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Beiträge verschlagwortet als “CO-Pipeline”

[Marlis Elsen] Rede auf der Bayer- Hauptversammlung am 30.4.2010 im Namen und im Auftrag der Familienheimsiedlung Lehmkuhler Weg e.V.

CBG Redaktion

gehalten von Marlis Elsen

Ein schlechter Plan, eine mehr als mangelhafte Durchführung, die fehlende Notwendigkeit der höchstgefährlichen Kohlenmonoxid-Pipeline und das nicht nachgewiesene Allgemeinwohl

Bei einem 54 Millimeter großen Loch wird nach Auskunft von Herrn Breuer mit bis zu fünf Tonnen Gasaustritt und einer Gaswolke in Form einer Keule von 800 Metern gerechnet.

Wer sich eine Karte des Kreises Mettmann ansieht, erkennt sehr schnell, dass man beim Bau der Leitung nur an wenigen Stellen den Abstand von 800 Metern zur Wohnbebauung einhalten konnte.

Die Leitung rahmt den Hildener Süden von zwei Seiten mit nur wenigen Metern Abstand von den ersten Häuser ein. Die Entfernung der Häuser in unserer eigenen Siedlung beträgt maximal 400 Meter. Deshalb haben wir Anwohner berechtigte Angst vor dieser Leitung, weil deren Betrieb für uns eine ständige Bedrohung bedeuten würde.

Äußerlich ist zwar bereits Gras über der Leitung gewachsen. Aber zum Glück darf diese Pipeline, in der ein extrem toxisches Gas transportiert werden soll, auf der Grundlage von gerichtlichen Beschlüssen bisher nicht betrieben werden.

Zwar verstehen wir die Sorge der Landespolitiker und Bayer-Vertreter um den Industriestandort NRW und um den Erhalt von Arbeitsplätzen. Aber unser Kampf gegen die Kohlenmonoxid-Pipeline ist auf gar keinen Fall ein Kampf gegen diesen Wirtschaftsstandort, sondern ein Kampf um unsere Sicherheit.

Es wurden viele Gespräche mit den Abgeordneten geführt. Diese haben sich verständlicherweise bei der Verabschiedung des Enteignungsgesetzes darauf verlassen, dass der Bayerkonzern ein notwendiges und auch verantwortbares Projekt plante.

Eine nicht geringe Zahl unserer Volksvertreter brachte sogar zum Ausdruck, man hielte zum jetzigen Zeitpunkt die Leitung für nicht sicher und würde mit dem heutigen Wissensstand nicht mehr dem umstrittenen Gesetz zustimmen. Aber man wolle die Gerichtsurteile abwarten, weil man Angst vor Regressansprüchen habe.

Damit hat zwar der Gesetzgeber sich wieder elegant aus der Verantwortung gezogen, aber diese liegt ohnehin in der Hauptsache beim Bayer-Konzern als Antragsteller und Bauherr dieser Leitung.

Warum erwarten Sie Planungssicherheit vom Gesetzgeber, wenn dieser die Gefährlichkeit der Leitung zum damaligen Zeitpunkt gar nicht realisiert hat und nicht realisieren konnte?

Warum schieben Sie selbst immer noch die Verantwortlichkeit für die zahlreichen Pannen und Peinlichkeiten lediglich auf die Bezirksregierung oder die bauausführende Firma?

Wegen der Giftigkeit und Gefährlichkeit des Gases sollte es sich von selbst verbieten, Kohlenmonoxid durch eine Pipeline nur wenige Meter von Wohnsiedlungen entfernt leiten zu wollen. Ein Weltkonzern sollte den Anstand und die Moral besitzen, tragfähige und wirtschaftliche Alternativen zu entwickeln.

Gibt es in Ihrem Hause keine internen Kontrollinstanzen bei der Planung derartiger Projekte?

Man hätte von Beginn an mögliche Ursachen für einen Rohrschaden in Betracht ziehen müssen. Selbst der Bayer-Vorstand kann doch die Augen nicht mehr davor verschließen, dass die Leitung alles andere als sicher ist. Die Ursachen für mögliche Leckagen können vielfältig und die Folgen verheerend sein. Selbst eine planmäßig gebaute Leitung wäre vor äußeren Eingriffen nicht vollständig geschützt. Dazu kommen die vielen Pannen und Abweichungen bei der Bauausführung sowie eine mittlerweile peinliche Informationspolitik.

In der Neustädter Feldmark ritzte eine Tiefspatenfräse kürzlich eine Hochdruckgasleitung, die mit 16 bar betrieben wurde, zentimeterweit auf. Über dem zum Glück unbesiedelten Gebiet bildete sich sofort eine große Gaswolke. Ein solcher Vorfall könnte auch bei der CO-Pipeline passieren.

Kein Vertreter der Bayer AG hat uns bisher den Nachweis bringen können, wie bei einer Leckage durch einen Eingriff von außen die Rettung der Menschen in der Nähe der Pipeline möglich sein soll.

Natürlich gibt es Meldewege, die Möglichkeit die Schieber zu schließen und das Gas kontrolliert abzufackeln. Aber es würde Kohlenmonoxid unkontrolliert und in einer nicht vorhersagbaren Menge ausströmen und dies möglicherweise in wenigen Metern von Schulen oder Wohnsiedlungen entfernt. Die verwendete, aber im Pipeline-Bau nicht erprobte, Geogridmatte kann man wohl nicht zu den Standards höchster Sicherheit zählen. Und ehe die übrigen Warnsysteme greifen und die Feuerwehren vor Ort sein können, sind möglicherweise die ersten Menschen tot.

Warum bestreiten Sie nach wie vor, dass eine Leckage den Tod vieler Anwohner bedeuten kann?

Und dies obwohl die Feuerwehren wiederholt darauf hingewiesen haben, dass sie der Bevölkerung im Fall eines Bruchs der Leitung nicht helfen können.

Da der Nichttransport des Gases das Risiko für die Bevölkerung auf Null minimiert, bleibt als einzige Möglichkeit die Produktion am Ort der Verwendung. Dann hat man das Risiko auf dem Betriebsgelände und die geschulten Fachleute vor Ort können die Sicherheit deutlich besser gewährleisten.

Mit welchen tragfähigen Argumenten wollen Sie der Bevölkerung zum jetzigen Zeitpunkt noch vermitteln, Sie seien in der Lage, die Leitung sicher zu betreiben?

Dabei beweist Bayer selbst durch die Planung einer neuen TDI-Anlage im Chempark Dormagen die Überflüssigkeit der Leitung.

Zur Deckung des erhöhten Bedarfs an Kohlenmonoxid ist der Bau eines neuen Reformers erforderlich.

So könnte man auch in Krefeld-Uerdingen einen neuen Reformer bauen, anstatt das Werk von Dormagen aus zu versorgen und damit könnte man auf die Pipeline vollständig verzichten.

Herr Breuer wandte in Monheim ein, man könne in Krefeld den entstehenden Wasserstoff nicht verwenden. Dies erscheint bei der vielfältigen Verwendungsmöglichkeit u.a. als Energieträger und als Rohstoff in einem Chempark nicht glaubwürdig.

Trotz aller sachlichen Argumente der Pipeline-Gegner hält man nach wie vor an der umstrittenen Leitung fest:

„Wir brauchen in jedem Fall einen Leitungsverbund, der einen Austausch zwischen den Werken sicherstellt und es unter anderem ermöglicht, Reserven einzuspielen.“ Damit gibt der Bayer-Sprecher Jörg Brückner gegenüber der Rheinischen Post eindeutig zu, dass diese Pipeline zur Vorratshaltung also als Speicher dienen soll, was man bisher immer bestritten hat.

Aus privatwirtschaftlichen Gründen legt uns ein Weltkonzern eine höchst gefährliche Leitung vor die Häuser, um eine Vernetzung der Standorte zu gewährleisten und das sehr giftige Gas zu jeder Zeit zur Verfügung zu haben.

Wann endlich begreift der Konzern, dass es nicht darum geht, ob Bayer eine Vernetzung der Standorte braucht oder Wettbewerbsnachteile hat?

Es geht darum, dass die Erhöhung der Profite durch diesen Wettbewerbsvorteil auf Kosten unserer Sicherheit erfolgt.

Wir akzeptieren die grob fahrlässige Gefährdung unserer Gesundheit und unseres Lebens aus Gründen der Gewinnmaximierung auf gar keinen Fall.

Treibt es Ihnen selbst – Herr Wenning – nicht die Schamröte ins Gesicht, dass nach Ihrem Plan Kinder in 1,40 m Entfernung auf der Leitung spielen würden und dass sich Schulgebäude nur in wenigen Metern Entfernung von der Leitung befinden?

Dieses Projekt ist richtungsweisend. Es wird sich herausstellen, ob in Zukunft das Wohl der Menschen im Mittelpunkt auch der wirtschaftlicher Betrachtungen stehen wird oder ob uns das Rückrat gebrochen wird, um Profite ohne Rücksicht auf unser Leben und unsere Gesundheit erwirtschaften zu können. Wenn jemals CO durch die Pipeline fließen darf, werden die Verbündeten in Wirtschaft und Politik ohne jegliche Rücksichtnahme alles, was sie wollen, gegen die berechtigten Interessen der Menschen durchsetzen können.

Sie lassen Ihre Mitarbeiter ständig wiederholen: „Wir nehmen die Sorgen und Ängste der Bürger ernst“, „Die Sicherheit hat bei uns höchste Priorität“ Dies sind Phrasen, solange Sie nicht aus Anstand und Achtung vor unserer Menschenwürde das Projekt aufgeben und am Ort des Verbrauchs produzieren.

Es bleibt ein fader Beigeschmack, wenn die angebliche Sicherung von Arbeitsplätzen mit der grob fahrlässigen Gefährdung der Bevölkerung erkauft wird.

Ist es tatsächlich Ihr Verständnis von Recht und Gesetz und Demokratie, dass die Regierung und die Wirtschaft ein Bündnis gegen die Menschen bildet. Ist das Ihr Verständnis von Fair play?

Die Tatsache, dass Eigentum verpflichtet kann nicht heißen, dass es für die privatwirtschaftlichen Zwecke eines Konzerns zur Verfügung gestellt werden muss.

Warum sollten wir das Enteignungsgesetz als rechtmäßig empfinden?

Wir können es nicht als Recht empfinden, dass ein zwar starker, aber privatwirtschaftlicher Konzern private Grundstücksbesitzer enteignen darf.

Warum sollten die Grundstücksbesitzer durch den Wertverlust ihrer Grundstücke und Häuser das privatwirtschaftliche Risiko eines Konzerns tragen?

Im Jahre 2007 haben Sie sehr eilig mit dem Bau der Leitung begonnen, obwohl noch nicht alle Enteignungsverfahren abgeschlossen waren und Sie bereits mit gerichtlichen Verfahren rechnen mussten. Seit Dezember 2007 bauen Sie nach einem gerichtlichen Beschluss auf eigenes Risiko und trotzdem halten Sie unverändert und starr an dem Projekt fest. Dabei berücksichtigen Sie weder die 109 000 Unterschriften noch die eindeutige Haltung der verantwortlichen Kommunalpolitiker.

Und dies, obwohl die angebliche Sicherung von Arbeitsplätzen und besonders die Steigerung der Renditen für die Aktionäre durch ein hohes Sicherheitsrisiko für die Bevölkerung und die nicht grundgesetzkonforme Enteignung erkauft wird.

Deshalb haben wir die berechtigte Hoffnung, dass in unserem Rechtsstaat die umstrittene, weil so gefährliche Leitung nie in Betrieb gehen wird.

Das gemeinsame Festhalten an der Leitung dokumentiert in unseren Augen einen reinen Machtmissbrauch der Bayer AG und der Regierung.

In unserer Demokratie als beste aller Staatsformen sollte der Mensch und weder die Macht noch die Rendite im Mittelpunkt aller wirtschaftlichen und politischen Entscheidung stehen.

Weder die Wirtschaft noch die Politik können außerhalb unserer Gesellschaft operieren. Es ist wichtiger denn je, dass beide ihre gesellschaftliche Verantwortung endlich übernehmen.

Marlis Elsen

CO Pipeline

CBG Redaktion

23. März 2012

Umweltminister Remmel kritisiert Bayer-Chef

NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) attackierte heute Bayer-Chef Marijn Dekkers, der über eine angeblich mangelnde Planungssicherheit geklagt hatte. Beim Dattelner Kraftwerks-Projekt und der Bayer-Pipeline seien im Vorfeld „gravierende handwerkliche Fehler gemacht worden – auch von Bayer und Eon selbst“, sagte Remmel der WAZ-Gruppe. „Bayer sollte sich hier selbst an die Nase packen, solide Arbeit machen und nicht immer neue Stellenabbau-Runden und Verlagerungen ins Ausland ankündigen.“

Remmel weiter: „Auch wenn Datteln IV und die CO-Pipeline nicht in Betrieb gehen, wird der Industriestandort doch nicht geschwächt sein. Eine solche Behauptung ist doch Unfug“, sagte Remmel. NRW sei „das Industrieland Nummer eins“ und werde es auch bleiben. „Das wird es aber nur, wenn auch die Wirtschaft akzeptiert, dass die Zeit der Blankoschecks bei der Realisierung von Industrieprojekten vorbei ist.“

Zur Erinnerung: EON hat für Datteln 4 keinen gültigen Bebauungsplan und keine rechtsgültige Genehmigung. Der Baubeginn im Februar 2007 geschah auf eigenes Risiko, das ist beim OVG in Münster rechtsverbindlich festgestellt und zu Protokoll genommen worden.

Und im Fall der CO-Pipeline hatte die Öffentlichkeit vor Baubeginn keinerlei Informationen von BAYER erhalten. Das Projekt stellt einen absoluten Präzedenfall dar: bislang wurden hochgefährliche Stoffe wie Kohlenmonoxid nur direkt am Ort des Verbrauchs hergestellt, und nicht über Dutzende Kilometer durch dichtbesiedeltes Gebiet geleitet.

alle Infos zur CO-Kampagne

[Dieter Donner] Hauptversammlung 2014

CBG Redaktion

Verehrte Aktionärinnen und Aktionäre,
Guten Tag Herr Wenning
Guten Tag Herr Dekkers, und danke für die Einladung!
Diese Einladung habe ich nicht als Dieter Donner und Pressekkordinator der Stopp-CO-Pipeline-Initiative erhalten.

Die Hauptversammlung ist der Tag der Aktionäre und deshalb hat auch eine treue langjährige Aktionärsfamilie mich gebeten, hier zu Ihnen zu sprechen, was ich auch gerne tue.

