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Beiträge verschlagwortet als “Bienensterben”

[BUND] Hauptversammlung 2016

CBG Redaktion

Corinna Hölzel, BUND

Sehr geehrte Aktionäre, sehr geehrter Bayer-Vorstand,

mein Name ist Corinna Hölzel, ich arbeite beim BUND und bin seit 10 Jahren Hobbyimkerin.

während ich hier stehe und zu Ihnen spreche, finden gleichzeitig auch in den USA, in Canada und in Großbritannien Proteste vor Bayer-Niederlassungen statt. Aktivistinnen und Aktivisten unserer Partnerorganisation Friends of the Earth demonstrieren vor dem Bayer Gebäude in Wahington DC, vor einer kanadischen Niederlassung in Montreal und vor dem britischen Bayer-Firmensitz in Newbury gegen bienengefährliche Pestizide.

Das hat einen guten Grund: Bayer stellt sogenannte Neonikotinoide her, die z.B. im Raps- und Obstanbau aber auch im Hobbygarten gegen Schädlinge eingesetzt werden. Neonikotinoide sind hochwirksame Nervengifte, die nicht nur Planzenschädlinge, sondern auch nützliche Insekten wie Honigbienen, Wildbienen und sogar Vögel und Säugetiere schädigen und töten. Bayer beruft sich zwar immer wieder auf die behördliche Eingruppierung mit dem Prädikat „nicht bienengefährlich“. Doch diese Einstufung ist längst nicht mehr zeitgemäß. Zahlreiche wissenschaftliche Studien haben eine Gefährdung von bestäubenden Insekten durch Neonikotinoide bewiesen. Die Gifte stören das Orientierungsvermögen und das Gedächtnis von Bienen. Und sie schwächen deren Immunsystem. Dadurch werden Honigbienen anfällig für Krankheiten und die gefürchtete Varroamilbe.

Eine Studie hat erst kürzlich gezeigt: In NRW ist in den letzten 15 Jahren die Biomasse der Fluginsekten um 80 Prozent geschrumpft. Die Neonikotinoide haben einen großen Anteil an diesem dramatischen Verlust.

Meine Frage: Wie reagiert Bayer auf Artenschwund und Rückgang von Insektenpopulationen, die als Kollateralschäden der Bayer-Produkte zu bewerten sind?

Wegen ihrer Gefährlichkeit hat die EU 3 Neonikotionoide teilweise schon verboten. Bayer will dies mit einer Klage vor dem Europäischen Gerichtshof wieder rückgängig machen. Ein weiteres Neonikotinoid ist Thiacloprid, auch von Bayer. Auch hier hat Bayer in den letzten Monaten intensive Lobbyarbeit betrieben, um Thiacloprid weiter in großen Mengen absetzen zu können. Leider geht das nicht nur auf Kosten der Bienen und der Umwelt, sondern es gefährdet auch die Gesundheit der Menschen. Bayer hat sich dafür stark gemacht, dass der Grenzwert – also die maximale Menge an Gift, die ein Lebensmittel noch enthalten darf - für Thiacloprid in Bienenhonig wieder angehoben wird. Das Argument dafür war: Thiacloprid ist ein wichtiger Baustein für die Schädlingsbekämpfung in vielen Anbaukulturen. Im Klartext heißt das: Thiacloprid wird viel und oft eingesetzt, also muss der Grenzwert dementsprechend angehoben werden.

Die EU-Kommission hat das Mitte April dann auch beschlossen. Bienenhonig darf dank Bayer 0,2 Milligramm Thiacloprid pro Kilogramm Honig enthalten. Das ist unverantwortlich! Wir alle wissen, dass besonders Kinder Honig lieben. Der höhere Grenzwert führt jetzt dazu, dass ein Kind bereits durch den Honigverzehr ein Drittel der akzeptablen Tagesdosis an Thiacloprid aufnimmt. Und nicht nur Honig ist Thiacloprid-verseucht. Auch Obst - was ebenfalls gern von Kindern gegessen wird - enthält Rückstände dieses Giftes. Thiacloprid kann vermutlich Krebs erregen und die Fortpflanzung schädigen. Honig ist ein Naturprodukt und sollte frei von allen Rückständen sein. Stattdessen sind ca. ein Drittel aller Honige mit Thiacloprid belastet.

Ich frage Sie: Ist Bayer tatsächlich der Meinung, dass sich ein Grenzwert für Lebensmittel am Absatz eines Pestizids und nicht an der Gefahr für die menschliche Gesundheit orientieren soll?
Findet es Bayer verantwortlich, angesichts der Tatsache, dass ein Kind durch Honig bereits ein Drittel der akzeptablen Tagesdosis aufnimmt, zu behaupten, dass dieser Honig „bedenkenlos verkauft werden kann“ und „keine Gefahr von Thiacloprid-Rückständen in Honig ausgeht“?

Und ganz offenbar ist Thiacloprid doch nicht so ungefährlich, wie Bayer gern behauptet.

Die Europäische Chemikalienagentur hat den Stoff im Frühjahr 2015 neu bewertet und als wahrscheinlich krebserregend (Kat. 2) sowie fruchtbarkeitsschädlich (Kat. 1B) eingestuft. Bayer musste darauf reagieren und ließ – angeblich aus strategischen Gründen - im August 2015 8 von 19 Thiaclopridhaltigen Produkte für den Hobbygarten widerrufen. Der Handel durfte noch bis Februar dieses Jahres die Produkte aus der Reihe Calypso, Lizetan und Etisso abverkaufen. Allerdings sind auch heute noch die nicht mehr zugelassenen Produkte im Handel. Auf mehreren Plattformen im Internet sind die widerrufenen Mittel weiterhin problemlos zu bestellen.

Der Verkauf an Hobbygärtner ist besonders kritisch, da man bei den Verbrauchern kein Fachwissen über die Gefährlichkeit und die Anwendung voraussetzen kann und unsachgemäße Anwendung oft vorkommen kann. Kinder können leicht mit den Mitteln in Kontakt kommen. Außerdem ist der Einsatz im Privatgarten nicht notwendig, da Schädlinge auch umweltfreundlich verdrängt werden können.

Ich frage Sie: Wann wird Bayer alle Thiaclopridhaltigen Produkte für den Hobbygarten widerrufen lassen?
Was unternimmt Bayer, um den Verkauf der nicht mehr zugelassenen Produkte zu stoppen?
Wann wird Bayer aus der Produktion der bienengefährlichen und gesundheitsschädlichen Neonikotinoide endgültig aussteigen?

Der BUND fordert Bayer auf, seine Klage gegen das Teilverbot von Neonikotinoiden fallen zu lassen und die Produktion dieser Mittel zu beenden. Nur so können wir das Bienensterben stoppen, Artenvielfalt erhalten und Honig wieder ein Naturprodukt sein lassen.
Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.

[Christoph Koch] Hauptversammlung 2013

CBG Redaktion

Bienenschäden seit 1997 durch Neonicotinoide - alles nur Zufälle?

Sehr geehrter Vorstand,
sehr geehrter Aufsichtsrat,
meine sehr geehrten Damen und Herrn Aktionäre,

mein Name ist Christoph Koch und ich spreche zu ihnen im Namen des deutschen Berufs- und Erwerbsimkerbundes, aber auch im Namen der EU weiten Imkervertretung dem EPBA.

Also erst muss ich mal ein großes Lob los werden. Auch ich freue mich auf das tolle Geschäftsergebnis und auch auf den ordentlichen Zuwachs meiner Aktien! Ja ich habe selber welche! Ich hoffe nur, dass dieser Bonus nicht so sehr mit Crop Science zu tun hat! Ich hoffe das sehr! Denn das wäre dann für mich als Imker nicht so gut! Ich will Ihnen auch erklären warum! Seit 2009 bin Ich nun schon hier um Fragen zu stellen. Also schon seit 5 Jahren!

Fragen rund um die Bienen.
Fragen zu den BAYER Produkten wie Poncho, Elado, Gaucho, BISCYA usw.
Fragen zu Wirkstoffen mit den Namen wie Thiacloprid, Thiametoxan, Imidacloprid oder Clothianidin! – den sogenannten Neo-Nicotinoiden.
Diese Stoffe nennen wir auch kurzum Neonics!
Übrigens finden Sie meine Fragen auch im Internet!

Meine Fragen sind in all den Jahren nicht zufriedenstellend beantwortet worden. Immer wieder wird uns hier vom Vorstand mit großer Beharrlichkeit erklärt, dass die Bienenprobleme andere Ursachen haben und bringen die Varroa als eine der größten Herausforderungen gegenüber den Bienen ins Feld.

Imkervertreter hatten letztes Jahr Gespräche mit einigen BAYER Leuten unter anderem mit Frau Dr. Peterson und Dr. Richard Pott. Diese Gespräche am 17.4.2012 verliefen gut und konsequenterweise hat BAYER auch unseren Vorschlag aufgegriffen sich auch bei der Behandlungsmittelfrage bei der Bekämpfung der Varroa Milbe sich zu engagieren. Wir Imkerverbände begrüßen dies ausdrücklich! Und wir bedanken uns auch hier besonders bei Richard Pott!

Draußen sahen wir neben dem großen Banner von Greenpeace auch eines von BAYER! Darauf steht: Wir tun mehr für die Bienen als Ihr denkt!
Meine Damen und Herrn Aktionäre BAYER tut was für die Bienen ja das stimmt!
Die große Frage ist nun ist das genug?

Wenn es darin erhebliche Meinungsverschiedenheiten gibt, ist es nicht immer einfach, trotzdem die Bereiche, in denen eine Zusammenarbeit möglich ist, zu sehen
Und diese aus den andern Konflikten herauszuhalten!

Worin bestehen nun aber diese Meinungsverschiedenheiten, meine Damen und Herrn Aktionäre?
Seit mehr als 10 Jahren, nein in manchen Gegenden sind es nun bald 20 Jahre, beobachten Imker auf der ganzen Welt Probleme mit den Neonics!
BAYER ist in der Tat einer der Wichtigsten Hersteller dieser Neonics und ein erheblicher Teil des Geschäftserfolges von Crop Science hängt davon ab, dass diese Produkte weiterhin zugelassen bleiben!

Das ist der zentrale Punkt!
Zunächst wurde also behauptet, wir Imker würden diese Neonics zu Unrecht verdächtigen.
Als dann jedoch die ersten Wissenschaftler anfingen, die Behauptungen der Imker zu bestätigen, wurden diese Wissenschaftler schwer angegriffen.
BAYER und auch die anderen Hersteller der Neonics forderten dann kontrollierte Laborstudien! Als diese Studien dann aus verschiedenen Ländern vorlagen, behauptete BAYER nun, diese Studien hätten wiederum in der Praxis keine Relevanz. Es waren aber die Beobachtungen von uns Imkern in der Praxis, durch die der Stein ja erst in Rollen gekommen war.

Wir sind nun an einer Stelle angekommen wo wir uns nun im Kreis drehen!
Seit diesem Frühjahr haben wir aber nun eine neue Situation, meine Damen und Herrn Aktionäre!
Die EFSA ist nun zu der gleichen Erkenntnis gekommen und hat der EU Kommission den Vorschlag gemacht, bei den drei wichtigsten Neonics ein Teilverbot auszusprechen.
Aber selbst davon lassen sich weder BAYER noch SYNGENTA nicht überzeugen und beide behaupten nun auch, die EFSA hätte gravierende Fehler gemacht.
Eines der Argumente ist, dass das Deutsche Bienen Monitoring gezeigt hätte, dass die EFSA Bewertung falsch sei.
Meine Damen und Herrn Aktionäre, also das ist schon ein spezielles Stück!
Herr Dekkers, ist Ihnen eigentlich bekannt, dass die zuständigen deutschen Behörden an den EFSA Bewertungen mitgewirkt haben?
Und dass besagtes DeBiMo gar nicht erst zur Berücksichtigung eingereicht wurde?
Und wissen Sie auch warum?

Ich kann es ihnen sagen meine Damen und Herrn Aktionäre,
das DeBiMo ist laut den Experten der EFSA für diese Fragestellung total ungeeignet!
Ich komm später noch detaillierter auf das DeBiMo sofern mir dazu die Zeit bleibt.
Meine Damen und Herrn Aktionäre, kann es sein, dass der Vorstand deshalb diese Probleme leugnet, weil versäumt wurde alternativen zu diesen Neonics zu entwickeln und sich bei dem PSM breiter aufzustellen?
Am kommenden Montag könnte das Verbot in der EU kommen. Danach wird die Amerikanische Zulassungsbehörde EPA in Erklärungsnöte geraten, wenn sie nicht ebenfalls Maßnahmen zum Schutz der Bienen ergreift.
Herr Dekkers, nach unseren Unterlagen wusste BAYER schon relativ früh um diese Bienenprobleme im Zusammenhang mit den Neonics!
Aber gegenüber der Öffentlichkeit und uns Aktionären wurden diese stets geleugnet.
Haben Sie damit nicht nur das Risiko für die Bienen falsch dargestellt, sondern auch das für die Aktionäre?

Nun richte ich mich an die Klein Aktionäre unter Ihnen meine Damen und Herrn!

Jeder von ihnen kann nun heute entscheiden, ob er das Risiko für die Bienen und sein Kapital bisher richtig bewertet hat und ob er das auch künftig noch so will!

Bei den Großaktionären meine Damen und Herrn ist die Sache etwas divisibler!

Einige Banken sind in der jüngsten Vergangenheit in die Kritik geraten, weil sie Geld mit Nahrungsmittelspekulationen gemacht haben. Wollen Sie sich jetzt auch noch vorwerfen lassen, dass Sie Geschäfte mit Herstellern von bienengefährlichen Produkten machen?

Warum meine Damen und Herrn Aktionäre, gibt es denn schon jetzt Zulassungsverbote für diese Neonics?
Haben Sie sich das schon mal genauer gefragt?
An der Stelle gleich mal die Frage an den Vorstand: In welchen Ländern sind nun schon diese umstrittenen BAYER-Produkte mit Neonics verboten worden?
Warum sind nun neue Verbote hinzugekommen?
Bei der Frage spielt es jetzt keine Rolle ob das nur BAYER-Produkte betrifft oder die von SYNGENTA oder der BASF! Warum genau empfiehlt nun die EFSA der EU Kommission, bestimmte Neonics zu verbieten?

Wie erklären Sie sich das alles Herr Deckers?

Sind die bereits jetzt schon verhängten Verbote etwa auf Grund frei erfundener Behauptungen ausgesprochen worden? Wohl kaum. Oder waren das alles Unfälle alla 2008? Oh sorry Herr Dekkers sie sagen dazu ja Fehlanwendungen!

Herr Dekkers verzeihen Sie mir bitte dass ich meine Finger immer wieder in diese alte Wunde lege! Daher frage ich jetzt mal etwas genauer:
Seit wann genau weiß eigentlich der Konzern um die Problematiken der Pneumatischen Sä-Technik, verbunden mit den Neonic-Beizen und dadurch mögliche entstehende Bienenschäden? Ich hätte hier gerne ganz genaue Daten! Auch in Bezug auf Internationaler Ebene! Genauer gesagt auch in Bezug auf Frankreich!

Dann würde ich gerne wissen, ob es schon einmal Zahlungen an betroffene Imker gab, die vor 2008 lagen? Wenn ja, wann genau? Und in welchem Land war das?

Herr Dekkers, Sie erklärten hier letztes Jahr und vorletztes Jahr, und ihr Vorgänger auch schon, sehr beharrlich, dass es bei guter Landwirtschaftlicher Praxis, bei Sachgerechter Anwendung Ihrer Meinung nach keine Bienenschäden durch ihre Produkte geben kann.

Wie sollen wir das verstehen?

Zu Melissa aus Österreich, welches 2012 endete und welches Bienenschäden durch Neonic-Beizen festgestellt hatte, sagten Sie Herr Deckers letztes Jahr, dass sich die Bienen-Schäden in den letzten 3 Jahren des MELISA kontinuierlich reduziert hätten.

Wie sollen wir das nun verstehen?

Sie schließen Schädigungen also doch nicht ganz aus?

Aber sagen Sie uns doch hier mal bitte, wie viel Mais-Fläche in all den Jahren speziell im Beobachtungsgebiet des MELISA mit Neonics tatsächlich behandelt waren, wenn möglich getrennt nach den Jahren! Ich möchte hier gerne genaue Zahlen hören!

