatalog zu streichen. Hierdurch wären eine Verbesserung der Versorgung und Einsparungen in Milliardenhöhe zu erreichen. Der VFA wurde 1994 auf Initiative von BAYER gegründet und wird von Cornelia Yzer, früher Justitiarin bei BAYER, geleitet.
Gegenantrag zu TOP 3: Der Aufsichtsrat wird nicht entlastet
Begründung: Der Aufsichtsrat kommt seiner Kontrollfunktion nur ungenügend nach und soll daher nicht entlastet werden. Es folgen Beispiele einer umweltfeindlichen Konzernpolitik, die vom Aufsichtsrat mitgetragen werden:
* Am 13. Februar 2004 kam es im BAYER-Werk Baytown/USA zu einer Explosion im Bereich der TDA-Produktion. Auch in Deutschland stellt BAYER im großen Maßstab Toluylendiamin her - erst vor vier Monaten wurde im Werk Dormagen die weltweit größte TDA-Anlage in Betrieb genommen. Trotzdem ließ der Konzern einen Brief der Coordination gegen BAYER-Gefahren unbeantwortet, in dem sich der Verein nach den Ursachen des Störfalls und den Risiken für die Anwohner des Dormagener Werks erkundigt.
* Der BAYER-Konzern beteiligte sich an illegalen Geheim- Gesprächen der US-Umweltbehörde EPA mit Pestizidherstellern. Ziel der Konzerne ist eine Aufweichung der Pestizid-Grenzwerte.
* Das von der französischen Regierung beauftragte Comité Scientifique et Technique stellte kurz vor Weihnachten in einem Untersuchungsbericht fest, dass „die Saatgutbehandlung mit dem Pestizid Gaucho ein signifikantes Risiko für Bienen darstellt“. Französische Untersuchungsrichter leiteten zudem Ermittlungen gegen Bayer CropScience sowie gegen dessen Vorsitzenden Franck Garnier ein. Der Vorwurf lautet auf Handel mit „giftigen landwirtschaftlichen Produkten mit Schädigungen für die Gesundheit von Mensch oder Tier“. Der BAYER-Konzern behauptete daraufhin, eine Studie der französischen Lebensmittelbehörde AFSSA würde die Vorwürfe gegen Gaucho entkräften. Ein Sprecher der AFFSA wies diese Darstellung jedoch zurück: „Unsere Studie zeigt, dass der Wirkstoff Imidacloprid unter bestimmten Bedingungen zum Tod von Bienen führen kann.“ Fast die Hälfte aller Bienenvölker in Mitteleuropa fiel dem großen Bienensterben der letzten Jahre zum Opfer. Trotzdem weigert sich BAYER, das hierfür mitverantwortliche Insektizid vom Markt zu nehmen.
* In den USA ist ein geheimes Strategiepapier der Chemie-Industrie in die Öffentlichkeit gelangt: Demnach wollen die im American Chemistry Council zusammengeschlossenen Unternehmen (darunter BAYER) auf „schmutzige Tricks“ zurückgreifen, um vorsorgende Sicherheits-Tests von Chemikalien zu verhindern. Eine auf Schmutzkampagnen spezialisierte Werbeagentur soll Umweltaktivisten von ehemaligen Agenten ausspionieren lassen, Pseudo-Bürgerinitiativen gründen, fachfremde Organisationen (z.B. Minderheiten- oder Frauenorganisationen) als „unabhängige“ Bündnispartner kaufen und das Vorsorgeprinzip durch Öffentlichkeits-Kampagnen „stigmatisieren“. Ein selten deutliches Beispiel für den Machtmißbrauch großer Konzerne.
* Zu Beginn des Jahres musste BAYER in Kanada unlautere Werbekampagnen für Pestizide einstellen. Die irreführende Verwendung von Begriffen wie „sicher“, „umweltfreundlich“ oder „staatlich geprüft“ vermittelte den falschen Eindruck, dass staatliche Stellen den Einsatz von Pestiziden empfohlen hatten. Die Regulierungsbehörde Pest Management Regulatory Agency folgte einem Antrag der Umweltorganisation Earth Action. Betroffen ist u.a. das BAYER-Insektizid Admire. Neben der Einstellung der Werbekampagne verhängte die Behörde ein Bußgeld. Die Verharmlosung der immensen Gefahren von Pestiziden hat bei BAYER Tradition. So verstößt der Konzern seit Jahren gegen den Kodex der Welternährungsorganisation FAO, wonach Pestizidwerbung grundsätzlich auf Umwelt- und Gesundheitsrisiken hinweisen muss.
In der Versammlung sprachen insgesamt 26 Kritische Aktionär/innen:
=> Jan Pehrke: "Energiewende à la BAYER
=> Philipp Mimkes (CBG) zu tödlichen Pharma-Produkten
=> Helmut Röscheisen (Deutscher Naturschutzring) zu Vergiftungen durch PCB
=> Dr. Dirk Zimmermann (Greenpeace) zu Bienensterben durch Pestizide
=> Philipp Frisch (Ärzte ohne Grenzen) zu Pharmapatenten
=> Kathrin Weigele und Felicitas Rohrer zu tödlichen Antibabypillen
=> Marion Larat (Frankreich) zu tödlichen Antibabypillen
=> Michelle Garcia (US) zu Risiken des Sterilisations-Präparats ESSURE
=> Roger Dammé (Europäische Imkervereinigung BEE LIFE) zu Pestiziden
=> Christoph Koch (Imkerverband) zu Bienensterben
=> Anne Isakowitsch (Some of Us) zu Bienensterben
=> Olivia Tawiah zu GenPatenten von BAYER
=> Silke Bitz zu Tierversuchen bei BAYER
=> Axel Köhler-Schnura (CBG) zur Rolle von BAYER im 1. Weltkrieg
=> Dieter Donner zu den Risiken der CO-Pipeline
=> Dr Gottfried Arnold zur CO-Pipeline
=> Ruhi Kandhari über Pharmastudien in Indien
=> Andre Sommer über Fehlbildungen durch Duogynon
=> Valerie Williams über Fehlbildungen durch Primodos/Duogynon
=> Katharina M. zur Spirale Mirena
=> Peter Noquet zu Responsible Care
Pressemitteilung vom 31. März 2004
BAYER zahlt in den USA 45 Mio Dollar an Fischer
Vergiftung von Langusten durch Pestizid „Icon“
Die Firma Bayer CropScience hat sich gestern im US-Bundesstaat Louisiana zur Zahlung von 45 Millionen Dollar an Langusten-Fischer bereit erklärt. Die Population von Langusten war nach der Verwendung des Pestizids „Icon“ im Reis-Anbau dramatisch eingebrochen, was zu hohen Einnahmeausfällen bei den betroffenen Fischern führte. Der zuständige Richter in Opelousas/Louisiana muss den Vergleich noch anerkennen, hat aber bereits eine vorläufige Zustimmung erteilt.
Philipp Mimkes von der Coordination gegen BAYER-Gefahren: „Agrogifte von Bayer sind in aller Welt für Umweltskandale und Vergiftungsfälle verantwortlich. Der Konzern muss alle Pestizide, die die Umwelt schädigen, das menschliche Hormonsystem stören oder akut toxisch wirken, vom Markt nehmen.“ Bayer ist seit der Übernahme von Aventis CropScience weltweit zweitgrößter Pestizidhersteller. Von Bayer hergestellte Wirkstoffe wie Fenamiphos, Parathion, Fenthion und Monocrotophos führen Jahr für Jahr zu Tausenden Vergiftungsfällen in aller Welt.
Aventis CropScience hatte „Icon“ 1999 auf den Markt gebracht. Vom folgenden Jahr an ging der Bestand von Langusten um mehr als 50% zurück. In der 2001 eingereichten Klageschrift kritisieren die Fischer, dass Aventis „das Pestizid Icon in fahrlässiger Weise getestet und auf den Markt gebracht hat“. Insgesamt wurden rund 1.500 Fischer geschädigt. Der in „Icon“ enthaltene Wirkstoff Fipronil wird auch für das Bienensterben in Europa und Nordamerika verantwortlich gemacht. In Frankreich wurden im Februar daher alle Anwendungen von Fipronil verboten.