Schon auf Seite 3 des Geschäftsberichts ist vermerkt. „Gegenwind verzeichneten wir dagegen bei der Geschäftsentwicklung von MaterialScience.“
Kein Wunder könnten wir sagen, das liegt an fehlenden Strategien und inkonsequentem Handeln.
Zum Beispiel das Fehlen einer „Exit-Strategie“ zu dem gescheiterten CO-Pipeline-Projekt ist tatsächlich ein Problem nicht nur für BMS.
Dazu kommt sicher auch, dass keine wirkliche gelungene „Fehlervermeidungstrategie“ erkennbar ist. Wie hätte es sonst passieren können, dass der Bezirksregierung Düsseldorf im Planfeststellungsbeschluss 2007 die CO-Leitung zwischen Dormagen und Leverkusen als „Referenzleitung“ propagiert wurde, obwohl schon fünf Jahre vorher, seit 2002, bekannt sein musste, dass diese Leitung rostanfällig war. Und dass zu dem Zeitpunkt schon an etlichen Stellen die Wanddicke „rostige Schwindsucht“ hatte. So war bei einer Überprüfung aufgefallen, dass fast 50 % der Wanddicke an einigen Stellen weggefressen war, aber die Leitung trotzdem bedenkenlos als Giftgas-Leitung betrieben werden sollte und wurde. Für ein Life-Science-Unternehmen eigentlich ein NO-GO!!!
Mittlerweile häufen sich - gerade hier in NRW - die Probleme mit leckgeschlagenen Pipelines und sonstigen Lagerstätten von giftigen Substanzen. Aber auch die Zahl und Schwere von CO-Schäden ist Teil vieler Berichte, genauso wie die immer wieder gemeldeten Behandlungsprobleme und fehlende Behandlungsplätze für die Geschädigten.
Das zusammen macht deutlich. Bayer und wohl auch weitere Teile der chemischen Industrie bekommt oder hat bereits massive Probleme, sowohl im Image als auch inhaltlich.

Im Herbst letzten Jahres war Bayer wieder mal heftig im Fokus, als die auf über 2000 Seiten umfangreichen und dennoch unvollständig dargestellten Planänderungen in Essen in der Gruga verhandelt wurden. Sie fragen sich, liebe Aktionäre sicherlich, wie das? Wieso Anhörung zu einem Bayer-Projekt in der 8.000 Menschen fassenden Gruga-Halle?

Die Antwort ist einfach und deutlich: mehr als 24.000 Menschen haben fundierte Einwände erhoben. Gegenüber den etwa 14.000 Menschen etwa 10.000 mehr als BMS weltweit Beschäftigte hat.
An drei Tagen intensiver, sachlicher Erörterung haben viele der 150 Aktiven vor Ort in umfangreichen, von hoher Sach - und Fachkenntnis geprägten Vorträgen und Präsentationen viele Fehler und weitere Abweichungen vorgeführt und der Bezirksregierung Düsseldorf zur Verfügung gestellt. Die Bayer-Verantwortlichen zogen sich meist auf Nicht-Kenntnis oder die Floskel von der „Sicheren Pipeline“ zurück.

Die ehemals für Ende 2007 geplante Inbetriebnahme der CO-Pipeline ist nach diesem Intermezzo weiterhin auf lange Zeit nicht in Sicht.
In dem Geschäftsbericht findet sich dazu wenig bis gar Nichts.

Und das gilt auch für das Anfang 2014 berichtete für Bayer niederschmetternde Ergebnis eines wissenschaftlichen Gutachtens im Auftrag der Landes-regierung NRW: Es gab und gibt ausgereifte technische Alternativen zur CO-Pipeline und diese Alternativen sind sogar nach Berechnungen der Gutachter wirtschaftlich erheblich ( um 60 %) kostengünstiger. BMS Verantwortliche haben daran, wie üblich herumgemäkelt.

Aber das stimmt die 110 000 Bürgerinnen und Bürger, die sich mit ihrer Unterschrift gegen die Pipeline ausgesprochen haben, noch zuversichtlicher.
Und auch die Lokalpolitiker der Trassenkommunen mit ihren 1,5 Millionen Einwohnern haben auf der letztjährigen Demo wenige Tage vor der Anhörung eindeutig ihre weitere Unterstützung gegen dieses Projekt bekräftigt und mittlerweile wird das Projekt weiter mit über 40 Klagen angegriffen. Das Fehlverhalten beim Bau der Pipeline hat nicht nur dem Image des Bayer-Konzerns - insbesondere der Kunststoffsparte BMS - erheblich geschadet. Es hat auch die Rendite des Unternehmens geschmälert.

Und deshalb stellen wir für die uns beauftragenden Aktionäre einige einfache, klar zu beantwortende Fragen:
1. Wie hoch waren die bisherigen Belastungen durch das CO-Pipeline-Abenteuer und zwar
an bisherigen
a. Baukosten ?
b. Rechtskosten ?
c. Sonderabschreibungen ?
2. Wie hoch sind die noch zu erwartenden und bei unsicherer Prognose auch in die Rückstellungen einzustellenden Aufwände für das Planänderungsverfahren und ist das geschehen?
a. und hier vor allem zum Einpflügen eines weiteren GeoGrids über fast die gesamte Strecke der 67 Kilometer-Pipeline-Trasse?
b. die Rechtsverfahrenskosten für die dafür notwendig werdenden weiteren Enteignungsverfahren?

Machen Sie das den Verantwortlichen mit einem Beifall jetzt und später bei Ihrer Stimmabgabe deutlich:
Änderung und Konsequenz ist Fortschritt und Festhalten an Verlorenem bedeutet Stillstand - Also die Bayer- Führung braucht eine EXIT-Strategie und schickt am besten die CO-Pipeline baldigst in die Wüste!
Ich danke Ihnen für ihre Aufmerksamkeit und verabschiede mich gerne von Ihnen mit dem Wunsch auf ein weiter erfolgreiches aber auch umwelt- und menschenfreundliches Unternehmen Bayer!

Kommentar zu den Antworten von Dr. Dekkers:

„Wie in den vergangenen Jahren hat sich der Vorstandvorsitzende um klare Antworten an seine Aktionäre gedrückt. Eine besonders eklatante Fehlleistung war die Verweigerung einer Kostenaussage aus “Wettbewerbsgründen„, obwohl keine anderes Unternehmen in Deutschland eine CO-Pipeline betreibt oder plant. Und auch zu den Risiken und zur Risikovorsorge für das CO-Pipeline-Projekt wurde den Aktionären eine Aussage verweigert. Das ist , wie die vielen ausweichenden Phrasen zu mehreren anderen Problembereichen für einen Weltkonzern extrem schwach und macht die Unternehmensleitung trotz der finanziellen Erfolge zunehmend unglaubwürdig.“

Flugblätter

CBG Redaktion

Flugblätter der Coordination gegen BAYER-Gefahren zum Downloaden

Anklage: Mord! Duogynon Opfer sind nicht vergessen! (2016)

BAYER-MONSANTO Fusion: Fusion stoppen! (2016)

BAYER-MONSANTO Fusion: Hochzeit des Todes stoppen! (2016)

Gefährliche Pestizide: Glyphosat stoppen! (2015)

angezeigter Text

Plastikmüll im Ozean: Mikroplastik verbieten! (2015)

„...legendär“: Die CBG im Spiegel der Medien (2015)

Keine Pestizide und Genfood durch die Hintertür: TTIP stoppen! (2014)

Blutige Kohle (2013)

Import von GenReis verhindern (2013)

Antibiotika in der Massentierhaltung (2012)

Ausbeutung von Bodenschätzen (2012)

Tödliche Pharma-Studien (2012)

Kampagne Bienensterben (update 2012)

Plünderung natürl. Ressourcen

Umweltverseuchung Thailand (2011)

Risiken von Nanotubes (2011)

Gewerkschaften bei BAYER unter Beschuss (2011)

Keine Zulassung für GenFood! (2010)

Risiken von Kontrazeptiva (2010)

Generika retten Menschenleben

Kohlekraftwerke, Müllverbrennung, Giftgasproduktion: aktuellen Probleme zu BAYER

Dormagen: Keine Erweiterung der Phosgen-Produktion!

Brunsbüttel: Umweltrisiko durch neue Anlagen

Bienensterben durch BAYER-Pestizide

Zur UN-Biodiversitätskonferenz

Gefährliches Pharmamarketing

CO-Pipeline stoppen!

Import von australischem Giftmüll stoppen!

Klima-Emissionen von Bayer

Kampagne gegen Kinderarbeit in Indien

Grundwasser Vergiftung in Südafrika

Proteste Menschenversuche mit Pestiziden (2005)

Proteste gegen die Landesgartenschau in Leverkusen (2005)

Aktiv mit Erfolg - Aktionen der Coordination gegen BAYER-Gefahren (2005)

GenReis von Bayer - Gefahr für asiatische Landwirte (2004)

GenFood - Hände weg von unserer Nahrung (2004)

Bayer auf der Liste der „10 worst corporations“ (2004)

Gentech: Geheimkampagne von Metro, Bayer und Monsanto (2003)

Die Uno im Würgegriff der Konzerne

Vogelsterben durch Bayer-Pestizid (2003)

Aktiv gegen KonzernMacht (2002)

keine Steuergeschenke an Großkonzerne (2002)

Bayer am Pranger - der Lipobay-Skandal (2001)

[Protest Pipeline] CO-Pipeline

CBG Redaktion

14.03.2008, Rheinische Post

Erkrath: Fackeln gegen CO-Leitung

Über 500 Menschen nahmen gestern abend an einer Demonstration durch die Erkrather Innenstadt teil. Sie errichteten an der Hochdahler Straße eine zweite Mahnwache mit 420 Holzkreuzen.

Der Fackelzug mit Protestlern gegen die Bayer-CO-Pipeline, der sich gestern abend vom Erkrather Rathaus durch die Fußgängerzone über die Kreuzstraße Richtung Hochdahl schob, wurde immer länger. Zwischen 500 und 600 Teilnehmer waren nach Schätzungen der Polizei mit Transparenten und Fackeln unterwegs, darunter Ratspolitiker aus allen Fraktionen. Ziel war jene Stelle oberhalb der Autobahn an der Hochdahler Straße, an der die Giftgasleitung städtischen Boden erreicht. Dort wurde eine Mahnwache mit 420 Holzkreuzen errichtet – die zweite in Erkrath.
Seit Sommer 2006 gibt es organisierte Proteste gegen den Bau der etwa 67 Kilometer langen Leitung, die der Bayer-Konzern zwischen Dormagen und Krefeld-Uerdingen baut und durch die hochgiftiges Kohlenmonoxid geschickt werden soll. Vor dem Oberverwaltungsgericht Münster haben Privatleute und betroffene Kommunen einen Teilerfolg erzielt: die Leitung darf weiter gebaut, nicht aber in Betrieb genommen werden. Der Druck auf die Landespolitiker war bisher ohne Erfolg. Das Enteignungsgesetz, wie von den Grünen beantragt, wurde nicht zurückgenommen.

Gäste von Monheim bis Duisburg
Wolfgang Cüppers, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Erkrath und Organisator des Demonstrationszuges, war mit Ablauf und Erfolg zufrieden. Dem Aufruf waren enttäuschte und erzürnte Bürger zwischen Monheim und Duisburg-Ungelsheim gefolgt. Auf einem gelben Transparent wurde der „Baustopp der Bayer-Giftgas-Pipeline“ gefordert und auf die farblose, geruchslose und giftige Gefahr hingewiesen. Im Zug der Demonstranten lief symbolisch auch „Der Tod“ mit. Auf dem von einem Traktor gezogenen Wagen, den ein betroffener Landwirt aus Monheim zur Verfügung gestellt hatte, wurden immer wieder Passagen aus dem Anti-Pipeline-Lied eingespielt. Unterwegs skandierten die Fackelträger vorbereitete Sprüche wie „Und was machen wir 2010: Ja, dann muss der Rüttgers gehen.“
Bürgermeister Arno Werner dankte den vielen Menschen für ihren engagierten Protest und betonte, die Stadt Erkrath und der Rat seien geschlossen gegen die Pipeline, hätten schon im Planverfahren Ende 2005 Einwände vorgebracht. Er bedauerte, dass die Landespolitiker nicht dem Beispiel der Grünen gefolgt sind und meinte, „die Prozess-Schiene sei deutlich erfolgreicher als die politische.“ Siegfried S. Baecker (FDP) rief zum Boykott gegen Bayer-Produkte auf. Er äußerte Unverständnis, dass CO nicht dort produziert werde, wo es gebraucht wird. VON MONIKA SPANIER

NRZ, 13.03.2008

Feuerschlange gegen das „Monster“

DANIEL NEUKIRCHEN

DEMONSTRATION. CO-Gegner machten gestern einen Fackelzug durch Erkrath. Anti-Pipeline-Songs dröhnten durch die Straßen.
ERKRATH. Der Tod marschierte mit. Zumindest in Form eines rund drei Meter hohen Abbildes des Sensemanns. Holzkreuze, Grabkerzen, Fackeln und wütende Parolen - so zogen Pipeline-Gegner aus zahlreichen Städten entlang der Bayer-Trasse durch Erkrath. Pressekoordinator der Bau-Stopp-Initiative Dieter Donner skandierte Sätze wie: „Wir knicken nicht ein - aber die Pipline “ oder einfach „Baustopp! Rüttgers!“. Die Bürger machten mit, die Texte bekamen sie vorher ausgeteilt. Eine Frau in der Menge keuchte schon am Anfang der Aktion: „Morgen bin ich heiser.“

Zweite Dauermahnwache in Erkrath errichtet
Eine schaurige Atmosphere erzeugte der rund 500 Meter lange Lichterzug, der mit brennenden Fackeln am Rathaus startete, von dort aus durch die Fußgängerzone führte und schließlich an der Hochdahler Straße endete. Hier errichteten die Demonstranten eine zweite Dauermahnwache für Erkrath. Die erste existiert an der Max-Planck-Straße. „Wir werden in jeder der betroffenen Städte mindestens zwei solcher Stellen einrichten“, versprach Donner und kündigte damit weitere Lichterzüge an. Das Ziel sei es, gerade jetzt nach dem ersten Erfolg, (siehe Infobox) das Thema Pipeline nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. „Wir müssen das Bewusstsein aufrecht erhalten. Sonst gibt es später im Verfahren Tricks, die die Bürger nicht mehr mitbekommen.“
Über mangelndes Publikum konnten sich die Anti-Giftgas-Kämpfer nicht beschweren. Hartmut Boebers ist Gegner aus Duisburg und rückte mit selbstgebastelter Kollage am Kreuz an. „Die Initiativen unterstützen sich gegenseitig. Wir sind gut vernetzt“, erzählt er.
Die Grums aus Hilden machten die Pipeline-Demo zum Familienausflug. Jeder hatte ein Kreuz aufgeschultert und kam so zum Fackelzug. Auch die fünfjährige Daniella hatte fleißig mitgebastelt. Petra Grum: „Wir leben 40 Meter von der Trasse entfernt.“
Die friedliche Menge, die von zwei Polizisten und 15 Ordnern begleitet wurde, hatte auch die passende Musik parat. Jörg Owsionowski komponierte bereits vier Songs zum Thema. Der neuste heißt „Das Monster“ und sorgte für Lagerfeueratmosphäre unter den Demonstranten. Der Interpret zu den Liedern: „Die Texte schrieb die Realität.“

[NUV] Kohlekraftwerk

CBG Redaktion

Harald Jochums, Niederrheinischer Umweltverband NUV

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich bin und heiße Harald Jochums aus Duisburg-Rheinhausen, bin unter vielem anderen Architekt für Ökologisches Bauen und darüber hinaus noch direkter Anrainer sowohl an den Rhein, als auch an die Bayer-Werke Uerdingen, die sich heuer schon mal ein wenig zurückgezogen haben - und das Ganze nennt sich jetzt als Konglomerat von mehreren Firmen: „Chempark“.