Vielleicht kommt dann etwas Licht in diese Sache?

Ist es möglich, dass Ihre Interpretation der geringer werdenden Schäden auf einer verkleinerten behandelten Fläche beruhen? und weniger mit der Wirkstoffbindung und der verbesserten Sätechnik zu tun hat?

Meine Damen und Herrn Aktionäre, heute wissen wir, dass 4 Nanogramm, also 4 Milliardstel Gramm Clothianidin eine Biene schon schädigen können!
Meine Damen und Herrn Aktionäre, demnach hat ein Gramm Clothianidin das Potential 250 Millionen Bienen zu schädigen!
Stellen Sie sich das bitte mal vor!

2008 hat der BAYER Mitarbeiter Dr. Richard Schmuck in der ersten Sitzung mit dem MLR Baden-Württemberg uns gegenüber gesagt, dass es durch die pneumatischen Sägeräte einen Wirkstoff Austrag von 1,5g pro ha gäbe!
Diese 1,5g nicht vermeidbaren Wirkstoff-Abrieb aus dieser Sätechnik können also 375 Millionen Bienen schädigen, bezogen auf einen Hektar Mais!
Herr Dekkers und auch sein Vorgänger sind jedoch beide immer noch der Meinung, diese BAYER Produkte sind tatsächlich Bienen sicher!
Als das DeBiMo das Deutsche Bienen Monitorring gegründet wurde eine Propaganda über die Ursachen fest gemacht!
Die Bienenkrankheiten besonders die Varroa sei schuld an dem Desaster!
Nicht eine einzige Analyse in Richtung Pflanzenschutzmittelrückstände war da gemacht worden! Dazu brauchte es erst die Androhung, dass wir Imker aussteigen! Erste Untersuchungen wurden erst nach 2006 gemacht!
Soviel zur Objektivität der AG Bieneninstitute und deren Ursachenforschung nach den wirklichen Ursachen der Verluste! Aber es mag auch daran liegen, dass man lieber nach Krankheiten suchte weil man niemandem weh tat?
Auch denen nicht die das ganze finanzierte?

Wildbienen und Hummeln haben die Varroa Milben nicht!
Und sie verschwinden genauso!
Wo immer die Neonics auftauchen!

Das meine Damen und Herrn Aktionäre sollte Ihnen zu denken geben!
Bienenschutz hat eine besondere Bedeutung und alle, die damit zu tun haben, sollten ihrer Verantwortung bewusst sein!

Sie meine Damen und Herrn Aktionäre haben hier auch eine Verantwortung!

Honig-Bienen in der Hand erfahrener und guter Imker sind hervorragende Umweltindikatoren!

Unterschätzen sie das in Ihrer Entscheidung nicht!

Meine Damen und Herrn, ich bedanke mich für Ihre geschätzte Aufmerksamkeit und ihre Geduld und verzeihen Sie das Überschreiten meines Zeitlimits.
.
Christoph Koch
3.Vorsitzender im Deutschen Berufs- und Erwerbsimkerbund
Landesgeschäftsführer für Baden-Württemberg
Karl-Friedrichstraße 15
D 77728 OPPENAU
Tel.: +49 7804 3589
E-Mail: vorstand@berufsimker.de
www.berufsimker.de

Deckers Antworten:

Zu EFSA und DeBiMo sagte er, dass diese Studie bei der EFSA eingereicht wurde und dass die EFSA dafür noch Zeit bräuchte, diese noch zu bewerten.
Aussetzungen gibt es in Deutschland, Frankreich, Italien, Slowenien sowie in Brasilien. Diese Einschränkungen erfolgten aus Vorsorgegründen.

Zum Hintergrund der Empfehlung der EFSA bestimmte Wirkstoffe zu verbieten:

Die EFSA hat lediglich potentielle Risiken festgestellt und Datenlücken aufgezeigt. Dies ist keine direkte Folge der Ereignisse in Baden Württemberg von 2008 bei der die BAYER Crop Sience Imkern auf freiwillige Basis finanzielle Unterstützung geleistet hat.

Zu Melissa:

Das Melissa Forschungsprojekt zeigt, dass bei Einhaltung aller Risiko-Mindernden Maßnahmen, Bienen wirksam geschützt werden können. Die von der Österreichischen Zulassungsbehörde verpflichtend vorgeschriebenen Maßnahmen zur Sicherstellung einer guten Saatgutqualität und Aussaattechnik, sowie ein umfassender Anforderungs- und Auflagenkatalog an Insektizid gebeiztes Saatgut, gewährleisten den Schutz der Bienenvölker.

Zur pneumatischen Sätechnik:

BAYER Crops Sience entwickelt mit der Saatgut Industrie und den Maschinenherstellern Kontinuierlich Vorschriften und Begleitmaßnahmen. Diese verbessern die Qualität des Saatgutes und ermöglichen eine sichere Aussaat. In den vergangen Jahren konnte so der Bienenschutz verbessert werden.

Dekkers bittet dann um Verständnis, dass er heute keine Detailinfos geben kann und verweist auf die AGES.

Wie bereitet sich BAYER auf ein mögliches Verbot der Neonics für Europa vor:

Wir sind nach wie vor überzeugt, dass diese Wirkstoffe sicher und Verantwortungsvoll eingesetzt werden können und deshalb sind wir auch sicher, unseren Kunden auch in Zukunft effiziente Technologien und Produkte anbieten zu können.

Mein Kommentar zu den Antworten Dekkers:

Die BAYER AG ist wohl sehr zuversichtlich, dass es zu keinem Verbot der Neonic-Beizen kommt! Dieser Optimismus gegen über den Aktionären könnte noch ein Strick werden für BAYER besonders mit Blick auf die USA! Denn BAYER hat anscheinend keinen Plan B in der Schublade. Zu mindest den Aktionären gegen über.

Dekkers gab keine Antwort auf die Frage zu Zahlungen an Imker die vor 2008 lagen!
Hier verschweigt BAYER etwas! Es gab diese Zahlungen und zwar lange vor dem Jahr 2002, als es dann in Italien ebenfalls zu großen Vergiftungen kam.
Melissa hat gezeigt, dass die Bienenvergiftungen trotz Schutzmaßnahmen nicht in den Griff zu bekommen sind! Wir Imker wissen, dass im Hintergrund fieberhaft an ganz neuen Saatmaschinen mit Filter gearbeitet wird. Doch diese lösen dann nur einen Teil der Vergiftungswege die andern, wie Guttation und giftiger Pollen sind dann immer noch da!

Daher wird BAYER wegen seiner Rolle beim Bienensterben immer mehr unter Druck geraten!

Christoph Koch
3.Vorsitzender im Deutschen Berufs- und Erwerbsimkerbund
Landesgeschäftsführer für Baden-Württemberg
Karl-Friedrichstraße 15
D 77728 OPPENAU
Tel.: +49 7804 3589
E-Mail: vorstand@berufsimker.de
www.berufsimker.de

[Haefeker] Hauptversammlung 2011

CBG Redaktion

Rede von Walter Haefeker, Präsident des Europäischen Berufsimkerverbandes EPBA (European Professional Beekeepers Association)

Sehr geehrter Vorstand,
sehr geehrter Aufsichtsrat,
meine sehr geehrten Damen und Herrn Aktionäre,

mein Name ist Walter Haefeker. Ich bin Berufsimker in Bayern und Präsident des Europäischen Berufsimkerverbandes EPBA.

Mit über 30 Milliarden Mitarbeiterinnen sind wir die größten Arbeitgeber in Europa. Mit einer weiblichen Führungskraft in jeder Produktionseinheit sieht es mit der Frauenquote in unserer Branche auch recht gut aus.

Ich selbst war einer der Imker, die Sie heute Morgen am Eingang begrüßt haben. Sie werden sich vielleicht gefragt haben, warum wir mitten in der Bienensaison nach Köln gekommen sind.

Wir möchten Sie, verehrte Aktionäre, auf unsere anhaltenden Probleme mit den Produkten von Bayer Crop Science aufmerksam machen.

Als Aktionäre erwarten Sie zurecht von der Bayer AG eine angemessene Rendite.
Als Aktionäre sind sich darüber hinaus bewusst, dass auch eine Verantwortung mit ihrer Anlageentscheidung verbunden ist.

Viele Anleger legen Wert darauf, dass nicht nur Rendite sondern auch Nachhaltigkeitskriterien erfüllt werden. Dazu ist es allerdings notwendig, dass das Management die Aktionäre nicht nur korrekt über die Finanzen informiert, sondern auch über die Auswirkungen der Geschäftstätigkeit auf die Umwelt.

Leider haben Sie Herr Dr. Dekkers, hier heute die Chance verpasst, die Aktionäre korrekt über die Auswirkungen ihrer Produkte auf die Bienen weltweit in Kenntnis zu setzen.

Sie machten heute Morgen die Aussage „Studien belegen, dass es keinen Zusammenhang zwischen der sachgerechten Anwendung von Pflanzenschutzmitteln und Bienenverlusten gibt.“

Sie verwiesen dann weiter auf die Schäden durch die Varroa Milbe. Das ist etwa so, als würde die Tabakindustrie die Gesundheitsschädlichkeit von Zigaretten mit der Aussage abtun, dass es ja auch Menschen gibt, die bei Autounfällen sterben.

Die Tatsache, dass es auch andere Faktoren gibt, die die Bienengesundheit beeinflussen, bedeutet nicht, dass Sie aus der Verantwortung für Ihre Produkte entlassen werden können.

Sie haben heute mehrfach in ihren Antworten Ergebnisse aus dem Deutschen Bienenmonitoring wiedergegeben. Dieses Projekt wurde im Wesentlichen von Bayer, BASF und Syngenta finanziert.

Wie eine unabhängige Arbeit Anfang dieses Jahres überzeugend dargestellt hat, ist die wissenschaftliche Qualität des Monitorings so schlecht, dass daraus keinesfalls eine Absolution für ihre Pflanzenschutzmittel folgen kann. Im Interesse Ihrer Aktionäre sollten Sie ihr Geld zurückverlangen.

Herr Dr. Dekkers, Sie haben den Stand der Wissenschaft leider nicht korrekt und sehr selektiv wiedergegeben.

Sie haben es auch unterlassen zu erwähnen, dass für verschiedene Anwendungen in mehreren EU-Mitgliedsstaaten die Zulassung ihrer Produkte ruht.

Ich gehe davon aus, dass ihnen bekannt ist, dass die dort zuständigen Behörden der von Ihnen hier heute vorgetragenen Argumentation nicht gefolgt sind.

Vielleicht hätte es ihre Aktionäre auch interessiert, dass gestern nach massiven Bienenverlusten ein befristetes Verbot von neonicotinoiden Beizmitteln durch die Slovenischen Regierung verhängt wurde.

Bitte erklären Sie ihren Aktionären, welche Produkte der Bayer Crop Science zur Zeit in welchen Ländern wegen ihrer Bienengefährlichkeit nicht angewendet werden dürfen.

Nachdem in Deutschland die Zulassung für Poncho als Beizmittel verboten wurde, versuchten Sie zu verhindern dass die Österreicher diesem Beispiel folgen.

Sie versprachen beste Beizqualität und versuchten Österreich zum Musterländle der sachgerechten Anwendung ihrer Produkte zu machen. In jedem Jahr gab es Bienenschäden und weitere Verbesserungen wurden in Aussicht gestellt. Das von Ihnen in ihrer Antwort auf die Frage von Herrn Koch angesprochene „Mehrstufige Sicherheitskonzept“ wurde dort umgesetzt.

Soeben erreichte mich ein Anruf des Präsidenten des Österreichischen Berufsimkerverbandes. Es gibt aktuell wieder Bienenschäden. Nun also bereits im dritten Jahr. Das zuständige Institut AGES hat dies in einer Mitteilung heute bestätigt.

Sehr geehrter Herr Dr. Dekkers, bitte nehmen Sie zur Kenntnis, dass diese Produkte nicht fachgerecht angewendet werden können. Clothianidin, der Wirkstoff in Poncho, ist über 7000 mal toxischer für Bienen als DDT.

Eine bienenungefährliche Anwendung dieser Produkte ist offensichtlich in der Praxis nicht möglich. Imkerverbände weltweit fordern Sie auf, diese Produkte endlich vom Markt zu nehmen.

Die Demonstration heute Morgen sollte ihnen anschaulich machen, dass überall auf der Welt die Imker auf den Barrikaden sind, weil sie die Bienenverluste durch ihre Produkte nicht länger hinzunehmen bereit sind.

Wenn Sie so weitermachen wie bisher, beschädigen sie nicht nur unsere Bienen sondern auch ihre Marke.

Ich danke für ihre Aufmerksamkeit

[Bienensterben] Hauptversammlung 2016

CBG Redaktion

Annette Seehaus-Arnold, Kreisverband Imker Rhön-Grabfeld e. V.

Sehr geehrter Vorstand,
sehr geehrter Aufsichtsrat,
sehr geehrte Damen und Herren,

mein Name ist Annette Seehaus-Arnold. Ich spreche als Aktionärin, Imkerin und Kreisvorsitzende der Imker Rhön-Grabfeld.

Im vergangenen Jahr wurde mir bei der Aktionärsversammlung mitgeteilt, dass bis Ende 2015 ein neues Varroa-Mittel zugelassen wird. Daher die Frage: Wie weit ist die Forschung bzw. Zulassung? Um welches Mittel handelt es sich? Wie wird bzw. wurde das Zulassungsverfahren durchgeführt? Wer war an der Zulassung beteiligt? Gibt es noch weitere Forschung in diesem Bereich? Oder ist das neue Mittel etwa Apitraz? Wollen Sie uns etwa eine uralte Kamelle als neues, nun für Deutschland zugelassenes Mittel verkaufen? Dieses Mittel ist seit vielen Jahren bereits in Frankreich, Italien und vielen anderen Ländern zugelassen. Bisher hat die Fa. Bayer jedoch immer eine Zulassung für Deutschland erfolgreich verhindert. Woher kommt der Sinneswandel? Ist das die Art, wie die Fa. Bayer vorgeht? Wollen Sie uns mit alten Mitteln kommen und diese jetzt als endlich für Deutschland zugelassen verkaufen? Irgendwie fühlt man sich da schon von Ihren Bee-Care-Center-Mitarbeiter Fred Klockgether verschaukelt.

Das Seltsamste ist, dass gerade in Ländern, welche die größten Kritiker der Neonikotionoiden sind, Amitraz seit Jahren zugelassen ist. Sehr geehrter Herr Dekkers: Wie erklärt sich das?

Warum ist eigentlich Perizin weg? Obwohl Sie es immer wieder als erfolgreiches Varroa-Bekämpfungsmittel gelobt haben? Doch nicht etwa, weil angeblich die einzige Fabrik die Coumaphos herstellt in Indien abgebrannt ist? Seit wann ist dass ein Grund für Bayer eine Produktion einzustellen? Der Wirkstoff von Coumaphos war das einzige Varroazid, das die Bruttemperatur wirksam erhöht hat. Es verhärtet sich mittlerweile der Verdacht, dass es einen Zusammenhang zwischen Bruttemperatur und Varroa-Entwicklung geben soll. Stimmt das? Haben Sie das mal in ihrem eigens eingerichteten Bee-Care-Center überprüft? Oder was machen Sie dort eigentlich?

Nach ihren eigenen Angaben im letzten Jahr, wurden 2,7 Mrd. US-Dollar in Amerika für ein neues Bee-Care-Center ausgegeben. Für die wissenschaftliche Forschung der Bienenarzneimittel 10 Mio. €. Nach was forschen Sie eigentlich?

Die Fa. Bayer hat vor drei Jahren versprochen, darzulegen, wie die Ameisensäure funktioniert. War Bayer mittlerweile erfolgreich und hat die Wirkungsweise der Ameisensäure in ihrem Forschungszentrum entdeckt? Letztes Jahr wurde bei der Hauptversammlung lediglich mitgeteilt, dass weiter geforscht wird und die Ergebnisse diskutiert werden. Wird immer noch diskutiert? Oder gibt es mittlerweile einen Durchbruch diesbezüglich? Nein? Warum immer noch nicht? Forschen Sie etwa immer noch, warum bei den Ameisensäurebehandlungen die Bruttemperatur sinkt? Oder stehen Sie hier auch vor einem Rätsel, warum bei niedriger Bruttemperatur die Verdeckelungsdauer länger ist? Und somit auf einmal die Vermehrung der Varroa-Milbe rasanter ist? Wann machen Sie endlich Ihre Hausaufgaben?