Erst in der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass Pestizide von Bayer im indischen Baumwoll-Anbau für eine große Zahl tödlicher Vergiftungen verantwortlich sind. Der Konzern hatte 1995 angekündigt, alle Wirkstoffe der Gefahrenklasse I vom Markt zu nehmen, dieses Versprechen jedoch bis heute nicht umgesetzt.
Datum: Freitag, den 18. Juli 2008 ab 10:00 Uhr
Honigbienen sind BioIndikatoren, die die Gesundheit der Umwelt anzeigen. Vor kurzem sind in Baden und in Bayern 11.500 Bienenvölker mit 330 Millionen Einzelbienen an dem Gift Clothianidin gestorben. Die Dunkelziffer der toten Wildinsekten, Vögel, Amphibien und anderen Tieren ist unbekannt. Nachweislich ist der Wirkstoff Clothianidin die Ursache für diese Umweltkatastrophe. Kaum einen Monat später wird die Zulassung für Clothianidin erneuert.
Clothianidin ist laut eigenen Angaben des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) sehr giftig für Wasserorganismen, giftig für Nutzorganismen, Algen, Insekten, Fische und Vögel. Clothianidin ist giftig für den Menschen.
Trotzdem wurde die Zulassung erneuert. Clothianidin gehört zu einer neuen Generation von Insektiziden, den Neonicotinoiden. Mit einer Anreicherung in der Umwelt ist zu rechnen, vergleichbar mit der weltweiten Anreicherung von DDT. Wußten Sie, daß Sie DDT in sich tragen? Die Honigbienen haben uns gezeigt - das neue DDT ist in Form von Neonicotinoiden im Anmarsch.
Deswegen demonstrieren wir am Freitag, den 18. Juli 2008 um 10:00 Uhr vor dem Gebäude des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit. Wir demonstrieren für unsere Bienen, unsere Umwelt und ihre Gesundheit.
Helfen Sie uns!
Wir brauchen Sie.
Adresse:
Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit
Bundesallee 50, Gebäude 247
38116 Braunschweig
Fragen beantwortet Ihnen ihr Imker vor Ort, der Ihnen diesen flyer gegeben hat. Oder Bernhard Heuvel unter der Rufnummer 01774864748. EMail: Bernhardundee@online.de
Wortmeldung Roger Dammé auf der BAYER Jahreshauptversammlung vom 29.4.2014, im Namen der europäischen Imkervereinigung BEE LIFE
Sehr geehrter Vorstand, meine Damen und Herren,
BAYER sieht die Ursache des Bienensterbens hauptsächlich bei Parasiten und Virenkrankheiten der Bienen. Die Unfähigkeit der Imker, mit diesen Problemen klar zu kommen, sei die Hauptursache für die erhöhten Bienenverluste.
Doch das Bienensterben ist seit Ende der 90er Jahr ein weltweites Phänomen. Wenn es nach BAYER geht, ist also seit 20 Jahren weltweit unter den Imkern die kollektive Inkompetenz ausgebrochen.
In Wirklichkeit gibt es nur einen gemeinsamen Nenner für das Bienensterben: Einzig und allein der weltweite Einsatz von Neonikotinoiden in der Landwirtschaft
Neonikotinoide werden mittlerweile flächendeckend eingesetzt. Dieser prophylaktische Einsatz in der Landwirtschaft ist Unsinn und bedeutet nur noch mehr Pestizide. Herr Dr. Dekkers: Innovation sieht anders aus!
Mit aller Macht versuchen Konzerne wie BAYER diese Tatsachen zu leugnen. In ihrer Flucht nach vorne klagen sie beim EU Gerichtshof gegen das Teilverbot von Neonikotinoiden.
Dass dieses Verbot mehr als gerechtfertigt ist und hoffentlich bald auf alle Kulturen ausgeweitet wird, zeigt ein aktueller Fall ganz hier in der Nähe, bei Leverkusen. Anfang April wurden wieder Dutzende Bienenvölker vergiftet. Wie schon 2008 im Rheingraben hat das Julius Kühn-Institut auch hier das BAYER Gift CLOTHIANIDIN einwandfrei als Ursache ermittelt.
Wie absurd die scheinheilige Position der BAYER AG gegenüber dem Bienensterben ist, zeigt eine Frage des gesunden Menschenverstands: Wenn Imker und Bienenkrankheiten die Hauptschuldigen am Bienensterben sein sollen: Wie bitte erklären Sie sich dann den gleichzeitigen Rückgang von Schmetterlingen und anderen bestäubenden Insekten?
Auch die Schlussfolgerungen vom Europäischen Referenz Labor für Bienengesundheit sind eindeutig: Parasiten oder Viruserkrankungen der Bienen allein können nicht der Grund sein für die hohen Bienenverluste.
Pestizide schädigen die Bienen und machen sie anfällig.
Bienen- und Pflanzenschutz geht nur durch den Verzicht auf Breitbandinsektiziden, welche Boden und Grundwasser verseuchen.
Die Gesundheit der Honigbienen und anderer Insekten ist das Thermometer einer nachhaltigen Landwirtschaft. Im Moment steht das Thermometer auf Fieber.
Die aktuelle Ausrichtung des BAYER Konzerns ist ein Teil des Problems.
Lieber BAYER Konzern: Stellen Sie sich ihrer Verantwortung und werden sie zu einem Teil der Lösung!
Sehr geehrter Vorsitzender des Vorstands, Herr Dr. Dekker, sehr geehrte Mitglieder der Konzernleitung und des Aufsichtsrats, geschätzte Damen und Herren Aktionäre des BAYER-Konzerns,
563,475 Menschen auf der ganzen Welt setzen jetzt gerade ihre Hoffnungen und Erwartungen in Sie. Diese Menschen haben in den vergangenen 24 Stunden eine Petition unterzeichnet, die Sie, sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, auffordert, durch Ihr verantwortungsvolles Handeln dem Bienensterben weltweit ein Ende zu bereiten -- die Unterschriften gehen weiterhin im Sekundentakt bei uns ein.
Mein Name ist Stephanie Brancaforte und ich bin heute hier, um die Stimmen von Mitgliedern des Kampagnennetzwerks Avaaz und Bürgern von Japan bis Amerika, Frankreich bis Australien und fast hunderttausend Deutschen direkt an Sie zu überbringen.
In den vergangenen Jahren sind Bienenvölker weltweit in erschreckendem Ausmaß geschrumpft -- lautlos sterben Milliarden von Bienen und einige Bienenarten sind bereits ausgestorben. Bienen machen nicht nur Honig, sie sind entscheidend für das Fortbestehen von Leben auf der Erde und bestäuben 90% der Pflanzen, die wir anbauen. Ohne dringendes Handeln zur Rettung der Bienen könnten viele unserer beliebtesten Früchte, Gemüse und Nüsse von den Regalen der Geschäfte verschwinden -- und diese Entscheidung liegt heute in Ihren Händen.
Unabhängige Studien belegen, dass die Hauptschuld am Bienensterben bei den Neonicotinoid-Pestiziden liegt. Einige Länder haben dies erkannt und erste Schritte für ein Verbot der Bienenkiller unternommen, darunter auch Deutschland. Die UNO-Umweltbehörde bezeichnet die BAYER-Produkte „Poncho“ und „Gaucho“ als ernsthafte Bedrohung für zahlreiche Tiere und Pollinatoren -- und trotzdem exportiert Bayer diese Gifte munter weiter in die ganze Welt.
Ich möchte an dieser Stelle einen Bürger zu Wort kommen lassen, dessen Email uns heute in Reaktion auf unsere Notfall-Petition erreichte. Wilfried Gerhard schreibt:
“Ich appelliere an Sie, die Aktionäre von Bayer: SEID MUTIG MACHT ES EINFACH!
STOPPT DIESES GIFT, STOPPT SIE DIESE PESTIZIDE! Selbst wenn Sie auf einige tausend Euros verzichten müssen -- SIE WERDEN SEHR ZUFRIEDEN SEIN, WENN MAN SIE WEGEN IHRES MUSTERGÜLTIGEN VERHALTENS LOBEN WIRD -- und das weltweit!“
Meine Damen und Herren, heute haben Sie die einmalige Gelegenheit das Bienensterben aufzuhalten und die Welt für Ihre und unsere Kinder sicherer machen: Nutzen Sie Ihren Einfluss und stimmen sie heute für ein Verbot der Neonicotinoid-Pestizide! Stellen Sie sicher, dass die Bienenkiller vom Markt verschwinden. Die Welt zählt auf Sie!