Ich stelle meine kleine Rede unter folgendes Motto: „Wer Wind sät, wird Strom ernten“ aus dem Neuen Testament Hosea 8, Vers 7, in der allerneuesten Neufassung.

Blasphemie? Wohl kaum, geht es doch für uns Menschen seit jeher darum, die Schöpfung zu bewahren oder profan ausgedrückt: unser aller Lebensgrundlagen - und dies immer dringlicher, sind wir doch dabei, diese zu zerstören.

Was können wir Alle tun, um dieser Zerstörung entgegenzuwirken?

In diesem Zusammenhang gleich die Frage1 an Sie Herr Wenning:
„Können Sie sich die Bayer AG als 1. „Grünen“, global aufgestellten Großkonzern vorstellen?“
Anstatt des Adjektivs „Grün“ würde ich lieber „Farbig“ sagen (jedoch nicht im Sinne der IG Farben). Die zusätzlichen Kriterien, die auf so einen Konzern anzuwenden seien, gehen nämlich über die landläufigen, grünen Kriterien wie Energie und Umweltschutz hinaus. Es sind dies:

1. Die Menschen insgesamt (und nicht nur die Gruppe der Aktionäre)
2. Unsere Gesellschaft, Gemeinschaft

Ich möchte die Folgen solchen Umdenkens an Hand zweier Bayer-Projekte erläutern:

1. Co-Pipeline von Dormagen nach Krefeld-Uerdingen
2. Fossiles Kohlekraftwerk im Chempark Krefeld-Uerdingen; Betreiber ist hier
allerdings die Fa. Trianel aus Aachen, einem Zusammenschluß von vielen Stadtwerken.

Beide Projekte sind nämlich undenkbar, wendet man die beiden obengenannten zusätzlichen Kriterien an:

1. Die CO-Pipeline gefährdet potentiell das Leben von vielen Menschen, die von der eigenen Landesregierung und der Bayer AG gezwungen werden, an dieser Pipeline zu leben, darunter insbesondere unsere Kinder, führt die Trasse doch bisweilen direkt an den Gartenzäunen von Kindergärten und Schulen vorbei - nicht nur für mich Ausdruck einer grenzenlosen Mißachtung von Menschenleben. -
Nicht viel besser sieht es bei Privatgrundstücken aus. Dort werden die Menschen ihr Leben lang – und ich wiederhole – ihr Leben lang mit der Angst leben müssen, Opfer eines Störfalls zu werden, wie es so verharmlosend in den zuständigen Verordnungen formuliert ist. – Und allein diese beiden Tatsachen würden das Projekt zu Fall bringen, würde man die Menschen in seine Überlegungen mit einbeziehen. – Darüber hinaus handelt es sich um eine firmeninternes Problem, dessen negativen Aspekte aber der Gemeinschaft aufgebürdet werden.

2. Bei dem Fossilen Kohlekraftwerk sieht es nicht viel anders aus. Zwar geht von diesem keine akute, tödliche Gefahr aus; es wirkt eher längerfristig (deshalb aber nicht minder scherwiegend ist), und es sogar als fataler Global Player, denken wir an die gigantischen Mengen des treibhauswirksamen Gases CO2, die dem heutigen, jährlichen Ausstoß von Krefeld von allen Emittenten mit ca. 4 Mio.t. CO2 entsprechen; und dann werden jede Menge Feinstaub ausgestoßen in einem Gebiet, in dem jetzt schon die Grenzwerte um 100% überschritten werden, zusammen mit anderen gesundheitsgefährdenden Schadstoffen wie Cadmium, Blei, Arsen, etc. Die genaue Aufstellung finden Sie unter www.nuv-online.de
Und dann ist das Fossile Kraftwerk 7,3 fach so groß wie die zwei vorhandenen Kohlekessel, die stillgelegt werden sollen und auch das nur nach zähem Ringen. Auch hier reicht schon allein diese Aufzählung, dieses Projekt nicht weiterzuverfolgen, bzw. die von Umweltschützern genannten Alternativen der Ertüchtigung oder des Neubaus der 2 alten Kohlekessel und äußerstenfalls ein halb so großes Gaskraftwerk zu planen, das viele negativen Aspekte des Fossilen Kohlekraftwerks abmildert oder sogar vermeidet.

Und was sagen die Landesregierung und die Bayer AG dazu?
- Die Haltung der Landesregierung ist kurz abzuhaken: Sie hat die CO-Pipeline erst ermöglicht, indem Sie die rechtliche Grundlage für den Bau geschaffen hat in Form eines Enteignungsgesetzes. Ausgerechnet CDU und FDP, seit der Steinzeit Hort des grundgesetzlich zugesicherten Eigentums, greifen zu der zu Recht verteufelten Maßnahme der Enteignung der Bürger, die sie gewählt haben! Der Zweck heiligt bekanntlich die Mittel; wer aber heiligt den Zweck? -
Darüberhinaus genehmigt der linientreue RP, was das Zeug hält, bzw. die Industrie für richtig hält. Beim Bau ist Wegschauen das oberste Gebot der Stunden. Eigenmächtige Änderungen der Bayer AG und ihrer Töchter sollen im Rahmen einer „Fiktion“ (O-Ton RP im Umweltausschuß) im Nachhinein genehmigt werden. - Hat hier der RP den Slogan der Bayer AG etwa abgeändert in: “Science Fiction for a better Life?“ - Man könnte es vermuten. –

Die Bayer AG setzt hingegen eher auf Bewährtes: Sie schwingt die Keule Arbeitsplätze und droht mit Abzug ihrer Streitkräfte. Die Landesregierung souffliert noch mit dem Hinweis auf den Wirtschaftsstandort NRW. – Das ist insofern unredlich, als Bayer unerwähnt läßt, daß Arbeitsplätze im Chempark Uerdingen wegfallen, wird doch die dortige CO-Produktionsanlage überflüssig, sollte die CO-Pipeline jemals in Betrieb gehen (- wovor uns Gott oder wer auch immer (mit Ausnahme der Landesregierung) bewahre; wie schon ausgeführt, kann diese Landesregierung das auch gar nicht, weil sie es nicht will. Willkommen in Rüttgers Club). Unredlich ist die Keule Arbeitsplatz auch, weil es Alternativen für die CO-Pipeline gibt, die sogar von der Bundesregierung gestützt werden, hat sie doch vor nicht allzu langer Zeit gegenüber der EU erklärt, daß solch potentiell todbringenden Stoffe nur innerhalb der eigenen Firmenzäune verarbeitet werden sollen. Die Alternative lautet: Die Anlage in Uerdingen erweitern und damit Arbeitsplätze schaffen. Das mag auf Dauer etwas teurer sein als die Pipeline, würde aber vielen, vielen Menschen entlang der geplanten Trasse ihre Todesangst nehmen; ein lohnendes Ziel, wie ich meine und angesichts von einem Gewinn vor Steuern von 4Mrd. EURO im Jahr 2007 auch gegenüber uns Aktionären vertretbar. Lieber Herr Wenning, Sie hätten in diesem Fall also nicht mit einer Anklage unsererseits zu rechnen, eher mit einem Verdienstorden wider die tierische Unvernunft.

Zum potentiellen Rückzug der Bayer AG von dem Standort Krefeld-Uerdingen: Der selbsternannte Hotelmanager des Chemparks in Krefeld-Uerdingen hat mal ziemlich beleidigt öffentlich erklärt, wenn er und die Bayer AG nicht erwünscht wären, würden sie gehen. Das Dumme daran ist das Dumme darin: Das hat kein Mensch gefordert und gesagt. Was will der Mann uns denn dann damit sagen? Scheut er die offene Erpressung: „Wenn wir das nicht genehmigt bekommen, gehen wir nach Shanghai!“oder wie oder was?

An dieser Stelle muß ich etwas für Sie einfügen, lieber Herr Wenning: Ich wage eine Voraussage, obwohl für gewöhnlich selber jeglicher Spekulation abhold: Mehr über kurz als über lang werden Sie den Standort Uerdingen schließen mit der folgenden Begründung: Die bösen, bösen Umweltschützer, die ja bekanntlich auch die Finanzkrise in Schuld sind, sind Schuld. – Ich könnte das einfach mal so stehen lassen, frage Sie aber lieber in meiner Frage 2: Haben Sie, bzw. die Bayer AG vor, das Werk Uerdingen in den nächsten 10 Jahren zu schließen?

Zu Ihren möglichen Antworten habe ich noch eine Bitte: Versuchen Sie es bitte mal zur Abwechselung mit unmöglichen (Antworten); die anderen kenne ich nämlich schon. – Sie können auch gerne einen Scherz einflechten, wenn Ihnen danach ist.

Sehr geehrte Damen und Herren Aktionäre, noch stundenlang könnte ich über die genannten Themenkomplexe berichten, z.B. über die von der Chempark-Leitung so viel beschworene „Gute Nachbarschaft“ zu der Nachbarschaft, die jedoch leider nicht existiert, kommt doch die Bayer AG noch nicht einmal der in der Störfallverordnung gesetzlich verankerten Aufforderung nach, die betroffene Anwohnerschaft unaufgefordert über Gefahren zu unterrichten und wie im Ernstfall sich verhalten und so. Dazu habe ich Sie, lieber Herr Wenning, schon das letzte Jahr befragt und keine Antwort erhalten, rechne auch in diesem Jahr nicht damit und verzichte hiermit ausdrücklich eindrücklich darauf. – Doch Halt! Meine 3. Frage lautet nämlich: „Was soll ich tun, wenn die Bayer AG noch nicht einmal gesetzlichen Bestimmungen nachkommt, wie in diesem Fall, lieber Herr Wenning?“ Soll ich die Bayer AG verklagen, also gegen eine Heerschar von Advokaten antreten und gegen die geballte Macht des Kapitals? - Guter Rat ist teuer - ich weiß. Für eine Gute Nachbarschaft sollte Ihnen jedoch nichts zu teuer sein. – Ihre begrünten Hochglanzbroschüren „bayer direkt“ bringen`s auf jeden Fall nicht; habe sie auch anfangs direkt dem Papierrecycling zugeführt, muß aber zugeben, das Heftchen mittlerweile mit vergnügtem Schmunzeln zu lesen, wie z.B. ein global aufgestellter Konzern jedes Gramm eingesparten CO2s bejubelt.
Dann könnte ich Ihre merkwürdige Marketing-Strategie erwähnen, erst potentielle Kunden wie uns mit tödlicher Sicherheit zu verprellen, um dann zu sagen: „Kauf mich doch!“ - oder die wissenschaftlich völlig unhaltbare Mär von der absonderlichen Effizienz des geplanten Fossilen Kohlekraftwerks, die Prof. Hartmut Graßl, immerhin einer der führenden Deutschen Klimaforscher eindrucksvoll beschrieben und widerlegt hat. Da ist ja dann wohl nix mehr mit „science“ und damit auch nicht mit „better Life“, was ich sehr bedauere. -
Noch ein Einschub mit Frage 4: Was versteht die Bayer AG eigentlich unter einem „better Life“ und wozu sonst soll „science“ gut sein? - Zusatzfrage: Muß das aber unbedingt materiell „better“ werden? Täte uns Allen nicht beispielsweise ein bißchen mehr Bescheidenheit gut? –

Genug der Kritik. Hat der Mann denn Vorschläge, wie „better“ machen - oder kann ER nur mosern? –

Ja, hat ER - und stellt sie auch in den Raum und damit zur Diskussion:

Wir müssen umdenken, wegkommen von den einseitigen, hohlen Phrasen von der Allmacht des Geldes. Wie hohl diese sind, zeigt schon der Spruch unserer Amerikanischen Freunde (hüstel, hüstel): „Time is money“. Einfache Konsequenz aus dieser einfachen Gleichung: Kein „Time“, kein „Money“.

Wir müssen wegkommen von dem gedankenlosen Umgang mit Fossilen Rohstoffen. Zum Verbrennen sind diese nämlich viel zu schade – auch weil mit Sonnenenergie aus Jahrmillionen entstanden - und wir schädigen und zerstören damit auch unsere Lebensgrundlagen.

Wir müssen uns darauf besinnen
1. die sogenannten Erneuerbaren Energien massiv auszubauen, die uns jeden Tag frei Haus geliefert werden in Hülle und Fülle, nämlich mehr als 10.000 mal soviel, als wir verbrauchen können, wenn wir sie auch nur zu einem Teil nutzen können.
2. die Fossilen Rohstoffe intelligent einzusetzen, wenn wir sie schon in einer Übergangsphase verbrennen müssen, beispielsweile mit der Technik der Kraft-Wärme-Kopplung.
3. Rohstoffe einzusparen.

Wir müssen wieder dezentrale Strukturen schaffen, die wesentlich effektiver sind, als die unbeholfenen, unbeweglichen Großkonzerne, die auch noch den Nachteil haben, eine ungebührliche Fülle an Macht an sich zu ziehen und damit in der Lage sind, z.B. demokratische Gefüge auszuhebeln.
Wir müssen möglichst allumfassende Kriterien an unsere Produkte legen wie weiter oben schon beschrieben. Dann wären gemeingefährliche Zwischenprodukte wie CO und Phosgen gar nicht denkbar, die nicht gerade dem Wohle der Allgemeinheit dienen, obwohl für die CO-Pipeline genau dieses „Argument“ benützt worden ist. - Oder die Chlorchemie, die in Teilen ihre Berechtigung haben mag, in ihrer großtechnischen Anwendung aber unendlich viele Schäden angerichtet hat, denke ich etwa an PCB oder PCP. Die Kosten für die Schäden wurden und werden auch hier weiter der Allgemeinheit aufgebürdet. - Und zu allen Produkten gab und gibt es Alternativen. Ich bin selber Planer und weiß um die vielen Möglichkeiten, Probleme zu lösen.

Zum hoffentlich guten Schluß: Seien Sie gewiß, lieber Herr Wenning, meine Herren vom Vorstand und Damen und Herren vom Aufsichtsrat: Wir Bürger und Bürgerinnen lassen uns kein „X“ mehr für ein „U“ vormachen lassen, schon gar nicht im XXL-Format. - Wir werden die potentiell tödliche CO-Pipeline und das völlig überdimensionierte, extrem klimaschädliche Fossile Kohlekraftwerk mit allen friedlichen, demokratischen Mitteln zu verhindern suchen und uns dafür einsetzen, die Zukunft zu denken und zu bauen - und nicht die Steinzeit zu restaurieren. -
Ich halte es dennoch oder gerade deshalb für notwendig, daß sich alle Seiten auf einer Augenhöhe zusammensetzen und an dieser verantwortungsvollen Aufgabe mitarbeiten – auch aus Verantwortung für unsere Kinder und Enkel. - Unsere Gesprächsangebote liegen seit geraumer Zeit vor, sind jedoch von Ihnen, lieber Herr Wenning, nicht wahrgenommen worden.

Rainer Kalbe

CBG Redaktion

Sehr geehrte Damen und Herren!