Oder wird hier etwa ein Krisenherd, die Varroa-Milbe, künstlich aufrecht erhalten, um vom wirklichen Thema den Pestiziden abzulenken?

Neonicotinoide stehen bekanntermaßen im Verdacht Probleme bei Bienenvölkern hervorzurufen.

In Frankreich gab es eine historische Wahl. Die Nationalversammlung hat für das Verbot von Neonikotinoiden gestimmt und diese als besonders bienengefährlich eingestuft. Eigentlich müsste die Fa. Bayer dies als deutliches Signal sehen und zwar: „Die Zeiten der Bienenkiller-Pestizide sind vorbei!“ Denn wissenschaftliche Studien zeigen auf, dass nicht nur Bienen, sondern auch Schmetterlinge, Fische und Vögel betroffen sind. Wie stehen Sie zukünftig zu den Neonikotinoiden? Wie wird das Imagethema angegangen?
Etwa mit einer Klage gegen das weitreichende Verbot der EU-Kommission? Wie lange wollen Sie noch bestreiten, dass Neonikotiniode schädlich für Bienen sind? Oder versuchen Sie mit der Klage das Bienenkiller-Image los zu werden?

Letztes Jahr wurden Sie bei der JH auf Sivanto angesprochen. Dabei lobten Sie das Mittel als besonders bienenfreundliches Insektizid. Herr Dekkers hatte in seiner Antwort gesagt, dass diese Klassifizierung nicht Bayer selbst machen würde, sondern die Zulassungsbehörden.
Wie sieht es denn nun tatsächlich mit dem Wirkstoff Sulfoxaflor, denn Wirkstoff von Sivanto aus? Dieser wurde am 18. August 2015 für 10 Jahre als Insektizid zugelassen. Am Montag, den 25. April diesen Jahres stand auf Ihrer Internetseite dass Bayer CropSience die Zulassung von der US-Umweltbehörde EPA erhalten hat. Mittlerweile wurde die Zulassung in den USA von der Umweltbehörde zurückgenommen. Es wurde vom US-Gericht festgestellt, dass das Mittel niemals hätte zugelassen werden dürfen, da es bienengefährdend ist. Wie oder wo hat Bayer diese Zulassung in Europa erreicht, wie in Deutschland? Auf den Bahams? In Korea? Oder in Afrika? Sind sie etwa bei den VW-Abgas-Ingenieuren in die Lehre gegangen?

Wie sind Sie eigentlich bei Sulfoxaflor auf den LD 50 Wert gekommen? Wie haben Sie diese Werte für Sulfoxaflor erfunden? Sorry – meinte natürlich gefunden? Wer hat die Untersuchungen gemacht? Bekommen wir, wenn Bienenprobleme auftauchen wieder einen neuen LD50 Wert?

Warum steht lediglich auf Ihrer Internetseite ganz lapidar: „Die Gesellschaft übernimmt keinerlei Verpflichtung, solche zukunftsgerichteten Aussagen fortzuschreiben und an die zukünftigen Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen.“ Wäre es nicht besser, wenn ein Weltkonzern wie Bayer seine Internetseiten laufend an die Entwicklungen und Ereignisse anpasst? Warum wird hier so sorglos mit Informationen umgegangen?

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit kam ursprünglich zu der Einschätzung, dass Neonikotinoide nicht bienenschädlich sind. Wie kommt es, dass diese Behörde entgegen ihrer ursprünglichen Einschätzung die Neonics jetzt als bienenschädlich ansieht? Weil Sie sich früher ausschließlich auf die Angaben des Hersteller-Konzerns verlassen hat? Die offensichtlich nicht richtig waren? Warum waren die Werte nicht korrekt? Woher kommt bei den Behörden der Sinneswandel? Wie kommt das?

Meine Damen und Herren Aktionäre,
Sie haben es in der Hand, wie die Entwicklung weiter geht.
Auf Dauer kann sich auch die Fa. Bayer diese Negativ-Werbungen nicht mehr leisten.

Wie sieht das Ganze der Vorstand und der Aufsichtsrat? Wollen Sie noch länger für diese Negativ-Schlagzeilen sorgen?

Oder ist es nicht an der Zeit, die Aktivitäten von Bayer Cropscience in ökologisch sinnvolle, nachhaltige Forschung, besser noch in Landwirtschaft 4.0 zu investieren? Anstatt an fragwürdige Neonics wie Sulfoxaflor festzuhalten? Sind intelligente Lösungen nicht weitaus sinnvoller als chemische Keulen? Wollen Sie, sehr geehrter Vorstand und Aufsichtsrat riskieren, dass es Ihnen geht wie die Firma Agfa, die zu lange an alten Techniken festhielt und dann den Anschluss verpasst hat? Können Sie sich auf Dauer das „Bienenkiller-Image“ noch leisten? Können Sie das verantworten?

Deshalb an alle Aktionäre: Zeigen Sie Flagge und stimmen Sie gegen eine Entlastung des Vorstandes.

Vielen Dank.

[avaaz] Hauptversammlung 2011

CBG Redaktion

Rede von Stephanie Brancaforte, avaaz, zu Bienensterben

Sehr geehrter Vorsitzender des Vorstands, Herr Dr. Dekker, sehr geehrte Mitglieder der Konzernleitung und des Aufsichtsrats, hochgeachtete Damen und Herren Aktionäre des BAYER-Konzerns,

Mein Name ist Stephanie Brancaforte und ich repräsentiere heute 1.2 Millionen Mitglieder des weltweiten Kampagnen-Netzwerkes Avaaz.org, die seit Januar eine Petition unterzeichnet haben und Ihren Konzern auffordern, die für das weltweite Bienensterben mitverantwortlichen Pestizide vom Markt zu nehmen. Wir alle mögen und brauchen Bienen, denn sie spielen eine zentrale Rolle in der globalen Nahrungsmittelversorgung. Ein großer Anteil unserer Ernährung basiert auf Pflanzen, die von den fliegenden Arbeitern bestäubt werden.

Diese gewaltige Anzahl Unterschriften bringt das Ausmaß der öffentlichen Besorgnis - und gewiss auch der Empörung - zum Ausdruck. Entrüstung, vor allem über die Fortsetzung des Verkaufs von Pestiziden der Substanzklasse der Neonicotinoide, von denen Bayer einer der Hauptproduzenten ist.

Die UNO-Umweltbehörde UNEP bezeichnet die BAYER-Produkte „Poncho“, das Clothianidin enthält, und „Gaucho“, das Imidacloprid enthält, als ernsthafte Bedrohung für zahlreiche Tiere und Pollinatoren - und trotzdem verkauft BAYER weiterhin diese Produkte und profitiert von deren Umsatz. Eine Reihe von Studien belegen, dass das Bienensterben in den Gegenden stark zunimmt, wo Pestizide der Gruppe der Neonicotinoide eingesetzt werden. Es wird angenommen, dass diese Pestizide zu einer chronischen Vergiftung der Bienen führen und diese dadurch so stark schwächen, dass sie anfällig auf Krankheiten werden.

Heute steht das weltweite Kampagnen-Netzwerk Avaaz, mit seinen über 600.000 Mitgliedern in ganz Deutschland, Seite an Seite mit dem deutschen Imkerbund und übergibt diese 1.2 Millionen Unterschriften starke Petition für ein Verbot gefährlicher Pestizide, die das Leben von Milliarden von Bienen gefährden. Es sind solche weltweiten Proteste, die zu temporären Verboten von Pestiziden der Gruppe der Neonicotinoide geführt haben. Beispielsweise in Deutschland, Frankreich, Italien und Slowenien. Doch weshalb betreiben Konzerne wie Bayer aggressives Lobbying, um solche legitimen Verbote aufzuheben, um solche tödlichen Pestizide weiter verkaufen zu können?

Wenn Sie nach draußen schauen, sehen Sie wie Imker gemeinsam mit Avaaz-Mitgliedern in Bienenkostümen in einem symbolischen Akt das Bienensterben veranschaulichen. Unsere Botschaft ist ein Aufruf an Sie: Bitte stellen Sie die Interessen von Milliarden von Menschen - nicht nur die der Bienen - vor Ihren Konzerngewinn. Als Liebhaber der Natur, und noch viel wichtiger, als Nahrungsmittelkonsumenten, wissen Sie selber, dass der Verkauf und Einsatz dieser Pestizide nicht nur Ihre eigene Zukunft bedroht, sondern auch die Ihrer Familie.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit - Wir hoffen aufrichtig, dass Produkte wie Poncho und Gaucho - und alle anderen Produkte, die das Bienensterben vorantreiben  -- schon bald vom Markt verschwinden.

[Bienensterben] Gegenanträge BAYER HV

CBG Redaktion

9. März 2012

Axel Köhler-Schnura, Vorstandsmitglied der Coordination gegen BAYER-Gefahren, hat heute einen Gegenantrag zur BAYER-Hauptversammlung am 27. April in Köln eingereicht. Die Gegenanträge wurden auch auf der website des Konzerns veröffentlicht.

Hauptversammlung am 27. April 2012

Hiermit zeige ich an, dass ich zu Punkt 2 und 3 der Tagesordnung den Vorschlägen des Vorstands und des Aufsichtsrats widerspreche und die anderen Aktionäre veranlassen werde, für die folgenden Gegenanträge zu stimmen. Um Mitteilung der Gegenanträge sowie der Begründung darf ich gemäß §§ 125, 126 AktG bitten.

Gegenantrag zu TOP 3: Der Aufsichtsrat wird nicht entlastet

Begründung: Die Coordination gegen BAYER-Gefahren weist seit den 80er Jahren darauf hin, dass Pestizide eine große Gefahr für die Tierwelt darstellen. Besonders gefährlich sind die BAYER-Pestizide GAUCHO und PONCHO, die für Bienensterben in aller Welt mitverantwortlich sind. Im vergangenen Jahr erschienen mehrere große Studien, die erneut die hohen Risiken für Bienen und Wildinsekten belegen. Aus Profitgründen stellt BAYER den Verkauf der Wirkstoffe dennoch nicht ein.

Bienen haben eine zentrale Bedeutung für die Bestäubung zahlreicher Pflanzen. Das Sterben der Tiere hat weitreichende Folgen für die weltweite Ökologie und gefährdet die Welternährungsgrundlagen.
Im Dezember veröffentlichte Dr. Jeffery Pettis, Leiter des Bee Research Laboratory des US-Landwirtschaftsministeriums, eine lang erwartete Studie. Die Untersuchung Pesticide exposure in honey bees results in increased levels of the gut pathogen Nosema belegt eine langjährige Erfahrung von Imkern aus aller Welt: bereits minimale, sub-lethale Belastungen mit dem Pestizid GAUCHO führen dazu, dass Bienen deutlich häufiger von Parasiten befallen werden. Parasiten wie Nosema oder Varroa verringern die Überlebensfähigkeit von Bienenvölkern. Anders als BAYER stets behauptet, ist der Befall mit Parasiten jedoch nicht die Ursache der Bienensterben, sondern eine Folge der Schwächung des Immunsystems der Insekten durch Pestizide.
Im selben Monat belegte eine im Journal of Environmental & Analytical Toxicology erschienene Untersuchung, dass die von BAYER bei den Behörden eingereichten Studien das Risiko von GAUCHO und PONCHO massiv unterschätzen. Der Toxikologe Dr. Henk Tennekes, einer der Autoren, fordert ein Verbot der Substanzklasse, um weitere Bienen- und Vogelsterben zu verhindern.
Im Januar 2012 folgte die Veröffentlichung der Studie Multiple Routes of Pesticide Exposure for Honey Bees Living Near Agricultural Fields von Forschern der Purdue University (USA). Die Untersuchung zeigt, dass Bienen über mehrere Wege Pestizide wie PONCHO aufnehmen, u.a. über den Pollen, den Nektar und über Saatgut-Abrieb. In allen untersuchten Bienen fanden die Forscher den Giftstoff. Hierdurch wird die Behauptung von BAYER widerlegt, wonach die Bienen mit PONCHO nicht direkt in Kontakt kommen. Nach Angabe der Autoren kann die Pestizidbelastung entweder zu sofortigen Bienensterben oder zu Orientierungsverlust und einer gestörten Kommunikation der Bienen untereinander führen. Der Wirkstoff von PONCHO befindet sich wegen seiner hohen Persistenz noch Jahre später im Boden und reichert sich in Wildpflanzen wie Löwenzahn an. Löwenzahn ist im Frühling und Herbst eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten. Die Bienen sind daher das ganze Jahr über dem Giftstoff ausgesetzt - gerade diese chronische Belastung hat verheerende Folgen.
Bereits im letzten Frühjahr veröffentlichte die UN-Umweltbehörde einen Bericht zu Bienensterben in aller Welt. PONCHO und GAUCHO werden darin als Bedrohung zahlreicher Tiere bezeichnet. Wörtlich heißt es darin: „Systemische Insektizide, die zur Behandlung von Saatgut verwendet werden, wandern von den Wurzeln in die gesamte Pflanze und in die Blüten. Dadurch können bestäubende Insekten chronisch vergiftet werden“.
Eine interne Bewertung der US-Umweltbehörde EPA, die im Jahr 2010 in die Öffentlichkeit gelangte, bezeichnet die von BAYER vorgelegten Studien ebenfalls als „unzureichend“. Dem EPA-Memorandum zufolge besteht besonders für Honigbienen ein großes Risiko. Da die Zulassung in den USA auf eben diesen Studien beruht, fordern zahlreiche amerikanische Umwelt- und Imkerverbände einen sofortigen Entzug der Zulassung.
Die im selben Jahr von italienischen Wissenschaftlern veröffentlichte Studie The puzzle of honey bee losses kam zu dem Schluss, dass der Einfluss von Pestiziden für das weltweite Bienensterben unterschätzt wird und dass Forscher, die Zuwendungen von der Chemie-Industrie erhalten, die Risiken systematisch unterschätzen.
Obwohl BAYER seit vielen Jahren auf die Probleme hingewiesen wird, handelt der Konzern aus reinen Profitgründen nicht. Der Umsatz von ca. 800 Millionen Euro ist BAYER wichtiger als der Schutz der Umwelt. In Frankreich, Italien und auch in Deutschland wurden die gefährlichsten Anwendungen von PONCHO und GAUCHO zwar verboten. Dies hindert den BAYER-Konzern jedoch nicht daran, die Giftstoffe weiterhin in über 100 Länder zu exportieren. In diesem Zusammenhang fällt auf, dass im aktuellen Geschäftsbericht – anders als in den Vorjahren – der Umsatz von GAUCHO und PONCHO nicht ausgewiesen wird.
Umweltschützer sammelten im vergangenen Jahr 1,2 Millionen Unterschriften für ein Verbot von GAUCHO und PONCHO. Der BAYER-Konzern hat auch hierauf nicht reagiert und nimmt die weitere Schädigung der Tierwelt billigend in Kauf.
Der Aufsichtsrat hat sich nicht dafür eingesetzt, die gefährlichen Wirkstoffe vom Markt zu nehmen, um Natur und Artenvielfalt zu schützen. Ihm ist daher die Entlastung zu verweigern.

Mit freundlichen Grüßen,

Axel Köhler-Schnura
Vorstandsmitglied Coordination gegen BAYER-Gefahren

[CBG/Mimkes] Hauptversammlung 2016

CBG Redaktion

Philipp Mimkes (CBG)

Sehr geehrte Damen und Herren,

mein Name ist Philipp Mimkes, ich spreche für die Coordination gegen BAYER-Gefahren.

Wir alle hören zur Zeit sehr viel von den Panama Papers.
Aber auch hier in Europa gibt es leider Steuer-Oasen. Und auch BAYER verschiebt seine Gewinne systematisch in solche Niedrigsteuer-Länder.
Mit der Folge: die Finanzierung der öffentlichen Haushalte wird immer mehr den Kleinbetrieben + den Lohnabhängigen aufgebürdet.

BAYER hat sein Eigenkapital zu großen Teilen nach Benelux verschoben.
So entnehmen wir dem Jahresabschluss 2015, dass die Bayer Global Investments in Mijdrecht ein erstaunliches Eigenkapital aufweist: 12,2 Milliarden Euro.
Die Bayer World Investments (ebenfalls Holland) besitzt sogar ein Eigenkapital in Höhe von 14 Milliarden.
Von einer größeren Fabrik in Mijdrecht ist mir nichts bekannt => Es dürfte sich um bessere Briefkastenfirmen handeln.