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
07. März 2013, PAN Germany
Verbot hoch bienengefährlicher Neonikotinoide durchsetzen
Am 31.1.13 empfahl die EU Kommission, den Einsatz der hoch bienengefährlichen Insektizid-Wirkstoffe Clothianidin und Imidacloprid der BAYER CropScience sowie Thiamethoxam von SYNGENTA in bienenattraktiven Kulturpflanzen ab dem 1. Juli 2013 für zwei Jahre zu verbieten und erarbeitete einen entsprechenden Vorschlag zur Abstimmung durch die Mitgliedstaaten (1). Doch die ursprünglich für den 25.2.13 geplante Abstimmung über den Vorschlag der EU Kommission durch die Mitgliedstaaten wurde auf den 14.3.13 vertagt. PAN Germany fordert Bundesagrarministerin Aigner auf, den Vorschlag der Kommission zu unterstützen. Aus Sicht von PAN Germany ist das zeitlich befristete Verbot der drei hoch bienengefährlichen Pestizid-Wirkstoffe ein wichtiger erster gemeinschaftlicher Schritt, dem weitere folgen müssen, um Bienen besser vor den negativen Auswirkungen der Pestizide zu schützen.
Die Pestizidindustrie macht Druck
Der Druck auf die Kommission ist groß, vor allem von Seiten der Pestizidhersteller, die die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Landwirtschaft und Arbeitsplätze gefährdet sehen und unterstellen, dem Vorschlag der Kommission fehle die wissenschaftliche Basis. Syngenta bezeichnet den Vorschlag als unangemessen und politisch motiviert; Bayer CropScience kritisiert die „allzu konservative Auslegung des Vorsorgeprinzips durch die EU-Kommission“. (2,3). Mit einer von der Industrie finanzierten Studie zum sozio-ökonomischen und ökologischen Wert der Beizung mit Neonikotinoiden hat das Humboldt Forum for Food and Agriculture e.V. versucht, die Sorge vor massiven Ertrags- und Gewinneinbußen zu schüren (4). PAN Europe hat die Studie unter die Lupe genommen und erhebliche Defizite bezüglich Datengrundlage, Annahmen und Transparenz aufgedeckt (5). Unter anderem prognostiziert die Studie Ertragseinbußen durch den Verzicht auf Neonikotinoiden in Beizmitteln von 40%. Dem hält PAN entgegen, dass selbst bei einem vollständigen Verzicht auf alle chemisch-synthetischen Pestizide, wie bei der Umstellung auf kontrolliert ökologische Bewirtschaftung, die durchschnittlichen Ertragseinbußen in Europa bei nur 20% liegen. Erfahrungen aus Italien, wo seit drei Anbaujahren Mais der ohne Neonikotinoid-Beizung ausgebracht wird, zeigen, dass die Erträge stabil blieben, bei gleichzeitiger Erholung der Bienenvölker.
Wo bleibt die Zustimmung des BMELV?
Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) wünscht nach eigenen Angaben ein „europaweit einheitliches Vorgehen auf wissenschaftlicher Basis“ beim Schutz der Bienen. So steht es in der Presseerklärung „Deutschland unterstützt EU-Kommission beim Bienen-Schutz“ des Bundeslandwirtschaftsministeriums vom 1.2.13 (6). Diese geforderte Basis hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) geliefert (7). Das EFSA Panel on Plant Protection Products and their Residues (PPR) prüfte im vergangenen Jahr die gängige Risikoanalyse im Zulassungsverfahren und stellte gravierende Defizite im Bereich Bienenschutz fest. Die Wissenschaftler kritisierten u.a. die Vernachlässigung von Langzeituntersuchungen, die fehlende Differenzierung nach Bienenarten mit unterschiedlichen Verhaltensweisen, Expositionsrisiken und Empfindlichkeiten und das außer Acht lassen von Expositionspfaden (8).
Doch obgleich das BMELV in der o.g. Presseerklärung schreibt „Deutschland unterstützt das Vorhaben der Europäischen Kommission, den Schutz der Bienen im Zusammenhang mit der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln zu verstärken“, sucht man vergeblich nach einer eindeutigen Zustimmung des BMELV zu den Vorschlägen der Kommission. Vielmehr wird hervorgehoben, dass Deutschland „bereits frühzeitig“ Maßnahmen zum Schutz von Bienen und anderer Bestäuber vor Neonikotinoiden ergriffen hat und verweist auf Abdrift-mindernde Geräte und das Verbot von Neonikotinoid-Beizungen von Mais und Getreidesaatgut. Dass diese Maßnahmen erst nach der Massenvergiftungen von über 11.500 Bienenvölkern durch das Neonikotinoid Clothianidin ergriffen wurden und keinesfalls als „frühzeitig“ zu bezeichnen sind, erwähnt die Presseinformation des BMELV nicht.
PAN Germany hat Bundeslandwirtschaftsministerin Aigner in einem offenen Brief dazu aufgerufen, dem Kommissionvorschlag am 14.3.13 zuzustimmen (9). Das von der EU Kommission vorgeschlagene, wenn auch befristete Verbot, wäre ein erster Schritt, Bienen vor weiteren Vergiftungen besser zu schützen. Vielleicht lassen sich bestehende Ungenauigkeiten bei der Ausarbeitung des Kommissionsvorschlags noch schließen. Insbesondere sollte der Fokus auf dem Schutz von Wild- und Honigbienen liegen, hier springt der Entwurf noch zwischen „Honigbienen“ und „Bienen“ hin und her. Doch gerade vor dem Hintergrund der besonderen Empfindlichkeit von Wildbienen, ihrer Gefährdung und ihrer gerade wieder bestätigten großen Bestäubungs- und somit Ökosystemleistung (10), ist es wichtig, die Wildbienen mit einzuschließen. Auch die Frage, was genau eine für Bienen „attraktive Kulturpflanze“ ist, sollte zwingend im Dialog mit Berufsimkern und Wildbienenexperten geklärt werden. Denn die Attraktivität hängt nicht nur vom Pollen- und Nektarwert der Pflanze ab, auch etwa das Vorhandensein von Honigtau kann einen Bestand für Bienen attraktiv machen.
Hoch bienengefährliche Neonikotinoide in deutschen Pestizidprodukten
21 Pestizid-Handelsprodukte mit Imidacloprid, 6 mit Clothianidin und 7 mit Thiamethoxam sind derzeit in Deutschland regulär zugelassen (11). Angewendet werden sie in fast allen Kulturen: Tabak, Apfel, Wein, Zierpflanzen, Gemüse, Futter- und Zuckerrüben, Kartoffeln und Raps. Ausgenommen ist derzeit lediglich die Anwendung in Getreide und Maisbeizen. Fast flächendeckend ist der Einsatz in der Saatgutbehandlung von Raps, Futter- und Zuckerrüben.
Wirkungsweise der Neonikotinoide
In der Pflanze gelangen die Neonikotinoiden Wirkstoffe aufgrund ihrer systemischen Eigenschaft mit den Pflanzensäften in alle Pflanzenteile und Neuzuwächse. Dadurch lassen sich die Wirkstoffe in Blättern, im Nektar, im Pollen und im Guttationswasser nachweisen. Einmal in der Biene angekommen, wirken Neonikotinoide als Nervengifte. Sie blockieren im Insekt wichtige Rezeptoren im Hirn. Bei höheren Konzentrationen kann dies akut zum Tod der Insekten führen, bei geringeren Dosierungen werden überlebenswichtige Funktionen gestört, wie die Fähigkeit zu riechen oder sich zu orientieren. Auch die Anfälligkeit gegenüber anderen Stressoren wie geringe Futterqualität oder Krankheiten steigt, wenn die Tiere gleichzeitig niedrigen Konzentrationen von Neonikotinoiden ausgesetzt sind (12).
Aus Sicht von PAN gibt es ausreichend Evidenz, dass über das nun von der EU Kommission geforderte befristete Verbot von Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam hinaus, Neonikotinoide zukünftig generell und dauerhaft verboten werden sollen.