Mein Name ist Rainer Kalbe. Ich bin Mitglied der Bürgerinitiativen „Stopp - CO - Pipeline“.
Letztes Jahr hatte ich bei gleichem Anlass Gelegenheit zu Ihnen zu sprechen. Damals hatte ich meinen Vortrag mit folgender Feststellung etwa so begonnen:

„Die Art, wie Bayer das eigene Image durch dieses hochkritische und nach Ansicht Vieler menschenverachtende Projekt ruiniert, macht wahrscheinlich noch viele Aktionäre ärgerlich und wütend. Meine Auffassung hat sich in vielen persönlichen Gesprächen danach bestätigt.

Nun, Herr Wenning, Ihre Mitarbeiter im Backoffice, die natürlich Ihre Erwiderung auf meine Ausführungen für Sie formuliert hatten, was nicht kritikwürdig ist, waren sehr fleißig in dem Bemühen, meine Fragen und auch Feststellungen – dabei handelte es sich um Tatsachen, die sich auch beweisen lassen, schlicht weg auseinander zu nehmen. Es mag Ihnen gelungen sein, die damals Anwesenen, die teilweise von weit her angereist waren zu beruhigen. Das ist aber dem Umstand zu verdanken, dass sich kaum jemand im Vorfeld mit diesem Problem umfassend auseinandergesetzt hatte um zu verstehen, dass Ihre Worte vielfach nur bekannte Phrasen und Wiederholungen von Halbwahrheiten waren. Manches Mal klang auch in Ihren Erwiderungen durch, dass da jemand etwas vorgetragen hat, dass nur an den Haaren herbeigezogen ist, das jeder Grundlage entbehrt und dass nur subjektive Empfindungen wiedergegeben wurden. Alles hat Bayer richtig gemacht, behaupteten Sie. Auf Ihre fähigen und kompetenten Mitarbeiter seien Sie stolz und und und. Leider gibt es nach einem solchen Statement keine Möglichkeit, Ihnen und Ihren Argumenten spontan zu begegnen.

Ich komme daher – jetzt nach einen Jahr voller weiterer Pannen und Peinlichkeiten nochmals auf meinen Vortrag zurück und zitiere
:
„BMS ist bei dem in die Kritik geratenen Projekt stets nach geltendem Recht vorgegangen und hat alles unternommen, um die Öffentlichkeit umfassend zu informieren.“ - Zitat Ende

Dieser Satz stammt von Ihnen, Herr Wenning.

Nun begab es sich, dass zeitgleich, als die meisten von Ihnen in der Messehalle in Düsseldorf diese meine Worte hörten und Sie, Herr Wenning, anschließend wortgewandt versuchten klarzumachen, dass Ihre Aussage selbstredend über jeden Zweifel erhaben ist, also den Tatsachen entspricht und nichts, aber auch gar nichts an solchen Vorwürfen dran ist, dass also zeitgleich die Vertreter von BMS vor dem Verwaltungsgericht in Düsseldorf – nur wenige Kilometer entfernt – sich anhören mussten, dass der Konzern gegen den Planfeststellungsbeschluss – sprich die Baugehmigung – gehandelt hat und zwar ohne vorherige Genehmigung der Bezirksregierung Düsseldorf. Handlungen, die nicht auf den Vorgaben der Baugenehmigung basieren, sind zweifelsfrei Rechtsverstöße. Insofern können Sie Ihre Behauptung doch nicht mehr guten Glaubens aufrechterhalten. Hatten Ihnen Ihre hoch gelobten Mitarbeiter da etwas verschwiegen?

Nun, es geht weiter: Das Unternehmen BMS beantragte Änderungen des Planfeststellungsbeschlusses, so nennt man die Baugenehmigung, also man beantragte Dutzende von Änderungen, d. h. auch Dutzende von Abweichungen vom Baurecht mussten im Nachhinein sanktioniert werden.. Dieser so genannte Planergänzungsbeschluss brachte die Verwaltungsrichter zu einem niederschmetternden Ergebnis:

Die Genehmigungsbehörde hat viele Änderungen – sprich Verstöße gegen die Baugenehmigung – offensichtlich hinterher nur noch abgenickt. Es waren ja Tatsachen geschaffen worden, deren Änderungen sehr teuer werden würden. Nicht zuletzt haben die Richter den gesamten Planergänzungsbeschluss als offensichtlich rechtswidrig eingestuft.

Sind die für dieses Desaster verantwortlichen Mitarbeiter, die dem Unternehmen all diese Negativschlagzeilen eingehandelt haben, wenigstens nach dieser Blamage vor dem Verwaltungsgericht zur Rechenschaft gezogen worden oder können sie weiterhin selbstherrlich agieren, wie es einem Großkonzern offensichtlich zusteht?

Und als Letztes frage ich Sie noch einmal:

Ist Ihnen bewusst, dass die anhängigen Verfahren vor den Gerichten noch Jahre dauern können und dann am Ende irgendwann ein Urteil steht, das da heißt: keine Betriebsgenehmigung? Vielleicht reihen sich die Richter ja ein in die Schar derer, die nach den Worten der Politik und auch nach der Lesart Ihres Unternehmens industriefeindlich ist? Haben Sie dafür einen Plan in der Schublade, der diesem dann doch offensichtlichen Super-GAU Rechnung trägt und andere Lösungen Ihrer Probleme vorsieht? Ich vermute, nicht. Denn dann werden Sie ja nicht mehr im Amt sein.

Vielleicht ist auch ein Unternehmen, das ein solches Projekt wie die CO-Pipeline wie sagt man so schön: Auf Teufel komm raus! Und jetzt erst Recht, durchdrücken will, schon aus Prinzip, vielleicht ist man gerade mit einer solchen Gesinnung auf dem Holzwege?

Vielleicht ist es auch so, dass nicht die mehr als 110.000 Menschen in diesem Lande industriefeindlich sind, sondern ein Konzern, der so handelt, menschenfeindlich ist? Damit will ich nicht die hervorragenden Leistungen des Konzerns in vielen anderen Bereichen und Geschäftszweigen ignorieren oder gar in Abrede stellen. Eine Selbstherrlichkeit, wie sie seit mehr als drei Jahren an den Tag gelegt wird und Bevölkerung und Politik gleichermaßen immer wieder schockiert, wirft jedoch lange Schatten auf diese Positiva.

Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.

Ach, eins noch, Herr Wenning. Ich verzichte gerne auf Ihre Antwort zu meinen Ausführungen. Sie brauchen Ihre Mitarbeiter hinter der Bühne nicht zu bemühen. Wissen Sie, ich habe einfach keinen Bock mehr auf Märchenstunden.

[Protestaktion] Bayer Hauptversammlung

CBG Redaktion

Mitstreiter gesucht: Proteste zur BAYER-Hauptversammlung

Themen: tödliche Pharma-Studien in Indien, Tier-Antibiotika und gefährliche Antibaby-Pillen

ORT: Messe Köln-Deutz (Eingang Nord, Messehalle 7, Deutz-Mülheimer-Straße 111)
ZEIT: Freitag, 27. April, ab 8.30 Uhr
INFOS: http://www.cbgnetwork.org/4291.html

Am 27. April findet in Köln die Aktionärsversammlung der Bayer AG statt. Wir werden die Gelegenheit nutzen, um auf die Kehrseiten der Bilanzen des BAYER-Konzerns hinzuweisen – vor den Kölner Messehallen und auch in der Versammlung.

Schwerpunkte der Proteste in diesem Jahr sind tödliche Pharma-Studien in Indien, der Einsatz von BAYER-Antibiotika in der Massentierhaltung, Nebenwirkungen von hormonellen Kontrazeptiva, die geplante CO-Pipeline quer durch NRW, Fehlbildungen durch den hormonalen Schwangerschafts-Test Duogynon und Bienensterben durch BAYER-Pestizide.

Es werden Aktionsgäste aus dem In- und Ausland erwartet. Jede Unterstützung ist willkommen!

Unsere Gegenanträge finden sich auf der homepage von BAYER unter http://www.hv2012.bayer.de/de/Gegenantraege.aspx („download“). In der Versammlung werden wir eine nicht-Entlastung des Vorstands fordern. Neben Vorstand, Aufsichtsrat und Medien werden rund 4.000 Aktionärinnen und Aktionäre teilnehmen. Mehrere Hundert Aktionäre haben der Coordination gegen BAYER-Gefahren bereits ihre Stimmrechte übertragen.

Besitzen Sie BAYER-Aktien und möchten Sie diese übertragen?
Möchten Sie sich an den Protesten beteiligen?
Benötigen Sie weitere Informationen?

=> Dann bitte hier melden: info@cbgnetwork.org

Eine Wegbeschreibung findet sich unter: http://www.hv2012.bayer.de/de/anfahrt-wegbeschreibung.aspx

Mit herzlichen Grüßen
Vorstand der Coordination gegen BAYER-Gefahren

[Gottfried Arnold] Hauptversammlung 2014

CBG Redaktion

Bayer Hauptversammlung 29.4.2014

Dr. med. Gottfried Arnold, Kinderarzt i.R., Hilden

Sehr geehrte Damen und Herren des Aufsichtsrates und des Vorstandes,
sehr geehrter Herr Dekkers, sehr geehrter Herr Wenning,
sehr geehrte Damen und Herren Aktionäre,

im letzten Jahr hat es wieder viel Ärger gegeben mit Ihren Kohlenmonoxid-Pipelines: der 67-km-langen von Dormagen nach Krefeld, die immer noch nicht in Betrieb genommen werden konnte und der schon seit 2002 mit CO betriebene Pipeline zwischen Dormagen und Leverkusen mit fast 50-Jahre alten maroden Rohren. Als Kinderarzt wundert es mich sehr, dass Sie, Herr Dekkers, nicht in der Lage sind, in 7 Jahren für die neue Giftgas-Pipeline einen Alarm- und Gefahrenabwehrplan (AGAP) zu erstellen, der von der BZR Düsseldorf als abgestimmt anerkannt werden kann.

Dass Sie bei der alten Pipeline Probleme haben, diesen Gefahrenabwehr-Plan öffentlich zu machen, verstehe ich sehr wohl bei den vielen Mängeln mit 202, z.T. massiven Rohrwandverdünnungen und einem funktionsuntüchtigen kathodischen Korrosionsschutz (KKS).

Allerdings ist das keine vertrauensbildende Maßnahme – weder für die Öffentlichkeit noch für die Aktionäre. Die Öffentlichkeit vertraut Ihnen nicht, Herr Dekkers und Herr Wenning, wenn Sie behaupten, Sie täten alles für die Sicherheit.

Sie wissen, dass das Einatmen von 30 mL Kohlenmonoxid ein Kind von 20 kg töten, einen gesunden Erwachsenen bewusstlos und fluchtunfähig machen kann. Ca. 100 mL CO können einen Erwachsenen töten. Sie wissen, dass die Feuerwehren bei einem größeren Leck praktisch niemanden retten können, weil die Zeit bis eine große Rettung angelaufen ist, viel zu kurz ist, um die co-vergifteten Menschen mit dem akuten Sauerstoffmangel zu retten.

Sie wissen auch, Herr Wenning und Herr Dekkers, dass für die beste Behandlungsmöglichkeit einer Kohlenmonoxid-Vergiftung, die Sauerstoffüberdruckbehandlung, in NRW überhaupt kein Platz existiert und in ganz Deutschland nur maximal 8 Plätze im 24-Std-Dienst mit Intensivmedizin vorhanden sind. Bevor überhaupt ein Alarm in Ihrer Sicherheitszentrale ankommt, sind schon in ½ Stunde 210.000 L Kohlenmonoxid aus der Leverkusener-Pipeline ausgetreten und haben eine Vielzahl von Menschen, die sich in dieser Gegend aufhalten, verletzt oder getötet. Dann erst – so muß aus ich der Geheimhaltung des Alarm- und Gefahren-AbwehrPlanes schließen – dann erst beginnen Ihre Mitarbeiter zu überlegen, ob es sich um einen Fehlalarm handelt oder ob sie tatsächlich den imageschädigenden Alarm an die örtlichen Feuerwehren weitergeben sollen. Der Hirnschaden der Betroffenen wird allein dadurch noch größer und noch mehr Menschen müssen dadurch sterben.

Die Leckerkennungsmöglichkeiten entsprechen denen, die wir z.B. gerade bei den Öl-Verschmutzungen des Grundwassers erfahren haben: Millionen Liter gehen verloren, trotzdem findet man kein Leck. Bei der Krefelder Pipeline merken Sie frühestens nach 24 Stunden (– falls das LEOS-System überhaupt funktioniert, was in Lehm und Ton nicht sein kann – ), dass Sie im Pumpenbetrieb 119.000 L CO/h bereits verloren haben. Bei der Leverkusener Leitung bleiben sogar 104.000 L CO/h permanent unentdeckt oder sogar 209.000 L CO/h unentdeckt, solange die Pumpen laufen. Mit dieser katastrophalen Leckerkennung wagen Sie ein hochgiftiges, nicht -wahrnehmbares Gas durch Ortschaften und nahe an Kindergärten vorbeizuleiten!

Was erklären Sie als Pharma-Unternehmen Ihren Aktionären, dass sich mehr als 460 Ärzte gegen Ihre CO-Pipeline schriftlich ausgesprochen haben. Wie wollen Sie die Ärzten da noch anregen, Ihre Medikamente zu verordnen?

Aber nicht nur in der Ärzteschaft bröckelt das Vertrauen in Sie. Im Internet kann man auch sehen, wie sich Ihre Industrie-Partner von Ihnen abwenden und nicht mehr an Ihre CO-Pipeline glauben. Bis vor einiger Zeit hatte die Fa Areva, die Ihr LEOS-System der Krefelder CO-Pipeline geliefert hat, immer noch auf diese Anwendung hingewiesen als besonderes Projekt. Inzwischen kann man auf den Internetseiten von Areva weder etwas über adäquate CO-Erkennung noch über irgendeine CO-Pipeline lesen. Die können auch nicht über 7 Jahre Reklame für ein Projekt machen, das es gar nicht gibt und geben wird.

Zu allem Überfluss fehlen hier und dort die Kampfmitteluntersuchungen und ein Leck in der Leverkusener Leitung ist Ihnen seit 2001 bekannt! Ein kleines Leck wird im Laufe der Zeit immer größer und wird mit Sicherheit eines Tages das Rohr zum
Platzen bringen.

Dadurch steht Bayer so sehr unter Druck und würde das Kohlenmonoxid-Pipeline- Problem lieber heute als morgen los sein, aber findet keinen gangbaren Weg..

Es hilft nur ein Befreiungsschlag:
Tun Sie Ihren Aktionären einen Gefallen und beenden Sie diese beiden hochriskanten Projekte und tun Sie sich, Ihren Mitarbeitern und Ihrem Unternehmen den Gefallen und stoppen Sie die CO-Pipelines, bevor die ganze Welt die Katastrophe einer COMassenvergiftung erleben muß mit vielen Hunderten oder Tausdenden Hirngeschädigten und Toten, die den Zusammenbruch Ihrer Firma und des Names Bayer bedeuten könnten. Beenden Sie diese CO-Projekte, Herr Wenning und Herr Dekkers, bevor Sie sich auch noch vor Gericht verantworten müssen.

[Pipeline] Gegenantrag CO-Pipeline

CBG Redaktion

CO-Pipeline: Gegenantrag zur Hauptversammlung am 25. April 2008

Hiermit zeige ich an, dass ich zu Punkt 2 der Tagesordnung den Vorschlägen des Vorstands und des Aufsichtsrats widerspreche und die anderen Aktionäre veranlassen werde, für den folgenden Gegenantrag zu stimmen.