Bayer World Investments und Bayer Global Investments halten Anteile an rund 70 Tochtergesellschaften von BAYER. Hierdurch werden die Voraussetzungen für interne Verrechnungen und Lizenzierungen geschaffen, mit denen Steuern gedrückt werden.

Erste Frage: wie viele Personen beschäftigen Sie in Mijdrecht?
(Antwort des Vorstands: 300)

Nicht viel anders sieht es in Belgien aus: Bayer Antwerpen besitzt ein Eigenkapital von 11,4 Milliarden Euro.

Der Grund für den Verschiebe-Bahnhof: die dortigen Steuer-Geschenke.
z.B. gewährt Belgien Zinszahlungen auf das Eigenkapital, wodurch fiktive Zinsen steuerlich geltend gemacht werden können.

Apropos Belgien: BAYER hat auch das firmeninterne Bank-Wesen in Antwerpen angesiedelt. So gewährte allein BAYER Antwerpen im Jahr 2014 anderen Konzern-Töchtern Kredite in Höhe von 13,4 Milliarden Euro. Die hierauf berechneten Zinsen werden in Belgien kaum versteuert – der Steuersatz liegt unter 5 %.

Meine nächste Frage: in welcher Höhe hat Bayer Antwerpen 2015 Kredite an Konzern-Töchter in anderen Ländern vergeben?

Das fortgesetzte Steuerdumping ist jüngst sogar der EU-Kommission zu bunt geworden => vor 3 Monaten erklärte sie die belgischen Steuer-Schlupflöcher für illegal und forderte Nachzahlungen von insgesamt 700 Millionen Euro.
Betroffen hiervon sind 35 transnationale Firmen. Wegen angeblicher Geschäftsgeheimnisse hat die EU-Kommission nicht bekannt gegeben, um welche Firmen es sich handelt. In der Presse wurden aber auch Chemie-Konzerne genannt.

=> Frage, Herr Dekkers: ist BAYER eines der Unternehmen, das in Belgien Steuern nachzahlen muss?
2. wenn ja: um welche Summe geht es dabei?

Ich nannte eben Eigenkapital-Beträge in Benelux in zweistelliger Milliarden-Höhe.
Zum Vergleich: die Bayer HealthCare AG mit Sitz in Leverkusen (also der große Gewinn-Bringer von BAYER) weist für 2015 gerade mal ein Eigenkapital von 1,1 Millionen Euro aus, und sogar einen operativen Verlust von 230 Mio Euro.

Herr Dekkers: bitte erläutern Sie, wie dieser angebliche Verlust von Bayer HealthCare zustande kommt.

Die Stadt Leverkusen, immer noch Sitz der BAYER-Konzernzentrale, verliert durch solche Tricks ihre Existenzgrundlage.
Leverkusen befindet sich in der Haushaltssicherung und gehört dem „Stärkungspakt Stadtfinanzen“ an. Der Steuerzahler muss die Kommune also vor der Pleite retten.

Der Bürgermeister von Leverkusen, Uwe Richrath, fand hierzu im vergangen Sommer deutliche Worte: „Die Weltfirma BAYER beteiligt sich in Leverkusen sehr wenig am Gewerbesteuer-Aufkommen“.

Und noch ein Zitat, diesmal von Norbert Walter-Borjans, NRW-Finanzminister: „Dass eine Stadt wie Leverkusen mit der Weltmarke BAYER aus dem Stärkungspakt gestützt werden muss – das glaubt erst mal keiner. Wir können es uns nicht leisten, dass sich Unternehmen systematisch davor drücken, ihren Anteil an der Finanzierung des Gemeinwesens zu leisten“.

Dem kann ich mich nur anschließen.

Derweil ist sich BAYER nicht mal zu schade, steuerrelevante Abteilungen von Leverkusen nach Monheim zu verlagern, um Gewerbesteuern zu sparen.
Hierfür hat BAYER zum Beispiel seine Patentrechte ausgegliedert und eigens die Firma Bayer Intellectual Property GmbH gegründet. Steuer-Experten schätzen, dass BAYER allein durch dieses Manöver die Steuerzahlungen um rund 10 Millionen Euro gedrückt hat.

hierzu meine Fragen:
1. wie hoch ist die jährliche Steuerersparnis durch Verlagerungen von Leverkusen nach Monheim?
2. in welchen Ländern werden die Patentrechte und Lizenzeinnahmen von BAYER steuerlich veranschlagt?
3. welche Gewerbesteuer-Zahlungen hat BAYER 2015 an seinen Standorten Leverkusen, Dormagen, Wuppertal und Krefeld geleistet?

um ein klares Bild über Steuer-Vermeidung zu erhalten, benötigen wir dringend ein „country by country reporting“, also eine Auflistung der Umsätze, Gewinne und Steuern pro Land.

Herr Dekkers, warum hat Ihr LobbyVerband „BusinessEurope“ trotz der aktuellen Panama-Enthüllungen noch vor zwei Wochen ein solches „country by country reporting“ abgelehnt?

Ist Bayer bereit, an dieser Stelle voranzugehen und Gewinne und Steuer-Zahlungen länderweise auszuweisen?

Herr Dekkers: wir haben im vergangen Jahr eine Untersuchung zur Steuerflucht von BAYER veröffentlicht. Diese ist wiederholt von Medien aufgegriffen worden.

Ein Sprecher von BAYER äußerte auf Anfrage: „Unser Unternehmen sucht den Dialog – auch mit kritischen Gruppen und Vereinigungen“
Nicht jedoch mit der Coordination gegen BAYER-Gefahren.

Warum? Zitat BAYER: „Die Haltung der Coordination steht nicht immer mit den Grundwerten der freiheitlich-demokratischen Grundordnung in Einklang. So hat die CBG beispielsweise zum Ziel, Bayer „unter gesellschaftliche Kontrolle“ zu stellen.“

Herr Dekkers: die Zentrale von Bayer steht hier in NRW.
Ich zitiere mal aus der Landesverfassung von NRW:

Artikel 27:
Paragraf 1: Großbetriebe der Grundstoffindustrie, und Unternehmen, die wegen ihrer monopolartigen Stellung besondere Bedeutung haben, sollen in Gemeineigentum überführt werden.
(2) Zusammenschlüsse, die ihre wirtschaftliche Macht missbrauchen, sind zu verbieten.

Unsere Forderung, BAYER „unter gesellschaftliche Kontrolle“ zu stellen, geht also viel weniger weit als der Verfassungstext.

Von daher meine Frage, Herr Dekkers: Kennt BAYER den Text der nordrhein-westfälischen Landesverfassung?

Ich komme zu meinem 2. Thema:
BAYER hat seit langem die staatlichen Bildungseinrichtungen im Visier.
z.B. bietet BAYER kostenlose Lehrerfortbildungen an. Auch erstellt BAYER seit vielen Jahren Unterrichtsmaterialien, gerne zu umstrittenen Themen wie Gentechnik oder Pestiziden.

Früher richtete sich diese Beeinflussung nur an weiterführende Schulen, in letzter Zeit immer häufiger auch an Grundschüler.

Die BAYER-Tochter CURRENTA ist nun einen Schritt weiter gegangen:
an den Werks-Standorten wird ein eigens erstelltes „Wimmelbuch“ an Kindergärten verschenkt.

Wir sehen darin das „fröhliche Treiben“ in einer Chemie-Fabrik: Kranfahrer, Taucher, Clowns, bunten Luftballons etc.
Unter anderem wurde das Buch zu Weihnachten in Kindergärten verschenkt.

Herr Dekkers: Dies ist ein Angriff auf die Köpfe der Kleinsten!
Kleinkinder können die Risiken chemischer Anlagen nicht einordnen und sind gegenüber solcher Propaganda völlig wehrlos.

Ein ähnlich verharmlosendes Werk verteilen Sie in den USA zum Thema Bienensterben.

Die Beispiele zeigen, dass Kinder nirgendwo mehr vor der Einflussnahme von Unternehmen sicher sind.

Generell gibt es die Tendenz, dass Bildungseinrichtungen immer mehr für Werbezwecke missbraucht werden.

Dienstleister wie die Deutsche Schulmarketing Agentur bieten das ganz umverblümt an, Zitat: „Ziel ist es „die wirtschaftlichen Interessen werbetreibender Unternehmen mit dem pädagogischen Bildungsauftrag in Einklang zu bringen“.“
Werte wie eine eigenständige Meinungsbildung oder Kritikfähigkeit werden durch solche Manöver untergraben.

BAYER strebt augenscheinlich die Beeinflussung möglichst großer Teile der Gesellschaft an – und macht dabei nicht einmal vor Kleinkindern halt.

Herr Schmitt-Lord von der BAYER Science & Education Foundation hat das sogar offen eingeräumt: (Zitat) „Ich muss gestehen, wir fördern die Schulen nicht ganz uneigennützig. Wir sehen das als langfristige Investition“.

Hierzu meine Fragen:
1. mit welchen PR Agenturen arbeitet BAYER im Bereich Schule + Kindergarten zusammen?
2. wie viele verschiedene Unterrichts-Materialien haben BAYER oder BAYER-Tochterfirmen veröffentlicht? Und für welche Jahrgangsstufen?
3. wie viele Beschäftigte befassen sich mit der Erstellung von Lehrmaterialien? Welchen Etat haben sie?

Aus meiner Sicht müssen Grundschulen und Kindergärten ein Schutzraum sein. Werbung hat in Bildungsstätten nichts verloren.

Da der BAYER-Vorstand die Verletzung dieses Schutzraums zu verantworten hat, möchte ich Sie auffordern, dem Vorstand die Entlastung zu verweigern.

Bienensterben

CBG Redaktion

Ich fordere den BAYER-Konzern auf, den Verkauf der Beizmittel Imidacloprid und Clothianidin einzustellen.

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[Heuvel] Hauptversammlung 2011

CBG Redaktion

Wortmeldung von Bernhard Heuvel zu Bienensterben

Hintergrund:
Den Aktionären der BAYER AG wird auf der Hauptversammlung ein Rederecht für eine Wortmeldung erteilt. In fünf bis zehn Minuten kann der Aktionär sein Anliegen an den Vorstand vorbringen und Fragen stellen. Die Redebeiträge werden angemeldet und in Blöcken von bis zu zehn Wortmeldungen vorgetragen. Der Vorstand beantwortet im Anschluss auf die in den Redebeiträgen gestellten Fragen.

Risiken der BAYER-Produkte und Planungsdefizite

Sehr geehrte Damen und Herren,
mein Name ist Bernhard Heuvel. Ich komme vom Niederrhein nördlich von Köln und bin als Landnutzer über die Landwirtschaft, der Jagd und der Imkerei mit der Landschaft dort verbunden. Ich spreche für mich selbst und den Naturhaushalt.
Ursprünglich wollte ich mit Ihnen über die Risiken der Pflanzenschutzmittel sprechen. Ich muss jedoch aufgrund der Schilderungen meiner Vorredner feststellen, daß die Gefahren und Risiken der Produkte von Bayer im Allgemeinen von der Firma BAYER falsch bewertet und eingeschätzt werden.
Grundsätzlich gehen haben alle BAYER-Produkte Chancen und Risiken, wobei die Pflanzenschutzmittel das Potential besitzen, den Naturhaushalt zu schädigen. Die pharmakologischen Produkte besitzen das Potential, dem Menschen direkt einen Schaden zuzufügen.
Meine erste Frage an den Vorstand betrifft die bis 2012 geplanten Zulassungen der sechs neuen Wirkstoffe im Bereich des Pflanzenschutzes. Wie ist der Stand?
Die Bewertung der Risiken der BAYER-Produkte durch die Behörden können durchaus unterschiedlich zur Bewertung durch die Firma BAYER ausfallen. Haben Sie für den Fall Vorsorge getroffen, daß eine der drei Säulen des Kerngeschäftes durch Nichterteilung der Zulassung wegfällt? Was ist, wenn Sie die Bewertung der Wirkungen der Produkte zu optimistisch sehen und dies von den Behörden anders bewertet wird?
Wie die vielen in den Vorreden vorgestellten Fälle von menschlichem Leid zeigen, scheint hier auch ein allgemeines Problem mit der Risikobewertung vorzuliegen. Meines Erachtens ist es für Mensch und Naturhaushalt besser, wenn Sie nicht erst ein Produkt erfinden, um erst danach das Risiko zu bewerten. Sondern, daß die Firma BAYER schon bei der Planung der Produkte die Ökoeffizienz und die Umweltwirkungen berücksichtigt. Eine gute Planung ist die halbe Miete. Gut geplant lässt sich all das hier geschilderten Leid vermeiden. Planen Sie ihre Produkte und berücksichtigen Sie schon bei der Planung die Umweltwirkungen.
In diesem Zusammenhang frage ich Sie, ob Ihnen das Konzept „cradle to cradle“ etwas sagt und ob Sie die Arbeiten von Professor Braungart kennen? Gut, ich sehe zumindest
bei einem Vorstandsmitglied ein Lächeln, woraus ich schließe, daß zumindest einem von ihnen zumindest der Name etwas sagt. Professor Braungart ist die treibende Kraft hinter dem Konzept „cradle to cradle“ und er lehrt an der Universität Rotterdam. Das Konzept setzt bei der Planung und Entwurf von Produkten an und sorgt dafür, daß Ökoeffizienz und Umweltwirkungen von Anfang an Berücksichtigung finden. Daher frage und bitte ich Sie, Herr Dekkers, daß Sie sich mit Herrn Braungart in Verbindung setzen und sich das Konzept vorstellen lassen? Professor Braungart ist von Haus aus Chemiker, was ihnen sympathisch sein müsste, da Sie die gleiche Sprache sprechen. Herr Braungart berät bereits andere Konzerne und Firmen, wie zum Beispiel Volkswagen, Nike und Trigema.
Bitte setzen Sie sich mit Herrn Braungart in Verbindung und studieren Sie das Konzept. Wenn Sie ihre Produkte von Anfang an unter Berücksichtigung der Ökoeffizienz und Umweltwirkungen planen, vermeiden und verringern Sie das Leid von Mensch und Naturhaushalt, das die Produkte zurzeit offensichtlich erzeugen.
Ich bedanke mich für die Möglichkeit einer Wortmeldung.

[Protestaktion] Bayer Hauptversammlung

CBG Redaktion

Mitstreiter gesucht: Proteste zur BAYER-Hauptversammlung

Themen: tödliche Pharma-Studien in Indien, Tier-Antibiotika und gefährliche Antibaby-Pillen

ORT: Messe Köln-Deutz (Eingang Nord, Messehalle 7, Deutz-Mülheimer-Straße 111)
ZEIT: Freitag, 27. April, ab 8.30 Uhr
INFOS: http://www.cbgnetwork.org/4291.html

Am 27. April findet in Köln die Aktionärsversammlung der Bayer AG statt. Wir werden die Gelegenheit nutzen, um auf die Kehrseiten der Bilanzen des BAYER-Konzerns hinzuweisen – vor den Kölner Messehallen und auch in der Versammlung.

Schwerpunkte der Proteste in diesem Jahr sind tödliche Pharma-Studien in Indien, der Einsatz von BAYER-Antibiotika in der Massentierhaltung, Nebenwirkungen von hormonellen Kontrazeptiva, die geplante CO-Pipeline quer durch NRW, Fehlbildungen durch den hormonalen Schwangerschafts-Test Duogynon und Bienensterben durch BAYER-Pestizide.

Es werden Aktionsgäste aus dem In- und Ausland erwartet. Jede Unterstützung ist willkommen!

Unsere Gegenanträge finden sich auf der homepage von BAYER unter http://www.hv2012.bayer.de/de/Gegenantraege.aspx („download“). In der Versammlung werden wir eine nicht-Entlastung des Vorstands fordern. Neben Vorstand, Aufsichtsrat und Medien werden rund 4.000 Aktionärinnen und Aktionäre teilnehmen. Mehrere Hundert Aktionäre haben der Coordination gegen BAYER-Gefahren bereits ihre Stimmrechte übertragen.

Besitzen Sie BAYER-Aktien und möchten Sie diese übertragen?
Möchten Sie sich an den Protesten beteiligen?
Benötigen Sie weitere Informationen?