(Susan Haffmans, PAN Germany)
Anmerkungen
(1) http:www.agaca.coop/docs/Draft%20regulation%20restriction%20neonicotinoids.doc%5B1%5D.pdf
(2) http:www.proplanta.de/Agrar-Nachrichten/Pflanze/Syngenta-EU-Vorschlag-Bienenschutz_article1359795657.html
(3) http:agrar.bayer.de/Bayer_CropScience_lehnt_Vorschlag_der_EU_Kommission_entschieden_ab.cms
(4) http:www.hffa.info/files/wp_1_13_1.pdf
(5) http:www.pan-europe.info/News/PR/130305.html
(6) http:www.bmelv.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/2013/040-AI-Bienen.html
(7) http:www.efsa.europa.eu/en/search/doc/3066.pdf; http:www.efsa.europa.eu/en/search/doc/3067.pdf;
http:www.efsa.europa.eu/en/search/doc/3068.pdf
(8) PAN Germany Pestizid-Brief Juli/August 2012 online unter http:www.pan-germany.org/deu/ news-1203.html
(9) http:www.pan-germany.org/download/Offener_Brief_Aigner_1303.pdf
(10) http:science.orf.at/stories/1713544/
(11) Pestizide Online Datenbank des BVL https:portal.bvl.bund.de/psm/jsp/ Abruf am 28.2.2013
(12) PAN Germany (2012): Bienen, Hummeln & Co - Bedeutung, Gefährdung & Schutz.
http:www.pan-germany.org/download/biodiversitaet/Bestaeuber_Info_2011.pdf
Sehr geehrter Vorsitzender des Vorstands, Herr Dr. Dekker, sehr geehrte Mitglieder der Konzernleitung und des Aufsichtsrats, sehr geehrte Damen und Herren Aktionäre,
Mein Name ist Anne Isakowitsch und ich repräsentiere heute 4 Millionen Mitglieder der weltweiten Bewegung SumOfUs. SumOfUs ist ein Zusammenschluss von Aktionären, Verbrauchern und Arbeitnehmern, die sich für eine bessere und gerechtere Welt einsetzen.
Ich bin heute hier, um Ihnen eine Petition mit über 600,000 Unterschriften zu übergeben. Die Petition fordert Bayer auf die bienentötenden Pestizide vom Markt zu nehmen und die Klage gegen die Europäische Kommission zurückzuziehen.
Selbst wer nur ein rudimentäres Verständnis von Wirtschaft hat, weiß, dass ein Markt nur funktioniert, wenn Vertrauen zwischen Verkäufer und Konsumenten herrscht. Genau darüber möchte ich heute mit Ihnen sprechen: Vertrauen! Eine Pharmaziekonzern wie Bayer mit seiner langen und beeindruckenden Tradition in der Krankheitsbekämpfung ist sehr stark auf das Vertrauen seiner Kunden angewiesen. Wenn mein Kind krank ist, will ich natürlich sicher sein, dass ich dem Unternehmen trauen kann, dass die Medizin herstellt.
Jedoch ist es genau das Vertrauen seiner Kunden, das Bayer aufs Spiel setzt, indem der Konzern kurzfristige Profite über die Zukunft von uns allen stellt. Denn es gibt keine Zukunft ohne Bienen. Es ist wirklich sehr einfach -- jeder dritte Bissen Essen, den wir zu uns nehmen hängt von der Arbeit von Bienen ab. Das weltweite Bienensterben -- in manchen Gegenden bis zu 80% -- gefähredet unser Überleben und das unserer Kinder.
Wie können junge Eltern einem Konzern vertrauen, der so rücksichtslos mit der weltweiten Nahrungsmittelversorgung -- und damit auch unserer Zukunft -- umgeht?
Bayer möchte gern nachhaltig sein -- auf der Webseite steht. “Wir sind davon überzeugt, dass wir unternehmerisch auf Dauer nur erfolgreich sein können, wenn wir wirtschaftliches Wachstum mit ökologischer und gesellschaftlicher Verantwortung in Einklang bringen”. Im Fall der bienentötenden Pestizide, scheint Profit ganz klar wichtiger zu sein als diese Prinzipien.
Wie können wir einer Firma vertrauen, die jeden Tag ihr eigenes Versprechen in punkto Nachhaltigkeit bricht?
Letztes Jahr hat die Europäische Union auf das weltweite Bienensterben reagiert und den Verkauf von Bayers Pestiziden verboten, nachdem mehrere unabhängige Studien die Bayer Pestizide für das weltweite Bienensterben verantwortlich machten.
Anstatt jedoch Alternativen zu entwickeln, betreibt Bayer aggressives Lobbying, um solche gerechtfertigten Verbote aufzuheben und die tödlichen Pestizide weiter verkaufen zu können. Der Konzern gibt Millionen von Geldern der Aktionäre und Investoren von Bayer aus, um politische Entscheidungen zu beeinflussen und politische Entscheidungsträger zu verklagen.
Wie können Aktinäre einem Konzern vertrauen, der Milliarden von Euro für Lobbyismus und Gerichtsverfahren verschwendet?
Ein neuer Bericht von Friends of the Earth zeigt, wie Bayer ähnliche Strategien wie die Tabakindustrie nutzt, um die Öffentlichkeit und Politiker von der Harmlosigkeit dieser toxischen Pestizide zu überzeugen. Auch Tabakfirmen haben jahrelang versucht Zigaretten als gesund darzustellen. Wie lange wird Bayer weiter behaupten, dass seine Pestizide nicht für das Bienensterben verantwortlich sind?
Sehr geehrter Vorstand - wieviel hat das Gerichtsverfahren die Aktionäre von Bayer schon gekostet? Wie viel mehr wird es kosten? Wieviele weitere Mililonen von Geldern werden für Lobbyismus ausgegeben, um das Verbot der EU anzufechten?
In seinem langjährigen Bestehen hat Bayer wiederholt Lösungen für schwierige - ja aussichtslose Krankheiten finden können. Bayer sollte sich auf diese lange Tradition besinnen und Alternativen zu den Pestiziden entwickeln anstatt unsere Zukunft und die unserer Kinder weiter zu gefährden.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Kritische Redebeiträge in der Hauptversammlung der BAYER AG am 27. Mai 2015:
=> Jan Pehrke (CBG): Steuerflucht bei BAYER
=> Philipp Mimkes (CBG): Vergangenheitsbewältigung und fehlender Einsatz regenerativer Energien bei BAYER
=> Aktionsbericht und Rede von Axel Köhler-Schnura
=> Dr Werner Rügemer: Steuerflucht und intransparente Aktionärs-Struktur
=> Julia Sievers-Langer, Agrar Koordination: Risiken der Herbizide Glyphosat und Glufosinat
=> Christoph Then (testbiotech) + Sibylle Arians: Gentech bei BAYER
=> Felicitas Rohrer + Kathrin Weigele: Embolien durch Antibaby-Pillen
=> Dr. Christopher Faßbender (PETA) zu Tierversuchen
=> Corinna Hölzel (BUND): Pestizide und Bienensterben
=> Lea Horak (Rettet den Regenwald) zu Bienensterben
=> Dieter Donner zum Protest gegen die CO-Pipeline
=> Fabian Keil: Freie Software und Datensicherheit
=> Susanne Schultz (GEN) zu Hormonimplantaten
=> Daniel Bendix: Kontrazeptiva und Bevölkerungspolitik
=> Uta Behrens (Juristinnenbund) zur Gleichstellung von Frauen
=> Karl Murphy: Fehlbildungen durch Primodos
=> Valerie Williams: Fehlbildungen durch Primodos
=> Annette Seehaus-Arnold (Imkerin) zu Pestiziden
=> Christoph Koch (Imker) zu Bienensterben
=> Markus Bärmann (Imker) zu Bienensterben
Kritische Redebeiträge in der Hauptversammlung der BAYER AG am 25. Mai 2018:
=> Annette Seehaus-Arnold (Vizepräsidentin des Deutschen Berufs- und Erwerbsimkerbundes):
Bienensterben
=> Wiebke Schröder(SumOfUs):
Bienensterben
=> Ralf Bertram (Imkermeister):
Die Bienengefährlichkeit des Pestizids BISCAYA
=> Mute Schimpf (Friends of the Earth Europe):
Digitalisierung der Landwirtschaft
=> Keneth Dietrich:
Bayer aus Leverkusener Perspektive
=> Sanjay Kumar:
Reputations- und andere Risiken
=> Thomas Cierpka (IFOAM):
Nachhaltigkeit bei Bayer
=> Silvia Bender (BUND):
Neonikotinoide, Glyphosat, Monsanto, Gentechnik
=> René Lehnherr:
Monsanto
=> Bernward Geier:
Die ökologische Alternative „Sikkim“
=> Dr. Beate Kirk:
Duogynon und die Hormonspirale Mirena
=> Lars-Ulla Krajewski:
Die Gefahren der Dhünnaue-Öffnung
=> Karl Bär (Umweltinstitut München):
Die Gefahren von Sivanto
=> Christoph Koch (Imker):
10 Jahre dokumentierte Bienenvergiftung durch BAYER-Produkte
=> Dr. Gottfried Arnold (Kinderarzt):
Glyphosat, Duogynon und andere hormonähnliche Substanzen
=> Alan Tygel (Permanente Kampagne gegen Agrargifte und für das Leben):
Bayer in Brasilien
=> Georg Wehr (Gadolinium-Selbsthilfegruppe):
Die Gefahren gadolinium-haltiger Röntgen-Kontrastmittel
=> Tilman Massa (Dachverband):
Die Sustainable Development Goals und BAYER in Lateinamerika
=> Christian Russau (Dachverband):
Pestizide in Brasilien
=> Jan Pehrke (CBG):
Der MONSANTO-Deal und weitere CBG-Gegenänträge
Krebsgefahr
Eine aktuelle Studie weist auf einen „signifikanten Zusammenhang“ zwischen Glyphosat und Lymphgewebe-Krebs hin: Die Gefahr steige um 41% beim Menschen.