Gegenantrag zu TOP 2: Der Vorstand wird nicht entlastet

Die Planungen des BAYER-Konzerns, hochgiftiges Kohlenmonoxid (CO) zwischen den Werken Dormagen und Krefeld mitten durch dichtbesiedeltes Gebiet zu leiten, lösen große Befürchtungen in der Bevölkerung aus. Das Vorhaben ist ohne Beispiel. Das Regierungspräsidium Düsseldorf räumt ein, dass „zu Kohlenmonoxidfernleitungen keine umfänglichen Erfahrungsberichte existieren, da es sie weltweit kaum gibt“.
Eindeutiger ist die Gefahrenlage. Ein Gutachten der Stadt Ratingen kommt zu dem Ergebnis, dass mehr als 100.000 Anwohner durch einen Bruch der Pipeline gefährdet wären. „Wenn hier etwas passiert, ist halb Hilden platt“, so ein für den Katastrophenschutz zuständiger Feuerwehrmann. Drastischer noch drückt es Monheims Bürgermeister Thomas Dünchheim (CDU) aus, der von einem „Todesstreifen“ entlang der Pipeline spricht. Entlang der Strecke werden regelmäßig Mahnwachen organisiert, mehr als 80.000 Protest-Unterschriften wurden bereits gesammelt. CDU und SPD beteiligen sich vor Ort an den Protesten.
Schäden bis hin zum Vollbruch der Leitung sind in einem erdbebengefährdeten Gebiet wie der Rheinschiene nicht abwegig. Auch Beschädigungen durch Korrosion, Bauarbeiten, Flugzeugabstürze oder terroristische Anschläge sind möglich. Die Städte Monheim, Hilden, Erkrath und Langenfeld reichten daher Klage gegen das Projekt ein.
Die erhöhte Gefahr für die Anwohner und die notwendigen Enteignungen werden von BAYER und Landesregierung mit „Vorteilen für das Allgemeinwohl“ gerechtfertigt. Tatsächlich gibt es diese Vorteile aber nicht. Dem Bau der Leitung liegen ausschließlich Profit-Interessen von BAYER zu Grunde, denn die geplante Pipeline soll lediglich für eine bessere Auslastung der Anlagen in Dormagen und Krefeld sorgen. Statt Kohlenmonoxid über eine 67 km lange Pipeline zu leiten, könnte BAYER ebensogut eine moderne CO-Produktionsanlage in Krefeld bauen. Hierdurch ließe sich zum einen der Ausstoß von Treibhausgasen verringern, zum anderen könnte die Gefährdung der Anwohner der Pipeline gänzlich vermieden werden. Wegen höherer Kosten hat BAYER diese Lösung des Problems jedoch bislang ausgeschlossen.
Hinzu kommt, dass die von BAYER versprochene Sicherung von Arbeitsplätzen weder belegt noch garantiert wird. Im Gegenteil – wahrscheinlicher ist, dass nach Inbetriebnahme der Pipeline die CO-Produktionsanlage in Krefeld geschlossen wird und Arbeitsplätze wegfallen. Denn in Krefeld setzt BAYER für die Kohlenmonoxid-Produktion bislang eine veraltete, energieintensive Technik ein. Im November 2006 musste die Anlage nach einem Brand gar wochenlang stillgelegt werden.
Wie wenig dem Arbeitsplatz-Argument zu trauen ist, beweist auch die Ankündigung von BAYER MATERIAL SCIENCE, dem Auftraggeber der Pipeline, trotz eines Rekord-Gewinns im vergangenen Jahr ein Zehntel der Belegschaft wegzurationalisieren. Weltweit sollen 1.500 Arbeitsplätze vernichtet werden.
Nach Ansicht der Coordination gegen BAYER-Gefahren und anderer Initiativen existiert keine Rechtsgrundlage für das Projekt. Die Enteignungen und die Gefährdung der Bevölkerung sind durch höhere Gewinne für BAYER nicht zu rechtfertigen. Der Bau der Pipeline wäre zudem ein gefährlicher Präzedenzfall - künftig könnten sich andere Firmen auf die Genehmigung von BAYER berufen. Ich fordere daher einen sofortigen Stopp der Bauarbeiten und der Enteignungsverfahren. Die noch ausstehende Betriebsgenehmigung darf nicht erteilt werden.
Die Rechtsauffassung der Pipeline-Kritiker wurde Mitte Dezember vom Oberverwaltungsgericht Münster bestätigt. Das OVG hat einen Betrieb der Pipeline untersagt. Die OVG-Richter urteilten, in dem Enteignungsgesetz werde nicht erklärt, inwiefern die Allgemeinheit vom Privatinteresse des BAYER-Konzerns profitiere. Die Entscheidung des Gerichts kann bis zur Entscheidung in der Hauptverhandlung nicht angefochten werden, der Prozess wird sich voraussichtlich über mehrere Jahre hinziehen.
Trotz des eindeutigen Votums des OVG und trotz weitverbreiterter Sorgen in der Bevölkerung weigert sich der Konzern, den Bau der Pipeline einzustellen. Der Vorstand trägt hierfür die Verantwortung und soll daher nicht entlastet werden.

Um Mitteilung dieses Gegenantrags sowie der Begründung darf ich gemäß §§ 125, 126 AktG bitten.

Axel Köhler-Schnura
Vorstandsmitglied Coordination gegen BAYER-Gefahren

CO Pipeline

CBG Redaktion

8. März 2013

Verfahren zur CO-Pipeline von Bayer ziehen sich hin

Oberverwaltungsgericht Münster hat noch keinen Termin für Gerichtsverhandlung. Auch die Bezirksregierung Düsseldorf sieht einen Erörterungstermin zum Planänderungsverfahren erst im zweiten Halbjahr.

Es ist still geworden um die CO-Pipeline. Die Kohlenmonoxid-Röhre liegt naturgemäß lautlos im Boden. Aber auch die Gegner der Trasse, die das giftige Gas zwischen den Bayer-Standorten Dormagen und Uerdingen transportieren soll, halten sich im Moment zurück. Die Phase der Bürgerbeteiligung ist vorbei. Die Pipeline-Gegner warten auf Ergebnisse der Verfahren.

Erörterungstermin für Einsprüche frühestens im Sommer
Die Bezirksregierung ist gerade dabei, die Einsprüche im Planänderungsverfahren aufzuarbeiten. In diesem Planänderungsverfahren versucht Bayer, der bereits verlegten Trasse im Nachhinein Legalität zu verschaffen. Ob das gelingt, ist völlig offen. 23 000 Menschen hatten im vergangenen Jahr ihre Sorgen vor der Trasse schriftlich festgehalten und bei der Bezirksregierung eingereicht. Nächster Schritt ist ein Erörterungstermin, bei dem theoretisch jeder Gegner seine Sorgen noch einmal mündlich vortragen kann. Bayer hat die Gelegenheit zu antworten.
Der Termin sollte nach alter Planung eigentlich in diesen Wochen stattfinden. Davon ist man mittlerweile weit entfernt. „Der Erörterungstermin wird nicht vor dem zweiten Halbjahr 2013 und nicht in den Schulferien stattfinden“, sagt Bezirksregierungssprecher Volker Klagges. „Ein Termin steht jedoch noch nicht fest.“

Auch noch kein Termin für das Oberverwaltungsgericht
Unabhängig vom Planänderungsverfahren ist vor dem Oberverwaltungsgericht (OVG) Münster eine Klage der Pipeline-Gegner gegen Planfeststellungsbeschluss anhängig. Die Richter könnten mit einem Nein zur Pipeline das Aus für das Großprojekt besiegeln oder zumindest die Inbetriebnahme in sehr weite Ferne rücken lassen. „Es ist noch nicht abzusehen, wann es einen Termin geben wird“, sagt der Vorsitzende Richter Ulrich Lau auf Nachfrage. Er begründet die Dauer mit dem umfangreichen Verfahren, zu dem zahlreiche Einwendungen und Stellungnahmen gehören.
Erich Hennen von der Bürgerinitiative gegen die Pipeline vermutet andere Gründe. Das Gericht wolle wohl den Ausgang des Planänderungsverfahrens abwarten. „Nach meiner Meinung könnte das OVG in dem unwürdigen Spektakel auch schon jetzt entscheiden“, sagt Hennen. Der Ungelsheimer erinnert an eine Gerichtsverhandlung vom Dezember 2007. Damals hatte sich das Gericht vorsichtig auf die Seite der Pipeline-Gegner gestellt. Auch deshalb erwarten die Bürgerinitiativen viel von der Entscheidung. Hennen: „Eine der wichtigsten Aussagen des OVG war ja, dass das Allgemeinwohl nicht ausreichend belegbar ist und damit auch das Enteignungsgesetz keine Berechtigung hat.“

[Gegenantrag] Hauptversammlung 2015

CBG Redaktion

27. März 2015

BAYER-Hauptversammlung am 27. Mai 2015

Gegenantrag zu TOP 3: Der Aufsichtsrat wird nicht entlastet

Die Ausgliederung der Kunststoff-Sparte Bayer MaterialScience (BMS) droht zu Lasten der Belegschaft zu gehen, vor allem im Ausland. Zudem entzieht sich BAYER der Verantwortung für die Sicherheit der extrem gefährlichen Anlagen.

Im September 2014 gab der BAYER-Konzern dem Druck der Finanzmärkte nach und verkündete die Ausgliederung der Kunststoff-Sparte Bayer MaterialScience. In der Absicht, die bereits zweistellige Gewinnmarge noch weiter zu erhöhen, hatten Investoren seit Jahren auf diesen Schritt gedrängt. Im Oktober gaben die Private Equity-Firmen Advent, Carlyle, Cinven und KKR ihr Interesse an einer Übernahme bekannt.

Leidtragende dieser Entwicklung sind die mehr als 15.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Um die Kunststoff-Sparte im Unternehmen zu halten, waren ihnen in den vergangenen Jahren zahlreiche Zugeständnisse abgepresst worden. So hatte BAYER mittels mehrerer „Effizienz-Programme“ über 2.000 Arbeitsplätze vernichtet, mehrere Werke geschlossen und Bonus-Zahlungen gestrichen. Nun zeigt sich, dass diese Opfer umsonst waren.

Welche Entwicklung langfristig droht, zeigt die ehemalige Chemie-Sparte von BAYER, die vor zehn Jahren unter dem Namen Lanxess ausgegliedert wurde. Mehrere Tausend Arbeitsplätze wurden seitdem vernichtet. Ein großer Teil der Belegschaft erlitt Lohneinbußen oder wurde in andere Werke versetzt. Über die Jahre wurde Lanxess immer weiter parzelliert - mehrere Bereiche wurden geschlossen, andere verkauft. Angesichts einer möglichen Übernahme durch „Heuschrecken“ ist bei BMS eine ähnliche Entwicklung zu befürchten.

Die GewerkschaftsvertreterInnen im Aufsichtsrat haben der Abspaltung nach massiven Drohungen der Unternehmensleitung zugestimmt. Als Gegenleistung konnte zwar eine Arbeitsplatzgarantie ausgehandelt werden. Diese gilt jedoch nur für die deutschen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, und nur für fünf Jahre. Die Belegschaft des Werks in Antwerpen konnte erst nach einem Streik und anderen Kampfmaßnahmen eine vergleichbare Vereinbarung durchsetzen. In den USA hingegen, wo BAYER 95 % der Belegschaften einen Tarifvertrag verweigert und wo die Gewerkschaften von BAYER aus den meisten Werken gedrängt wurden, droht ein sozialer Kahlschlag.

Ein weiteres Problem ist die Störfall-Sicherheit: unter dem Dach von Bayer MaterialScience befinden sich zahlreiche hochgefährliche Anlagen. So kommen bei der Produktion von Polyurethan und Polycarbonat riesige Mengen toxischer Stoffe wie Chlor, Ammoniak, Kohlenmonoxid und sogar des ehemaligen Kampfgases Phosgen zum Einsatz.

Die künftigen Besitzer werden versucht sein, den von BAYER eingeschlagenen Kurs fortzusetzen und die Kosten für Wartung, Personal und Feuerwehr weiter abzusenken. Dies führt automatisch zu höheren Störfallrisiken. Da BMS einige der – nach Atomkraftwerken – gefährlichsten Industrieanlagen in Deutschland betreibt, droht ein Anstieg der Gefährdung für die AnwohnerInnen. Es ist unverantwortlich und inakzeptabel, hochgefährliche Anlagen in die Welt zu setzen, ohne für deren Sicherheit dauerhaft die Verantwortung zu übernehmen.

Konsequenzen hat der Schritt auch für die umstrittene CO-Pipeline zwischen Dormagen und Krefeld, die gegenwärtig durch Gerichtsbeschlüsse auf Eis gelegt wurde. Sollte die Pipeline jemals in Betrieb gehen, so wäre völlig unklar, von wem sie in zehn oder zwanzig Jahren betrieben wird. Auch das Sicherheitsniveau und die maximale Haftung stünden in den Sternen. Ein Argument mehr, dieses unselige Projekt noch vor der Abspaltung aufzugeben.

Zudem drohen Standorten wie Leverkusen, Krefeld und Brunsbüttel Steuer-Verluste, wenn BAYER die Sparte an Private-Equity-Gesellschaften verkauft. Diese bürden den Verkaufspreis gerne ihren Neuerwerbungen als Schulden auf und senken so deren Gewinn und die Steuerlast. Zudem haben die Finanz-Konzerne ihren Sitz häufig in Steueroasen.

Der Aufsichtsrat hat der Ausgliederung von BMS zugestimmt, obwohl für ausländische Arbeitsplätze keine Bestandsgarantie gegeben wurde. Auch gibt es keine Zusicherung von BAYER, dass die Sicherheitsstandards nicht abgesenkt werden. Daher ist dem Aufsichtsrat die Entlastung zu verweigern.

[Aufkleber] Kohlenmonoxid Pipeline

CBG Redaktion

Kampagne „CO-Pipeline verhindern“

Protest-Aufkleber jetzt streuen!

Um die Pipeline zu stoppen, muss der Widerstand weiter verstärkt werden. Sie können helfen. Bestellen Sie Aufkleber und Flugblätter und verbreiten Sie diese im Freundes- und Bekanntenkreis.

Aufkleber gibt es einzeln für 1,50 Euro
ab 10 Exemplare 11,00 Euro
ab 50 Exemplare 40,00 Euro
ab 100 Exempalre 60,00 Euro
(höhere Auflagen auf Anfrage)
zzgl. 2,50 Porto/Verpackung

Bestellung unter
bestellung@j5a.net
Tel 0211 - 26 11 210
Fax 0211 - 26 11 220

alle Infos zur Kampagne

[CO Pipeline] CO Pipeline stoppen!