=> Dann bitte hier melden: info@cbgnetwork.org

Eine Wegbeschreibung findet sich unter: http://www.hv2012.bayer.de/de/anfahrt-wegbeschreibung.aspx

Mit herzlichen Grüßen
Vorstand der Coordination gegen BAYER-Gefahren

Bienensterben

CBG Redaktion

11. März 2015

BUND gewinnt vor Gericht gegen Bayer im Streit um Bienengefährlichkeit von Pestiziden

Düsseldorf/Berlin: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat seinen Rechtsstreit gegen die Bayer CropScience Deutschland GmbH, eine Tochter der Bayer AG, gewonnen.

Nach dem heute verkündeten Urteil des Landgerichts Düsseldorf darf der BUND wieder ohne Einschränkung sagen, dass zwei von Bayer hergestellte Pestizid-Produkte für Bienen gefährlich sind und es sich bei dem darauf abgebildeten Logo mit dem Aufdruck „nicht bienengefährlich“ um eine Irreführung von Verbrauchern handelt.

„Wir freuen uns über diesen Erfolg. Das ist ein Sieg für die Bienen und die Meinungsfreiheit. Uns liegen überzeugende wissenschaftliche Studien vor, die den Bayer-Pestizidwirkstoff Thiacloprid als bienengefährlich bewerten. Bayer muss daher seine Bienen gefährdenden Produkte sofort vom Markt nehmen. Wir fordern ebenso alle Märkte auf, den Verkauf von thiaclopridhaltigen Pestiziden einzustellen“, sagte der BUND-Pestizidexperte Tomas Brückmann. Außerdem müsste die EU die Zulassung des Wirkstoffs Thiacloprid zurücknehmen und das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) die Produktzulassungen aller thiaclopridhaltigen Produkte widerrufen.

Der Pestizidhersteller Bayer CropScience hatte gegen den BUND Ende letzten Jahres eine einstweilige Verfügung in dieser Sache erwirkt. Zur Begründung hatte das Unternehmen angegeben, der BUND habe die Bayer-Produkte „Schädlingsfrei Calypso“ und „Zierpflanzenspray Lizetan“ ungerechtfertigt als für Bienen gefährlich bezeichnet. Der in diesen Produkten enthaltene Wirkstoff Thiacloprid, der zu den sogenannten Neonikotinoiden gehört, habe eine gültige Zulassung und werde vom BVL als „bienenungefährlich“ eingestuft. Auslöser des Streits war der vom BUND 2014 veröffentlichte Einkaufs-Check „Pestizidverkauf in Bau- und Gartenmärkten“, mit welchem der BUND darauf aufmerksam machte, dass Verkäufer in Garten- und Baumärkten die Kunden sehr häufig unzureichend über die Gefahren verschiedener Unkraut- und Insektenbekämpfungsmittel informierten.

Neonikotinoid-Wirkstoffe gelten mit als Auslöser des weltweit zu beobachtenden Bienenvölkersterbens. Daher hatte die EU-Kommission ab 1. Dezember 2013 die Zulassung für drei Neonikotinoide zunächst für zwei Jahre für bienenrelevante Kulturen wie zum Beispiel Raps eingeschränkt. Dagegen klagen die Hersteller Bayer und Syngenta derzeit vor dem Europäischen Gerichtshof. Bereits rund 20.000 Protestschreiben gegen diese Klage und den umstrittenen Wirkstoff Thiacloprid sind innerhalb eines Monats bei Bayer eingegangen.

ausführliche Informationen zur Kampagne

[EFSA] Bienensterben

CBG Redaktion

Die europäische Aufsichtsbehörde EFSA bestätigt erneut, dass die BAYER-Pestizide Imidacloprid und Clothianidin Bienen schädigen. Die Coordination gegen BAYER-Gefahren fordert schon seit 1997 (!) ein Verbot von Neonicotinoiden.

Neonikotinoide: Risiko für Bienen durch Spritzanwendung zur Blattbehandlung bestätigt

EFSA, 26 August 2015 -- Die EFSA bestätigt, dass die Spritzanwendung von neonikotinoidhaltigen Pflanzenschutzmitteln zur Blattbehandlung ein Risiko für Bienen darstellt. Die Behörde hat Bewertungen der für Bienen bestehenden Risiken durch Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam veröffentlicht und berücksichtigte dabei alle Anwendungen mit Ausnahme von Saatgut-Behandlungen und Granulat. In den Fällen, in denen die Bewertung abgeschlossen werden konnte, wurden entweder hohe Risiken ermittelt oder konnten nicht ausgeschlossen werden. In den übrigen Fällen konnte die Risikobewertung aufgrund lückenhafter Daten nicht abgeschlossen werden.
Die Schlussfolgerungen entsprechen jenen, zu denen die EFSA vor zwei Jahren gelangte, als sie die von den drei Substanzen ausgehenden Risiken für Bienen durch den Einsatz zur Saatgutbehandlung bzw. als Granulat bewertete. Die Europäische Kommission ersuchte die EFSA um die Bewertung aller sonstigen Anwendungen, nachdem sie im Jahr 2013 strengere Auflagen für den Einsatz von Neonikotinoiden verordnet hatte.
Die Verwendung der drei Substanzen zur Saatgut- oder Boden-Behandlung ist derzeit bei Kulturpflanzen, die von Bienen beflogen werden, sowie bei Getreide außer Wintergetreide nicht zulässig; ausgenommen sind Anwendungen im Gewächshaus. Der Einsatz der Substanzen zur Blattbehandlung bei Kulturpflanzen, die von Bienen beflogen werden, sowie bei Getreide ist – außer in Gewächshäusern oder nach der Blüte – verboten.

Weitere Schritte
Bei Einführung der Auflagen erklärte die Kommission, dass sie innerhalb von zwei Jahren eine Auswertung etwaiger neuer wissenschaftlicher Informationen zu den Risiken für Bienen durch den Einsatz der drei Neonikotinoide zur Saatgutbehandlung und als Granulat in die Wege leiten würde.
Im Rahmen dieses Prozesses hat die EFSA nationale Behörden, Forschungseinrichtungen, Industrie und sonstige interessierte Kreise aufgerufen, einschlägige neue Informationen einzureichen.
Sämtliche Informationen sollten bis zum 30. September 2015 vorliegen. Nach Erhalt eines weiteren diesbezüglichen Mandats der Europäischen Kommission wird die EFSA dann das Material auswerten und Schlussfolgerungen im Hinblick auf eine aktualisierte Risikobewertung formulieren.

[Koch Bienensterben] Hauptversammlung 2016

CBG Redaktion

Christoph Koch (Erwerbsimkerbund) zu Bienensterben: Neonics gefährlicher als BAYER behauptet?

Sehr geehrter Vorstand,
sehr geehrter Aufsichtsrat,
meine sehr geehrten Damen und Herrn Aktionäre,

mein Name ist Christoph Koch und dies ist nun schon mein 8ter Auftritt hier. Ich spreche zu ihnen als Aktionär, aber vor allem auch im Namen des deutschen Berufs- u. Erwerbsimkerbundes und der EU-weiten Imkervertretung dem EPBA

Bei meinen Fragen geht es um die Neonics.

Alle meine bisherigen Fragen finden Sie übrigens auch ganz leicht im Internet und es lohnt sich diese mal in Ruhe zu lesen!

Herr Dekkers,

sie tun mir nun fast schon leid mit der dritten Wortmeldung schon so mit Bienenprobleme konfrontiert zu werden und das auch noch von Imkerinnen!
Respekt! Die Frauenquote zumindest stimmt hier schon mal!
BAYER ist bei den Pharmaka sehr Stolz und traut sich dort sogar Produkt bezogene Umsätze zu nennen.
Warum bei den Neonics nicht? Trauen sie sich das nicht mehr!
Warum nur? Haben Sie etwas zu verbergen?
BAYER war einmal stolz dazu Zahlen zu präsentieren
Doch das möchte man nicht mehr tun!
Und zwar genau seit es diese massive Kritik gibt.
Schon etwas eigenartig nicht wahr?
Daher die übliche Frage von mir:
Wie viel Umsatz haben die Neonics 2015 im Detail gemacht?
Ich hätte diese Umsatz-Zahlen gerne gesplittet nach den Wirkstoffen.

Dekkers Antwort hierzu: Weil es die Konkurrenz es auch nicht macht!

Meine Damen und Herren Aktionäre,

der Vorstand erklärt hier Jahr für Jahr, dass die Neonic-haltigen Produkte bei sachgerechter Anwendung alle Bienensicher seien und ganz andere Dinge die wirklichen Ursachen für die großen Bienenprobleme sind. Letztes Jahr haben Sie Herr Dekkers auch erklärt, dass sie sich mit der Klage gegen das EU Verbot Rechtssicherheit versprechen. Rechtssicherheit für was? Etwa dafür, dass Sie mit falschen Zahlen operieren durften? Den dazu gibt es ein paar ungeklärte Fragen:

Stimmt es, dass die ersten LD50 Werte für Imidacloprid noch in den 90ern korrigiert werden mussten?

Meine Damen und Herren Aktionäre zu ihrer Info:
Unter LD50 Wert versteht man beim Bienenschutz den Wert, welcher sich ergibt, wenn ein Wirkstoff nach 48 Stunden von 100 Bienen noch 51 am Leben lässt.
Nennen Sie uns bitte den ursprünglichen LD50 Wert und den später ermittelten Wert.
Stimmt es auch, dass es bei Clothianidin ebenfalls zweierlei LD50 Werte gab?
Nennen Sie uns bitte auch hier den ursprünglichen und den im Laufe von 2008 ermittelten LD50 Wert!
Herr Dekkers können sie uns bitte die Einrichtungen / Institutionen nennen, welche diese Ursprünglichen LD50 Werte ermittelt hatten.
Und wer hatte die zweiten Werte gefunden und warum gibt es da einen Unterschied?

Dekkers Antwort: Er widersprach dem nicht bzw. sagte, dass diese LD50 Werte immer wieder von verschiedenen Institutionen zu unterschiedlichen Zeiten Überprüft wurden. BAYER orientiert sich immer an den konservativsten und somit an den niedrigsten Werten und stellt so eine hohe Bienensicherheit her! So ergibt sich Imidacloprid 3,7 ng/Biene und für Clothianidin 3,8 ng/Biene

Hier stellt sich dann natürlich auch die Frage,
was versteht BAYER unter einer lebenden Biene?
Ist das eine Biene die noch eine Blüte befruchten kann?
Oder ist das eine Biene die (nur) noch atmet?
Ist dieser Begriff in irgendeinem Kodex formuliert oder gibt es hier interpretationsspielraum?
Herr Dekkers lösen sie uns bitte dieses Rätsel?

Dekkers Antwort: Die Schutzziele sind von den Zulassungsbehörden definiert und an diesen orientiert sich BAYER.

Meine Damen und Herren Aktionäre
die für Deutschland zuständige Zulassungsbehörde das JKI, eine Einrichtung des BVL ist auch die Anlaufstelle für Bienenvergiftungen.
Herr Dekkers, stimmt es, dass das JKI erst nach 2008 geeignete Messgeräte bekam um die tatsächlichen LD50 Werte für Clothianidin zu ermitteln?
Stimmt es, dass bis zu diesem Zeitpunkt (also vor 2008) immer die Labore von BAYER in Anspruch genommen werden mussten?
Auch von den deutschen Bieneninstitute?
Vor allem wenn es darum ging, dass Kritik ausgeräumt werden sollte?
Stimmt es auch, dass auf dem Postweg bzw. nach 8 Tagen nur noch 35% des LD50 Wertes bei Imidacloprid nachgewiesen werden können?
Welche Werte hat BAYER?
Ich hätte gerne eine Auflistung der in Honig-Bienen nachweisbaren Rückstandswerte gestaffelt nach Lagerungstagen bis hin zu 52 Tagen.
Bitte diese Zahlen für Thiacloprid, Imidacloprid und Clothianidin jeweils getrennt.
Sie müsste diese Daten parat haben, denn zum Zulassungsprozedere sollten diese ja mitgeliefert werden! Oder etwa nicht?
Klären Sie uns auch da bitte mal auf Herr Dekkers

Dekkers Antwort:Die Methoden zur Bestimmung der LD50 Werte war schon lange vor 2008 etabliert und wurde lange vor 2008 allgemein angewendet und dies auch von verschiedenen Laboren und nicht nur von BAYER.

Meine Damen und Herren Aktionäre,

BAYER versuchte in Frankreich die Zulassung von Poncho mit den Daten des DeBiMo zu erlangen. Doch das DeBiMo war nie für so etwas ausgelegt.
Herr Dekkers was machen Sie da nur?
Was macht da BAYER?
Haben Sie da alles noch im Griff?
Sie wollen also Rechtssicherheit für so etwas?

Dekkers Antwort dazu: Um eine Zulassung für ein PSM zu erhalten ist ein umfangreiches Datenpaket erforderlich. In diesem rahmen hat BAYER ergänzende Studien aus Deutschland eingereicht. Diese Daten des DeBiMo gehörten zu diesem Datenpaket.

Bienenschutz ist für sie sehr wichtig, das sagten Sie selber ja auch schon!
Aber handelt BAYER auch für einen guten Bienenschutz?
Mir kommt es nicht so vor!
Ich finde da etliche Widersprüche, um nicht zu sagen gezielte verschauklerei!
Herr Dekkers haben Sie nicht Angst, dass ihnen hier so langsam alles nach hinten losgeht, so wie letztes Jahr mit der Abmahnung gegen den BUND?
Herr Dekkers ist ihnen eigentlich klar, dass sich das alles schon seit langem abzeichnete? z.B. mit dem Verbot von GOUCHO also Imidacloprid in Frankreich in den 90ern. Spätestens jedoch seit September 2002 muss BAYER (bzw. zumindest ihren Insidern und Flüsterern) klar sein, dass so eine Katastrophe wie die in 2008 kommen musste!
Dafür gibt es Belege!
Sie selber, Herr Dekkers, haben für diese Geschichten aus der Vergangenheit nicht unbedingt die Verantwortung. Eher ihre Vorgänger! Im Grunde aber ist es die BAYER AG, an der dieses Bienenkillerimage nun hängen bleibt.

Meine Damen und Herren Aktionäre,

Honig-Bienen können ihre Brutnesttemperatur sehr präzise regeln.
35°C haben die da drin in ihrem Stock und das mit einer Genauigkeit von 0,2°C.
Stimmt es, dass Neonics einen sehr negativen Effekt auf die Brutnesttemperatur haben?
Genauer gesagt um bis zu 2°C

Dekkers Antwort hierzu: In zahlreichen Freilandstudien und Monitoring Aktivitäten wurde niemals ein Zusammenhang zwischen dem Einsatz von Neonics und der Befallstärke von Bienenvölkern mit der Varroamilbe gefunden. Ebenso wurden keine direkten oder indirekten Effekte auf Missbildungen von Flügel festgestellt.

Stimmt es auch, dass zu niedrige Brutnesttemperatur die Varroa-Vermehrungsrate extrem begünstigt?

Dekkers Antwort: Dies hat Dekkers bestätigt

Stimmt es auch, dass zu niedrige Brutnesttemperatur zu Missbildungen der Flügel führen kann?

Dekkers Antwort: Siehe Antwort weiter oben

Oder sind das für BAYER alles realitätsferne Fakten?

Dekkers Antwort: BAYER nimmt den Bienenschutz sehr ernsts

Wie sieht es aus mit den Halbwertszeiten der Neonic-Beizen im Boden?

Wie haben sie diese Werte gefunden?
92 Tage sagt BAYER, andere reden von bis zu 1500 Tagen, wieder andere sprechen von Jahrzenten. Was stimmt jetzt wirklich?

Dekkers Antwort: Für Imidacloprid sind es 40-288 Tage; Für Clothianidin sind es 16-258 Tage; Beides unter europäischen Bodenbedingen und sind abhängig von den Bodenverhältnissen. Daher variieren diese Werte.