„Exposure to Glyphosate-Based Herbicides and Risk for Non-Hodgkin Lymphoma: A Meta-Analysis and Supporting Evidence“
Eine von MONSANTO selbst in Auftrag gegebene Studie wies bereits 1983 auf ein erhöhtes Krebsrisiko durch Glyphosat hin.
Brief der Anwaltskanzlei des Glyphosat-Betroffenen Edwyn Hardeman, der aus Studie zitiert
The results of the original study showed no kidney tumors in the control group, one tumor in the mid-dose, and three tumors in the high dose groups. SeeExh. 7 at 2. Monsanto, however, dismissed these findings as “unrelated to treatment” and nothing more than false positives. Exh. 11 at 1. In February 1985, the EPA rejected these arguments, concluding that “a prudent person would reject the Monsanto assumption that Glyphosate dosing has no effect on kidney tumor production” and that “Glyphosate is suspect.” Id. at 3. The EPA also rejected Monsanto’s false positive argument, noting “Viewpoint is a key issue: Our viewpoint is one of protecting the public health when we see suspicious data. (I)t is not our job to protect registrants from false positives.” Id. at 4. Monsanto, in turn, learned the EPA had reviewed the study and concluded that glyphosate was “(o)ncogenic in mouse,” and a “Possible Human Carcinogen.”
Of Mice, Monsanto and a Mysterious Tumor
And yet—rewind to July 1983 and a study titled “A Chronic Feeding Study of Glyphosate (Roundup Technical) in Mice.” Following the document trail that surrounds the study offers an illuminating look into how science is not always clear-cut, and the lengths Monsanto has had to go to in order to convince regulators to accept scientific interpretations that support the company’s products.
Die US-NGO Right to know zu der Studie
Niemand ist sicher: Etwa 50% aller Städter in Europa haben schon Glyphosat im Körper.
Glyphosat im Urin von Großstädtern aus 18 europäischen Staaten nachgewiesen. 70 Prozent aller Proben in Deutschland belastet
Eines der Ergebnisse stichprobenartiger europaweiter Untersuchungen von Glyphosat-Rückständen im Menschen lautet: Sieben von zehn der untersuchten Großstädter in Deutschland hatten das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat im Urin. Von März bis Mai dieses Jahres ließen der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und sein europäischer Dachverband Friends of the Earth (FOE) Urin-Proben von insgesamt 182 Stadtbewohnern aus 18 Ländern auf Glyphosat analysieren. Es handelt sich hierbei um die erste Studie dieser Art.
Der BUND zu Glyphosat-Nachweisen
Frankfurter Rundschau berichtet über die Untersuchung
Klimarisiko
3,71 Millionen Tonnen CO2 stieß BAYER/ MONSANTO 2019 aus. Einen großen Anteil hat daran die energieintensive Herstellung von Glyphosat.
BAYER-„Nachhaltigkeitsbericht 2019“
Seite 50, Tabelle „Treibhausgas-Emissionen“ Zeile „Gesamte Treibhausgas-Emissionen nach der marktorientierten Methode“
Umweltgift
Glyphosat verseucht Flüsse, lässt die Algen wachsen, raubt dadurch tiefer gelegenen Pflanzen das Licht. Ihre Zersetzung entzieht dann Fischen und anderen aquatischen Lebewesen den Sauerstoff.
The overlooked impact of rising glyphosate use on phosphorus loading in agricultural watersheds
Glyphosate is the most extensively used pesticide worldwide. In addition to raising ecotoxicological concerns, the use of glyphosate adds phosphorus (P) to agricultural landscapes, influencing the accumulation and cycling of P in soil and nearby surface waters. Yet pesticides have been largely ignored when monitoring anthropogenic sources of P in agricultural watersheds. Estimating the supply of P derived from glyphosate use, both globally and in the US alone, we show that trends have markedly increased over the past two decades.
New cause for concern over weedkiller glyphosate
In many agricultural areas, decades of phosphorus-based fertilizer use have led to a saturation of the soil’s capacity to hold the nutrient. This increases the likelihood that any additional phosphorus applied to the land will run off into waterways, where it is a known cause of harmful algal blooms and deoxygenation leading to fish death.
Until now, regulations to limit phosphorus pollution have focused on the use of fertilizers, which remain the largest artificial source of phosphorus. But as the use of glyphosate increases – the past two decades alone have seen global use increase 15-fold – the herbicide’s relatively small phosphorus content starts to add up, reaching levels comparable to other sources, like detergents, that have attracted regulators’ attention in the past.
“Our study argues that the recent and rapid rise in glyphosate use has magnified its relative importance as a source of anthropogenic phosphorus, especially in areas of intensive corn, soybean and cotton cultivation,” Hébert says.
The McGill research team – Marie-Pier Hébert, Vincent Fugère and Andrew Gonzalez – used data from the US Geological Survey and the UN Food and Agriculture Organization to calculate the relative contributions of glyphosate and fertilizers to the total amount of phosphorus being applied to agricultural land in the United States and elsewhere.
Durch Glyphosat verlieren die Böden ihre natürliche Fruchtbarkeit.Kein Kraut lockert die Erde auf, kein Mikroorganismus produziert mehr Nährstoffe.
Kollateralschäden im Boden
Der vorliegende Beitrag geht der Frage nach, wiesich das Breitbandherbizid auf das Bodenleben und die Bodenfruchtbarkeit auswirkt. Die Auswer-tung zahlreicher Studien über Glyphosat und seine vielfältigen Effekte kommt zu dem Ergebnis,dass Glyphosat keineswegs wie von der Industrie behauptet als ein umweltverträgliches Herbizidgelten kann. Es beeinflusst und schädigt vielmehr das Bodenleben erheblich, führt unter anderemzu vermehrten Pilzkrankheiten und beeinträchtigt über den Boden auch Gesundheit und Ertrags-stärke anderer Pflanzen. In einer nachhaltigen Landwirtschaft hat Glyphosat daher keinen Platz.
Aussterben der Fluginsekten in NRW um bis zu 80% seit 1989; Rückgang bei Brutvögeln bis 90%.
BUND: Schmetterlingssterben / Insektensterben / Bienensterben & Vogelsterben: Ursachen - Agrargifte, Neonicotinoide, Glyphosat Dünger, Monokulturen, Landwirtschaft, Ferneintrag / Was tun?
Die Hauptursache für das Sterben von Insekten wie Schmetterlingen und Bienen ist die industrielle Landwirtschaft mit ihren Giften (Neonicotinoide...), Herbiziden (Glyphosat...), Überdüngung und die „pflegeleichte“ ausgeräumte, monotone Agrar-Landschaft. Ein besonders bedrückendes Phänomen ist die Fernwirkung der Gifte und Düngemittel selbst in weit entfernte Naturschutzgebiete.