CBG Redaktion

NRhZ, 10. März 2011

Gefährliche CO-Pipeline von BAYER kommt ab 23. Mai wieder vor Gericht

Kläger: „Bauer Muhr“

Seit mehr als drei Jahren versucht der BAYER-Konzern das 67 Kilometer lange CO-Giftrohr von Köln-Worringen bis nach Krefeld-Uerdingen durchzusetzen. Über die Gefahren für die Anwohner und deren Widerstand gegen das Giftgas-Projekt hat die NRhZ immer wieder berichtet. Nun wurden vom Verwaltungsgericht (VG) Düsseldorf für „die gesamte 21. Kalenderwoche 2011, beginnend Montag, den 23. Mai 2011“, 9.00 Uhr, Verhandlungstermine „gegen die Planfeststellung in Sachen CO-Pipeline“ der Bezirksregierung angesetzt. Einer der Kläger ist der Landwirt Heinz-Josef Muhr.

Der „Planfeststellungsbeschluss der Bezirksregierung zur Errichtung und zum Betrieb einer Rohrfernleitungsanlage zum Transport von gasförmigem Kohlenmonoxid von Köln-Worringen bis nach Krefeld-Uerdingen“ mit seinen 478 Seiten trägt das Datum vom 14. Februar 2007. Der Beschluss „regelt“ alles zugunsten von BAYER, kommt aber auf Seite 338 immerhin zu der Feststellung: „Eine absolute Sicherheit ist mit dieser technischen Anlage allerdings niemals zu erreichen und kann weder durch den zukünftigen Betreiber der Rohrfernleitungsanlage noch behördlicherseits durch nochmals weitergehende Auflagen erreicht werden.“ Auf Seite 342 heißt es ergänzend, „dass bei dem Betrieb von Rohrfernleitungen tödliche Unfälle und Verletzungen nicht ausgeschlossen sind.“ Genehmigt wurde trotzdem. Seitdem gab es 27 Planänderungsbescheide und -beschlüsse für die Giftgas-Leitung, weil BAYER immer wieder eigenmächtig „Planabweichungen“ vornahm.

Die Termine für die Verhandlung verfügte der Vorsitzende Richter am VG, Schwerdtfeger, für die 3. Kammer des Gerichts, denn die 3. Kammer ist nach dem Geschäftsverteilungsplan des VG zuständig für „Planfeststellungs- und Enteignungsrecht nach dem Gesetz über Enteignung und Entschädigung für das Land Nordrhein-Westfalen vom 20. Juni 1989“. 65 „Einwender“ gegen die CO-Pipeline wurden 2007 dokumentiert. Die Befürchtungen der „Einwender“ waren eindeutig. Die Antworten der Bezirksregierung Düsseldorf ebenfalls. Beispiel „Einwender Nr. 61“: „Der Einwender wendet sich gegen die Inanspruchnahme von Flächen.“ Der „Textbaustein“ der Behörde dazu auf Seite 467: „Der Einwand wird zur Kenntnis genommen, eine Abänderung der Trassenplanung bewirkte es nicht.“

Ein „Einwender“, der sich einen solchen Bescheid nicht gefallen ließ, und Kläger in der Auseinandersetzung mit BAYER wurde der 77 Jahre alte Heinz-Josef Muhr. Er ist Landwirt im Monheimer Stadtteil Baumberg und Bürgerrechtler. Als „Bauer Muhr“ wurde er durch seinen Widerstand gegen die Enteignung eines Teils seiner Grundstücke im Trassenverlauf der geplanten Pipeline sogar in überregionalen Medien bekannt. Und die Stadt Monheim koordinierte ihr Vorgehen mit dem “Musterkläger Muhr„, um den Bau der Pipeline für rechtswidrig erklären zu lassen.

Auch die Stadt Düsseldorf war - wie Monheim und andere Städte und Gemeinden entlang der Pipeline-Strecke - nicht bereit, eigene Grundstücke zugunsten des BAYER-Konzerns abzutreten. Dabei musste sie eingestehen, dass sie nur unzureichend von dem “Vorhabenbetreiber“ - also BAYER - und der Genehmigungsbehörde informiert wurde. In ihrer Antwort auf eine Anfrage der DKP im Gerresheimer Rathaus hieß es zum Beispiel: „In welcher Art und Weise die Anforderungen der technischen Regel für Rohrleitungsanlagen (TRFL) - insbesondere hinsichtlich der Hanglage im Bereich des Dahlhofsweges - während des Planfeststellungsverfahrens von der Bezirksregierung Düsseldorf berücksichtigt werden, liegen der Verwaltung keine Informationen vor.“

Als erste Umweltorganisation hatte die Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) - die sich bereits seit 30 Jahren mit allen Risiken, die von der Geschäftspolitik der Bayer AG ausgehen, befasst - bereits Anfang 2006 auf die Gefahren der CO-Pipeline hingewiesen. “Wir haben frühzeitig in den Hauptversammlungen der Bayer AG gegen das Projekt protestiert, Flugblätter und Aufkleber gestreut und Demonstrationen mit vorbereitet„, so Philipp Mimkes von der CBG. Gegen die CO-Pipeline gibt es inzwischen mehr als 110.000 Unterschriften. Und es fanden natürlich zahlreiche Demonstrationen gegen die Pipeline statt. - “Bauer Muhr„ ist also nicht allein in seinem Kampf.

Auch die DKP in Gerresheim bei Düsseldorf solidarisierte sich mit ihm. Über mehrere Jahre hat sie immer wieder “Schwachstellen“ im östlichen Düsseldorfer Trassenabschnitt dokumentiert und zur Anzeige gebracht. Ergebnis: Die Polizei gab diese Anzeigen weiter an die Genehmigungsbehörde. Und von der Bezirksregierung gab es bestenfalls einen der oben erwähnten "Textbausteine“ als Antwort. Uwe Koopmann

Alle Infos zur Kampagne der Coordination

[Redebeiträge] Hauptversammlung 2016

CBG Redaktion

Kritische Redebeiträge in der Hauptversammlung der BAYER AG am 29. April 2016:

=> Jan Pehrke (CBG): Entlassungen bei BAYER

=> Redebeitrag von Axel Köhler-Schnura

=> Philipp Mimkes (CBG): Steuerflucht und BAYER Propaganda in KITA´s

=> Dr. Jan Salzmann (MEZIS):Risiken von Testosteron-Präparaten

=> Christoph Then (testbiotech): GenSoja von BAYER

=> Christian Schliemann, ECCHR: gefährliche BAYER-Pestizide in Indien

=> Mani Prakash (Anwältin Bombay/Indien), ECCHR: gefährliche BAYER-Pestizide in Indien

=> Helmut Hesse (Gutachter) zur Deponie Dhünnaue (Leverkusen)

=> Corinna Hölzel, BUND: Bienensterben durch Pestizide

=> Andre Sommer: Fehlbildungen durch Duogynon

=> Christin Berndt (Risiko Pille): gefährliche Antibaby-Pillen

=> Stephan Schickentanz: gefährliche Antibaby-Pillen

=> Dieter Donner (BUND): Kritik an CO-Pipeline

=> Dr Gottfried Arnold (Kinderarzt): Kritik an CO-Pipeline

=> Gemma Lopez: Sterilisationspräparat Essure

=> Angelica del Valle: Sterilisationspräparat Essure

=> Michael Slaby (Mellifera): Bienensterben durch Pestizide

=> Annette Seehaus-Arnold (Imkerin): Bienensterben durch Pestizide

=> Christoph Koch, Erwerbsimkerbund: Bienensterben durch Pestizide

=> Sibylle Arians: Risiken von BAYER-Präparaten

[Harald Jochums] Rede Harald Jochums

CBG Redaktion

Rede von Harald Jochums, Niederrheinischer Umweltschutzverein

Sehr geehrte Damen und Herren Aktionäre,
sehr geehrte Dame und Herren vom Aufsichtsrat,
sehr geehrte Herren vom Vorstand,

ich bin und heiße Harald Jochums aus Duisburg-Rheinhausen, bin unter Anderem Architekt für Ökologisches Bauen und darüberhinaus noch direkter Anrainer sowohl an den Rhein als auch an den Chempark, den der Bayer Konzern betreibt, dortselbst aber nur noch mit ihrer Tochter Currenta (60% Anteil) in Verbund mit Lanxess (40% Anteil) produziert. Mitarbeiterzahl: ca. 1.300. /Gesamter Chempark: ca. 7.000.

Der Schwerpunkt meiner kleinen Rede ist die Informationspolitik der Bayer AG und ihre Glaubwürdigkeit. Dazu folgende Beispiele an Hand von konkreten Projekten, zu denen selbst ich aber auch noch Fragen habe:
1. Es wird seitens des Konzerns immer wieder gerne die „Gute Nachbarschaft“ zu den Nachbarn beschworen. Schade, daß ich als Nachbar nichts davon merke. Gute Nachbarn informiert man in der Regel. Das hat der Konzern aber weder in Sachen CO-Pipeline noch beim Fossilen Kohlekraftwerk getan. Die Info-Broschüren wurden bei uns z.B. nicht verteilt. Gleichwohl verkündete der Chemparkleiter für Anfang 2009 „geballte Informationen“, nachdem schon 2 Jahre lang emsig geplant wurde. Auch auf diese Informationen warten wir bis heute. Das ist insofern auch nicht verwunderlich, weigert sich doch der Konzern beharrlich, sogar seinen gesetzlich vorgeschriebenen Informationspflichten aus dem § 11 der Störfallverordnung nachzukommen, obwohl ich diese jedesmal in meinen letzten beiden Reden angemahnt habe. Auch macht es sich schlecht, Briefe des Nachbarn nicht zu beantworten, bzw. sich auf ein einziges Mal zu beschränken. Erst als ich mich jeweils an Leverkusen gewand habe, bekam ich Antworten – so unbefriedigend sie auch waren. – Wohl haben 2 Gespräche unter 4 bzw. 6 Augen auf mittlerer Führungsebene stattgefunden, die aber an der Gesamtsituation nichts geändert haben.

2. Zwei haarsträubende Beispiele für die Informationspolitik des Konzerns sind die CO-Pipeline und das Fossile Kohlekraftwerk auf dem Gelände des Chemparks in Krefeld-Uerdingen:

Mit dem Bau der CO-Pipeline wurde begonnen, ohne daß eine eminent wichtige Bestimmung der Genehmigung vorlag: Der Nachweis der Kampfmittelfreiheit. Und das bei einem potentiell hochgefährlichem Projekt. – Und nun stellen Sie sich mal vor, liebe Aktionäre/innen, Sie würden einen Carport bauen wollen und müßten vor Baubeginn die Statik vorlegen, tun das aber nicht, sondern werkeln drauflos. Was geschieht dann? Ihnen wird der Bau stillgelegt bis Sie die Statik vorlegen, vielleicht müssen Sie noch ein Bußgeld bezahlen. Und bei der CO-Pipeline? Nichts dergleichen! Weder Bayer noch der aufsichtsführende Regierungspräsident legten etwas still. Gesagt darüber wurde nichts. Erst besorgte Bürger sind dahintergekommen. Eine Ungeheuerlichkeit, die auch den immer wieder vorgetragenen Beteuerungen von der Sicherheit und dem vermeintlich verantwortlichen Tun Hohn sprechen. – Und zu allem Überfluß will Bayer das überflüssige CO nunmehr in Dormagen in einer neuen Anlage nutzen.
Dazu Frage 1: Was wird in der neuen Anlage hergestellt und wird die CO-Pipeline dann nicht überflüssig?

Bei dem Fossilen Kohlekraftwerk hat sich Folgendes zugetragen: Die Kritiker haben seit dem Scopingtermin Ende 2006 als Alternative ein halb so großes GuD-Kraftwerk mit KWK gefordert. Von dem projektierten Betreiber Trianel und dem Nutznießer des Projekts, der Bayer AG, wurde immer wieder entgegnet, das wäre nicht möglich. Gas zu teuer und Abhängigkeit von Rußland und überhaupt. -
Seit 2007 wurde aber von der Fa. Wingas im Auftrag von Bayer eine Gaspipeline von Düsseldorf-Hubbelrath zum Chempark gebaut. In der Genehmigung stehen Ziel und Zweck der Gas-Pipeline.

Ich zitiere aus dem Planfeststellungsbeschluß (der Bezirksregierung Düsseldorf – 65.9 – 02/05 – vom 14.2.2007) für die Errichtung und den Betrieb einer Erdgas-Hochdruckanlage von Düsseldorf-Hubbelrath nach Krefeld-Uerdingen
4. Planrechtfertigung Seite 185, Absatz 5:
„Die Bayer-Werke beabsichtigen, innerhalb der nächsten 10 Jahre eine Gas – und Dampf – Kraft – Wärme – Koppelung (GuD – KWK – Anlage) zu bauen. Diese Anlage soll die derzeit vorhandenen kohlebefeuerten Kesselanlagen ersetzen.” (Zitatende)

Selbstverständlich soll auch dieses Projekt wie schon die CO-Pipeline dem
Wohle der Allgemeinheit dienen, „zu einer nachhaltigen Reduzierung der
CO2 -Emissionen“ führen und den Chempark auf eine „gasbasierte
Energieerzeugung“ umstellen. Wingas ist übrigens eine gemeinsame Tochter
von Gazprom und Basf/Wintershall.

Dazu dann Frage 2: Hat Bayer einen Vertrag mit dem Fossilen
Kohlekraftwerksbetreiber Trianel zur Abnahme von Strom und Dampf
geschlossen? Und wenn ja, um wieviel Strom und Dampf in MW handelt es
sich? Und hat Bayer die Umstellung auf eine „gasbasierte
Energieerzeugung“ aufgegeben und damit auch diese Pipeline überflüssig
gemacht?

3. Als Hauptargumente – nicht nur für diese beiden Projekte – werden die Sicherung der Arbeitsplätze und des Standortes angeführt. Dann hat sich jedoch ca. 14 Tage vor der Kommunalwahl im letzten Jahr Folgendes zugetragen: Bayer kündigte die Auflösung seiner Forschungsabteilungen im Chempark an. Grund : Man wolle die Forschung in Leverkusen bündeln. – Damit hat der Konzern sogar seine Mitstreiter aus Politik und Gewerkschaften kräftig ins Kreuz getreten, die auch sofort lautstark protestierten und sogar mit Liebesentzug drohten. Bayer versuchte ebenso sofort zu beschwichtigen, man wolle die Beschäftigten ja übernehmen – alle aber dann doch nicht – und einige aus der produktionsbegleitenden Forschung sollen nach Antwerpen, was für diese Mitarbeiter nicht gerade der Hit ist.

4. Nach all den unschönen Beispielen frage ich mich natürlich, wie seriös sind die Aussagen und Beteuerungen der Bayer AG noch?
Meine Herren vom Vorstand: Mit dieser Informations – bzw. Desinformationspolitik setzen Sie die Glaubwürdigkeit des Konzerns aufs Spiel bzw. haben sie bereits bei vielen Bürgern verspielt. Das belastet den Konzern. Und die Glaubwürdigkeit zurückzugewinnen wird verdammt schwer werden.
Und nun zu meiner 3. und letzten Frage: Wollen Sie allen Ernstes so weitermachen mit dieser unredlichen Informationspolitik?