Meine Damen und Herren Aktionäre, mit der EU Klage hat BAYER nun ein Problem mehr bekommen mit dem Bienenschutz! Es wird eng und enger!
Das Bienen-Killer-Image klebt jetzt noch mehr als Bärendreck!
Meine Redezeit ist beschränkt. Ich würde gerne noch mehr hinterfragen.
Meine Damen und Herrn Aktionäre ich bin über all die Jahre, in welchen ich nun hier Fragen stellte, nicht nur enttäuscht und frustriert worden. Ich erkenne in diesem Konzern, was den Bienenschutz betrifft, eine total differenzierte Auslegung dessen, was vermutlich alle hier im Raum Anwesenden unter Bienensicher interpretieren. Mich macht das nicht sprachlos und mir bleibt auch nicht die Spucke im Hals stecken! Es geht um die Bienen ja das ist nicht zu vergleichen mit dem was BAYER mit den Menschen macht, wenn ich da an Produkte wie die Jasminell denke.

Bei Aktien geht´s immer ums Geld! Sogar um sehr viel Geld!
Doch mit Geld kann man sich nicht alles kaufen. Tote Bienen kann man nicht mehr lebendig machen und Menschen erst recht nicht!

Als Aktionäre haben sie es hier und heute selbst in der Hand, wie sie sich entscheiden.
Seien Sie daher mutig und zeigen Sie dem Vorstand ruhig auch mal die Rote Karte!
Vielen Dank für Ihre geschätzte Aufmerksamkeit!

Christoph Koch
3. Vorsitzender im Deutschen Berufs- und Erwerbsimkerbund
Landesgeschäftsführer für Baden-Württemberg
Karl-Friedrichstraße 15
D 77728 OPPENAU
Tel.: +49 7804 3589
E-Mail: vorstand@berufsimker.de
www.berufsimker.de

Mein Kommentar:

Bestritten wird aber, dass BAYER keinen Zusammenhang zwischen dem Einsatz von Neonics und Varroavermehrung erkennen kann. Zumindest nicht in den Freilandversuchen und Monitrings. Ja das kann ich auch wenn ich es nicht sehen will. Vielleicht liegt das auch daran, dass viele Versuche nicht lange genug dauern. Ob BAYER jemals diesen Zusammenhang untersuchte?

Um es also auf den wesentlichsten Punkt zu bringen:

Bei diesem seinem letzten Auftritt als Vorstandsvorsitzender belastet Miriam Dekkers das JKI bzw. das BVL auf das massivste. Warum?
Nun auf meine Fragen nach den LD50 Werten und dem Postweg hat er in ungefähr so geantwortet:

Das JKI gibt genaue Anweisungen, wie Bienenproben nach einen Vergiftungsfall zu verpacken und zu versenden sind. Damit wird sichergestellt, dass die Rückstandsanalytik der Proben für alle Wirkstoffe aussagekräftige Ergebnisse liefert.
.
Dekkers bezog sich nicht (direkt) auf die Resultate der Postweg-Studie und widersprach auch deren Ergebnisse nicht. Also stimmen sie. OK welche Erkenntnis ergibt sich damit für uns Imker und die Praxis aus der Zeit vor 2008?
Der Imker wendet sich bei einem Verdacht auf eine Vergiftung an den Pflanzenschutzdienst. Das allein ist ja schon eine schwierige Sache, wenn deren irrtümlichen Empfehlungen vielleicht ein Vergiftungsproblem ausgelösten. (Maiswurzelbohrer mit PONCHO oder PONCHO-PRO zu bekämpfen und die bis dato unbekannten oder geleugneten Probleme mit der Sätechnik)
Die Proben nimmt dann der Pflanzenschutzdienst mit. Ob diese dann vorschriftsmäßig Verpackt werden usw. kann der betroffene Imker also nicht überprüfen. Die Proben kommen zum JKI und dort wird der Larventest gemacht.
Also werden die Proben dort aufgetaut? Falls diese je eingefroren wurden! Der Betroffene weiß es ja nicht. Ist der Larventest positiv, werden diese Proben dann nach Berlin gesendet und dort analysiert. Werden die dann nochmal eingefroren?
Wie viel Zeit dafür verstreicht weis der Betroffene auch nicht. 2007 war der Larventest im Lörracher Fall positiv und bis heute gibt es eine Menge unklarer Vergiftungen, bei denen der tötende Wirkstoff nicht ausgemacht werden kann.
Um hinter diese Fragen also wirklich Licht zu bekommen, sollten wir nun wissen, wie diese Postwegstudie gemacht wurde? Auf welchen Annahmen wurden diese aufgebaut?
Und warum es überhaupt einen Anlass dazu gab, eine derartige Studie zu erstellen. Denn das Ergebnis wird von BAYER ja nicht in Frage gestellt. So jedenfalls kann man Dekkers Antworten interpretieren. Daraus ergibt sich aber nun die nächste Frage. Existierten diese Anweisungen zum Umgang mit Bienenproben, von denen Dekkers hier sprach, schon vor dieser Post-Studie oder erst danach? Oder war der Fall Lörrach schon der Auslöser? Das Ganze lässt also sehr viel Raum für Vermutungen aufkommen, welche letztlich gerade durch die Geschichte aus 2007 von Lörrach nochmals erneut erhärtet werden. Bayer schiebt also den schwarzen Peter ganz gezielt in Richtung BVL / JKI. Das wird zusätzlich bestärkt, in dem Dekkers sagt, dass die Analysetechnik seit Beginn an bekannt war und von mehreren Laboren angewendet wurde. Also stimmt es, dass die unabhängigen Labore in Frankreich schon recht bald die Gefahr der Neonics erkannten, während die deutschen Bieneninstituten dem ja aufs heftigste wiedersprachen. Unter anderem weil sie die falschen Messmethoden anwendeten oder mit Laboren zusammen arbeiteten, welche diese feinen Werte nicht detektieren konnten. Darunter auch vielleicht die falschen Labore im BAYER Konzern? Oder beim JKI ?
Hat also das JKI eine Mitschuld, wenn es nicht eher etwas gesehen hat, weil es die flache Brille verwendete? Vielen Dank Herr Dekkers jetzt wissen wir es!
Doch da ergibt sich eine weitere Frage: muss man nicht schon bei der Zulassung in den Datenpaketen auch die Analysetechnik und das Verfahren mit angeben? War das Verbot von GOUCHO nicht auch damit begründet, dass BAYER hier getickst hatte?

Trifft das tricksen nun auch für Glyphosat und alles andere zu?

Ein feiner Schachzug nun den schwarzen Peter auf die Zulassungsbehörde abzuwälzen, wenn man bedenkt, dass BAYER sich Mittel- bzw. Langfristig von Crop-Sience verabschieden will.

Dekkers bestätigte einen Effekt zwischen Brutnesttemperatur und Varroa-Vermehrung. Prima danke auch hierfür Herr Dekkers! Bestritten wird aber, dass BAYER keinen Zusammenhang zwischen dem Einsatz von Neonics und Varroavermehrung erkennen kann. Zumindest nicht in den Freilandversuchen und Monitrings. Ja das kann ich auch wenn ich es nicht sehen will. Vielleicht liegt das auch daran, dass viele Versuchen nicht lange genug dauern. Oder diese Freilandversuche in Ländern gemacht werden wo es oft Außentemperaturen von über 40° C gibt. Ob BAYER jemals diesen Zusammenhang untersuchte? Dass Neonics einen negativen Effekt auf die Brutnesttemperatur haben, Logisch ist jedenfalls dass BAYER dieser Zusammenhang nicht in den Kram past, sonst wäre die Varroa ja nicht der Belzebub, was seit nunmehr bald 20 Jahren ja gut funktionierte. Doch Alexander Papachristophoru hat schon 2005 einen Effekt auf die Brutnesttemperatur aufgezeigt. 2°C Temperaturdifferenz statt 0,2° leitet man hier etwa falsches ab? Etwa dass es ja auch 2° wärmer werden könnte? und somit sich die Verdeckelungszeit verkürzt? Könnte ja vielleicht sein, denn es war ja keine Freilandstudie sondern eine Laborstudie. Wenn BAYER also auf Tenneriffa diese Studien machte und nicht in Norwegen, oder einfach zu kurze Versuchszeiten wält, könnte es falsche Rückschlüsse geben. Ich selber würde die ganzsicher bei 40°C Außentemperatur machen, wollte ich den Zusammenhang verschweigen. Die Eisheilige mit eingeschlossen. Immerhin bestätige BAYER ja den Effekt der Brutnesttemperatur auf die Varroa! Das können sie heute nicht mehr leugnen.

Das große Problem aber bei der Fragestellung ist doch, dass die Neonics nicht alleine da sind. Auch nicht ein Neonics für sich alleine! Es sind ja bis zu 5 PSM Wirkstoffe zusammen im Pollen des DeBiMo gefunden worden, in BAYERS Lieblings-Monitoring. Alle diese PSM zusammen sorgen dafür, dass nach dem Öffnen einer Bienenwohnung, je nach umständen, es bis zu 18 Stunden braucht, bis da in der Kiste wieder diese 35°C herrschen.

Oha der Imker ist also selber schuld?
Haben wir das nicht schon so oft gehört?
Der Imker hätte also seinen Bienen-Kasten besser nie aufgemacht. PSM sind somit für Bienen dann kein Problem, das Problem steht tatsächlich hinter der Kiste! Vielen Dank Herr Dekkers, jetzt erst wird mir das Rätsel des Magischen Dreieck von Böcking, Liebig und Aumeier klar, und nun weiß ich auch, warum das Problem tatsächlich hinter der Kiste stehen muss! Sobald ein Imker oh nein eine Imkerin die Beute öffne und nicht gleich wieder zumacht (man nennt das dann diese hochgelobte Kippkontrolle) gibt es (dank PSM) ein Temperaturproblem im Stock, durch das in letzter Konsequenz die Varroa dann mächtig zurück schlägt. In den Zeiten vor der Varroa hat man ja stundenlang Königinnen suchen können, und die Völker haben das überlebt! Heute braucht ein erfolgreicher Imker laut dem magischen Dreieck ja keine Königinnen mehr suchen. Dafür gibt es nun viel bessere Lösungen. Prima dass ich das noch erleben durfte Herr Dekkers, echt vielen Dank für diesen Tipp!

Noch ein toller Tipp von ihnen hab ich da auf der JH gehört. Weil MESUROL kein Neonic ist, macht der Abrieb dieser Beize auch kein Bienenproblem. Toll das war mir bisher auch nicht ganz klar gewesen. Aber bestritten hat Herr Dekker nicht, dass der Wirkstoff draußen in der Natur ankommt. Trotz verbesserter Beiz und Saattechnik, die ja laut BVL /JKI auch für MESUROL gilt. Weis das der Herr Dekkers nicht? Wie soll man so trotz all dem bekannten Wissen den hochgelobten Begriff „bei Sachgerechter Anwendung sind unsere Produkte Bienensicher“ verstehen? Das frag ich mich jetzt ernsthaft. Diese (von BAYER gemachten?) Staubtest mit den Neonicbeizen wurden nach meinem Wissen immer nur auf 3000 m² gemacht und da kommt so gut wie nichts aus der Sämaschine, also draußen an. Obwohl sich ja der BAYER Mitarbeiter Dr. Richard Schmuck hierzu auch schon in Widersprüche verwickelt hatte, während der ersten Auswertungsgespräche zu den Ereignissen von 2008. Aber das ist ja alles total unbedeutend, glaubt man der BAYER AG.

Macht aber diese Tests aber auf 5000 m² oder mehr, dann findet man die realistischen Werte und die sind dann schon anders zu sehen hinsichtlich der Bienensicherheit. Ach so ja, da war ja das mit den zweierlei LD50 Werten.

Ergo Bienensichere Anwendung heißt alle 3000 m² die Sämaschinen putzen!

Das scheint also die „Sachgerechte Anwendung“ zu sein, die auch Bienensicher ist!
Vielen Dank Herr Dekkers auch für diese Lehrstunde!
Naiv wie ich nun mal war, wusste ich das alles ja nicht und muss mich ja jetzt fast schon schämen für meine ständigen Unterstellungen. Vor allem jene, dass eben immer noch der Vergiftungsweg nicht abgestellt werden kann, trotz Zyklonfilter, oder Abluft in den Boden oder noch besser, einer Staubwaschanlagen, es funktioniert halt einfach nicht! Das gilt also auch für den Vergiftungsweg des in 2008 angeblich so liederlich gebiezten Saatgutes! Denn damals hatten die Maisleute ja auch kaum noch Zeit das Saatgut in den Boden zu bringen, weil es vor dem Nato Gipfel ständig kalt und regnerisch war und man daher die Äcker nicht befahren werden konnten. Erst kurz vor dem Gipfel wurde es dann schon und warm. Es ist also völlig egal ob das Saatgut schlecht gebeizt war, wenn nicht alle 3000 m² die Maschine geputzt wird, gibt’s Bienenprobleme! Putzt man sie nicht kommt hinten immer was raus. Da BAYER ja die Beizqualitäten (seit 2008 und nicht schon seit 2002, als dieser Vergiftungsweg offiziell dokumentiert war) verbessert hat, ist das ja alles nun abgestellt und es kommt nur noch was hinten raus, wenn nicht richtig gebeizt wird. Das ist also die von BAYER hochgelobte Ernsthaftigkeit beim Bienenschutz!

Mir kommt das alles so vor, als würde man nach dem Motto handeln, so lange man den Pfurz nicht hört ist alles in Butter. Das blöde ist aber, manchen Pfurz riecht man halt trotzdem.

Und das sind oftmals genau die, welche auch am meisten stinken

und stinken tuts nun mal gewaltig!

Hauptversammlung

CBG Redaktion

Pressemitteilung vom 18. März 2004

Bilanzpressekonferenz der BAYER AG

Kritische Aktionäre reichen Gegenanträge ein

Die Coordination gegen BAYER-Gefahren reicht anlässlich der heutigen Bilanzpressekonferenz der BAYER AG Gegenanträge zur Hauptversammlung des Konzerns ein. „BAYER war im vergangenen Geschäftsjahr für eine Vielzahl von Missständen verantwortlich. Der Vorstand hat diese verursacht oder nicht verhindert, weshalb ihm die Entlastung verweigert werden muss“, heißt es in dem Antrag.

Im vergangenen Geschäftsjahr war der Konzern für eine Vielzahl von Skandalen verantwortlich:

Kinderarbeit bei indischen Zulieferern des Konzerns;
Behinderung freier Gewerkschaftsarbeit bei Bayer Philippines;
Forcierung von Gen-Nahrung gegen den Wunsch der Bevölkerungsmehrheit;
Mit-Verantwortung für das europaweite Bienensterben durch Verkauf des Insektizids Gaucho;
Gefährdung Tausender Patienten durch den Verkauf unwirksamer oder gefährlicher Pharmazeutika.

Die Coordination gegen BAYER-Gefahren macht seit 20 Jahren in den BAYER-Hauptversammlung auf die Schattenseiten der Konzernpolitik aufmerksam. Kritiker aus dem In- und Ausland werden die Gegenanträge in der Versammlung am 30. April begründen.