NABU: Insektensterben - Dramatischer Rückgang der Fluginsekten
Nach Untersuchungen in NRW ist die Biomasse der Fluginsekten seit 1989 mancherorts um bis zu 80 Prozent zurückgegangen. Die Untersuchungen ergaben folgende Ursachen für den Rückgang an Insekten und die Folgen für andere Tierarten: Zerstörung von Lebensräumen, Einsatz von Insektiziden. Die Folge: Vögel müssen hungern.
Nach Untersuchungen in NRW ist die Biomasse der Fluginsekten seit 1989 mancherorts um bis zu 80 Prozent zurückgegangen.
BUND: Folgen des Pestizideinsatzes für Vögel
Weltweit geht die Zahl der Vogelarten drastisch zurück: In Europa sind die Hälfte aller Arten gefährdet, wobei Vögel in Agrarlandschaften stärken betroffen sind als solche die im Wald leben. Eine der Hauptursachen neben Klimawandel ist der Einsatz von Pestiziden.
TAGESSPIEGEL: Rückgang bei Brutvögeln um bis zu 90 Prozent: Naturschützer fordern Systemwechsel in EU-Agrarpolitik
In Deutschland nimmt die Zahl der Wintervögel immer weiter ab. Naturschützer warnen vor einem dramatischen Rückgang der Brutpaare auf Agrarflächen.
Deutscher Imkerbund, 18. März 2010
Deutscher Imkerbund warnt vor Wiederzulassung von Clothianidin
Pflanzenschutzmittel werden in nahezu allen Kulturen zur Bekämpfung von Pflanzenkrankheiten und –schädlingen eingesetzt, bienenrelevant sind dabei vor allem Raps, Mais und Obst. Das Insektizid Clothianidin aus der Wirkstoffgruppe der Neonicotinoide ist in Deutschland seit 2004 in verschiedenen Pflanzenschutzmitteln enthalten, die überwiegend zur Saatgutbehandlung eingesetzt werden. Seit dem dramatischen Bienensterben in Baden und Bayern im Frühjahr 2008 ruhen teilweise die Zulassungen von Saatgutbehandlungsmitteln, die Clothianidin enthalten. Es war damals eindeutig festgestellt worden, dass eine Vergiftung der Bienen durch Abrieb dieses Pflanzenschutzmittelwirkstoffs bei Maissaatgut vorlag. Der Deutsche Imkerbund (D.I.B.) hat seither gegenüber allen zuständigen Behörden und der Politik mehrfach auf die Gefährlichkeit von Clothianidin und anderer Neonicotinoide hingewiesen und gefordert, dass diese klarstellen, dass eine Schädigung von Bienen und Brut durch Pflanzenschutzmittel nicht hinnehmbar ist.
Weiter muss geklärt werden, in wieweit die gute Wasserlöslichkeit der Neonicotinoide dazu führt, dass diese Wirkstoffe von Bienen beim Wasserholen ins Volk transportiert werden, z.B. bei Ausschwemmung an die Oberfläche oder durch liegengebliebenes Saatgut am Boden bei Regen. Untersuchungen der Landesanstalt für Bienenkunde der Universität Hohenheim haben eindeutig nachgewiesen, dass Clothianidin durch Pflanzensaftausscheidungen (Guttation) von Bienen aufgenommen wird und stark toxisch wirkt.
Vor dem Hintergrund der Sondergenehmigung des BVL zum Einsatz des Pflanzenschutzmittels „Santana“ am 12. März fordert das Präsidium des D.I.B. nochmals ausdrücklich:
keine Großflächenversuche und kein Einsatz von Pflanzenschutzmitteln mit neonicotinoiden Wirkstoffen, solange ein Schutz der Bienen nicht gewährleistet ist,
umfassende Überprüfung der betreffenden zugelassenen Pflanzenschutzmittel hinsichtlich der Bienenvolkgefährlichkeit und Überwinterungsfähigkeit der Bienenvölker unter realen, natürlichen Bedingungen,
umfassende Prüfung und Untersuchung der Auswirkung von neuen Pflanzenschutzmitteln vor Zulassung auf Bienen und Bienenvölker,
umfassende Erforschung der subletalen Effekte von Neonicotinoiden auf Bienen und Brut
sowie Erforschung der „Quellen“, wo sich Bienen überall Wasser holen.
Petra Friedrich, E-Mail: DIB.Presse@t-online.de
BAYER-Beizmittel machen die Bienen krank!
Sehr geehrter Herr Deckers,
sehr geehrter Herr Schneider,
sehr geehrter Vorstand,
sehr geehrter Aufsichtsrat,
meine sehr geehrten Damen und Herrn Aktionäre,
mein Name ist Christoph Koch. Ich spreche zu ihnen nicht nur im Namen des deutschen Berufs- und Erwerbsimkerbundes sondern auch im Namen der Europäischen Imkervertretung dem EPBA. Seit 2009 bin ich nun schon hier um Fragen an den Vorstand zu stellen.
Die BAYER AG feiert heute erneut einen riesigen Geschäftserfolg. Noch schöner wäre es meine Damen und Herren Aktionäre, wenn es da nicht noch einen Schatten gäbe!
Ä G´schmäckle wie wir Baden-Württemberger sagen!
Zum 4ten mal stehe ich nun schon hier und muss feststellen, dass ich bis heute noch keine zufriedenstellende Antworten bzw. Reaktionen des Vorstandes erkennen kann!
Meine Damen und Herrn Aktionäre, worum es geht dürfte nun längst bekannt sein. Es geht um die Nenicotinuiede um Produkte mit Namen wie Gaucho, Poncho, Elado, Biscaya usw. um die Wirkstoffe wie Thiacloprid, Imidacloprid und Clothianidin usw.
Einige der Neonics werden zur Saatgutbehandlung mit großem Geschäftserfolg eingesetzt. Diese Nerevengifte meine Damen und Herrn Aktionäre schaden unseren Bienen. Das erzähle ich ihnen nun auch schon zum 4ten Mal. Wie lange dem Konzern nun schon bekannt ist, dass es einen Beizmittel Abriebaustrag aus Pneumatischen Sämaschinen gibt, erzähle ich ihnen nun auch schon das 4te Mal! Im MELISSA aus Österreich wird dies 4 Jahre nach der großen Katastrophe erneut bestätigt!
Des het au ä G´schmäckle!
Aber Herr Dekkers Sie haben recht es ist nicht schön wenn wir Imker ihnen diese Peinlichkeit von 2008 und was da mit dem Abrieb heute noch passiert immer noch so Gebetsmühlenartig um die Ohren hauen! Das schickt sich nun wirklich nicht nach 4 Jahren und den vielen vergifteten Bienen!
Fehlanwendungen seit 1994 hin oder her!
Ganz neu meine Damen und Herrn Aktionäre ist nun die Tatsache, dass durch mehrere Studien jetzt eindeutig belegt wurde, dass diese Nervengifte die Bienen schon in Homeopathischen Dosierungen krank machen!
Nicht nur direkt sondern in der zweiten und dritten Bienen Generation ebenfalls!
Meine Damen und Herrn Aktionäre, das ist ein weiterer Baustein der nun klar belegt, dass die Neonics mit verantwortlich sind, dass es Weltweit unseren Bienen so schlecht geht.
Christof Schneider machte am Bieneninstitut in Oberursel eine Beobachtung, welche Franzosen schon seit langem kritisieren. Neonics stören das Sammelverhalten der Honigbienen. Diese Beobachtungen machen nun auch noch andere Studien! Nicht nur an Honigbienen sondern auch bei Hummeln hat man das nun festgestellt!
Alles Quatsch?
Könnte man meinen!
Aus den USA wissen wir heute, dass dort in bestimmten Gebieten der Boden in zwischen derart mit Neonics angereichert ist, dass schon der Staub dieser Böden, wenn er auf Blumen am Feldrand gelangt den Pollen dieser Pflanzen so Kontaminiert, dass sich die Bienen daran vergiften können bzw. erkranken.
Meine Damen und Herrn Aktionäre stellen Sie sich das doch bitte einmal vor! Ganz normaler Ackerstaub der am Ende giftig ist!