Ich habe noch eine Anmerkung genereller Natur:
Wir sind Kritiker einzelner Projekte, werden aber verbal erst zu „Gegnern“ und dann sogar zu „Feinden“ des jeweiligen Projekts gemacht. Und aus der Tatsache, daß wir ein einzelnes Projekt kritisieren wird gefolgert, daß wir „Gegner/Feinde“ der Chemischen Industrie und schließlich der gesamten Industrie seien, also „chemie – und industriefeindlich“; was überhaupt nicht stimmt, uns aber in der Öffentlichen Meinung zu ideologisch verblendeten Totalverweigerern macht, die alles kaputt machen: Die Arbeitsplätze, den Chemiestandort, den Wirtschaftsstandort – ja, an sich: alles.
Kein Mensch käme aber auf die Idee, einen Theaterkritiker, der ein einzelnes Werk kritisiert als Feind des Theaters, ja der ganzen Kunstwelt zu bezeichnen. -
Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit. -

[Donner] Bayer HV 2012

CBG Redaktion

Verehrte Aktionärinnen und Aktionäre,
Guten Tag Herr Dr. Schneider und danke für die Einladung,
Goedendag mijnheer Deckers,

Die Hauptversammlung soll eigentlich der Tag der Aktionäre sein und deshalb hat auch eine langjährig, treue Aktionärsfamilie mich gebeten, hier zu Ihnen zu sprechen, was ich auch gerne tue.

Gehen wir doch gleich mal auf Aussagen des Geschäftsberichts ein. Dort fand ich unter Punkt 9.3 Umweltschutz... eine von Bayer entwickelte Methode den „Ressourcen-effizienz-Check“. Dieser wurde wohl auch bei BayerMaterialScience aber ganz offensichtlich gerade nicht hinsichtlich des wohl schlimmsten „Pleiten, Pech und Pannen - Projektes“ der CO-Pipeline angewendet.
Jeder Außenstehende und auch jeder Aktionär kann in diesem Projekt Geld - und Ressourcenverschwendung höchsten Ausmaßes entdecken. Einen Nutzen hat dieses Projekt bisher nicht hervorgebracht, im Gegenteil es hat das Image von Bayer als „hochtechnologisch und wissenschaftlich arbeitender Konzern“ schwer beschädigt.

Wenn Sie dann im gleichen Kapitel behaupten der Schutz unserer Umwelt habe für Bayer höchste Priorität, dann gilt das nicht einmal im Ansatz für dieses Projekt und das seit mindestens 6 Jahren. Jedenfalls mussten das hundertausende Bürgerinnen und Bürger entlang der Trasse von Uerdingen bis Monheim direkt vor Ort erleiden und Millionen Menschen an Fernsehern, Rundfunkgeräten und in den Printmedien haben das miterlebt.

Im Jahr 2010 haben sich zunächst über 170 Kinder- und Jugendärzte mahnend zu Wort gemeldet. Ihre Informationsveranstaltung, zu der sie diese Ärzte eingeladen haben und die nur spärlichst besucht war, hatte statt Beruhigung genau die gegenteilige Wirkung; denn kürzlich am 14.Februar zum 5.Jahrestag des Planfeststellungsbeschlusses haben sich nun sogar mehr als 400 Ärzte aller Fachrichtungen gegen die Bayer-CO-Pipeline in der Nähe von Wohngebieten ausgesprochen. Mit ausschlaggebend war die von Bayer selbst in Auftrag gegebene TÜV - Untersuchung, die zu einer schrecklichen Schlussfolgerung kam: Bei einem Leck der CO-Pipeline wäre mit bis zu 790 Verletzten innerhalb der Ausbreitungskeule zu rechnen; und das hatte der TÜV am Beispiel nur einer kleinen Wohnsiedlung in Hilden-Süd so ermittelt.

Die unzureichenden medizinischen Rettungsmöglichkeiten bei einer CO-Vergiftung und da für ganz NRW in Düsseldorf ständig nur zwei Betten für die Rettung und medizinische Behandlung von CO-Vergifteten vorhanden sind, lassen die Ausmaße einer solchen Katastrophe gerade für Ärzte als Fachleute für Gesundheit deutlich werden. Und immer wieder gerät Bayer mit der CO-Pipeline in den Fokus, wenn über CO-Unfälle - wie Anfang des Jahres - berichet wird.

Und das will Bayer als Pharma und Life-Science-Unternehmen wirklich noch länger in Kauf nehmen?

Nachdem in 2010 schon die neue Bezirksregierung in Düsseldorf einen sofortigen Baustopp verhängt hatte, kam in dem öffentlichen, gerichtlichen Prozess im Mai 2011 gegen Bayer vor dem Verwaltungsgericht Düsseldorf der nächste juristische Rückschlag.
Das Gericht beurteilte den Planfeststellungsbeschluss als „rechtswidrig und nicht vollziehbar“.
Verwunderlich aber ist: in dem Geschäftsbericht findet man unter dem Punkt 32. Rechtliche Risiken von all diesen Risiken nichts, nicht ein Wort und schon gar keine Einschätzung der finanziellen Auswirkungen.

Auch die Tatsache, dass die in ihren Businessplänen eigentlich schon für Ende 2007 geplante Inbetriebnahme der Pipeline weiterhin und auf lange Zeit nicht in Sicht ist: kein Hinweis dazu.
Und jetzt auch noch der Fakt, dass mit dem geplanten TDI-Ausbau in Dormagen mit dem vierfachen Bedarf der Rohstoff CO dort knapp wird und nicht etwa als Überschuss nach Uerdingen geschoben werden kann. Ganz schön peinlich, dass auch dieser Trick aufgeflogen ist.

Wie in den letzten drei Jahren haben Sie, liebe Aktionäre auch heute wieder Aktionen verschiedener Bürgerinitiativen gegen die CO-Pipeline und weitere Probleme gesehen. In unserem Flyer haben wir die Stationen des Bayer-Skandal-Projektes in aller Kürze nur an Hand von Fakten nachgezeichnet.
Wir waren die Bayer-CO-Pipeline Rating - Agentur und mussten - leider für Sie liebe Aktionäre - 3 Mal Minus vergeben.

Die seit nunmehr fünf Jahren andauernden Bürgerproteste entlang der Pipelinetrasse haben die Verantwortlichen bisher wohl etwas in die Resignation getrieben, aber noch nicht zu dem gebracht, was Manager eigentlich tun sollen; nämlich Probleme zu bereinigen und sich nicht von Ihnen gefangen halten lassen. Mehr als 110 000 Bürgerinnen und Bürger haben sich mit ihrer Unterschrift gegen die Pipeline ausgesprochen. In den Trassenkommunen mit ihren
1,5 Millionen Einwohnern hat sich die Lokalpolitik eindeutig gegen dieses Projekt ausgesprochen und Bayer wird sich weiter mit ca. 40 Klagen herumschlagen müssen.
Die anhaltende, negative Berichterstattung über das Fehlverhalten hat dem Image des Bayer-Konzerns und nicht nur der Kunststoffsparte BMS schon erheblich geschadet.

Wenn jetzt ein „alter CO-Hase“ mit Werner Wenning den Aufsichtsratsvorsitz übernehmen soll, müssen Vorstand und Aktionäre sorgfältig darauf achten, dass dort das Problem CO-Pipeline gelöst wird und nicht weiter quälend lange das sonst erfolgreiche Geschäft belastet.

Machen Sie das den Verantwortlichen mit einem Beifall jetzt und später bei Ihrer Stimmabgabe deutlich:
Änderung und Konsequenz ist Fortschritt und Festhalten an Verlorenem bedeutet Stillstand - Also schicken Sie die CO-Pipeline in die Wüste!
Ich verabschiede mich mit einem Danke für ihre Aufmerksamkeit und gerne von Ihnen Minheer Dekkers mit:
Tot ziens! und auf ein hoffentlich weiter erfolgreiches Unternehmen Bayer!

[Briefwechsel] Konzernkritik

CBG Redaktion

Der vollständige Briefwechsel zwischen Herbert Heitmann (BAYER) und Coordination gegen BAYER-Gefahren

Vorstellung
Date: 09.12.2013

Sehr geehrte Damen und Herren der CBG,

mein Name ist Herbert Heitmann und ich bin seit dem 1.9.2013 für die weltweite Kommunikation, die Beziehungen zu Regierungen und Nicht-Regierungsorganisationen sowie die Unternehmensmarke der Bayer AG zuständig. Mit Interesse habe ich ihre Webseiten und Publikationen gelesen und würde mich gerne mit Ihnen austauschen. Dabei ist mir besonders daran gelegen, zu erfahren, was ihre Ziele sind und ob bzw. wie wir gegebenenfalls zusammenarbeiten können. Wenn ihrerseits an einem solchen Gespräch Interesse besteht, würde ich mich über einen Terminvorschlag freuen.

Mit freundlichen Grüßen

Herbert Heitmann
Corporate Communications, Brand & Government Relations

Re: Vorstellung
Date: 28.01.2014

Sehr geehrter Herr Heitmann,

>> Mit Interesse habe ich ihre Webseiten und Publikationen gelesen und würde mich gerne mit Ihnen austauschen

soso, Sie finden also unsere Arbeit interessant..... ;)
Es ehrt uns, dass wir Gegenstand einer ihrer ersten Amtshandlungen geworden sind.

Doch Spaß beiseite. Natürlich stehen wir für Gespräche zu Verfügung. Daran hat sich nie etwas geändert, nachdem 1979 der erste - im WDR ausgestrahlte - Austausch dazu führte, dass die Firma BAYER den öffentlichen Diskurs mit uns einstellte und seitdem nur noch über Dritte mit uns kommuniziert.

Allerdings führen wir keine Kamin- und Hinterzimmergespräche. Das Wirken von BAYER steht im Fokus des öffentlichen Interesses. Deshalb werden wir Gespräche stets aufzeichnen, unsere Vertreter frei besetzen und einen Journalisten unserer Wahl mitbringen. Alternativ wäre für uns auch eine Podiumsdiskussion denkbar.

Die Teilnehmerzahl sollte paritätisch sein. Auch sollten wir vorab zwei oder drei Sachthemen festlegen. Zum Beispiel könnten die Bereiche Antibabypillen, CO-Pipeline, Emissionen von Treibhausgasen, das BAYER-Jubiläum oder auch der Umgang Ihres Unternehmens mit KritikerInnen gewählt werden.

Direkte Gespräche - so wie Sie es vorschlagen - machen nur Sinn, wenn auf der Seite von BAYER Sach- und Entscheidungskompetenz am Tisch sitzt und vorher abgeklärt wird, welche Konsequenzen ein Gespräch hat. Wieso sollten wir z. B. über das Thrombose-Risiko von Antibabypillen sprechen, wenn für den Vorstand sowieso feststeht, dass an den Produkten aus der Yasmin-Reihe festgehalten wird? Auch sollten wir für das Gespräch einen Zeitrahmen festlegen und einen neutralen Treffpunkt wählen.

Mit freundlichen Grüßen,

Axel Köhler-Schnura
Philipp Mimkes
Jan Pehrke
Uwe Friedrich
Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG)

AW: Re: Vorstellung
Date: 02.02.2014

Sehr geehrte Herren,

Vielen Dank für ihre Antwort. Ich interessiere mich in erster Linie für ihre Motivation. Wollen Sie helfen, Bayer besser zu machen oder reicht es ihnen, Bayer schlecht zu machen. Mein Auftrag ist es, die Kommunikation von Bayer weiter zu verbessern und dazu gehört als erster Schritt, die verschiedenen Interessengruppen kennenzulernen und ihnen zuzuhören, sie zu verstehen. Im zweiten Schritt geht es dann darum, die oftmals bestehende Lücke zwischen interner und externer Wahrnehmung und Wirklichkeit zu schließen. Dazu bediene auch ich mich dann gerne der Unterstützung von Experten. In meinem ersten Gesprächsangebot ging es mir allerdings um das Kennenlernen und da ich in Sachen Kommunikation auch eine Art „Experte“ bin, könnten wir hier sogar beim ersten Treffen auch in „medias res“ gehen. Und da ich zu dem stehe, was ich sage, gibt es auch keinen Grund, dies im Stillen oder Geheimen zu tun, weshalb sie zu einem solchen ersten Kennenlernen gerne andere hinzuladen können und das Gespräch auch aufzeichnen können. Allerdings lasse ich mich nicht gerne vor den Karren anderer spannen und mir auch nicht das Wort im Munde umdrehen, weshalb ich, wenn aufgezeichnet wird, Wert darauf lege, dass das gesamte Gespräch zugänglich ist und nicht nur Auszüge. Nach wie vor denke ich, ein erstes Kennenlernen, so wie ich es mit Journalisten, Politikern und NGO-Vertretern gemacht habe, um weitere Aktivitäten zu sondieren und vorzubesprechen, macht Sinn.

Mit freundlichen Grüßen
Herbert Heitmann

AW: Re: Vorstellung
Date: 07.03.2014

Sehr geehrter Herr Heitmann,

vielen Dank für Ihre Rückmeldung. Als Termin schlagen wir Mittwoch, den 14. Mai von 16 – 18 Uhr vor. Für dieses Datum haben wir einen neutralen Ort reserviert, den „Säulenraum“ in der Alten Feuerwache (Südtrakt), Melchiorstr. 3 in Köln. Wie bereits besprochen, werden wir das Gespräch aufzeichnen und einige Journalisten mitbringen.

Gerne werden wir im Gespräch die Positionen und Forderungen unseres Netzwerks erläutern. Von Ihnen würden wir gerne erfahren, was BAYER zu tun gedenkt, um Frauen vor den Risiken von Antibaby-Pillen der Yasmin-Reihe zu schützen. Auch interessiert uns, wie Ihr Unternehmen einen sachlichen und konstruktiven Umgang mit Kritiker/innen gewährleisten will. Wir gehen davon aus, dass die Diskussion über Sachfragen den Schwerpunkt des Gesprächs bilden wird. Für das Kennenlernen im Rahmen der Vorstellungsrunde sollten 20 Minuten ausreichen. Persönliche Motivationen werden wir nicht diskutieren.

Zurückweisen möchten wir die Unterstellung, unser Ziel könnte es sein, „BAYER schlecht zu machen“. Für negative Schlagzeilen aufgrund von Umweltschäden oder gefährlichen Produkten – oftmals mit Schäden für die menschliche Gesundheit oder gar tödlichen Folgen – sind nicht wir verantwortlich. Uns interessiert zu erfahren, was Sie unternehmen, um gegebene Probleme abzustellen.

Wir bitten um eine kurze Bestätigung des Termins.

Mit freundlichen Grüßen,

Philipp Mimkes
Axel Köhler-Schnura
Jan Pehrke
Uwe Friedrich
Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG)

AW: Re: Vorstellung
Date: 28.03.2014

Sehr geehrte Herren,

entschuldigen Sie meine späte Antwort. Ich freue mich über den Terminvorschlag, doch möchte ich bei unserem ersten Gespräch auf die Begleitung durch Journalisten auf Ihrer wie meiner Seite verzichten. Der Aufzeichnung des Gesprächs steht nichts im Wege, wenn wir uns darauf verständigen, diese Aufzeichnung nicht zu schneiden, sondern wenn, dann als Ganzes zu verwenden. Der Grund für diese Einschränkungen liegt in meiner persönlichen Erfahrung mit dem ersten Mail-Austausch und der aus der Weiterleitung entstandenen Medienresonanz. Dies ist für mich keine PR-Aktion und ich habe sie auch nicht publik gemacht! Schlagzeilen wie „Glasnost bei Bayer“ oder „Ende des Kalten Kriegs“ als Resultat einer einfachen Vorstellungsmail mit persönlichem Gesprächsangebot sind einfach vollkommen überzogen. Lassen Sie uns erst die Inhalte schaffen, bevor wir dem Ganzen bombastische Überschriften verschaffen. Ich möchte ein Gespräch mit Ihnen, dass nicht auf Zitate und Schlagzeilen abzielt, sondern uns Gelegenheit gibt, bei der Diskussion von Sachthemen, einander näher kennenzulernen. Da unser erstes Treffen nun nach der Hauptversammlung stattfindet, hätte das auch den Vorteil, dass zu vielen ihrer Fragen, Sie ja dann die Antworten bereits kennen und wir das nicht wiederholen müssen.
Wenn wir fünf uns also am 14.05.2014 (mit Rekorder) im Säulenraum der Feuerwache treffen können und mit den Inhalten wie besprochen umgehen können, dann sage ich den Termin gerne zu.