Es folgt der vollständige Text der Gegenanträge:

Gegenantrag zu TOP 2: Der Vorstand wird nicht entlastet

* Die von der Coordination gegen BAYER-Gefahren veröffentlichte Studie „Kinderarbeit im indischen Baumwollanbau“ enthüllt, wie Saatgut-Konzerne von Kinderarbeit in ihrer schlimmsten Form profitieren: der indische Markt für hybride Baumwoll-Saaten wird von fünf multinationalen Unternehmen dominiert, darunter eine Tochterfirma von BAYER. Die Zulieferer der Multis beschäftigen Zehntausende Kinder, überwiegend Mädchen zwischen sechs und 14 Jahren. Viele Kinder befinden sich in Schuldknechtschaft, sind also über Jahre von ihren Familien getrennt, um Darlehen abzuarbeiten. Eine Schulbildung erhalten sie nicht, damit bleiben sie ihr Leben lang im Armutskreislauf gefangen. Die Saatgut- Konzerne kontrollieren die Farmen mehrmals pro Jahr - es wäre für die Firmen ein Leichtes, durch die Zahlung höherer Abnahmepreise sowie ein vertragliches Verbot von Kinderarbeit und diesbezüglichen Kontrollen das Problem zu lösen. Die Kampagne der Coordination gegen BAYER-Gefahren hat dazu geführt, dass Vertreter von BAYER die Verantwortung für die Zustände bei ihren Zulieferern übernahmen und Abhilfe versprachen. Bislang ist unklar, ob die Kinder tatsächlich durch erwachsene Arbeitskräfte ersetzt werden - unabhängig davon ist einem Vorstand, der über Jahre hinweg Kinderarbeit bei seinen Zulieferern toleriert, die Entlastung zu verweigern.
* In den Philippinen versucht BAYER, gewählte Gewerkschafts-
vertreter aus den Werken zu drängen. Mehreren Gewerkschaftern wurde gekündigt, geltende Tarifverträge wurden nicht eingehalten, und mit Unterstützung der Firmenleitung wurde eine unternehmensnahe Gewerkschaft gegründet. Trotz mehrerer Gerichtsbeschlüsse wurden die Gewerkschaftsbeiträge seit mehreren Jahren nicht an die rechtmäßigen Arbeitnehmervertreter von der EMPLOYEES UNION OF BAYER PHILIPPINES ausgezahlt.
* Im südindischen Baumwollgürtel kommt es zu einer hohen Zahl von Vergiftungen durch Pestizide der Firma BAYER. Dies belegen Recherchen der TV-Journalistin Inge Altemeier. Da die Landarbeiter nicht über die Risiken des Gifteinsatzes aufgeklärt werden und keine Schutzkleidung besitzen, kommt es täglich zu Todesfällen. BAYER dominiert den indischen Pestizidmarkt. Große Mengen von in Europa nicht mehr zulassenen Agrogiften wie Monocrothopos lässt der Konzern von Subunternehmern produzieren - besonders im Industriegebiet von Vapi. Aufgrund fehlender Sicherheitsstandards sind Unfälle dort an der Tagesordnung. Das Grundwasser ganzer Landstriche ist mit dem Agrogift verseucht, so dass sich die Bewohner aus Tankwagen versorgen müssen und hierfür einen großen Teil ihres Einkommens aufbringen müssen. Die von BAYER vertriebenen Pestizide gelangen über die Baumwolle auch in die Textilproduktion. Die dort beschäftigten Arbeiterinnen atmen die Gifte in großen Mengen ein. Im Textilstandort Tripur beträgt die Lebenserwartung daher lediglich 35 Jahre.
* Das von US-Verbraucheranwalt Ralph Nader herausgegebene Magazin Multinational Monitor hat die BAYER AG auf die Liste der „Ten Worst Corporations 2003“ gesetzt. In der jährlich veröffentlichten Aufstellung werden Firmen aufgeführt, die „Verbraucher betrügen, die Umwelt verseuchen und Arbeiterrechte missachten“. Mehrere Skandale führten zu der Nominierung: jahrelang hatte BAYER Medikamente überteuert abgerechnet und das amerikanische Gesundheitsprogramm MedicAid um Millionenbeträge geprellt. Im Mai 2003 bekannte sich BAYER in einem Strafverfahren des Betrugs schuldig. Zivilrechtlich wurde der Konzern zusätzlich zu Zahlungen von rund 250 Millionen Dollar verurteilt. Im vergangenen Sommer brachten Recherchen der New York Times ans Licht, dass BAYER in den Achtziger Jahren ungetestetes Blutplasma nach Asien exportierte, während in den USA und Europa bereits sichere Präparate angeboten wurden. Zahlreiche asiatische Bluter infizierten sich mit HIV. Ebenfalls die New York Times enthüllte im vergangenen Jahr interne Dokumente, nach denen Mitarbeiter von BAYER die Risiken des Cholesterin-Senkers Lipobay frühzeitig kannten und das Management warnten. Trotzdem wurde das Präparat auf den Markt gebracht. Lipobay wird für mindestens 100 Todesfälle verantwortlich gemacht, rund 10.000 Klagen gegen BAYER sind noch anhängig.
* Der geplante Verkauf der Chemiesparte NewCo zieht erhebliche Nachteile für die Belegschaft nach sich. Tausenden MitarbeiterInnen drohen Einkommensverluste oder sogar der Verlust des Arbeitsplatzes. Bereits nach dem Lipobay-Desaster hatte der Vorstand Tausende von Arbeitsplätzen vernichtet. Die Coordination gegen BAYER-Gefahren fordert eine dauerhafte Beschäftigungs- und Gehaltsgarantie für alle Angestellten des Unternehmens.
* Der BAYER-Konzern ist mehrfach bei Bundeskanzler Schröder und Wirtschaftsminister Clement vorstellig geworden, um die Reform des EU-Chemikalienrechts zu verhindern. BAYER verbreitete zudem abenteuerliche Studien, wonach die Reform hunderttausende Arbeitsplätze vernichten würde. EU-Umweltkommissarin Margot Wallström hat daraufhin die deutsche Chemie-Wirtschaft der Lüge bezichtigt: wenn durch das Regelwerk tatsächlich Arbeitsplätze verloren gingen, gestehe die Industrie ein, dass tatsächlich zahlreiche Substanzen wegen ihrer Gefährlichkeit aus dem Verkehr gezogen werden müssten. Dies hätten die Konzerne aber immer bestritten. „Ich mag insbesondere die Panikmache der deutschen Chemie-Industrie nicht“, so Wallström. Der BAYER-Konzern produziert eine lange Liste hochgefährlicher Chemikalien: Weichmacher, Chlororganika, das hormonaktive Bisphenol A und hunderte von Pestiziden. In der Vergangenheit mussten zahlreiche BAYER-Produkte wegen der Vergiftung Tausender Menschen vom Markt genommen werden, u.a. PCBs, Holzschutzmittel und Pentachlorphenol.
* 80% der VerbraucherInnen lehnen Gentechnik im Essen ab. Denn trotz der gebetsmühlenartig wiederholten Versicherung der Industrie, dass Gen-Nahrung sicher und „tausendfach getestet“ sei, sind die langfristigen Risiken bis heute völlig unklar. So verdoppelte sich in den USA seit Einführung von Gen-Pflanzen die Zahl Nahrungsmittel-induzierter Krankheiten und Allergien. Frühere Versprechen („veränderte Gensequenzen können nicht auf herkömmliche Pflanzen überspringen“) stellten sich samt und sonders als falsch heraus. In Belgien wurde im Frühjahr der Antrag von BAYER auf Zulassung von Gen-Raps wegen unkalkulierbarer Risiken für die Umwelt abgelehnt. Trotzdem hält BAYER an dieser Risikotechnologie fest und hat die Zulassung gentechnisch veränderte Pflanzen in verschiedenen europäischen Ländern beantragt.
* Auf Druck des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller (VFA) verzichtete die Bundesregierung auf die Einführung einer „Positivliste für Medikamente“ und des „Institut für Qualitätssicherung in der Medizin“. Die Positivliste hätte die Möglichkeit erbracht, nutzlose und risikoreiche Medikamente aus dem Leistungskatalog zu streichen. Hierdurch wären eine Verbesserung der Versorgung und Einsparungen in Milliardenhöhe zu erreichen. Der VFA wurde 1994 auf Initiative von BAYER gegründet und wird von Cornelia Yzer, früher Justitiarin bei BAYER, geleitet.

Gegenantrag zu TOP 3: Der Aufsichtsrat wird nicht entlastet

Begründung: Der Aufsichtsrat kommt seiner Kontrollfunktion nur ungenügend nach und soll daher nicht entlastet werden. Es folgen Beispiele einer umweltfeindlichen Konzernpolitik, die vom Aufsichtsrat mitgetragen werden:

* Am 13. Februar 2004 kam es im BAYER-Werk Baytown/USA zu einer Explosion im Bereich der TDA-Produktion. Auch in Deutschland stellt BAYER im großen Maßstab Toluylendiamin her - erst vor vier Monaten wurde im Werk Dormagen die weltweit größte TDA-Anlage in Betrieb genommen. Trotzdem ließ der Konzern einen Brief der Coordination gegen BAYER-Gefahren unbeantwortet, in dem sich der Verein nach den Ursachen des Störfalls und den Risiken für die Anwohner des Dormagener Werks erkundigt.
* Der BAYER-Konzern beteiligte sich an illegalen Geheim- Gesprächen der US-Umweltbehörde EPA mit Pestizidherstellern. Ziel der Konzerne ist eine Aufweichung der Pestizid-Grenzwerte.
* Das von der französischen Regierung beauftragte Comité Scientifique et Technique stellte kurz vor Weihnachten in einem Untersuchungsbericht fest, dass „die Saatgutbehandlung mit dem Pestizid Gaucho ein signifikantes Risiko für Bienen darstellt“. Französische Untersuchungsrichter leiteten zudem Ermittlungen gegen Bayer CropScience sowie gegen dessen Vorsitzenden Franck Garnier ein. Der Vorwurf lautet auf Handel mit „giftigen landwirtschaftlichen Produkten mit Schädigungen für die Gesundheit von Mensch oder Tier“. Der BAYER-Konzern behauptete daraufhin, eine Studie der französischen Lebensmittelbehörde AFSSA würde die Vorwürfe gegen Gaucho entkräften. Ein Sprecher der AFFSA wies diese Darstellung jedoch zurück: „Unsere Studie zeigt, dass der Wirkstoff Imidacloprid unter bestimmten Bedingungen zum Tod von Bienen führen kann.“ Fast die Hälfte aller Bienenvölker in Mitteleuropa fiel dem großen Bienensterben der letzten Jahre zum Opfer. Trotzdem weigert sich BAYER, das hierfür mitverantwortliche Insektizid vom Markt zu nehmen.
* In den USA ist ein geheimes Strategiepapier der Chemie-Industrie in die Öffentlichkeit gelangt: Demnach wollen die im American Chemistry Council zusammengeschlossenen Unternehmen (darunter BAYER) auf „schmutzige Tricks“ zurückgreifen, um vorsorgende Sicherheits-Tests von Chemikalien zu verhindern. Eine auf Schmutzkampagnen spezialisierte Werbeagentur soll Umweltaktivisten von ehemaligen Agenten ausspionieren lassen, Pseudo-Bürgerinitiativen gründen, fachfremde Organisationen (z.B. Minderheiten- oder Frauenorganisationen) als „unabhängige“ Bündnispartner kaufen und das Vorsorgeprinzip durch Öffentlichkeits-Kampagnen „stigmatisieren“. Ein selten deutliches Beispiel für den Machtmißbrauch großer Konzerne.
* Zu Beginn des Jahres musste BAYER in Kanada unlautere Werbekampagnen für Pestizide einstellen. Die irreführende Verwendung von Begriffen wie „sicher“, „umweltfreundlich“ oder „staatlich geprüft“ vermittelte den falschen Eindruck, dass staatliche Stellen den Einsatz von Pestiziden empfohlen hatten. Die Regulierungsbehörde Pest Management Regulatory Agency folgte einem Antrag der Umweltorganisation Earth Action. Betroffen ist u.a. das BAYER-Insektizid Admire. Neben der Einstellung der Werbekampagne verhängte die Behörde ein Bußgeld. Die Verharmlosung der immensen Gefahren von Pestiziden hat bei BAYER Tradition. So verstößt der Konzern seit Jahren gegen den Kodex der Welternährungsorganisation FAO, wonach Pestizidwerbung grundsätzlich auf Umwelt- und Gesundheitsrisiken hinweisen muss.

[Reden] Hauptversammlung 2014

CBG Redaktion

In der Versammlung sprachen insgesamt 26 Kritische Aktionär/innen:

=> Jan Pehrke: "Energiewende à la BAYER

=> Philipp Mimkes (CBG) zu tödlichen Pharma-Produkten

=> Helmut Röscheisen (Deutscher Naturschutzring) zu Vergiftungen durch PCB

=> Dr. Dirk Zimmermann (Greenpeace) zu Bienensterben durch Pestizide

=> Philipp Frisch (Ärzte ohne Grenzen) zu Pharmapatenten

=> Kathrin Weigele und Felicitas Rohrer zu tödlichen Antibabypillen

=> Marion Larat (Frankreich) zu tödlichen Antibabypillen

=> Michelle Garcia (US) zu Risiken des Sterilisations-Präparats ESSURE

=> Roger Dammé (Europäische Imkervereinigung BEE LIFE) zu Pestiziden

=> Christoph Koch (Imkerverband) zu Bienensterben

=> Anne Isakowitsch (Some of Us) zu Bienensterben

=> Olivia Tawiah zu GenPatenten von BAYER

=> Silke Bitz zu Tierversuchen bei BAYER

=> Axel Köhler-Schnura (CBG) zur Rolle von BAYER im 1. Weltkrieg

=> Dieter Donner zu den Risiken der CO-Pipeline

=> Dr Gottfried Arnold zur CO-Pipeline

=> Ruhi Kandhari über Pharmastudien in Indien

=> Andre Sommer über Fehlbildungen durch Duogynon

=> Valerie Williams über Fehlbildungen durch Primodos/Duogynon

=> Katharina M. zur Spirale Mirena

=> Peter Noquet zu Responsible Care

USA

CBG Redaktion

Pressemitteilung vom 31. März 2004

BAYER zahlt in den USA 45 Mio Dollar an Fischer

Vergiftung von Langusten durch Pestizid „Icon“

Die Firma Bayer CropScience hat sich gestern im US-Bundesstaat Louisiana zur Zahlung von 45 Millionen Dollar an Langusten-Fischer bereit erklärt. Die Population von Langusten war nach der Verwendung des Pestizids „Icon“ im Reis-Anbau dramatisch eingebrochen, was zu hohen Einnahmeausfällen bei den betroffenen Fischern führte. Der zuständige Richter in Opelousas/Louisiana muss den Vergleich noch anerkennen, hat aber bereits eine vorläufige Zustimmung erteilt.

Philipp Mimkes von der Coordination gegen BAYER-Gefahren: „Agrogifte von Bayer sind in aller Welt für Umweltskandale und Vergiftungsfälle verantwortlich. Der Konzern muss alle Pestizide, die die Umwelt schädigen, das menschliche Hormonsystem stören oder akut toxisch wirken, vom Markt nehmen.“ Bayer ist seit der Übernahme von Aventis CropScience weltweit zweitgrößter Pestizidhersteller. Von Bayer hergestellte Wirkstoffe wie Fenamiphos, Parathion, Fenthion und Monocrotophos führen Jahr für Jahr zu Tausenden Vergiftungsfällen in aller Welt.

Aventis CropScience hatte „Icon“ 1999 auf den Markt gebracht. Vom folgenden Jahr an ging der Bestand von Langusten um mehr als 50% zurück. In der 2001 eingereichten Klageschrift kritisieren die Fischer, dass Aventis „das Pestizid Icon in fahrlässiger Weise getestet und auf den Markt gebracht hat“. Insgesamt wurden rund 1.500 Fischer geschädigt. Der in „Icon“ enthaltene Wirkstoff Fipronil wird auch für das Bienensterben in Europa und Nordamerika verantwortlich gemacht. In Frankreich wurden im Februar daher alle Anwendungen von Fipronil verboten.

Erst in der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass Pestizide von Bayer im indischen Baumwoll-Anbau für eine große Zahl tödlicher Vergiftungen verantwortlich sind. Der Konzern hatte 1995 angekündigt, alle Wirkstoffe der Gefahrenklasse I vom Markt zu nehmen, dieses Versprechen jedoch bis heute nicht umgesetzt.

[Demonstration] Bienensterben: Demonstration vor dem Bundesamt für Verbraucherschutz

CBG Redaktion

Datum: Freitag, den 18. Juli 2008 ab 10:00 Uhr

Honigbienen sind BioIndikatoren, die die Gesundheit der Umwelt anzeigen. Vor kurzem sind in Baden und in Bayern 11.500 Bienenvölker mit 330 Millionen Einzelbienen an dem Gift Clothianidin gestorben. Die Dunkelziffer der toten Wildinsekten, Vögel, Amphibien und anderen Tieren ist unbekannt. Nachweislich ist der Wirkstoff Clothianidin die Ursache für diese Umweltkatastrophe. Kaum einen Monat später wird die Zulassung für Clothianidin erneuert.

Clothianidin ist laut eigenen Angaben des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) sehr giftig für Wasserorganismen, giftig für Nutzorganismen, Algen, Insekten, Fische und Vögel. Clothianidin ist giftig für den Menschen.

Trotzdem wurde die Zulassung erneuert. Clothianidin gehört zu einer neuen Generation von Insektiziden, den Neonicotinoiden. Mit einer Anreicherung in der Umwelt ist zu rechnen, vergleichbar mit der weltweiten Anreicherung von DDT. Wußten Sie, daß Sie DDT in sich tragen? Die Honigbienen haben uns gezeigt - das neue DDT ist in Form von Neonicotinoiden im Anmarsch.