Giftig für Bienen und alle andern Blütenbesuchenden Insekten!
Sachgerechte Anwendung ergibt also keine Bienenschäden?
Was bitte ist daran noch Sachgerecht?
Der Mais kommt die Bienen gehen!
Dank BAYER Neonics Bienenfreie Zonen ideal für alle Bienengiftallergiger!
Des het au ä G´schmäckle!
Sie sollten mit den Touristbüros Prämien aushandeln!
Ja und jetzt werden Sie Herr Dekkers mir wieder mit diesem DeBiMo dem Deutschen Bienenmonitoring kommen und den Damen und Herrn Aktionären hier sagen, dass alles was ich ihnen hier sagte dort eindeutig wiederlegt sei!
Das mag sein
Wie kommt es zu diesen Wiedersprüchen?
Meine Damen und Herren Aktionäre speziell beim DeBiMo ist die Datenerhebung und Auswertung der Art schlecht gemacht, dass jeder anständig arbeitende Wissenschaftler diese Studie Seite für Seite verreisen kann! Selbst der AFSA, das ist die französische Zulassungsbehörde ist das aufgefallen! Aber lassen wir das!
Ok dort im DeBiMo wird also festgestellt, dass Bienenkrankheiten die Hauptursache der Bienenverluste sind!
Und dann erfahren wir, dass Nonics die Bienen krank machen?
Wie bitte soll das alles zusammen passen? Und wie sollen Bienen gesund werden, wenn Sie nicht mehr in ihren Stock zurück finden? Herr Dekkers erklären sie uns das einmal wie das funktionieren soll!
Wollen Sie sich eines Tages noch lächerlich machen Herr Dekkers?
Des het doch au ä G´schmäckle!
Meine Damen und Herrn Aktionäre auf zahlreichen Märkten hat man den Neonic Beizen am Mais inzwischen die Zulassung entzogen. Wenn das die Strategie der Konzernleitung ist, abzuwarten bis man ihnen ihre Produkte auf den Märkten verbietet, dann machen sie weiter so!
Meine Damen und Herrn Aktionäre auch das ist ein Weg sein Image auf zu polieren!
Un des het au ä G´schmäckle!
Herr Deckers ich habe Sie letztes Jahr schon gefragt, welche Beweise brauchen Sie eigentlich noch biss Sie erkennen dass diese Neonics eine Sackgasse sind?
Tote Pferde reitet man nicht, so sagt es ein Sprichwort!
Diese Beiztechnik hat doch längst ausgedient. Meine Damen und Herren Aktionäre das will hier nur noch keiner so richtig wahr haben!
Eine traurige Bilanz!
Herr Deckkers letztes Jahr verwiesen Sie in Ihrer Antwort auf meine Fragen sehr anschaulich auf die Bedeutung der Biene und erklärten auch, dass die Bedeutung der Bestäubungsleistung der Honigbienen auch der BAYER AG sehr wichtig sind. Auch erwähnten Sie den Weltweiten regionalen Bienenrückgang der Bienen und verbinden das wie schon Ihr Vorgänger mit dem Verweis auf Bienenkrankheiten.
Dass Ihre Produkte daran beteiligt sind mögen Sie jetzt wohl auch wieder von sich weisen!
Dieses Ping-Pong Spiel können Sie noch eine Weile so weiter machen, aber es wird Ihnen auf Dauer nicht gelingen!
Denn nicht mehr der peinliche Vorfall sorry Fehlanwendung von 2008 ist es was ihnen da inzwischen zu schaffen macht, sondern alles was mit den Neonics jetzt und in der Zukunft zu tun hat!
Die Beweise werden immer Erdrückender für Sie und letztlich für den Konzern als ganzes!
Schwenken Sie um bevor es zu spät ist Herr Dekkers!
Tote Pferde reitet man nicht
selbst wenn sie noch so viel Geld bringen mögen!
Meine Damen und Herrn Aktionäre wenn sie der gleichen Meinung sind, dann zeigen Sie dem Vorstand die Rote Karte!
Wir Imker unterstützen den Gegenantrag der Coordination gegen Bayergefahren. Sie werte Aktionäre können ihren Beitrag zum Schutz der Honig-Bienen hier und heute auch leisten in dem Sie Verantwortung übernehmen und diesen Gegenantrag unterstützen!
Vielen Dank für Ihre Geschätzte Aufmerksamkeit
Christoph Koch
Imkermeister
Die Antwort von Herrn Dekkers:
Herr Koch sie haben verschiedene Fragen zum Thema Bienensterben gestellt.
Experten in aller Welt sind sich einig, dass die Gesundheit der Bienenvölker von einer Reihe von Faktoren beeinträchtigt wird. Dazu gehören zum Beispiel Bienenkrankheiten, sowie extreme Umwelt- und Klimaeinflüsse, aber auch Veränderungen in der Landwirtschaftlichen Struktur.
Die Arbeitsgemeinschaft der deutschen Institute für Bienenforschung hat, wie zahlreiche weitere Wissenschaftlergruppen ausdrücklich dokumentiert, dass der Hauptfeind für die Gesundheit der Bienenvölker in vielen Regionen der Welt die Varroa Milbe ist.
Nach Erkenntnissen der deutschen Bieneninstitute sind leider im vergangen Winter bundesweit besonders viele Bienenvölker dieser Milbe zum Opfer gefallen. Bis zu 300.000 der Rund 1 Million Bienenvölker sollen nicht überlebt haben.
Die Gründe für den in einigen Ländern beobachteten Rückgang der Bienenvölker sind vielschichtig.
Die Hypothese dass Saatgutbeizungen dazu gehören, wird durch eine Reihe an wissenschaftlichen Untersuchungen wiederlegt.
Auch die kürzlich im US Amerikanischen Sinec Magazin veröffentlichten Arbeiten über den möglichen Einfluss von bestimmten PSM auf Bienen liefern hier keine neuen Erkenntnisse für die Landwirtschaftliche Praxis. Entscheidende Teile fanden unter künstlichen und unrealistischen Bedingungen statt.
Produkte zur Saagutbehandlung sind eine der Umweltfreundlichsten Pflanzenschutzanwendungen.
Sie sind in vielen Ländern der Welt zugelassen und werden sicher eingesetzt.
Antworten zu den Fragen von Holger Netzel:
Sie sprechen die Wirkung von subletalen Dosen auf Bienen an und fragen, wie eine Abdrift verhindert werden kann. Sie fragen außer dem nach den Auswirkungen auf das Grundwasser und sprachen das Thema Guttation an.
Mehre Studien haben jüngst die Komplexität der Zusammenhänge zwischen PSM und Bienengesundheit unterstrichen. Zwar können durch versehentliche oder absichtliche Expositionen Akute Wirkungen hervorgerufen werden jedoch minimieren moderne Anwendungstechniken die Gefahr, so dass eine Belastung der Bienen weitgehend ausbleiben. PSM dürfen nur nach gute fachliche Praxis und nur so angewendet werden, dass sie bei der Anwendung sicher sind und keine Gefahr für Mensch, Umwelt und Natur darstellen.
Zu der Frage nach Grundwasser:
Das ist ein Thema das für die Zulassung von Substanzen relevant ist und angehend Analysiert wird. Stoffe die zur Grundwasserbelastung führen können werden nicht zugelassen.
Zur Guttation:
Also der Abgabe von Tropfen durch Pflanzen. Dieses Thema wurde in den vergangen Jahren durch zahlreiche Studien untersucht. Guttation hat unter landwirtschaftlichen Praxisbedingungen keinen Einfluss auf die Gesundheit von Bienenvölkern.
Gute fachliche Praxis ist nicht durchführbar bei den vielen Abdriften die wir vorfinden
Interpedentens 10 verschiedne Stoffe
Leidensgeschichten die wir hier gehört haben
Frage zum Geschäftsergebniss was die Neonics fürs geschäftsergebniss bedeuten dazu hätte ich gerne Zahlen.
Gibt es Vorkehrungenin Ihrer firma wenn Verkehrsverbote auf den wichtigen Märkten ausgesprochen werden?
Gibt es Rückstellungen für eventuelle Haftungsansprüche von Imkern und Landwirten?
Welche Auswirkungen haben Boykottaufrufe zu BAYER Produkte auf den Wert der Marke?