Schönes Wochenende
Herbert Heitmann

Re: AW: Vorstellung
Date: 11.04.2014

Sehr geehrter Herr Heitmann,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Weiterhin sind wir gerne bereit, im persönlichen Austausch die Positionen unseres Netzwerks zu erläutern.

Auch wir betrachten das Treffen nicht als PR-Termin. Da aber die Geschäftstätigkeit von BAYER Auswirkungen für die Allgemeinheit hat, ist Transparenz für uns unabdingbar. Insofern gelten für uns weiterhin die im ersten Schreiben genannten Voraussetzungen, wonach wir das Gespräch aufzeichnen (und gerne nur ungeschnitten weitergeben), unsere Vertreter frei bestimmen und Journalisten unserer Wahl mitbringen. Diese Kriterien wurden von unserer Mitgliederversammlung schon in den 80er Jahren beschlossen, weswegen sie für uns bindend sind. Die Voraussetzungen entsprechen der Praxis vieler NGOs im Umgang mit Konzernen, und Sie hatten diese in Ihrem Schreiben vom 2. Februar ja auch bestätigt.

Insofern halten wir uns den Termin am 14. Mai weiterhin frei. Über eine Rückmeldung würden wir uns freuen.

Mit freundlichen Grüßen,

Jan Pehrke
Axel Köhler-Schnura
Philipp Mimkes
Uwe Friedrich
Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG)

eine Antwort stand bis zum 14. Mai aus, weswegen das Treffen nicht zustande kam

[CO Pipeline] Hauptversammlung 2016

CBG Redaktion

Dieter Donner: Kohlenmonoxid-Pipeline

Guten Tag an die Damen und Herren des Aufsichtrates und des Vorstandes. Und an Sie, Herr Wenning und Herr Dekkers als Vorsitzende danke für die Einladung!
Auch Ihnen, liebe Aktionäre wünsche ich einen guten Tag.

Mein Name ist Dieter Donner und ich habe nicht nur als Pressekoordinator der Stopp-Bayer-CO-Pipeline-Initiativen sondern auch als Vorstand der BUND-Regionalgruppe Düsseldorf vielfach mit Bayer zu tun.

Für diesen Tag der Aktionäre hat mich wieder eine langjährig treue Aktionärsfamilie gebeten, hier zu Ihnen zu sprechen. Einigen von Ihnen haben wir schon mit unserem Info-Flyer für Aktionäre mit Herz und Verstand einige Informationen geben können.

Seit 2008 darf ich Ihnen hier die Sicht der Anwohner in der nunmehr fast 10-jährigen Auseinandersetzung um die CO-Pipeline aufzeigen. Dabei haben wir uns als Bürgerinitiative immer bemüht, sachlich die Unsäglichkeit dieser CO-Pipeline vorzustellen und die scheinbare „Alternativlosigkeit“ dieses Vorhabens auch aus Sicht der Aktionäre zu hinterfragen. Dabei ging es um die Frage, weshalb hat sich Bayer diesen Mühlstein um den Hals gehängt? Und gibt es nicht bessere Alternativen hinsichtlich Sicherheit und Wirtschaftlichkeit?

Wenn der Vorstand jetzt sagen möchte: Warum zeigt sich die Stopp-CO-Pipeline-Initiative überhaupt noch auf der Bayer-Aktionärs-versammlung, wo Bayer doch die CO-Pipeline ausgegliedert und COvestro an die Börse gebracht hat?

Aber so einfach ist das Problem und sind wir auch nicht abzuschütteln. COvestro ist keineswegs aus der Bayer-Familie weg und in dem hier vorgestellten Geschäftsbericht für 2015 voll integriert.

Der Geschäftsbericht zeigt nicht nur für die in der AG verbleiben-den Sparten ein gute Lage, auch für COvestro ist ein günstiges Bild gezeichnet.

Dazu können wir sogar in Anspruch nehmen, Auch einen Teil beigetragen zu haben. Denn immerhin haben wir gemeinsam mit den Klägern bisher BMS und jetzt COvestro davon abhalten können, zusätzliche Kosten zu den Herstellungskosten des
Rohstoffes CO in Form von Transportkosten zu produzieren. Das war ja ein für Bayer „überraschendes“ Ergebnis des Gutachtens der Landesregierung, worüber ich schon im letzten Jahr berichtet hatte.

Das Ergebnis von COvestro hat sich günstig entwickelt mit einem besonderen Sprung bei Polycarbonat - auf mehr als das dreifache im EBITDA. Dies ist den stark gefallenen Rohstoffpreisen z.B.auch des in Uerdingen eingesetzten Koks zu verdanken. Der kommt bei der dortigen CO-Produktion vor Ort zum Einsatz. Gerade diese vor Ort-Produktion von giftigen Stoffen war immer unsere Forderung und stellt sich jetzt als auch für Sie günstig heraus!
Da fällt mir doch das bekannte Sprichwort ein:
***Manchmal ist das Pferd doch klüger als der Reiter.***

Über Bayer und COvestro hängt als „Damokles-Schwert“ aber noch immer das Urteil aus dem Jahr 2011, in dem das Projekt als rechtswidrig, noch erheblich nachzuarbeiten beurteilt wurde. Vor allem durch den vom Gericht kassierte Planänderungsbescheid zum Geogrid-Abdeck-Gitter bleibt die fertig verlegte CO-Pipeline über mehr als 60 der 67 Kilometer das, was man normal als „Schwarzbau“ bezeichnet!
Dafür ist keine Betriebsgenehmigung zu erwarten und mit dem Vorlagebeschluss des OVG Münster liegt das Verfahren für weitere Jahre auf Eis.

Wenn man bei Bayer meint, das CO-Giftgas - Problem sei an COvestro weitergereicht. dann irrt man. Klar, bei dem hohen Anteil von BMS/COvestro - mit immerhin 11 von 12 berichteten „Umwelt-und Transportereignissen“- eigentlich Schadensereignisse - möchte man dies im nächsten Jahr lieber nicht mehr im Bayer-Konzern- Bericht sehen.

Dabei ist das CO-Problem einfach zu lösen: „Zurück zum ehernen Grundsatz der Chemie, Giftstoffe nur innerhalb der Werke erzeugen und dort unmittelbar zu verarbeiten.“
Dann erübrigt es sich, Giftgase in der Nähe von Wohngebieten in mehr oder weniger rostigen Röhren zu lagern und zu transportieren.
Wenn COvestro aber nur das „weiter so“ betreibt, ist man bei gleich zwei Projekten, der Pipeline von Dormagen nach Uerdingen und nach Leverkusen durch den Düker in der Falle! Das gilt auch für
die Currenta-Leitstellen. Denn bei einem Leck in einer Pipeline lassen die „hochgelobten, modernsten“ Lecküberwachungssysteme eine riesige und tödliche Lücke zu.

Bei dem Giftgas CO, das schon mit der Menge eines Weinglases -
das sind 100 Milliliter - eingeatmet einen erwachsenen Menschen ohnmächtig und bewegungsunfähig werden und letzlich sterben läßt, da ist es unverantwortlich, auf Warnsysteme zu setzen, die erst bei der tausendfachen Menge, 100 Liter pro Stunde und dann überhaupt erst nach 24 bis 48 Stunden anschlagen.
Kürzere Alarmzeit sind im technisch günstigsten Fall erst ab einer Menge von 60 cbm je Stunde möglich. Das entspricht 60.000 Liter also 6 Millionenfach stündlich die tödliche Dosis!
Kommt es also nur zu einer mittleren Leckage würde COvestro und natürlich auch Bayer für den Tod von hunderten oder tausenden von Anwohnern, Frauen und Kindern, Alten und Jungen verantwortlich gemacht.

Wenn jetzt von Ihnen wieder die Arie von der „sichersten Leitung“ kommt, dann empfehlen wir Ihnen, den jungen Künstlern der Musikschule Monheim zuzuhören. Die haben in „Rheinheim-Das Katastrophen-musical“ viele dieser Stereotypen musikalisch, künstlerisch gekonnt kolportiert.
Und auch die Häufung der Chemieunfälle im Sommer 2015 - in Gladbeck, Hamburg und im Chempark Uerdingen - sollte zu denken geben. Das erinnert fatal an die Serie aus dem Jahr 2008 und wieder war auch Bayer beteiligt.

Und wenn Sie, Herr Dekkers von den Anwohnern immer wieder und auch 2015 noch „mehr Mut zum Risiko“ gefordert haben,
möchte ich Ihnen mit Eugen Roths Versen antworten:

So mancher hat sich wohl die Welt
Bedeutend besser vorgestellt -
Getrost ! Gewiß hat sich auch oft
Die Welt viel mehr von ihm erhofft!

Folgt irgendwann das Bundesverfassungsgericht der Auffassung des OVG, dann könnte es noch schlimmer kommen: Dann muss sich COvestro und wohl auch Bayer wegen drohender Nachhaftung auf weitere Zig-Millionen Kosten zum Rückbau der Pipeline und zur Wiederherstellung der dann zu Unrecht in Anspruch genommenen Flächen einstellen. Auf wesentliche Entschädigungen brauchen Sie nicht zu hoffen, da Bayer auf eigenes Risiko gebaut hat. Ein Hinweis könnte der Streitwert des Verfahrens mit 50.000 Euro sein!

Für eine vergoldete Rolex würde das aber wohl noch reichen!
Wo und ob diese Risiken und auch die Milliarden-Lücke aus dem Börsengang sich in den Zahlen 2015 verstecken, sollten Sie eigentlich den Aktionären erläutern können!
Aber ob Sie das wirklich transparent tun, ist sehr fraglich?
(Die Einlage der Mutter Bayer an die COvestro von nur 140 Millionen sieht da doch sehr gering aus. Da ist Bayer - also eigentlich Sie als Aktionäre - bei der Kapitalerhöhung durch mit 1,7 Mrd und der Sacheinbringung mit ebenfalls 1,7 Mrd schon deutlich höher eingestiegen. Die Ausgabe neuer Aktien vor allem an Finanzinvestoren kam ldiglich auf 1,4 Mrd. Insgesamt hat sich der Vorstand gegenüber eigenen, früheren Planungen um mindestens 1 Mrd verschätzt. Die Zurückhaltung der langjährigen, treuen Bayer-Aktionäre gegenüber diesem Konstrukt ist da nur zu verständlich.)

Wir haben als Initiative mit Ihnen, Herr Deekers bald schon den zweiten Bayer-Chef „geschafft“. Von Ihnen ist die Hoffnung auf Information und Transparenz in Antworten des Vorstands leider bisher enttäuscht worden. Wir sind gespannt, ob es diesmal anders wird?
Aber zumindest für Sie Herr Baumann möchten wir wünschen, dass es Ihnen nicht genau so geht wie dem Mensch im folgenden Gedicht von Eugen Roth:

Ein Mensch geht leider ganz allein,
Und kauft sich neues Schuhwerk ein.
Er tritt zu seinem spätern Schaden
Gleich in den nächsten besten Laden,
Wo ihm ein milder Überreder
Die Machart anpreist und das Leder.
Und schwörend, dass der Schuh ihm passe,
schleppt er sofort ihn zu der Kasse.
Leicht ist es, Stiefel sich zu kaufen,
Doch schwer, darin herumzulaufen.

Aber Sie, Herr Baumann kennen ja zumindest diesen Laden!
Nur die richtigen Schuh zum, Laufen sollten sie noch finden.
Ihnen Herr Dekkers noch ein „Tot Ziens“ und vielleicht sieht man sich ja nochmal, wenn Sie irgendwann zu Bayer als Aufsichtsrat zurückkehren. Ob Bayer dann als möglicherweise „Nur - Pharmaunternehmen auch Übernahmekandidat eines noch größeren Akteurs“ wird, das kann heute wohl keiner sagen.
Eins ist viel wahrscheinlicher: Dass das CO-Pipeline-Problem immer noch an dem Bayer/COvestro Image haftet!

Ich danke Ihnen für ihre Aufmerksamkeit. Bleiben Sie kritisch bei Ihrer späteren Stimmabgabe, wenn Sie keine weiteren Image- und Geldschäden mehr wünschen. Und wenn Ihnen der Vortrag gefallen hat, dann ist vielleicht ein zarter Beifall angebracht.

[Musterbrief] Musterschreiben

CBG Redaktion

Musterbrief zu den Veröffentlichungen von Bayer MaterialScience

Sehr geehrter Herr Breuer,

vielen Dank für Ihr Schreiben. Leider geht aus diesem erneut nicht hervor, warum Bayer nicht am Standort Krefeld-Uerdingen eine neue CO-Produktionsanlage baut. Dann könnte auf den Betrieb der CO-Pipeline und die unnötige Gefährdung der Anwohner gänzlich verzichtet werden.

Sie schreiben, dass CO aus Kohlendioxid, Erdgas und Dampf hergestellt wird, dass CO2 am Standort Dormagen als Nebenprodukt anfällt und dass die Pipeline daher einen Beitrag zur Entlastung der Umwelt leiste. Laut Europäischem Schadstoffregister produziert jedoch die Bayer Industry Services am Standort Uerdingen allein 1,15 Millionen Tonnen CO2 (siehe: http://www.eper.de/eper2/0_common/0_details.php?id=06-05-23%2F9021016%2F0%2F000). Sollte das umstrittene Kohlekraftwerk auf dem Uerdinger Werksgelände gebaut werden, so fielen weitere 4,4 Mio Tonnen Kohlendioxid an. In Uerdingen ist also weit mehr als genug CO2 als „Rohstoff“ vorhanden.

Ihre Aussage „Pipelines sind sowohl unter Sicherheits- als auch unter Umweltaspekten das beste Transportmittel“ suggeriert, dass durch den Transport von CO per Pipeline andere Transporte - z.B. per Schiff oder Lkw - überflüssig werden. Dies wurde auch wiederholt im Landtag oder von Vertretern der IGBCE geäußert. Natürlich ist dies nicht der Fall, da es gegenwärtig keine nennenswerten CO-Transporte gibt. Es sollte dringend das Prinzip bestehen bleiben, dass Gefahrstoffe allenfalls dort produziert werden, wo sie benötigt werden.

Der Bau der Pipeline mag betriebswirtschaftlich Sinn machen. Dem Allgemeinwohl dient er nicht. Daher lässt sich die Gefährdung der Bevölkerung nicht rechtfertigen.

Mit freundlichen Grüßen