Deswegen demonstrieren wir am Freitag, den 18. Juli 2008 um 10:00 Uhr vor dem Gebäude des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit. Wir demonstrieren für unsere Bienen, unsere Umwelt und ihre Gesundheit.
Helfen Sie uns!
Wir brauchen Sie.

Adresse:
Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit
Bundesallee 50, Gebäude 247
38116 Braunschweig

Fragen beantwortet Ihnen ihr Imker vor Ort, der Ihnen diesen flyer gegeben hat. Oder Bernhard Heuvel unter der Rufnummer 01774864748. EMail: Bernhardundee@online.de

[Roger Damme] Hauptversammlung 2014

CBG Redaktion

Wortmeldung Roger Dammé auf der BAYER Jahreshauptversammlung vom 29.4.2014, im Namen der europäischen Imkervereinigung BEE LIFE

Sehr geehrter Vorstand, meine Damen und Herren,

BAYER sieht die Ursache des Bienensterbens hauptsächlich bei Parasiten und Virenkrankheiten der Bienen. Die Unfähigkeit der Imker, mit diesen Problemen klar zu kommen, sei die Hauptursache für die erhöhten Bienenverluste.
Doch das Bienensterben ist seit Ende der 90er Jahr ein weltweites Phänomen. Wenn es nach BAYER geht, ist also seit 20 Jahren weltweit unter den Imkern die kollektive Inkompetenz ausgebrochen.
In Wirklichkeit gibt es nur einen gemeinsamen Nenner für das Bienensterben: Einzig und allein der weltweite Einsatz von Neonikotinoiden in der Landwirtschaft
Neonikotinoide werden mittlerweile flächendeckend eingesetzt. Dieser prophylaktische Einsatz in der Landwirtschaft ist Unsinn und bedeutet nur noch mehr Pestizide. Herr Dr. Dekkers: Innovation sieht anders aus!
Mit aller Macht versuchen Konzerne wie BAYER diese Tatsachen zu leugnen. In ihrer Flucht nach vorne klagen sie beim EU Gerichtshof gegen das Teilverbot von Neonikotinoiden.
Dass dieses Verbot mehr als gerechtfertigt ist und hoffentlich bald auf alle Kulturen ausgeweitet wird, zeigt ein aktueller Fall ganz hier in der Nähe, bei Leverkusen. Anfang April wurden wieder Dutzende Bienenvölker vergiftet. Wie schon 2008 im Rheingraben hat das Julius Kühn-Institut auch hier das BAYER Gift CLOTHIANIDIN einwandfrei als Ursache ermittelt.
Wie absurd die scheinheilige Position der BAYER AG gegenüber dem Bienensterben ist, zeigt eine Frage des gesunden Menschenverstands: Wenn Imker und Bienenkrankheiten die Hauptschuldigen am Bienensterben sein sollen: Wie bitte erklären Sie sich dann den gleichzeitigen Rückgang von Schmetterlingen und anderen bestäubenden Insekten?
Auch die Schlussfolgerungen vom Europäischen Referenz Labor für Bienengesundheit sind eindeutig: Parasiten oder Viruserkrankungen der Bienen allein können nicht der Grund sein für die hohen Bienenverluste.
Pestizide schädigen die Bienen und machen sie anfällig.
Bienen- und Pflanzenschutz geht nur durch den Verzicht auf Breitbandinsektiziden, welche Boden und Grundwasser verseuchen.
Die Gesundheit der Honigbienen und anderer Insekten ist das Thermometer einer nachhaltigen Landwirtschaft. Im Moment steht das Thermometer auf Fieber.
Die aktuelle Ausrichtung des BAYER Konzerns ist ein Teil des Problems.
Lieber BAYER Konzern: Stellen Sie sich ihrer Verantwortung und werden sie zu einem Teil der Lösung!

[avaaz] Bayer HV 2012

CBG Redaktion

Sehr geehrter Vorsitzender des Vorstands, Herr Dr. Dekker, sehr geehrte Mitglieder der Konzernleitung und des Aufsichtsrats, geschätzte Damen und Herren Aktionäre des BAYER-Konzerns,

563,475 Menschen auf der ganzen Welt setzen jetzt gerade ihre Hoffnungen und Erwartungen in Sie. Diese Menschen haben in den vergangenen 24 Stunden eine Petition unterzeichnet, die Sie, sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, auffordert, durch Ihr verantwortungsvolles Handeln dem Bienensterben weltweit ein Ende zu bereiten -- die Unterschriften gehen weiterhin im Sekundentakt bei uns ein.

Mein Name ist Stephanie Brancaforte und ich bin heute hier, um die Stimmen von Mitgliedern des Kampagnennetzwerks Avaaz und Bürgern von Japan bis Amerika, Frankreich bis Australien und fast hunderttausend Deutschen direkt an Sie zu überbringen.

In den vergangenen Jahren sind Bienenvölker weltweit in erschreckendem Ausmaß geschrumpft -- lautlos sterben Milliarden von Bienen und einige Bienenarten sind bereits ausgestorben. Bienen machen nicht nur Honig, sie sind entscheidend für das Fortbestehen von Leben auf der Erde und bestäuben 90% der Pflanzen, die wir anbauen. Ohne dringendes Handeln zur Rettung der Bienen könnten viele unserer beliebtesten Früchte, Gemüse und Nüsse von den Regalen der Geschäfte verschwinden -- und diese Entscheidung liegt heute in Ihren Händen.

Unabhängige Studien belegen, dass die Hauptschuld am Bienensterben bei den Neonicotinoid-Pestiziden liegt. Einige Länder haben dies erkannt und erste Schritte für ein Verbot der Bienenkiller unternommen, darunter auch Deutschland. Die UNO-Umweltbehörde bezeichnet die BAYER-Produkte „Poncho“ und „Gaucho“ als ernsthafte Bedrohung für zahlreiche Tiere und Pollinatoren -- und trotzdem exportiert Bayer diese Gifte munter weiter in die ganze Welt.

Ich möchte an dieser Stelle einen Bürger zu Wort kommen lassen, dessen Email uns heute in Reaktion auf unsere Notfall-Petition erreichte. Wilfried Gerhard schreibt:

“Ich appelliere an Sie, die Aktionäre von Bayer: SEID MUTIG — MACHT ES EINFACH!
STOPPT DIESES GIFT, STOPPT SIE DIESE PESTIZIDE! Selbst wenn Sie auf einige tausend Euros verzichten müssen -- SIE WERDEN SEHR ZUFRIEDEN SEIN, WENN MAN SIE WEGEN IHRES MUSTERGÜLTIGEN VERHALTENS LOBEN WIRD -- und das weltweit!“

Meine Damen und Herren, heute haben Sie die einmalige Gelegenheit das Bienensterben aufzuhalten und die Welt für Ihre und unsere Kinder sicherer machen: Nutzen Sie Ihren Einfluss und stimmen sie heute für ein Verbot der Neonicotinoid-Pestizide! Stellen Sie sicher, dass die Bienenkiller vom Markt verschwinden. Die Welt zählt auf Sie!

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

Bienensterben

CBG Redaktion

07. März 2013, PAN Germany

Verbot hoch bienengefährlicher Neonikotinoide durchsetzen

Am 31.1.13 empfahl die EU Kommission, den Einsatz der hoch bienengefährlichen Insektizid-Wirkstoffe Clothianidin und Imidacloprid der BAYER CropScience sowie Thiamethoxam von SYNGENTA in bienenattraktiven Kulturpflanzen ab dem 1. Juli 2013 für zwei Jahre zu verbieten und erarbeitete einen entsprechenden Vorschlag zur Abstimmung durch die Mitgliedstaaten (1). Doch die ursprünglich für den 25.2.13 geplante Abstimmung über den Vorschlag der EU Kommission durch die Mitgliedstaaten wurde auf den 14.3.13 vertagt. PAN Germany fordert Bundesagrarministerin Aigner auf, den Vorschlag der Kommission zu unterstützen. Aus Sicht von PAN Germany ist das zeitlich befristete Verbot der drei hoch bienengefährlichen Pestizid-Wirkstoffe ein wichtiger erster gemeinschaftlicher Schritt, dem weitere folgen müssen, um Bienen besser vor den negativen Auswirkungen der Pestizide zu schützen.

Die Pestizidindustrie macht Druck
Der Druck auf die Kommission ist groß, vor allem von Seiten der Pestizidhersteller, die die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Landwirtschaft und Arbeitsplätze gefährdet sehen und unterstellen, dem Vorschlag der Kommission fehle die wissenschaftliche Basis. Syngenta bezeichnet den Vorschlag als unangemessen und politisch motiviert; Bayer CropScience kritisiert die „allzu konservative Auslegung des Vorsorgeprinzips durch die EU-Kommission“. (2,3). Mit einer von der Industrie finanzierten Studie zum sozio-ökonomischen und ökologischen Wert der Beizung mit Neonikotinoiden hat das Humboldt Forum for Food and Agriculture e.V. versucht, die Sorge vor massiven Ertrags- und Gewinneinbußen zu schüren (4). PAN Europe hat die Studie unter die Lupe genommen und erhebliche Defizite bezüglich Datengrundlage, Annahmen und Transparenz aufgedeckt (5). Unter anderem prognostiziert die Studie Ertragseinbußen durch den Verzicht auf Neonikotinoiden in Beizmitteln von 40%. Dem hält PAN entgegen, dass selbst bei einem vollständigen Verzicht auf alle chemisch-synthetischen Pestizide, wie bei der Umstellung auf kontrolliert ökologische Bewirtschaftung, die durchschnittlichen Ertragseinbußen in Europa bei nur 20% liegen. Erfahrungen aus Italien, wo seit drei Anbaujahren Mais der ohne Neonikotinoid-Beizung ausgebracht wird, zeigen, dass die Erträge stabil blieben, bei gleichzeitiger Erholung der Bienenvölker.

Wo bleibt die Zustimmung des BMELV?
Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) wünscht nach eigenen Angaben ein „europaweit einheitliches Vorgehen auf wissenschaftlicher Basis“ beim Schutz der Bienen. So steht es in der Presseerklärung „Deutschland unterstützt EU-Kommission beim Bienen-Schutz“ des Bundeslandwirtschaftsministeriums vom 1.2.13 (6). Diese geforderte Basis hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) geliefert (7). Das EFSA Panel on Plant Protection Products and their Residues (PPR) prüfte im vergangenen Jahr die gängige Risikoanalyse im Zulassungsverfahren und stellte gravierende Defizite im Bereich Bienenschutz fest. Die Wissenschaftler kritisierten u.a. die Vernachlässigung von Langzeituntersuchungen, die fehlende Differenzierung nach Bienenarten mit unterschiedlichen Verhaltensweisen, Expositionsrisiken und Empfindlichkeiten und das außer Acht lassen von Expositionspfaden (8).
Doch obgleich das BMELV in der o.g. Presseerklärung schreibt „Deutschland unterstützt das Vorhaben der Europäischen Kommission, den Schutz der Bienen im Zusammenhang mit der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln zu verstärken“, sucht man vergeblich nach einer eindeutigen Zustimmung des BMELV zu den Vorschlägen der Kommission. Vielmehr wird hervorgehoben, dass Deutschland „bereits frühzeitig“ Maßnahmen zum Schutz von Bienen und anderer Bestäuber vor Neonikotinoiden ergriffen hat und verweist auf Abdrift-mindernde Geräte und das Verbot von Neonikotinoid-Beizungen von Mais und Getreidesaatgut. Dass diese Maßnahmen erst nach der Massenvergiftungen von über 11.500 Bienenvölkern durch das Neonikotinoid Clothianidin ergriffen wurden und keinesfalls als „frühzeitig“ zu bezeichnen sind, erwähnt die Presseinformation des BMELV nicht.
PAN Germany hat Bundeslandwirtschaftsministerin Aigner in einem offenen Brief dazu aufgerufen, dem Kommissionvorschlag am 14.3.13 zuzustimmen (9). Das von der EU Kommission vorgeschlagene, wenn auch befristete Verbot, wäre ein erster Schritt, Bienen vor weiteren Vergiftungen besser zu schützen. Vielleicht lassen sich bestehende Ungenauigkeiten bei der Ausarbeitung des Kommissionsvorschlags noch schließen. Insbesondere sollte der Fokus auf dem Schutz von Wild- und Honigbienen liegen, hier springt der Entwurf noch zwischen „Honigbienen“ und „Bienen“ hin und her. Doch gerade vor dem Hintergrund der besonderen Empfindlichkeit von Wildbienen, ihrer Gefährdung und ihrer gerade wieder bestätigten großen Bestäubungs- und somit Ökosystemleistung (10), ist es wichtig, die Wildbienen mit einzuschließen. Auch die Frage, was genau eine für Bienen „attraktive Kulturpflanze“ ist, sollte zwingend im Dialog mit Berufsimkern und Wildbienenexperten geklärt werden. Denn die Attraktivität hängt nicht nur vom Pollen- und Nektarwert der Pflanze ab, auch etwa das Vorhandensein von Honigtau kann einen Bestand für Bienen attraktiv machen.

Hoch bienengefährliche Neonikotinoide in deutschen Pestizidprodukten
21 Pestizid-Handelsprodukte mit Imidacloprid, 6 mit Clothianidin und 7 mit Thiamethoxam sind derzeit in Deutschland regulär zugelassen (11). Angewendet werden sie in fast allen Kulturen: Tabak, Apfel, Wein, Zierpflanzen, Gemüse, Futter- und Zuckerrüben, Kartoffeln und Raps. Ausgenommen ist derzeit lediglich die Anwendung in Getreide und Maisbeizen. Fast flächendeckend ist der Einsatz in der Saatgutbehandlung von Raps, Futter- und Zuckerrüben.

Wirkungsweise der Neonikotinoide
In der Pflanze gelangen die Neonikotinoiden Wirkstoffe aufgrund ihrer systemischen Eigenschaft mit den Pflanzensäften in alle Pflanzenteile und Neuzuwächse. Dadurch lassen sich die Wirkstoffe in Blättern, im Nektar, im Pollen und im Guttationswasser nachweisen. Einmal in der Biene angekommen, wirken Neonikotinoide als Nervengifte. Sie blockieren im Insekt wichtige Rezeptoren im Hirn. Bei höheren Konzentrationen kann dies akut zum Tod der Insekten führen, bei geringeren Dosierungen werden überlebenswichtige Funktionen gestört, wie die Fähigkeit zu riechen oder sich zu orientieren. Auch die Anfälligkeit gegenüber anderen Stressoren wie geringe Futterqualität oder Krankheiten steigt, wenn die Tiere gleichzeitig niedrigen Konzentrationen von Neonikotinoiden ausgesetzt sind (12).
Aus Sicht von PAN gibt es ausreichend Evidenz, dass über das nun von der EU Kommission geforderte befristete Verbot von Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam hinaus, Neonikotinoide zukünftig generell und dauerhaft verboten werden sollen.
(Susan Haffmans, PAN Germany)

Anmerkungen
(1) http:www.agaca.coop/docs/Draft%20regulation%20restriction%20neonicotinoids.doc%5B1%5D.pdf
(2) http:
www.proplanta.de/Agrar-Nachrichten/Pflanze/Syngenta-EU-Vorschlag-Bienenschutz_article1359795657.html
(3) http:agrar.bayer.de/Bayer_CropScience_lehnt_Vorschlag_der_EU_Kommission_entschieden_ab.cms
(4) http:
www.hffa.info/files/wp_1_13_1.pdf
(5) http:www.pan-europe.info/News/PR/130305.html
(6) http:
www.bmelv.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/2013/040-AI-Bienen.html
(7) http:www.efsa.europa.eu/en/search/doc/3066.pdf; http:www.efsa.europa.eu/en/search/doc/3067.pdf;
http:www.efsa.europa.eu/en/search/doc/3068.pdf
(8) PAN Germany Pestizid-Brief Juli/August 2012 online unter http:
www.pan-germany.org/deu/ news-1203.html
(9) http:www.pan-germany.org/download/Offener_Brief_Aigner_1303.pdf
(10) http:
science.orf.at/stories/1713544/
(11) Pestizide Online Datenbank des BVL https:portal.bvl.bund.de/psm/jsp/ Abruf am 28.2.2013
(12) PAN Germany (2012): Bienen, Hummeln & Co - Bedeutung, Gefährdung & Schutz.
http:
www.pan-germany.org/download/biodiversitaet/Bestaeuber_Info_2011.pdf