Antwort auf die Nachfrage von Holger Nettler:
Nach den uns vorliegenden Erkenntnissen aus Deutschland, Österreich und Frankreich haben die von Pflanzen abgegebenen Tropfen in Verbindung mit darin enthaltenen Pflanzenschutzmittel unter Praxisbedingungen keinen Einfluss auf die Gesundheit von Bienenvölker haben.
Gute Fachliche Praxis ist durchführbar. Das zeigt das Beispiel Österreich wie ich vorhin erläutert habe.
Zum Thema Interpetendensen möchte ich Antworten, dass diese Effekte ein relativ seltenes Phänomen sind. Sie wurden nur im Labor und nicht in der Praxis festgestellt.
Und uns ist kein Fall bekannt in dem Bienenvölker durch derartige Effekte geschädigt worden sind.
Zum Umsatz und Ergebnis von CNI Basierenden Produkte für die Saatgutbehandlung haben wir im ersten Quartal 2012 rund 100 Mio Euro erwirtschaftet. Uns liegen im Zusammenhang mit CNI Produkte weder Ansprüche vor, noch haben wir Rückstellungen für eventuelle Haftungsansprüche gebildet.
Roland Netter und Melissa:
Es waren keine Fragen, wohl aber die Anregung jeglichen Fortschritt in der Entwicklung zu nutzen um die Bienen zu schonen.
Dazu habe ich bereits sehr viel gesagt. Ich verweise auch auf die Antworten auf die Fragen von Herrn Koch und Herrn Netzel
Das von ihnen erwähnte Forschungsprojekt aus Österreich zeigt, dass bei Einhaltung aller Risikomindernde Maßnahmen Bienen geschützt werden können. Die von der Österreichischen Zulassungsbehörde verpflichtend vorgeschriebenen Maßnahmen zur Sicherstellung einer guten Saatgutqualität und auch Saattechnik gewährleisten den Schutz der Bienenvölker.
BAYER CROPSINCE hat mit enger Zusammenarbeit mit der Saatgutindustrie und Maschinenherstellern Vorschriften und Begleitmaßnahmen entwickelt. Diese Verbessern die Qualität des Saatgut und ermöglichen eine sichere Aussaat. In den vergangen 3 Jahren konnte so der Bienenschutz in jenen Gebieten in denen die Behördlich vorgeschriebenen Auflagen eingehalten worden sind, deutlich verbessert werden.
Rede von Dr. Dirk Zimmermann, Greenpeace
Sehr geehrter Herr Dr. Dekkers, geehrte Mitglieder von Konzernleitung und Aufsichtsrat, liebe Damen und Herren Aktionäre von Bayer,
mein Name ist Dirk Zimmermann und eigentlich hatte ich Ihnen heute im Namen von Greenpeace zum Gewinn des „Public Eye Awards 2014“ gratulieren wollen, für den unter anderem Bayer als Anbieter maßgeblich am Bienensterben beteiligter Pestizide zur Wahl stand. Die starke Konkurrenz durch Gazprom verwies Bayer auf den zweiten Platz, von „zweitem Sieger“ oder „Vizekusen“ zu sprechen verbietet sich wohl. Zweifellos hätten Sie den Schmähpreis mindestens genauso verdient gehabt – genau wie Gazprom setzen Sie unersetzliche Ökosysteme fahrlässig aufs Spiel. Es ist außerordentlich bedauerlich, dass Sie auch in den vergangenen Monaten alles daran gesetzt haben, erneut nominiert zu werden. Ich möchte Sie jetzt und hier darum bitten, keinen falschen sportlichen Ehrgeiz zu entwickeln, und stattdessen endlich Ihr Motto „Science for a better life“ auch auf das Leben und Überleben von Bienen und einer zukunftsfähigen, nachhaltigen Landwirtschaft zu beziehen.
Im vergangenen Jahr hat die Europäische Kommission 4 Bienen-gefährliche Pestizide mit Teilverboten belegt, mit Clothianidin und Imidacloprid sind 2 Wirkstoffe von Bayer betroffen. Es war dies ein dringend notwendiger und dennoch nur winzig kleiner Schritt in die richtige Richtung. Clothianidin hat erst vor wenigen Wochen seine Giftigkeit bedauerlicherweise spektakulär unter Beweis gestellt und zahlreiche Bienenvölker in direkter Nachbarschaft zum Bayer-Werk getötet. Die subtilen, nicht direkt tödlichen Wirkungen der auch von Ihnen vertriebenen Gifte sind aber mit Sicherheit mindestens genauso gefährlich, und entscheidend mit für das Bienensterben verantwortlich. Neben wissenschaftlichen Erkenntnissen, die ein Verbot akut nahelegen, sind es aber auch die erheblichen Wissenslücken, die einen Einsatzverzicht erforderlich machen. Wissenslücken, die neben den genauen Wirkungen einzelner Chemikalien vor allem auch die von Pestizid-Cocktails betreffen, ebenso wie die konkreten Wege, über die Bienen und andere Insekten mit Giften in Berührung kommen.
Wir, Greenpeace, haben Untersuchungen durchgeführt, um zumindest einen vagen Eindruck vom Ausmaß der möglichen Gefährdung von Bienen durch Pestizide zu bekommen – und der Eindruck ist gruselig. Vor 2 Wochen haben wir die Veröffentlichung von Testergebnissen zum Anlass genommen um vor Ihrer Firmenzentrale in Leverkusen zu protestieren. Auf einem Banner haben wir die von Ihnen geschädigten Bienen selbst ihre Forderung „Stop Killing us“ vorbringen lassen. Und das aus gutem Grund: Wir haben festgestellt dass Pollen, der Bienen und ihrer Brut direkt als Nahrung dient, zum Teil mit bedenklichen Pestizid-Cocktails belastet war. Gleiches gilt für in Baumärkten und Gartencentern erhältliche Pflanzen: wir haben quer durch Europa bis zu 17 verschiedene Agrargifte in einer einzelnen Pflanze gefunden. In allen Fällen waren Bayer-Pestizide prominent vertreten. Die entsprechenden Reports sind online verfügbar. Ich empfehle sie Ihnen allen zur Lektüre.
Die verhängten Teilverbote für bienengefährliche Pestizide gingen maßgeblich auf Empfehlungen der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA zurück. Die EFSA ist alles andere als bekannt dafür, politisch motiviert zu handeln, sie wird im Gegenteil immer wieder für ihre Nähe zur Industrie kritisiert. In diesem Fall war die Sachlage aber zu eindeutig. Unlängst hat sich die EFSA erneut in die Debatte eingeschaltet und sich zu der Gefährdung von Bienen durch kombinierte Stressfaktoren geäußert – soweit dies denn möglich war. Erneut machen Datenlücken eine Bewertung der Gefährlichkeit von zum Beispiel Pestizid-Cocktails so gut wie unmöglich. Die wenigen existierenden Befunde sind aber erschreckend, mit Sicherheit heben sich Gifte in ihrer Wirkung nicht gegenseitig auf – sondern verstärken sich vielmehr. Umso bedenklicher sind die Ergebnisse unserer Untersuchungen – und umso wichtiger ist es, Wirkstoffe, für die schon die Einzelbetrachtung indiskutable Gefährdungen für Bienen zeigt, aus der Praxis dauerhaft und umfassend zu verbannen.
2 Jahre Teilverbot mit viel zu vielen Ausnahmen, für erwiesenermaßen bienengefährliche Agrargifte, sind ein Anfang, aber dennoch nur ein schlechter Witz. Dafür, dass Bayer nun gegen diese Verbote klagt, fehlt mir jeglicher Humor – und es fällt schwer die richtigen Worte zu finden. Arroganz? Ignoranz? Borniertheit? Überheblichkeit?
Wenn Ihnen tatsächlich etwas an Wissenschaft, Bienen und Vielfalt liegt, wie diverse Werbebotschaften von Ihnen glauben machen wollen, dann kann das nur eines heißen: ziehen Sie die Klage gegen die Europäische Kommission zurück und nehmen sie Ihre gefährlichsten Bienenkiller vom Markt – ich kann mir nicht vorstellen dass irgendjemand von Ihnen den Eintrag „Bienensterben“ in der Skandalchronik von Bayer verantworten möchte.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit